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Eru áva dartha amarth yoménië

Eine unerwartete Schicksalsbegegnung
von

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Geständnis

Indem rührt sich der Mann endlich und versucht sich etwas aufzurichten, auch weil er sich umsehen will, um die nahe Umgebung genauer zu erkunden, aber ganz plötzlich verhält er mitten in der Bewegung.
 

„Du bist also noch immer hier? Das hatte ich ehrlich gesagt jetzt nicht erwartet!“ Hört er ihre angenehm melodiöse Stimme auf einmal leise, aber doch deutlich vernehmlich, durch die morgendliche Stille des Waldes flüstern, die überraschender Weise ganz verdächtig nach der, der Trollfrau klingt.
 

„Wo sollte ich sonst sein? Mit EUCH in meinen Armen, dürfte mir dies ausnehmend schwer fallen, mich still und heimlich davon zu machen, ohne euch dabei nicht wenigstens aufzuwecken...oder?“
 

Entgegnet er ihr somit verständlich zurückhaltend und erwartungsgemäß trocken, wobei er aber doch versucht endlich einen etwas genaueren Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen, das sie ebenfalls etwas angehoben hat, um ihn ihrerseits anzusehen.
 

Doch alles, was er zunächst von ihr zu hören bekommt, ist nicht mehr als ein leises Lachen.
 

Er kennt es...es ist IHRES...das der Trollin!
 

Ja um des Schöpfers Willen, wird er jetzt etwa ganz verrückt?
 

Fragt er sich dabei erstaunt und zutiefst verunsichert, doch dann....dann hebt sie den Kopf noch etwas mehr an und blickt ihm damit direkt mitten ins Gesicht und er erkennt just etwas darin, dass ihm überaus vertraut erscheint.
 

Thorin kann demnach nicht verhindern, dass ihm unmittelbar danach der Mund aufklappt, als er vom durchdringenden, tiefen Grün ihrer Augen getroffen wird.
 

Diese Augen...die kennt er, es sind die selben, dunkelgrün und geheimnisvoll, wie die des Trollweibes, ganz eindeutig, es gibt keinen Zweifel mehr.
 

SIE muss ein und die Selbe sein...wie auch immer es zugegangen sein mag?!
 

Dieses Weib ist ganz sicher der Troll und doch auch wieder nicht!
 

Er kann es nicht fassen, das gibt es nicht.
 

Wie kann ihn jemand so vorsätzlich an der Nase herum geführt haben? WIE und...und vor allem so lange?
 

Thorin starrt sie so derat verblüfft an, als hätte ihn soeben eigenhändig der Blitz erschlagen. Der eindrücklich intensive Blick, ihrer schönen Augen verwirrt ihn zusätzlich. Um so mehr, da er ihn kennt, aber dann wagt er es doch noch einmal sie anzusprechen.
 

"Sagt WER seid ihr...ich will euren Namen wissen Weib?
 

Ich will wissen was hier vor sich geht?!"
 

Thorins tiefe Stimme klingt nachdrücklich und fordernd, als er sie anspricht, denn er will es jetzt endlich verstehen, was für eine üble Art von Schabernack das ist, der ihm hier wiederfährt.
 

Sie blickt ihn jedoch überraschend ernst und forschend an, ehe sich ein schmales sowie leicht nachsichtiges Lächeln auf ihre schön geschwungenen Lippen legt, das ihn obendrein ein wenig auszulachen scheint. Aber als sie ihm endlich antwortet, klingt ihre klare Stimme besänftigend, ja fast schon eindringlich und wieder so merkwürdig vertraut.
 

„Nachdem wir heute Nacht schon nichts geringeres als unser beider Lager miteinander geteilt haben Herr Zwerg, so tu mir doch wenigstens den Gefallen und verhalte dich so, wie es dem Umstand dieser Vertraulichkeit gebührt. Es ist ja nun nicht so, als ob es dabei nicht eine gewisse Art von Verbindung zwischen uns beiden gäbe Naugrim?!
 

Und tu jetzt nur ja nicht so, als ob du dahingehend von nichts wüsstest Thorin! Ist es denn nicht so, dass du mich heute Nacht als mein Gefährte für Belleteyrin genommen hast?
 

Und wenn ich von "nehmen" spreche, dann meine ich es so, auch wenn du dich vielleicht selbst nicht mehr daran zurück erinnern willst.
 

Oh ja, denn ich habe es bei allen Göttern nicht vergessen!
 

Um nicht zu sagen, hatte Yavanna nach all der langen Zeit endlich ein Einsehen mit mir und hat meinem Schicksal ein Ende gesetzt...durch dich...Zwerg, durch dich allein, der du heute Nacht zugleich als mein Befreier fungiert hast, ohne dies auch nur zu ahnen.
 

Du willst wissen, wie ich heiße?
 

Nun gut, ich werde es dir gerne mitteilen, denn es ist kein Geheimnis. Mein Name ist Lyriêll und ich nehme stark an, dass du es selbst schon richtig erraten haben dürftest min Aran Tar. Ich bin wie du es bereits vermutet hast, wirklich von elbischer Herkunft, wenigstens zum Teil. Ist es DAS, was du so überaus dringend von mir wissen wolltest?
 

Nun ich hoffe, es hat deinen Wissensdurst fürs Erste zufrieden gestellt?!"
 

Sie verstummt und sieht ihn einen Moment lang abwartend an.
 

„DU...du bist also wirklich dieses widerwärtige Trollweib gewesen?“
 

Fährt dem Zwerg unmittelbar danach die entsprechend verdatterte Frage heraus, wobei er sie noch immer mit ungläubig großen Augen anstarrt.
 

„In Person...und auch wieder nicht. Du hast mich eigentlich nur so gesehen, wie du mich sehen solltest Zwerg! Das ich elbisches Blut habe...nun das war in dem Zustand, in dem du mich zu Gesicht bekommen hast, wahrhaftig nur schwerlich zu erraten, das muss ich zugeben!“
 

Thorin bekommt den Mund kaum zu....
 

..“ähhhh...WIE?
 

Wie geht das, wie ist sowas möglich? Ist das nicht Zauber oder Hexenwerk?“ Keucht er fast sofort danach, verständlich verunsichert in ihre Richtung.
 

Sie lächelt ihn an, es ist ein schönes und durchaus anziehendes Lächeln das sie ihm schenkt, ehe sie Anstalten macht ihm abermals geduldig zu antworten.
 

„Nun in dem Sinne könnte man es sogar so nennen Thorin. Willst du wirklich meine Geschichte hören? Ich meine die ganze Geschichte? Oder besser noch die ganze Wahrheit?“ Hakt sie derweil mit einem merkwürdig forschenden Blick in seine Richtung nach, der ihn stark irritiert.
 

Der dunkelhaarige Zwergenfürst nickt entsprechend matt, ehe er ihr erwartungsgemäß verhalten antwortet.
 

„Was soll diese seltsame Frage, natürlich will ich das? Immerhin habt ihr mich mächtig an der Nase herum geführt, wie einen ahnungslosen und tumben Tanzbären, das muss man euch schon lassen Elbenblut.
 

Oder sollte ich an dieser Stelle jetzt vielleicht nicht besser in der vertraulichen Anrede fortfahren. Vordringlich, da diese unsägliche körperliche Verbindung zwischen uns beiden statt gefunden zu haben scheint und zwar so ziemlich ohne, dass ich mein klares Einverständnis dazu gegeben habe, wenn ich es denn recht betrachte.
 

Aber nun ist es so geschehen und in diesem Fall denke ich ebenfalls, dass Du mir damit wenigstens, eine hoffentlich halbwegs glaubhafte Erklärung schuldig bist Lyriêll...findest du nicht?“
 

Sie sieht ihn weiterhin durchdringend an, ehe sie spricht, wobei sie ganz selbstverständlich die vertrauliche Anrede aufgreift, in der er sie eben auch angesprochen hat.
 

„Ich nehme an, das ich das angesichts dieser Umstände bin Thorin und so will ich es Dir erklären, so gut ich es eben vermag.“
 

Mit diesen Worten richtet sie sich ein wenig auf und zieht sich fast sofort intuitiv von ihm zurück. Sein Blick folgt ihr derweil verwirrt, aber auch unverblümt neugierig nach. Er sieht, wie sich ihre ebenmäßigen Gesichtszüge verhärten und sie sich deutlich sichtbar strafft, ehe sie anfängt zu erzählen. Die hübsche Frau mit dem flammend dunkelrostroten Haar, sieht ihn dabei nicht direkt an. Ihr Blick geht während dessen leer durch ihn hindurch, weit in die Ferne, gerade so, als müsse sie diese schmerzlichen Erinnerungen fast zwanghaft zurück holen.
 

«
 

„Es ist schon sehr sehr lange her...ich war noch deutlich jünger als heute. Um genau zu sein viel jünger, wenn man das für eine elbenblütige Frau wie mich so bezeichnen kann. Ich lebte weit fort von hier in einem Teil von Arda, den man heute Imladris nennt.
 

Ich war eine stolze, unbeugsame Frau...selbst der Kampfkunst mächtig und damit vielen Männern meiner Sippe ebenbürtig.
 

Es hat einige gegeben, die mich gerne als ihre Gemalin angesehen hätten. Aber ich ich war zu stolz, ich wollte keinen von ihnen haben....und so verschmähte und verlachte ich sie alle, in meiner gedankenlosen Dummheit.
 

Bis es einen schönen Tages dazu kam, dass ich in meiner Verblendung auch den damals schon nicht mehr jungen weißen Zauberer mit meiner offenen Ablehnung kränkte, der durch Zufall schon seit längerer Zeit in Imladris weilte und sich in mich verliebt hatte. ER war es, der einst diesen schrecklichen Zauber über mich verhängt hat, dass mich jeder Mann als das Ungeheuer ansehen müsse...das tief in mir verborgen wäre, denn wenn er mich schon nicht bekommen konnte, so sollte mich auch kein anderer Mann haben.
 

Es sollte nur einem gelingen, der mutig genug und in der Lage war, die hässliche Hülle die er als Trugbild über mich legte zu durchschauen...denn nichts weiter als eine reine Täuschung war es, denn ich selbst sah mich im Spiegel oder auch im Wasser zu jeder Zeit, so wie ich wirklich war.
 

Hätte mich einer angefasst, so hätte er es vermutlich sogleich gemerkt...denn allein die Berührung ist echt und kann nicht länger darüber hinweg täuschen, WER..oder vor allem WAS ich wirklich war.
 

Doch so weit ist bisher nie einer gekommen, sie haben alle lange zuvor schon Fersengeld gegeben, als sie mich sahen. Und doch war es seine Bedingung, dass nur allein die Hingabe an die Liebe, mich jemals wieder für die Augen aller, zu dem werden lassen könnten, was ich einmal gewesen bin.
 

Bisher ist das wie du selbst gesehen hast, also noch keinem jemals zuvor gelungen, keinem außer DIR! Aber um ehrlich zu sein musste ich auch bei dir gewissermaßen ein wenig nachhelfen...freiwillig hättest auch du es nicht getan, das ist mir schon klar. Was glaubst du, wie froh ich war, dich in diesem Zustand auf meiner Türschwelle vorzufinden? Es war wie ein Geschenk des Himmels für mich!“
 

«

Thorins angenehm tiefe Stimme klingt spürbar kühl und nahezu tonlos, als er endlich die richtigen Worte findet, mit denen er ihr antwortet. Ihr fällt dabei auf, dass ER sie erneut ganz bewusst in der vertraulichen Anrede anspricht.
 

„Ah ja, demnach ist Belleteyrin damit nichts weiter, als eine simple List gewesen, mich noch eine Weile länger festzuhalten? Es hätte damit also auch jede beliebige andere Nacht sein können....oder ist es nicht so?“
 

Sie sieht wie sich seine markanten Züge weiter verfinstern, indem er seine dunklen Brauen argwöhnisch in Richtung seines Nasenrückens zusammen zieht.
 

Lyriell seufzt leise, es nützt ja doch nicht s, ihn noch weiter zu belügen, da er es im Grunde ja längst selbst erraten hat.
 

„Das war es tatsächlich, um ehrlich zu sein, habe ich in dieser Hinsicht absichtlich gelogen Thorin...aber in dem Sinne auch wieder nicht, da Belleteyrin wirklich eine ganz besondere Nacht ist. Das uralte Ritual der Schicksalgefährten ist gewiss nichts, über das man scherzen sollte. Aber bei allen Göttern, wenn du so lange in diesem üblen Zauber gefangen gewesen wärst wie ICH Naugrim, so wäre dir wahrscheinlich auch jeder noch so kleine Hoffnungschimmer recht gewesen, um ihn endlich zu zerbrechen!
 

Verstehst du nicht? Allein die Verzweiflung hat es mich tun lassen und nicht weil es mir Freude gemacht hat, dich vorsätzlich anzulügen!“
 

Ihr Blick ruht auf ihm und er sieht das sie ihm die Wahrheit sagt, dennoch ist er nicht geneigt ihr so schnell zu verzeihen.
 

„Aber weshalb diese List, warum hast du das getan?
 

Ich verstehe es noch immer nicht richtig!“
 

Er sieht sie noch immer mit unübersehbar finsterer Mine an, als er ihr das entgegnet. Lyriell entgeht diese nicht und versucht seinen bohrenden Blicken auszuweichen, sie hat ein merklich schlechtes Gewissen deswegen. Natürlich weiß sie, dass sie IHN damit vorsätzlich betrogen hat.
 

Der Zwergenfürst bemerkt, wie sie sich unter seinen Blicken unangenehm berührt strafft, dann seufzt sie leise und setzt abermals zu sprechen an.
 

„Gut, dann will ich es dir noch einmal erklären Zwerg! Glaubst du wirklich allen Ernstes, ich hätte es auch nur ansatzweise fertig gebracht, dich zu überreden, einen einzigen Tag länger bei mir zu bleiben, als du wirklich musstest? Oder gar freiwillig tu, was ich dir schlussendlich unter dem Zwang dieses Zaubers abverlangt habe? Denk scharf nach Thorin....also was sollte die Frage bezwecken, die du dir eigentlich selbst beantworten kannst!? Natürlich war ich gezwungen dich zu täuschen, du wärst verschwunden, sobald es dein Zustand irgendwie zugelassen hätte.
 

Und ich wollte ganz sicher gehen, dass DU derjenige bist der es tut!
 

Begreifst du denn nicht?
 

ICH wollte DICH und nur DICH allein haben!
 

Es ist etwas besonderes...eine Art von Versprechen!
 

So manchen Freier der in Frage gekommen wäre fing ich mir in der Vergangenheit ein, doch alle haben sie der Reihe nach versagt, die Angst ließ sie weit weit fort laufen oder ich war sogar gezwungen sie zu töten....du bist der Erste und der Einzige der mit mir schlief, seit einer Ewigkeit. Nur dir allein ist es so gelungen den Panzer meiner Rüstung, wie ein blankes Schwert zu durchdrigen, die diese Täuschung verursacht hat und damit den Zauber zu lösen.
 

Weißt du, ich habe es bereits geahnt als ich dich sah. Du warst der Einzige von allen anderen, der nicht in der Lage war sofort zu verschwinden und ich wusste es spätestens in jemen Augenblick, als ich dich durch Zufall berührte.
 

Ich wusste, dass du es auch gespürt hast....ebenso wie ich.
 

Es hat dich bleiben lassen, obwohl du nichts weiter als liebend gerne so schnell als möglich fort wolltest. Du hast es gespürt, dass hier etwas nicht stimmt...ist es nicht so? Egal was du auch sagst ich weiß es, denn als ich den Blick sah, mit dem du mich in der Nacht angesehen hast als du zu mir kamst, da war ich mir fast sicher, dass du es sein würdest.
 

Oh und glaube nur nicht, dass ich mich nicht schon längst gefragt habe WIESO es ausgerechnet ein Zwerg sein musste? Konnte es denn kein Mensch..oder wenigstens einer meines eigenen Volkes sein?
 

NEIN ein Zwerg!
 

Und DAS, wo wir doch alle nur zu gut wissen, dass unsere beiden Völker sich schon seit Urzeiten nicht besonders gut verstehen. Meine Begeisterung hielt sich schon allein deswegen stark in Grenzen, aber ich habe weiterhin gehofft. Ich habe mir insgeheim gesagt...EGAL...wenn ER nur macht, was er tun soll!
 

Was dann sein wird, wird sich noch zeigen. Ich will ja nichts weiter, als dass dieser grässliche Fluch von mir genommen wird. Na und wenn er mit dir schläft um so besser, dann machs, die Gelegenheit den Bann dieses elenden weißen Zauberers zu brechen kommt so schnell nicht mehr wieder.
 

Leider habe ich bis da nicht wirklich bedacht, was das bedeutet. Es bedeutet, dass es eine Art magische Bindung zwischen uns beiden geknüpft hat...eine die über so etwas schnödes wie Gefühle weit hinaus geht. Ich gehöre unweigerlich zu dir...ich habe mir den EINEN dem ich gehören will damit selbst gewählt...und er ohne es zu wissen mich.
 

Du kannst mich hier zurück lassen und vielleicht sogar für immer vergessen, aber es wird dir kein Glück bringen, wo immer du hingehen wirst bin ich bei dir...bis einer von uns beiden diese Welt für immer verlässt, das ist der Preis für meine neu gewonnene Freiheit und auch der deine Naugrim!



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