Burning in the Skies von Miena ================================================================================ Kapitel 1: Die Bitte des Direktors ---------------------------------- Der nächste Morgen brach an und verlief recht problemlos. Meine Schwester und ich saßen gerade im Auto und waren auf dem Weg zu Natalie und Sophia. Die beiden waren die besten Freundinnen meiner Schwester und ich nicht wollte, dass Emily meinen Eltern erzählte, dass ich etwas mehr für unseren Gärtner empfand, war ich dazu gezwungen mein Versprechen einzuhalten. Somit musste ich für drei ganze Wochen die drei zur Schule fahren. Seufzend schaltete ich in den nächsten Gang und blickte Emily durch den Rückspiegel an. Diese war mal wieder nur mit ihrem Handy beschäftigt. Typisch Teenager! Einige Minuten später hatten wir Natalie und Sophie eingesammelt und machten uns auf den Weg in die Schule. Da es erst halb 8 war, hatten wir noch genügend Zeit, um zur Schule zu kommen. Nach einigen Minuten parkte ich das Auto auf dem Schulparkplatz, schnallte mich ab und drehte mich zu meinen Begleiterinnen um. »So Mädels, die Taxifahrt ist zu Ende. Wir sehen uns dann pünktlich um 12 Uhr wieder hier, alles klar?« Mein Blick glitt über die hintere Sitzreihe und ich bekam von jedem ein Nicken als Antwort. Besonders viel geredet hatten die beiden noch nie mit mir. Die drei stiegen aus und schlugen die Tür zu. Nachdem auch ich ausgestiegen war, schloss ich das Auto ab und verstaute den Schlüssel in meiner Tasche. Etwas nervös betrat ich das Schulgebäude und erblickte sogleich meine beste Freundin Kimberly. Als sie mich sah, zauberte sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie winkte mich zu sich. Nachdem ich bei ihr angekommen war, nahm ich sie in meine Arme. »Ich hab dich vermisst, auch wenn es nur eine Woche war, die wir uns nicht gesehen haben…«, murmelte ich. Lächelnd entfernte sie sich etwas von mir, um mir in die Augen zu sehen. »Ich hab dich auch vermisst, Süße!« »Hey, ich will auch mit kuscheln!« Eine weitere Stimme ertönte hinter uns und Mia tauchte auf. Grinsend schaute ich ihr dabei zu, wie sie auf uns zu gerannt kam und uns stürmisch in ihre Arme schloss. »Endlich sind wir wieder vereint, Mädels«, kam es von Mia. »Oh ja«, erwiderte ich und löste mich etwas aus ihrem Griff. Lächelnd schaute ich mir meine besten Freundinnen etwas genauer an. Beide hatten etwas an Farbe zugenommen. Sie waren braun geworden. Mia hatte sich ihre blonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Ihre Schuluniform saß perfekt an ihrem schlanken Körper. Kimberly trug ihre schwarzen Haare offen, die ihr lockig über die Schultern fielen. Ebenfalls trug sie die Schuluniform unserer Schule, welches aus einem Rock, einem Blazer und dazugehöriger Bluse bestand. Alles war in schwarz gehalten worden, außer das Logo unserer Schule, welches auf dem Blazer seinen Platz gefunden hatte. Es war Orange in Form eines Falken, darunter stand der Name unserer Schule. Die Schulglocke ertönte. Gemeinsam gingen wir in unseren Klassenraum. Kim, Mia und ich waren wieder in einer Klasse und setzten uns wie jedes Jahr in die hinterste Reihe. Jedes Jahr aufs Neue besetzten wir diese und keiner der anderen Schüler hatte etwas dagegen gehabt. »Habt ihr schon gehört, dass wir einen neuen Lehrer bekommen sollen?«, fragte Mia. Schulterzuckend lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und schaute auf die Uhr. »Tja, dann wird er bereits am 1. Tag zu spät sein.« In diesem Moment betrat ein junger Mann den Raum. Er hatte schwarze Haare, die ihm wild ins Gesicht hingen, eine schlanke Figur und braune Augen. Es sah so aus, als hätte er die Augen eines Falken, denn diese durchbohrten mich wie Messerstiche. Augenblicklich wurde mein Körper von einer Welle Gänsehaut überzogen und es wurde Mucksmäuschenstill im Raum. Noch immer lag sein Blick auf mir, doch ich ließ mich nicht unterkriegen und schaute ihm weiterhin fest in die Augen. Grinsend wandte er sich ab und setzte sich auf den Lehrerpult. »Mein Name ist Smith. Wir werden dieses Jahr Mathematik und Sport zusammen haben. Außerdem werde ich auch die Stelle des Klassenlehrers übernehmen, da Frau Tanaka leider verhindert ist«, sprach er ruhig mit tiefer Stimme. Allgemeines Stöhnen ging durch die Runde. Die Mädchen allerdings schwärmten bereits jetzt schon für Herr Smith. Genervt verdrehte ich meine Augen und blickte nach links zu Kimberly. Diese schauten verträumt ebenfalls zu unserem neuen Klassenlehrer. Auf sie konnte ich also nicht zählen, sie war ihm bereits verfallen. Nun wanderte mein Blick nach rechts zu Mia und wurde erneut enttäuscht. Auch Mia war begeistert von ihm. Was fanden die bloß an dem? »Ich bin dafür, dass wir uns einmal alle vorstellen, damit ich mir eure Namen besser merken kann«, ertönte erneut die Stimme von Herr Smith. Seufzend schloss ich meine Augen. Wie ich neue Schuljahre doch hasste!   Eine Stunde war bereits vergangen. Ich hatte erschöpft meinen Kopf auf die Tischplatte gelegt. Noch immer waren die anderen nicht fertig damit, sich vorzustellen. Immer wieder kamen Fragen dazwischen, die an Herrn Smith gerichtet waren, die er brav beantwortete. Die Mädchen himmelten ihn an. »So und nun kommen wir zur letzten Schülerin«, sagte er und blickte mich an. Ich spürte förmlich seine scharfen Augen auf meinem Körper. Genervt hob ich meinen Kopf. »Marley, 17 Jahre alt«, sagte ich und lehnte mich erneut in meinem Stuhl zurück. Grinsend erhob Herr Smith sich und drehte sich zur Tafel. Er schrieb etwas darauf und drehte sich wieder um. »Dann beginnen wir mit dem Unterricht. Wer kann mir das Ergebnis dieser Aufgabe nennen?«   * »Herr Smith ist so cool!« Kimberlys Stimme holte mich aus meinen Gedanken. Wir saßen auf dem Schulhof auf unserem Stammplatz unter einem Baum. Hinter uns war ein Sportplatz, auf dem man Fußball und Basketball spielen konnte. »Was findet ihr alle an dem? Er ist nur ein stinknormaler Lehrer«, erwiderte ich. »Aber er ist verdammt heiß!«, schwärmte Mia. Ich verdrehte meine Augen. »Trotzdem ist er nur ein Lehrer.« »Du leugnest also nicht, dass du ihn heiß findest?« Grinsend fixierten mich Kim’s Augen. »Ich finde ihn nicht heiß, verdammt«, murrte ich. So langsam ging mir das alles auf die Nerven. Ich erhob mich und streckte mich kurz. »Hey, wo willst du hin?«, hörte ich die fragende Stimme von Mia. »Ich brauch mal einen Moment Ruhe, sorry.« Somit verließ ich den Platz und begab mich zurück in das Schulgebäude. Zufällig kam ich am Lehrerzimmer vorbei, aus dem Herr Smith mit dem Schulleiter heraustrat. »Oh, hey Marley!«, sagte Herr Smith lächelnd. Ich blieb stehen und schaute ihn fragend an. »Ah, Frau Peters, schön Sie zu sehen. Könnten Sie uns einen Gefallen tun?«, fragte mich der Direktor. »Um was geht es denn?« »Nun ja, deine Klassenkameradin war heute nicht in der Schule. Es wäre schön, wenn du ihr die Unterlagen vorbei bringen könntest«, sagte er. Seufzend stimmte ich seiner Bitte zu. Nachdem unser Direktor wieder im Lehrerzimmer verschwunden war, wollte ich mich auf den Weg ins Klassenzimmer machen, wurde aber von Herrn Smith aufgehalten. »Ich hoffe, du kennst dich in der Gegend aus. Dort ist die verbotene Schule, dort sind nur Verbrecher an der Schule«, sagte er mit besorgter Stimme. Schulterzuckend lief ich weiter. »Wird schon gut gehen.« Als ich das Klassenzimmer betrat, setzte ich mich auf meinen Stuhl und wartete dort auf meine Freundinnen. Ich war bisher die einzige im Raum. »Da bist du ja!«, kam es von Mia, die mich mit besorgtem Blick musterte. »Wo warst du denn, Marley?«, fragte auch Kimberly. Die beiden hatten sich wohl Sorgen gemacht. »Ich war im Lehrerzimmer und habe direkt eine Extraaufgabe vom Direktor bekommen. Ich soll Chantal die Unterlagen bringen«, antwortete ich. »Was? Chantal? Aber sie wohnt doch in dem gefährlichen Viertel«, kam es aufgeregt von Mia. »Ja und? Mir wird schon nichts passieren«, gab ich zurück. »Ich hoffe, du verläufst dich nicht und kommst nicht in die Nähe der verbotenen Schule. Hoffentlich begegnest du nicht Alex«, sagte Kimberly. Fragend zog ich eine Augenbraue in die Luft. Warum wussten alle, außer mir, von dieser Schule? »Wer zum Teufel ist Alex?!« »Alex ist quasi der Anführer der Schule. Alle hören auf sein Kommando. Selbst die Lehrer trauen sich nicht, etwas gegen ihn zu unternehmen. Er hat die komplette Macht über die Schule«, erklärte Mia. Lächelnd blickte ich meinen Freundinnen in die Augen. »Es wird schon alles gut gehen.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)