Eru áva dartha amarth yoménië von Ithildin (Eine unerwartete Schicksalsbegegnung) ================================================================================ Kapitel 42: abendliche Tafelfreuden und "Leiden" ------------------------------------------------ Als die beiden Frauen wenige Minuten später im unteren Bereich des Hauses angelangt sind, empfängt sie Tom bereits mit seinem überaus sympathischen strahlenden Lächeln. Mit einem galanten Kopfnicken nimmt er die Hand seiner Herrin Goldbeere, die sie ihm in einer formvollendeten anmutigen Geste entgegen gestreckt hat in seine und führt sie so anschließend in den Wohnbereich des kleinen Häuschens….wobei er Lyriell ganz selbstverständlich die andere entgegen streckt, um sie ebenfalls mit sich zu nehmen. Die halbelbische Frau ist zunächst etwas unsicher, folgt ihnen dann jedoch nach, wenn auch verwirrt, denn keiner verliert zunächst auch nur eine einzige Silbe dabei. Sie spürt anstatt dessen deutlich, wie sich ihr Magen plötzlich ungewollt schmerzhaft bemerkbar macht, indem sie ihn leise knurren hören kann...aber es riecht bereits zu verführerisch, nach frisch gebackenem und noch warmen Brot...nach allerlei würzigen Kräutern und auch der angenehme Duft von gebratenem Fisch steigt ihr dabei so deutlich in die Nase, dass ihr das Wasser regelrecht im Munde zusammen läuft. Wieder knurrt ihr der Magen und diesmal ist dies eindeutig kaum mehr zu überhören...sie hat aber auch schon weiß der Schöpfer wie lange, nichts mehr vernünftiges gegessen….also ist dies wohl nur zu verständlich. Das findet Tom dem Anschein nach auch, denn er lacht mit einem Mal leise, als er ihren Magen so deutliche Laute mit der ganz eindeutigen Bitte um Nahrung von sich geben hört. „Oh ich sehe euer Magen hat bereits bemerkt, dass es an sich höchste Zeit für das Abendbrot wäre….nun denn, wenn euer äußerst zugeknöpfter zwergischer Reisegefährte nun noch zu dem Entschluss gelangen könnte, um uns ebenfalls mit seiner Anwesenheit zu beehren, können wir gemeinsam mit dem abendlichen Festmahl beginnen. Lyriell sieht Tom derweil erschrocken an...“oh ich...was? Soll ich...soll ich ihn denn besser holen gehen?“ Kommt es entsprechend verwirrt aus ihrem Mund gestolpert, doch Tom schüttelt leicht den Kopf. „Oh nein, ich denke das wird nicht nötig sein, ich glaube er ist schon beinahe auf dem Weg zu uns. Heruin ihr werdet euch wundern, wie schnell ein leerer Magen vorgefasste Meinungen doch zu ändern vermag oder sie wenigstens bis zu dem Zeitpunkt, an dem er in angenehmer Schwere gefüllt ist, vergessen zu lassen!“ „Ach übrigens, ich wollte euch bei dieser Gelegenheit gerne noch zum Ausdruck bringen, wie angenehm überrascht ich darüber bin, dass euch das Gewand meiner Herrin so gut zu Gesicht steht Heruin Lyriell. Es ist an euch wirklich atemberaubend schön, ich finde ihr seht darin wahrhaft aus, wie eine der längst vergangenen Königinnen aus den Zeiten der Altvorderen. Das fließende Blau des Meeres das meine Herrin so kunstvoll in diesem Stoff eingewoben hat, ergänzt sich ganz wunderbar mit dem dunklen Grün eurer Augen...und dem Feuer in eurem roten Haar. Ihr seht wirklich sehr hübsch darin aus, wenn ich euch das so unverblümt sagen darf? Und ich bin außerdem sehr gespannt, ob euer Begleiter es denn ebenfalls bemerken wird?!“ Lyriell blickt ihm angesichts des unerwartet höflichen, wie zugleich ehrlichen Kompliments verblüfft entgegen, ehe sie ihm darauf etwas zu antworten vermag. „Oh ich..ich danke euch für dieses schöne Kompliment und..und für diese kostbare Leihgabe Tom, auch wenn ich stark bezweifle, dass mein Begleiter denn Augen dafür haben wird. Das Gewand ist wirklich wunderbar und ich bedauere fast, dass ich mich schon wieder so bald davon trennen muss, da ich es auf Reisen ja ohnehin nicht tragen könnte, es wäre dort nur hinderlich und es gehört ja zweifellos euch Herrin Goldbeere, so sehr es mir vielleicht auch gefallen mag.“ Goldbeere lacht indessen leise, bevor sie ihr darauf etwas passendes antwortet. „Nun für heute Abend gehört es euch und ihr seht ganz großartig darin aus...das ist auch meine Meinung Lyriell, in der Hinsicht muss ich meinem lieben Tom recht geben...er ist ein ausnehmend guter Beobachter und außerdem ein Mann mit vorzüglichem Geschmack.“ Indem verstummt sie mit einem kurzen Lächeln auf den Lippen, wobei sie der Frau mit dem rötlichen Haar nur einen Moment später ein sichtlich amüsiertes Augenzwinkern zukommen lässt. Weiter kommt sie allerdings nicht mehr mit weiteren Ausführungen über ihren eigenen Gefährten betreffend, denn in dem Moment erscheint Thorin mit einem Mal mehr oder minder unverhofft auf der Bildfläche...wobei Lyriell ihn die wenigen Stufen zum unteren Stockwerk herunter kommen sieht. Der halbelbischen Frau stockt für einen Moment lang tatsächlich der Atem...sie hat über alle Strapazen ihrer Reise hinweg schon ganz vergessen, wie ausnehmend stattlich der Zwergenmann von seinem Äußeren her doch geraten ist. Und das was Tom ihm da von seinen eigenen Gewändern zum Anziehen gegeben hat, unterstreicht es auf eine Weise, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Zum aller ersten Mal sieht sie ganz bewusst, dass er wahrhaftig ein König ist...nicht nur allein von seinem Staus her, von dem es ihr völlig klar erscheint...nein er sieht zu ersten mal seit sie ihn kennt auch rein von seinem Äußeren gesehen danach aus. Das deutlichste Merkmal das es hervorhebt, ist tatsächlich, dass er zur Abwechslung ordentlich gesäubert erscheint...ohne die hartnäckige Dreckschicht, die sich beide über den langen Weg unfreiwillig zugelegt haben, wirkt der Zwerg beinahe wie ein Fremder auf sie. Lyriell muss glatt zweimal hinsehen, ehe sie ihn in seinem ungewohnt eleganten Aufzug erkennt. Den Bart hat ihr Gefährte zur Abwechslung ordentlich gestutzt und auf eine in ihren Augen recht annehmbare Länge gebracht, so dass der kurze schwarze und schon leicht angegraute Vollbart nun nicht mehr unbedingt dem Fell eines struppigen Wolfes gleicht, sondern endlich einen klaren Blick auf seine an sich schönen, markanten Gesichtszüge ermöglicht. Auch den inzwischen schon sehr lange gewordenen silber schwarzen Haarschopf hat er ordnungsgemäß gewaschen und zudem halbwegs vernünftig gebändigt, indem er die wenigen Stellen in denen er sein Haar geflochten oder schlicht zu einem Zopf zusammengefasst trägt, so wie es für seinesgleichen üblich ist. Lyriell stellt verblüfft fest, dass sie dies erst jetzt bewusst an ihm beobachtet, doch sie findet, dass es ihm ungewöhnlich gut zu Gesicht steht. Thorins seltene, intensiv leuchtend blaue Augen harmonieren außerdem überraschend gut zu dem dunkeln, königsblauen Stoff von Tom s geliehener Tunika, die an den Rändern des Kragens und der Ärmelsäume sowie der Schlaufen für die Verbindungskordeln mit einer Bordüre aus schmalen silbernen Stickereien versehen wurden, die von allerlei Runen und Naturmotiven wie Ähren und verschiedenen Blättern durchzogen sind. Das Muster ist unaufdringlich aber dennoch schön und lässt ihn allein dadurch irgendwie ungewohnt elegant erscheinen..ganz im Gegensatz zu der groben schwarzen Tunika und dem typisch schweren, zwergischen Harnisch darüber, die er sonst zu tragen gepflegt hatte, bis er und sie ungewollt von den Grabunholden überfallen wurden und ihnen so letzten Endes bis auf einige wenige persönliche Dinge nahezu gar nichts mehr an eigenem Besitz, als nurmehr ihre bloße Haut geblieben ist. Staunend bleibt ihr Blick weiter an ihm hängen, als er mit sichtbar gestrafften Schultern zielstrebig und betont selbstbewusst wirkend aber dennoch etwas zögerlich, die kurze Distanz bis zu ihnen, mit einigen großen merklich entschlossenen Schritten überbrückt. Die elbenblütige Frau sieht ihm dabei entgegen, als könne sie es nicht fassen, ja gerade so, als wäre dies ein Fremder der da zu ihnen kommt...ein ausnehmend gutaussehender noch dazu, um ganz genau zu sein. Die zweifelsfrei ebenfalls von Tom geliehenen schwarzen Beinkleider aus feiner Wolle mit seinen gewohnheitsmäßigen pelzbesetzen Zwergenstiefeln passen ihm erstaunlich gut und werden nur von einem schlichten dunkelbraunen Ledergürtel, mit einer nahezu schmucklosen Silberschnalle über der Tunika zusammen gefasst. Ansonsten trägt er nichts, weder sonstigen Schmuck noch Mantel oder Rock...aber trotzdem macht genau das den Unterschied aus, der überdeutlich aufzeigt, dass das wahrlich kein gewöhnlicher Mann sein kann….sondern ein Fürst unter seinesgleichen, denn allein seine Art sich zu bewegen, ja seine gesamte stolze Erscheinung lässt darauf schließen...als er ihnen nichts von Lyriells spontaner Feststellung ahnend, entgegen kommt. Seine kantigen Gesichtszüge erscheinen derweil völlig ausdruckslos und doch zeigen sich schwache Anzeichen von Ablehnung und unterschwelliger Ungeduld, sowie einem leise vor sich hin schwelenden Zorn in ihnen, die sie Thorin, die ihn mittlerweile so gut wie wenig andere kennen, sofort ansehen kann. Doch als sie schon Anstalten machen will, um ihm ebenfalls entgegen zu treten, hält ein kurzer aber ungewöhnlich strenger Blick von Tom die rothaarige Frau an ihrem Platz...deren Herz mit einem mal ohne zu wissen weshalb wild in der Brust zu schlagen begonnen hat. Ihr bleibt so demnach nichts anderes übrig, als dem an sich für seine stämmige Gestalt viel zu klein geratenen Menschenmann hinterher zu blicken, wie er statt dessen ihrem Begleiter entgegen geht, um ihn seiner Aufgabe als Gastgeber nachkommend ebenfalls höflich an seiner Tafel zu begrüßen. „Meister Thorin ich sehe, ihr seid tatsächlich gewillt heute Abend unser Gast zu sein...und das trotz eurer ausgesprochen misstrauischen Einstellung allem Fremden gegenüber. Nun das freut mich außerordentlich und es ehrt mich. Aber ich versichere euch bei meiner Ehre, dass ihr hier in diesem Haus wahrlich nichts zu befürchten braucht...hier seid ihr sicher bis zum Morgen, ganz gleich was auch kommen mag. So und nun kommt mit mir, das Abendmahl ist bereits fertig und sicher seid auch ihr hungrig. Darf ich euch damit also zum Tisch begleiten?“ Tom verstummt mit einer einladenden Geste, in der er Thorin gleichzeitig auffordert ihm zu folgen. „Dürft ihr Mensch...und einmal ganz offen gefragt, habe ich denn eine überhaupt andere Wahl?“ Ist die darauf folgende erwartungsgemäß brüske, sowie kurze Antwort des Zwerges. Thorins Gesicht verzieht sich dabei zu einer derart unwilligen Grimasse, die beinahe schon grotesk wirkt und Tom unwillkürlich ein amüsiertes Lächeln auf die Lippen zaubert, ehe er dem unübersehbar grimmig gestimmten Zwerg darauf etwas antwortet. „Oh die habt ihr immer Meister Thorin, allerdings sähe die kein gemeinsames Abendmahl vor. Also wollt ihr wirklich lieber mit knurrendem Magen zu Bett gehen, nur weil euer dickköpfig zwergischer Stolz euch verbietet uns Gesellschaft zu leisten?“ Tom sieht den Zwerg während seiner Worte mit ernstem Nachdruck an, woraufhin dieser leise seufzt. „Nun sicherlich nicht...ich habe gewiss nicht vor hungrig ins Bett zu gehen, denn mein leerer Magen würde mir das nicht verzeihen. Ich habe seit Tagen nichts mehr vernünftiges im Leib, also ist das wohl das Mindeste, das ich für ihn und für mich selbst tun kann.“ Mit diesen deutlichen Worten macht Thorin tatsächlich Anstalten Tom an die vorgesehene Tafel zu folgen, an der Lyriell und Goldbeere inzwischen schon einander gegenüber Platz genommen haben. Die Halbelbin bemüht sich während dessen, ihm nicht all zu offensichtlich entgegen zu starren, sondern den Blick wie es ihr die Höflichkeit gebietet anstatt dessen auf den Tisch und ihre Gastgeberin gerichtet zu lassen...bis die beiden Männer ebenfalls bei ihnen angekommen sind um sich zu setzen. Als sie seine unverwechselbare Schrittabfolge gemeinsam mit Tom an den Tisch heran kommen hört, sieht sie kurz auf und zu ihm hin...dabei fängt sie den sicherlich gänzlich ungewollt verwirrten Blick von ihm auf, mit dem der Zwerg sie mustert, als er ebenfalls an der langen Tafel angelangt ist. Während er das tut bemerkt sie wie Thorins offenkundig verwirrter Blick auf sie fällt und sich dann suchend durch den Raum bewegt...so als wolle er nach jemandem bestimmten Ausschau halten. Noch als er damit beschäftigt ist, setzt er unversehens zu sprechen an...das was da aus seinem Mund kommt, verwundert die halbelbische Frau dann allerdings doch mehr als vermutet. „Wo ist die Elfe? Ahh und...und wer ist das hier, wenn man fragen darf? Sagt habt ihr etwa noch einen Gast in eurem Haus, von dem ich nichts weiß? Oder ist dies etwa eure Tochter Mensch?“ Kommt es somit überraschend trocken aus ihm heraus, wobei sich ein gewisser sarkastischer Unterton seiner an sich angenehm voluminösen Stimme nicht gänzlich verleugnen lässt, der darin mitschwingt. Tom und Goldbeere lachen derweil beide amüsiert und hell auf… „Unsere Tochter…? Oh Meister Zwerg, der Scherz scheint euch aber wirklich gelungen. Das ist nicht unere Tochter! Sagt mir...erkennt ihr eure eigene Reisebegleitung denn nicht mehr wieder Thorin? Nun dann rate ich euch schleunigst, noch einmal etwas genauer hinzusehen...und ihr werdet denke ich eine nicht unangenehme Überraschung erleben. Vielleicht seht ihr mehr, als ihr zu sehen erwartet habt!“ Kommentiert Tom seine Aussage von eben fast sofort danach entsprechend belustigt. Der Zwergenkönig fährt kurz und sichtlich überrascht in sich zusammen, ehe er seinen dummen Fehler begreift. Wobei er sich jedoch anschließend hastig strafft, um schleunigst wieder an Haltung zu gewinnen. „Ähh..was..wie..Lyriell? Ist sie das etwa...?“ Kommt es dabei abermals spürbar verwirrt aus ihm heraus gestolpert, doch ihr Kommentar auf seine Antwort lässt damit nicht lange auf sich warten. „Ist SIE Thorin! Kaum zu glauben, aber ich bin es tatsächlich. Lyriell...deine ach so ungeliebte Reisebegleitung Thyk! Was hast du gedacht..etwa, dass ich mich zwischenzeitlich in Luft aufgelöst habe...und...und an meiner Stelle eine andere Frau erschienen ist, die deiner Vorstellungswelt vielleicht weitaus mehr dienlich sein könnte? Träum weiter...Herr Zwerg!“ Entgegnet sie ihm ebenfalls betont trocken und merklich wütend, wobei sie sich kurzerhand ruckartig zu ihm umdreht, so dass er sie nun gänzlich von vorne ansehen kann. Dem überraschten Zwerg bleibt im Augenblick der Erkenntnis für einen Moment lang tatsächlich der Mund offen stehen, man sieht ihm die Verwirrung darüber sie so in der für ihn völlig ungewohnten Aufmachung zu sehen regelrecht an. Doch er sagt kein Wort der Entschuldigung oder ähnliches was hierbei eigentlich angebracht wäre, anstatt dessen schnappt er heftig nach Luft… „Gut demnach wäre das ja nun geklärt...also kein Fremder sondern nur DU...auch gut...Halbblut!“ Knurrt er einen Augenblick später frustriert vor sich hin, indem er Anstalten macht sich zu setzen...möglichst weit von ihr fort….damit er ihr nur ja nicht zu nahe kommt. Tom der den unschönen Schlagabtausch der beiden mehr oder minder unfreiwilligen Reisegefährten mit inzwischen sichtbar zusammen gezogenen Brauen verfolgt seufzt schließlich leise und sagt dann. „Es nützt nichts sich weiter die Köpfe einzuschlagen, das könnt ihr getrost auch morgen noch weiter tun Freunde. Genießt lieber die Gesellschaft und das gute Essen mit dem meine Herrin und ich uns große Mühe für euch als unsere seltene Gäste gegeben hat...ihr seid hungrig und wir auch also will ich nachsichtig sein...ein hungriger Magen kann den einen oder anderen schon unversehens gereizt erscheinen lassen. Also bitte gewährt uns die Freude und versucht miteinander auszukommen...wenigstens heute Abend. Lyriell senkt fast sofort schuldbewusst den Kopf. „Verzeiht bitte Tom...Goldbeere, das war nicht richtig, ihr habt ganz recht, wir benehmen uns im Augenblick wirklich schlimmer wie Kinder...das habt ihr für eure Mühen es uns an nichts mangeln zu lassen und euch als gute Gastgeber zu zeigen gewiss nicht verdient. Wir...wir sind undankbar und selbstgerecht..verzeiht...bitte...“ Sie sieht hilfesuchend zu ihrem Begleiter, der mit einem mal sichtbar unangenehm berührt erscheint. Wieder erwarten und ganz überraschend vernimmt Tom plötzlich ein kurzes, trockenes Räuspern, das der andere Mann mit einem ungewohnt zurückhaltenden….“sie hat recht...verzeiht mir mein schlechtes Benehmen Tom. Ich wollte niemanden absichtlich kränken, wir sind eure Gäste und so sollten wir uns auch verhalten“...von sich gibt. Tom lächelt ihn an, er wirkt angesichts des spontanen Einlenken des Zwergenmannes leicht belustigt aber auch wesentlich entspannter. „Ihr seid ein Zwerg und als solcher tragt ihr euer Herz zumeist sehr deutlich auf der Zunge, das sollte ich wohl nicht vergessen. Nichts desto trotz ist euer beider Ansinnen angenommen, denn es ist ehrlich gemeint, das spüre ich. Ich hoffe, dass wir nun einen schönen gemeinsamen Abend haben werden...kommt lasst uns essen.“ Ist die schlichte Antwort des charismatischen Menschenmannes darauf, der so völlig anders ist als alle Menschen, die beide Reisende jemals zuvor in ihrem Leben kennen gelernt haben. Das gemeinsame Essen verläuft somit ohne größere Vorkommnisse oder Schwierigkeiten...wobei die beiden Gäste jedoch so wenig wie möglich miteinander in Kontakt zu kommen versuchen. Tom unterhält sich die meiste Zeit mit Thorin über so allerlei, was es an Neuigkeiten in Arda gibt...während Lyriell sich derweil an Goldbeere hält...beide Wanderer unterhalten sich demnach prächtig...nur miteinander sprechen wollen sie partout nicht. Das Essen ist erwartungsgemäß vorzüglich nach diesem langen unfreiwilligen Fasten und sie essen ohne es zu bemerken weit mehr als sie eigentlich können, so gut schmeckt es ihnen. Der gebratene Fisch den Goldbeere mit allerlei an Wildkräutern gewürzt hat ist köstlich und auch das frisch gebackene Brot mit Butter und Honig erscheint ihnen nach der schmalen Kost mit der sie bisher hatten vorlieb nehmen müssen, wie ein Festessen. Aber irgendwann sind endlich alle gesättigt und eine angenehme bleierne Schwere macht sich breit. Tom der mit dem misstrauischen Zwergenmann inzwischen ein wenig mehr warm geworden ist, geleitet Thorin schließlich noch in eine Ecke des Raumes, wo zwei urgemütliche alte Ohrensessel stehen, die zum plaudern und verweilen einladen. Er schenkt ihm und sich selbst einen guten Tropfen aus einer gläsernen Karaffe ein, um den bisher gelungenen Abend angenehm ausklingen zu lassen und bedeutet ihm so sich zu setzen. Der Zwerg ist gewiss kein Kostverächter und einem guten Tropfen ebenfalls nicht abgeneigt, also kommt er Tom s direkter Aufforderung schließlich, wenn auch ein wenig zögernd nach. Goldbeere ist derweil damit beschäftigt, die Tafelrunde wieder zu beseitigen und alles an seinen gewohnten Platz zu bringen, inklusive alles zu säubern...wobei ihr Lyriell anbietet ihr behilflich zu sein, was Toms Gefährtin gerne annimmt. So ist jeder auf seine Weise beschäftigt..die Männer und die Frauen, solange bis Tom irgendwann bemerkt, dass der Zwerg ihm irgendwie seltsam abgelenkt erscheint und ihm eigentlich gar nicht wirklich die Aufmerksamkeit schenkt, wie das bei einem gemeinsamen Gespräch unter Männern eigentlich der Fall sein sollte. Viel mehr stellt der Mensch reichlich verblüfft fest, dass der Zwerg immer wieder in die Richtung der beiden Frauen sieht, vor allem dann, wenn er sich unbeobachtet wähnt...indem dämmert Tom so langsam woran das wohl liegen könnte. Toms Gefährtin und Lyriell brauchen hingegen beide, die als Frauen anfallende Hausarbeit gewohnt sind, wenig Worte um sich miteinander zu verständigen. Die Arbeit tun sie wie selbstverständlich, ja es wirkt beinahe schon anmutig grazil, wie beide Frauen einander bei den anfallenden Tätigkeiten praktisch perfekt ergänzen und bald schon ist alles getan und fein säuberlich zurück an seinem Platz gestellt und aufgeräumt, so wie es war und die Herrin Goldbeere in ihrem Haus gewohnt ist. Die neugierigen wie zugleich spürbar begehrlichen Blicke des Zwergenmannes folgen dabei jedoch nahezu die gesamte Zeit über jeder noch so kleinen Bewegung der elbischen Frau mit dem dunklen feuerroten Haar...die ihm in ihrem fließend und fremdartig luftigen Gewand der anderen Frau wirklich ausgesprochen reizvoll erscheint...zumindest für seine Augen betrachtet. Ja sie gefällt ihm und er kann es nicht länger leugnen, so sehr er sich dahingehend auch anstrengt…allein ihr Anblick lässt in ihn Gefühle aufkeimen, vor denen er sich zutiefst fürchtet...die er nicht wahr haben will. Aber beim allmächtigen Schöpfer würde er sich wohl nichts lieber wünschen, als sie noch ein einziges Mal so zu spüren, wie er es schon einmal in dieser verwünschten Nacht an Belleteyrin getan hat. In der Nacht als sie mit ihm schlief und er im Nachhinein nicht einmal gewusst hat, dass er es getan hat. Nur einmal wollte er diese Frau bei gänzlich klarem Verstand haben...nun ein einziges Mal… Und dass Lyriell dem Zwerg trotz aller verzweifelter innerer Gegenwehr gefällt und er sie entgegen dem was er über sie sagt trotzdem mag...begreift auch Tom irgendwann, als er Thorins mehr als eindeutigen Blicken folgt und so beschließt er kurzerhand dem in Herzensangelegenheiten so unglücklich verwirrten Zwerg ein wenig auf die Sprünge zu helfen und eine gewisse Begehrlichkeit für etwas zu wecken, ist dafür an sich der sicherste Garant. Die günstige Gelegenheit dazu ergibt sich schneller als erwartet, nämlich in dem Moment als die beiden Frauen nachdem sie fertig sind, zu ihnen kommen und sich verabschieden wollen, um sich für die Nacht in ihre Gemächer zurück zu ziehen. Goldbeere weil sie wirklich rechtschaffen müde ist und Lyriell, weil sie nicht die geringste Lust verspürt darauf zu warten, bis ihr übellauniger Gefährte denn auftauchen und sie wieder einmal daran erinnern wird, wie sehr er sie und ihre Gesellschaft doch verabscheut. Als die beiden Frauen auf sie zukommen, sieht Tom zufällig, wie Thorin kurz aber hart schluckt und er sieht auch weshalb, denn in dem fahlen rotgolden schimmernden Gegenlicht des hinter ihr liegenden offenen Kamins wirkt das Gewand, das die elbische Frau im Augenblick trägt leicht durchscheinend und so kann man(n), wenn auch von ihr ungewollt überraschend gute Einzelheiten ihrer weiblichen Körperattribute erkennen…..die dem Zwerg eine ungewohnt heftige Kurzatmigkeit bescheren, die er beileibe nicht eingeplant hat. Aber auch sonst reagiert sein Körper gänzlich entgegen seinem Willen und seinem Verstand...die ihm beide etwas ganz anderes sagen wollen als sein Herz…und als jene Begehrlichkeit, die er urplötzlich verspürt, wo sie ihm aus einem dummen Zufall heraus eindeutig viel zu nahe kommt. Er kann es nicht länger kontrollieren, dass ihm das Blut ungewollt genau dort hin schießt, wo er es jetzt wahrhaft am Wenigsten gebrauchen kann...dass seine Lenden ihm in dem Augenblick etwas völlig anderes sagen wollen, als sein Kopf.... ...und doch ist es nicht Thorin der sie einen Moment später ganz offen anspricht sondern ganz eindeutig Tom... „Hatte ich euch eigentlich schon gesagt wie ausgesprochen hübsch ich euch heute Abend finde? Herrin Lyriell? Wirklich zu schade, dass ihr jetzt schon zu Bett gehen wollt...bei solch reizvoller Gesellschaft. Eine wahrhaftige Schande ist das...ihr seid wahrlich eine Augenweide. Ich sage euch, wärt ihr und ich nicht schon gebunden, so müsstet ihr euch ehrlich in acht nehmen, mir könnte glatt einfallen ganz offen um eure Gunst zu ersuchen schöne Frau. Oh, seid mir bitte nicht Gram über meine allzu direkten Worte...aber ich pflege in solchen Dingen stets die Wahrheit zu sagen und euer Gefährte hat offenbar wirklich nicht die geringste Ahnung davon, welch kostbaren Schatz er da (be)hütet. Und vermutlich sogar weitaus eifersüchtiger wie ein Drache seinen Hort, könnte man meinen...wenn man ihm das nur irgendwie begreiflich machen könnte. Eine schöne Frau wie ihr eine seid ist etwas, das viele Männer nur zu gerne für sich als ihren Besitz beanspruchen wollten und welcher Mann kann da guten Gewissens von sich behaupten dieser Begehrlichkeit gegenüber nicht zu erliegen? Verzeiht mir, dass ich so offen zu euch war...aber es war nicht böse gemeint. Ganz im Gegenteil...denn wärt ihr und ich tatsächlich frei und hätte ich euch zu einer anderen Zeit getroffen, so würde ich euch wohl den Hof machen." Der schnelle Seitenblick zu Goldbeere zeigt auf, dass er sich mit diesen Worten ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt hat, was die Komplimente an die andere Frau betreffen und so ist er auf der Hut, doch seine eigene Gefährtin hat längst begriffen worauf er eigentlich hinaus will...und hält sich demnach taktvoll zurück. Lyriell die von Toms direkter und auch etwas dreister Offenheit ebenso überrascht erscheint wie Thorin, der sich nach diesem Satz tatsächlich schlagartig mit ungläubig aufgerissenen Augen halb aus dem Sessel erhoben hat, blickt während dessen ungläubig von ihm zu Lyriell und wieder zurück. „Wa..was wird das ? Sollte das...sollte das jetzt etwa ein Angebot sein oder wie darf ich das verstehen?“ Knurrt er dem Menschen dabei merklich aufgebracht entgegen, noch bevor Lyriell etwas dazu sagen kann und er fährt so noch während diese Worte seine Lippen verlassen augenblicklich gänzlich von seinem Platz hoch, so als hätte ihn Ungolianth höchstpersönlich in den Allerwertesten gebissen. Tom lächelt plötzlich...es wirkt leicht zynisch. “Na ihr seid ja offenbar doch nicht ganz so schwer von Begriff, wie ich es vermutet hatte Herr Zwerg? Nein das sollte es gewiss nicht, ich wollte euch damit eigentlich nur eine Botschaft zukommen lassen, von der ich hoffe, dass ihr sie nun endlich verstanden habt Thorin!“ Entgegnet ihm der andere Mann derweil trocken und betont gelassen. In dem Moment begreift der Zwerg jedoch endlich ebenfalls, was Tom damit sagen wollte...der rasche und gleichzeitig sichtlich verwirrte Seitenblick auf Lyriell macht es mehr als deutlich. "Ich verstehe...aber ihr könnt die störrische Elbenhexe gerne haben Mensch, wenn euch der Sinn danach steht. Sie ist ganz gewiss NICHT meine Gefährtin jedenfalls nicht in meinen Augen!“ Tom schüttelt während dessen leicht den Kopf...angesichts soviel Sturheit, die da aus dem Zwerg zu kommen scheint, wobei er Lyriell direkt ansieht. „Bitte verzeiht ihm seinen ungehobelten Stolz...er meint es sicher nicht so"...setzt er schließlich mit einem leisen Seufzen an. Die elbische Frau schüttelt kurz energisch den Kopf, wobei sie Thorin jedoch absichtlich nicht ansieht. „Oh wisst ihr ich bin es gewohnt, dass er stets so ungemein höflich zu mir ist...mir macht das längst nichts mehr aus. Aber nichts desto trotz werde ich jetzt zu Bett gehen, denn in bin müde. Vielen Dank für den schönen Abend Tom und gute Nacht...ich wünsche allerseits eine angenehme Bettruhe...auch dir Thorin! Gamut nanun Hurun ganat Thanu men!“(Gute Nacht ruhe sanft mein König*) Lyriell senkt höflich den Kopf in die Richtung aller Anwesenden, wobei dem Zwergenfürsten angesichts dieser Worte, die zweifellos ihm galten, beinahe vor Überraschung der Mund offen stehen bleibt, so unverhofft wie das Khuzdul da jetzt über ihre Lippen gekommen ist. Doch noch bevor er annähernd in der Lage ist, ihr etwas darauf zu entgegnen, gehen die beiden Frauen bereits und lassen die Männer allein in der Wohnstube zurück. Tom hört den Zwergenfürsten noch kurz leise seufzen, kaum dass sie fort sind, dann fragt er ihn leise.... „Sagt mir weshalb seid ihr so abweisend zu ihr...ich sehe doch, dass ihr etwas für sie übrig habt Thorin?“ Der Zwerg fährt abermals spürbar unangenehm berührt hoch, wobei sein Tonfall grimmig entschlossen klingt, mit dem er den Menschen ganz plötzlich nicht sehr freundlich anknurrt. „WAS wisst ihr? GAR nichts...mischt euch gefälligst nicht in Dinge ein, die euch nichts angehen...Bombadil. Das eigensinnige Elbenblut ist mir vollkommen gleichgültig, dass ihr es nur wisst!“ Tom lächelt nur. „Ach ist sie das? Na ihr müsst es ja wissen“…. kurze Zeit später in der selben Nacht…Tom und Goldbeere liegen noch wach, in Gedanken beschäftigen sie sich noch immer mit ihren beiden gefühlsmäßig so unglücklich verstrickten Gästen... ...“was meinst du, wollen wir ihm nicht einen Traum schicken? Ich meine einen schönen....einen, den er hoffentlich so schnell nicht wieder vergessen wird?“ Sagt die Tochter des Flusses irgendwann nach reiflicher Überlegung zu ihrem Mann. Tom dreht sich während dessen rasch in die Richtung seiner schönen Gefährtin, sein Tonfall klingt weich aber unzweifelhaft belustigt, als er ihr antwortet.. …“ach du meinst, damit er es endlich begreift?“ Goldbeere nickt indessen sachte. „Weißt du Liebster...SIE braucht gewiss keinen mehr, sie weiß es schon. Er hingegen könnte aus meiner Sicht durchaus einen vertragen...IHM ist so wie ich das sehe bisher überhaupt nichts klar...auch wenn er es schon lange insgeheim spürt!“ Entgegnet sie ihm mit einem verschmizten Lächeln, das sich ungesehen aber wohl gehört in der Dunkelheit verliert. Tom lächelt daraufhin ebenfalls amüsiert...“nun ich denke, es würde schon äußerst hilfreich sein, wenn du seine Gefühle und dem was bereits zwischen ihnen war ein wenig auffrischen könntest, die er wohl schon seines unbändigen Stolzes wegen vollständig verdrängt hat. Du musst in ihm nurmehr helfen, wieder die Erinnerung daran wach zu rufen Liebste...das genügt schon. Nun ich denke, der Rest erübrigt sich dann wohl von selbst, wenn er es dann nicht endlich begreift, ist ihm wohl bei Eru wirklich nicht mehr zu helfen!“ Oder was meinst du?“ Kommt dabei überraschend eindringlich von ihm. „Nun ich denke ein Versuch kann nicht schaden...ich werde sehen, was sich machen lässt!“ Hosted by Animexx e.V. 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