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Eru áva dartha amarth yoménië

Eine unerwartete Schicksalsbegegnung
von

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Tod vor Augen?

eru áva dartha amarth yoménië....eine unerwartete Schicksalsbegegnung - an unexpected fate encounter
 

Wenn einer um eine Fraue freit, der braucht der Dinge drei...ein offen Herz, ein Säcklein Gold und hohen Mut dabei....
 

("Ballade King Henry")


 

2940 D.Z. ...alter Wald...Eriador...irgendwo am Rande des Nebelgebirges....etwa anderthalb Jahre vor Rückeroberung des Erebor
 

Der nachtdunkle Himmel steht voller Sterne...als er den Blick hebt, der stark getrübt und seltsam verschleiert durch das dichte Blätterdach fällt und er so direkt bis in den klaren Himmel sehen kann, da sind seine Gedanken allein bei seinem Vater.
 

Wo mag er sein? Er hat Gerüchte gehört, dass er in Eriador gesehen worden sein soll. Er sucht ihn schon so lange. Aufgebrochen ist er wieder einmal aus den Ered Luin, um ihn endlich...endlich zu finden und in die neue Heimat zu bringen.
 

Aber wohin er auch kommt, niemand hat etwas gehört, niemand hat etwas von Thrain gesehen. Ist sein Vater so nicht bereits in die Hallen der Vorväter voraus gegangen? Sitzt der König edlen Steins nicht schon lange, in den sagenumwobenen Kammern aus Stein...zu Füßen Durins...und was wird sein? Folgt er seinem Vater denn nicht längst schon dorthin nach?
 

Seine Gedanken schweifen unwillkürlich zu jenem hin, den er am Meisten geliebt hat, den er sich am Meisten zu finden wünscht und ihn doch nicht finden kann.
 

Ein heftiges raues Husten schüttelt ihn plötzlich....
 

...er schmeckt, den typischen metallischen Geschmack von geronnenem Blut auf seinen Lippen. Leise stöhnend richtet er sich auf. Er weiß nicht, für wie lange er da schon gelegen hat, unfähig sich zu rühren, unfähig sich von der Stelle zu bewegen. Das Gift rast wie Flammenspeere durch seinen Körper. Eine Gluthitze brennt in ihm...eine die ihn innerlich verbrennt. Er weiß, dass er sterben wird.
 

Bald schon, es kann nicht mehr lange dauern. Zu schwer sind die Wunden, die ihre Waffen geschlagen haben und sie waren zudem mit Gift getränkt, eine häufige Vorgehensweise bei diesem üblen Volk...von Feiglingen. Ja er hätte es wissen müssen, als erfahrener Krieger, der er ist, hätte er es eigentlich wissen müssen. Orks sind feige...das sind sie zweifellos, aber dennoch haben sie ihn eiskalt erwischt. In der Überzahl wagen sie es anzugreifen, da fühlen sie sich stark genug.
 

Er war unvorsichtig und sie eindeutig zu viele für einen Mann allein, egal wie tapfer er auch sein mag. An diesem Ort hätte er es wissen müssen, der sich nur zu gut für einen Hinterhalt eignet. Der alte Wald ist nicht sicher, dort muss man vorsichtig sein. Jetzt bezahlt er diese Unvorsichtigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit mit seinem Leben.
 

Oh was wird seine Schwester sagen, wenn sie es erfährt? Er mag gar nicht daran denken...
 

Verzweiflung reißt den Zwergenkrieger, mit dem tiefschwarzen dichten, sowie von aufälligen Silberfäden durchzogenen Haarschopf mit sich fort, die deutlich anzeigen, dass er nicht mehr so jung ist, wie er einst vor langer Zeit gewesen war. Verzweiflung, sie steht auch in den blauen, jetzt in der Finsternis der kalten vom nahen Frühling kündenden Sternennacht, wie schwarzer Obsidian schimmernden Augen geschrieben.
 

So hat das alles nicht kommen sollen...so hat ER das nicht gewollt!
 

Dabei hat er doch nur nach seinem Vater gesucht. Halb Rhovanion und halb Eriador hat er nach Spuren von ihm durchkämmt...nichts...NICHTS!
 

Er hat ihn nicht finden können, keine Spur von ihm, die sich seit Moria und den Schlachten am Schattenbachtor unauffindbar verloren hat. Der gestandene Zwergenmann, der ein ganzes Volk zu führen hat, wird vom Zweifel innerlich beinahe zerbrochen. Ist das etwa sein Schicksal...hier zu sterben an diesem namenlosen Ort...irgendwo im Nichts?
 

So wie er dabei ganz deutlich fühlt, dass sie ihn schwer verletzt haben. Zu viele waren es für ihn, der allein unterwegs ist...eindeutig zu viele, für einen allein! Dennoch hat er sie alle erschlagen...der Mut, der Verzweiflung hat ihn über sich selbst hinaus wachsen lassen. Oh nein, Moria ist nicht vergessen und längst noch nicht gesühnt, auch wenn nun schon so viele Jahre ins Land gezogen sind.
 

Ja sie liegen ihm in ihrem eigenen Blut zu Füßen. So wie einstmals, vor nicht all zu langer Zeit vor dem Schattenbachtor, dort wo ER einst seinen übermächtigen Feind bezwungen und zurück geworfen hat und seither in aller Ehre den Beinamen Eichenschild sein eigen nennen kann. Thorin der Tapfere. ER allein hat ihn besiegt, so wie einstmals dort vor den großen Toren, aus dem sie gekrochen sind, wie ein Geschwür, wie eine Krankheit, die die alte Welt unheilbar befallen hat.
 

Doch was nützt ihm das jetzt? Nichts...gar nichts! ER wird ihm folgen, dem riesigen bleichen Ork. Bald schon wird er ihm in das Reich der Unterwelt folgen....bald...sehr bald. Er kann es schon spüren, der Tod ist nahe, seine kalten Finger greifen bereits nach ihm...ihm ist so kalt..so kalt...
 

Er schließt kurz erschöpft die Augen, schwarze Flecken tanzen in ihnen aber in der Dunkelheit kann er ohnehin nichts sehen. Ein letzter Funke Überlebenswille glimmt in ihm auf. Er will noch nicht sterben, er hat noch so vieles zu tun. Er ist ihr König, ihr Anführer, Thorin Eichenschild ist sein Name und sein Volk zählt auf ihn. Er darf schon aus diesem Grund einfach nicht so leichtfertig aufgeben oder gar versagen.
 

Die letzten Kraftreserven in seinem Körper aufbietend der von harter Arbeit, Kampf und Krieg gestählt ist, versucht er sich unter der Aufbringung all seines eisernen Willens aufzurichten, der ihm noch verblieben ist. Schwankend gelingt es ihm schließlich auf die Beine zu kommen. Schweratmend bleibt der Zwerg kurz stehen, es flimmert vor seinen Augen. Blut...es ist seins, er schmeckt es, salzig und warm auf den aufgeplatzen Lippen. Er versucht sich zu orientieren, seine Axt..sein Schwert, beides hält er noch immer wie festgekrallt ans Leben in seinen Händen. Er sieht sich um, seine Feinde liegen um ihn herum, mindestens zwanzig an der Zahl. Alle von ihm erschlagen. Er sieht ihre bleichen Körper im fahlen Schein, eines sterbenden Frühlings Halbmondes.
 

Nichts rührt sich im Dunkel des Waldes, in dem das erste zaghafte Grün zu knospen beginnt, das den langen langen eisig kalten Winterschlaf hinter sich gelassen hat...
 

...und da...da sieht er endlich auch das Licht....schemenhaft, nicht mehr wie ein Truggebilde aber dennoch ist es da.
 

Es flackert, scheint schwach zwischen den Stämmen der mächtigen uralten Baumriesen hindurch. Dort....dort muss ein Lager sein. Vielleicht sogar ein Haus oder ein Klausner, ein Einsiedler? Vielleicht ist es ja auch ein Bauer auf einem Einödhof? Es ist seine letzte Hoffnung auf Überleben und sei sie noch so unwahrscheinlich oder gering, hier mitten in diesem abgelegenen Flecken von Arda auf Hilfe zu stoßen, die er so notwendig braucht....
 

....er muss sie nutzen, es ist seine einzige Chance!
 

Mit letzter Kraft und eben diesen Gedanken im Kopf, die an nichts mehr anderes zu denken vermögen, schleppt er sich in die Richtung aus der er den Lichtschein durch die Bäume hat schimmern sehen. Er spürt wie ihm die Sinne immer mehr schwinden, der hohe Blutverlust zollt dem noch zusätzlich Tribut, aber er beißt de Zähne zusammen und kämpft sich tapfer weiter vorwärts, durch das dichte Unterholz.
 

Und dann..dann ist der Lichtschein ganz nahe. Er kann ihn sehen. Warmer Feuerschein in einem kleinen Kamin, es ist nicht mehr als eine windschiefe Kate. Ein altes Häuschen, mitten im Wald. Ohne weiter nachzudenken, geht er weiter darauf zu. All sein Sinnen allein darauf ausgerichtet Hilfe zu erlangen, tritt er auf die Schwelle...mit schweren Fäusten hämmert er gegen die verschlossene wuchtige Holztüre.
 

"He ihr da...ich brauche Hilfe, lasst mich ein!“
 

Keucht seine raue Stimme mit letzter Kraft, ehe er erneut an Ort und Stelle zusammenbricht. Noch bevor er zurück weichen kann, wird die Türe hastig geöffnet. Eine Gestalt tritt in den Schein des kleinen Kaminfeuers und lässt den letzten Funken Hoffnung auf Rettung in ihm ersterben...
 

"WER stört des Nachts meine Ruhe? Landstreicher Diebe...Mordgesindel..?
 

SAGT SCHON WAS WOLLT IHR HIER ZWERG?"



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