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Broken Wings

von

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Wenig später fanden sich die beiden Frauen auf der Straße wieder. „Wo lang müssen wir?“ , fragte Riven. Zögerlich deutete Ahri nach rechts „Da lang... es ist nicht weit.“ , erwiderte das Fuchsmädchen reichlich zögerlich. Man sah ihr an, dass sie kurz davor war einen Rückzieher zu machen. Riven berührte kurz Ahris Schulter. „Wird schon alles gut gehen“, lächelte sie aufmunternd. Ahri brachte nur ein leichtes Nicken zustande, drehte sich dann aber in die Richtung, auf die sie hingewiesen hatte, und marschierte los.

Innerhalb kürzester Zeit hatten sie besagte Wohnung erreicht. Riven konnte Ahris Nervosität praktisch körperlich spüren.

„Ich mach das schon. Warte da drüben auf mich.“ Riven deutete auf eine kleine Sackgasse, die zwischen zwei Häusern lag. Dies ließ sich Ahri nicht zweimal sagen. Sie lächelte, dankbar, dass man ihr diese Last abnahm und verzog sich in die Gasse.

Keine Ahnung, wie ich das bewerkstelligen soll, ging es Riven durch den Kopf, während sie das Häuschen eingehend musterte.

Sie hoffte die Sachen im Müll zu finden. So unauffällig wie möglich schlich sie um das Haus herum. Dabei entdeckte sie eine Hintertür, die sie im Notfall nutzen konnte. Gleich daneben befanden sich ein paar Mülltonnen. Dem Geruch nach zu urteilen waren sie lange nicht geleert worden. Angewidert rümpfte Riven die Nase. Vor ein paar Wochen war ich noch eine angesehene Kriegerin und jetzt wühle ich mich durch den Abfall anderer Leute.. , war alles, was ihr dazu einfiel. Aber es half ja alles nichts.

Mit spitzen Fingern öffnete sie den ersten Abfalleimer. Sie überlegte gerade, ob Ahri ihre Sachen überhaupt noch haben wollte, wenn diese nach einer Woche altem Fisch stanken, als sich unerwartet die Hintertür öffnete.

Erschrocken fuhr Riven herum, der Deckel der Mülltonne schnellte zurück auf seinen Platz. Sie blickte in das Gesicht einer jungen Frau, die mit Schürze und erhobenem Fleischmesser vor ihr stand. Sie hatte tiefe Schatten unter den Augen. Sie sieht aus, als hätte sie in letzter Zeit viel geweint..

„Wer sind Sie und was machen Sie hier?!“ , bellte die Frau Riven entgegen, ehe diese ihren Gedankengang beenden konnte.

„Ich.. ich..“, stammelte sie, verzweifelt bemüht die richtigen Worte zu finden. Schließlich seufzte Riven schwer. „Es tut mir Leid, es war nicht mein Recht ohne Erlaubnis Ihr Grundstück zu betreten. Es ist nur.. ich suche etwas. Und ich glaube, dass Sie es haben.“

Die bewaffnete Hausbesitzerin schien sichtlich verwirrt. „Und das, was sie suchen, finden Sie in meinem Müll?“ Sie senkte ihre Waffe, allerdings nur um wenige Zentimeter.

Riven rang nach den richtigen Worten. „Ja.. ich meine nein. Ich weiß es nicht. Hören Sie, das was ich Ihnen jetzt sage, wird Ihnen sicher nicht gefallen... Vor Kurzem haben sie eine Frau aus Ihrer Wohnung verscheucht. Ihre Sachen würde ich gerne haben.“

Die Mine der Frau wechselte von Verwirrung zu blanker Wut. Tränen füllten ihre Augen, während sie Riven anbrüllte. „Soll das heißen Sie kennen dieses Monster, dass meinen Mann umgebracht hat? Und Sie helfen ihr auch noch?! Ich sollte Sie..“ , von ihrem Zorn geleitet stürzte die Frau auf Riven zu, das Messer zum Stich erhoben.

Aber die junge Dame war keine Kämpferin und dementsprechend für Riven keine Herausforderung. Mühelos wich sie dem Angriff aus. Die Frau schoss an ihr vorbei.

Mit einem gekonnten Handgriff entwaffnete sie ihre Angreiferin und drückte sie mit ihrem Knie zu Boden.

„Hören Sie““, versuchte Riven zu der Frau durchzudringen. Doch diese hatte panisch angefangen nach Hilfe zu schreien. Riven hatte nicht viel Zeit, bald würden Leute auf sie aufmerksam werden und wie sollte sie denen klar machen, dass sie nicht die Böse war.

Riven entschied sich im Bruchteil einer Sekunde für Plan B.

Sie ließ von der Frau ab und stürmte durch die geöffnete Hintertür ins Haus.

Hektisch überlegte sie, wo die Frau Ahris Sachen hätte hin gepackt haben können. Sie sah sich um. Küche – nein. Bad – nein. Mit Sicherheit oben.

Riven stürmte die schmale Treppe hoch, immer zwei Stufen auf ein mal nehmend.

Oben angelangt fand sie sich in einem schmalen Flur wieder. Drei Türen gingen von hier ab. Die erste war ein kleines Badezimmer. Ohne es zu betreten, schloss sie die Tür. Das hatte sie bereits ausgeschlossen.

Das zweite Zimmer stellte das Schlafzimmer dar. Riven beachtete die Raumausstattung nicht, sondern öffnete gleich den Kleiderschrank.

Es war ihr unangenehm in den Sachen einer anderen Person herum zu wühlen, aber sie musste einfach Ahris Kette finden. Erst jetzt viel ihr ein, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, wie jene überhaupt aussah. Sie hatten ganz vergessen darüber zu sprechen.

Riven fluchte leise. Im Schrank gab es nicht mal etwas, dass einer Kette auch nur ähnlich sah. Sie durchwühlte sämtliche Schubladen.

Unten kam Bewegung in die Wohnung. Riven hörte Schritte. Ihrem Gespür nach waren nun drei Personen im Haus. Und mindestens einer von ihnen kam gerade die Treppe hoch.

Endlich, als sie den Inhalt der letzten Schublade durch stöberte, hatte sie Glück. Als sie die Kette sah, wusste sie sofort, dass es Ahris war.

Es handelte sich um ein einfaches Lederband, an dem ein Reißzahn hing. Ohne darüber nachzudenken legte sich Riven die Kette um und sprintete zum Fenster. Just in dem Moment öffnete sich die Tür.

„Stehen bleiben!“, schrie eine männliche, tiefe Stimme sie an. Das passte. Der Typ glich mehr einem Barbaren als einem Dorfbewohner. Er war so groß, dass er sich ducken musste um überhaupt durch die Tür zu gelangen. Dazu zierten enorme Muskeln seinen nackten Oberkörper. Er hatte eine Glatze, die Haare trug er anscheinend lieber an seinem Kinn als geflochtenen Vollbart. Und als ob dieses Wikinger-Aussehen nicht schon reichte, hielt er auch noch eine Holzfälleraxt in der Hand.

Riven – bereits am geöffneten Fenster stehend mit einem Fuß auf der Fensterbank – gönnte dem Mann nur ein müdes Lächeln.

„Beim nächsten Mal vielleicht, Casanova.“ Mit diesen Worten stieß sie sich vom Fenstersims ab und sprang aus dem Fenster. Ohne große Mühen kam sie elegant auf dem Boden auf.

Sie zögerte keine Sekunde und sprintete los. „Komm schon“, rief sie, als sie an der Gasse, in der sich Ahri befand, vorbei preschte.

Wenige Sekunden später befand sie sich an ihrer Seite. Ohne Probleme hängten die beiden ihre Verfolger ab. Nachdem sie den Waldrand erreicht hatten, verfielen sie in einen gemächlichen Trab.

Nach weiteren zehn Minuten wagte Riven einen prüfenden Blick nach hinten und verlangsamte ihr Tempo, bis sie schließlich gänzlich stehenblieb.

„Ich glaube wir haben sie abgehängt.“

Auch Ahri hielt an, spitzte ihre Ohren und lauschte. Fasziniert bewunderte Riven, wie Ahris Ohren tatsächlich zuckten, so als suchten sie etwas.

„Ich kann sie nicht mal mehr hören, also sind wir sicher“, bestätigte diese Rivens Verdacht.

Die nächsten Sekunden nutzten Beide um wieder richtig zu Atem zu kommen. Ahris Blick streifte Rivens Hals. Ihre Augen weiteten sich. „Du hast sie tatsächlich gefunden!“, rief diese erfreut und stürzte sich bedenkenlos auf Riven. Diese taumelte ein paar Schritte zurück.

Fast zärtlich griffen Ahris Finger nach der Kette. Dabei berührten sie Rivens Hals. Sofort bildete sich eine Gänsehaut bei ihr.

Etwas verlegen drückte Riven Ahris Hände von der Kette weg, nahm diese dann ab und legte sie der Fuchsfrau um den Hals.

„Klar, ich halte was ich verspreche.“ Sie grinste breit. Ahris und Rivens Blicke trafen sich. Riven konnte in ihren Augen tiefe Dankbarkeit erfassen. Ohne Vorwarnung stürzte Ahri sich erneut auf Riven, aber diesmal um sie zu umarmen.

Riven war froh, dass dabei ihr Gesicht verborgen blieb, denn beinahe sofort stieg ihr die Hitze ins Gesicht.

Bevor Ahri die Umarmung löste, führte sie ihre Lippen an Rivens Ohr. „Danke“ ,hauchte sie bedächtig.

„K-k-kein Thema“, stotterte Riven als Antwort.

Ahri entglitt ein Lachen. „Na du bist mir ja eine“, kicherte sie.

Als Antwort schnaubte Riven nur beleidigt.

Doch sie wurde schnell wieder ernst - nicht zuletzt, um von ihr abzulenken „Also gut, da wir nun deine Kette haben und uns die nächsten zehn Jahre hier bestimmt nicht mehr blicken lassen können, würde ich vorschlagen, dass wir weiterziehen. Wir sollten in Richtung Westen. Da kommen wir ans Wasser und können uns ein wenig in den Hafenstädten umsehen. In Heavens Port kennt man Twisted mit Sicherheit.“

„Was immer die beliebt“, zwinkerte Ahri.

Na die hat ja auf ein mal eine super Laune.. dachte Riven brummig.

Ohne etwas zu erwidern machte Riven sich auf den weg. Sie brauchte keinen Kompass um zu wissen, wo es lang ging. In ihrer Ausbildung zur Soldatin hatte man auch den ganzen Orientierungs-Kram durchkauen müssen. Sie war geübt darin anhand ihrer Umgebung auszumachen, wo die Himmelsrichtungen lagen.

Gut gelaunt folgte Ahri ihr.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry, dass es so lange gedauert hat >.> Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Darkdragon83
2016-03-19T00:42:52+00:00 19.03.2016 01:42
Gefällt mir richtig gut, schreib bitte weiter, hab alles in einem Rutsch runter gelesen und war viel zu schnell fertig :D
Antwort von: abgemeldet
19.03.2016 15:48
Danke, werd ich :3


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