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Herzkristall

von

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~Lunas neues zu Hause~

Mit dem Bus bin ich schon ewig nicht mehr gefahren. Für gewöhnlich reisen Isegrim und ich in der Familienlimousine, doch das hier ist etwas ganz anderes. Menschen eng an eng, die sich angeregt unterhalten. Vom Busfahrer mal abgesehen, bin ich der Einzige, der einen Kristalina bei sich hat.

Als sich Isegrim und ich durch den engen Gang zu einem leeren Sitzplatz vortasten, werden wir von allen Seiten schief angesehen. Ich weiche den Blicken aus und folge meinem Wolf, der bereits auf einen der Sitze gesprungen ist und aus dem Fenster sieht. Erwartungsvoll sondiert er die Außenwelt. Mit Luna auf meiner Schulter lass ich mich neben ihm nieder.

„Bist du sicher, dass wir im richtigen Bus sitzen?“, will ich von ihm wissen. Vor meinem inneren Auge erscheint eine Karte unserer Stadt und der Busverbindungen. Isegrim hat den Zielort markiert und lässt einen virtuellen Bus über die Straßen fahren. Er hält außerhalb der Stadt, der restliche Weg führt durch Felder. Wir werden ihn wohl zu Fuß gehen müssen.

Noch immer sind alle Blicke auf mich gerichtet. Zwei Frauen, eine Sitzreihe vor Isegrim und mir, tuscheln miteinander und kichern dabei.

Lunas Füße lösen sich von meiner Schulter, sie schlägt mit den Flügeln und flattert aus der Sitzreihe in den Mittelgang. Das violetten Licht aus ihrem Inneren erfüllt den ganzen Bus. Sie faltet die Hände vor der Brust zusammen, deutet eine Verbeugung an und spricht glockenklar: „Schoje, ich bin Luna, freut mich eure Bekanntschaft zu machen!“

Die Augen aller Fahrgäste weiten sich, ihre Münder stehen weit offen, kein Ton ist mehr zu hören..

Ich schlucke schwer und sehe Luna ebenso erschrocken an. Ich habe ihr keinen Befehl gegeben, sich vorzustellen. Das ist gar nicht gut. Wenn hier auch nur einer etwas von Kristalinas versteht, wird er den Wert Lunas sofort erkennen. Es wäre nicht das erste Mal, dass man versucht mich zu bestehlen. Isegrim kann sich wenigstens wehren, ich habe ihn mit spitzen Reißzähnen und messerscharfen Klauen ausgestattet, aber Luna ist für ein Kind bestimmt. Sie besitzt keinerlei Abwehrmechanismen.

„Luna, komm sofort zurück!“, rufe ich.

Luna schaut sich neugierig um, sie reagiert nicht.

Ich rutsche auf meinem Sitz nach vorn und packe sie an den dünnen Beinchen. Um sie aus der allgemeinen Aufmerksamkeit zu ziehen, setze ich sie zwischen mich und Isegrim. Tadelnd sehe ich sie an. „Bleib gefälligst bei mir!“

„Warum?“ Auf ihren Knien hockend, sieht die Fee zu mir auf und hat den Kopf schief gelegt.

„Du bist sehr wertvoll. Es muss dich nicht jeder sehen“, flüstere ich ihr zu.

Sie nickt lediglich und streicht ihr Kleid unter die Knie.

Je länger ich sie betrachte, um so mehr Bedenken kommen mir. Ob es wirklich so eine gute Idee ist, sie einem Kind anzuvertrauen?

„Ich passe schon auf sie auf!“, sagt Isegrim.

Ich werfe ihm einen irritierten Blick zu. Ihn außerhalb meines Kopfes sprechen zu hören, ist ungewohnt für mich. Ich brauche einen Moment mich zu fangen und ihm zu antworten: „Du kannst nicht zeitgleich bei Ivie und bei mir sein. Luna gehört ja dann nicht mehr zu uns.“

„Dann holen wir die Kleine eben jeden Tag ab und bringen sie nach der Schule wieder heim.“

„Du hast wohl gelitten, was?“

„Warum nicht? Ich mag die Kleine und du kommst endlich mal unter Menschen.“

Ich betrachte Isegrim verblüfft.

Noch bevor mir eine passende Antwort einfällt, fährt er fort: „Du verbringst viel zu viel Zeit in deinem Keller und auch in der Schule sprichst du fast nur mit mir. Hast du dir schon mal überlegt, das deine Einsamkeit vielleicht davon kommt? Wir holen Ivie jetzt jeden Tag ab und bringen sie heim, keine Widerrede!“

Ich bin so überrumpelt von Isegrims Worten, dass mir den Mund offen stehen bleibt. Die Haltung des Wolfes straft sich, aufrecht mit gespitzten Ohren und hoch gestelltem Schweif, betrachtet er mich herausfordernd.

„Warten wir doch erst mal ab, was ihre Eltern dazu sagen werden“, entgegne ich und wende mich von ihm ab.
 

Der Bus bringt uns in eine Gegend, in der ich bisher noch nie einen Fuß gesetzt habe. Als wir aussteigen, weht uns eine milde Priese entgegen, der Duft von gehauenem Gras liegt in der Luft und die Sonne scheint warm vom Himmel. Mir kommt es fast so vor, wie in der Werbung, die unsere Entwicklerteam für die Hundewelpen produziert hat. Ob diese Aufnahmen hier draußen entstanden sind? Alles sieht genau so aus. Die Felder im Hintergrund, die Wiesen mit dem weichen Gras. Selbst die Obstbäume gibt es hier draußen.

„Wo müssen wir lang?“, will ich von Isegrim wissen.

Der Wolf setzt sich in Bewegung. Zielsicher läuft er die Straße entlang, bis sie in einen Feldweg mündet.

Ich setze Luna auf meiner Schulter und folge ihm. Zwei junge Mädchen, mit Körbe voller Früchte, kommen uns entgegen. Sie drehen sich nach mir und den beiden Kristalinas um, während sie hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln beginnen. Beide sind ganz allein unterwegs. Ich habe zwar von Gegenden gehört, die keinen Zugriff auf das Netzwerk der Kristalinas haben und wo die Bevölkerung zu arm ist, um sich einen Kristalina zu kaufen, aber ich habe mir das nie vorstellen können. Es ist so seltsam, die Menschen ohne ihre Begleiter zu sehen. Sie sprechen ungewöhnlich oft miteinander und keiner starrt leer vor sich hin. Alles wirkt so voller Leben.

Ausgelassen tobt eine Schar Kinder auf einer großen Wiese herum. Sie treten eine große Kugel vor sich her und schießen damit auf zwei Wäschestangen. Die Kugel geht meilenweit daneben und landet irgendwo zwischen den beiden Stangen, trotzdem rufen die Kinder ausgelassen: „Tor!“

Was für ein seltsames Spiel.

„Willst du mitspielen, Karak?“, höre ich Isegrims Worte in meinem Kopf.

„Nein, wir sind hier um Luna abzuliefern“, erkläre ich kurz und bemühe mich meinen Weg schneller zu bewältigen, trotzdem muss ich den Kindern noch einen letzten Blick zuwerfen. Sie scheinen wirklich Spaß mit dieser Kugel zu haben.

Der Weg wird immer unebener, überall liegen kleine Steine herum, Gras und Unkräuter wuchern am Wegesrand. Die vielen Blüten, dieser Gewächse, habe ich noch nie gesehen. In der Stadt gibt es keine so niederen Pflanzen. Allenfalls gepflegte Grünanlagen und akkurat geschnittene Bäume. Hier aber wächst alles wild durcheinander. Gib es denn keine Gärtner, die sich darum kümmern, dass alles seine Ordnung hat?

Auf dem Weg vor uns, läuft ein Hund entlang, er trägt einen großen Stock im Maul. Den Kopf hoch erhoben, rennt er an uns vorbei und hinein in ein großes Grundstück. Ich muss zwei mal hinsehen, um zu erkennen, dass dieses Tier echt ist.

Isegrims Blick folgt dem Hund, bis er in einer Scheune verschwindet. Ich sehe mich nach einem Besitzer um, doch dem Hund folgt kein Mensch. Scheinbar darf er hier frei herum laufen.

Mein Wolf ist inzwischen stehen geblieben, sein Schweif pendelt angespannt hin und her, schließlich rennt er wie von Sinnen davon. Er wetzt über die Wiese davon und verschwindet im Unterholz eines großen Strauches.

„Isegrim!“, brülle ich ihm nach. Panik steigt in mir auf. Ohne ihn finde ich nie zurück. Was soll das überhaupt? Bisher ist er noch nie einfach weggelaufen. Ich setzte ihm nach, doch bevor ich den Busch erreicht habe, schießt er aus dem Blätterwerk hervor. In der Schnauze hat er einen viel zu großen Stock, den er genau so stolz trägt, wie der Hund von eben.

Ich bleibe abrupt stehen und sehe ihn ungläubig an. So was verrücktes hat er noch nie gemacht. Er ist doch kein gewöhnlicher Hund, er ist doch ein Kristalina.

Er kommt zu mir und umrundet mich einige Mal, bevor er gemächlich zurück auf den Weg läuft und weiter voran geht.

„Was machst du denn da? Wir brauchen keinen Stock“, frage ich und lauf ihm nach.

„Du nicht, ich schon.“, schalt seine Antwort in meinem Kopf.

„Wofür?“

„Verrat ich nicht.“

Ich schüttle über ihn den Kopf. Irgendwas stimmt mit seiner Programmierung nicht. Das muss ich unbedingt mit den Entwicklern im Labor besprechen. So schön es auch ist, das Isegrim selbständig denkt und eigenständig dazu lernt, aber so langsam macht mir sein Verhalten Angst. Ein Kristalina der eigenen Programme schreibt und sich dann wie ein gewöhnlicher Hund verhält, da stimmt doch was nicht.
 

Wir laufen und laufen, die letzten Häuser liegen schon weit hinter uns. Wenn ich zurück schaue, sind nur noch ihre roten Dächer hinter dem Hügel zu erkennen.

„Wie weit ist es denn noch?“ Isegrim deutet mit der Schnauze in Richtung eines Trampelpfades.

Er führt einen weiteren Hügel hinauf, auf dem ein großer Apfelbaum steht. Er ist so hoch, dass er weit über das Dach der kleinen Holzhütte dahinter reicht. Sein grünes Blätterdach rauscht im Wind.

Auf einer gasfreien Fläche, vor der Hütte, picken Hühner.

Zwischen ihnen steht ein kleines blondes Mädchen, mit einem viel zu großen Eimer. Sie schleppt schwer an ihm und lässt ihn hart auf den Boden zwischen den Hühnern fallen. Immer wieder greifen ihre kleinen Hände hinein und verteilen den Inhalt zwischen den Tieren.

Luna beginnt mit den Flügeln zu schlagen, sie löst sich von meiner Schulter. Ihre Augen sondieren das Kind. „Ivie!“, sagt sie und zischt davon. Ihre zierliche Gestalt jagt über die Wiese, direkt auf das Kind zu.

Ich schaffe es nicht mehr sie aufzuhalten. „Luna!“, rufe ich ihr vergebens hinterher.

Als sie direkt vor dem Kind auftaucht, erschrickt sich Ivie so sehr, das sie den Eimer umwirft und in den Dreck zu den Hühnern fällt. Na das war ja mal eine überwältigende Begrüßung.

Ich seufze und folge dem Trampelpfad.

Luna umkreist ihre Besitzerin mit aufgeregten Flügelschlägen. Das pulsierende Leuchten in ihrem Inneren ist selbst im hellen Tageslicht deutlich zu sehen. „Ivie, wie schön. Endlich sehen wir uns wieder“, ruft sie unentwegt und zieht immer neue Kreise um das Mädchen.

Als wir Ivie erreichen, streckt sie gerade die Hand nach der Fee aus und fragt: „Was bist du?“ Ihre himmelblauen Augen wandert zu mir und Isegrim. Den Kopf legt sie schief, ihre Hand richtet sie, mit dem Zeigefinger voran, auf mich und Isegrim.

„Euch kenne ich, ihr wart doch in der Schule. Du bist Isegrim, stimmt's?“

Aufgeregt gagernd verteilen sich die Hühner um uns, sie schlagen wild mit den Flügeln und machen ein solchen Lärm, dass ich einen Schritt vor ihnen zurück weiche.

Einen großen Mann, mit einer Mistgabel in der Hand, kommt auf uns zu. „Ivie, was machst du wieder mit den Hühnern? Du sollst sie doch nur füttern“, fragt er schroff, als er mich sieht, hält er inne. Sein Blick wird fragend.

Ivie kämpft sich auf die Beine und putzt sich den Dreck aus ihrem Kleid. Dann kommt sie zu uns. Sie kniet sich vor Isegrim und streichelt ihm über den Kopf. Während sie sich zu ihrem Vater dreht sagt sie: „Schau, Papa, schau! Das ist der Wolf, von dem ich erzählt habe. Er ist ganz weich.“ Sie vergräbt das Gesicht im Nackenfell meines Wolfes, es beginnt blau zu leuchten.

Isegrim legt seinen Kopf auf ihre Schulter und scheint diese Berührung zu genießen.

Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, ihn so herzlich zu umarmen und sein Fell einfach so zu streicheln. Wenn Ivie das tut, sieht es wirklich weich und einladend aus.

„Und du bist?“ Ivies Vater putzt sich die Hände an seiner Latzhose ab und kommt die letzten Schritte zu uns.

„Mein Name ist Karak und ich habe ein Geschenk für Ivie“, entgegne ich rasch.

Der Blick des großen Mannes wird misstrauisch, fast schon grimmig.

Ivie steht wieder auf. „Der Wolf gehört dem Jungen, er war in meiner Klasse“, erklärt sie.

Ihr Vater schaut einen Moment lang Isegrim an, dann wieder mich. „Wieso kommt ein Kind aus der Stadt, mit einem Geschenk zu uns?“, deutlicher Misstraue schwingt in seiner Stimme.

Ich bin mir nicht sicher, wie ich ihm mein Vorhaben erklären soll. Während ich über die passenden Worte nachdenke, legt Isegrim den Stock auf dem Boden ab und spricht für mich: „Wir haben die kaputte Schmetterlingsbrosche gefunden und sie repariert.“

Der Blick des Mannes verfinstert sich. Er winkt mit der Hand ab, als er sagt: „Das hättet ihr euch sparen können. Das teure Teil ist nutzlos.“

Luna schwirrt direkt vor das Gesicht des Mannes. Sie stemmt die Hände in die Seiten und schaut ihn wütend an. Ihre Backen plustert sie auf und schimpft: „Ich bin nicht nutzlos!“

Ivies Vater greift sich entsetzt ans Herz. Er weicht einen Schritt zurück und betrachtet die Fee fassungslos.

Ich nehme Luna von ihm und setze sie mir auf die Hand. „Ich habe den Kristall in der Brosche etwas modifiziert. Das ist Luna. Sie ist einzigartig und kann weit mehr, als nur ein virtuelles Klassenzimmer erzeugen“, berichte ich stolz.

Ivies Augen folgen meiner Worte aufmerksam. Sie zieht an meinem Hosenbein und streckt sich nach der Fee auf meiner Hand. „Das ist mal mein Schmetterling gewesen? Zeig, zeig her!“, bittet sie.

Ich lasse die Fee vor Ivie fliegen. Luna verbeugt sich und begrüßt sie lächelnd: „Schoje!“

Das Mädchen legt die Hände aneinander und breitet sie vor der Fee aus.

Luna landet auf ihnen.

Die Augen Ivies bekommen ein Funkeln, während sie alle Fassetten der Fee bewundert.

Das erste mal kann ich mit eigenen Augen sehen, wie sich jemand über eine Erfindung von mir freut. Stolz sehe ich ihr dabei zu, wie ihre Finger über die Haare und das Kleid der Fee fahren, wie sie alles an ihr erforscht.

„Sie ist so wunderschön!“, jauchzest sie.

Luna blickt verlegen zur Seite weg, die Arme verschränkt sie hinter dem Körper. „Danke“, murmelt sie und dreht mit ihrem Fuß kleine Kreise auf Ivies Hand.

Der dunkle Schatten des großen Mannes legt sich über uns. Er greift die Fee und drückt sie mir in die Hand, dann dreht er mich an der Schulter zum Trampelpfad und stößt mir in den Rücken.

Ich stolpere einen Schritt nach vorn.

„Nimm dein Spielzeug und geh! Wir sind arme Leute, hier gibt es nichts für dich zu holen.“

Ich schaue über die Schulter zurück.

„Verlasse meinen Hof!“, fordert er mit Nachdruck.

„Ich will kein Geld für Luna!“, sage ich.

Sein Blick bleibt abweisend. „Ach nein? Was dann?“, noch immer ist seine Stimme schroff.

„Nichts ...“, versichere ich ihm.

Eine Frau tritt aus der Hütte. Sie überschaut die ganze Situation und fragt: „Was ist denn hier los, Erik?“

„Der Junge hat meine Brosche repariert und aus ihr eine Fee gemacht“, berichtet Ivie aufgeregt. Mit dem Finger wedelt sie herum und deutet auf mich.

Die Gesichtszüge ihrer Mutter hellen sich auf. Sie faltet die Hände zusammen und kommt zu uns gelaufen. „Wirklich?“, fragt sie.

Ich lasse die Fee fliegen und drehe mich zu ihr und ihrem Mann.

Der Vater schaut noch immer skeptisch, während seine Frau Luna erstaunt betrachtet. „Das ist unmöglich“, flüstert sie und breitet die Hände aus.

Luna landet auf ihnen.

„Freut mich, Mutter von Ivie“, sagt Luna und verbeugt sich. Sie dreht sich zum Vater und begrüßt auch ihn auf diese Weise: „Freut mich, Vater von Ivie.“

„Der Knabe behauptet, nichts für dieses Ding haben zu wollen“, berichtet ihr Mann.

„Das hast du gebaut?“, fragt sie.

Ich nicke und weiche ihrem anerkennenden Blick verlegen aus.

„Das ist erstaunlich. Ich habe noch nie so etwas schönes gesehen.“

Hitze steigt mir in den Kopf, ich kann spüren, wie sie mir in die Wangen schießt. Verlegen kratze ich mich am Hinterkopf. Luna ist meine bisher beste Arbeit, aber an so viel Lob, bin ich nicht gewöhnt.

„Frau! Hörst du mir nicht zu? Er will dieses Ding unser Tochter schenken, das ist doch nicht normal“, sagt der Vater.

Bei seiner rauen Stimmlage muss ich schwer schlucken. Es ist wohl doch keine so gute Idee gewesen, einfach so hier aufzukreuzen und ein so teures Geschenk mitzubringen.

Der Blick der Mutter richtet sich von ihrem Mann zu mir. Sie strahlt über beide Ohren. Mit Luna in den Händen, beugt sie sich zu mir hinab. „Wirklich? Kann Ivie damit auch zur Schule gehen?“

„Sicher!“, entgegne ich achselzuckend. Ein lächerlicher Schulbesuch, dürfte mit Luna so ziemlich das kleinste Problem sein.

„Das ist ja wundervoll! Hab vielen Dank! Los komm mit rein. Ich habe gerade Pudding zum Senken ans Fenster gestellt. Wenn du noch ein paar Minuten warten kannst, dann können wir davon probieren!“ Die Mutter legt mir ihren Arm über die Schulter, sie drängt mich zur Hütte zu gehen.

Unsicher folge ich ihr.

Hinter uns dröhnt die dunkle Stimme des Vaters: „Frau, du kannst das doch nicht einfach so annehmen. Da muss es doch einen Hacken geben.“

„Jetzt sei nicht so unhöflich, Erik. Der Junge ist den weiten Weg aus der Stadt bis zu uns gekommen. Wir sollten ihn zumindest herein bitten, und uns anhören, warum er unserer Ivie helfen will.“

Der Vater rollt mit den Augen. Er stemmt die Hände in die Seite und folgt uns mit einem tiefen Seufzer. „Na schön. Aber ich werde nichts kaufen!“



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