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Eru áva dartha amarth yoménië

Eine unerwartete Schicksalsbegegnung
von

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auf dem Weg ins Auenland

In dieser Nacht hört sie ihn....sein Schlaf ist unruhig, denn immer wieder vernimmt sie ungewollt sein leises Aufstöhnen in der Dunkelheit, unter dem nächtlich klaren Sternenzelt....das Feuer ist längst herunter gebrannt und die Nacht geht langsam auf den Zenit zu. Er muss wirklich starke Schmerzen haben. Doch der Zwerg, lässt sich weder offen etwas davon anmerken, noch sich von ihr helfen....und so weckt sie ihn wenig später schweren Herzens auf, vordringlich weil er es ihr so befohlen hat.
 

Sie hätte ihn weiter schlafen lassen, auch weil er es offenbar dringender notwendig hat als sie. Aber dieser fürchterlich starrköpfige Mann wollte die zweite Nachthälfte unbedingt Wache halten. Vielleicht ist er da dann wenigstens so vernünftig und versorgt endlich seine Wunde ordnungsgemäß...sie wird ihn dahingehend jedenfalls komplett in Ruhe lassen, soviel ist sicher.
 

Lyriell muss ihn allerdings mehrmals ordentlich schütteln, bis er endlich zu sich kommt...der Zwerg wirkt verwirrt und sichtlich unausgeschlafen, als er schließlich mit einem äußerst unwilligen Brummen hochschreckt. Als sich ihre Blicke kurz treffen, bemerkt sei den merkwürdigen Glanz in seinen Augen, der ihr überhaupt nicht gefällt...denn er sieht verdächtig nach Fieber aus...aber sie sagt keinen Ton in dieser Richtung.
 

„Ist es schon an der Zeit?“
 

Fragt Thorin sie erwartungsgemäß kurzangebunden, wobei er sich vor ihr nicht das Geringste anmerken lässt. Die elbenblütige Frau nickt, ein leicht resigniertes Seufzen ist zunächst alles, was dabei aus ihrer Kehle dringt, doch dann besinnt sie sich eines besseren.
 

„Ja schon eine geraume Weile, ich habe dich länger schlafen lassen, du hast es nötig gehabt Thorin.“ Entgegnet sie ihm im Anschluss daran etwas knapp bemessen.
 

Er setzt sich fast sofort danach mit einem hörbar unwilligen Grollen in der Kehle auf, wofür er aber deutlich länger braucht als sonst üblich.
 

„Hmmm ich könnte schwören, dass ich vorhin kaum bis gar nicht geschlafen habe, so wie ich mich fühle!“ Knurrt er im Nachhinein abermals grimmig vor sich hin.
 

Sie lächelt plötzlich unvermittelt.
 

“Ach was, das denkst du? Deinem ohrenbetäubenden Schnarchen nach zu urteilen, muss diese Feststellung so leid es mir tut, leider ein böser Irrtum deinerseits sein Thorin, denn DU hast geschlafen und zwar ganz eindeutig. Ich habe dich dahingehend nämlich vernommen und das ziemlich unverwechselbar! Ich weiß wie es sich anhört, wenn ein Mann sich anschickt, die wilden Tiere in seiner unmittelbaren Umgebung vertreiben zu wollen?!“ Antwortet sie ihm mit einem leicht süffisant wirkenden aber auch amüsierten Lächeln auf den Lippen, woraufhin er ihr einen derart bitterbösen Blick zuwirft, der es augenblicklich ersterben lässt.
 

„Ach tatsächlich? Weißt du was, kümmere dich um deinen eigenen Kram und lass mich einfach nur in Ruhe Halbblut, mehr will ich ja gar nicht von dir!“
 

Knurrt er sie nur einen Moment später nicht eben gutgelaunt an, so dass sie unversehens erschrocken in sich zusammen zuckt. Lyriell schluckt hart, es trifft sie immer wieder ungemein schmerzhaft, dass er sie so abweisend behandelt. Sie will es abschütteln, es ignorieren aber es gelingt ihr nicht. Der elende Naug hat ihre wunde Stelle längst gefunden und in die bohrt er ohne Unterlass tiefer und tiefer. Er weiß längst, dass sie ihn mag...und wenn nicht, so spürt er es doch unterschwellig intuitiv.
 

Das ist ihre ganz persönliche Schwachstelle...eine, über die sie sich selbst am Allermeisten ärgert und es dennoch nicht abzustellen vermag.
 

„Das war nur eine Feststellung, nicht s weiter Naugrim!“ Antwortet sie ihm somit abweisend frostig, um es sich bei allem was ihr heilig ist, nicht auch noch absichtlich anmerken zu lassen.
 

Einen Augenblick später erhebt sie sich angesichts dieser Erkenntnis hastig von ihrem Platz und macht unaufgefordert Anstalten, das Feuer neu zu entfachen, das inzwischen nahezu gänzlich nieder gebrannt ist. Thorin murrt zwar leise vor sich hin, vermeidet es aber ihr darauf etwas zu antworten.
 

Lieber weicht er ihr aus, das fällt ihm wesentlich leichter, denn das ist es, was er inzwischen schon sehr gut beherrscht. In dem Fall versucht er sich also anstatt dessen mühsam aufrecht zu halten, indem er das Schwert kurzerhand auf seinen Oberschenkeln plaziert, um es notfalls sofort in seiner Griffweite zu haben. Erst danach setzt er sich schweigend mit überschlagenen Beinen und in seinen Mantel gehüllt ans Feuer, ohne in irgend einer Weise auf die elbenblütige Frau zu achten.
 

Leise seufzend lässt sie ihn damit in Ruhe und macht anstatt dessen selbst Anstalten sich hinzulegen, um den fehlenden Schlaf nachzuholen, den sie während der ersten Nachtwache eingebüßt hat.
 

Wenig später vernimmt er leise Atemgeräusche, die ihm verraten, das die elbenblütige Frau längst ins Land der Träume hinüber gedämmert sein muss. Nachdem er noch einige Minuten länger abgewartet hat, bis er sich ganz sicher ist, dass sie wirklich schläft, versucht er sichtlich schwerfällig hoch auf die Beine zu kommen, um endlich nach seiner Verwundung zu sehen...was inzwischen längst überfällig sein dürfte.
 

Als er aufsteht, muss er sich einen leisen Schmerzenlaut verbeißen, es zerrt und zieht wie verrückt an der verletzten Stelle...doch er ist sich noch immer nicht vollkommen sicher, ob sie wirklich schläft oder ob sie vielleicht nur so tut und bevor er sich nicht ganz sicher ist, wird er ganz bestimmt nicht selbst Hand an sich legen, geschweige denn sich in irgend einer Weise entkleiden...vor ihren Augen nicht noch einmal freiwllig, dessen ist der Zwerg sich todsicher!
 

In diesem Fall bleibt ihm wohl oder übel nichts anderes übrig, als es nachzuprüfen...und wie? Nun auch das ist eine Sache, die ihm nicht sonderlich gefällt, weil er damit ungewohnt nahe an sie heran muss. Also versucht er so vorsichtig wie möglich an sie heran zu kommen....wenn sie wirklich schläft wie er annimmt, merkt die Frau es ohnehin nicht.
 

Thorin nähert sich ihr so bis auf knapp eine Schrittlänge an und winkelt sein rechtes Bein anschließend bis hinunter auf sein Knie ein. In etwa so weit, bis er direkt vor ihr kniet...die Schmerzen die es verursacht, sind für ihn kaum auszuhalten und lassen ihn heftig aufkeuchen. Doch er beherrscht sich und schließlich beugt er sich noch weiter zu ihr hinunter, bis kurz auf Höhe ihres Gesichtes, vordringlich um ihre Reaktionen zu testen oder besser um sie gegebenenfalls an ihrer Mimik ablesen zu können.
 

Es lässt ihm keine Ruhe, er will es wissen...als er dabei kurz in ihr müdes blasses Gesicht blickt, das ungewöhnlich gelöst und vom Schlaf entspannt wirkt, überkommt ihn ein ungewollter und völlig unkontrollierter Impuls...und das mit einer solchen Macht, dass er sich kaum dagegen zu wehren vermag.
 

Es ist ein unerwartet starker und ihm gänzlich unbekannter Drang der ihn da so urplötzlich überkommt, dass ihm beinahe der sonst so klare Verstand versagt....so etwas wie Furcht keimt in ihm auf. Eine, die ihm bisher gänzlich unbekannt war. Hat sie doch mit der vor einem möglichen Kampf oder einem übermächtigen Gegner nicht im Geringsten etwas zu tun.
 

Nein das was er hier so deutlich spürt, rührt von einer völlig anderen Stelle seines inneren Seins....nicht aus seinem Verstand...nein direkt aus seinem Herzen.
 

Einen Augenblick später ertappt er sich tatsächlich dabei, wie seine Fingerkuppen sachte über die hohen Wangenknochen ihrer Gesichtskontouren streichen um ihr zu folgen und er der elbischen Frau dabei zart und vorsichtig, ein paar der feuerroten dunklen Strähnen ihres dichten und langen Haarschopfes aus der Stirn streicht, die ihr in Folge des Schlafes vorwitzig ins Gesicht gefallen sind und ihm so die Sicht auf ihre schönen vollen Lippen versperren.
 

Ja er ertappt sich unwillkürlich und sichtlich erschrocken dabei, etwas zu tun, was er bisher vehemet mit all seiner Kraft zu verhindern versucht und es sich insgeheim doch längst eingestehen muss.
 

Er mag sie....ja mehr noch...da ist noch etwas ganz anderes in ihm, das dem Zwerg ihretwegen mächtig zu schaffen macht...aber es darf nicht sein....auf keinen Fall! Nicht...SIE...keine elbische Frau niemals im Leben!
 

Hastig strafft Thorin sich und zieht augenblicklich die Hand weg, wobei er sich rasch von ihr abwendet. Sie hat es offensichtlich wirklich nicht bemerkt, denn auf ihrem Gesicht war keinerlei Regung abzulesen, dass sie es gefühlt haben könnte. Mahal sei Dank....er wäre wahrlich im Boden versunken, wenn er ihr denn hätte irgendwie mit einem völlig fadenscheinigen Vorwand erklären müssen, zu was für merkwürdigen Handlungen und in gewissem Sinne auch an Gefühlsregungen er sich da ihr gegenüber hat hinreißen lassen.
 

Ein Glück, dass sie dem Anschein nach wirklich tief und fest schläft...ja ein Glück!
 

Ruckartig erhebt sich der Zwerg, abermals versucht er so den stechenden Schmerz zu unterdrücken und krampfhaft zu ignorieren, der ihm durch den ganzen Körper fährt. Er dreht sich halb von ihr weg, damit er aus ihrem Gesichtskreis kommt und kaum ist das geschehen, macht er so schnell er kann. Thorin sucht den letzten Wasservorrat in ihrem spärlichen Gepäck...löst als er es gefunden hat, sofort danach eilig die Schmuckfibel, die seinen Mantel zusammen hält.
 

Doch als er zum guten Schluss seinen Gürtel öffnen will, um sich den Schnitt anzusehen, der dummerweise genau eine knappe Fingerlänge überhalb seiner Lendenregion ansetzt, zieht der Schmerz ihm bis unter die Haarwurzeln. Ein lautes Keuchen drängt aus seiner Brust, eines das er bei aller Macht nicht länger unterdrücken kann und er sieht dabei unzweifelhaft auch die großen, dunklen Stellen von getrocknetem Blut auf seinem Untergewand und mittlerweile auch auf seinem Hosenbund.
 

Khazad...das hat ihm gerade noch zu seinem Glück gefehlt, denn es hat durchgeblutet und er hat damit unweigerlich einiges an seinem eigenen Blut verloren, deshalb ist ihm wohl auch so kotzübel und elend zumute...mittlerweile merkt er es nämlich überdeutlich, auch wenn der Zwerg es sich noch immer nicht so recht eingestehen will.
 

Mit zusammen gebissenen Zähnen zerrt er deshalb eilig Tunika und Beinkleider fort, um die verletzte Stelle frei zu legen, damit er sie sich genauer ansehen kann. Thorin erschrickt fürchterlich, als er einige Sekunden später den üblen und wesentlich tieferen, sowie längeren Schnitt als angenommen zu Gesicht bekommt, der in seinen Augen eigentlich dringend genäht werden müsste....und das Schlimmste daran ist, dass er es weiß...stark blutverkrustet und schon leicht eiterig, sehen die Wundränder nämlich alles andere als gut aus.
 

Da er jedoch nichts weiter als einigermaßen sauberes Wasser zur Verfügung hat, versucht er die Wunde so gut wie ihm eben möglich zu reinigen, was an sich schon schmerzhaft genug ausfällt. Da Thorin selbst jedoch nicht in der Lage ist die Wunde so fachkundig zu vernähen, wie sie es eigentlich notwendig hätte, entschließt der Zwerg sich kurzerhand dafür, sie sauber und so fest als ihm möglich zu verbinden, damit wenigstens der Blutfluss halbwegs zum Stocken kommt. Es muss aufhören, sonst wird es schlimm enden. Wenn es nicht bald zu heilen beginnt, kann er sich daran tödlich vergiften...er hat schon viele gute Männer genau an diesen Folgen sterben sehen und verdammt nochmal, er will ganz gewiss nicht dazu gehören.
 

Also bleibt ihm nichts weiter übrig, als sich um brauchbares Verbandszeug zu bemühen, das er in den Tiefen seiner Taschen tatsächlich in Form eines glücklicherweise halbwegs unverbrauchten, sowie weichen Leinenstoffes finden kann, der wohl einmal so etwas wie eins seiner Ersatzhemden gewesen sein muss....die Streifen um sich zu verbinden sind schnell daraus geschnitten und etwa zehn Minuten später hat er es tatsächlich geschafft, die Verwundung einigermaßen ordentlich zu verbinden.
 

Sie schmerzt ihn zwar noch immer ganz ordentlich, aber längst nicht mehr so schlimm wie zuvor. Hastig zieht er sich wieder an und hüllt sich so gut es geht in seinen Mantel, denn inzwischen ist ihm eisig kalt geworden. Der Rest der Nachtwache vergeht weitest gehend ohne irgendwelche nennenswerten Vorkommnisse...alles bleibt ruhig und so hat er immer wieder Mühe, möglichst nicht einzuschlafen....
 

Als die halbelbische Frau im ersten fahlen Morgengrau des neuen Tages zu sich kommt...glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen...denn da liegt er der Zwerg, quasi einfach vor Erschöpfung umgefallen. Gut, das allein wäre wohl nicht das Verblüffendste an der Angelegenheit, doch der Umstand, dass er nicht mehr als eine halbe Körperlänge Abstand neben ihr liegt und obendrein...keinerlei Regung von sich gibt, das schon.
 

Da ist nichts weiter als das leise gleichmäßige Atmen des Zwergenmannes, mit dem sein warmer Atem sanft ihren Nacken streift und ihr dazu eine ordentliche Gänsehaut beschert. Thorin ist offensichtlich so müde gewesen, dass er nicht mal schnarcht..lediglich eine seiner Hände liegt regungslos, aber ungewöhnlich nahe an ihrer eigenen, während die Andere noch im Schlaf das Heft seines Schwertes umklammert hält, mit dem er sich gegen mögliche Gegener zu Wehr setzen wollte.
 

Unwillkürlich entlockt ihr das ein sanftes Lächeln, als sie es sieht....und irgendwie wird sie den dumpfen Verdacht nicht los, als ob er unbewusst nach ihrer Nähe gesucht hätte, denn so nahe wie er neben ihr liegt, kann das bei aller Liebe wohl kein Zufall mehr sein, auch wenn er es natürlich vehement abstreiten wird, wenn er aufwacht.
 

Eine Tatsache, die sie jetzt schon erkannt hat....also wird sie es erst gar nicht so weit kommen lassen. Um dies zu vermeiden rückt sie so einfach von ihm unbemerkt ein gutes Stück von Thorin ab, schon um ihm diese Peinlichkeit zu ersparen....denn sie kennt ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, wie er darauf reagieren wird, wenn sie es darauf ankommen ließe.
 

Als sie dies getan hat steht sie leise auf, um ihn möglichst nicht aufzuwecken...soll er doch ruhig noch ein wenig schlafen, der Morgen hat gerade erst gedämmert vor Sonnenaufgang ist es ohnehin Unsinn weiter zu laufen. Die Sicht ist schlecht und die Gefahr zu groß, dass ihnen etwas widerfahren könnte, denn noch sind die Gefahren nicht gänzlich überwunden.
 

Das Moor liegt so gut wie hinter ihnen, aber sie müssen das Auenland durchqueren um in die Ered Luin zu gelangen...und an dessen Rand liegen die allseits gefürchteten Hügelgräberhöhen und so hofft sie, dass Thorin die wohlweislich umgehen wird.
 

Was sie dabei unmöglich ahnt, ist eben jene Tatsache, dass es ihm immer schlechter geht und er zudem nicht wirklich eine Ahnung hat, in welche Richtung sie sich momentan bewegen oder gehen müssten. Die grobe Richtung stimmt zwar...aber er ist ein Stück zu weit vom eigentlichen Kurs abgekommen und so steuern beide ungewollt genau auf jenes Gebiet zu, das sie eigentlich um jeden Preis vermeiden wollten...die Hügelgräberhöhen!
 

Als sie sich ein gutes Stück von ihm entfernt, um sich zu waschen und auch um sich in den umstehenden Büschen zu erleichtern...sieht sie sich immer wieder sichernd um, auch ihn behält sie vorsorglich im Auge so gut es eben geht.
 

Doch Thorin gibt keinerlei Regung von sich, als sie einige Zeit später zurück kommt. Mit einem leisen Seufzen geht sie schließlich zu ihm hin und beugt sich zu ihm hinunter, um zu sehen ob er noch schläft wie sie glaubt. Seine Atemzüge gehen zwar überraschend gleichmäßig, aber um die Stirn wirkt er stark verschwitzt. Sie stellt außerdem fest, dass sich seine Augenlider immer wieder leicht bewegen.
 

Er träumt...es ist ganz deutlich zu sehen.
 

Mit einer impulsartig zarten Geste brührt sie ihn, wobei sie ihm die langen dunklen Strähnen aus der Stirn streicht und er ganz plötzlich unvermittelt hoch schreckt....unsanft aus dem Tiefschlaf gerissen, kommt er direkt vor ihr ruckartig in die Senkrechte.
 

Ein erstickter rauer Schrei drängt dabei aus seiner Kehle heraus, als er sich aufrichtet...
 

“Khazad ai menu...nicht Frerin, bitte geh nicht.....BLEIB...sie werden dich...
 

...töten!“
 

Hört sie ihn rufen, er klingt verwirrt und verzweifelt...
 

...und dann...dann spürt sie unvermittelt das kalte, scharfe Metall der Klinge an ihrer Kehle, sein Blick scheint getrübt und fiebrig und es dauert eine ganze Zeit, bis er sie endlich erkennt.
 

Lyriell sieht ihn entsetzt an, ihr Gesicht ist seinem dabei so nahe, dass sie beide den warmen Atem des jeweils anderen fühlen können. Die Lippen der Frau beben sichtbar....“wenn du jetzt zustößt, hast dus hinter dir Naugrim“.... keucht sie plötzlich leise, es ist ein Impuls den sie nicht länger unterdrücken kann.
 

Ihre dunkelgrünen Augen bohren sich dabei regelrecht in seine. Thorin schreckt augenblicklich zurück als er sein Gegenüber erkennt....“..Iiiichhhh weiß nicht...weshalb sollte ich das tun? Mir dein Schicksal absichtlich aufs Gewissen zu laden? Im Leben nicht....Khalam, das ist es nicht wert!“ Knurrt er sie dabei leise aber derart verletzend an, wobei er sich hastig strafft und zeitgleich versucht an Haltung zu gewinnen. Ihr nur ja nicht zu zeigen, dass ihn der Schmerz fast um den Verstand bringt und die Hitze die in ihm brennt, ihm mehr an Beherrschung abverlangt, als jemals alles zuvor.
 

Nach diesem äußerst unschönen Erwachen und dem unvermeidlichen Zusammenstoß der beiden unfreiwilligen Weggefährten, der inzwischen schon zur täglichen Routine geworden ist, gibt Thorin sich die aller größte Mühe sich ihr gegenüber nur ja nichts anmerken zu lassen, vor allem nicht, wie schlecht es ihm wirklich geht.
 

Als sie schließlich das karge und sehr schweigsame Morgenmahl hinter sich gebracht haben, brechen sie erneut auf. Noch ein strammer Tagesmarsch und eine Nacht, dann müssten sie die Ausläufer des Auenlandes und den großen Strom Baranduin eigentlich erreicht haben....denn dort will er hin.
 

Es ist etwa die halbe Strecke bis in die Ered Luin...seiner neuen Heimat.



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