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Eru áva dartha amarth yoménië

Eine unerwartete Schicksalsbegegnung
von

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Liebe und Hass und wie eng sie miteinander verbunden sind

Zur gleichen Zeit wie Thorin wäscht sich auch Lyriell kurz aber gründlich Gesicht und Hände mit Seife ab, wobei sie in Anwesenheit des zwergischen Mannes und in aller Öffentlichkeit verständlicherweise keins ihrer Kleidungsstücke ablegt...und noch etwas beunruhigt die elbische Frau zutiefst…
 

Die Blicke die Rose und Thorin sich insgeheim verstohlen zuwerfen, als er sich abwäscht. Diese unverhohlen interessierten Blicke...die Lyriell sehen kann und das nicht nur bei ihr...sie sieht auch, wie begehrlich der Zwerg die Halblingsfrau ansieht, die ihm dem Anschein nach gefällt...und dann kommt tatsächlich, was sie befürchtet...
 

Sie sieht die Avancen die Rose ihm völlig ungeniert und gänzlich unbeeindruckt von ihrer Anwesenheit macht.
 

Machtlos entsetzt sieht Lyriell dabei zu, wie die andere Frau es wagt ihn schließlich sogar andeutungsweise auf die Wange zu küssen...IHN...ihren Gefährten! Den Mann den sie liebt...und er...er wehrt es nicht einmal anstandshalber ab. Nein der einfältige Narr von einem Zwerg fühlt sich davon auch noch geschmeichelt. Sie sieht es und sie spürt es, dass sich da etwas anbahnt, was ihr das Herz brechen wird...sollte Thorin geneigt sein der Halblingsfrau tatsächlich Gehör zu schenken, was nach Lyriells bisherigen Beobachtungen offensichtlich erscheint.
 

Sollte er das wirklich tun, wird sie es nicht ertragen können….alles nur nicht DAS!
 

» Bitte bei den heiligen Valar...lasst ihn mir das nicht antun! «
 

Fleht sie die Götter in ihrer bitteren Verzweiflung innerlich an. Aber sie ahnt bereits, dass ihr Wunsch nichts weiter als eine fromme Illusion bleiben wird…
 

...und sie soll insgeheim recht behalten!
 

Als die beiden kurz nach Rose das niedrige langgestreckte Haus des Bauern durch die für Halblinge so typische runde Eingangstüre betreten, stehen sie in einer Art Flur, von dem sich sämtliche ebenerdige Wohnräume des Hauses abzweigen, wobei aus einem der nächstliegenden Räume ganz eindeutig das Stimmengewirr vieler Leute dringt, die sich offensichtlich lautstark miteinander unterhalten.
 

Thorin sieht Lyriell kurz an..wobei er es wagt einen energischen Schritt in Richtung dieses Raumes zu machen, dessen Türe halb offen steht. Doch er ist noch nicht ganz an der Türe angekommen, da wird sie bereits schwungvoll aufgerissen und Roses Vater erscheint mit einem gutgelaunten und freundlichen Lachen im Türrahmen.
 

„Ah da seid ihr ja Meister Zwerg, Rose sagte mir bereits, dass ihr gleich herein kommen werdet...kommt….kommt ich will euch meine Frau vorstellen..die beste Frau der Welt, meine Elenore.“
 

Mit diesen Worten macht der Bauer eine einladende Geste in Richtung der beiden Reisenden, um sie dazu zu bewegen, mit ihm in die Stube herein zu kommen. Thorin will noch widersprechen aber er merkt schnell, dass dies keinen Sinn macht, also nickt er ergeben.
 

„Wenn ihr vorgehen wollt Meister Straffgürtel, dann wollen wir es euch gleich tun, es wird uns eine Freude sein eure werte Gemahlin zu begrüßen.“ Entgegnet er ihm daraufhin formvollendet höflich...und schafft es sogar das freundliche Lächeln das Bauern zu erwidern, wenn sein s dabei auch merklich gequält wirkt.
 

Einen Augenblick später sind beide Reisenden in der „guten“ Stube angelangt...es ist eine geräumige Wohnküche, in der sich die Bauersleute und das wenige Gesinde zum gemeinsamen Mahl einfindet das sie haben...es sind außer Bungo noch drei oder vier andere Halblinge anwesend...die Magd, der Stallknecht und Roses jüngerer Bruder...der fast noch ein Knabe ist...dazu Rose, ihre Mutter und der Bauer selbst.
 

Elenore ist eine nicht mehr ganz jungen Halblingsfrau mit Weizen blonden und schon von einigen silbrigen Strähnen durchzogenen Haaren, doch ihre Veilchen blauen Augen wirken hellwach und zeugen von einem freundlichen und gutmütigen Wesen….interessanterweise gleicht Rose ihrer Mutter äußerlich weit mehr als ihrem Vater, das stellt Lyriell dabei einigermaßen überrascht fest, als sie die ältere Halblingsfrau neugierig mustert die sie freundlich begrüßt und ihnen mit einem herzlichen und ehrlichen Lächeln anbietet, sich mit ihnen an den Tisch zu setzen, um sich am Abendbrot das es für alle gibt zu beteiligen.
 

Thorin setzt sie neben Bungo und Rose während sie Lyriell direkt zwischen sich und ihrem Sohn Thure einen Platz anbietet. Der Knecht und die Magd sitzen auf ihren üblichen Plätzen und dann trägt sie geschäftig mit Roses Hilfe das für Halblinge sicherlich nicht sehr üppige aber doch schmackhafte Abendmahl auf, das aus feinem Weizenbrot...frischer Butter, Honig und einer riesigen Portion an gerauchtem Schinken und Rühreiern besteht...gute bäuerlich handfeste Kost..die allen zu schmecken scheint.
 

Denn eine geraume Zeitlang ist nichts als das genügsame kauen vieler Münder zu vernehmen...es dauert etwas bis es wieder einer wagt den Mund zu einem anderen Zweck aufzumachen, als jenem, sich dem Essen zu widmen. Es ist ganz überraschend Thure, der neben Lyriell sitzt und die halbelbische Frau die gesamte Zeit über mit großen Augen neugierig und unübersehbar fasziniert beobachtet hat.
 

Der noch so junge Halblingsmann mit dem dunkelblonden lockigen Haarschopf und kaum mehr als einem leichten Flaum auf den Wangen wirkt sichtlich verlegen als er schließlich den Mund aufmacht um sie anzusprechen...aber er wagt es dennoch…
 

„Sagt mir Herrin Lyriell sind die Frauen aus den Landen aus denen ihr stammt alle so schön, wie ihr es seid?“ Richtet er schließlich die unüberhörbar schüchterne aber doch bestechend ehrliche Frage an sie, die ihr ein unübersehbar verwirrtes Lächeln entlockt.
 

Thorin verschluckt sich während dessen fast an dem trockenen Kanten Brot den er sich in dem Moment zwischen die Zähne geschoben hat, als er das aus dem Mund des Halblings vernimmt...was ihn sichtlich verärgert in Richtung des jungen Mannes blicken lässt.
 

Indem hört er Lyriell die sich zwischenzeitlich gefangen hat lachen...ein schönes warmes Lachen...eines das den Halbling unwillkürlich erröten lässt und dem Zwerg beinahe ein kaum merkliches aber eindeutig unwilliges Zähneknirschen entlockt...dem dieser Gesprächsverlauf zwischen den Beiden so ganz und gar nicht zu gefallen scheint.
 

„Mindestens...wenn nicht noch schöner...habt ihr denn noch nie einen wirklichen Elben gesehen mein junger Freund?“ Entgegnet sie ihm daraufhin sehr ernsthaft gemeint.
 

Thure schüttelt irritiert und mit halboffenen Mund den Kopf, woraufhin ihn Lyriell abermals freundlich anlächelt, ehe sie fortfährt. „Seht ihr, ich bin in diesem Sinne nur ein Halbblut und damit sicher nichts besonderes...aber elbische Frauen und auch die Männer sind in der Regel als sehr schön von Antlitz, Körper und Geist her zu bewerten...das ist so gesehen eine Tatsache, der man sich sicher nicht verleugnen kann.
 

Aber die Unsterblichen sind wie sie sind…ein Volk das für unser eins selten erreichbar ist..man sollte sich nicht danach verzehren, denn es kann einen mehr kosten als man vielleicht zu geben bereit ist. Das solltet ihr euch merken..ihr seid noch so jung! Ich hoffe dennoch für euch, dass ihr einmal einen echten Elben sehen werdet...dann und erst dann solltet ihr beurteilen was euch heute sicher nicht unvoreingenommen gelingt. Und jetzt lasst uns besser von anderen Dingen sprechen.“
 

Mit diesen klaren Worten an ihn verstummt sie, wobei sie es jedoch absichtlich vermeidet Thorin dabei anzusehen, denn sie spürt seinen zornigen Blick und sie spürt auch seinen unterschwelligen Unmut auf den jungen Hobbit und auf sie...obwohl sie gar nichts dafür kann.
 

Thure schweigt..sie sieht nur wie sie der junge Halbling weiterhin forschend und nachdenklich ansieht...seine offenkundige Faszination für sie liegt dabei noch immer greifbar in der Luft..also vermeidet sie es sich näher mit ihm zu befassen, schon um in ihm nicht den Anschein zu erwecken...als wollte sie ihm Hoffnungen machen wo keine sind, denn dass sie ihm gefällt ist mehr als offensichtlich.
 

Keiner spricht diesbezüglich noch einmal ein Wort, obwohl auch Rose gesehen hat wie ihr Bruder Thure die schöne elbische Frau ansieht, die ihm mehr als offenkundig gefällt...er war bisher noch nie richtig verliebt gewesen aber sie..sie hat etwas in dem jungen Mann angerührt, dass er bisher nicht kannte.
 

Das weitere Abendmahl verläuft in weitest gehend ruhigen Bahnen und der Bauer versucht über Thorin der Neuigkeiten aus Arda habhaft zu werden, die er von dem inzwischen weit gereisten Zwerg bekommen kann.
 

Als Rose und Elenore einige Zweit später das Abendessen abtragen haben Thorin und Lyriell die kurze Gelegenheit sich ungestört über den Tisch hinweg miteinander zu unterhalten…
 

Es ist eine Frage, die die elbische Frau die gesamte Zeit über nicht aus dem Sinn gegangen ist, eine die sie ängstigt und die sie auch hier unmittelbar an diesem Tisch beschäftigt, an dem sie beide im Augenblick als sicher erscheinen.
 

Lyriell sieht Thorin daher mit ernsten Blick entgegen, als sie ihm die Frage stellt, die sie schon die ganze Zeit über beschäftigt.
 

„Meinst du, wir haben die Haradrim abgeschütteltThorin? Was wenn sie uns auch weiterhin folgen sollten? Du weißt weshalb sie es tun und sie werden nicht ruhen bis sie mich und dich eingeholt haben...menu Thanu. Wir sind hier nicht sicher...bitte auch wenn du aus dem königlichen Hause von Durin stammen magst, das sich vor nichts und niemandem fürchtet, so nimm es dennoch nicht zu leicht hin...sie sind und bleiben gefährlich...sie werden nicht eher ruhen bis sie dich getötet haben um mich zu bekommen, wenn sie können.“
 

Thorin erwidert ihren ängstlichen Blick mit einem leisen Seufzen. „Möglicherweise ist das so, ich weiß es nicht...aber ich kann es auch nicht ändern, wenn es so sein sollte. Und dennoch denke ich, dass wir im Augenblick sicher sind….aber du weißt, dass der Weg in die Ered Luin bis zu meinem Volk noch lang ist. Sie könnten uns in der Wildnis ohne weiteres auflauern...daher müssen wir stets auf der Hut sein Lyriell!“
 

Als sich die beiden Reisenden einen Moment lang forschend ansehen, bemerkt Lyriell aus dem Augenwinkel heraus, dass Rose ganz in der Nähe mit ihrem Tun verhalten hat und sie beide anstatt dessen unverhohlen mustert...die halbelbische Frau erschrickt sich heftig und fragt sich dabei unwillkürlich was von diesem vertraulichen Gespräch die Halblingsfrau mitangehört haben könnte, das sie eindeutig nichts angeht.
 

Doch Rose sagt keinen Ton, als Lyriell kurz zu ihr hinüber blickt, anstatt dessen tut sie so als sei sie schwer mit dem Esstisch säubern beschäftigt und so verläuft der restliche Abend eher ruhig, bis zu dem Zeitpunkt an dem Thorin sich irgendwann genötigt sieht das Haus kurzzeitig zu verlassen, um das inzwischen in einigen Mengen fließenden dunklen Biers seines äußerst freizügigen Gastgebers wieder los zu werden….
 

Der Zwerg schwankt schon leicht, als er sich erhebt um sich nach draußen zu begeben. Lyriell die kaum etwas von dem dunklen Starkbier getrunken hat sieht ihm nur zweifelnd und leicht säuerlich hinterher...denn damit wird ER heute Nacht unweigerlich schnarchen wie ein wilder Eber bei dem Rausch den der Zwerg sich damit zweifelsfrei zugezogen hat...doch sie achtet nicht weiter darauf, da sie von Elenore und Bungo in ein Gespräch verwickelt wird….
 

...erst als sie einige Zeit später wieder aufsieht bemerkt sie, dass Thorin noch immer nicht zu ihnen ins Haus zurück gekommen scheint.
 

» Na...wahrscheinlich schläft der Herr Zwerg schon seinen Rausch aus?! «
 

Denkt sie sich unwillkürlich, wobei sie kurz mit den Schultern zuckt. Aber als sie bemerkt, dass inzwischen auch von Rose keine Spur mehr zu entdecken ist, macht sie das schon etwas stutzig, denn nurmehr Thure und die beiden Bauersleute sind bei ihr im Haus zurück geblieben…
 

..hastig versucht sie sich so von den beiden zu lösen...denn jetzt macht sie sich schon Sorgen was da los sein könnte...vielleicht ist Thorin ja etwas geschehen?!
 

Mit höflichen Worten und einem freundlichen und ehrlich gemeinten Dank an die beiden freigiebigen Bauersleute macht sie sich schließlich auf den Weg zu ihrem Nachtlager...aber sie geht noch den Weg ab, der sie unweigerlich bis zur Scheune führt, damit sie ihn notfalls wenigstens sehen könnte, sollte er seinen Rausch irgendwo mehr oder minder unfreiwillig im Freien ausschlafen wollen...doch es kommt völlig anders, als sie es sich gedacht oder auch nur im Traum angenommen hat.
 

Denn als sie schließlich einige Minuten später alarmiert aufmerksam und nahezu lautlos durch die fahle Dunkelheit in Richtung der Scheune kommt, in der sie und ihr zwergischer Gefährte zu nächtigen gedenken...kann sie plötzlich Geräusche in der Stille vernehmen…
 

..verräterische Geräusche die sie gleichermaßen irritieren, wie erschrecken und abstoßen...denn sie findet vor, was sie halb erwartet hat aber doch mit maßlosem Entsetzen als Wahrheit akzeptieren muss!



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