Playing with Fire von Aidensenpai ================================================================================ Kapitel 1: Playing with Fire ---------------------------- Lächelnd beobachte ich das Kind, das in der Wiege ruhig vor sich hinschläft. Völlig verträumt sehe ich meinen gerade einmal ein paar Tage alten Sohn an. Er ist so süß. Ich bin so glücklich, wenn ich ihn nur ansehe. Diese kleinen Hände, das Gesicht. Einfach wunderschön ist er. Mein Baby. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich jemals Mutter werden würde. Na ja, nie bis zu der Zeit, in der eine ganze bestimmte Person in mein Leben kam. Bei dem Gedanken daran muss ich noch breiter lächeln. Gleichzeitig stimmt es mich aber auch traurig. Weil er nicht hier ist, nicht hier sein kann. Er weiß noch nicht einmal, dass ich schwanger war, dass ich, nein dass wir ein Kind bekommen haben. Wie gerne würde ich sein Gesicht doch sehen. Ob er seinen Sohn je kennelernen wird? Ich hoffe es so sehr. Der Kleine sieht ihm so ähnlich. Wieder muss ich lächeln und wiege den Kleinen vor und zurück. Mein kleiner Engel. Doch auch wenn ich so glücklich, wie noch nie bin, weiß ich genau, dass es riskant ist, was ich tue. Wir haben mit dem Feuer gespielt. Es war uns bewusst, doch sind darauf eingegangen. Was soll ich unserem Sohn sagen, wenn er größer ist? So viele Fragen jagen durch meinen Kopf. Soll ich ihn anlügen? Etwas erfinden? Oder ihm die Wahrheit über dich sagen? Dass du ein Pirat bist. Nein, nicht nur ein Pirat. Du bist ein großer und mächtiger Pirat. Soll ich es ihm sagen? Ich will nicht, dass er dich hasst, weil du nicht da bist. Nicht für ihn da sein kannst. Ich bin ein Närrin. Wie konnte ich mich darauf einlassen? Wie konnte ich das alles nur passieren lassen? Ich wusste doch von Anfang an wer du bist. Leise seufzte ich auf. Warum frage ich mich das nur immer wieder? Ich weiß doch genau, warum ich so gehandelt habe. So märchenhaft es auch klingen mag, aber es war Liebe. Weil ich ihn liebe und er mich. Märchen. Bei dem Wort muss ich schmunzeln. Wie kann ich etwas in meinem Leben mit einem Märchen gleichsetzen? Schon albern. Ich sehe es schon vor mir. Irgendwann werde ich dem Kleinen sagen müssen, warum er seinen Vater nicht kennt, wer sein Vater ist und die ganze Geschichte. Die Geschichte die so unmärchenhaft ist. Ich begeben mich in Gefahr, ich weiß. Wie oft hat er mich gewarnt, ich solle mir einen Mann suchen, der auch bei mir bleibt, der mich mehr als alles andere liebt und mit mir leben wird. Er hat es mir so oft gesagt. Aber ich wollte niemand anderen, Weil ich einfach so verdammt stur und dickköpfig bin. In dieser Hinsicht sind wir uns ähnlich, nicht wahr? Seufzend lehne ich mich auf dem Stuhl zurück und schließe für einen Moment die Augen. Doch zur Ruhe kann ich nicht kommen,weil unser Kind einige Minuten danach wieder aufwacht. Er fängt an zu weinen und zu schreien. Die letzten Tage habe ich kaum geschlafen. Der Kleine macht mir wirklich zu schaffen, das muss ich leider zugeben. „Hey, mein Schatz, ist ja gut.“, flüsterte ich ihm zu und nahm ihn aus der Wiege in den Arm. „Was hast du denn?“ Gegessen hatte er erst. Gewickelt hatte ich ihn auch schon. In solchen Momenten war ich einfach nur noch überfordert. Ich wiegte ihn etwas im Arm und fuhr ihm durch den leichten rötlichen Flaum auf dem Kopf. Dabei musste ich schmunzeln. „Es ist eindeutig, wessen Sohn du bist.“, flüsterte ich und küsste mein Kind auf die Stirn. In diesem Moment wusste ich aber nicht, ob das nun gut oder schlecht ist. Ich finde es schön, dass er ihm so ähnlich sieht, doch weiß ich auch wie gefährlich es ist, dass seine Heerkunft unverkennbar ist. Wenn die Marine dahinterkommen sollte, wer der Vater dieses Kindes ist, sind wir geliefert. Er wird uns nicht helfen können.Wie auch? Zu spät würde er es erfahren. Sie würden sowohl mein Kind, als auch mich töten. So wie sie Ace getötet haben. Bei dem Gedanken steigen mir die Tränen in die Augen. Sein Tod liegt noch nicht lange zurück. Höchstens eine Woche, wenn überhaupt. Langsam beruhigt der Kleine sich wieder. Ich halte ihn noch weiter im Arm und sehe ihn leicht verträumt an. Ich kann meinen Blick einfach nicht von ihm nehmen. Er ist so süß. Als ich einen Blick auf die Uhr werfe, muss ich auffluchen. Ich muss zurück in die Bar. Schließlich kann ich das arme Mädchen dort nicht einfach allein lassen. So steige ich die Treppen zur Bar hinunten, das Baby noch im Arm haltend und lege, den inzwischen schlafenden Lenny in eine Wiege, die ich hinter die Theke gestellt habe, „Makino, ich schaff das schon.“, sagt Katherina, das Mädchen, die seit Kurzem mit mir zusammen in der Bar arbeitete. Ich schüttel aber nur den Kof und stelle mich an die Bar. „Das geht schon.“ Sie antwortet nicht, schließlich weiß sie, dass sie mich da nicht von abbringen kann. Ich weiß zwar, dass sie irgendwie auch Recht hat, aber es ist immer noch meine Bar. Für einen Moment sehe ich meinen Kleinen noch einmal an, als ich merke, dass sich ein Kunde an die Bar setzt. „Einen Moment.“, sage ich schnell und beginne noch eben ein Glas zu spülen, als ich bemerke dass keine mehr zur Verfügung stehen. „Was darf es denn sein?“ Ich höre meinen Kunden etwas auflachen. „Weiß nicht. Was trinkt ein gewordener Vater, können Sie mir das sagen?“ „Ich weiß es nicht genau, Sir.“, antworte ich und trockne das Glas ab. „Wie wäre es mit Sake?“ Wieder höre ich ihn lachen. Irgendwie kommt mir die Stimme vertraut vor. Ich schüttel nur den Kopf. Ich bin eindeutig viel zu übermüdet. „Sie wissen ja genau was ich trinke, oder?“ Fragend hebe ich eine Braue und drehe mich um. „Also Sake?“ „Bitte.“, antwortet er und hebt seinen Blick, sieht mich genau an. „Du weißt ja welchen ich am liebsten habe, nicht wahr?“ Vor lauter Schreck lasse ich das Glas fallen, das ich eben in der Hand gehalten habe. Mit Mühe unterdrücke ich einen Aufschrei und starre meinen Gegenüber fassungslos an. „W-was...“, bringe ich nur heraus und lehne mich an die Küchenzeile. Shanks. Er ist es. Unverkennbar. Diesen Mann würde ich immer erkennen, selbst wenn sich seine Haarfarbe ändern würde. Er grinst mich an, steht auf und kommt hinter die Theke, wo er beginnt die Scherben aufzusammeln. „Entschuldigung. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Noch immer stehe ich völlig fassungslos da und starre ihn an. „Sh-Shanks.“ Er wirft die Scherben in den Mülleimer und sieht mich an. „Ich habe gehört du bist Mutter geworden.“ Jetzt versagt meine Stimme völlig. Was um alles in der Welt macht er hier! Warum ist er auf einmal hier! Erst vor ein paar Tagen stand in der Zeitung, dass er auf Marineford war! Wie kam er jetzt hier her! Er lächelt mich an. „Ich hatte so ein Gefühl, dass ich herkommen muss und anscheinend lag ich richtig oder?“ Noch immer bringe ich keinen richtigen Satz zusammen. „W-Was...“ „Was ich hier mache? Hab ich doch gesagt.“ Das meine ich nicht, dachte ich. Wie ist er nur hier hergekommen? Grinsend lehnt er sich an die Theke und legt den Kopf schief. „Okay, also...“ „Du bist der Vater.“, sage ich, bevor er seinen Satz beenden kann. Ich muss schlucken. Wir waren so dumm, das wissen wir beide. Ich muss Shanks nur in die Augen sehen, um zu wissen, dass er dasselbe denkt wie ich. Langsam nickt er, dann lächelt er mich an. „Okay, wo ist er oder sie?“ „Er.“, erwiedere ich und sehe ihn an. Er lächelt immer noch. Kurz nicke ich ihm zu, dass er mir folgen soll. Lenny schläft. Friedlich schlummert der kleine Rotschopf in der Wiege, als ich mich neben ihn knie und ihn ansehe. „Lenny.“, flüstere ich. „Guck mal, da ist jemand,den du kennelernen musst.“ „L-Lenny?“ Ich nicke und hebe den Kleinen aus der Wiege. „Er ist gerade mal ein paar Tage alt.“, sage ich und muss lächeln. Shanks sieht erst mich an, dann seinen Sohn. „Und...er ist wirklich meiner?“ „Gibt es da irgendwelche Zweifel, Herr Kaiser?“, entgegne ich nur und streiche Lenny über die roten Haare. „Wenn er nicht dein Sohn ist, dann bin ich Piratin.“ „Könnte man einrichten.“ „Sei bloß still.“ Ich werfe ihm einen versucht genervten Blick zu, scheitere aber gnadenlos. „Willst du ihn halten?“, frage ich. Shanks nickt und ich lege ihm seinen Sohn in den Arm. „Er ist leicht.“ „Dein einziger Kommentar?“, frage ich, werde aber eines Besseren belehrt, als ich erkenne, wie er Lenny ansieht. Ich muss lächeln. „Hallo Lenny.“, flüstert er dem schlafenden Kind zu, dann sieht er wieder zu mir. „Du weißt was das alles bedeutet, nicht wahr?“ „War uns das nicht schon von Anfang an klar?“, entgegne ich. Er sagt nichts darauf. Wir wissen es Beide. „Ich werde nie so für ihn da sein können, wie ich es gerne hätte. Ihr seid in Gefahr, wenn jemand Wind davon bekommt, dass er zu mir gehört.“ „Ich weiß.“, antworte ich und streiche ihm eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht. „Aber ich will es auch nicht anders.“ „Du kannst so stur sein, Maki.“ „Sagt der Richtige.“ Er grinst und beugt sich langsam zu mir herunter. Sanft legen sich seine Lippen auf meine. Es ist schon fast ein Jahr her seitdem ich sie das letze Mal gespürt habe. Es kommt mir vor, als wäre es immer noch wie das erste Mal, als er mich geküsst hat. Sofort lege ich meine Hände an seine Schultern und erwiedere seinen Kuss. „Du hast mir gefehlt.“, murmel ich, als wir uns wieder voneinander lösen. „Du mir auch.“, sagt er und küsst mich noch einmal. Diesmal werden wir aber unterbrochen. Lenny wacht auf. Mit großen Augen starrt er den Mann vor sich an, dann streckt er langsam seine Hand nach Shanks' Gesicht aus. „Süß.“, murmel ich. „Lenny. Das ist dein Papa.“ Lächelnd schmiege ich mich an Shanks und beobachte, wie Lenny seinen Vater sehr skeptisch beobachtet. Ich küsse Shanks auf die Wange. „So Papa. Dann zeig mal, was du drauf hast.“ Zwinkernd sehe ich ihn an, streiche Lenny noch einmal über den Kopf und gehe zurück zur Theke. Ein Seufzen kann ich nicht unterdrücken. Was haben wir nur getan? Wie konnten wir uns nur darauf einlassen? Wie konnte ich mich auf einen Mann wie Shanks einlassen? Einen Mann, der sein Herz der See geschenkt hat? Ich weiß, dass die See für ihn immer an erster Stelle stehen wird. Er wird nicht bleiben. Vor allem nicht jetzt. Wir haben uns in etwas hineinbegeben, wo wir nicht mehr herauskommen werden. Ich liebe Lenny, mein Kind, aber ich fürchte um seine Zukunft. Ich spüre wie mich jemand auf einmal sanft auf die Wange küsst und drehe mich um. „Shanks.“, sage ich warnend. Er lächelt. „Mach dir nicht zu viele Gedanken.“, sagte er. „Guck. Lenny guckt schon so.“ Ich muss leicht kichern, als mein Blick auf den Kleinen fällt. „Idiot.“ Er grinst. „Ja, ich liebe dich auch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)