Eru áva dartha amarth yoménië von Ithildin (Eine unerwartete Schicksalsbegegnung) ================================================================================ Kapitel 24: Schattenträume - Vergangenheit und Gegenwart -------------------------------------------------------- wenn ein liebender durch sein lieben verdienen könnte, dass man ihn liebt, dann könnte armor mich dadurch beglücken, dass er (einem mädchen) den wunsch eingibt mich zu heilen. (carmina burana) Thorin wird somit unweigerlich gedanklich in eine Vergangenheit vor unendlich langer Zeit zurück versetzt....weit zurück in Zeiten, die ihm wie schmerzliche immerwährend wiederkehrende Albträume vorkommen.... » Es ist ihm, als wäre es erst gestern gewesen. Khazad...allein der Geruch, den er in seiner Erinnerung noch immer erbarmungslos und ekelhaft stechend in der Nase hat. Dieser unvergessene typische Geruch des Drachen, der nach Tod und Verwesung stank und alles in seinem Umfeld verpestet hat. Oh ja, er erinnert sich an die Ankunft des Drachen, nur zu gut erinnert er sich daran und das, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch so jung gewesen ist...damals vor Ewigkeiten! Thorin hat sie nicht vergessen, die Zeit als seine Familie es gerade so geschafft hat, diesem Flammen speienden Ungetüm zu entkommen, an jenem unseligen Tag, wo so viele seiner Sippe für immer ihr Leben ließen. Ein Kampf ist zudem vollkommen aussichtslos gewesen, das hat auch irgendwann sein Großvater einsehen müssen, also sind sie geflohen, die einzig richtige Entscheidung um zu überleben. An den Tag erinnert er sich so gut, wie an keinen Anderen in seinem Leben. Es war auch der Tag, an dem er SIE für immer verloren hat...die einzige Frau, die es hätte einmal werden können...seine Athune, seine Königin! Thorin hat ihr Gesicht ganz plötzlich überdeutlich vor Augen...so gut erinnert er sich an die junge Zwergin, die er einmal geliebt hat. Ihre leuchtend Bernsteinfarbenen Augen, das hübsche runde Gesicht mit den oft geröteten Wangen...die sie immer dann bekam, wenn sie verlegen war. Ihr Haar war so lang und dunkel, wie reinster Granit...sie hat eben die selbe Farbe gehabt, wie ihr Bruder, der erst lange Zeit nach ihrem Tod geboren worden ist und heute zu Thorins besten und treusten Freunden zählt. Dwalin...Fundins Sohn...Dwanas jüngster Bruder. Sie war zu jenem Zeitpunkt wie so viele, mitten im Herz des Berges als Smaug Durins Volk erbarmungslos verschlungen hat. Fundin hat dort seine erstgeborene Tochter verloren...ein Schock den Balins und Dwalins Vater und Mutter lange haben nicht verwinden können, wie so viele von Thorins Volk, die zu hauf um die ihnen geliebten Angehörigen trauern mussten. Der Zwergenkönig ist jedoch ernsthaft überrascht wieso er ausgerechnet jetzt an sie denkt? Vor allem wo es schon so lange her ist. Viele Jahre hat er nun nicht mehr daran gedacht...aber ganz plötzlich steht sie ihm überdeutlich vor Augen, gerade so, als sei es gestern erst geschehen. Dwana ist damals fast so alt gewesen wie er selbst...es war auch nicht mehr als eine unbedachte, völlig harmlose Jugendromanze...er hat es dennoch nicht vergessen und doch war sie genau die eine Frau, die seinem Herzen hätte wirklich gefährlich werden können, dann wenn er denn älter gewesen wäre. Ja im Mannesalter hätte sie sogar diejenige werden können, für die er eine dauerhafte Bindung wirklich ernsthaft in Betracht gezogen hätte. Aber es ist anders gekommen...ganz anders! Sie hat den Drachen nicht überlebt und er hat ein ganzes Volk ins Exil führen müssen, nachdem er dem Schicksal nach Vater, Großvater und dann zu allem Übel auch noch den geliebten Bruder verloren hat. Die Verantwortung über seine Sippe ruht damit allein auf seinen Schultern und so hat er sich niemals wieder für eine Frau interessiert. Es war für ihn damals so, als sei ein Teil seines Herzens mit ihr gestorben. Warum also sollte er es noch einmal an eine Andere vergeben? Er hat nie wieder einen Sinn darin gesehen, ein Umstand den er heute obendrein als absolute Schwäche wertet. Er ist sich schon bewusst warum er keine mehr haben wollte....Liebe ist ein Zustand der den Geist vernebelt und einem Mann alles kosten kann, was ihm lieb und teuer ist. Er hat es am eigenen Leib erfahren. Zudem ist in der Zwischenzeit viel geschehen....seine Aufgaben als König über Durins Volk oder besser was davon noch übrig ist, all dies hat ihn wahrhaft viel gekostet...vielleicht zuviel! « Erschrocken fährt der Zwerg augenblicklich aus seinem seltsam schläfrigen Dämmerzustand hoch....der ihn völlig ungewollt mit sich fort gerissen hat. » Verdammt, was...was war das? Wieso ausgerechnet jetzt? Das verstehe ich nicht? Sie ist tot und sie kommt auch nicht wieder....niemals! « Mit einem leisen kaum hörbaren Keuchen wischt sich der König der Zwerge aus Durins Volk verwirrt über die feuchte verschwitzte Stirn. » Mahal es ist ein Traum gewesen, nur ein Traum nichts weiter...einer von vielen, wie so oft. Nur verstehe ich nicht ganz, warum ich ausgerechnet jetzt an Dwana denken musste? Sichtlich erleichtert und zugleich unangehem berührt, von dieser schmerzhaften Erinnerung einfach so unvorhergesehen überrollt worden zu sein, sinkt er zurück an den Baum und sieht sich aufmerksam um. Schon weil er sich davon ablenken will, Lyriell soll um keinen Preis bemerken, dass er um ein Haar eingeschlafen wäre. In seinen Augen nicht auszudenken und das in dieser noch immer äußerst brenzligen Situation...aber er ist wahrhaft müde und völlig geschafft. Immerhin hat er ihnen beiden heute zwei üble Halunken vom Hals schaffen müssen und aus dem Schlammloch hat er das elbenblütige Weib auch noch gezogen, in das sie ihrer Ungeschicklichkeit zufolge gefallen ist, was nicht leicht zu bewerkstelligen war und ihn damit viel mehr an Kraft gekostet hat, als er bisher angenommen hat. Denn noch ist er nicht wieder ganz der Alte, der er war, bevor er im alten Wald auf die Horde von Orks getroffen ist. Zudem hat dieser Bastard von einem Menschen ihm diesen unschönen Kratzer verpasst...der ihn wohl noch eine geraume Weile weiterhin schmerzhaft an die Geschehnisse von heute Nacht erinnern wird. Indem merkt er, wie seine Gedanken ungewollt immer wieder zu ihr wandern... » Khazad wo ist dieses verwünschte Frauenzimmer denn nun eigentlich abgeblieben? Ist sie vom Holz sammeln etwa noch nicht wieder hier? Sag bloß, sie ist in die nächste Schlammpfütze gefallen....uhhhh also dann drehe ich ihr eigenhändig den Kragen um, ich schwörs ihr! Überkommt ihn die Erinnerung daran, als er sich dessen schlagartig bewusst wird, weshalb sie beide hier eigentlich bis zum Hals in der Klemme sitzen. Thorin versucht sich abzulenken. Der merkwürdig tiefsinnige und von seinen Gefühlen her eigentümlich aufwühlende Alptraum, der ihn so ungewollt überkommen hat, hängt ihm nach, auch wenn er es sich tief in seinem Inneren nicht eingestehen will. Da Lyriell jedoch im Moment das einzige Wesen in seiner Nähe ist, beschäftigt sich der Zwergenmann angesichts dieser Tatsache unwillkürlich intensiver mit ihr. Doch das ist wahrhaftig nicht der einzige Grund, wieso er das tut! Irgend etwas an ihr erscheint ihm seltsam vertraut, er hat in ihrer Gegenwart immer häufiger das Gefühl, endlich nach Hause gekommen zu sein, obwohl ihm das alles als reine Einbildung erscheint. Diese verwünschte Frau wird ihn nie auch nur annähernd zu irgendwelchen läppischen und naiv sentimentalen Gefühlen hinreißen können! SIE ist schließlich nicht Dwana...dessen muss er sich nicht erst noch vergewissern...nein, sie wird ihre Stelle niemals einnehmen können. NIE! Und doch ist da noch etwas anderes. In seinem merkwürdigen Vergangenheitstraum von gerade eben, ist noch etwas anderes geschehen, doch das kann und will er sich nicht eingestehen! Er hat SIE gesehen, seine Athune, die sein Schicksal besiegeln wird und zugleich seine Bestimmung ist! Nur ein kurzer Augenblick und doch lange genug um es zu bergeifen.....die Frau mit dem flammend roten Haar! Er hört plötzlich Äste knacken, leichte Schritte verraten ihm, das Lyriell zu ihm zurück kehrt. Leise geht die für seine Augen durchaus reizvoll anmutende halbelbische Frau achtlos an ihm vorbei, wo er noch immer demonstrativ mit geschlossenen Augen sitzend mit dem Rücken am selben Platz lehnt, so wie sie ihn vorhin verlassen hat. Sie hat derweil genug Kleinholz gefunden, um einen ganzen Monat damit Feuer machen zu können. Thorin registriert es mit einem schwachen belustigten Grinsen, denn er hat die vielen Zweige in ihren Armen bereits knistern gehört, noch ehe er sie zu Gesicht bekommt. Leise und vorsichtig lässt Lyriell ihr schweres Bündel neben das kleine, fast schon ersterbende Feuer fallen und möchte eben danach sehen, als sie sich kurz unbedacht bückt und ihr somit unweigerlich das Missgeschick passiert, welches ihr die Schamesröte augenblicklich heftig ins Gesicht treibt. Sein Mantel den sie nur nachlässig geschlossen hat, um die Nachtkälte auszusperren schlägt ganz plötzlich unvermittelt ein kleines Stückchen weit auf und legt so den entsprechenden Teil ihrer Intimsphäre frei, der normalerweise niemanden außer ihr etwas angeht. Wenn ER auch der erste Mann seit unendlich langer Zeit gewesen war, der ganz eindeutig mehr davon zu Gesicht bekommen hatte....die Betonung liegt dabei allerdings auf "hatte"...denn sie ist sich beileibe nicht sicher, ob sie dies denn noch einmal wiederholen wollte, hätte sie die Wahl? Und eines ist sie sich ganz sicher, so ablehnend und schroff, wie er sich ihr gegenüber präsentiert, wird sie das ganz gewiss kein ein zweites Mal mehr tun! NEIN...mit IHM steigt sie ganz bestimmt nicht noch einmal in ein gemeinsames Bett, ganz davon zu schweigen, mit ihm jemals wieder das Lager zu teilen...nie und nimmer! Erschrocken und mit einem schnellen Blick zu ihrem launenhaften und stursinnigen zwergischen "Begleiter" schließt sie den aufklaffenden Spalt hastig wieder, in der schwachen Hoffnung, dass Thorin nichts davon mitbekommen hat. Der Einfaltspinsel von einem NAUGRIM macht sich ohnehin nur lustig über sie, wenn er es durch einen dummen Zufalll bemerkt haben sollte. All dies geht ihr dabei merklich verärgert und vor allem verunsichert durch den Sinn. Doch nichts geschieht...offenbar schäft er wirklich und hat demnach nichts von ihrem kleinen Missgeschick mitbekommen, zumindest hofft sie das inständig. Ihr Herz klopft jedenfalls entsprechend heftig, was diesen in ihren Augen äußerst unschönen Umstand anbelangt. Mit einem erleichterten Seufzen lässt sich die noch so jung wirkende elbenblütige Frau wieder am Feuer nieder, jedoch nicht ohne dabei, ihr auf solch merkwürdige Art und Weise zitterndes Herz beruhigen zu wollen. Verwirrt fragt sie sich wieder und wieder, warum sie auf einmal so seltsam nervös wird? Im Grunde ist ja nichts dabei gewesen, es war völlig harmlos und nichts, was er nicht ohnehin schon einmal zu Gesicht bekommen hätte. Aber irgendetwas verunsichert sie an diesem Mann und doch weiß sie beim besten Willen nicht, woran das liegt oder vielmehr weshalb das so ist? Liegt es etwa daran, weil sie ihn mag? Sie kann sich keinen rechten Reim darauf machen...also versucht sie die unangenehm bohrende Tatsache einfach zu ignorieren und sich anstatt dessen lieber darauf zu konzentrieren, dass die beinahe ersterbende Flamme des kleinen Feuers schleungigst den notwendigen Nachschub, an ihren so mühsam zusammen gesammelten Zweigen und Ästen erhält. Schließlich will sie nicht im Kalten sitzen, wenn sie nun schon so wenig am Leib hat und ihre eigenen Kleider trocken so ebenfalls viel besser und vor allem....schneller. Derweil hat Thorin, der noch immer hartnäckig so tut, als ob er tatsächlich schlafen würde, seine ganz eigenen Probleme zu bewältigen. Neugierig wie der Zwerg nun mal ist, hat er die Augen zwischenzeitlich einen Spalt breit geöffnet, um die zu ihm zurück kehrende Frau mit dem leuchtend dunkelroten Schopf, unauffällig ein wenig genauer in Augenschein zu nehmen. Wenn er, die sich völlig sicher wähndende, arglose Lyriell nun schon so unverblümt und aus nächster Nähe zu Gesicht bekommt, dann wäre er schön dumm, es bei dieser einmaligen Gelegenheit nicht zu tun. Schließlich ist der Zwerg auch nur ein Mann....und ein ziemlich einsamer dazu, wenn er ganz ehrlich zu sich selbst ist Ja und sie.....hmmm.....was ist sie denn nun eigentlich für ihn?! Er weiß es nicht so genau und als er sich so noch den Kopf darüber zerbricht, da geschieht ganz plötzlich völlig unerwartet, das Unvermeidliche... ...er sieht, was ganz gewiss nicht für seine Augen bestimmt ist, aber seinen aufmerksam forschenden Blicken dennoch kaum entgehen kann. Dummerweise auch deshalb, weil sie sich just in dem Moment genau in seine Richtung umgewendet hat. Er schluckt unwillkürlich hart und sichtlich erschrocken über sich selbst. Ohhwww...er kann es schier nicht fassen, wie dieses verfluchte Elbenweib ihn in ihren Bann zieht...tiefer und tiefer und er kann ihr nicht mehr entkommen. Sie weckt Begehrlichkeiten in ihm, die er lange vergessen und verdrängt hat, auch wenn er sich das in dieser Sekunde mit aller Macht einzureden versucht. Sein Puls schnellt Sekunden später unwillkürlich schlagartig in die Höhe, als er von ihr ungewollt und durch diesen dummen Zufall heraus, einen ihrer wohl geformten Oberschenkel und dazu die seidig weiche Haut mit der verräterischen dunkleren Wölbung darunter, im fahlen Licht des Feuers zu Gesicht bekommt. Das alles in einen mattgoldenen verführerisch reizvollen Schimmer taucht, der den Zwerg auf für ihn vollkommen unerklärliche Weise wie verzaubert zu der Frau mit dem tiefroten Haarschopf hinzieht. Thorin ringt in diesen Sekunden hart mit sich. Er spürt zum allerersten Mal seit undenklichen Zeiten, wie das Bedürfnis und der Wunsch danach, seine ihm plötzlich allzu schmerzlich bewusst werdende Einsamkeit zu stillen...fast unerträglich wird. Sie ist ganz in seiner Nähe, ihre Wärme, ihre unbewusste Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübt, all das zieht den nicht mehr jungen Zwergenkönig beinahe magisch in den Bann. Ein Umstand den er von sich so schon lange nicht mehr kannte...ja eigentlich noch niemals, denn auch als junger Mann pflegte er ein eher beiläufiges Intersse am anderen Geschlecht...bis ja bis auf Dwana! Sie hatte etwas in ihm geweckt, wie es keine andere Frau jemals in seinem Leben wider fertig gebracht hatte. Weder davor noch jemals wieder danach. Keine bis auf DIESE...ja keine bis auf diese Eine, die er nun vor sich sieht...diese elendigliche rothaarige Hexe, die irgend einen Zauber über ihn geworfen hat...um...um ihn zu ködern, denn langfristig betrachtet, wird er sich dessen nicht mehr entziehen können, das fühlt er intuitiv. Sie gefällt ihm entgegen all seiner üblichen Grundstätze und da ist auch ihre starke weibliche Ausstrahlung, die in ihm Gefühle aufkeimen lässt, die er niemals wieder für möglich gehalten hätte und...DAS...ist für ihn eindeutig das Schlimmste daran! Doch Thorin ist der Anführer eines ganzen Volkes, so schnell ist er nicht unterworfen. Nein, so schnell gibt er sich gewiss nicht geschlagen, ER der schon als Zwergling eine ganz bestimmte Art der Disziplin und sein Leben Entbehrungen und auch unzähliche Verluste hat hinnehmen müssen, kennt damit ein Wort nur zu gut und dies heißt... ….BEHERRSCHUNG! » Oh nein das wirst du ganz bestimmt nicht tun Thorin. Khazad, sei nicht so einfältig! Das elbische Frauenzimmer legt es am Ende vermutlich absichtlich darauf an dich zu ködern! Mahal reiß dich gefälligst zusammen und denk an was anderes...an alles andere nur nicht an sie! Es ist weder an der Zeit, noch der Platz, noch der Umstand mit nur einem Gedanken daran zu verschwenden, WAS dieses Weib vielleicht damit beabsichtigt haben könnte. Schießen ihm diese Gedankengänge ungewollt verbissen und merklich pulsbeschleungigend durch den Sinn. Doch all das hilft dem an Zuneigung und liebevollen Gesten regelrecht ausgehungerten Zwergenmann irgendwie auch nicht wirklich weiter, denn seine Überlegungen machen sich weiterhin einfach selbständig, dabei hat er ihnen das gar nicht erlaubt. Er kann es wahrhaftig nicht fassen, wie nahe er innerlich im Begriff ist, ihren Reizen, ja ihrer starken Anziehungskraft zu erliegen. » Shazra, ich weißt nicht einmal mehr wie lange es her ist, dass ich mit einer Frau zusammen war..außer mit ihr? Aber das zählt ja im Grunde nicht, da ich mich sowieso kaum daran erinnern kann oder besser gesagt eigentlich gar nicht? Gut aber abgesehen davon, habe ich das Ganze in meinem bisherigen Leben auch nicht sonderlich vermisst! Ist doch sowieso immer ein und das Selbe! Aber...aber...sie hat so etwas seltsames an sich, ich habe es im Gespür....und es liegt mit Sicherheit nicht nur daran, dass sie mir zuweilen ganz ordentlich auf die Nerven geht. Ohhwwwww...was sollte sie etwa doch? Beim allmächtigen Schöpfer, das kann nicht sein.... NEIN!!!..NEIN!!!..NIE UND NIMMER! HILF MIR, DAS IST UNMÖGLICH....NICHT SIE! Ich kann sie nicht ausstehen und damit basta. Nein, diese Frau ist gewiss nicht mein Schicksal...das verbiete ich ihr...so einfach ist das!“ Fügt er gedanklich fest entschlossen hinzu, so überzeugt ist der Zwerg von seiner Theorie. Doch wie er es verstandesgemäß auch anstellt, sie will ihm einfach nicht mehr aus dem Sinn. Wütend richtet er sich auf und öffnet so auch die Augen, wobei er versucht sich irgendwie abzulenken, nun und das beste Mittel dafür ist sich während er Wache hält mit dem noch vor ihnen liegenden Weg zu beschäftigen, das heißt er versucht es. Das geschieht zu seinem Glück just in dem Moment, als Lyriell ihm den hastigen Seitenblick herüber schickt, mit dem sie zu überprüfen gedenkt, ob er sie nicht doch irgendwie heimlich beobachten könnte. Sehr viel später in der Nacht bei fast herunter gebranntem Feuer.... „Thorin..?“ „Hmmmm..!“ „Was machst du, denkst du nach?“ Hört er ihre Stimme leise durch das schwache Dunkel des langsam ersterbenden Feuers flüstern. „Hnnn....ja oder ich versuche es zumindest, wenn du freundlicherweise den Mund halten könntest und mich lässt Khalam!“ Kommt wie zu erwarten die prompte ungehaltene Gegenantwort von ihm. Thorin öffnet unwillig ein Auge gerade noch einen Spaltbreit weit genug, um sie zu sehen. "Was ist los fürchtest du dich oder was?!“ Fragt er sie dabei unüberhörbar grollend. Er ist nämlich alles andere als begeistert von der Tatsache, dass sie ihn vom Nachdenken und obendrein auch noch vom Schlafen abhält. "Neeeiinnnn! Nur, ich.....ich fürchte, ich kann nicht schlafen!" Antwortet sie ihm während dessen allerdings nicht ganz so mutig klingend, wie sie es vermutlich gerne gehabt hätte. "Na prima, dann übernimm die erste Wache und weck mich, wenn der Schlaf dich zu übermannen droht, dann wechseln wir und bitte tu mir einen Gefallen und halt solange einfach den Mund Elb!“ Antwortet ihr der Zwergenfürst abermals nicht gerade freundlich, sie hört den brummigen Unterton in seiner tiefen Stimme nur zu deutlich heraus. ...es folgt Stille! Lyriell beschließt somit sich diese Blöße nicht zu geben, selbst wenn sie die ganze Nacht wach liegen und allein Wache halten muss. Nein er darf auf keinen Fall merken, dass er Recht hat. Ja sie fürchtet sich nach diesem äußerst unangenehmen Abenteuer mit den beiden üblen Menschen und wie, jetzt wo das Feuer fast herunter gebrannt ist, malt sie sich in den schrecklichsten Farben aus, was ihr denn noch so alles blühen könnte auf dieser langen Reise in die Ered Luin. Sie ist eindeutig noch nicht alt genug geworden, um jetzt schon zu sterben. Und sie ist zudem noch nicht einmal ihrer wahren Liebe begegnet....etwas das sie sich so sehr wünscht! Die wahrhaftige Liebe...den EINEN zu finden, der nur zu ihr gehört, den einen...der ihr als ihr Gegenstück bestimmt ist, das hat sie sich insgeheim schon so lange gewünscht. Aber auf die Idee zu kommen DIESER da könnte es sein, der den sie begleitet? Nein...auf die Idee würde sie wahrlich niemals kommen. ER ist es auf keinen Fall...oder..oder vielleicht am Ende doch? Doch die Natur fordert dennoch ihren Teil ein und wie sie so noch darüber nachdenkt spürt sie, dass sie kurz dringend wohin muss...als sie wenig später zurück kommt und sich hastig in den halbwegs warmen und so gut nach den Zwerg duftenden Mantel von ihm am Feuer einrollt, vordringlich um nicht völlig auszukühlen, verrät ihr sein leises aber gleichmäßiges Schnarchen, dass ihr ach so missgelaunter Begleiter wohl mittlerweile längst im Land der Träume weilt. Lyriell sieht kurz prüfend zu ihm, wobei sich ihre Hand schutzsuchend um ihre Waffe schließt, die sie lieber in Greiffweite neben sich haben will... ...und so taucht der Lagerplatz im Moor in die Dunkelheit ein, allem Anschein nach friedlich. Vorerst jedenfalls.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)