Darkness von DesertFlower (Vampire und Menschen? Das kann NICHT gut gehn. (Das LETZTE Kapitel und der Prolog sind on und warten auf die Freischaltung! Ich hoffe es dauert nicht so lange!)) ================================================================================ Von Grufties und überstrapazierten Nerven ----------------------------------------- Hey meine Knuffels!!! Hier ist eine neue FF von mir. Diese schreibe ich aber wieder alleine. Zu den Figuren ist zu sagen: Ich liebe diese Vampire. Und darum geht es auch in dieser FF um Vampire. Ich liebe diese Wesen einfach. So jetzt will ich aber nicht viel herumquasseln sonder wünsche euch viel Spaß beim lesen. Ach ja noch was: Ich bin jetzt für eine Woche auf Urlaub in Italien. Morgen kommen noch zwei Teile und dann erst wieder am 7.ten September. Hab euch lieb! *knuddel* eure DesertFlower°° "Dunkelheit. Schwärze. Mond. Modrige Gemäuer. Nachtschwarze Kleidung. Fahle Haut. Spitze Zähne. Dunkle Augen. Der immerfortwehrende Durst nach Blut. Ja. Die Kinder der Nacht. Kommen nach dem letzten Sonnenstrahl aus ihren Verstecken. Gejagt und zu unrecht getötet." Ich klicke auf "Speichern" und klappe meinen Lap Top zu. Irgendwie ist mir jetzt nicht nach Schreiben. Gelangweilt sehe ich nach draußen. Die Nacht ist hereingebrochen. Die Wolken sind dunkelblau und die Sterne strahlen vom Himmel. Der Mond ist nicht zu sehen. Ich wende meinen Blick wieder ab und sehe auf die Stewardess die mich freundlich anlächelt. Ich lächle zurück. Doch insgeheim belächle ich sie. Ja. Sie ist einer der vielen Menschen die nur das sehen, was sie sehen wollen. Sie lebt, wie so viele Millionen andere auch, in ihrer Welt. Doch vor der Realität hält sie die Augen verschlossen. Dafür beneide ich sie. Wie gerne würde ich auch so sein wie sie. Gutgläubig und naiv. Wie gerne würde auch ich meine Augen verschließen. Doch ich kann nicht. Nicht mehr. Die Realität ist so plötzlich über mich herein gebrochen wie eine Flutwelle über eine Insel. Und jetzt ist es zu spät. Für immer zu spät. Ich erhebe mich von meinem Sitz und suche die Toilette auf. Es ist die einzige Möglichkeit um mir die schmerzenden Beine zu vertreten. Langsam gehe ich wieder auf meinen Platz zurück und lasse mich auf den, mit billigem und einfachem Stoff bezogenem, Sitz sinken. Ich sehe wieder aus dem, kleinen runden, Fenster und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Was mache ich eigentlich hier? Was tue ich hier? Warum bin ich hier? Diese Fragen habe ich mir schon so oft gestellt. Warum sitze ich in einem Flieger und bin auf dem Weg nach London? Was habe ich für einen Grund? Und immer finde ich nur eine Antwort: Ich bin alleine. Ja das bin ich. Ich bin alleine. Ich bin alleine gelassen worden. Ich wollte niemals alleine sein. Und doch bin ich es. Vielleicht hätte ich anders gehandelt wenn ich älter gewesen wäre. Vielleicht hätte ich den Schmerz über den Verlust meiner Eltern leichter ertragen. Aber jetzt, im Moment, sehe ich keine andere Möglichkeit. Die Menschen, die meinen Lebensinhalt dargestellt haben, haben mich verlassen. Sie werden nie mehr wieder kommen. Diese Tatsache ist das Schmerzhafte. Wenn sie mich verlassen hätten und sie aber gesagt hätten, dass sie wieder kommen, wäre der Schmerz erträglich gewesen. Aber so? Ich lebe mit der Gewissheit, meine Eltern nie mehr wieder zu sehen. Nie mehr. Und diese Tatsache ist zu schmerzlich. Der Schmerz scheint mich zu zerfressen. Und deshalb befinde ich mich in einem Flieger nach London. Ich will meine beste Freundin besuchen. Sie ist die einzige die mir noch etwas bedeutet. Ich habe nur noch sie. Sonst niemanden. Ich weiß wer sie ist, was sie ist, wer sie war und woher sie kommt. Es scheint mir das Vernünftigste zu sein. Ich weiß das ich auf dem Weg zu ihr sterben könnte. Aber das ist mir egal. Ich habe nichts mehr. Nur noch Sarah. Und das war der ausschlaggebende Grund, warum ich nach London fliege. "Bitte schnallen sie sich an. Wir werden in Kürze auf dem Flughafen von Paris landen. Wir müssen dort Auftanken. Wir bitten sie in der Zeit auf ihren Sitzen zu bleiben und nicht das Flugzeug zu verlassen. Der Zwischenstopp wird ungefähr 25 bis 30 Minuten dauern." Dringt die Stimme der Stewardess an mein Ohr. Ich atme aus und schließe die Augen. Ich freue mich Sarah wieder zusehen. Ich weiß dass es nicht leicht werden wird, sie zu finden, zumal London sehr groß ist, aber durch die Suche werde ich wenigstens ein wenig von meinem Schmerz abgelenkt. "Miss? Entschuldigen sie die Störung. Aber der Sitz neben Ihnen ist reserviert." Reißt mich eine Stimme aus meinen Überlegungen. Ich schlage die Augen auf und sehe in das schmale, hübsche Gesicht der Stewardess. "Kein Problem." Entgegne ich ihr und nehme meinen Rucksack von dem leeren Platz neben mir. Dann wende ich meinen Kopf wieder dem Fenster zu. Die Autos fahren auf der Landebahn und die Lotzen leuchten mit den Orangen Lichtern. Hoffentlich setzt sich jetzt kein, allzu gesprächiger Mensch neben mich. Ich habe jetzt keine Lust auf eine Konversation. Ich will nur meine Ruhe haben. Ich brauche meine Kraft noch für die Suche. Sie wird sicherlich anstrengend und sehr Kraftverbrauchend werden. "Ich wollte Sie nicht wecken. Entschuldigen sie vielmals." Holt mich abermals eine Stimme aus den Gedanken. Ich wende meinen Kopf zu der Person neben mir und blicke sie mit leerem Blick an. Die Person neben mir hat dunkle Augen und schwarze Kleidung. Die fahle Haut hebt sich stark von dem schwarzen Pullover ab. "Oh, nein! Bitte kein Gruftie!" denke ich mir und atme leise ein. "Ist schon in Ordnung. Kein Problem. Sie haben mich nicht geweckt." Sage ich schnell, als ich merke dass mich mein Gegenüber noch immer anschaut. "Na dann ist ja gut. Ich dachte schon ich hätte Sie geweckt. Ich bin Alex." Sagt mein Sitznachbar und hält mir die Hand hin. "Ich bin Mary-Rose." stelle ich mich vor und nehme seine Hand an. "Und was führt sie nach London?" will Alex wissen und sieht mich forschend an. Eigentlich wollte ich mich auf keine Unterhaltung einlassen, aber ich kann Alex jetzt schlecht abwürgen. Also hole ich tief Luft und erkläre ihm dass ich eine Freundin besuchen will. "Na dann haben wir beide ja was gemeinsam. Ich will einen Freund von mir besuchen. Er hat mich schon einige Male eingeladen, aber ich habe nie die Zeit gefunden um seiner Einladung folge zu leisten." Erklärt mir Alex. "Haben sie irgendwelche Wünsche?" fragt die Stewardess und sieht Alex und mich freundlich an. "Vielen Dank. Ich brauche nichts." Sage ich und verneine damit ihre Frage. "Ich schließe mich dieser Miss an." Sagt Alex. Die Frau in der Blau-Weißen Uniform nickt und wendet sich der Sitzreihe hinter uns an. Alex und ich unterhalten uns, doch ich höre nur halbherzig zu. Für mich ist Alex einfach ein Gruftie der einmal Vampire sehen will. Nicht mehr. Und da jeder weiß, dass es in London, "angeblich" von Vampiren nur so wimmeln soll, ist Alex für mich nur ein durchgeknallter Typ. Ich merke wie ich schon wieder ein Urteil über einen Menschen fälle, den ich nicht kenne. Und doch mache ich es. So eine Angewohnheit von mir. "Bitte schnallen sie sich an. Das Flugzeug landet in Kürze auf dem Londoner Airport. Wir möchten uns bedanken, dass Sie diese Fluglinie gewählt haben und wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt in London." Ertönt die Stimme des Piloten aus den Lautsprechern. Ich atme erleichtert auf. Endlich komme ich von Alex weg. Endlich sind wir da. Endlich kann meine Suche nach Sarah beginnen. All diese Grüne veranlassen mich zur Freude. Von gelben Taxis, neugierigen Fahren und gereizten Nerven. ---------------------------------------------------------- Hey! So hier kommen die letzten drei Kapiteln. Bin ab mprgen(samstag eine Woche in bella Italia auf Urlaub! Wünsch euch eine schöne Woche!!! *knuddelZ* eure DesertFlower°° Jetzt stehe ich hier. Mitten in der Flughafenhalle. Um mich herum herrscht buntes Treiben. Leute mit Koffern checken ein. Leute begrüßen einander und fallen sich gegenseitig in die Arme. Leute verabschieden sich und weinen. Angestellte laufen umher. Und mitten in diesem Treiben stehe ich. Mit meinen schwarzen Koffer in der Hand. Alleine. Ich atme noch einmal tief durch und lasse die Halle hinter mir. Als ich den Airport verlasse schlägt mir die stickige, mit Abgasen verseuchte, Luft entgegen. Es regnet. Was hätte man in London auch anderes erwarten sollen? Sonne? Ich merke wie mir bei diesem Gedanken ein Schmunzeln über die Lippen huscht. "Na dann wollen wir mal." Sage ich und trete auf ein gelbes Taxi zu. Ich habe absolut keine Ahnung wo ich zu suchen beginnen soll. London ist riesig und es gibt zu viele Orte an denen Sarah sich aufhalten kann. Wo soll ich zu suchen beginnen? Wo soll ich mit meiner Suche anfangen? Ich habe ja nicht einmal einen Anhaltspunkt. Sarah kann überall sein. Plötzlich fällt mir siedend heiß ein, dass ich ja Sarahs Adresse habe. Gut ich habe ihre Adresse, aber wer gibt mir die Sicherheit, dass Sarah noch immer dort lebt? Keiner! Aber wenigstens habe ich jetzt einen Anhaltspunkt. Aber trotzdem beginne ich zu merken wie dumm meine Idee war. Ich bin hier, in einer der größten Metropolen der Welt und das ganz alleine. Aber ich werde nicht aufgeben. Das liegt mir nicht wirklich. Und so klopfe ich fest entschlossen an die nasse Fensterscheibe des Taxis. Sofort steigt ein etwas dicklicher Mann mit braunem, schütterem Haar aus, nimmt meine Koffer, verstaut sie im Kofferraum und bittet mich einzusteigen. "Wo wollen sie hin?" fragt er mich freundlich und blickt in den Rückspiegel. Seine braune Augen glänzen freundlich. Ja, wo will ich hin? Ich krame in meinem Rucksack und hole Sarahs Adresse heraus. Dann halte ich sie dem Taxilenker hin. Dieser reißt die Augen auf, sagt aber kein Wort. Das kann mir nur recht sein. Ich habe keine Lust auf nervige Fragen. Alex hat mir schon genug Nerven gekostet. Ich bin für den heutigen Tag bedient. Der Fahrer startet den Wagen und fährt los. Während er an einer roten Ampel hält, dreht er sch zu mir um und mustert mich eingehend. "Hab ich was im Gesicht?" frage ich gereizt und sehe in an. "Nein. Tut mir Leid. Aber die Adresse. Wollen Sie da wirklich hin?" fragt er mich ungläubig. "Wie heißen Sie?" frage ich den Lenker des gelben Fahrzeuges freundlich. "Martin." ist seine Antwort. "Gut Martin. Hören sie mir gut zu. Ich bin nicht zum Spaß hier in London. Ich suche jemanden. Und sie haben die Aufgabe mich zu meinem gewünschten Ziel zu bringen. Ist das jetzt klar verständlich? Ich bezahle sie fürs Fahren und nicht damit sie mir dumme Fragen stellen. Aber ich kann aussteigen und mir einen weniger gesprächigen Taxilenker suchen." Meine ich gereizt und lasse ich in den Sitz zurückfallen. Martin dreht sich wieder um und spricht kein einziges Wort mehr mit mir. Ich genieße das Geräusch, dass der Regen verursacht wenn er auf das Dach des Autos fällt. "Wir sind da." Sagt Martin, steigt schnell aus, holt meine Koffer, stellt sie am Randstein ab, steigt wieder ein und fährt mit quietschenden Reifen davon. Ich sehe ihm nur kopfschüttelnd hinterher. Von Vampire, Neuigkeiten und einer überstrapazierten Mary-Rose -------------------------------------------------------------- Jetzt stehe ich hier. Mit meinem Koffer in der Hand, im strömenden Regen. Langsam beginne ich mich wirklich zu fragen, ob da jemand vergessen hat, den Wasserhahn abzudrehen. Ich seufze einmal, wische mir den Regen aus dem Gesicht und trete auf das weiße, kunstvollgeschmiedete Tor zu. Ich versuche es zu öffnen aber es ist abgeschlossen. Super! Pure Freude steigt in mir hoch. Klasse! Jetzt darf ich auch noch über dieses verdammte Tor klettern. Und das mit meinem Koffer. Genial! Zuerst versuche ich meinen Koffer durch das Tor zu zwängen. Zum Glück meiner Nerven, klappt das auch. Der Koffer steht auf der anderen Seite des Tores. Jetzt fehle ja nur noch ich. Langsam klettere ich über das Tor. Ich ächze und stöhne, und verfluche das Tor. Nach endlos langer Zeit, bin ich endlich auf der anderen Seite. Aber meine Kleidung hat das nicht unbeschadet überlebt. Mein langer grauer Mantel ist eingerissen und mein schwarzer Rollkragenpullover hat ein Loch. Ich schnappe mir meinen Koffer und stapfe fluchend den Kiesweg entlang. So was kann auch nur mir passieren. Jetzt sehe ich endlich nach 5 Jahren meine beste Freundin wieder und dann stehe ich mit zerlumpter Kleidung vor ihr. Noch besser kann es doch nicht mehr werden. Plötzlich halte ich in meiner Bewegung inne. Hinter mir höre ich ein Lachen. Genervt drehe ich mich um und blicke in zwei blaue Augen. "Was macht denn so eine wunderschöne Dame um so eine Uhrzeit ganz alleine in so einer Gegend?" fragt mich die Stimme, die zu den blauen Augen gehört. Ich schnaube genervt. Das hat mir gerade noch gefehlt. Ich stehe hier im Regen, meine Kleidung ist zerfetzt und jetzt macht mich auch noch jemand blöd an. "Hör zu. Erstens: Ich habe absolut keinen Bock mich mit dir zu unterhalten. Zweitens: Ich bin 21 und keine 55. Oder sehe ich etwa so aus? Wage es jetzt ja nicht zu antworten! Drittens: Ich sehe keinen Grund dir zu sagen warum ich hier bin. Und Viertens: Meine Nerven sind heute schon genug strapaziert worden. Du hast mir gerade noch gefehlt. Geh wieder zu deinen okkulten Versammlungen und lass mich in Ruhe. Geh wieder Satan anbeten oder mach sonst was. Hauptsache du lässt mich in Ruhe." Meine Stimme klingt äußerst gereizt. Ohne ein weiteres Wort drehe ich mich um und stapfe weiter. Der Boden ist aufgeweicht und schlammig. Die Spitzen meiner schwarzen, knielangen, Stiefeln bohren sich in den, vom Regen aufgeweichten, Untergrund. Besser kann es doch nicht mehr werden. Ich bin total genervt. Der nächste der mich blöd anmacht, kann sich was anhören! "Hey warte doch mal! Du kannst mich doch nicht einfach so abservieren!" ruft mir der Typ hinterher. "Siehst du doch, dass ich das kann!" rufe ich ohne mich um zudrehen. "Und wie du warten wirst!" plötzlich steht der Typ vor mir. Ich bleibe stehen und sehe ihn mit festem Blick an. "Was willst du denn noch?" frage ich und stelle meinen Koffer ab." "Na was glaubst du denn?" der Typ lächelt und gibt dadurch einen Blick auf seine spitzen Eckzähne frei. "Ach so ist das. Sorry. Ich dachte du bist ein Gruftie oder so was in der Art. Wollte dich nicht beleidigen. Vielleicht kannst du mir ja helfen. Ich suche eine gewisse Sarah. Kennst du sie zufällig?" frage ich ihn und sehe ihn an. Der Typ scheint ein wenig verwirrt zu sein und blickt ich skeptisch an. "Hallo? Ich hab dich was gefragt! Könnte ich vielleicht eine Antwort bekommen? Oder ist das zuviel verlangt?" frage ich und wedle mit meiner Hand vor dem Gesicht meines Gegenübers herum. "Du...du hast...du hast keine Angst vor mir?" fragt er ungläubig. "Warum sollte ich denn? Nur weil du ein Vampir bist? Glaubst du wirklich diese Tatsache macht mir Angst?" frage ich zurück. Plötzlich weiten sich die Augen des Vampirs und er geht einen Schritt zurück. "Dann....dann bist du eine Vampirjägerin!" sagt er uns läuft in die Dunkelheit hinaus. "Warte doch mal!!! Hey!!!!!!!!!!!!!!!!" schreie ich ihm hinterher. "Spinnt der? Was hat er denn? Ist der völlig durchgeknallt? Was redet der da von Vampirjägerin? Der hat sie doch nicht mehr alle!" sage ich zu mir und sprinte ihm hinterher. Meinen Koffer beachte ich gar nicht mehr. Aber ich verliere ihn. Er ist einfach zu schnell für mich. Atemlos bleibe ich stehe und stütze meine Hände auf meine Knie. Ich keuche. Ich bin wohl nicht mehr so sportlich wie ich einmal war. Mein Herz schlägt schnell und mein Puls pocht an meinem Hals. Nach einigen Minuten beruhigt sich mein Herzschlag und ich laufe weiter durch die Dunkelheit. "Wo wäre ich als Vampir hingerannt? Na klar! Ich hätte meine Freunde gewarnt." Denke ich mir und laufe auf eine alte Gruft zu. Durch die Dunkelheit und die Nebelschwaden kann ich nicht viel erkennen. Nur das Licht brennt. Ich öffne die Türe und stehe mitten im Raum. Mindestens 10 Vampire sitzen und stehen herum. Darunter auch meine neue Bekanntschaft. Die Vampire sehen mich ungläubig und verdutzt an. "Das ist sie!" meint der Vampir von früher. "Was? Das soll eine Vampirjägerin sein? Ich bitte dich James." Sagt ein Vampir mit langen schwarzen Haaren und braunen Augen. Ich gehe wütend auf den Vampir namens James zu und baue mich vor ihm auf. "Sag mal spinnst du? Ich hab dich was gefragt! Und was redest du für einen Scheiß von wegen Vampirjägerin? Und überhaupt, was bildest du dir ein, mich alleine im Regen stehen zulassen und einfach zu verschwinden? Hast du sie nicht mehr alle?" frage ich James und wende mich dann dem anderen Vampir zu. "Und nun zu dir. Was heißt das: Das soll eine Vampirjägerin sein? Ich bitte dich James? Du bist wohl weggetreten. Nur weil du ein Vampir bist, heißt das nicht das du klüger bist. Aber vielleicht kannst du mir ja helfen. Ich suche eine gewisse Sarah. Kennst du vielleicht eine?" frage ich total genervt und gereizt. Stille. Völlige Stille herrscht im Inneren der Gruft. Nur das Geräusch des Regens ist zu hören. Der Vampir vor mir sieht mich völlig verwundert an. Ich verschränke meine Arme vor der Brust, wippe mit dem Fuß und warte auf eine Antwort. "Du...du hast keine Angst vor uns?" fragt der Vampir verwirrt. "Nein hab ich nicht. Und ich bitte dich, lauf jetzt nicht weg so wie dein werter Freund James." Sage ich und blicke ihm in seine braunen, kalten Augen. "Aber..aber..du....und....ich...und." stammelt der Vampir. "Ja. Ich: Mary-Rose. Ich: Mensch. Du: Vampir. Ich : Keine Angst. Hast du es jetzt verstanden? Und könnte ich endlich eine Antwort haben? Oder ist das im Moment zu viel verlangt?" frage ich. Ich bin total gereizt. Meine Nerven sind überstrapaziert und sind nur noch ein dünner Faden. Eine blöde Ansage noch und ich ticke völlig aus. Anscheinend erringt der Vampir vor mich wieder seine Fassung, denn er sieht mich jetzt mit festem Blick an. "So, so. Du suchst also Sarah. Ganz schön mutig von dir. Ganz alleine. Und noch dazu als Mensch. Ich hätte keine Bedenken dich sofort aus zusaugen." Meint der Vampir und setzt sich auf einen steinernen Sessel. "Ich bin alleine. Aber das tut hier nichts zur Sache. Kennst du jetzt eine Sarah oder nicht? Ich muss heute noch ein paar Friedhöfe abklappern. Ich habe wirklich keine Zeit mich mit dir zu unterhalten. Also wenn du weißt wo sie sich gerade aufhält, dann sag es mir bitte." Erkläre ich dem Vampir. "Also erst mal: Ich heiße Jeff. Bevor ich dir erzähle was ich weiß, musst du mir erzählen was sich in der Welt, bei Tageslicht so tut. Wir haben nicht oft menschlichen Besuch. Ich würde dir ja gerne etwas zu trinken anbieten, aber ich denke nicht das du Blut trinkst." Meint Jeff. Na klasse. Jetzt kann ich auch noch was erzählen. Super. Ich habe doch keine Zeit. Aber anscheinend komme ich hier nicht eher weg, bevor ich über die Welt bei Tageslicht erzählt habe. Ich sehe auf die Uhr. Es ist bereits 05:57. Heute werde ich Sarah sowieso nicht mehr finden. In 2 Stunden wird es hell. Also warum sollte ich diesen Vampiren nicht den Gefallen tun und ihnen von der Welt berichten? Irgendwie tun sie mir ja unendlich Leid. Auf ewig dazu verdammt ihr Leben in der Dunkelheit zu fristen. Nie können sie die Sonne sehen. Immer müssen sie sich an die Wandlung der Erde anpassen. Sie müssen töten um zu überleben. Auch wenn sie des Lebens überdrüssig werden, müssen sie weiterleben. "Na gut. Ich werde euch die Neuigkeiten erzählen. Aber im Gegenzug müsst ihr mir erzählen was es bei euch so Neues gibt und was ihr über Sarah wisst." Sage ich und setze mich auf einen kleinen steinernen Hocker. Jeff nickt. Und so beginne ich zu erzählen was ich weiß. Politik, Umwelt, Krankheiten, Stars, Musik, Filme und was ich sonst noch berichten kann. Kurz bevor es hell wird, habe ich meine Erzählung beendet. "Vielen Dank. Jetzt sind wir wieder am neuesten Stand. Ich kann dir über Sarah nur erzählen, dass sie von hier weg gezogen ist. Sie ist in den Süden Londons gezogen. Sie war eine gute Freundin von mir. Angeblich ist sie verlobt. Mit einem gewissen: Sebastian. Er überwacht das ganze südliche Gebiet. Wenn du einen Vampir triffst dann frag ihn, ob er Sebastian kennt. Und nimm das hier. Mit diesem Anhänger weiß jeder, dass du eine Freundin der Vampire bist. Ich wünsche dir noch viel Glück und hoffe dass du Sarah findest. Wenn du sie wirklich finden solltest dann richte ihr bitte schöne Grüße von mir aus und sag ihr sie soll mal vorbei schauen. Viel Glück!" meint Jeff drückt mir einen goldenen Anhänger in die Hand und verschwindet dann, wie alle anderen in seinem hölzernen Sarg. Ich lächle noch einmal und verlasse dann die Gruft. Von einem unerwartetem Wiedersehen, Tränen und neuen Bekanntschaften. --------------------------------------------------------------------- Die Stunden ziehen sich. Jede Minute erscheint mir wie eine Stunde. 3 Stunden noch. Drei Stunden, dann senkt sich die Sonne und die Nacht zieht sich über London. Dann werde die Reklametafellichter die Nacht zum Tag machen. 3 Stunden noch dann kann ich meine Suche endlich fortsetzen. Ich bin jetzt im Süden Londons. Zu meiner großen Freude, gibt es nur zwei Friedhöfe und drei Ruinen im Süden von dem Ballungszentrum. Wenn ich mich beeile dann schaffe ich alle 5 Plätze heute Nacht. Ich hoffe stark dass ich Sarah heute Nacht finden werde. Ich muss sie finden. Ich sitze hier, in einem Fastfood Restaurant und stopfe lustlos Pommes in mich hinein. Hier werde ich auf den Einbruch der Nacht warten. Noch 3 Stunden. 3 Stunden die mir wie eine Ewigkeit vorkommen. Immer wieder stelle ich mir die Frage warum ich Sarah finde will. Ja warum eigentlich? Sie ist kein Mensch mehr. Schon seit 7 Jahren nicht mehr. Und trotzdem. Sie ist die einzige Person die mir noch geblieben ist. Bei diesem Gedanken tritt wieder der Schmerz in den Vordergrund. Er ist stark. Er zerfrisst mich. Ich fühle mich so alleine. Ich habe nichts mehr. Das ganze Geld was mir meine Eltern überlassen haben, nützt mir nichts. Absolut nichts. Was soll ich denn mit einem Haufen Geld wenn ich ganz alleine bin? Geld macht nicht glücklich. Geld ist nicht das Wichtigste was es gibt. Viel wichtiger ist das eigene Wohl. Ich wäre viel lieber Arm und hätte noch meine Eltern. Ich würde sogar auf der Straße leben, wenn ich nur meine Eltern hätte. Aber das ist nicht möglich. Ich nehme den Anhänger von Jeff aus meiner Tasche und sehe ihn an. Er ist Rund. Ein Kreis in dem ein verkehrtes Kreuz eingraviert ist. Er ist golden. Meine Finger spielen mit der Kette auf dem der Anhänger baumelt. Noch 2 Stunden und 54 Minuten. ** Der letzte Platz an dem Sarah sein könnte. Sie war bei keiner Ruine und auch nicht auf dem Friedhof. Meine Hoffnung, Sarah zu finden ist schon fast erloschen. Jetzt kann sie nur noch hier sein. Aber was mache ich wenn sie auch nicht hier ist? Wo soll ich dann suchen? Zweifel nagen an mir. Ich schüttle den Kopf, wie ein Pferd dass sich von lästigen Fliegen befreien will. Ich darf jetzt nicht daran denken was sein könnte wenn ich Sarah nicht finde. Noch habe ich Hoffnung. Ein kleiner Funke Hoffnung ist noch da. Ich steige auf die Treppe der alten Gruft. Sie ist der letzte Ort an dem ich hoffe Sarah vor zufinden. Die Gruft sieht schon ziemlich verfallen aus. Efeu rangt sich um die beiden Säulen und die Türe ist auch schon ziemlich verfallen. Ich höre von drinnen Stimmen. Ich gehe auf die Türe zu und öffne sie. Es sind nur ungefähr drei Vampire in Raum. Sie drehen sich zu mir um. Ich lasse meinen Blick über sie schweifen. Und dann setzt mein Herz aus. Mein Atem stock und ich lasse meinen Koffer fallen. "Mary!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" schreit Sarah und läuft auf mich zu. "Sarah!!!!!!!" rufe ich und falle meiner besten Freundin um den Hals. Ich kann meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich bin nicht mehr alleine. Endlich habe ich Sarah gefunden. Endlich. "Mary, was machst du denn hier? Wie hast du mich gefunden? Und überhaupt, was ist denn passiert?" Sarah drückt mich ein Stück von sich weg und sieht mich mit großen braunen Augen an. "Na sieh mal an. Ich hätte nicht erwartet dich hier zu treffen." Sagt eine Stimme aus dem Hintergrund. Ich sehe an Sarah vorbei und erblicke Alex. "Was machst du denn hier?" frage ich und ein genervter Unterton schwingt in meiner Stimme mit. "Na klingt ja sehr erfreut. Klingt fast so als würdest du dich nicht freuen mich zu sehen." Alex lächelt. Seine spitzen Eckzähne kommen zu Vorschein. "Tu ich auch nicht." knurre ich und wende mich wieder zu Sarah. "Jetzt erzähl mal. Was führt dich denn her? Und wie hast du mich denn gefunden?" Sarah lächelt mich glücklich an und drückt mich noch mal fest an sich. "Das ist eine lange Geschichte. Weißt du....meine....meine Eltern sind gestorben.....und....und....ich wusste....wusste nicht wo ich hin sollte....und....und da....und da bin ich....bin ich halt....bin ich halt nach London geflogen und hab dich gesucht. Ich...ich hab sonst niemanden...mehr....du.....du bist die einzige die ich noch habe." Meine Stimme bricht und die Tränen fließen über meine Wange. Der Schmerz ist einfach zu groß. Ich kann nicht weiter reden. Wie eine Flutwelle kommt er über mich. "Was? Das darf nicht wahr sein. Komm her Süße!" sagt Sarah und nimmt mich in den Arm. Ich schließe meine Augen und drücke mich fest an sie. Jetzt bin ich nicht mehr alleine. Endlich habe ich Sarah gefunden. "Komm, lass uns wo anders hin gehen. Dann kannst du mir alles ganz genau erzählen." Meint Sarah und verlässt mit mir die Gruft. Wir setzen uns auf eine Bank und ich erzähle Sarah alles. Über den Tod meiner Eltern, über meine Reise über mein bisheriges Leben. Alles. Sarah hört mir zu und nimmt mich, immer wenn meine Stimme bricht in den Arm. Als der Morgen schon graut habe ich meine Erzählungen beendet. "Mary. Das ist ja furchtbar. Natürlich kannst du bei mir bleiben. Ich werde dich nicht mehr gehen lassen. Du wirst ab sofort bei mir bleiben. Mach dir keinen Kopf. Wir werden das schon schaffen. Ich verspreche es dir. Du wirst nicht mehr alleine sein. Du wirst bei mir bleiben." Sagt Sarah und gemeinsam gehen wir wieder zur Gruft zurück. Als wir die Gruft betreten, sind schon mehr Vampire da als zuvor. Sarah nimmt mich an der Hand. Ich fühle ihre weiche, kalte Haut. "Da bist du ja wieder, Darky." Sagt ein großer Vampir. "Hallo Sebastian." Sarah lässt meine Hand los und geht auf den Vampir, dessen Namen Sebastian ist, zu und gibt ihm einen Kuss. Ich betrachte ihn genauer. Er trägt schwarze Kleidung, hat dunkelblonde Haare und fast schwarze Augen. Um seinen Hals baumelt eine schwarze Kette mit einem verkehrten Kreuz. "Hast du uns Abendessen mitgebracht?" fragt er und mustert mich. "Nein. Das ist Mary-Rose. Meine beste Freundin. Ich habe dir doch von ihr erzählt. Weißt du noch? Sie ist kein Essen!" meint Sarah und kneift Sebastian in die Seite. "Du bist also Mary-Rose. Darky hat mir schon viel über dich erzählt. Endlich lerne ich dich mal kennen. Ich freue mich dich in unserem bescheidenen Heim begrüßen zu dürfen." Meint Sebastian freundlich und streckt mir die Hand hin. "Mich auch." Ist meine knappe Antwort und nehme seine Hand an. Ich spüre dass auch seine Hand kalt ist. Aber seine Haut ist rau und nicht so weich wie die von Sarah. "Was führt dich denn zu uns?" will er wissen. "Sebastian das erzähle ich dir später. Wichtig ist nur, dass sie bei uns bleiben wird. Ich werde sie nicht mehr gehen lassen. Ich bin ihre beste Freundin und sie wird ab jetzt bei mir bleiben." Erklärt Sarah und lächelt Sebastian an. "Was? Wie stellst du dir dass denn vor? Sie ist ein Mensch. Wir sind Vampire. Sie kann unmöglich bei uns bleiben. Und überhaupt, wir haben keinen Platz. Die Gruft ist so schon zu klein." Meint ein großer Vampir mit fast silbernen Haaren und mustert mich misstrauisch. "Das ist kein Problem. Ich werde sie nicht mehr alleine lassen. Wir werden schon eine Möglichkeit finden. Bitte." Sarah sieht Sebastian fast flehend an. "Na gut. Aber nur weil du es bist. Sonst nicht." sagt Sebastian und küsst meine beste Freundin. Plötzlich geht hinter mir die Türe auf und Alex und ein paar andere Vampire kommen mit ein paar Menschen herein. Sie schreien und schlagen um sich, doch nichts hilft. Ich trete einen Schritt zurück und schließe die Türe. "Danke!" sagt Alex und grinst mich frech an. Der Typ ist mir unsympathisch. Ich mag ihn nicht. Schon im Flugzeug hat er mich genervt. Plötzlich prallt jemand gegen mich. Ich spüre wie sich Hände um mich schlingen, Finger sich in meine Haut bohren und Tränen meinen Pullover durchnässen. Ich sehe nach unten und erblicke eine junge Frau in meinem Alter. Ihre braunen Augen sind von Tränen verschleiert und panisch aufgerissen. Ihre Haut ist vor lauter Angst Krankenhausweiß und ihre Lippen haben jegliche Farbe verloren. Sie hat ein rotes Minnikleid und einen Mantel darüber an. Sie weint und schreit um Hilfe. "Lass mich los. Ich kann dir nicht helfen. Los mach schon." Sage ich und stoße sie von mir weg. Doch sie klammert sich wieder an mich. Diesmal fester als zuvor. Langsam beginnen meine Arme zu schmerzen. Sie verstärkt ihren Griff und sieht mich an. Ihr hängt das braune gelockte Haar ins Gesicht. "Bitte. Du musst mir helfen. Ich werde sonst sterben. Ich will nicht. Ich bin noch so jung. Ich will noch einkaufen und Geld ausgeben." Fleht die junge Frau und sieht mich unter Tränen an. Ich packe sie am Handgelenk und schleife sie zu Alex. Sie will Geld ausgeben. Sie will einkaufen gehen. Was denkt sich diese Frau nur dabei? Im Moment meines Todes denke ich doch nicht ans Geld ausgeben. Ich spüre wie Wut in mir hochsteigt. Wut auf diese junge Frau. Sie kratzt und beißt mich. Doch meine Finger legen sich wie Handschellen um den Handknöchel der Frau. Ich schleife sie bis zu Alex, ziehe sie nach vorne und stoße sie zu Alex, der sie in den Arm nimmt und fest hält. Noch immer schreit und weint die Frau, doch ich habe kein Mitleid mit ihr. Warum auch? Ich kenne sie nicht. Und sie geht mich auch nichts an. Sie ist bloß das Essen. Nicht mehr und nicht weniger. Plötzlich befreit sich die Frau wieder und flüchtet in meine Arme. Ich schleudere sie von mir und sie fliegt wieder in die Arme von Alex. "Wenn es nicht zu viel verlangt ist, könntest du sie mir bitte vom Hals halten? Das ist dein Essen. Also kümmere dich um sie." Knurre ich gereizt. "Ist ja schon gut. Warum so gereizt?" fragt Alex und verbeißt sich im Hals der Frau. Sie schreit noch einmal auf und dann ist es wieder still in der Gruft. Ich sehe der Frau in die Augen. Sie werden immer trüber und trüber. Und dann ist der ganze Glanz aus ihren Augen verschwunden. Leblos lässt sie ihre Hände sinken. Es ist vorbei. Sie ist tot. Ihre Seele hat ihren Körper verlassen. Ob sie eine Familie gehabt hat? Oder ob sie schwanger war? Plötzlich geistern diese Gedanken durch meinen Kopf. Alles um mich herum ist in Stille versunken. Nichts ist mehr zu hören. Nichts zeugt mehr von der Situation vor wenigen Augenblicken. "Und das macht dir wirklich nichts aus?" fragt Sarah und wischt sich das restliche Blut von den Lippen. Sie reißt mich damit unbewusst aus meinen Gedanken. Ich schrecke hoch und sehe sie an. "Warum sollte es? Ich kenne das doch schon seit 7 Jahren. Also warum sollte mir es etwas ausmachen euch beim essen zu zusehen?" frage ich zurück und lächle verschmitzt. "Das ist meine Mary!" lächelt Sarah und umarmt mich. "Ich werde dann wieder kommen. Ich schau mich mal ein bisschen in London um." verabschiede ich mich. "Ja ist gut. Und pass gut auf dich auf. Nicht das dir was passiert!" meint Sarah und klettert in ihren Sarg. "Kennst mich doch." Lächle ich und verlasse die Gruft. Von Wachsfiguren, Jägern und Verbitternheit ------------------------------------------- Hey meine Knuffels!!! Ich melde mich wieder zurück. Der Urlaub war traumhaft schön. Ich bin frisch erholt und meine Batterien sind voll aufgeladen! ^^ Und hier kommt auch schon der nächste Teil! Ich wünsche euch viel Spaß damit! Und jeder der mir eine Ens geschrieben hat bekommt natürlich eine Antwort! Hab euch lieb! *knuddelZ* eure DeserFlower°° "Ja ist okay. Ja freut mich wirklich. Ja. Gut dann werde ich morgen wieder kommen. Ja. Vielen Dank." Sage ich und erhebe mich von dem, mit braunem Stoff bezogenem Sessel. "Vielen Dank. Hat mich gefreut. Ich werde bis morgen alles vorbereiten. Auf Wiedersehen." Sagt die Dame vor mir. Ich lächle sie noch einmal an und verlasse dann das Büro. Ich hatte eine zündende Idee, als ich gerade bei meinem Frühstück saß. Ich werde Sarah überraschen. Ich freue mich schon auf ihr verwundertes Gesicht. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir dass ich noch ungefähr 3 Stunden Zeit habe. Was mache ich? Am beste ich werde mir mal das Wachsfigurenkabinett ansehen. Gesagt, getan. Ich fahre mit der U-Bahn in die Innenstadt und versuche mich dann zu orientieren. Ich stehe mitten am Picadillycircus. Um mich herum die Menschenmassen. Ja, klar. Gesagt, getan. Ich mit meinem Tatendrang. Immer drauf los ohne darüber nach zudenken. Ich würde eher sagen, leichter gesagt als getan. Ich habe absolut keine Ahnung wo dieses Museum sich befindet. Super!!!! Und mein Sarkasmus passt so herrlich dazu. Genervt atme ich die stickige Luft ein. Sofort spüre ich ein Kratzen im Hals das sich in meine Kehle und dann in meine Lungen vorarbeitet. Ich atme sofort wieder aus und versuche meine Atmung so flach wie möglich zu halten. Ich versuche meine Sauerstoffzufuhr auf ein Minimum zu beschränken. "Na so ganz alleine?" fragt mich eine tiefe Männerstimme. Ich drehe mich um und blicke in zwei Grüne Augen. "Ja bin ich." Antworte ich und lächle gequält. Diese Luft bringt mich irgendwann noch einmal um! "Ich bin Jack. Freut mich dich kennen zulernen." Sagt der junge Mann. Er hat blondes schulterlanges Haar, dass er zu einem Zopf im Nacken gebunden hat. Er ist einen Kopf größer als ich und trägt eine blaue Jeans, ein schwarzes Hemd und eine schwarze Jacke. Er lächelt mich mit seinen grünen Augen, die wie zwei Edelsteine aussehen, frech an. "Ich bin Mary-Rose." lächle ich zurück. "Was machst du denn so ganz alleine hier?" fragt er mich und seine Augen leuchten auf. "Eigentlich suche ich das Wachsfigurenkabinett. Aber ich hab nicht wirklich einen guten Orientierungssinn." Gebe ich zu. "Hast du Lust, mit mir gemeinsam das Museum zu erkunden?" fragt er und grinst frech. "Warum nicht? Ich könnte einen Fremdenführer brauchen." Antworte ich und hake mich bei ihm unter. Besser zu zweit als alleine. Und in so einer netten Begleitung vergeht die Zeit sowieso viel schneller. Auf dem Weg zum Museum reden wir über Gott und die Welt. Ich sage, dass ich meine Freundin besuchen bin, aber dass sie im Moment schläft. Jack, sieht mich zwar verwundert an, fragt aber nicht weiter. Nach etwa einer halben Stunde haben wir das Museum erreicht. Wir bezahlen und gehen hinein. Es ist wirklich atemberaubend. Diese ganzen Figuren sehen so unwahrscheinlich echt aus. Mit großen Augen betrachte ich Robbie Williams, die Queen, und die anderen berühmten Figuren. Fast scheint es mir so als würden sie leben. Und dann kommen wir in eine Halle. Sie ist abgedunkelt und mit dunkelrotem Stoff ausgelegt. "Hoffentlich ist dir das nicht zu gruselig. Hier ist die Horrorhalle. Hier ist Vlad Dracula ausgestellt." Erklärt Jack. Ich beschleunige meine Schritte und sehe mir die Figuren genauer an. "Sag bloß, dich interessieren diese Wesen?" fragt Jack amüsiert. "Ja tun sie. Ich finde sie faszinierend. Warum?" ich wende meinen Kopf zu Jack. "Nun ja, weil ich sie verabscheue. Eines dieser Wesen hat meine kleine Schwester auf dem Gewissen. Seitdem jage ich Vampire. Ich finde diese Wesen, abstoßend und ekelerregend. Sie kommen Nachts aus ihren Löchern und Verstecken und bringen Unheil über die Welt. Ich hasse sie. Und ich werde nicht eher aufgeben bis ich den Vampir gefunden habe, der meine Schwester getötet hat." Ich höre wie verbittert Jack diese Worte sagt. In meinem Herzen gibt es einen Stich. Natürlich ist es furchtbar wenn ein Vampir einen Menschen der dir wichtig ist, tötet. Aber Vampire müssen auch leben. Sie müssen auch essen. Sonst würden sie nur noch vor sich hinvegetieren. Warum versteht dass denn niemand. "Deine Schwester? Und wie lange suchst du schon?" frage ich. "Ich jage schon seit 5 Jahren. Aber dieser Vampir ist wie ein Zigeuner. Er reist um die Welt. Einmal ist er hier, einmal ist er da. Ich habe nicht immer die Mittel ihm zu folgen, aber ich weiß mit 100% Sicherheit dass er sich zur Zeit in London befindet. Und ich werde ihn finden. Aber warum fragst du?" Jack und ich haben das Museum verlassen und haben uns in ein Straßencafe gesetzt, dass auf der anderen Seite des Museums liegt. Ich sitze Jack gegenüber und lasse meinen Blick über meine Umgebung gleiten. "Nur so. Du sagst diese Worte so verbittert. Du musst diesen, wie war sein Name noch gleich?" frage ich nach einiger Zeit, ganz beiläufig. Ich muss herausfinden wie der Name des Vampirs ist, damit ich ihn warnen kann. Ich habe ja wirklich besonderes Glück. Ich bin in einer Stadt wo Millionen von Menschen leben, und ich lerne unter diesen Millionen Menschen einen Vampirjäger kennen. Ich kenne einige Vampirjäger, und ich habe kein Problem damit. Aber Jack ist wirklich nett, schade dass er ein Jäger ist. "Alex. Der Name des Vampirs ist Alex." Antwortet mir Jack, nippt an seinem Kaffee und holt mich so aus meinen Gedanken. "Alex. Du musst diesen Alex wirklich hassen. Deine Stimme klingt so verbittert. Und wenn du schon seit 5 Jahren suchst, dann musst du diesen Alex wirklich sehr hassen. Aber jagst du nur diesen einen Vampir? Oder alle?" Ich sehe Alex fragend an. Ich versuche meine Stimme, meine Gedanken und meinen Körper unter Kontrolle zu halten. Ich muss zusehen, dass Jack keinen Verdacht schöpft. "Nur ihn. Die anderen sind mir egal. Aber Alex hat meine Schwester getötet. Und dafür wird er bezahlen. Was hast du da für eine Kette um den Hals? Die ist wirklich wunderschön." Sagt Jack. Sein Blick ruht auf dem Anhänger von Jeff. "Den?" frage ich und nehme den Anhänger zwischen meine Finger. Ich spüre das kühle Material auf meiner Haut und sehe Jack an. "Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle das meine beste Freundin ein Vampir ist? Das sie die einzige ist, die mir noch geblieben ist? Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, dass meine Eltern gestorben sind und ich nur noch meine beste Freundin habe? Ich wäre ohne sie alleine. Ich hätte niemanden. Nur noch sie. Und sie ist ein Vampir. Na was sagst du jetzt?" Jacks Augen werden immer größer und größer. "Ich muss jetzt gehen. Hat mich gefreut dich kennen zulernen. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder." Verabschiede ich mich von Jack, gebe ihm einen Kuss auf die Wange und verschwinde in der Menschenmenge. Ein zufriedenes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Von Streitereien, Prügeleien und einer genervten Mary-Rose. ----------------------------------------------------------- Hey meine Knuffels!! Hier ist schon Kapitel 6!!! Diesen Teil widme ich allen die Vampire genauso lieben wie ich. Und vorallem: Kiso-Chan mayahion Highheel Tearless LaVhouchoute Katha88 Cleo-san. Vielen Dank für eure Kommis!!! HEL! *knuddelZ* eure DeserFlower Die Sonne senkt sich über der Millionenmetropole. Die Reklametafeln erstrahlen. Das Nachtleben in London erwacht. Heute regnet es mal nicht. Dicke Wolken verbergen die Sterne und den Mond. Mit einem Lächeln betrete ich den Friedhof im Süden Londons. Die wunderschönen Kreuze und Steinfiguren sehen im Dunkeln, angsteinflößend und gefährlich aus. Fast kommt es mir so vor, als würden die Engeln aus Stein jeden meiner Schritte, jede noch so kleine Bewegung von mir beobachten. Doch ich lasse mich nicht einschüchtern. Hier ist ein Ort der Ruhe und des Friedens. Hier und da zirpen ein paar Grillen und der Wind fegt durch die Blätter, die geräuschlos zu Boden fallen. Unter meinen Füßen knirschen die Blätter und zerfallen in kleinste Teilchen. Ich wechsle auf den, für Besucher vorgesehenen, Weg. Ich gehe den schmalen Kiesweg, aus weißen Steinen, entlang. Ich habe keine Angst. Alles erscheint mir so vertraut und heimisch. Ja, bei Sarah fühle ich mich zu Hause. Wenn ich sie nicht gefunden hätte, wäre ich wahrscheinlich schon tot. Der Schmerz ist weniger geworden, aber noch immer Allgegenwärtig. Er wird nie gänzlich verschwinden. Aber ich kann damit leben. Plötzlich höre ich hinter mir ein Geräusch. Es passt so gar nicht zu den Geräuschen des Windes und der Grillen. Schnell drehe ich mich um. Hoffentlich ist mir Jack nicht gefolgt. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Ich bin gerade mal zwei Tage hier und schon schleppe ich einen Vampirjäger mit. Klasse! Super Start ins neue Leben. "Wer ist da?" rufe ich in die Dunkelheit hinaus. "Mach keinen Stress. Bin doch nur ich." Höre ich eine mir bekannte Stimme. "Alex. Was machst du denn hier?" frage ich und atme genervt aus. "Na hör mal, ich bin genauso ein Gast wie du. Sebastian ist mein bester Freund. Habe ich dir doch damals im Flugzeug erzählt." Erklärt mir Alex und tritt aus der Dunkelheit hervor. "Und deshalb musst du dich so anschleichen? Was willst du?" frage ich genervt. Alex geht mir gewaltig auf die Nerven. Schon im Flugzeug war er mir unsympathisch. Und nur weil er ein Vampir ist, behandle ich ihn nicht freundlicher. Ich mag ihn nicht. "Was heißt da Anschleichen? Ich dachte du bist es gewöhnt das du Vampire um dich hast." Sagt Alex und tritt einen Schritt auf mich zu. "Ja bin ich auch. Aber die Betonung liegt auf: Vampire. Nicht auf Möchtegernvampire. Und du bist für mich nur ein Vampir der sich in Szene setzt. Du hast nichts von einem wahren Vampir. Ein Vampir ist für mich ein Wesen, dass faszinierend, interessant und bewundernswert ist. Ein Vampir ist ein Mythos und keine Witzfigur." Knurre ich und sehe Alex an. "Ach was? Ich bin eine Witzfigur? Du kennst mich doch überhaupt nicht. Wie kannst du sagen, ich sei eine Witzfigur? Ach, ihr Menschen seit doch alle gleich. Die Zeit hat sich verändert. Wir müssen uns der Zeit anpassen. Sonst bleiben wir zurück. Aber anscheinend verstehst du das nicht. Warum unterhalte ich mich eigentlich mit so einem naiven Ding wie dir?" Alex macht eine abwertende Handbewegung und dreht sich zum Gehen. "Wenn ich so naiv bin, dann wird dich bestimmt nicht interessieren was ich weiß." Meine ich spitz und wende mich ebenfalls zum Gehen. "Was weißt du?" fragt Alex und steht plötzlich vor mir. "Ach, ich bin zu naiv für so etwas. Warum redest du überhaupt mit mir?" ich gehe an Alex vorbei. "Du wirst mir jetzt erzählen was du weißt." Sagt Alex, steht wieder vor mir und hält mich an den Schultern fest. "Nur wenn du das >Naiv< zurück nimmst." Meine ich. "Nein." "Tja, Pech gehabt." Sage ich gleichgültig und schlage seine Arme weg. "Spiel dich bloß nicht mit mir. Ich warne dich. Du bist ein Mensch." Knurrt Alex und drückt mich blitzschnell gegen einen Grabstein. "Oh, das kommt mir bekannt vor. Warte. Ich: Mary-Rose. Ich: Mensch. Du: Alex. Du: Vampir. Ich: Keine Angst." Sage ich langsam. "Pass auf was du sagst und tust. Ich warne dich im Guten." Knurrt Alex und verstärkt den Griff um meine Schultern. Ich spüre seine langen dünnen Finger, die sich wie Ketten um meinen Schulterknochen legen und diesen fest zusammendrücken. Ich spüre wie die Blutzufuhr abgebrochen wird und mein Arm dadurch gänzlich taub wird und schließlich einschläft. Am liebsten würde ich Alex jetzt ein paar nette Worte um die Ohren, aber gerade als ich meine Stimme erheben will, ermahne ich mich selbst und finde blitzschnell zu meinem altbewehrtem Sarkasmus zurück. "Oh, jetzt hab ich aber Angst. Schau wie ich zittere." Meine ich sarkastisch und grinse Alex fies an. "Ach, du dummer Mensch. Wenn ich wollte, könnte ich auf der Stelle töten." Knurrt Alex und lässt mich los. "Tja, du tust es aber nicht." sage ich und stoße ihn von mir. Alex sieht mich nur wütend an. Irgendwie macht es mir Spaß ihn zur Weißglut zu bringen. Ich liebe meinen Sarkasmus. "Was muss ich tun, damit du es mir erzählst?" fragt Alex und atmet laut aus. "Hab ich dir schon gesagt. Nimm das >Naiv< zurück." Meine ich und gehe weiter. "Nein." "Sturkopf. Dann frag mich wenigstens höflich." Lenke ich ein. "Würde my Lady, sich dazu herab lassen und mir die Neuigkeit erzählen? Ich wäre euch sehr verbunden." Sagt Alex und sieht mich mit seinen blau-schwarzen Augen an. Für den Bruchteil einer Sekunde verliere ich mich darin. "Na gut. Weil du so höflich darum gebeten hast. Hör zu, ich habe heute einen Vampirjäger kennen gelernt. Er hat es auf dich abgesehen. Pass....pass bitte auf dich auf." Sage ich und sehe zu Boden. ">DU< machst dir um >MICH< Sorgen? Soll ich jetzt lachen?" fragt Alex und sieht mich amüsiert an. "Nächstes mal erzähle ich es dir eben nicht. Pah! Möchtegernvampir." Empöre ich mich, verschränke die Arme vor der Brust, hebe den Kopf und will gehen. "Naives Mädchen." Nuschelt der Vampir vor mir. "Witzfigur." Kontere ich. "Zicke." Gibt Alex zurück. "Gruftie!" knurre ich. "Arrogantes Frauenzimmer!" zischt Alex. Ich will gerade etwas in seine Richtung schleudern als etwas ganz plötzlich aus dem Gebüsch springt. Ich reagiere sofort und reiße Alex zu Boden. "Endlich habe ich dich gefunden. Jetzt wirst du bezahlen. Für das was du meiner Schwester angetan hast. Für das was du mir angetan hast." Jack steht mit einem silbernen Kreuz und einem Pfahl in den Händen vor uns. "Los verschwinde, Rose. Hau ab. Hier ist es zu gefährlich." Zischt Alex und steht vom Boden auf. Ich rapple mich ebenfalls auf. "Ich denke nicht einmal daran hier zu verschwinden. Ich bin doch daran Schuld." Sage ich und stelle mich vor Alex. "Los geh mir aus dem Weg Mary-Rose. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Halt dich da gefälligst raus. Er wird dafür bezahlen. Also geh mir aus dem Weg." Knurrt Jack und seine grünen Augen blitzen gefährlich auf. "Rose, jetzt hau endlich ab. Jack hat Recht. Das geht dich nichts an." Knurrt Alex. "Ihr werdet jetzt beide die Klappe halten." Zische ich gereizt. Plötzlich werde ich zur Seite gestoßen und lande im Dreck. Ich will mich gerade aufregen, als ich Kampfgeschrei höre. Jack und Alex gehen aufeinander los wie zwei wildgewordene Hunde. Ich kann nur zu sehen. Ich liege im Dreck und verfolge den Kampf. Plötzlich schreit Alex auf. Jack hat ihm den das Kreuz auf den Arm gedrückt. Es hinterlässt ein Brandzeichen. Doch plötzlich fährt Alex mit seiner Hand nach vorne, und packt Jack am Hals. Dieser zappelt und ringt nach Luft. Er verliert seine Kraft und lässt Pfahl und Kreuz fallen. Alex Augen werden zu kleinen Schlitzen und seine Lippen formen sich zu einem Lächeln. Zu einem kalten, fürchterlichen Lächeln. Dann zieht er Jack zu sich und tötet ihn. Augenblicke vergehen. Augenblicke die mir wie eine Ewigkeit vorkommen. Dann höre ich das dumpfe Aufschlagen, von Jacks Körpers auf den Erdboden. Die Erde unter mir vibriert kurz, als Jack am Boden aufschlägt. "Alles in Ordnung?" frage ich, springe auf und laufe auf Alex zu. "Was sollte das denn? Bist du völlig verrückt? Wenn ich dir sage du sollst ab hauen, dann mach das gefälligst. Du solltest auf mich hören." Zischt Alex mich an. "Schon gut. Tut mir Leid. Zeig mir mal deinen Arm." Fordere ich ihn auf. "Nein. Lass mich in Ruhe. Fass mich nicht an. Du....du...du Mensch. Wage es nicht mich zu berühren." Knurrt Alex und seine Augen flackern gefährlich auf. "Schon gut. Ich greif dich schon nicht an. Okay." Sage ich und gehe mit gehobenen Armen ein Stück zurück. "Rose pass auf!!!" schreit Alex plötzlich. Ich reagiere zu langsam und spüre den harten, kalten, festen Druck von Jacks Arm um meinen Hals. Ich röchle nach Luft und winde mich. Doch desto mehr ich mich wehre, desto stärker wird der Griff um meinen Hals. Jack drückt mir die Luftröhre zu. "Lass sie los. Sofort. Hast du mich verstanden?" sagt Alex gefährlich ruhig. "Warum sollte ich. Du hast mir eine der wichtigsten Personen in meinem Leben genommen, jetzt mache ich es." Jack beginnt hysterisch zu lachen. "Was? Jack spinnst du? Der soll mir wichtig sein? Hast du einen Knall? Diese Witzfigur von einem Möchtegernvampir soll mir wichtig sein. Bist du auf Drogen? Und lass mich gefälligst los. Sonst passiert etwas. Das schwöre ich dir." Knurre ich und schnappe verzweifelt nach Luft. Ich merke wie ich immer weniger Luft bekomme. Panik versucht in mir auf zusteigen, doch ich unterdrücke sie. Ich darf jetzt nicht in Panik und Hysterie verfallen. Denn dann wäre alles vorbei. Und so stehe ich da. Jack hinter mir, seinen Arm fest um meinen Hals geschlungen, ich meine Hände af seinem Arm, meine Augen weit aufgerissen und meine Beine fest am Boden. "Ist mir egal, ob ihr euch beide mögt oder nicht. Tatsache ist, das du, meine liebe Mary-Rose, Alex was bedeutest, sonst wäre er schon längst verschwunden." erklärt mir Jack. Ich sehe zu Alex der da steht und mich ansieht. Plötzlich flackern seine Augen auf. "Ja klar Jack. Egal was du dir eingeworfen hast. Ich will auch was davon. Und jetzt lass mich endlich los!" knurre ich gereizt, nehme meine Kraft zusammen, die durch das Adrenalin freigesetzt wurde, und ramme Jack, meinen Ellbogen in den Magen. Ich spüre wie Jacks Griff lockerer wird und ich wieder frei atmen kann. Und plötzlich werde ich schon wieder weggestoßen. Langsam aber sicher geht mir dieses ewige Rumgestoße gewaltig auf die Nerven. Ich höre einen schmerzerfüllten Aufschrei. Kurze Zeit später fällt Jack vor mir zu Boden und bleibt regungslos liegen. Ich drehe mich um und erblicke Alex, der am Boden kauert. Seine Hand hat er auf seinen Bauch gelegt. Es tritt Blut heraus. "Alex!!!" schreie ich und laufe auf ihn zu. "Fass mich bloß nicht an." Zischt er, bevor er gänzlich zusammensinkt. "Ach halt die Klappe." Sage ich und lege einen seiner Arme um meine Schultern. Dann stemme ich mich mühsam hoch und laufe mit Alex zur Gruft zurück. Ich stolpere und falle fast hin, doch ich gehe weiter. Alex neben mir atmet schwer. Kaum zu glauben, dass ein Vampir schwer ist. Ich spüre die Last seines Körpers auf meinen Schulter. Ich beiße die Zähne zusammen und stolpere weiter. Ich kann die Gruft schon sehen. Das Licht der Kerzen, die durch das bunte Glasfenster nach draußen fällt, scheint mir wie das Ziel zu sein. Ich beschleunige meine Schritte und bin endlich bei der Gruft angelangt. "SARAH!!!!!!!!!!!!!!! SEBASTIAN!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Kommt schnell. Beeilt euch!!!" schreie ich. Sofort treten Sarah und Sebastian aus der Gruft und laufen auf mich zu. "Was ist passiert? Was hat Alex?" fragt Sarah, während Sebastian seinen besten Freund in die Gruft trägt. "Da war diese Vampirjäger. Er hat es auf Alex abgesehen und...und ist mir gefolgt...und dann....dann wollte er mich töten. Alex wurde mit einem Pfahl verletzt. Ich schätze das dieser Pfahl mit Weihwasser bespritzt war. Wir müssen ihm helfen. Und wir müssen von hier verschwinden. Sofort. Ich nehme an, das schon bald Jacks Komplizen hier auftauchen werden. Und dann geht es auch euch an den Kragen. Wir müssen hier sofort weg. So schnell es nur geht." Erkläre ich. Ich hatte Jacks Anstecknadel gesehen. Er gehört zu der Vampirjägerorganisation. Schon bei dieser Anstecknadel, hätten bei mir die Alarmglocken läuten müssen. "Was? Wann denkst du werden sie hier sein." Fragt mich Sarah mit weit aufgerissenen Augen. "Ich schätze morgen Abend. Spätestens Morgen Nacht." Sage ich und gehe mit schnellen Schritten in die Gruft. "Das ist ja furchtbar." Meint Sarah geschockt. "Ja ist es. Aber mach dir keine Sorgen. Ich habe alles vorbereitet. Ihr müsst morgen pünktlich bei Einbruch der Nacht vor dem Friedhof stehen. Hast du das verstanden? Und ihr müsst pünktlich sein. Ich kümmere mich um alles. Versprochen. Mach dir keine Gedanken. Verlass dich auf mich." Sage ich zu meiner besten Freundin und gehe dann zu Alex. "Was willst du denn hier? Fass mich nicht an." Zischt Alex. "Ach halt die Klappe. Habe ich dir heute schon mal gesagt." Meine ich trocken und ziehe sein Shirt hoch. "Verdammt, sieht ja schlimm aus." Meint Sebastian und beugt sich über Alex. "Baut mich ja gleich auf! Danke Sebastian!" meint Alex sarkastisch. "Habt ihr vielleicht irgendwelche Stofffetzen da? Oder sonst was?" frage ich. "Ja, ich hole welche." Meint Sebastian und verschwindet. "Und ihr drei da. Kommt mal her." Sage ich zu drei Vampiren die in der Ecke stehen. "Wie sind eure Namen?" frage ich die drei. "Jeremy, Matt und Jason." Antwortet mir der eine Vampir mit langen schwarzen Haaren und dunkeln Augen. "Gut. Hört mir zu. Alex hat zu viel Blut verloren. Er braucht dringend Frisches. Geht los und besorgt welches. Aber passt bitte auf euch auf. Es ist gefährlich. Versprecht mir dass ihr vorsichtig seid." Ich sehe die drei eindringlich an. "Ja versprochen. Wir werden vorsichtig sein und uns beeilen." Meint Jeremy monoton und schon sind die drei verschwunden. "Wartet ich komme mit!" ruft Sarah, wirft mir einen Blick zu und verschwindet mit den anderen drei in der Dunkelheit. "Wie geht es dir? Hast du große Schmerzen?" frage ich Alex und streiche ihm die Haare aus dem Gesicht. "Ich hab doch gesagt du sollst mich nicht anfassen. Warum tust du das für mich? Ich kann dir doch egal sein." Sagt Alex und verzieht das Gesicht. "Und ich hab dir heute schon zwei mal gesagt, du sollst deine Klappe halten. Ja. Es stimmt. Du bist mir auch egal. Aber du hast mein Leben gerettet, jetzt rette ich deines." Sage ich. "Hier bitte." Sebastian drückt mir die Stofffetzen in die Hand. "Vielen Dank." Meine ich und drücke sie auf Alex' Bauch. Dieser beißt sich auf die Unterlippe gibt aber keinen Laut von sich. "Woher weißt du soviel über Medizin?" fragt mich Sebastian als es Alex besser geht. "Ich bin Krankenschwester. Oder war es. Und bei euch Vampiren ist es nicht viel anders als bei Menschen." Erkläre ich und wende mich wieder Alex zu. Langsam wird das Bluten weniger und Alex entspannt sich. Als der Morgen graut kommen Jeremy, Matt, Jason und Sarah wieder zurück. "Geht es euch gut?" erkundige ich mich. "Ja. Hier sind sie." Sagt Sarah und stößt zwei junge Mädchen vor meine Füße. "Vielen Dank. Helft Alex bitte. Ich muss noch was vorbereiten. Wir sehen uns heute Abend." Sage ich, erhebe mich und gehe aus der Türe. "Sarah! Vergiss nicht. Ihr müsst pünktlich sein." Sarah nickt und ich verlasse die Gruft. Die Schreie der jungen Mädchen dröhnen in meinem Kopf. Doch ich zwinge mich dazu sie zu überhören. Ich darf kein Mitleid mit den Mädchen haben. Sie sind die "Nahrung". Schnellen Schrittes entferne ich mich von der Gruft. Die Schreie werden immer leiser und verstummen dann. Ich habe heute noch einiges vor. Und ich habe wenig Zeit. Komisch. Zuerst scheint mir, dass die Zeit nicht vergeht und dann läuft sie mir davon. Was für eine Ironie. Mit schnellen Schritten verlasse ich den Friedhof. Von Überraschungen und Vorwarnungen ----------------------------------- Hey!!!!!!!!!!!! Da bin ich wieder mit einem neuen Teil!!!!!!!!! Hoffe er gefällt euch!!!! Ich wollte mich nochmal bei allen bedanken die mir immer Kommis schreiben! Tausend Dank! HEL *knuddelZ* eure DesertFlower°° "Dieser verdammter Linksverkehr! Wie ich ihn doch hasse!!" fluche ich und halte mit quietschenden Reifen vor dem Friedhof. Sarah und die anderen stehen schon vor dem Tor. Ich steige aus und öffne den Kofferraum. Ich kann die Verwirrung, die ihre Augen ausstrahlen förmlich spüren. "Los rein mit euch. Ich habe eine kleine Überraschung für euch. Los jetzt." Sage ich bestimmt und mache eine einladende Handbewegung. Sarah sieht mich verwundert an, steigt dann aber die den schwarzen Kleinbus. Die anderen sehen mich genauso verwundert an, steigen dennoch ein. Alex wird von Jeremy und Sebastian gestützt. Als alle eingestiegen sind, schließe ich die Türen und fahre los. "Was soll das überhaupt? Wo bringst du uns hin?" fragt Sarah und setzt sich auf den Beifahrersitz. "Ich habe doch schon gesagt, eine kleine Überraschung." Ich lächle Sarah geheimnisvoll an. "Jetzt spann mich nicht so auf die Folter. Also wohin?" fragt meine beste Freundin noch einmal. "Na gut, dann erzähle ich es euch." Sage ich. "Wird auch langsam Zeit, ich hasse solche Rätsel." Meint Alex von hinten. Ich verdrehe die Augen und schalten den Radio leiser. "Ja, also. Da ich euch alle in Gefahr gebracht habe, dachte ich mir, ich kaufe ein Schloss wo ihr wohnen könnt. Ich weiß das ich meine Schuld dadurch nicht ausgleichen kann, aber dort seid ihr wenigstens in Sicherheit!" erkläre ich. "Wa.....wa......was hast du????!!!!!!! Du hast ein Schloss gekauft? Sag mal spinnst du??? Für was denn? Und was heißt da: Für uns? Du wirst bei uns bleiben. Dass das mal klar gestellt ist, und wenn du nicht bleibst werde ich dich eben fesseln." Sagt Sarah und sieht mich ungläubig an. "Was hast du?" fragt Sebastian und schaut durch den Spalt, zwischen dem Fahrer und Beifahrersitz. "Ja! Ihr könnt es mir ruhig glauben. Sarah, ich hab dir doch erzählt, dass meine Eltern mir so viel Geld vererbt haben. Und was soll ich mit soviel Geld anfangen? Also habe ich mir gedacht, ich überrasche euch. Außerdem bin ich Schuld das ihr jetzt gejagt werdet." Sage ich und lächle. "Ja, aber hätte da nicht ein einfaches Haus gereicht?" fragt Matt. "Warum ein Haus?" ich blicke in den Rückspiegel und blicke in die schwarzen Augen von Matt. "Ein Schloss! Du hast sie wohl nicht mehr alle! Rose du bist komplett verrückt! Hast du von Jack einen Schlag auf den Kopf bekommen oder was?" fragt Alex von hinten. "Sarah übernimm mal das Steuer!" fordere ich meine Freundin auf und krieche nach hinten zu Alex. "Jetzt pass mal auf. Ich habe absolut keinen Bock auf dich und deine dummen Sprüche. Sei froh das ich dich zu Sebastian und den anderen gebracht habe. Und halt jetzt endlich deine Klappe." Ich packe Alex am Kragen seines Mantels und ziehe ihn zu mir hoch. In seinen Augen kann ich Verwunderung und Wut erkennen. "Soll ich jetzt etwa dankbar sein? Schließlich bist du daran Schuld!" zischt Alex und sieht mir fest in die Augen. "Ich bin daran Schuld? Na klar. Wer von uns beiden war denn so dumm und hat die Schwester eines Vampirjägers ausgesaugt? Aber, das ist mal wieder typisch. Klar, wälz ruhig die Schuld auf mich ab. Ich bade gerne deine Fehler aus. Aber das nächste mal werde ich dich liegen lassen. Dann brauche ich mich nicht mehr mit so einem Möchtegernvampir wie dir herum schlagen. Und noch was, mein Name ist Mary-Rose. Und nicht Rose. Also nenne mich gefälligst nicht Rose. Hast du das kapiert?" ich lasse von Alex ab. "Tja, Pech gehabt. Jetzt hast du mich am Hals!" knurrt Alex. "Ach halt die Klappe!" zische ich und krieche wieder auf den Fahrersitz. "Von dir kommt auch nichts Neues!" stellt Alex fest. "Du wirst schon noch sehen was du davon hast." Knurre ich gereizt. "Jetzt hab ich aber Angst." Meint Alex sarkastisch. "So jetzt pass mal auf: Erstens: Das ist mein Sarkasmus. Den habe ich gebucht. Zweitens: Kannst du dir deine dummen Sprüche sparen. Und drittens: Du kannst ruhig zittern. Ich bin zwar, laut deiner Meinung naiv, aber unterschätze mich nicht." sage ich und werfe Alex ein paar giftige Blicke durch den Rückspiegel zu. "Arrogantes Frauenzimmer." Knurrt Alex. "Gebisstragende Witzfigur!" kontere ich. "Da haben sich ja zwei gefunden." Bemerkt Sebastian und lächelt schief. Ich werfe ihm einen alles sagenden Seitenblick zu und konzentriere mich wieder auf die Straße. Nach etwa einer Stunde haben wir London hinter uns gelassen. Die asphaltierte Straße wird zu einer Landstraße. Ein dichter Wald wächst auf der linken Seite der Straße. Er sieht düster und gruselig aus. Ich werfe nur einen ganz kurzen Blick auf diesen Wald und wende mich gleich wieder ab. Wie ich solche Wälder doch verabscheue. Ich wende meine Augen auf die andere Seite der Landstraße. Dort befindet sich eine Blumenwiese. Die Blumen haben ihre Blätter zusammengefaltet und der Tau glitzert auf ihnen. Ich versuche so gut es geht den Schlaglöchern aus zuweichen, dich sich auf der baufälligen Straße befinden, aber es gelingt mir nicht immer. "Hast du deinen Führerschein in der Lotterie gewonnen?" kommt ein schnippisches Kommentar von Alex als ich durch so ein Schlagloch fahre. "Du kannst auch gerne zu Fuß gehen!" antworte ich gereizt. Kann der Typ nicht einmal seine Klappe halten? Er soll froh sein wenn er nicht zu Fuß gehen muss. Nach etwa 2 Stunden Fahrt erhebt sich das Schloss vor uns. Es ist wundervoll. Die zwei hohen Türme ragen in den Himmel empor und scheinen die Sterne zu berühren. Die riesigen runden Fenster glänzen im Licht der Sterne. Nebelschwaden ziehen sich um die beiden Türme und geben dem Schloss den letzten Schliff. Große, weiße, steinerne Figuren sitzen auf dem Dach und schauen auf uns herunter. Ich lenke den Kleinbus in eine Eschenallee und fahre bis zu dem riesigen weißen Tor. Es ist kunstvoll verziert und in der Mitte des Tores ist ein großer Wolfskopf platziert. Ich fühle mich wie in einen Traum versetzt. "Das ist ja Wahnsinn!" staunt Sarah neben mir. Ich nehme die kleine Fernbedienung und öffne das Tor. Unter lautem Quietschen öffnet es sich und ich gebe wieder Gas. Langsam fahre ich über den weißen Kiesweg. Alles sieht sehr verwildert aus. Überall wächst Efeu und Pionierpflanzen haben sich an allen Ecken eingenistet. Ich bleibe vor der großen hölzernen Eingangsportal stehen und steige aus. Es riecht nach Wald, Wiese und Moder. Komische Mischung. Ich spüre wie mir der Wind um die Nase weht und mir das Haar ins Gesicht fällt. Ich streiche es hinter mein Ohr und steige die große weiße Treppe hinauf. Vor der hellbraunen Eichelholztüre bleibe ich stehen. Ich krame den Schlüssel aus meiner Manteltasche und öffne die Türe. Sie schwingt und schwerem Ächzen auf. Dann endlich kann ich in das Innere des Schlosses blicken. Alle Möbel sind mit weißen Stoff bedeckt. Die Große Halle ist atemberaubend. Roter Teppich ist ausgelegt und die weiße Marmortreppe ist riesig. Sie teilt sich in der Mitte und führt von da aus auf die linke oder rechte Seite des ersten Obergeschosses. Von der Eingangshalle aus, führen 4 große Türen weg. Gerne würde ich mich im Schloss umsehen, aber ich muss den Wagen zurück bringen und meinen, den ich mir gekauft habe, holen. "Das ist ja umwerfend. Mary. Wie sollen wir uns bei dir bedanken?" fragt Jeremy und sieht mich an. "Braucht ihr nicht. Ich hoffe ihr fühlt euch hier wohl. Ich muss den Wagen zurück bringen. Ich bin wieder da bevor der Morgen graut." Verabschiede ich mich und hüpfe gut gelaunt die Treppen hinunter. "Mary! Du kommst aber wieder!?" Ich drehe mich um und sehe Jeremy an der Eingangstüre lehnen. "Klar! Ich komme immer wieder zurück. Wie ein Boomehrrang. So schnell wirst du mich jetzt nicht mehr los!" lache ich und öffne die Autotüre. "Vielleicht will ich dich gar nicht mehr los werden!" ruft mir Jeremy noch nach. Ich lächle ihn an und steige dann ins Auto. "Na dann bis später!" winkt Jeremy noch und geht dann wieder ins Schloss. Ich starte zufrieden den Wagen und fahre wieder zurück nach London. Mein neues Leben hat endlich begonnen. Von geweiteten Augen, Träumen und einem neuen Zuhause. ------------------------------------------------------ Hey meine Süßen!!! Da ich jetzt so lange keine Kapiteln mehr on gestellt habe, kommen gleich 2 neue. Ich hoffe sie gefallen euch! Ich bitte auch um Kritik. Denn bei der Beschreibung des Schlosses bin ich nicht wirklich zufrieden. Viele Wortwiederholungen und das passt mir nicht wirklich! Aber trotzdem viel Spaß bei diesen zwei Kapiteln! HEL *knuddelZ* eure DesertFlower°° "Ich bin wieder da!" rufe ich. Ich stehe in der Eingangshalle und sehe mich um. Der weiße Stoff wurde von den Möbeln genommen. Ich bestaune alles. In der einen Ecke steht ein wunderschöner alter Holztisch mit zwei kleinen Sesseln. In der anderen Ecke steht eine weiße Büste. Große alte Bilder hängen an den Wänden und von der Decke strahlt ein großer Kristalluster Licht aus. Die Kristallsteine werfen in alle Ecken bunte Flecken. Ich fühle mich jetzt schon wie in einen Traum versetzt. Und ich stehe erst in der Eingangshalle. "Mary!!! Schön dass du wieder da bist. Komm mit. Ich zeig dir mal unser neues Zuhause. Es ist wundervoll." Sarah steht plötzlich vor mir und strahlt mich an. Ich erschrecke kurz und lasse mich von ihr dann durch die Räume im Erdgeschoss führen. "Das ist der Speisesaal. Wunderbar nicht wahr?" Sarah strahlt über das ganze Gesicht. Der Boden ist aus hellem Holz und in der Mitte des Raumes, wenn man diesen Saal als Raum bezeichnen kann, ist ein langer dunkelbrauner Holztisch mit den dazu passenden Sesseln. Die Sesseln sind mit dunkelblauem Samt überzogen. Auch hier hängen überall Bilder. "Los komm weiter." Sarah zieht mich an der Hand weiter in den nächsten Raum. Ich reiße meine Augen auf. Das ist unglaublich. Feuer flackert im Kamin und wirft Schatten auf die Bücher. Ein großes altes Sofa mit pastellfarbenem Bezug steht in der Ecke neben dem Kamin und vor dem Kamin steht ein großer alter Sessel der mit dunkelrotem Samt bezogen ist. Hinter dem Sessel, erhebt sich eine Bücherwand. Eine Leiter lehnt an der Wand. Ein kleiner dunkelbrauner Holztisch steht neben dem Sessel. Auf dem Tisch steht eine alte Lampe. "Komm, ich muss dir noch so viel zeigen." Meint Sarah nach einiger Zeit und zieht mich weiter. "Wow!" sage ich und meine Augen weiten sich, so weit es möglich ist, noch mehr. Wir sind im Salon. Eine große Couch, mit dunkelblauem Stoff bezogen, steht in der Mitte des Raumes. Auch hier gibt es einen Kamin. Ein kleiner Tisch aus hellem Holz steht neben der Couch. Ich fühle mich wie in ein Märchen versetzt. Fehlt nur noch das ich so ein Prinzessinnenkleid anhabe. "Los komm ich will dir noch das erste Obergeschoss zeigen." Sarah zieht mich weiter. "Sarah bitte. Können wir das Morgen machen? Ich habe seit 3 Tagen nicht mehr geschlafen und bin hundemüde. Ich brauche dringend eine Mütze Schlaf." Sarah dreht sich zu mir um und lächelt mich an. "Klar, Mary. Los komm. Ich zeige dir dein Zimmer. Wir haben dir das schönste ausgesucht. Es hat einen Balkon und ein eigenes Bad." Erklärt mir meine beste Freundin und hüpft mit mir die Treppen hinauf. Sie schlägt die linke Richtung ein und führt mich zu einer großen weißen Türe. Die Türklinke ist auf Augenhöhe. Sie ist golden und verziert. Ich drehe mich um und sehe Sarah an. "Na los. Geh schon rein. Es wird dir gefallen. Ich hau mich jetzt auch aufs Ohr. Wir sehen und heute Abend. Gute Nacht." Sagt Sarah und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Ich atme noch einmal ein und öffne dann die Türe. Es ist wundervoll. Ich glaube zu träumen. Vor mir in der Ecke steht ein Himmelbett. Es ist weiß und hellrosa bezogen. Neben dem Bett, an der Wand, steht ein großer heller Holzschrank. Auf der anderen Seite steht ein alter dunkler Schreibtisch. Neben den Schreibtisch ist ein großer Spiegel befestigt. Der Wind weht die weißen, durchsichtigen Vorhänge in das Zimmer. Ich gehe auf den Balkon und schnappe nach Luft. Das Geländer ist weiß und breit. Die Fliesen sind hellblau. Von hier aus habe ich einen fantastischen Ausblick auf den gesamten Garten. Er sieht noch sehr verwildert aus, aber ich bin mir sicher das bekommen wir auch noch hin. "Es ist perfekt. Nicht wahr?" fragt eine Stimme. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und erblicke Alex. Er hat sich mit dem Rücken zum Garten auf das Geländer gesetzt und blickt mich an. "Ja. Es ist fantastisch." Meine ich verträumt und lasse meinen Blick über den Garten schweifen. Moment mal. Was macht ALEX auf MEINEM Balkon??!! "Was machst du denn hier?" frage ich. "Mein Zimmer liegt genau neben deinem. Wir teilen uns den Balkon." Erklärt Alex. Na klasse. Das hat mir gerade noch gefehlt. Alex wohnt neben mir. Freude!!!!! Pure Freude!!!! Juhu!!!! Ach, Scheiße. Kann mir doch egal sein. Das Schloss ist riesengroß. Ich habe genug Platz um Alex aus dem Weg zu gehen. "Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht!" sage ich und betrete wieder mein Zimmer. Ich streife meinen Mantel ab und lasse mich in mein Bett fallen. Glücklich schließe ich die Augen und bemerke wie müde ich bin. Meine Augenlider werden schwere und schwere und kurz darauf falle ich in einen erholsamen Schlaf. Von sauren Vampiren, Punktgleichstand und Friedensangeboten. ------------------------------------------------------------ Sonnenlicht kitzelt mich aus meinem Schlaf. Es streicht mir über die Wange. Verschlafen blinzle ich in die Sonne. "Wo bin ich?" frage ich mich und setze mich auf. Und dann kehrt die Erinnerung zurück. Ich reibe mir verschlafen die Augen, schwinge dann gutgelaunt meine Beine über den Bettrand und hüpfe in das Bad. Komisch, so gut gelaunt bin ich in der Früh sonst nie. Eher das Gegenteil. Ich bin das beste Beispiel für einen Morgenmuffel. Schlecht gelaunt, verbreite miese Stimmung, schreie jeden an der mich nur schief ansieht und bin kaum wieder zuerkennen. Doch bevor ich noch Zeit habe, mich über mich selbst zu wundern, betrete das Bad und staune. Es ist traumhaft. Es ist in blau-weiß gehalten. Die große, alte Badewanne hat einen goldenen Wasserhahn. Das Waschbecken ebenfalls. Ich gehe zum Waschbecken und blicke in den Spiegel, der darüber hängt. "Was ist denn das??" frage ich als ich mein Spiegelbild sehe. Ich wasche mich, frisiere mir meine Haare und putze mir die Zähne. Ich werfe noch einen prüfenden Blick auf mein Spiegelbild und hopse dann gut gelaunt zu meinem Koffer. Ich will meine Sachen in den Schrank räumen. Und schon wieder bin ich überrascht. Ich habe einen begehbaren Schrank. Ich lächle zufrieden und räume meine Sachen ein. Als ich mich gemütlich in meinem Zimmer eingerichtet habe, sehe ich auf die Uhr. Es ist erst 15:26 Uhr. Na gut, genug Zeit um das Schloss noch zu erkunden. Ich ziehe mir meine blaue Jogginghose und ein Shirt ohne Ärmel an und gehe aus meinem Zimmer. Zuerst entschließe ich mich die Zimmer meiner Freunde zu erkunden. Und als erstes ist NATÜRLICH Alex' Zimmer dran. Leise öffne ich die Türe und tripple auf Zehenspitzen ins Zimmer. Es ist genauso schön wie meines. Nur das es dunkel eingerichtet ist. Das Bett ist kein Himmelbett sondern ein ganz normales Holzbett mit schwarzer Bettwäsche. Die Vorhänge sind auch dunkel. Dunkelrot. Es sind dicke, schwere dunkelrote Samtvorhänge die kein Licht herein lassen. Auch in Alex' Zimmer befindet sich ein Schreibtisch und ein begehbarer Schrank. Langsam gehe ich auf das Bett zu. Ich muss lächeln als ich Alex im Bett liegen sehe. Er sieht gar nicht aus wie ein Unsterblicher. Eher wie ein Mensch. Und er schnarcht. Ich kichere leise. Ich gehe näher heran und sehe Alex beim Schlafen zu. Er sieht so friedlich aus. Aber er ist ein Möchtegernvampir und eine Witzfigur. Er ist nicht dass was er vorgibt zu sein. Ich bin mir sicher das Alex ein netter Kerl ist, doch er hat Angst. Er geht lieber auf Konfrontation bevor er Gefühle zeigt. Irgendwie kann ich ihn ja verstehen, aber muss er gerade deshalb auf mir herumhacken? Ich schüttle den Kopf über meine eigenen Gedanken und hole meine Geheimwaffe hervor. Rasierschaum! Ich habe Alex gewarnt. Er hat meine Warnung nicht ernst genommen. Ist das nicht irgendwie gemein? Alex schläft doch. Ja, da ist sie wieder. Die Stimme aus dem Hintergrund. Mein Gewissen. Mit einem ziemlich sarkastischen:" Oh so in Pech, aber auch dass der gute Alex schläft." ,nehme vorsichtig Alex' Hand und platziere den Schaum genau in der Handmitte. Danach verschwinde ich leise kichernd aus dem Zimmer. Wie ich meinen Sarkasmus doch liebe! Dann betrachte ich die Zimmer von Jason, Matt und Jeremy. Sie sehen alle ziemlich gleich aus. Nur die Farben sind anders. Matts Zimmer ist in dunkelviolett gehalten, Jasons in dunkelblau und Jeremys in braun. Aber bei ihnen werde ich lieber keinen Rasierschaum nehmen. Ich kenne sie nicht so lange und höchst wahrscheinlich werden sie es mir übel nehmen. Irgendwie macht es mir unheimlichen Spaß, Alex zur Weißglut zu treiben. Normalerweise mache ich das ja nicht, aber Alex ist eine Ausnahme. Das Zimmer von Sarah und Sebastian lasse ich aus. Das kann ich mir auch später ansehen. Langsam steige ich die beige Wendeltreppe hinauf in das zweite Geschoss. Hier ist der Dachboden. Als ich oben angekommen bin, stehe ich vor eine ziemlich alten Holztüre. Ich öffne sie und suche den Lichtschalter. Nach einiger Zeit habe ich ihn gefunden und der Dachboden wird erhellt. Ich stehe da, unfähig mich zu bewegen. Der Dachboden schlägt alle Zimmer im Schloss. Er ist der absolute Wahnsinn. Wenig Sonnenlicht dringt durch die kleinen runden, verstaubten Fenster ein. Lichtpunkte tanzen auf dem alten Holzboden. Überall stehen schwere Kisten und Schachteln herum. Ich gehe langsam weiter und bleibe dann wie erstarrt stehen. Vor mir steht ein Kleiderständer. Darauf lauter alte Kleider aus vergangenen Zeiten. Ungläubig bleibe ich einige Minuten stehen und betrachte die Kleider. Als ich mich wieder gefasst habe gehe darauf zu und fahre mit meiner Hand vorsichtig über die kostbaren Kleider. Sie fühlen sich wundervoll an. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und nehme alle in mein Zimmer mit. Als ich alle Kleider im Kleiderschrank verstaut habe, hole ich noch eine alte Kiste von Dachboden. Sie ist verstaubt und dreckig. Ich brauche viel Kraft um diese Kiste in mein Zimmer zu bringen. Ich verfluche meine Unsportlichkeit. Warum bin ich zu faul um nicht wenigstens einmal in der Woche Sport zu treiben? Erleichtert atme ich aus als ich die Kiste in meinem Zimmer auf den Boden gestellt habe. Ich wische mir die Schweißperlen von der Stirn und setze mich vor die Kiste, auf den Boden. Dann öffne ich sie vorsichtig und blicke in ihr Inneres. Es sind Bücher, alte Papyrusrollen, Schreibfedern und Tintendosen, sorgfältig in der Kiste verstaut. Ich hole ein altes Buch heraus und schlage es auf. Es ist total verstaubt. Ich puste einmal um die Schrift entziffern zu können. Als ich die ersten Zeilen gelesen habe, steht fest, das dieses Buch die Chronik des Schlosses beinhaltet. Ich klemme mir das Buch unter den Arm und begebe mich in die Bibliothek. Dort mache ich es mir auf dem Sessel gemütlich und entfache ein Feuer im Kamin. Dann lese ich das Buch. "Hier bist du also! Ich hab dich schon gesucht. Was machst du denn da?" fragt mich eine gute bekannte Stimme. "Ich bin schon früher aufgewacht und habe mich ein bisschen umgesehen. Stell dir vor, ich habe auf dem Dachboden die Chronik des Schlosses gefunden. Und noch was, was sich dir unbedingt zeigen muss." Sage ich, springe auf, nehme Sarah an der Hand und ziehe sie in mein Zimmer. Dort angekommen zeige ich ihr die Kleider. "Wahnsinn!!!!! Los lass uns mal welche anprobieren." Meint Sarah und schnappt sich ein hellrosafarbenes Kleid. Ich schnappe mir ein himmelblaues Kleid und ziehe es an. "Wir sehen aus, wie Prinzessinnen. Die Kleider sind wunderschön. Los komm, wir zeigen sie den anderen." Sagt Sarah und dreht sich vor dem großen Spiegel. Ich muss lachen. Man sieht nur das Kleid im Spiegel. Sarahs Körper ist nicht zu sehen. "Ja frag mal, wie lange ich nach einem Spiegel gesucht habe, der mein Spiegelbild zeigt." Grinst Sarah. "Will ich gar nicht wissen. Bestimmt lange." Kichere ich. "Ja genau. Und jetzt komm." Sarah nimmt mich am Handgelenk und zieht mich in den Speisesaal. "Wer seid denn ihr? Die Burgfräuleins?" lächelt Jeremy und betrachtet uns eingehend. "Kann man so sagen." Meint Sarah und lächelt Sebastian an. "Fehlt nur noch die Musik." Sagt Jason. Plötzlich knurrt mein Magen. "Ist auch eine gewisse Art von Musik." Schmunzelt Matt. "ROSE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" dröhnt die Stimme einer gewissen Person in meinen Ohren. "Scheiße!" meine ich kleinlaut und trete hinter Sarah. "Wo ist dieses kleine Biest????!!!!!! Wenn ich sie erwische kann sie sich auf was gefasst machen!!" die Stimme wird immer lauter und dann steht Alex plötzlich im Speisesaal. In seinem Gesicht sind noch die Rest des Rasierschaums und seine Haare sind was gänzlich weiß. Er steht schnaubend da und lässt seine Augen durch den Saal gleiten. "Was hast du jetzt schon wieder ausgefressen?" fragt Sarah und seufzt. "Dieses kleine Miststück hat mir irgendeinen Schaum auf die Hand gesprüht und ich hab es mir dann ins Gesicht geklatscht." Berichtet Alex fuchsteufelswild. "Na das sieht unsere Mary wieder ähnlich." Grinst Sarah und geht ein Stück zur Seite. Jetzt stehe ich da, ohne Schutz, wie bestellt und nicht abgeholt, und vor mir ein Vampir der zu einem Dampfkochtopf mutiert ist. "Sag noch einmal Miststück zu mir, dann werde ich dir mal was ganz anderes auf die Hand sprühen!" warne ich Alex und funkle ihn böse an. "Und überhaupt und sowieso hast du es dir doch selber ins Gesicht geklatscht!" füge ich noch schnell dazu. Alex geht langsam auf mich zu. Er kommt immer näher und näher. Doch ich weiche nicht zurück. Wäre ja noch schöner wenn ich vor diesem Möchtegernvampir weglaufen müsste. "Lauf. Lauf so schnell du kannst!" meint Jason und sieht mich an. "Würde ich dir auch raten. Wer weiß was Alex mit dir anstellt, wenn du nicht läufst!" pflichtet Matt ihm bei. Ich sehe die beiden an und wende meinen Kopf dann wieder zu Alex. Er steht nur noch einen Schritt von mir entfernt. Seine Augen blitzen gefährlich auf und plötzlich steht er hinter mir. "Das wirst du bitter bereuen. Ich habe dir schon einmal gesagt, spiel dich nicht mit mir." Zischt Alex, packt mich an den Hüften und trägt mich so hinauf in ein Zimmer. Ich weiß nicht welches Zimmer es ist, aber es ist mir im Moment auch völlig egal. Alex hält mich an den Hüften fest und trägt mich so hinauf. Ich baumle mit meinen Füßen in der Luft und strample. Doch nichts hilft. Dann gebe ich es auf. Ich hänge da mit dem wundervollen Kleid in der Luft und habe ein ungutes Gefühl in der Magengegend. "Alex, mach keinen Scheiß!" meint Sebastian. Ich drehe meinen Kopf nach hinten und sehe wie die restlichen Vampire uns folgen. "Mach ich schon nicht." meint Alex sauer und lässt mich runter. Dann dreht er mich zu ihm. Ich kann so schnell gar nicht reagieren, da hab ich schon die volle Ladung Rasierschaum im Gesicht. "Spinnst du völlig????!!!!!!!!" schreie ich, wische mir den Schaum ab und klatsche ihn Alex ins Gesicht. "Na warte!" meint dieser und schon befinden wir uns in einer Schaumschlacht. Keiner von uns beiden will aufgeben. Obwohl ich schon völlig außer Puste bin, mache ich weiter. "So jetzt reicht es. Los, Mary, du kommst jetzt mit uns mit." Meint Matt. Er und Jeremy packen mich an den Händen und versuchen mich aus dem Zimmer zu zerren. Aber wer mich kennt der weiß, das ich mich nicht so leicht irgendwo rauszerren lasse. Ich reiße mich los und klatsche Alex, der von Sebastian, Sarah und Jason festgehalten wird noch eine Ladung Schaum ins Gesicht. Alex versucht sich ebenfalls los zureißen doch es gelingt ihm nicht. Ich grinse ihn siegreich, zufrieden und triumphierend an. Doch plötzlich werde ich hochgehoben und wie ein Sack Kartoffeln über die Schulter geworfen. Matt öffnet die Türe und Jeremy bringt mich in mein Zimmer. "So, am besten du gehst dich mal umziehen und kühlst etwas ab." Meint Jeremy. "Ja, mach ich." Sage ich und sehe ihn entschuldigend an. "Sag mal, warum hast du keine Angst vor uns? Warum behandelst du uns gleichgestellt? Wieso?" fragt Matt und sieht mich an. "Weil, ihr nicht besser seid, als Menschen. Gut, vielleicht, habt ihr mehr Lebenserfahrung. Vielleicht seht ihr die Dinge anders. Viele von uns Menschen leben in ihrer Seifenblasenwelt und sehen nur das was sie sehen wollen. Aber das ist für mich kein Grund euch anders zu behandeln. Ihr seid genauso denkende Lebewesen wie alle anderen. Nur das ihr stärker und mächtiger seid. Aber ich denke nicht, dass ihr das ausnützt. Im Gegenteil. Natürlich behandle ich nicht alle Vampire gleich. Aber euch hab ich von Anfang an sympathisch gefunden. Ich sehe keinen Grund euch anders zu behandeln als meine Freunde. Warum auch?" erkläre ich, schnappe mir ein Handtuch und wische mein Gesicht und meine Haare ab. "Du bist der erste Mensch der so etwas sagt." Meint Jeremy und sieht mich verwundert an. "Ja, da hat Jeremy recht. Aber das kann nicht jeder. Da haben wir ja richtig Glück gehabt, das wir so eine besondere Person aufgenommen haben und nicht irgendein verzogenes Gör." Meint Matt und lächelt. "Vielen Dank." Lächle ich zurück. "Na dann sehen wir uns später." Meint Jeremy. "Ja, und vielen Dank noch mal. Ich werde mich umziehen und mir dann was zu essen kaufen fahren. Bin aber spätestens in zwei Stunden zurück." Meine ich und begebe mich ins Bad. Jeremy und Matt verlassen mein Zimmer und ich springe unter die Dusche. Nach einer halben Stunde sehe ich wieder wie Mary-Rose aus und nicht mehr wie Jedis Frau. Ich schnappe mir eine hellblaue Schlagjeans, einen Beigen Rollkragenpullover und schlüpfe in meine schwarzen Stiefel. "Ich geh dann mal. Wir sehen uns später!" rufe ich noch schnell und gehe dann durch die Eingangshalle. Ich will Alex nicht begegnen. Der reißt mir sonst den Kopf ab. "Bis später Mary!" verabschiedet sich Sarah von mir. "Pass beim Fahren auf." Meint Sebastian. "Mach ich. Bis später!" winke ich Jeremy, Jason und Matt zu. Sie nicken mir zu Ich springe die steinerne Stiege hinunter und öffne gerade die Autotüre als ich hinter als mir jemand zuruft. "Warte ich komme mit!" Ich drehe mich um und erblicke Alex, der gerade die Stiegen herunter läuft. "Was? Du willst mit? Kann jetzt nicht wahr sein. Oder?" ich sehe Alex total erstaunt an. "Ach komm schon. Es steht 0:1 für dich. Ich brauche Punktegleichstand." Meint Alex und grinst mich frech an. "Ich dachte, ich hätte den Führerschein in der Lotterie gewonnen." Sage ich gespielt böse. "Ja hast du auch, aber ich kann dich doch nicht alleine lassen. Es ist viel zu gefährlich für so ein zartes Wesen wie dich." Sagt Alex und lächelt mich an. "Na gut, du Macho. Los steig ein. Oder willst du fahren?" frage ich und schließe auf. "Ich?" Alex sieht mich ungläubig an. "Ja. Du!" lache ich. "Soll das etwa ein Friedensangebot sein?" fragt Alex und nimmt den Schlüssel an. "Kann schon sein." Nuschle ich und steige auf der Beifahrerseite ein. Von Vergagenem, Einkäufen und das doch alle Männer gleich sind. --------------------------------------------------------------- Hi meine Knuffels! Wie gehts euch? Ich bin voll im Stress. Schule, Freunde..einfach alles. Und jetzt hab ich mir auch noch ne schöne Erkältung eingefangen. Aber nichts desto trotz habe ich es geschaft 2 Kapitel zu schreiben. Und ich habe 10 (!!!!!!!!!!!!) Kommis!!! DANKE!!!!!!!! Ich freue mich wenn euch meine Story gefällt. So, genug gequasselt, viel Spaß mit den folgenden Kappiteln! HEL! *knuddelZ* eure DesertFlower°° "Sag mal, warum bist du eigentlich zu Sarah gefahren?" fragt mich Alex und sieht mich an. "Warum? Geht dich nichts an." Sage ich. Sofort beiße ich mir auf die Unterlippe. Meine Worte sind viel zu schnippisch rüber gekommen. Das wollte ich nicht. "Sorry, ich habe ja nur gefragt!" meint Alex. "Tut mir Leid. Aber weißt du, ich kann es dir nicht erzählen. Noch nicht. Aber jetzt muss ich dich mal was fragen. Warum bist du jetzt mitgekommen? Ich verstehe das nicht." Lege ich meine Gedanken offen. "Was weiß ich?! Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich meinen Punktestand verbessern muss. Ich hasse es zu verlieren. Und diese Schaumschlacht hast du gewonnen." Meint Alex. "Aha." Meine ich und rutsche in den Sitz zurück. Ich verstehe ihn nicht. Ich werde aus dem Typ einfach nicht schlau. Zuerst kocht er vor Wut und dann ist er wieder freundlich. Alex ist ein Rätsel für mich. Ich spüre Alex' Blick auf mir, aber als ich zu ihm aufsehe, wendet er seinen Blick sofort wieder ab. Und so fahren wir in ein kleines Dörfchen, am Rande Londons. "Alex?" frage ich vorsichtig. "Hm?" "Sag mal, wie bist du zu einem Vampir geworden?" frage ich und setze mich auf. "Willst du das wirklich wissen?" Er sieht mich mit seinen blau-schwarzen Augen an. Ich merke wie ich drohe darin zu versinken. Doch bevor ich mich gänzlich in seinen Augen verliere, nicke ich. "Gut. Weißt du, meine Eltern sind gestorben da war ich gerade mal 17 Jahre alt. Mein Vater war Herzog. Und nun musste ich alles übernehmen. Ich musste mich um alles kümmern. Um wirklich alles. Ich war erst 17. Ich war ganz alleine. Ich hatte die Verantwortung über die Menschen die in meinem Teil des Landes lebten. Und dann brach eine Hungersnot über das Land herein. Ich musste zusehen wie die Menschen die mich verehrten starben. Einer nach dem anderen. Und irgendwann hielt ich den ganzen Druck nicht mehr aus. Ich wollte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr. Ich hatte nie Zeit mich von meinen Eltern zu verabschieden. Und nun starben wegen meiner Unkompetenz Menschen. Ich konnte die Last die auf meinen Schultern ruhte nicht mehr tragen. Und so lief ich von zu Hause weg. Ich schlug mich alleine durch die Wälder. Und eines Nachts, als ich schon aufgeben wollte, traf ich Sebastian. Er machte mir den Vorschlag ein Vampir zu werden. Ich hatte sowieso alles verloren und alles war besser als der Tod. Und so wurde ich zu einem Vampir. Da ist jetzt schon alles so lange her. Viel zu lange um noch darüber zu sprechen." Alex seufzt. Ich sehe Alex ungläubig an. Also hatte er den gleichen Schmerz wie ich ihn jetzt habe. Alex weiß was es heißt einen geliebten Menschen zu verlieren. Er weiß wie schmerzhaft das ist. Er würde mich also verstehen. "Sag mal und wie alt bist du jetzt?" frage ich ihn und sehe ihn an. "Ich? Warte mal, ich bin genau 1121 Jahre alt. Wieso?" Wenn ich nicht sitzen würde, hätte es mich jetzt umgehauen. 1121 Jahre! Das ist ja unglaublich. "Hättest du jetzt nicht erwartet, stimmts?" Alex grinst mich an. "Nein. Ehrlich gesagt nicht." gebe ich zu. "Na jetzt weißt du es. Schau, wir sind da." Meint Alex und parkt den Wagen auf einem kleinen Parkplatz. Er öffnet die Türe und sprintet auf meine Seite. "Darf ich bitten My Lady." Lächelt Alex und hält mir die Hand hin. "Vielen dank My Lord." Lache ich. "Na dann wollen wir mal. Du gehst einkaufen und ich geh mir was zu essen holen." Meint Alex und verschwindet im angrenzenden Wald. Ich schüttle lächelnd den Kopf und betrete dann einen kleinen Supermarkt. Genau das liebe ich an London und Umgebung. Die Geschäfte haben bis 2 Uhr Nachts geöffnet. Ich gehe durch die Reihen und gehe in Gedanken durch was ich brauche. Ich bin schließlich die Einzige die Lebensmittel braucht. Und damit ich nicht jeden zweiten Tag fahren muss, werde ich gleich alles auf Vorrat nehmen. "Kann ich Ihnen behilflich sein?" Ich drehe mich um und blicke in zwei Haselnussbraune Augen. "Ja. Ich meine. Nein! Ich meine. Ja das wäre sehr freundlich von Ihnen." Stotterte ich und blicke den jungen Mann vor mir an. Er hat kurze braune Haare, braune Augen, und eine weiße Schürzte um. "Na schön. Was brauchen sie denn?" fragt der Mann und lächelt mich mit einem Perlweißlächeln an. Ich spüre wie meine Knie weich werden und mir das Blut in den Kopf steigt. "Ähm.....Äh.....ich brauche....ähm.....ich brauche, eigentlich alles. Brot, Milch, Zucker, Mehl, Fleisch. Einfach alles. Ich bin erst kürzlich hier her gezogen und habe erst jetzt die Zeit gefunden um ein zukaufen." Stottere ich und ringe um meine Fassung. "Na dann wollen wir mal anfangen. Ich heiße übrigens Josh." Sagt er freundlich und hält mir die Hand hin. "Sehr erfreut. Ich bin Mary-Rose." lächelnd nehme ich seine Hand hin. Die nächste Stunde verbringe ich damit, ein zukaufen, zu flirten und meine Fassung zu bewahren. Gerade als ich nach dem letzen Lebensmittel greifen will, kommt Alex bei der Türe herein. "Soll ich dir helfen?" fragt Josh freundlich, stellt sich hinter mich und holt mir das Mehl vom obersten Regal. "Vielen Dank." Sage ich und sehe Josh tief in die Augen. "Rose! Da bist du ja. Ich habe dich schon gesucht." Sagt Alex und tritt neben mich. Ich sehe wie Joshs freudiger Gesichtsausdruck einem traurigem weicht. "Na dann wollen wir mal bezahlen gehen." Meint Josh und führt uns zur Kasse. Ich bezahle und will gerade gehen als mich Josh am Arm festhält. "Kann ich dich wiedersehen?" fragt er leise. "Nein kannst du nicht. Das geht nicht." mischt sich Alex ein und legt seinen Arm um meine Hüfte. Ich glaube zu träumen. Das darf doch nicht wahr sein. Was soll denn der Scheiß? Ich bin doch nicht Alex' Eigentum. Spinnt er völlig?? "Schade. Aber mich hätte es gewundert wenn so eine schöne Frau keinen Freund hätte. Da bin ich wohl zu spät dran." Sagt Josh traurig. "Tja, Pech. Aber so was wie dich würde ja nicht mal ein Vampir nehmen." Knurrt Alex. "Was soll dass den heißen? Glaubst du, du bist schöner oder was?" knurrt jetzt auch Josh. "Das brauche ich nicht zu glauben. Mary-Rose hat Geschmack. Und du bist einfach nur ein Kunstfehler." Reizt Alex den Supermarktangestellten bis aufs Blut. Ich stehe nur daneben und sehe zu. "Du wirst gleich einen Kunstfehler im Gesicht haben." Joshs Gesichtsmuskeln spannen sich an. "Na dann komm." Fordert Alex Josh auf. "Nein, bitte. Hört auf. Bitte." Sage ich noch. Doch kaum habe ich meine Worte ausgesprochen, sind beide schon auf den Parkplatz gegangen. Ich stehe da, mit 5 Einkaufstüten in der Hand. Wie bestellt und nicht abgeholt. Klasse. Ich spüre wie Wut in mir hochsteigt. Männer!!! Sind doch alle gleich. Egal ob Lebende oder Untode. Ich klemme mir die Tüten unter die Arme und stapfe nach draußen. Ich verstaue sie im Kofferraum meines Wagens und laufe dann zu Alex und Josh zu. Beide sind schon mitten im Kampf. Oder wie man es eben bezeichnen will. Josh hat schon einige Kratzer im Gesicht und atmet schwer, während Alex noch unversehrt und frisch aussieht. "Alex. Lass es, komm schon. Lass uns nach Hause fahren. Bitte!" sage ich und stelle mich vor ihn. "Nein, der Typ hat dich angemacht. Und das vor meinen Augen. Das lasse ich mir nicht gefallen." Meint Alex und sieht mich entschuldigend an. "Ach, mach doch was du willst." Fluche ich und setze mich ins Auto. Warum hat Alex das getan? Warum ist er so eifersüchtig? Verletzt das seinen Stolz? Oder kann er es nicht ertragen wenn mir andere Männer den Hof machen? Ich bin leider keine Nonne. Ich bin 21 Jahre alt und will Spaß haben. Nur weil er 1121 Jahre alt ist, heißt das nicht, das er mich wie sein Eigentum behandeln kann. Und warum hat er seinen Arm um meine Hüfte gelegt? Kann es sein dass ich ihm was bedeute? Das ich ihm nicht so egal bin wie er immer sagt und tut? Kann es wirklich sein? Nein, ich mache mir da bestimmt was vor. Ich steigere mich da in was hinein. Ich werde nur verletzt. Und was fange ich bitte mit einem 1121 jährigen Vampir an? Nein, nein und nochmals ein. Alex ist ein Möchtegernvampir und ein Matcho. Nicht mehr. Er würde mich nur verletzen. Mehr nicht. Nein, auf so was werde ich mich nicht einlassen. Niemals. Wie schön. Mein Gewissen meldet sich wieder. Ist doch gut so etwas wie ein Gewissen und eine Vernunft zu haben. Plötzlich geht die Fahrertüre auf und Alex setzt sich ins Auto. Meine Augen gleiten über ihn. Sauer starre ich ihn an. Von Vetrauen, Fragen und einem Vampir der ein völliges Rätsel ist. ------------------------------------------------------------------ "Sag mal, spinnst du völlig? Was sollte diese Szene gerade eben?" frage ich. "Ach lass mich dich in Ruhe." Knurrt Alex. "Alex. Du hast mir gerade eine Szene gemacht. Für was war das denn gut?" frage ich weiter. Ich drehe dabei sein Gesicht zu mir und sehe es mir genauer an. "Fass mich nicht an." Knurrt Alex wieder. "Ach, halt die Klappe." Meine ich gereizt und sehe mir den einen großen Kratzer auf seiner rechten Wange genauer an. "Weißt du was? Du kannst mich mal. Fahr alleine zurück." Zischt Alex und steigt aus. "Alex!!!!! Jetzt warte doch. Bitte. Alex warte!!!!!!! So war das doch nicht gemeint. Verdammt noch mal!!!!! Bitte warte!!!!" schreie ich ihm nach. Doch er ist bereits in der Dunkelheit verschwunden. Mein Rufen ist zwecklos. Es bringt sich nichts. Wütend und verzweifelt starte ich den Wagen und fahre zurück zum Schloss. Ich werde aus Alex nicht schlau. Zuerst erscheint er mir vertraut, ich glaube ihn ein bisschen näher kennen zulernen und dann macht er so was. Ich verstehe ihn einfach nicht. Dabei mag ich ihn viel mehr, als ich mir eigentlich eingestehen will. Ich steige aufs Gas um schneller beim Schloss zu sein. Dort angekommen, nehme ich die Einkaufstüten und stapfe wütend und traurig ins Schloss. "Da bist du ja wieder. Soll ich dir beim Tragen helfen?" begrüßt mich Sarah. "Nein! Danke. Das schaffe ich alleine. Vielen Dank. Aber du könnest mir den Gefallen tun und mich in Ruhe lassen. Ich hab gerade mal wieder gemerkt was für ein Vollidiot Alex ist. Ich muss mich abreagieren. Ich komme zu dir wenn ich nicht mehr so aufgewühlt bin." Erkläre ich meiner Freundin schlecht gelaunt und stapfe weiter in die Küche. Ich habe sie kurz betreten als ich am Nachmittag das Schloss erkundet habe. Sie ist riesig. Der große Ofen, der Kühlschrank und die Schränke sind in hellem Holz gehalten. Nur die Arbeitsfläche ist in Silber gefärbt. Über der Arbeitsfläche hängen verschiedene Töpfe herunter und alles ist blitz-blank geputzt. Eigentlich viel zu groß für eine einzige Person. Aber woher sollte die Maklerin auch wissen dass in diesem Schloss Vampire wohnen würden? Ich verstaue die Einkäufe, nehme mir einen Schokoriegel und ein Joghurt und setze mich in die Bibliothek. "Geht es dir jetzt besser?" fragt Sarah vorsichtig und tritt einen Schritt auf mich zu. "Ja, kannst ruhig herkommen. Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht so dumm anmachen." Entschuldige ich mich und sehe zu Sarah auf. "Ach, Schwamm drüber. Aber erzähl mal, was ist denn passiert?" Sarah setzt sich auf den Boden und sieht mich erwartungsvoll an. Ich hole noch einmal tief Luft und erzähle ihr dann denn ganzen Vorfall. "Typisch Alex. So was ist wirklich typisch für ihn. Aber nachdem du mir das alles erzählt hast, denke ich mir, dass du Alex wirklich was bedeutest. Normalerweise spielt er nur mit Menschen. Er sieht sie nur als Nahrungsquelle. Nicht einmal mir hat er über seine Vergangenheit erzählt. Dass er es dir erzählt wundert mich, und bestärkt meine Annahme, dass Alex dich sehr mag. Ich kenne Alex seit 5 Jahren. Er ist der beste Freund von Sebastian. Und für mich war Alex immer der geheimnisvolle, stille, zurückgezogene Vampir. Alex ist ein Vampir der sich an die moderne Zeit anpassen musste. Genau wie Sebastian. Die beiden haben es sehr schwer. Sie leben schon so lange und müssen sich immer anpassen. Und in der heutigen Zeit gibt es jeden Tag Veränderungen. Sie müssen sich anpassen um nicht zurück zubleiben. Ich habe es gut. Ich bin erst seit 7 Jahren ein Vampir. Ich bin in dieser Zeit aufgewachsen. Ich bin es gewöhnt mich an zupassen. Aber Alex und Sebastian nicht. Und Alex fällt es besonders schwer. Er mag dich, weiß aber nicht wie er sich verhalten soll." Erklärt Sarah. "Danke Sarah. Vielen Dank!" sage ich umarme meine beste Freundin und laufe zu Alex' Zimmer. Mit pochendem Herzen klopfe ich an und warte auf eine Antwort. "Ja??!!!" kommt die Antwort. Ich drücke die Türklinke hinunter und betrete das Zimmer. Wenn Alex wüsste wie viel Mut mich das kostet, sein Zimmer zu betreten. "Was willst du denn?" Alex' Stimme klingt gereizt und wütend. "Alex.....ich.....du....ich..." fange ich an. "Was willst du denn?" fragt Alex noch einmal. Er liegt am Bett und ließt ein Buch. "Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht so anfahren. Wirklich nicht. Es tut mir Leid." Sage ich und gehe einen Schritt auf ihn zu. "Schön. Dann kannst du ja wieder gehen." Meint er. Seine Stimme klingt monoton und gleichgültig. Doch ich lasse mich nicht einschüchtern. Nein. Jetzt bin ich hier und ich werde nicht mehr gehen. Ich gehe auf ihn zu und setze mich auf den Bettrand. Alex sieht mich mit großen Augen an. Doch sofort werden seine Augen wieder ausdruckslos. "Was willst du denn noch?" fragt er und rutscht ein Stück von mir weg. "Lass mich mal dein Gesicht anschauen." Sage ich und nehme Alex' Gesicht zwischen meine Hände. Dort wo meine Haut, die seine berührt beginnt es zu kribbeln. Plötzlich merke ich wie sein Gesichtsausdruck weicher wird. Seine Augen strahlen so viele Dinge aus, die mir bis jetzt noch nie aufgefallen sind. Langsam untersuche ich die Kratzer und blauen Flecken in seinem Gesicht. "Gut. Das dürfte morgen wieder verheilt sein. Keine Panik, bis du 1130 Jahre alt bist ist alles wieder in Ordnung." Lächle ich und stehe auf. "Rose?" Ich drehe mich noch einmal um und blicke Alex an. "Danke." Ich lächle ihn an und verlasse dann sein Zimmer. Ein Blick auf die Uhr verrät mir dass es bereits 06:58 Uhr ist. Ich werde dann besser schlafen gehen. Müde begebe ich mich in mein Zimmer und ziehe mir meinen weißen Pyjama an. Dann frisiere ich mir schnell noch meine blonden Locken und versuche sie mir einem Haarband zu bändigen. Danach betrete ich den Balkon. Die kalte Luft schlägt mir entgegen. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Die Sterne strahlen nur noch schwach vom Himmel und der Mond verblasst langsam. Vögelgesang dringt an mein Ohr. Der frostige Wind schlägt mir ins Gesicht und ich schließe kurz die Augen. Eine Gänsehaut breitet sich wie ein Schatten über meinen ganzen Körper aus. Ich liebe diese Frische. Sie ladet meine innere Batterie wieder auf und gibt mir neue Kraft. Plötzlich spüre ich etwas warmes um meine Schulter. Und dann schlingen sich zwei Arme um mich. "Es tut mir Leid. Ich war so ein Idiot. Ich habe nur Mist gebaut. Das wollte ich nicht." Ich spüre Alex' Atem an meinem Ohr. Aber er ist nicht kalt. Nein. Er ist warm. Wie kann dass sein? Das gibt es doch nicht. Aber ich bleibe ruhig stehen und lehne meinen Hinterkopf an ihn. Dadurch wird mein Hals freigelegt. Aber ich habe keine Angst. Alex wird mir nichts tun. Komisch. Ich kenne Alex erst seit ein paar Tagen und vertraue ihm schon. Kann das sein? Gerade >ich< vertraue einem Vampir. Ich spüre wie Alex seinen Kopf auf meine Schulter legt. "Alex, willst du noch immer wissen weshalb ich Sarah besuchen kam?" frage ich leise. "Wenn du es mir erzählen willst." "Weißt du, meine Eltern.....sie sind vor 5 Wochen und 3 Tagen gestorben. Es war ein Autounfall. Der Lenker des anderen Fahrzeuges war betrunken. Meine Eltern starben noch an der Unfallsstelle. Und ich habe niemanden. Ich habe keine Verwandten. Meine Eltern waren beide Einzelkinder. Meinen Freunden, konnte ich mich nicht anvertrauen. Nur Sarah. Ich kenne Sarah schon so lange ich lebe. Wir sind zusammen aufgewachsen. Und dann vor sieben Jahren, lernte sie einen Vampir in einer Disco kennen. Sie wurde gebissen und wurde dadurch zu einem Vampir. Sarah wollte dass zuerst nicht und bat mich, sie zu töten. Doch das hätte ich nie übers Herz gebracht. Sie war völlig am Ende. Sie konnte nicht mehr. Die Tatsache nie mehr die Sonne zu sehen, waren die reinsten Qualen für sie. Ich kümmerte mich um sie und lernte dadurch sehr viel über euch Vampire. Ich riet ihr zu anderen Vampiren zu gehen, was sie dann auch tat. Sie lernte dann Sebastian kennen und ging mit ihm zusammen nach London. Und als meine Eltern starben, bin ich in den Flieger gestiegen und begann Sarah zu suchen. Ich hatte niemanden. Ich war völlig alleine. Der Schmerz über den Verlust meiner Eltern hat mich innerlich zerfressen. Doch ich habe das nun alles hinter mir gelassen. Ich beginne jetzt ein neues Leben. Und nur das zählt. Und das ist der Grund warum ich Sarah besuchen kam." Erzähle ich. "Dann geht es dir genauso wie mir. Du hast also den gleichen Schmerz gefühlt wie ich damals. Ich weiß was das für ein Schmerz ist. Was für Qualen man aushalten muss. Ich kenne das nur zu gut." Flüstert Alex mir ins Ohr. Ich merke wie der Horizont immer heller und heller wird. "Alex, die Sonne wird gleich aufgehen. Du solltest hinein gehen." Meine ich und drehe mich zu ihm um. "Ja, du hast Recht. Dann bis später." Verabschiedet sich Alex von mir und geht in sein Zimmer. Ich bleibe noch am Balkon stehen und sehe mir den wundervollen Sonnenaufgang an. Der Himmel leuchtet in orangen, gelben, roten, rosaroten und hellgelben Farben. Ich bin wie verzaubert. Ich bleibe noch lange am Balkon stehen und denke nach. Erst als die Sonne schon hoch am Himmel steht lege ich mich schlafen. Ich habe einen Entschluss gefasst. Und ich werde das durchziehen. Komme was wolle. Meine Gedanken kreisen um Alex. Doch desto länger ich darüber nachdenke, desto mehr Fragen tauchen auf. Ich werde aus ihm einfach nicht schlau. Zuerst ist er der größte Vollidiot überhaupt und dann wieder der liebste Kerl den ich kenne. Verdammt! Warum muss das alles so kompliziert sein??!! Mit diesen Gedanken falle ich in einen traumlosen Schlaf. Von Polsterschlachten, Höhenangst und Eifersucht. ------------------------------------------------- Hi meine Knuffels! Da bin ich wieder! Gesund und munter! Und hier kommt auch schon der nächste Teil. Wenn ich es schaffe kommt am Sonntag der nächste Teil raus! Aber ich bin ein wenig im Stress. Schule, Freunde etc. Aber ich vergesse schon nicht auf euch! Ich möchte mich tausendmal für die lieben Kommentare bedanken. Ich freu mich immer wie ein kleines Kind darüber! Aber jetzt genug gequasselt! Viel Spaß mit dem neuen Chapter! *knudelZ* eure DesertFlower°° Als ich erwache, fühle ich mich wie 55. Meine Knochen schmerzen und ich komme nicht aus dem Bett. Ich ziehe mir die Decke über den Kopf und schließe wieder die Augen, doch ich kann nicht mehr einschlafen. Die Sonne scheint durch die Vorhänge ins Zimmer und lässt mich keinen Schlaf mehr finden. Genervt schlage ich die Decke zurück und schlurfe aus meinem Zimmer. Ich bin noch nicht wach. Ich bin im Halbschlaf. Und so fällt es mir auch nicht auf wohin ich gehe. Es ist mir auch ziemlich egal. Ich öffne eine Türe und steuere auf das Bett zu. Schlaftrunken lege ich mich hinein und ziehe die Decke über den Kopf. Herrlich. Kein Sonnenlicht das mir den Schlaf raubt. Ich schließe die Augen und döse vor mich hin. Plötzlich bekomme ich einen Schlag in die Rippe. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schlage ich die Decke zurück. Grelles Licht, das mir in den Augen schmerzt, blendet mich. "Kann jemand das Licht ausschalten?" frage ich unfreundlich und kuschle mich wieder in den Polster. "Nein. Es ist Zeit zum Aufstehen." Dringt eine Stimme an mein Ohr. Moment mal. Wo. Bin. Ich. Hier?!! Erschrocken fahre ich hoch. Ich bin nicht in meinem Zimmer. Nein. Ganz sicher ist das nicht mein Zimmer. Ich reibe mir verschlafen die Augen und blinzle ein paar mal. Dunkelrote Vorhänge, schwarze Bettwäsche. ALEX!!!!!!!!!!!!!!!!! OH! MEIN! GOTT! Das darf jetzt nicht wahr sein. Ich befinde mich jetzt nicht wirklich in Alex' Bett. "Na bist du endlich wach?" Alex kommt aus dem begehbaren Schrank und sieht mich frech an. "Wa.....wa.....was.....was......was machst du hier?" frage ich. "Na hör mal, das ist MEIN Zimmer. DU bist her gekommen." Sagt Alex und zieht sich seinen Mantel an. "Wa.....wa......was?????!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" ich sitze noch immer im Bett und kann es nicht fassen. "Ja, du bist kurz vor Sonnenuntergang zu mir ins Bett gekrochen. Aber keine Angst. Ich habe dir nichts getan. Noch nicht! Neben dir hat man keinen Platz. Du machst dich so breit. Kein Wunder dass du das breiteste Bett bekommen hast." Sagt Alex und grinst frech. "Duuuuuu!!!" sage ich und werfe einen Polster nach ihm. Doch zu meinem Übel, habe ich vergessen das Alex zu der Rasse der Vampire gehört und auch die Fähigkeiten dieser hat. Blitzschnell weicht er aus und schon habe ich einen Polster im Gesicht. "Das schreit nach Rache!" lache ich und springe vom Bett auf. "Na versuchs doch!" grinst Alex und sieht mich herausfordernd an. Ich verstecke hinter mir einen Polster und werfe den einen in seine Richtung. Alex weicht aus, doch schon habe ich den zweiten Polster abgefeuert, der auch sein Ziel mitten im Gesicht trifft. "Jeahhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!! STRIKE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 0:2 für mich. Tja, ich bin eben gut!" lache ich hüpfe herum. "Nur weil du mich einmal getroffen hast? Das heißt noch gar nichts." Meint Alex und wirft schon wieder einen Polster nach mir. Ich weiche aus, doch plötzlich steht er hinter mir. "Na? Bist du kitzelig?" fragt Alex und beginnt mich zu kitzeln. Ich beiße mir auf die Unterlippe um nicht zu lachen. Wenn ich jetzt lache, hat Alex meinen schwachen Punkt gefunden. Doch ich kann nicht anders und beginne laut zu lachen. "Bitte Alex. Hör auf. Bitte. Ich kann nicht mehr. Bitte!" flehe ich zwischen meinen Lachkrämpfen. "Was bekomme ich denn dafür?" Ich drehe mich blitzschnell um und sehe Alex in die Augen. "Was du dafür bekommst? Einen Polster!" lache ich und drücke Alex den Polster ins Gesicht. Dann laufe ich so schnell ich kann in den Speisesaal. Alex mir hinter her. "Wenn ich dich erwische." Schreit Alex. "Jeremy!!! Was für ein Glück. Du musst mich beschützen! Sonst kitzelt er mich zu Tode. Bitte!" kichere ich und verstecke mich hinter Jeremy, der sich gerade mit der Zeitung an den Tisch setzen will. "Wo....Wo ist Mary-Rose hingelaufen?" fragt Alex. "Ich hab keine Ahnung." Meint Jeremy. Plötzlich kann ich nicht mehr und breche in schallendes Gelächter aus. "So, so. Du weißt es also nicht. Hm?" sagt Alex. "Bitte Alex. Hör auf. Ich hab dir nichts getan. Bitte!" sage ich und schaue hinter Jeremy hervor. "Und was ist wenn ich dich nicht in Ruhe lasse?" Alex grinst frech und seine spitzen Eckzähne kommen zum Vorschein. "Was ist denn hier los?" fragt Sarah verschlafen und betritt den Saal. "Sarah!!!! Hilf mir." Lache ich und will gerade zu meiner besten Freundin flüchten als ich von hinten gepackt und hoch gehoben werde. "Nein!!!!!!!!!!!!!!! Alex!!!!!!!!!!!!!! Lass mich runter!!!! Sofort!!!!!" quietsche ich. Ich sehe nach unten und bemerke wie hoch oben ich bin. "Nein! Ich habs mir anders überlegt. Lass mich nicht runter!" "Na was jetzt?" grinst mich Alex an. "Lass mich jetzt bloß nicht fallen. Ich schwöre dir......" beginne ich. "Wie könnte ich dich fallen lassen? Du bist schließlich die Erste die mich aus meinem Bett vertrieben hat!" Ich merke wie mir die Röte ins Gesicht steigt. "Ist schon gut. Musst du immer darauf herumhacken? Wo bringst du mich eigentlich hin?" frage ich als ich bemerke das wir uns nicht mehr im Schloss befinden. "Eine kleine Überraschung!" sagt Alex. "Hätte ich mich da nicht vorher umziehen können? Ich hab noch mein Nachtgewand an." Sage ich. Plötzlich bleibt Alex in der Luft stehen und zieht mich zu sich hoch. Als wir auf Augenhöhe sind, nimmt er seinen Schwarzen Mantel und schließt ihn um mich. "Ist dir noch kalt?" "Ne....nein....jetzt nicht mehr." Stammle ich und versuche meinen Blick ab zuwenden. "Na dann können wir ja weiter." Meint Alex. Ich schließe die Augen und lehne meinen Kopf an seine Schulter. Ich habe unheimliche Höhenangst. "Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du Höhenangst hast oder?" In Alex' Stimme schwingt ein amüsierter Unterton mit. "Doch habe ich. Schreckliche Angst sogar." Gebe ich kleinlaut zu. "Na dann lass uns zu Fuß weiter gehen. So weit ist es nicht mehr." Meint Alex. Ich spüre wie mein Magen nach oben gedrückt wird, und kurz davor ist zu rebellieren. Ich presse meine Augen zu und warte ab. Doch dann lässt mich Alex plötzlich los. "Na los komm." Meint Alex. Ich öffne die Augen. Wir befinden uns in einem Wald. Überall stehen große Laub und Nadelbäume und der Wind fegt durch die Blätter. Ich erschaudere. Vampire in oder her. Ich hasse solche Wälder. Sie sind zu düster für mich. Ängstlich gehe ich neben Alex her. Immer wieder werfe ich Seitenblicke in den Wald. Alex neben mir ist die Ruhe in Person. Ich verstehe dass nicht. Wie kann man nur so ruhig und gelassen bleiben, wenn direkt neben einem so ein furchtbarer Wald steht. Plötzlich springt ein Tier aus dem Gebüsch und verschwindet im Unterholz. "AHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!" schreie ich und im nächsten Moment hänge ich an Alex' Hals. Stille. Völlige Stille. Doch plötzlich beginnt Alex zu lachen. Ja. Er lacht laut und herzhaft. "Sag mal was ist denn so komisch daran?" frage ich, lasse von ihm ab und stemme meine Hände in die Hüften. "Meine kleine Rose hat Angst vor einem Reh. Dabei lebt sie mit Vampiren zusammen." Lacht Alex. "Ich finde das nicht komisch. Pah!" sage ich und stolziere gespielt arrogant davon. Ich höre die Schritte von Alex. Aber da sind noch welche. Jemand folgt uns. "Alex....ich..." weiter komme ich nicht, denn Alex hält mir den Mund zu. "Sei Still. Da kommt jemand." Flüstert Alex und zieht mich ins Unterholz. Die Person ist zierlich und klein. Ich kann nur ihren Schatten ausmachen, aber ich schätze, es ist ein junges Mädchen. "Du wartest hier. Ich esse nur schnell was." Meint Alex und steht plötzlich hinter dem Mädchen. Die Wolken verziehen sich und der Mond kommt zum Vorschein. Ich muss schmunzeln. Alex ist wirklich sehr mächtig. Er kann sogar das Element Luft kontrollieren. Im Mondlicht kann ich mehr erkennen. Sie hat schwarze Haare, die ihr bis zur Hüfte reichen und blaue Augen. Im Licht der Sterne strahlen sie wie Diamanten. Aber die Augen des Mädchens strahlen Furcht und panische Angst aus. Irgendwie tut sie mir Leid. Ihre Haare werden von einer hellblauen Schleife zusammengehalten. Sie trägt einen kurzen schwarzen Rock und ein bauchfreies schwarzes Top. "Was macht so ein zartes Wesen wie du, um diese Uhrzeit ganz alleine im Wald?" fragt Alex. Aber seine Stimme klingt komisch. So anders. So fremd. "Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?" fragt das Mädchen ängstlich. "Was ich von dir will? Nichts." Alex geht einen Schritt auf das Mädchen zu. Das Mädchen sieht ihn zwar noch skeptisch an, geht dann aber auf Alex zu und bleibt vor ihm stehen. "Wer sind sie?" fragt die junge Frau. Doch sie scheint schon in den Bann von Alex geraten zu sein. Alex ist mir plötzlich so fremd. Er ist so anders. Ist das sein wahres Gesicht? Nein, jetzt im Moment ist er der Vampir. Nur ein Vampir der Hunger hat. Nicht mehr. Nur ein Wesen der Nacht. Ohne Gefühle. Irgendwie habe ich Angst vor diesem Vampir. Er ist mir so fremd. "Wer ich bin ist nicht von Bedeutung. Aber dass ich hier bin. Das ist von Bedeutung." Meint Alex und beugt sich zu dem Mädchen hinunter. Er wird sie jetzt doch nicht küssen oder? Nein! Das würde Alex nicht wagen. Zumal er weiß, das ich ihm zusehen. Ich sitze hier im Gebüsch. Die Äste vor meinem Gesicht und den Schwarzen Mantel von Alex um die Schultern, den er mir bevor zu dem Mädchen gegangen ist um die Schultern gelegt hat. Gespannt warte ich auf den weiteren Verlauf. Alex beugt sich immer weiter zu dem Mädchen hinunter, und kurz bevor sich ihre Lippen berühren, beißt Alex ihr in den Hals. Das Mädchen schreit kurz auf, aber sofort kehrt Stille ein. Der Mond scheint herab und die Sterne leuchten. Erleichtert atme ich aus. Was? Bin...bin...war...war ich etwa eifersüchtig? NEIN!!! Auf wen denn? Auf dieses Mädchen? Das sie Alex so verdammt nah war? Dass sie ihn fast geküsst hätte? Das sie seine Lippen auf ihrer Haut spürt? Was denke ich hier bloß? Bin ich komplett verrückt? Was ist bloß los mit mir? Allein schon mein Verhalten wenn Alex in der Nähe ist. Ich werde unsicher, denke über meine Handlungen statt zweimal, viermal nach, bekomme weiche Knie, rede fast nur Blödsinn, lege es darauf an Alex eifersüchtig zu machen, bin immer gut gelaunt wenn er bei mir ist und verhalte mich wie ein 15 Jähriges Mädchen, das beste Beispiel war die Aktion mit dem Rasierschaum. Ich könnte mich jetzt noch dafür ohrfeigen. Aber das mit Abstand Schlimmste von allem ist, dass, wenn ich ihn berühre immer Schmetterlinge im Bauch spüre, dass die Haut wo ich ihn berühre zu Kribbeln anfängt, wie Millionen von Ameisen. Was ist bloß mit mir los? Ich bin auf einen Menschen eifersüchtig der in wenigen Momenten tot ist. Normalerweise fühle ich Mitleid mit ihnen. Aber nie, wirklich niemals Eifersucht. Ich verstehe mich selbst nicht mehr. "Wollen wir weiter?" fragt Alex. Ich sehe zu ihm hoch und erhebe mich. "Wo warst du denn gerade mit deinen Gedanken?" fragt Alex und sieht mich an. "Weit, weit weg." Antworte ich und sehe zu Boden. "Mach die Augen zu." Sagt Alex und legt mir seine Hände vor die Augen. Und schon wieder spüre ich dieses Kribbeln. Aber diesmal durchzuckt es mich wie ein Stromschlag. Es fährt durch alle Glieder und setzt sich darin fest. "Ich schaue nicht. Versprochen." Meine ich. "Gut. Wenn ich jetzt sage, darfst du die Augen wieder aufmachen." Sagt Alex. Ich spüre wie er seine Arme um meinen Bauch schlingt und mich in eine gewisse Richtung führt. "So, jetzt darfst du deine schönen Augen öffnen." Sagt Alex und legt seinen Kopf auf meine Schulter. Langsam, ganz langsam öffne ich meine Augen und schnappe nach Luft. Von einem märchenhaften Ort, Entscheidungen und Kosenamen. ---------------------------------------------------------- Hi meine Knuffels! Da ihr ja unbedingt den nächsten Teil wolltet habe ich mich extra beeilt und ihn abgetippt. Ich möchte mich tausend, nein millionenmal bei euch für eure Kommis bedanken. Und Cleomaus, ich hoffe dieser Teil ist dir lang genug. Hab extra daran gedacht! ^^. Und nun wünsche ich euch ganz super viel Spaß beim lesen! Der nächste Teil kommt dann nächstes Wochenende raus! HEL! *knuddelZ* eure DesertFlower°° Wie erstarrt stehe ich da. Unfähig mich zu bewegen. Unfähig irgendetwas zu tun. Meine Glieder haben sich versteift und ich bin unbeweglich. Ungläubig lasse ich meine Augen über meine Umgebung schweifen. Vor mir erhebt sich ein Hügel. Ein Grabhügel. Auf der Spitze des Hügels, steht eine verfallene Ruine. Nur noch die Grundmauer sind übrig. Wahrscheinlich war diese Ruine einmal eine prächtige Kirche oder Kapelle. Rund um die Ruine stehen Kreuze und steinerne, weiße Figuren. Engel stehen auf Steinsockeln und haben die Hände gefaltet. Das Licht der Sterne und des Mondes strahlt auf sie herab und lässt die ganze Kulisse märchenhaft erscheinen. Ich bin wie verzaubert. Dieser Ort hat etwas magisches an sich. Er zieht mich in seinen Bann. Aber ich gerate gerne in seinen Bann. Nebelschwaden ziehen umher und geben der Kulisse den letzten Schliff. "Komm, ich will dir was zeigen." Sagt Alex und geht ein paar Schritte. Als er aber merkt das ich noch immer am selben Fleck stehe dreht er sich um und nimmt mich an der Hand. Ich realisiere das alles nicht wirklich. Ich bin in den Bann dieses Ortes geraten. Er hat mich verzaubert. Es ist wundervoll. So etwas schönes habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Der Anblick berührt mein tiefstes Inneres. Alex führt mich den Hügel hinauf zu der Ruine. Ich folge ihm. Meine Augen gleiten immer und immer wieder über diesen Ort. Als wir die Ruine betreten, schnappe ich nach Luft. Der Mond steht über uns und beleuchtet das Innere. Vereinzelt stehen noch ein paar morsche alte Bänke aus dunklem Holz in der Ruine und ein ziemlich alter, kaputter Altar steht vor der Wand, ganz hinten. "Was sagst du dazu?" fragt Alex. Ich bleibe stehen und folge dem Blick des Vampirs neben mir. An der Wand in der Ruine hängt ein Bild. Ein Bild von einer Frau. Sie hat ein wunderschönes hellblaues Kleid an und ein silbernes Diadem prangt auf ihrer Stirn. Und am Hals trägt sich eine Kette. Irgendwie kommt mir dieser Anhänger bekannt vor. Ich habe ihn schon irgendwo gesehen. Nur wo? Ich will jetzt nicht darüber nachdenken. Ich gehe einen Schritt auf das Portrait zu und betrachte es genauer. Die Frau sieht mich mit ihren dunkelblauen Augen an. Sie ruhen gutmütig auf mir. Fast kommt es mir so vor, als würde sie mich beobachten. Als wollte sie mir den richtigen Weg weißen. Sie hat die Hände im Schoß gefaltet und ihre Lippen sind zu einem Lächeln geformt. Sie sitzt auf einem Stuhl. Hinter ihr steht ein Mann mit einem prachtvollen Gewand. Das Gewand ist dunkelblau und die Nähte sind golden. Seinen Mund umspielt ebenfalls ein leichtes Lächeln. Sein Vollbart hat die selbe Farbe wie Alex' Augen. Und jetzt wird mir erst bewusst wen ich da betrachte. "Alex.....sind....sind....da....das deine Eltern?" frage ich vorsichtig. Alex nickt und wendet seinen Blick wieder auf das Portrait. "Ja, das sind meine Eltern. Ich habe dieses Bild aus einem Museum gestohlen und hier her gebracht. Ich kann nicht leben ohne sie wenigstens einmal in der Nacht zu sehen. Sie haben mich so früh alleine gelassen. Das Bild meiner Eltern, ist von Zeit zu Zeit immer mehr und mehr in meinem Herzen verblasst. Aber obwohl ich schon so lange Zeit auf dieser Erde wandle, ohne sie kann ich nicht leben." Erklärt Alex und setzt sich auf einen Stein. Ich trete neben ihn und lege meine Hand auf seine Schulter. "Ich verstehe was du meinst. Ich kenne den Schmerz. Er scheint dich von Innen zu zerfressen." Flüstere ich. Alex legt seine Hand auf meine und atmet leise aus. "Warum zeigst du mir das? Warum gerade mir? Wir beide verstehen uns doch überhaupt nicht. Also warum?" will ich von dem Vampir wissen. Doch er antwortet mir nicht. Keine Antwort ist auch eine Antwort. Und so stehe ich neben Alex und betrachte das Bild vor mir. "Lass uns zurück gehen." Meint Alex nach einiger Zeit und steht auf. Ich nicke und gemeinsam verlassen wir diesen zauberhaften Ort. Jetzt weiß ich auch, wohin Alex gegangen ist, nachdem Streit vorige Nacht. Er ist zu seinen Eltern gegangen. Ich nehme seine Hand in meine und gehe neben ihm durch den Wald. "Willst du den ganzen Weg zu Fuß laufen?" fragt Alex nach einiger Zeit und sieht mich skeptisch an. Gute Frage. Will ich zu Fuß gehen? Den ganzen Weg? Eigentlich nicht. Aber fliegen?! "Wenn du mir versprichst vorsichtig zu fliegen." Sage ich und sehe Alex ängstlich an. "Na klar. Was denkst du denn?" lächelt Alex und hebt mich hoch. Trotz allem kneife ich die Augen zusammen und öffne sie erst wieder wenn wir sicher auf meinem Balkon gelandet sind. "Na? War das jetzt so furchtbar schlimm?" fragt Alex. "Wenn du es genau wissen willst: Ja, war es. Ich hasse das Fliegen. Ich verabscheue es." Gebe ich zu. "Genau wie Wälder." Ergänzt Alex. "Ja, genau wie Wälder, Spinnen und Gewitter. Diese Dinge hasse ich. Nein, hassen ist noch milde ausgedrückt. Ich verabscheue sie." Kläre ich Alex auf. "Ach so ist das. Soll ich dir mal erzählen was ich verabscheue?" er setzt sich auf das Geländer des Balkons und sieht in den Himmel. "Ja erzähl es mir." Beantworte ich seine Frage und setze mich neben ihn. Ich lasse die Füße über das Geländer baumeln und betrachte den Mond. Er steht in voller Pracht am Himmel. Morgen wird er vollkommen rund sein. Morgen gibt es Vollmond. "Ich verabscheue es Gefühle zu zeigen. Sie machen einen nur schwach, und gerade als Vampir darf man nicht schwach sein. Schwach sein bedeutet bald tot zu sein. Ich verabscheue Veränderungen. Ich muss mich an jede noch so kleine Veränderung anpassen um nicht auf zufallen. Das heißt das ich meine gesamte Lebensweise ändern muss. Ich muss mich ändern, meine Gewohnheiten, meine Kleidung, einfach alles. Ich verabscheue Menschen. Diese gutgläubigen Wesen die in ihrer Scheinwelt leben und mit geschlossenen Augen durchs Leben laufen. Sie wissen nichts mit ihrem Leben anzufangen und probieren alles aus. Drogen, Alkohol, einfach alles. Dabei denken sie nicht an die Konsequenzen. Sie leben nur für den Augenblick. Und ich hasse mich. Ich hasse mich dafür, dass ich diesen Weg eingeschlagen habe. Ich war genauso gutgläubig wie die Menschen heute. Die Menschen ändern sich nicht. Nur die Zeit ändert sich. Aber das Denken der Menschen bleibt gleich. Ich verabscheue mich dafür, dass ich ein Vampir bin. Ich kann das Sonnenlicht nicht sehen, ich darf nur in der Nacht leben. Ich muss Menschen töten um zu leben. Ich wäre viel lieber gestorben. Dann wäre ich jetzt bei meinen Eltern und bräuchte sie nicht nur auf einem Bild an zusehen. Ich lebe eigentlich nicht. Ich habe keinen Puls und auch keinen Herzschlag. Und dafür hasse ich mich. Ich hasse mich für meine Entscheidung vor so langer Zeit." Ich merke wie viel Hass, Wut und Bitterkeit und den Worten des mächtigen Vampirs liegen. Ich kann diese Gefühle förmlich spüren. "Nein. Alex. Nein, so kannst du das nicht sagen. Das stimmt nicht alles. Es ist wahr, wir Menschen, sind gutgläubig, naiv und leben in unserer Seifenblasenwelt. Und auch die Zeit ist hektisch. Jeden Tag gibt es Veränderrungen. Wenn du schlafen gehst ist noch alles so wie du es gewohnt bist, und wenn du dann aufwachst, gibt es schon wieder hundert Veränderrungen. Da gebe ich dir Recht. Aber ich verstehe nicht warum du dich selbst hasst. So was darfst du nicht sagen. Denn es stimmt nicht. Ja, es mag sein, dass du keinen Puls mehr hast, dass du keinen Herzschlag mehr hast. Aber solange du Gefühle hast, bist du nicht tot. Der Schmerz ist das beste Beispiel. Ich dachte ich wäre schon längst tot. Aber der Schmerz in meinem Herzen zeigte mir dass ich noch lebte. Und ich habe niemals aufgegeben. Niemals. Und du solltest jetzt auch nicht an dir zweifeln. Stell dir vor, du wärst damals gestorben, wir beide hätten uns nie kennen gelernt. Niemals. Also hat es doch was Gutes an sich. Und wenn ich könnte würde ich mit dir tauschen. Sofort. Und das ist mein voller Ernst. Ich habe niemanden mehr auf der Welt. Nur noch Sarah. Doch sie ist ein Vampir. Sie lebt viel länger als ich. Ich werde verwelken wie eine Blume. Ich werde immer schwächer werden, bis mich schließlich der Tod in seine Arme schließt." Sage ich und sehe Alex an. "Sei mit deinen Entscheidungen nicht so voreilig. Das mit dem Vampirsein solltest du dir noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Du musst Menschen töten, darfst nur bei Nacht leben und du wirst gejagt. Willst du dafür wirklich dein ganzes bisheriges Leben aufgeben?" Alex sieht mich eingehend an. "Welches Leben? Welches Leben denn Alex? Ich habe alles verloren. Alles. Also was soll ich machen?" antworte ich und erwidere seinen Blick. "Aber, du musst auf so viele Dinge verzichten. Auf die Sonne, auf den Tag, auf Schokolade, auf, ach einfach auf fast alles." Meint Alex und wendet seinen Blick wieder zu den Sternen. "Was soll ich mit diesen Dingen anfangen wenn ich sie mit niemandem teilen kann? Was soll ich mit Freude und Glück wenn ich sie mit niemandem teilen kann?" frage ich. "Ich weiß nicht. Du bist im Begriff so viele Dinge auf zugeben. Ist dir überhaupt bewusst was es heißt ein Vampir zu sein?" "Ja ist es. Denkst du, ich habe meine Entscheidung einfach so getroffen? Nein. Schon als du neben mir im Flugzeug gesessen bist, habe ich darüber nachgedacht. Schon damals. Glaube mir, ich weiß, ich habe die richtige Entscheidung getroffen." Erzähle ich Alex und sehe ihn an. "Und wann willst du zu einem werden? Wann hast du vorgehabt ein Vampir zu werden?" fragt Alex und sieht mir in die Augen. "Sobald ich alle meine Sachen von meinem alten Zuhause hier her gebracht habe. Ich habe noch mein gesamtes Hab und Gut in meiner alten Wohnung. Ich werde übermorgen zurück fliegen und meine Sachen holen. Und dann. Und ich will noch einmal am Tag spazieren gehen. Ich will noch einmal das Sonnenlicht auf meiner Haut spüren." Meine ich mit fester Stimme. "Und wer soll dich zu einem machen?" fragt Alex und sieht mich an. "Ich dachte, Sarah." Gebe ich zu. "Sarah ist zu jung. Es könnten Schwierigkeiten auftauchen. Du kannst ja Sebastian oder Matt fragen." Erklärt Alex und steigt vom Geländer herunter. "Und....und du?" frage ich vorsichtig. "Ich? Willst du das wirklich?" Alex sieht mich ungläubig an. Ich nicke. "Gut. Dann verabschiede dich von deinem Leben." Meint Alex und ist im Begriff den Balkon zu verlassen. "Alex, warte kurz." Sage ich und springe vom Geländer herunter. "Was denn? Willst du jetzt doch nicht mehr?" Alex sieht mich wartend an. "Nein. Wo denkst du hin. Gib mir deine Hand." Sage ich. Alex reicht mir seine Hand und ich lege sie auf mein Herz. "Spürst du das? Das ist mein Herzschlag. Spürst du ihn? Wie langsam er schlägt?" Ich spüre wie sich Alex' Armmuskeln verspannen. Er nickt zögerlich. Dann nehme ich seinen Zeigefinger und lege ihn auf meine Halsschlagader. "Spürst du den Puls?" Sage ich. Alex sieht mich mit seinen blau-schwarzen Augen an. Ich kann Erleichterung, Trauer, Glück, Schmerz und Freude erkennen. "Und warum zeigst du mir das?" fragt Alex und zieht seine Hand zurück. "Ich weiß nicht. Einfach so. ich dachte....ich dachte." "Schon gut. Ich verstehe was du meinst." Alex streicht mir liebevoll eine Locke hinter das Ohr. "Danke." Flüstere ich und wende mich meinem Zimmer zu. "Rose?" Ich drehe mich zu Alex um. "Darf...darf...darf ich vielleicht....darf ich noch mal......." "Natürlich. Aber hast du es schon schlagen gehört?" frage ich und lächle. Alex schüttelt leicht den Kopf. "Komm her. Na los, komm." Sage ich und nehme ihn bei der Hand. Zaghaft tritt Alex einige Schritte auf mich zu und bleibt vor mir stehen. Ich setze mich wieder auf das Geländer und lege Alex' Hand wieder auf mein Herz. "Und jetzt versuch mal mein Herz schlagen zu hören." Lächle ich. Alex sieht mich an, als wäre ich eine Verrückte. "Na mach schon. Schau mich nicht so an, als wäre ich ein Psychopath." Lächle ich. Ganz langsam, ganz zaghaft und ganz vorsichtig, legt Alex sein Ohr an mein Herz. Ich spüre wie er lauscht. Nach einiger Zeit löst er sich von mir und sieht mir in die Augen. "Warum tust du das? Wie machst du das?" Alex wendet seinen Blick nicht ab. "Was tue ich? Was mache ich?" Ich verstehe nicht was er meint. "Warum gibst du dich mit mir ab? Ich war nicht wirklich freundlich zu dir. Eher das Gegenteil." Erklärt Alex. "Tja, ich sagte doch schon, mich wirst du nicht mehr los." Grinse ich breit und springe vom Geländer. Doch ich steige auf Alex' Mantel, den ich noch immer trage, und stolpere genau in seine Arme. Ich sehe zu ihm auf und versinke schlagartig in seinen Augen. "Ähm.....ich will ja die traute Zweisamkeit nicht stören, aber ich wollte euch Bescheid sagen das Matt, Jason, Sarah, Jeremy und ich essen gehen. Also schreckt euch nicht wenn ihr aus dem Saal Schreie hört." Räuspert sich Sebastian hinter uns. Schlagartig fahren wir beide auseinander wie ein Fischschwarm. "Ja ist gut. Ich komme sofort." Meint Alex und kratzt sich verlegen am Kopf. "Tja......" peinliche Stille. Keiner von uns drei sagt mehr etwas. "Weißt du schon das Rose ein Vampir werden will?" bricht Alex endlich die Stille. "Was? Das ist ja fantastisch. Und wann? Und wer soll es machen?" Sebastian scheint sichtlich begeistert zu sein. "Wenn ich alle meine Sachen von meinem alten Zuhause hier her gebracht habe. Und Alex wird das machen." Erkläre ich. "Hast du dir das gut überlegt?" Sebastian wird plötzlich ernst. "Ja habe ich. Sehr gut und lange habe ich über meine Entscheidung nachgedacht." Meine Stimme klingt fest und entschlossen. "Schön. Das freut mich. Na dann sehen wir uns beim Essen. Bis gleich." Und schon ist Sebastian verschwunden. "Ich hab aber noch nicht zugestimmt." Meint Alex. "Ach komm schon. Sag mir jetzt nicht, du hättest mich nicht ausgesaugt, wenn ich ein ganz normaler Mensch wäre." Necke ich ihn. "Tja, wenn du das so siehst!" grinst Alex und geht. "Hey! Du kannst mich jetzt aber nicht so stehen lassen!" lache ich und springe Alex auf den Rücken. "Was soll das jetzt werden?" lacht Alex. "Du darfst mich jetzt hinunter geleiten." Kichere ich. "Und deshalb springst du mich gleich an?" "Ach, sei kein Frosch. Lach doch mal." Sage ich und stelle mich vor Alex. Dann ziehe ich seine Mundwinkel nach oben. Dadurch blitzen seine spitzen Zähne auf. "Gefällt mir schon viel besser. Siehst du gleich viel besser aus." Meine ich und blicke den Vampir vor mir prüfend an. "Heißt das etwa, ich sah vorher nicht gut aus?" Alex spielt empört und verschränkt die Arme vor der Brust. "Nein das habe ich nicht gesagt oder? Na los komm lass uns nach unten gehen." Meine ich, drücke Alex einen Kuss auf die Wange und hopse durch die Zimmertüre auf den Korridor. "Und für was war der jetzt gut?" fragt Alex und geht mir nach. "Das fragst du noch? Pah! Männer!" meine ich gespielt empört und hopse die Stiegen auf einem Bein hinunter. "Rose, du bist echt was Besonderes." "Danke. Aber jetzt muss ich mir ernsthaft einen Spitznamen für dich überlegen. Wenn du mich immer Rose nennst, dann muss ich dir auch einen Spitznamen geben. Du bist doch Herzog. Da hat man doch mehrere Namen. Sag mir mal alle." "Nein." "Doch." "Nein!" "Ach komm schon Alexilein. Bitte!" "Alexilein? Bist du dir sicher dass du keinen Schlag auf den Hinterkopf bekommen hast?" Alex steht plötzlich vor mir und tastet meinen Kopf ab. "Ja, da bin ich mir sicher. Jetzt sag schon. Oder ich nenne dich ganz einfach Alilein." Grinse ich breit. "Alilein? Na gut, ich gebe mich geschlagen. Also mein voller Name lautet: Alex, Mikael, Mathias, Arnold, Herzog von Grado." "Mit den Namen fange ich aber auch nichts an." Grummle ich enttäuscht. "Na dann musst du eben dein hübsches Köpfchen anstrengen." Neckt mich der Vampir. Ich betrachte Alex kritisch und dann fällt mir ein Kosename ein. "Ab sofort nenne ich dich >ZähnchenMIR< vorziehst!" Mirandas Stimme klingt gereizt und sehr gefährlich. "Doch, das tue ich. Du weißt doch nicht einmal was das Wort Gefühl bedeutet. Du weißt nicht was es heißt jemanden zu lieben. Geschweige denn glücklich zu sein." Knurrt Alex. "Für was brauche ich Liebe und Glück wenn ich Hass und Wut haben kann?" zischt Miranda. Langsam drehe ich meinen Kopf in ihre Richtung und betrachte sie. Miranda hat lange rote Locken die bis zur Hüfte reichen. Ihre grünen Augen blitzen gefährlich auf und ihr Schwarzer Umhang weht nach hinten. Darunter trägt sie einen schwarzen Bh und eine schwarze enge Hose. Bei ihrem Anblick beginne ich noch mehr zu zittern. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst. Dieser Vampir strahlt, Hass, Wut, Kälte und Angst aus. Diese Gefühle gehen auf mich über und lähmen mich. "Das sieht dir wieder ähnlich. Aber ich schwöre dir, wenn du Rose nur falsch anblickst, wird dich das teuer zu stehen kommen." Zischt nun Alex. "Rose? Rose heißt sie also, die dein Herz erobert hat. Rose. Ein schöner Name. So wie die Blume. Wunderschön anzusehen und doch durch ihre Dornen gefährlich. Sie verzaubert uns mit ihrer Schönheit, aber sobald wir sie berühren wollen, fügt sie uns Schmerz zu." Philosophiert Miranda. "Was weißt du denn schon über Schönheit oder Schmerz?" Der Ton von Alex' Stimme ist herhablassend und leicht amüsiert. "Alex, deine Worte treffen mich jetzt aber hart. Denk doch mal an unsere schöne Zeit zurück." Säuselt Miranda. "Was für eine Zeit? Wir hatten nie eine schöne Zeit zusammen. Du bist mir auf Schritt und Tritt gefolgt und hast mich nie in Ruhe gelassen. Wie mein Schatten. Das soll eine schöne Zeit gewesen sein? Für dich vielleicht!" meint Alex und drückt mich fester an sich. "Ach Alex. Gib mir doch einfach Rose und ich lasse dich in Frieden." Meint Miranda und geht einen Schritt auf uns zu. Alex weicht zurück. "Niemals. Du wirst mir nicht schon wieder das weg nehmen was mir am wichtigsten ist! Dafür müsstest du mich schon umbringen." Knurrt Alex. "Du wolltest es nicht anders." Zischt Miranda und fliegt auf uns zu. Ich presse die Augen zusammen und warte auf den Zusammenstoß. Warte auf den Schmerz. Warte auf das was kommen wird. Doch nichts geschieht. Nichts. Kein Schmerz, kein Aufprall. Überhaupt nichts. Plötzlich höre ich einen schrillen, viel zu hohen Ton. Ich reiße die Augen auf und erblicke Miranda. Sie liegt am Boden. Über ihr Sarah mit einem Kreuz in der Hand. Ihre Hand steckt in einem dicken Handschuh. Sie presst das Kreuz auf Mirandas Brust. Der rotgelockte Vampir schreit und windet sich, doch Sarah drückt sie auf den Boden. Und plötzlich durchbricht ein markerschütternder Schrei die nächtliche Ruhe. Er dröhnt in meinen Ohren und es schmerzt furchtbar. Dann ist alles wieder still. Kein Laut ist mehr zu hören. Nichts. Nur die Grillen zirpen ihr Lied. Ich stehe mit weit aufgerissenen Augen da und sehe zu Sarah. Sie kniet am Boden und atmet schwer. Neben ihr die Asche von Miranda. "Sarah!!!!!!!" schreie ich und stürme auf meine beste Freundin zu. Aus ihrem Bauch fließt Blut und ein Pfahl steckt darin. "Verdammt." Schreie ich und sinke neben Sarah nieder. "Mary. Geht es dir gut. Bist du in Ordnung?" fragt Sarah und verzieht das Gesicht. "Alex. Was...was hat sie?" frage ich panisch. "Dieses Miststück. Miranda hat ihr einen Pfahl in den Magen gerammt. Er war geweiht. Sie verliert zu viel Blut. Wenn wir nicht bald ein Opfer für Sarah finden wird sie sterben. Das Weihwasser wird in ihre Blutbahn gelangen und dann ist es vorbei." Erklärt Alex und zieht Sarah den Pfahl heraus. Diese schreit auf. Der Schrei ist von furchtbarem Schmerz durchzogen. "Was? Das kann nicht sein. Sarah, du darfst nicht sterben. Du darfst mich nicht alleine lassen. Bitte nicht." weine ich. "Mach ich schon nicht Mary. Ich habe es dir doch versprochen." Sarah röchelt. "Alex." Ich sehe ihn unter Tränen an. "Ich kann nichts machen. Sie braucht frisches Blut. Aber in der Umgebung gibt es niemanden. Niemanden außer...." "Außer mir. Ich weiß." Ergänze ich Alex. "Nein. Mary, das darfst du nicht tun. Das ist zu viel wert. Der Preis ist zu hoch." Versucht Sarah mir mein Vorhaben aus zureden. "Kein Preis ist zu hoch, solange ich dich nicht verliere." Sage ich und sehe zuerst Sarah und dann Alex entschlossen an. "Willst du das wirklich tun. Bist du dir sicher?" fragt mich Alex. "Ja bin ich mir." Sage ich und nicke. "Gut, dann mach deinen Hals frei und beuge dich zu Sarah hinunter." Erklärt mir Alex. Ich ziehe meinen Rollkragenpullover aus und beuge mich zu Sarah hinunter. Eine Gänsehaut überzieht meinen Köper und meine Nackenhärchen stellen sich auf. Aber nicht vor Angst. Vor Kälte. Wir haben Herbst und es ist bitter kalt. Da ich aber unter meinem Rollkragenpullover nur einen Bh trage, fröstle ich. Plötzlich spüre ich einen dumpfen Schmerz. Es fühlt sich so an als, wenn man mit dem Kopf gegen eine Türe läuft. Der gleiche dumpfe Schmerz durchfährt mich plötzlich. Dann spüre ich etwas nasses Warmes meinen Hals hinunterrinnen. Ich weiß, dass es mein Blut ist, aber ich bleibe ganz ruhig. Keinen Zentimeter bewege ich mich. Nach einigen Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkommen lässt Sarah von mir ab und ich sinke zurück. Ich spüre wie meine Kraft schwindet. Sie verlässt meinen Körper. "Sarah flieg nach Hause. Beeil dich. Ich werde mit Rose gleich nachkommen. Du musst noch etwas essen. Du bist noch zu schwach. Also mach das du nach Hause kommst." Meint Alex. Ich höre seine Worte fast nicht mehr. Es scheint als wäre ich weit weg. Als wäre ich nicht mehr hier. Ich sehe aus dem Augenwinkel wie Sarah sich erhebt, dann spüre ich wie sie mir einen Kuss auf die Wange aufdrückt und dann ist sie auch schon in der nächtlichen Schwärze verschwunden. Ich nehme alles nur noch in Zeitlupe wahr. Nichts scheint mehr wirklich zu sein. Nicht mehr real. Alles scheint so ungläubig, gekünstelt und irrreal zu sein. Die Bäume scheinen nicht mehr Bäume zu sein, der moosbedeckte Waldboden scheint nicht mehr der Waldboden zu sein. Der Wind der mir ins Gesicht weht, den spüre ich nicht mehr. Ich rieche auch nicht mehr die Waldluft. Nichts mehr. Alles scheint aus Plastik zu bestehen. Geruchlos, geschmacklos und emotionslos. Nichts ist mehr das was es ist. Oder schien es nur etwas zu sein? War es in Wirklichkeit niemals das was es zu sein vorgab? Waren die Bäume niemals groß, grün, alt, weiße und irgendwie mächtig? Waren die Tiere niemals schön, entzückend und süß? War der Wind niemals kalt, erfrischend und eisig? War die Luft niemals würzig, frisch, und wohltuend. War das alles nur Trug und Schein? Oder kommt es mir nur so vor? Sie für mich alles gleich aus? Alles versinkt in Grau und Schwarz Töne. Ich spüre wie meine Halsschlagader pocht und noch immer das warme, frische Blut aus meinem Hals tropft. Ich knie am Boden, den Kopf in den Nacken gelegt und lasse meine Augen so schnell es mir möglich ist über meine Umgebung gleiten. Die Arme habe ich schützend um meinen Körper geschlungen und meine Beine sind nach hinten gewinkelt und voneinander gestreckt. (Anm. d. Aut. Kann sich jetzt jemand von euch vorstellen wie ich das meine? Ne oder? Ich und meine komplizierte Ausdrucksweiße. ^^) Ich nehme nichts mehr wahr. Nur noch mich. Meinen Körper, meine Gedanken und meine Empfindungen. Sonst nichts. Ich drohe mich im Schatten der mich langsam einhüllt zu versinken. Doch plötzlich dringt eine Stimme an mein Ohr. Ganz schwach. Ganz leise. Ich wende meinen Kopf nach vorne und blicke direkt in Alex Augen. "Wie geht es dir?" fragt Alex und kniet sich vor mich. "Na was glaubst du? Wie fühlt sich jemand der gerade gebissen wurde?" frage ich sarkastisch. Und plötzlich wundere ich mich. Wie kann ich jetzt bloß sarkastisch sein? Woher nehme ich die Kraft um überhaupt sprechen zu können? Ich fühle mich ausgelaugt und schwach. Doch irgendetwas in mir kämpft. Kämpft gegen die Schwäche und die Dunkelheit die mich, meinen Körper, meine Gedanken und meine Empfindungen zu erobern versucht. "Rose, du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder du stirbst, oder du wirst eine von uns. Was willst du?" fragt Alex und nimmt mein Gesicht in seine Hände. "Was glaubst du denn? Nein, ich will jetzt sterben und lasse dich alleine. Du bist so ein Idiot. Jetzt mach endlich, sonst sterbe ich dir noch weg." Sage ich und versuche zu grinsen. Doch es gelingt mir nicht. "Gut. Schließ die Augen." Fordert Alex mich auf. Doch ich kann meine Augen nicht schließen. Ich bin in seinen Augen versunken. Sie fesseln mich. Wie Ketten legen sie sich an mich und halten mich gefangen. Diese vielen verschiedenen Farben. Die schwarzen Pupillen, das tief dunkel blau um sie herum. Die hellen fast violetten Tupfer die sich mit dem azurblau vermischen. Und dieser Glanz. Alex' Augen strahlen wie die Sterne. Sie leuchten, glänzen, schimmern. Ich könnte Stunden damit verbringen über seine Augen zu erzählen. So einzigartig sind sie. Dann spüre ich den Atem von Alex an meinem Gesicht. Ich spüre wie er mit seiner Hand über meinen Hals streicht. Ich spüre seine Nase an meinem Hals. Doch dann wendet er sein Gesicht wieder zu mir und kommt meinem gefährlich nahe. "Hör auf mit mir zu spielen." Flüstere ich heißer. Zu mehr habe ich keine Kraft mehr. "Wie könnte ich mit dir spielen?" fragt Alex und streicht mir über die Wange. Dann streicht er mir seiner Nase über meinen Hals. Ich schließe die Augen. Und plötzlich explodiert ein Feuerwerk in mir. Wie eine riesengroße Flutwelle bricht es über mich hinein. Alle meine Sinne, meine Empfindungen und meine Gefühle sind auf Alex gerichtet. In diesem Moment gibt es nur Alex und mich. Ich spüre wie Alex seine Arme um mich schließt und mich an sich drückt. Ich erzittere. Mein Körper bebt. Vor meinem inneren Auge gibt es ein Farbspektrum. Tausend von Farben leuchten auf und verblassen wieder. Und dann, schlagartig, wird es um mich herum schwarz. Schwärze hüllt mich ein und trägt mich davon. Ich spüre wie mich meine Kraft vollkommen verlässt und ich nur noch in Alex' Armen liege. Wie eine Puppe. Ein lebloser Körper. Nicht mehr. Und dann wird mein Geist von den Schwingen der Dunkelheit davon getragen. Von Wanduhren, Änderrungen und kleinen Streitereien. ---------------------------------------------------- Sooooooo meine Knuffels!!!!!!! Da bin ich wieder. Da ihr mich ja nicht in Ruhe lasst, hab ich den nächsten Teil abgetippt. Normalerweiße wollte ich nur 20 Kapiteln schreiben und die Story mit einem Sad-End oder einem Offenem Ende schließen. Aber dann hab ich eure Kommis gelesen und da dachte ich mir, ich kann euch das nicht zumuten. Also sage ich hiermit dass es noch einige Kapiteln von "Darkness" geben wird!! Jetzt amche ich schon wieder Ausnahmen. Zuerst stelle ich heute einen Teil rein und dann beschließe ich auch noch dass die Ff länger wird! ^^ Tja...ich bin eben zu gutmütig! Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim lesen! *knuddelZ* eure Dessi Schwärze umhüllt mich sanft wie ein Seidentuch. Schon lange gleite ich wie auf Schwingen durch die Dunkelheit. Doch mir macht die Dunkelheit nichts aus. Eher im Gegenteil. Ich fühle mich wohl. Mein Kopf ist völlig leer. Kein Gedanken schwirrt darin herum. Nichts. Und es ist gut so. Ich will jetzt über nichts nachdenken. Ich will einfach nur die Stille und die Dunkelheit um mich herum genießen. Einfach nur hier sein. Ohne irgendwas. Ohne irgendwen. Nur hier sein. Aber wie bin ich hier her gekommen? Es ist fast so als wäre ich nicht körperlich hier. Als wäre ich nur geistig in der Dunkelheit. Aber wie lange hat mich die Schwärze schon eingehüllt? Wie lange bin ich schon in der Dunkelheit und gleite durch sie hindurch? Einen Wimpernschlag? Einen Moment? Eine Zeit lang? Einen Bruchteil einer Sekunde? Einen Herzschlag? Ich weiß es nicht. Doch plötzlich beginne ich wieder zu überlegen und denken. Wo bin ich? Was ist passiert? Und augenblicklich, als ich diesen Gedanken zuende gedacht habe, wird es um mich herum heller. Sofort will ich zu denken aufhören. Ich will hier nicht weg. Ich will in der Dunkelheit bleiben. Doch desto mehr ich mich gegen die Gedanken wehre, desto mehr tauchen auf. Und um mich herum wird es immer heller. Bis die Helligkeit die Dunkelheit vertreibt und mich in ihre Arme schließt. Vorsichtig schlage ich die Augen auf. Schmerz durchzuckt meinen Körper. Wie ein Stromschlag dringt dieser brennende, stechende, pochende Schmerz in jede noch so kleine Ecke meines Körpers vor. Mein gesamter Körper schmerzt. Jede Faser in meiner Hülle scheint gerissen zu sein. Ich habe nicht einmal die Kraft meine Augen offen zu halten. Ich weiß nicht wo ich mich befinde, was ich bin. Bin ich tot? Bin ich in Alex' Armen gestorben? Bin ich im Himmel? Oder in der Hölle? Bin ich noch ein Mensch? Oder bin ich ein Vampir? Vielleicht liege ich ja in einem Sarg. Nein. Sehr unwahrscheinlich. Langsam fließt wieder Kraft in meinen Körper. Ich spüre wie ich stärker werde. Langsam und sehr zaghaft versuche ich meine Augen ein weiteres mal zu öffnen. Nach mehreren Versuchen gelingt es mir auch. Doch sogar meine Augen schmerzen. Ich bleibe bewegungslos liegen. Langsam lasse ich meine Augen durch den Raum gleiten. Ich bin nicht im Himmel. Auch nicht in der Hölle. Ich bin im Schloss. Ich liege in meinem Bett. Aber es ist dunkel. Nur die kleine Nachttischlampe wirft spärliches Licht ab. Ich bleibe ruhig liegen und warte auf das was kommen mag. Doch nichts geschieht. Langsam beginnt mein Kopf wieder voll zu arbeiten. Meine Gedanken werden klar und ich kann wieder normal denken. Okay gut. Kopf arbeitet, aber Körper ist ausgefallen. Error! Und so bleibe ich regungslos liegen und starre an die Decke. Alles ist Still. Kein Laut ist zu hören. Nur das Ticken der Wanduhr ist wahr zu nehmen. Ich höre genauer hin und bemerke etwas. Das Ticken ist nicht so wie ich es gewohnt bin. Es tickt anders. Ich kann das Uhrwerk arbeiten hören. Ja, wirklich ich höre das Uhrwerk. Dann bin ich.....dann bin ich wirklich......egal was ich bin. Auf jeden Fall bin ich nicht tot. Das ist schon mal gut. Und meinen Sarkasmus habe ich auch nicht verloren. Noch besser. Langsam drehe ich meinen Kopf unter Schmerzen zur Seite. Die Uhr zeigt 20:13 Uhr an. Also ist es bereits Abend. Ich bleibe liegen und bewege mich nicht. Ich spüre zwar wie neue Kraft durch meinen Körper fließt, aber ich bin noch viel zu schwach um auf zustehen. Und so bleibe ich liegen. Die Zeit vergeht. Es wird 21:36 Uhr, es wird 23:59 Uhr und schlussendlich wird es 02:42 Uhr. Endlich fühle ich mich in der Lage meinen schmerzenden Körper hoch zustemmen. Der Schmerz ist bedeutend weniger geworden. Er ist zwar noch immer in meinem Körper, aber desto mehr Zeit vergeht desto weniger wird der Schmerz. Ich könnte noch länger liegen bleiben, aber dann befürchte ich an Langeweile zu sterben, falls ich überhaupt noch sterben kann. Langsam, ganz langsam setze ich mich auf. Schwindel erfasst mich. Doch ich bleibe ruhig sitzen und warte bis der Schwindel verschwunden ist. Dann schiebe ich meine Füße über den Bettrand und bleibe dort regungslos sitzen. Einige Minuten verstreichen, bis ich mich erhebe. Mein ganzer Körper schmerzt. Angefangen von meinen Haarwurzeln bis zu meinen Zehen. Aber ich unterdrücke den Schmerz und wanke vorsichtig zur Türe. Ich öffne diese und tapse auf den Flur. Ich höre Stimmen von unten. Das müssen Sarah und die anderen sein. Ich kralle mich an das Geländer und gehe vorsichtig die Treppen hinunter. Mein Körper schmerzt noch immer. Jede Faser tut mir weh. Doch es ist mir absolut egal. Ich kann nicht regungslos im Bett liegen bleiben. Ich habe kein Sitzfleisch. Also versuche ich den Schmerz aus meinen Gedanken zu verbannen. Es kommt mir vor als würden Stunden vergehen, bis ich im Erdgeschoss angekommen bin. Jede meiner Bewegungen schmerzt. Es fühlt sich an als würde ich Zementsäcke auf den Schultern tragen. Aber der Schmerz wird weniger. Desto mehr ich mich bewege, desto weniger wird der Schmerz. Vielleicht sollte ich mal eine Runde joggen? Könnte ich doch machen. Aber ich glaube Sarah und die anderen hätten keine Freude wenn sie mich dann vom Boden abkratzen müssten. Endlich bin ich in der Eingangshalle angekommen. Ich bleibe kurz stehen und wanke dann zum Salon. Im Türrahmen bleibe ich stehen und lehne mich an ihn. Das alte, dunkelbraune Holz ist kühl und duftet. Moment. Es duftet? Was ist denn mit mir los? Ich brauche einige Augenblicke um meine neue Kraft zu sammeln. "Ma....Ma....Mary?" fragt Jeremy ungläubig. "Nein! Marylin Monroe!" meine ich sarkastisch. Doch es kommt nur ein heißeres Krächzen aus meinem Hals. Sogar das Sprechen bereitet mir Schmerzen. "Was machst du denn hier? Spinnst du? Du gehörtst ins Bett. Du musst dich noch ausruhen." Sagt Matt mit väterlichen Unterton und kommt auf mich zu. "Ich bin jetzt geschlagene 6, fast 7 Stunden im Bett gelegen und habe die Wand angestarrt. Ich hab mich schon wundgelegen. Aber du könntest mir freundlicher Weiße zum Sofa helfen." Sage ich und lehne mich an Matt. Dann bringt er mich zum Sofa. Dort lasse ich mich neben Jeremy sinken, der mich in den Arm nimmt. Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter und atme tief ein. "Und wie geht es dir?" fragt Jason und sieht mich bemitleidend an. "Wie ist es dir gegangen als du gebissen wurdest?" stellt Matt die Gegenfrage. "Echt beschissen." Sage ich und atme aus. "Ich muss sagen diese Beißerchen stehen dir sehr gut." Scherzt Jeremy. Beißerchen? Was redet er da? Ich fahre mit meiner Zunge über meine Zähne und bemerke meine spitzen Eckzähne. Ich hebe meinen Kopf und sehe meine Freunde an, als wären sie Außerirdische. "Bin....bin.....bin....ich....Zähne....ich...spitz......Zähne.....ich...spitz...Zähne..." stammle ich. "Ja, Mary. Du. Bist. Ein. Vampir. Und. Hast. Spitze. Zähne." Sagt Matt ziemlich langsam. "Hey ich bin zwar schwach aber nicht blöd." Grummle ich. "Oh Ha! Höre ich da etwa meine Rose keifen?" Ich sehe auf. In der Tür stehen Sebastian und Alex. Ich spüre wie Freude in mir aufsteigt und der Schmerz weniger wird. "Ja hörst du. Sie ist zwar noch ziemlich schwach, aber ihr loses Mundwerk hat sich noch." Meint Jeremy und steht auf. "Wie geht es Sarah?" frage ich und sehe Sebastian an. Normalerweise hätte ich Jeremy jetzt einen heftigen Seitenhieb in die Rippen verpasst, aber dazu fühle ich mich nun wirklich nicht in der Lage. "Der geht es ausgezeichnet. Wenn du nicht gewesen wärst, würde Sarah jetzt nicht mehr bei uns sein. Du hast das wertvollste für sie geopfert. Dein Leben. Sarah, Alex und ich haben Essen mitgebracht. Sag mal Mary, hast du keinen Hunger?" Sebastian sieht mich an. Plötzlich spüre ich die gähnende Leere in meinem Magen. Ich hatte noch keine Zeit darüber nach zudenken. "Eigentlich schon." Gebe ich zu. "Na dann komm." Meint Jason und steht auf. Ich sehe ihn groß an. "Was schaust du denn jetzt so? Sag bloß du willst nichts essen?" sagt dieser und blickt mich an. Seine Frage wird von meinem Magen mit einem Knurren beantwortet. "Rose, geht es dir gut? Bist du okay?" fragt Alex und setzt sich neben mich. "Ja, bis darauf das mir alles, wirklich alles schmerzt geht es mir ausgezeichnet." Meine ich sarkastisch und lehne mich gegen Alex. "Ich muss sagen, du hast dich tapfer geschlagen. Und du hast einige Kraft in dir. Dass du jetzt schon wieder auf den Beinen bist. Das wundert mich ehrlich gesagt." Meint Alex und nimmt mich behutsam in den Arm. "Tja, siehst du, ich bin doch was Besonderes." Grinse ich. Inzwischen ist der Schmerz fast gänzlich aus meinen Gliedern verschwunden. Nur noch ein kleiner Rest des dumpfen Schmerzes ist da. "Alex? Ich hab Angst. Ich hab noch nie einen Menschen getötet. Ich weiß nicht ob ich das kann. Geschweige denn wie ich das mache." Meine ich. "Ach, das schaffst du schon. Ich werde dir helfen. Aber heute bist du sowieso noch zu schwach dafür. Bleib hier sitzen, ich komme gleich wieder." Meint Alex, küsst mich auf die Stirn und verschwindet in den Speisesaal. Ich lehne meinen Kopf gegen die Sofalehne und schließe die Augen. Ich bin also wirklich ein Vampir. Ich bin wirklich kein Mensch mehr. Aber fühle ich jetzt anders? Sehe ich jetzt die Dinge andres? Wird mich die Tatsache, dass ich jetzt ein Vampir bin, verändern? Habe ich besondere Fähigkeiten? Bin ich mächtiger als ein Mensch? Ich weiß doch gar nicht wie ich ein Vampir sein soll. Und ich muss Blut trinken!!!! Bei diesem Gedanken wird mir richtig übel. Was habe ich bloß getan? Ich habe meine beste Freundin gerettet und bin nun ein Vampir. Aber ich bin von Alex zu einem Wesen der Nacht gemacht worden. Moment. VON ALEX????????!!!!!!!!!!!!!!! NEIN!!!!!!!!!!!!! Das heißt er ist nun für mich verantwortlich. Er muss mir alles zeigen und mich in die Welt der Nacht einführen. Nein! Bitte nicht! Ich halte Alex rund um die Uhr nicht aus. Ich mag ihn zwar sehr, aber immer muss er nicht bei mir sein. Na klasse! Hast du wieder super hinbekommen Mary-Rose! Und da ist sie wieder. Die Stimme aus dem Hintergrund. Mein Gewissen. Aber darauf kann ich jetzt getrost verzichten. Jetzt ist es sowieso geschehen. Vielleicht ist es auch ganz angenehm wenn Alex immer bei mir ist. Wer weiß?! Plötzlich dringt eine mir sehr vertraute Stimme in meine Gedanken ein. "Mary!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" Und schon ist mir Sarah um den Hals gefallen. "Hey Süße, wie geht's dir? Bist du okay? Hast du Schmerzen? Wie fühlst du dich?" fragt mich Sarah und setzt sich neben mich. "Danke, der Nachfrage. Mir geht's gut. Mir tut zwar noch der Hals weh, und sonst jeder Knochen aber sonst schon viel besser als vor einigen Stunden." Erzähle ich. "Mary, du hast mir mein Leben gerettet, und deines dafür geopfert. Ich weiß nicht wie ich dir danken soll." Sagt Sarah und sieht mich an. "Du brauchst mir nicht zu danken. Wirklich nicht. Und so können wir noch ein paar Jährchen zusammen sein." Lächle ich. "Mary, du bist und bleibst was Besonderes." Lächelt Sarah. "Danke." "Wir sprechen morgen weiter. Ich denke du bist noch müde und Alex wird dir gleich was zu essen bringen. Dann sehen wir uns morgen." Sarah gibt mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet dann wieder. Ich schließe die Augen und denke an die Ereignisse. "Rose? Schläfst du?" fragt Alex vorsichtig. Ich öffne die Augen und sehe ihn an. Er steht in der Tür und sieht mich an. "Ja, ich schlafe mit offenen Augen." Meine ich und setzte mich auf. "Da, trink das." Alex gibt mir ein Glas mit einer roten Flüssigkeit. Ich nehme das Glas und betrachte es kritisch. "Ist....ist das.....und das soll ich trinken?" ich sehe Alex an als wäre er nicht mehr ganz richtig im Kopf. "Ja sollst du. Sterben kannst du ja jetzt nicht mehr dran." Meint Alex und setzt sich neben mich. Ich drehe das Glas in meiner Hand herum und betrachte es genauer. "Jetzt mach schon." Meint Alex. "Jetzt hetz mich nicht." zische ich. "Du bist wirklich ein Rühr-mich-nicht-an." Entgegnet Alex. "Ach halt die Klappe. Ich mach ja schon!" gebe ich nach. Ich schließe die Augen, halte mir mit meiner freien Hand die Nase zu und schütte mir den Inhalt des Glases hinunter. Als das Glas leer ist, verziehe ich das Gesicht und huste. "Ist ja ekelig. Und an das muss ich mich gewöhnen." Jammere ich. "Tja, selber Schuld." Meint Alex. "Ja, schon gut. Ich weiß es doch selber." Meine ich und stehe auf. "Sag mal woher nimmst du die Kraft? Du müsstest hundemüde im Bett liegen. Aber du machst genau das Gegenteil." Sagt Alex und erhebt sich ebenfalls. "Tja. Ich bin eben ein Geheimnis. Aber komm jetzt mal mit mir. Ich will dir noch etwas geben. Los komm schon." Meine ich und ziehe Alex an der Hand hinter mir nach. "Was willst du denn?" fragt er, lässt sich aber dennoch mitziehen. Ich merke wie alle Schmerzen aus meinem Körper weichen. Wie ich wieder normal sprechen, gehen und mich bewegen kann. Kommt das daher dass ich jetzt meine "neue Nahrung" zu mir genommen habe? Ich nehme an dass es so ist. Ich gehe mit Alex auf den Balkon, sage er solle dort warten und hole den Anhänger meiner Großmutter. Dann trete ich wieder auf den Balkon hinaus. Alex hat sich an das Geländer des Balkons gelehnt und sieht mich an. Von missglückten Flirtversuchen und heftigen Herzklopfen (obwohl Vampire ja kein Herzklopfen mehr haben!) --------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hi meine Knuffels! Hier kommt Teil 18!!!! Und es gibt was zu feier: 104(!!!!!!!!!!!!!!!) Kommis! *hüpf* *freu* *allen ein Stück Schokotorte geb* *mit allen anstoß* *dankensrede halt* ^^ Tja heut bin ich gut drauf! War gestern am Abend unterwegs, jetzt gerade beim Frisör und nun gehe ich auf eine Familienfeier. Wird bestimmt lustig! Ich wünsche euch ein super mega tolles Wochenende! Lasst es euch gut gehn! Aber nicht zu viel feiern! ^^ Hab euch super mega lieb! *knuddelZ* eure Dessi°° "Alex, ich hab was für dich." Sage ich und greife nach seiner Hand. Er sieht mich verwundert an. Ich streiche zuerst mit meinen Fingern über seine Handinnenfläche und lege dann den Anhänger in seine Hand und schaue ihn an. Alex sieht zuerst zu mir und dann zu dem Anhänger. "Da....das.....das ist...das ist doch..." "Ja. Das ist der Anhänger von deiner Mutter. Meine Großmutter hat ihn mir zu meinem 15. Geburtstag geschenkt. Er wurde immer in der weiblichen Reihenfolge weitergereicht. Und wenn es keine Tochter gab, dann wurde er eben an die Schwiegertochter weitergegeben. Und ich bin die letzte in der Generation die ihn bekommen hat." Erkläre ich und lächle Alex an. Dieser sieht mich ungläubig an. Er scheint das ganze noch nicht zu realisieren. "Du kannst es mir ruhig glauben. Es ist >der< Anhänger. Ich weiß es. Das heißt dann das die Mutter oder die Schwester deiner Mutter den Anhänger weitergegeben hat und ich deine hundertfache Ur- Ahnin bin." Lächle ich. Und plötzlich umarmt mich Alex. Ich weiß zuerst nicht was ich machen soll. Alex umarmt mich. Das hat er noch nie getan. Zumindest nicht bewusst. Ich stehe da und weiß nicht so recht was ich jetzt tun soll. Als ich mich wieder ein wenig gefasst habe, schlinge ich meine Arme um ihn und bleibe still stehen. "Wie kann ich mich bei dir bedanken?" fragt Alex nach einiger Zeit und sieht mich an. "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Es ist doch selbstverständlich dass du den Anhänger bekommst." Meine ich und streiche ihm sein Haar aus dem Gesicht. "Aber es muss doch irgendetwas geben, was du wissen oder haben willst?!" Alex lässt nicht locker. "Ja, da würde es schon was geben. Ich habe drei Fragen an dich. Wenn du mir die beantwortest, bin ich zufrieden." Rücke ich heraus. "Na dann stell sie." Meint Alex. Noch immer hat er seine Arme um meine Hüften geschlungen und sieht mich erwartungsvoll an. "Also, ich wollte wissen wie deine Eltern gestorben sind. Es gibt einige Geschichten die mir meine Großmutter immer erzählt hat." Beginne ich. Alex wendet seinen Kopf zu Boden und lässt mich los. Er legt seine Hände auf das Geländer und sieht nach unten. "Weißt du Rose, meine Eltern sind umgebracht worden. Meine Mutter hatte eine Zofe, die Intrigen spinnte. Sie hetzte die anderen Herzöge und Fürsten gegen meine Eltern auf. Und diese Herren töteten meine Eltern dann. Miranda war diese Zofe. Sie wurde dann später zu einem Vampir." Ich merke wie schwer es Alex fällt darüber zu sprechen. Ich stelle mich neben ihn, und lege meine Hand auf seine. "Und die zweite Frage?" Alex sieht mich wartend an. "Du hast meine zweite Frage schon beantworte. Ich hätte nur noch eine. Also, was du damals zu Miranda, wegen Liebe und dem gesagt hast, ich wollte wissen auf wen das bezogen ist?" Ich sehe zu Boden. Jetzt hab ich einen Fehler gemacht! Klasse Mary-Rose. Du Trampel. "Na was glaubst du?" Alex dreht sich zu mir und zieht mich zu sich. Ich merke wie ich rot werde und sehe zu Boden. Alex hebt mein Kinn an, sodass ich ihm in die Augen sehen muss. "Meine kleine Rose. Du bist wirklich was Besonderes." Meint Alex und lächelt mich an. "Eine Frage hätte ich aber noch." Sage ich schnell. "Und die wäre?" "Als du mich gebissen hast, da hast du mit mir gespielt oder nicht?" ich sehe Alex eindringlich an. "Nein. Hab ich nicht." "Sei ehrlich!" sage ich. "Bin ich doch. Okay, vielleicht ein kleines bisschen." Gibt er zu. "Hab ich's doch gewusst. Und warum?" "Das sind jetzt aber schon mehrer Fragen. Nicht nur drei." Meint Alex und sieht mich frech an. "Ach komm schon Zähnchen." Sage ich und lächle. "Ich weiß nicht. Die Macht der Gewohnheit." Grinst Alex verlegen. "Tja, du bist eben auch nur ein Mann." Ich sehe Alex tief in die Augen und versinke darin. Plötzlich zieht er mich näher an sich heran und sieht mir genauso tief in die Augen wie ich ihm. Alex kommt meinem Gesicht gefährlich nahe. Viel zu nahe. "Mary!!!!!!!!!!!!!!!!" schreit jemand und ich weiche erschrocken zurück. "Wenn das jetzt nicht wichtig ist!" grummle ich säuerlich und folge dem Rufen. Ich lehne mich über das Treppengeländer und schaue nach unten. Dort steht Jason und sieht zu mir hoch. "Was schreist du denn so?" frage ich. "Ich wollte dich fragen, ob du mir deinen Discman borgen kannst." "Ja klar. Warte ich hole ihn." Sage ich und verschwinde in meinem Zimmer. "Fängst du?" frage ich und beuge mich wieder über das Geländer. "Klar! Wirf." Sagt Jason. Ich werfe und Jason fängt meinen Discman auf. "Danke." "Kein Problem." Sage ich und gehe wieder auf den Balkon. "Was war denn?" fragt Alex und sieht mich an. "Ach, Jason wollte meinen Discman haben." Erkläre ich und stelle mich neben ihn. Wortlos stehen wir neben einander. Keine von uns sagt etwas. Ich halte diese Stille einfach nicht aus. Ich blicke auf meine Uhr, die bereits 05:58 Uhr anzeigt. Ich seufze leise. Schon so spät. Die Zeit ist verflogen. Und irgendwie ist mir langweilig. Ich will nicht nur herum stehen und dumm in den Himmel schauen. So Mary-Rose jetzt lass dir mal was Kluges einfallen. Alex ist auch nur ein Mann. Auch wenn er ein Vampir ist! Da ist sie ja schon wieder! Die Stimme aus dem Hintergrund. Und so stehe ich wortlos neben Alex. Ich kann das Rattern in meinem Kopf richtig hören. Und dann fällt mir was ein. "Alex, mir ist langweilig. Beschäftig mich irgendwie." Jammere ich. Ha genial! Jetzt bin ich mal gespannt ob Alex drauf einsteigt. "Was?" Alex sieht mich an. Okay gut. Der Schuss ging voll nach hinten los! Jetzt sollte ich mir schnell was einfallen lassen. Ich merke schon wie mir das Blut in den Kopf steigt. Okay Mary-Rose, jetzt beweiß mal was du drauf hast! "Ja. Mir ist langweilig Zähnchen. Beschäftige mich. Sprich mit mir, ließ mir was vor, irgendwas halt. Ich will nicht nur blöd herum stehen." Meine ich und sehe ihn an. Tja das habe ich ja geschickt gemacht. Ich weiß, Eigenlob stink, aber wie soll ich es denn sonst machen? Tja die Tücken der Frauen. Männer nehmt euch in Acht!!!!! "Es ist nicht zu glauben. Normalerweise müsstest du total fertig sein. Müde und lustlos. Und du bist genau das Gegenteil davon. Ich versteh das nicht." reißt mich Alex aus meinen siegreichen Gedanken. "Oh, gibt der Meister zu dass er etwas nicht erklären kann?" necke ich ihn. "Das habe ich nicht gesagt." "Doch." "Nein." "Doch." "Nein." "Dooooch!" "Ach vergiss es." Meint Alex und dreht mir den Rücken zu. "Spielverderber." "Hyperaktives Mädchen." Kontert Alex. "Na warte! Das lasse ich mir nicht gefallen." Lache ich und springe Alex, der sich zu mir umgedreht hat an den Hals. "Was soll das jetzt werden?" lacht er. "Man, bist du langweilig. Na dann muss ich mich eben anders beschäftigen." Meine ich und verlasse den Balkon. Ich weiß das Alex mir jetzt entgeistert nachstarrt, aber das ist mir egal. Ich gehe in mein Badezimmer und stelle mich vor den Spiegel. Doch ich sehe mich nicht. Na klasse. Super!!!!!!!! Freude!!!!! Juhu!!!! Ich hatte total vergessen das sich Vampire nicht im Spiegel sehen können. Na toll. "Alex!!!!" rufe ich. "Was schreist du denn so?" fragt er und tritt zu mir. "Ich kann mich nicht im Spiegel sehen. Dann sag du mir wie ich aussehe." Meine ich und drehe mich zu ihm um. Ha! Ich bin ja sooooooo gut! Jetzt MUSS er mir ein Kompliment machen. Er MUSS! "Wie sollst du aussehen? Ganz normal. So wie immer." Meint Alex. Entgeistert starre ich ihn an. Meine Kinnlade klappt fast bis zum Boden runter. "GANZ NORMAL??????" frage ich total fassungslos. "Ja ganz normal eben. Was soll ich denn sagen?" Alex legt den Kopf schief und sieht mich an. Okay, er ist ein Mann. Na klasse. Aber ich sehe dass er wirklich nicht weiß auf was ich anspiele. Na dann werde ich eben einlenken. Kann mit ihm doch nicht schon jetzt, einige Stunden nach dem ich zu einem Vampir geworden bin, zu streiten beginnen. "Na du bist mir eine große Hilfe. So wie immer. Dann werde ich mal Sarah fragen ob sie mir kurz ihren Spiegel borgen kann." Meine ich und verlasse das Bad. "Warte mal Rose. Lass mich mal deinen Hals ansehen." Meint Alex. Ich bleibe stehen und ziehe meinen Rolli hinunter. Mit der anderen Hand fahre ich über die zwei kleinen Punkte. Mich durchfährt ein brennender, zuckender Schmerz. Sofort ziehe ich die Hand zurück. "Tut es noch weh?" fragt Alex und sieht sich meinen Hals genauer an. "Ja tut es. Ich wäre die sehr verbunden wenn du nicht drauf greifen würdest." Sage ich. "Ich pass ja auf. Keine Sorge. Sieht wirklich nicht besonders gut aus. Hast du dich gekratzt oder bist du mit dem Rolli daran hängen geblieben?" "Nein. Es juckt nicht und hängen geblieben bin ich auch nicht." beantworte ich seine Frage. Plötzlich spüre ich Alex' Lippen auf der Wunde. Sie sind weich, warm und rau. Und schon wieder explodiert in mir ein Feuerwerk. Schon wieder sehe ich tausend Farben vor meinem inneren Auge. Das ist wie eine Droge. Wenn man es einmal gespürt und gesehen hat, will man es immer wieder. Ich bin wahrscheinlich schon stark süchtig. Ich merke wie sich eine Gänsehaut über meinen Körper zieht und ich leicht zu zittern beginne. Alex schlingt seine Arme um mich und zieht mich an sich heran. Ich lege die eine Hand auf seinen Oberkörper und die andere um seinen Nacken. Den Kopf lehne ich auf seine Schulter und schließe die Augen. So stehen wir da. Worte sind keine nötig. Jetzt ist nur wichtig das Alex bei mir ist. Nicht mehr. Mondlicht scheint ins Zimmer und die Grillen zirpen. Ich spüre den Atem von Alex an meinem Ohr. So nah war ich ihm noch nie. Aber eines weiß ich mit Sicherheit, ich will nie mehr wieder von ihm entfernt sein. Niemals wieder. Langsam hebe ich meinen Kopf und sehe Alex an. Seine Augen glänzen wundervoll. Wie ungeschliffene Edelsteine. Sie strahlen so viele Dinge aus. Ich lächle und streiche mit meiner Hand über seine Wange. Alex nimmt meine Hand in seine. Dann ganz langsam, kommt er meinem Gesicht immer näher. Ich schließe meine Augen. "Alex!!!!!!!!!!!" jemand reißt die Türe auf und schaltet das Licht ein. Alex und ich fahren auseinander wie ein aufgescheuchter Fischschwarm. "Was ist denn?" grummelt Alex und reibt sich verlegen den Kopf. "Du sollst bitte zu Sebastian kommen. Er meint es sei wichtig!" meint Jason mit rotem Kopf und verschwindet wieder. Ich schnaube verächtliche, verschränke die Arme vor der Brust und wippe mit dem Fuß auf und ab. Alex sieht mich genervt an. "Los geh schon. Sebastian hasst es zu warten." Meine ich und verschwinde im Bad. Wortlos verlässt Alex mein Zimmer. Ich könnte laut los schreien. Warum eigentlich immer ich? Was habe ich verbrochen? Macht es denen Spaß mich zu ärgern? Die platzen immer, wirklich immer, im falschen Moment rein. Ich schütte mir kaltes Wasser ins Gesicht und schlagartig wird mir klar das ich gerade dabei war Alex zu küssen. ALEX!!!!!!!!!! Den Macho-Möchtegern-Gebisstragendewitzfigur!!!!!!!! Ich war knapp davor!!!!!!!!!!!!!!!!! Was ist bloß los mit mir? Okay gut. Dumme Frage. Zur Zeit bin ich ein bisschen verwirrt. Zuerst werde ich ein Vampir und dann noch das mit Alex. Ich trockne mir mein Gesicht ab, ziehe mich um und lege mich ins Bett. Müdigkeit überkommt mich und schließe die Augen. Ich will noch über das eben (fast) Geschehen nachdenken da versinke ich schon im Land der Träume. Von Morgenmuffeln, Streitereien und Einladungen. ------------------------------------------------ Hiiiiiii meine Knuffels!!! SORRY!!!!!!!!!!! Ich hab es nicht früher geschafft einen Teil hoch zuladen! Ich hatte soooooo megamäßig viel Stress, ich hatte nicht mal die Zeit in mein Mailpostfach zu schauen, das jetzt vor Mails überquillt! Dann hab ich mir auch noch eine wundervolle, kraftraubende Erkältung eingefangen. Aber nichts desto Trotz stelle ich hiermit Teil 19(!!!!!) rein! Der nächste Teil ist dann 20!!!! Das heißt es wir gefeiert! ^^ Ich wünsch euch viel Spaß beim lesen! Bis nächste Woche! *knuddel* eure Dessi°° "Rose!!!!!!!!!!!!!!! Aufwachen! Los komm schon! Aufwachen!" irgendjemand rüttelt mich unsanft aus dem Schlaf. Ich schlage die Augen auf und blicke in Alex' grinsendes Gesicht. "HAU. AB." Nuschle ich und kuschle mich in den Polster. "Rose! Los raus aus dem Bett!" Alex lässt nicht locker. "Alex ich warne dich! Verschwinde!" Flüstere ich gefährlich ruhig. "Wieso sollte ich?" Alex' Grinsen wird immer breiter und breiter. "VERSCHWINDE DU VOLLIDIOT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! HAU AB!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ZIEH LEINE!!!!!!!!!!!!!! ICH WILL DICH NICHT SEHEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!" brülle ich los. Erschrocken weicht Alex ein Stück zurück. Doch sofort breitet sich ein selbstgefälliges Lächeln auf seinen Lippen aus. Wie ich so etwas hasse! Und das in alle Herrgottsfrühe!!!!!!! Ich lasse mich wieder in mein Kissen fallen und ziehe die Decke über den Kopf. "Ich will aber nicht verschwinden. Na was sagst du jetzt?" dringt die Stimme des Vampirs an mein Ohr und bereitet mir schon jetzt Kopfschmerzen. Ich überlege einen Augenblick ob ich etwas erwidern soll, lasse es dann aber doch sein. Alex zu ignorieren ist das Beste. Bestimmt wird ihm langweilig und er verschwindet! "Gib mir ein R! Gib mir ein O! Gibt mir ein S! Gib mir ein E! Und was haben wir dann? ROSE!!!!!!!!!" "Gib mir einen Baseballschläger! Und was haben wir dann? Vampirmuss!!!!" zische ich giftig. "Ach komm schon Roselein!!! Sei doch nicht so muffelig!" Alex setzt sich an den Bettrand. "Wenn du nicht sofort verschwindest...wirst du es bitter bereuen!!!" ich schlage die Decke zurück und fahre hoch. Alex springt fies lächelnd vom Bett auf und ärgert mich weiter. Doch plötzlich bemerke ich aus dem Augenwinkel dass noch ein Glas Wasser auf meinem Nachttisch steht. Blitzschnell nehme ich es und schütte es dem völlig in Schwarz gekleideten Vampir mitten ins Gesicht. Ich springe aus dem Bett, trete ihm kräftig ins Schienbein, stoße ihn Richtung Tür und lasse die Badezimmertüre mit lauten Krachen hinter mir ins Schloss fallen. Total sauer riskiere ich einen Blick in den Spiegel und bekomme den nächsten Tobsuchtsanfall. "DAS DARF DOCH ALLES NICHT WAHR SEIN!!!!!!!!!!!!!!!!! SCHEIßE NOCHMAL!!!!!!!!!!!!!!" schreie ich stocksauer, reiße die Badezimmertüre auf, remple Alex unsanft an und stürme aus meinem Zimmer. "Was ist dir denn über die Leber gelaufen?" fragt Matt erstaunt als ich an ihm vorbei rausche. "Nicht WAS sondern WER!" knurre ich sauer und stapfe die Treppen hinunter. "Sarah????" suche ich genervt meine Freundin. "Mary! Hier bin ich. Im Speisesaal. Was ist denn?" Sarah steckt den Kopf durch die Türe. "Kannst du mir vielleicht deinen Spiegel borgen? Ich kann mich in meinem nicht sehen." Frage ich Sarah. "Klar! Der liegt auf meinem Nachttisch. Du kannst ihn dir ruhig holen!" meint Sarah. "Danke!" und schon stapfe ich wieder die Stiegen hinauf. "Hey Rose! Das war doch alles nur Spaß! Hätte ich gewusst dass du so ein Morgenmuffel bist, hätte ich dich nicht geweckt!" Alex steht plötzlich vor mir. "Ja hinterher ist man immer schlauer. Aber weißt du was? Das ist mir egal! Lass mich in Frieden. Geh mir aus den Augen." Zische ich, hole mir Sarahs Spiegel und verschwinde in meinem Zimmer. "Rose komm schon! Sei mir nicht böse! Das sollte doch nur Spaß sein!" Alex klopft zum hundersten Mal an die Zimmertüre. Ich habe seine Entschuldigungsversuche bestens ignoriert. Und das zaubert mir schon ein Lächeln auf die Lippen. Inzwischen habe ich mich gewaschen und angezogen. Meine Haare habe ich zusammengebunden. Mein schwarzer Rollkragenpullover soll die beiden kleinen Bisswunden verdecken. Meine schwarze Hüfthose passt meiner Meinung nach am besten dazu. Und der weiße knielange Mantel gibt meinem Outfit den letzten Schliff. Zufrieden betrachte ich mich im großen Spiegel und muss kichern. Es sieht wahnsinnig komisch aus. Nur meine Kleidung ist zu sehen. Ich werfe noch schnell einen letzten prüfenden Blick in Sarahs Spiegel, schlüpfe in meine schwarzen Stiefel und gehe dann zur Zimmertüre. Ich öffne die Türe und stehe einem ziemlich verdutzen und komisch dreinschauenden Alex gegenüber. "Würdest du mich bitte vorbei lassen?" frage ich und versuche meine Stimme so kühl und gelassen wie möglich klingen zu lassen. Aber innerlich bin ich total verwirrt. So hat mich Alex noch nie angesehen. Er hat so einen komischen Ausdruck in den Augen. Schnell schiebe ich mich an ihm vorbei und hopse die Treppen hinunter. "WOW! Bist du wirklich unsere kleine Mary-Rose?" pfeift Jeremy und mustert mich. "Hör auf mich so anzustarren!" meine ich. "Jeremy hat aber Recht." Pflichtet Jason seinem Freund bei. "Jetzt hört aber auf! Sie gehört Alex. Lasst die Finger von ihr!" mischt sich Sarah ein. "Bin ich im falschen Film oder wie? Ich gehöre niemandem!!! Ihr werdet jetzt sofort aufhören mich so anzustarren! Ich habe zur Zeit echt genug. Zuerst weckt mich dieser Macho-Möchtegern-Vampir auf und dann werde ich auch noch bespannt wie ein Tier im Zoo. Ich gehe! Wir sehn uns später!" meine ich in hartem Tonfall und verlasse das Schloss. Ich will gerade mein Auto aufsperren das hält mich jemand zurück. Genervt drehe ich mich um und blicke direkt in Alex' Augen. "Wo willst du hin?" fragt Alex herab lassend. Ich merke wie mir alle Sicherrungen durchbrennen und ich total ausflippe. "So jetzt pass mal auf: Alex, Mikael, Matthias Herzog von Grado! Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Wir sind nicht zusammen, du hast mich lediglich gebissen. Das sagt überhaupt nichts. Und jetzt lass mich endlich in Ruhe!! Ich hab echt genug von dir! Ich will dich nicht mehr sehen! Ich ertrage dich nicht mehr! Lass mich doch in Ruhe!" die letzten Worte schreie ich schon fast. Dann stoße ich Alex ein Stück zur Seite steige in den Wagen und fahre davon. Ich könnte laut los schreien. Das war ja wirklich ein guter Start in einen neuen Tag, oder eben Nacht. Wie man es eben nimmt. Und so fahre ich die baufällige Straße mit hohem Tempo entlang. Aus dem Radio dröhnt gerade Rocky: Eye of the Tiger. Ich schalte das Radio auf volle Lautstärke und drücke aufs Gas. Tausend Gedanken schwirren mir im Kopf herum. Warum haben mich Alex, Jeremy und Jason so komisch angeschaut? Dieser Ausdruck in den Augen. Irgendwie unheimlich. Warum? Ist es vielleicht weil ich so sauer dreingeschaut habe? Oder weil ich etwas anderes anhabe als sonst? Oder hat es einen anderen Grund? Und warum habe ich Alex angeschrieen? Ich hätte es ihm auch ruhig sagen können. Ich hätte nicht schreien sollen. Und was ich gesagt habe! Ich habe genug. Ich ertrage ihn nicht mehr. Na toll. Wirklich wieder mal eine super Aussprache Mary-Rose! Aber Alex hat nicht das Recht mich zu Fragen wo ich hin gehe. Was ich mache. Ach verdammt!!!! MÄNNER!!! Ich schüttle heftig den Kopf versuche diese vielen Fragen zu verbannen. Ich setze den Blinker und biege ab. "Hallo Mary!" Josh umarmt mich stürmisch. "Hallo Josh!" lächle ich und drücke ihn. "Gut siehst du aus. Wie geht es dir? Du warst ja schon lang nicht mehr hier. Was hast du immer so gemacht? Erzähl mal." Sagt Josh und sieht mich freundlich an. "Ach...ich hab viel gemacht. Hab mich gemütlich eingerichtet, hab mir London genauer angeschaut und, und, und. Was ist mit dir? Was gibt's bei dir Neues?" frage ich und stütze mich auf den Kassetisch, hinter dem Josh steht. "Die Anderen fragen schon nach dir. Du sollst unbedingt mal wieder mit uns ausgehen. Sie meinten es war sehr lustig mit dir. Meine Zwischenprüfungen hab ich auch gut überstanden. Und sonst ist alles beim Alten." Erzählt Josh. "Ja ausgehen würde ich gern mal wieder. Wäre sicherlich lustig. Ich hab fast immer Zeit. Nur Tagsüber leider nicht. Da muss ich arbeiten." Lüge ich. "Ja, ist klar. Was meinst du? Wie wäre es mit kommenden Samstag? Wir holen dich um 21:30 Uhr ab." Schlägt Josh vor. "Ja, klasse. Das wäre super. Würde mich freuen." Meine ich erfreut. "Okay gut, dann hole ich dich um 21:15 ab. Wir treffen uns dann einfach mit den anderen vor der Disco." Sagt Josh sichtlich erfreut. "Ja super. Ich freue mich schon. Aber jetzt mal was anderes: Ich wollte dich fragen, ob ich dich nicht mal zum Essen einladen darf? Du hast mich in die Disco eingeladen und mir deine Freunde vorgestellt. Ich wollte mich revangieren. Na was sagst du dazu?" frage ich und richte mich wieder auf. "Ja....ähm....und Alex? Der hat doch sicherlich ein Problem damit!" meint Josh und sieht mich an. "Ist mir das nicht völlig egal ob Alex ein Problem damit hat? Soll er doch ein Problem haben. Er kann auch gerne 2 zwei oder drei Probleme haben! Mir ist das egal." Meine ich. "Oh. Dicke Luft bei euch beiden?" Josh sieht mich kritisch an. "Kann man so sagen. Die ewigen Streitereien. Und nur wegen Kleinigkeiten. Dabei will ich das überhaupt nicht!" meine ich und seufze laut. "Ja, warum sagst du das Alex nicht einfach?" plötzlich werden Joshs Augen größer. "Was soll mir gesagt werden?" Ich drehe mich um und erblicke Alex. "Ach nichts. Nur dass ich Josh zum Essen eingeladen habe. Und dass ich dir das sagen soll." Ich wende mich zu Josh:"Okay dann am Freitag um 20 Uhr bei mir. Ich freu mich wenn du kommst!" verabschiede ich mich und drücke Josh einen Kuss auf die Wange. Dann zerre ich Alex aus dem Supermarkt. "Sag mal, was sollte dass denn?" Alex sieht mich an. "Was meinst du?" frage ich und erwidere seinen Blick. "Der Kuss gerade?" Alex lehnt sich gegen mein Auto. Ich überlege kurz, ob ich etwas erwidern soll, doch ich lasse es bleiben und sehe Alex nur an. "Na bekomm ich eine Antwort?" Alex sieht in den Himmel. "Du bist so ein Idiot! Josh ist nur ein guter Freund von mir. Mehr nicht!" flüstere ich und stelle mich vor ihn. Der mächtige Vampir in Schwarz sieht noch immer in den Himmel. Ich lege meine Hand auf seinen Oberkörper. Ich will nicht mehr streiten. Ich habe genug von den ewigen Streitereien. Ich will mich mit Alex vertragen. Ich mag ihn doch. "So hat es für mich aber nicht ausgesehen!" murmelt Alex. "Tja, was du siehst und was Sache ist, daran kann ich leider nichts ändern." Sage ich kühl und steige in den Wagen. Wenn Alex nicht von seiner Meinung herunter steigt, dann kann ich auch nichts daran ändern. Ich wollte mich versöhnen. Tja, Pech gehabt. "Wir sehen uns zu Hause!" sage ich und fahre, ohne Rücksicht darauf dass Alex noch immer an den Wagen gelehnt da steht, los. Eine kleine heiße Tränen stielt sich aus meinem Augenwinkel doch ich wische sie mit meinem Ärmel ab und steige aufs Gas. Von Fragen, Antworten und einem Geheimnis. ------------------------------------------ Halli Hallo meine Knuffels!! Ihr fragt euch sicher warum schon heute der neue Teil kommt! Nun, ja mich hat die Grippe nun voll erwischt und ich muss das Bett hüten. Aber heute geht es mir schon besser. Und da ich jetzt die Woche, laut Arzt, zu Hause bleiben muss, habe ich genügend Zeit um noch weitere Teile zu schreiben. Ich hab diesen Teil hundert Mal gelöscht, neugeschrieben, ausgebessert, bin noch mehr ins Detail gegangen und hab versucht alles noch mehr auszubauen. Dieser Teil liegt mir wirklich sehr am Herzen, da ich ihn so oft umgeschrieben habe. Und ich habe auch versucht ihn ein wenig länger zu machen. Es sind genau 3 1/2 Wordseiten. Und sowieso und ü+berhaupt ist es der 20te (!!!!!!!!!!!!!!!) Teil. Leider bin ich zu krank um zu feiern, aber ein Stück Torte kann ich schon essen! ^^ *jedem ein Stück Schokotorte geb* Und nun wünsche ich euch super voiel Spaß mit diesem Teil! HEL *knuddelZ* eure Dessi°° "Ich bin wieder da!" rufe ich und steige die Treppen zu meinem Zimmer hinauf. "Hallo Rose! Wo warst du denn?" fragt Matt neugierig und sieht mich an. "Ich habe einen Freund zum Essen eingeladen." Erkläre ich. Soll ich Matt um Rat fragen? Ich weiß nicht. Wahrscheinlich würde er mich auslachen. "Ah, dann ist ja gut. Bis später!" Matt will gerade wieder in seinem Zimmer verschwinden. "Matt! Warte kurz. Kann ich mit der Sprechen? Es dauert auch nicht lange." Ich sehe Matt ernst an. "Klar doch. Komm, wir gehen woanders hin." Matt lächelt mich leicht an und ich folge ihm. "SAG MAL HAST DU EINEN KNALL?????" ich bin knapp davor den Verstand zu verlieren. Meine Stimme klingt schrill und total hysterisch. Aber wen wundert das? Ich baumle bestimmt 25 Meter über der Erde, und mein einziger Halt verkündet mir dass er mich jetzt loslassen will. "MATT!!!!!! DAS KANNST DU NICHT MACHEN!!!!!!!!!!!!" kreische ich entsetzt. "Warum nicht? Irgendwann musst du es doch lernen. Und ich finde den Augenblick sehr passend." Ich merke wie Matts Griff um mein Handgelenk lockerer wird. "Bitte Matt. Ich flehe dich an! Lass mich jetzt nicht los! Bitte nicht. Ich will doch nur mit dir sprechen. Mehr nicht!" ich blicke nach oben und sehe Matt hilflos an. "Okay gut. Dann eben nicht. Aber irgendwann musst du es lernen." Ich merke wie wir langsam zu Boden fliegen und ich endlich wieder Boden unter mir spüre. Ich sinke auf die Knie und atme erleichtert aus. Mein unregelmäßiger Atem bildet kleine Wölkchen in der kalten Luft. Ich verharre einigen Momente in dieser Stellung und versuche mich und meinen Körper zu beruhigen. Nach einiger Zeit geht mein Atem wieder regelmäßig und auch ich habe mich wieder beruhigt. Langsam erhebe ich mich. Wir sind mitten auf einem Friedhof. Ungläubig sehe ich mich um. Die steinernen Kreuze, die Engel aus Marmor und die bemoosten Gräber lassen darauf schließen dass dieser Friedhof schon ziemlich alt sein dürfte. Der Mond leuchtet ,sehr schwach, auf uns herab und Nebel zieht umher. Vor mir steht ein riesiger Engel, aus weißem Stein, auf einem Sockel. Moos und Efeu ranken sich um den Sockel. Mit ausgebreiteten Armen und Flügel steht der Engel da. Die steinerne Figur sieht schon leicht mitgenommen aus. Hier und da kann man einige Risse im Stein erkennen. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Fast kommt es mir so vor als würde der Engel mich genau beobachten. Schnell wende ich meinen Blick ab und sehe mich weiter um. Am Ende des Friedhofes ist ein altes schwarzes Tor, von dem schon die Farbe abblättert. Es ist sehr kunstvoll geschmiedet. Ich tippe spontan auf das 15. Jahrhundert. Große stumpfe Zacken, die vor langer Zeit einmal spitz waren, zieren das obere Ende des Tores. Das große Schloss ist aufgebrochen und schon stark verrostet. Neben dem Tor breiten sich zwei große alte Backsteinmauern in beide Richtungen aus. Hier und da kann man einige Löcher in den Mauern erkennen. Der Wind fährt durch die Trauerweide die neben dem alten Tor, auf der Innenseite des Friedhofes, steht. Eine Eule singt ihr nächtliches Lied und ich kann ihre gelben Augen für einen Moment aufblitzen sehen. Ich erschaudere ein zweites Mal. Für mich ist das, was diese Eule macht nicht singen sondern Kreischen. Und dieses Kreischen jagt mir irgendwie Angst ein. Aber nur irgendwie! Nicht das ich, Mary-Rose, Angst hätte, nein! Sicherlich nicht! Ich habe Alex überlebt, also überlebe ich auch das! Aber mir ist nicht wohl an diesem Ort. Nach diesem missglückten Versuch mir selber Mut einzureden, wende ich mich wieder zu Matt. Anscheinend kann er meinen Blick deuten, denn er macht eine Handbewegung und ich folge ihm. "Das hier ist mein Ort. Ich komme oft hierher. Immer wenn ich nachdenken will, oder die Veränderrungen einfach Überhand nehmen. Jeder Vampir hat einen ganz speziellen Ort, der nur ihm gehört. Und die anderen Vampire respektieren das auch. Das heißt, wenn ein Vampir an einen Ort kommt und merkt dass sich schon ein andere Vampir an diesem Ort aufhält dann verschwindet er wieder. So wie bei Alex es die verfallene Ruine ist, ist es bei mir eben dieser alte Friedhof. Auch Sarah, Sebastian, Jason und Jeremy haben so einen Ort. Für gewöhnlich zeigen Vampire niemandem ihren Ort. Denn an diesen Ort ziehen sie sich immer zurück. Wenn jemand von uns verschwindet weißt du wo dieser Jemand sich mit Sicherheit aufhält. Aber genug davon. Was willst du mit mir besprechen?" Matt sieht mich mit seinen warmen Augen freundlich an. Ich weiß zuerst gar nicht was ich sagen soll. Seine Worte, seine Stimme, seine Art zu gehen, seine Augen, sein Gesicht. Einfach alles. Matt ist schon ziemlich alt für einen Vampir. Er ist sehr weiße und klug. Ich bin mir sicher er hat schon viele Erfahrungen gesammelt. Egal ob Gute oder Schlechte. Eine ganze Weile sehe ich ihn nur an. "Mary-Rose? Was wolltest du mir sagen?" "Ich......ähm.....nun ja.....weißt du...." stammle ich ein wenig verlegen. "Dann sprechen wir eben zuerst über alltägliche Dinge. Wenn du mich was fragen willst, dann mach nur. Ich helfe dir gerne weiter." Wieder lächelt mich Matt an. "Glaubst du es gibt Engel?" Ich sehe Matt an. Diese Frage habe ich mir schon so oft gestellt. Vor allem nach dem Tod meiner Eltern. Ich habe mich oft gefragt, wenn es Engel gibt, wo sie waren als meine Eltern starben. Warum sie den Unfall nicht verhindert haben. Wo waren sie? Je länger ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich. Für was soll ein Schutzengel denn gut sein, wenn er nicht auf die Menschen achtet? Aber auf der anderen Seite wollen die Engel, sofern es welche gibt, die Menschen auf den richtigen Weg bringen. Vielleicht mussten meine Eltern sterben. Wenn mich dieser Schicksalsschlag nicht getroffen hätte, wäre ich jetzt nicht hier. Nicht bei Sarah, Sebastian, Jason, Jeremy, Matt, Josh und.....ja...dann hätte ich Alex auch nie kennen gelernt. Aber es gab nie Beweiße für die Existenz von Engeln. Okay, für Vampire auch nicht, aber lassen wir das. Ich lasse meine Gedanken schon wieder viel zu sehr ausschweifen. Auf jeden Fall habe ich es aufgegeben über Engel, Gott, und das Schicksal zu philosophieren. Ich finde ja doch keine Antworten darauf, also warum soll ich mich quälen? Aber ich bin mir sicher Matt hat eine Antwort auf meine Frage. Für mich ist Matt wie ein Vater. Ich vertraue ihm, und habe das Gefühl immer zu ihm kommen zu können. Irgendetwas sagt mir dass Matt auf alle meine Fragen eine Antwort weiß. "Ob es Engel gibt?? Gute Frage. Es gibt Vampire, warum sollte es dann keine Engel geben?" Matt holt mich mit seiner tiefen, warmen Stimme aus meinen Gedanken. "Ja du hast Recht." Sage ich und sehe zu Boden. "Ich persönlich bin mir sicher dass es Engel gibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Menschen sich alles nur ausgedacht haben. Irgendwoher muss doch der Glaube an Engel kommen. Ich glaube schon an sie. Es gibt Vampire und noch einige andere Wesen, die sich den Menschen so niemals zeigen würden. Also wird es bestimmt auch Engel geben." Matt sieht mich an und setzt sich dann auf eine kleine alte, weiße Steinbank. Mit der rechten Hand deutet er auf den Platz neben sich und ich setze mich. Eine kurze Stille tritt ein. Ich ringe mit mir. Soll ich Matt jetzt fragen? Ob er mich wohl auslachen würde? Nein, ganz sicherlich nicht. Ich hole noch einmal tief Luft und sehe Matt dann an. "Es ist nicht ganz leicht.......ähm......als......ähm.....als ich vorhin weg gegangen bin haben mich Alex, Jason und Jeremy so komisch angeschaut. Sie haben mich so noch niemals zuvor angesehen. Und bei Alex hat es mich am meisten gewundert. Und da du für mich der Weißeste von allen bist, wollte ich dich fragen, ob du mit vielleicht eine Antwort geben kannst." Ich sehe zu Boden. "Ja Mary-Rose. Da kann ich dir eine Antwort geben. Aber ob dir diese Antwort gefällt. Das weiß ich leider nicht. Aber ich werde versuchen dir das zu erklären. Pass auf. Du warst ein Mensch. Für Jason und Jeremy warst du nichts weiter als ein Mensch. Zwar ein besondere Mensch, denn sie haben für dich Freundschaft empfunden, aber nicht mehr. Eben >NUR< ein Mensch. Und jetzt bist du seit kurzem ein Vampir. Und ein weiblicher noch dazu. Du hast dich zwar in deinem Wesen, in deinem Charakter nicht verändert, aber äußerlich bist du nun ein weiblicher Vampir und sendest eben Signale. Und das ganz unbewusst. Es wird nicht lange dauern, da werden Jason und Jeremy erkennen dass du noch immer die alte Mary-Rose bist und dich nicht verändert hast. Lass ihnen ein wenig Zeit. Die beiden sind noch jung und unerfahren. Soviel zu Jason und Jeremy. Warum Alex dich so angeschaut hat, kann ich nur erraten. Ich nehme an weil er jetzt zum ersten Mal wirklich sieht was du bist. Ich werde dir jetzt eines unsere größten Geheimnisse verraten. Dazu muss ich aber ein wenig weiter ausholen: Es kommt zwar nicht allzu oft vor dass sich Vampire in Menschen verlieben, aber es kommt vor. Und genau da tauchen Probleme auf. Ein Vampir der etwas für einen Menschen empfindet, kann nicht mehr die Gedanken des Menschen lesen. Er weiß nicht, wie derjenige fühlt, wie er denkt. Und das ist eines der schlimmsten Dinge für einen Vampir. So ist es Alex gegangen. Darum hat er versucht dich von ihm fernzuhalten. Dich auf Distanz zu bringen. Damit er dich und sich selbst nicht verletzt. Aber da du jetzt ein Vampir bist ist es für ihn leichter. Er kann deine Gedanken zwar noch immer nicht lesen, da er etwas für dich empfindet, aber er kann deine Emotionen erahnen. Das heißt nicht dass Alex weiß wie und was du für ihn fühlst, sondern dass er etwas ahnt. Und genau das ist der springende Punkt. Alex kann sich nicht in dich hineinversetzen, kann deine Gedanken und Gefühle nicht lesen. Und als er dich heute so komisch angeschaut hast, wie du sagst, nehme ich an dass ihm erst so richtig bewusst geworden ist, was du für ihn bist. Das du mehr bist als nur eine Freundin. Das ist meine Meinung." Ich sehe Matt mit weit aufgerissenen Augen an. In meinem Kopf rattert es. Hätte ich das doch bloß früher gewusst. Jetzt wird mir so einige klar. Jetzt habe ich endlich Antworten auf viele meiner Fragen. Jetzt weiß ich endlich was los ist. "War das etwa zuviel Information für dich?" Matt sieht mich leicht besorgt an. "Nein, ganz und gar nicht." ich schüttle den Kopf. "Dann ist ja gut." Matt sieht in den Himmel. "Matt? Kann ich dich noch was fragen?" ich wende meinen Blick zu den Sternen. "Klar. Frag nur. Ich helfe dir gerne." "Ich wollte fragen, wie du zu einem Vampir geworden bist, und wie du die Anderen kennen gelernt hast. Wenn ich darf?!" ich sehe schnell zu Boden. "WAS? Das interessiert dich? Bist du dir sicher? Du würdest dich doch nur langweilen." Matt sieht mich skeptisch an. "Warum sollte es mich langweilen? Ich unterhalte mich gerne mit dir. Es macht mir Spaß. Außerdem halte ich dir für äußerst Weiße und Lebenserfahren. Ich höre dir wirklich gerne zu." Sage ich und lächle. "Wenn das so ist. Ich wurde von einem Vampir gebissen als ich gerade als Bote zu einem Grafen auf ein französisches Landgut unterwegs war. Ich hatten den Auftrag ihm einen Brief zu bringen, der von höchster Wichtigkeit war. Damit ich schneller war ritt ich über einen Friedhof. Dort traf ich dann einen Mann. Er fragte mich ob ich mit meinem Leben zufrieden war, oder ob ich etwas ändern wolle. Ich war noch recht jung, 21 Jahre. Ich war ein Waisenkind, und von einem General aufgenommen worden. Ich diente dem Militär, und mein Ziehvater kam bei einer Schlacht ums Leben. Meine Ziehmutter weinte nur noch und sprach kein Wort mehr mit mir. Ich war wirklich nicht sehr zufrieden mit meinem Leben. Und seit diesem Tag bin ich ein Vampir." Matt sieht mich an. "Und bereust du es?" ich flüstere schon fast. Ich habe wirklich Respekt vor Matt. Er lebt schon viel länger als Alex und Sebastian. "Das ist eine schwere Frage. Wenn ich jetzt im Moment antworten würde, müsste ich ehrlich sagen dass ich es nicht bereue. Ich bin jetzt in dieser Situation ziemlich glücklich. Ich wohne mit meinen Freunden auf einem Schloss und mir geht es gut. Aber wenn du jetzt alles meinst, dann muss ich sagen, ja ein wenig. Es gab Zeiten da wollte ich sterben. Da wollte ich einfach nicht mehr. Aber diese Zeiten vergehen." Matt sieht wieder in den Himmel. "Aber warum fragst du mich das?" Matt wendet seinen Blick zu mir. "Einfach nur so. Ich bin eben neugierig." Sage ich und lächle. "Ganz die Alte. Lass uns wieder nach Hause fliegen. Es wird bald hell und ich habe Hunger." Meint Matt. "Warum ganz die Alte?" frage ich verwundert und erhebe mich. "Die meisten Menschen die zu einem Wesen der Nacht werden, verändern sich. Entweder sie ziehen sich immer mehr und mehr zurück, oder sie werden zum absoluten Gegenteil. Aber bei dir ist das anders. Ich frage mich warum. Du bist doch ein ganz normaler Mensch gewesen oder?" Matt sieht mich prüfend an. "Ja bin ich. Meine Eltern waren auch ganz normal. Das heißt....wenn.....Matt warte mal.....da....da.....gibt es etwas was mir bisher noch nie aufgefallen ist......ach nein Blödsinn." Winke ich dann doch wieder ab. "Nein, sag es mir." Der Vampir mit den warmen braunen Augen sieht mich neugierig an. "Alex ist ein Vorfahre von mir, und ich dachte zuerst es könnte damit zusammenhängen. Aber das ist schwachsinnig." Meine ich. "Nein, damit hängt es nicht zusammen. Komm lass uns wieder nach Hause fliegen. Mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Lass alles einfach auf dich zukommen. Du hast ja nun genug Zeit dafür. Und wenn du etwas erzwingen willst, bekommst du meist alles nur nicht das was du willst. Es wird langsam hell. Ich verspreche dir auch, ich werde dich nicht fallen lassen." Matt streckt seine Hand aus und grinst mich schelmisch an. Ich grinse ebenfalls und reiche ihm meine Hand und gemeinsam fliegen wir durch die alte Nacht wieder zurück zum Schloss. Von Entscheidungen, angespannten Nerven und Schmerzen. ------------------------------------------------------ Hiiiiiii meine Knuffels!!!! Sodala, jetzt kommt Teil 21!!!! *freu* Ich möchte mich jetzt mal bei euch bedanken. Für die lieben Kommis und allem anderen!!! Hab euch lieb! *knuddel* Heut ist der 31 Oktober!!!!! Das heißt HALOWEEN!!!!!!!!!!!!! Ich wünsche euch allen HAPPY HALOWEEN!!!! Ich geh jetzt dann feiern!!!! *freu* Ich muss ja bei jeder Gelegenheit feiern gehen! *gg* Aber jetzt kommt erstmal Teil 21!!! Dieser Teil ist für mich persönlich nicht sonderlich spannend geworden. Aber der Teil ist unheimlich wichtig für den nächsten Teil. Was in Teil 22 passiert überlasse ich eurer Fantasie! Aber da gibt es ggaaannnnzzzz viel Mary-Rose+ Alex! *fg* Jetzt wünsch ich euch erstmal viel Spaß beim lesen! HEL! *knuddelZ* eure Dessi-Chan°° "Matt? Danke!" sage ich als der Vampir gerade im Speisesaal verschwinden will. "Gern geschehen!" Matt lächelt leicht und verschwindet dann zum Essen. Ich gehe tief in Gedanken versunken die Treppen hinauf. Das was Matt mir erzählt hat, veranlasst mich zum Nachdenken. Ob ich meine Entscheidung auch irgendwann einmal bereuen werde? Ob es auch Zeiten geben wird, in denen ich am liebsten sterben würde? Und warum hat Alex mir das nicht erzählt? Warum hat Alex mir nicht gesagt dass er sich unheimlich schwer tut? Aber ich verstehe jetzt alles ein wenig besser. Einige Fragen die mich schon seit längerem quälen haben jetzt endlich eine Antwort gefunden. Und was hat Matt noch gesagt? Jeder Vampir hat einen bestimmten Platz, an den er sich zurückzieht? Brauche ich auch einen? Brauchen nicht unbedingt, aber ich hätte auch gerne einen. Aber welchen Ort? Den Supermarkt? Ich muss kichern, ja klar, Josh würde sich bestimmt freuen, wenn ein Vampir gerade einen Supermarkt zu seinem Ort auserkoren hat. Okay dann eben nicht den Supermarkt. Eigentlich brauche ich so einen Ort gar nicht. Ich kann mich doch in mein Zimmer zurück ziehen, wenn ich meine Ruhe haben will. Wie wäre es......ja das ist gut. Mein Ort wird der Dachboden des Schlosses sein. Dort fühle ich mich wohl, und wenn ich wirklich einmal nicht gefunden werden will, dann suchen mich die anderen sicher überall nur nicht im Schloss. Außerdem fühle ich mich auf diesem alten, modrigen Dachboden sehr wohl. Und nun habe ich ein völlig neues Bild von Matt. Ich hielt ihn immer für sehr ruhig und nicht sehr gesprächig. Irgendwie erinnert er mich sehr stark an meinen Vater. Mein Vater war auch sehr ruhig. Und er wusste auch immer Rat. Egal in welcher Lebenslage. Plötzlich steigt wieder dieses Gefühl in mir hoch. Das Gefühl des Vermissens. Ja, jetzt wird mir wieder so stark bewusst wie sehr ich meine Eltern doch vermisse. Den Duft von dem Fliederparfum meiner Mutter, den Geruch von dem Aftershave meines Vaters. Ich vermisse die Stimme meiner Eltern. Das helle, klare Lachen meiner Mutter und das tiefe brummige Lachen meines Vaters. Ich vermisse so viele kleine Dinge. Eine Berührung, ein Lachen, eine Bewegung. Etwas bedrückt öffne ich die Türe zu meinem Zimmer und trete ein. Ich durchquere mein Zimmer und setze mich schließlich auf die Brüstung des Balkons. Der Wind weht mir ins Gesicht und ich erkenne dass es am Horizont schon ziemlich hell wird. Aber ich habe Matt vorhin angelogen. Ich habe an etwas ganz anderes gedacht. Als Matt dass mit der Veränderung gesagt hat, ist mir ein Gedanke durch den Kopf geschossen. Aber ich wollte es Matt nicht sagen. Deshalb hab ich das mit Alex und der Verwandtschaft zwischen uns gesagt. Aber irgendetwas gab es, in meiner Familie. Meine Mutter hatte mir gegenüber oft Andeutungen gemacht. Leider konnte ich bis heute nicht verstehen auf was sie hinaus wollte. Und dann war auch noch dieser Traum. Ich hatte ihn oft, als ich jünger war. Er kam jede Nacht. Und immer wieder der selbe Traum. Und dann an meinem 20sten Geburtstags war er verschwunden. Dann kam er nicht mehr. Bis heute weiß ich nicht was dieser Traum zu bedeuten hatte. Aber bis heute werde ich das Gefühl nicht los dass dieser Traum mir etwas sagen wollte. Gleich wie die Andeutungen meiner Mutter. Ich seufze und schüttle resigniert den Kopf. Zu viele Fragen tauchen in letzter Zeit auf. Zu viele Dinge sind in meiner Gegenwart. Und diese Dinge sind mir unbegreiflich. Ich hebe den Kopf und sehe auf den Horizont. Aber warum kommen mir diese Gedanken jetzt wieder? Ich hatte diesen Traum doch schon so lange vergessen. Ob es etwas mit meiner momentanen Situation zu tun hat? Ob ich herausfinden soll was in meiner Familie irgendwann einmal geschehen ist? Soll ich nach etwas suchen? Es wäre eine Abwechslung. Aber dafür müsste ich wieder zurück in meine alte Heimat fliegen. Soll ich es machen? Irgendetwas in mir sagt mir, ich soll es wagen. Es gibt viele Dinge die ich nicht weiß. Die niemand weiß. Ich bin mir sicher meine Eltern wussten etwas. Und sie wollten es mir sagen. Aber dazu kam es leider nicht mehr. Ich atme einmal tief durch und schließe dabei die Augen. Vor mir liegt eine schwierige Entscheidung. Ich öffne die Augen wieder und blicke in den Himmel, der immer heller wird. Der Mond verblasst immer mehr und es sind nur noch vereinzelt Sterne am, immer heller werdenden, Himmelszelt. Der Horizont wird hellblau, dann dunkelrot und schließlich orange. Bald werden die ersten Sonnenstrahlen den Balkon treffen. Aber noch ist es noch nicht so weit. Ich habe es geliebt die ersten erwärmenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut zu spüren. Dadurch wurde meine innere Energie wieder aufgeladen. Aber nun ist dies alles vorbei. Ich kann nicht mehr in die Sonne gehen. Nie mehr wieder. Aber das ist mir egal. Ich habe diesen Preis gerne bezahlt. Meine beste Freundin lebt, ich kann für immer bei ihr bleiben und ich bin nie wieder alleine. Da macht es mir nichts aus die Sonnenstrahlen nicht mehr zu spüren. Ich stemme mich auf die Brüstung und stelle mich darauf. Ich breite meine Arme aus und atme die kühle, frische Luft ein. Der Wind weht mir ins Gesicht und spielt mit meinem Mantel. Ich schließe die Augen um diesen Moment voll und ganz zu genießen. Nach einiger Zeit öffne ich die Augen wieder und habe meine Entscheidung getroffen. Ja, ich mache es. Ich werde das Geheimnis herausfinden. Ich werde suchen und finden. "Na hast du dich wieder normalisiert?" dringt eine allbekannte Stimme an mein Ohr und reißt mich aus meinen Gedanken. Ich seufze und springe rückwärts von dem Geländer des Balkons. "Wer von uns beiden hat es hier bitter nötig sich zu normalisieren?" frage ich ein wenig gereizt zurück. Noch immer habe ich Alex den Rücken zugewendet. Ich lehne mich wieder an das Geländer. Ich will jetzt nicht mit Alex reden. Ich muss dass alles genau planen. "Wer hätte mich beinahe umgefahren? Und überhaupt, wo warst du die ganze Nacht?" Ich spüre seine Blick. "Erstens: Hör sofort auf mich so anzustarren, du kannst meine Gedanken ja doch nicht lesen! Zweitens: >ICH< habe versucht mich mit >DIR< zu versöhnen, aber der Herr Graf lässt sich ja nur noch von seiner Eifersucht leiten. Und Drittens: Geht es dich nicht einmal den Dreck unter meinen Fingernägeln an wo ich war. Ich hoffe du hast es jetzt endlich geschnallt! Gute Nacht!" sage ich und stoße mich von der Brüstung ab. Ich will gerade in mein Zimmer gehen, als ich fest an meinem Arm gepackt werde und fest gehalten werde. "So meine liebe Mary-Rose! Jetzt wirst du mir mal ganz genau zuhören! Wer hat dir das mit den Gedankenlesen erzählt? Wer sagt dass ich mich von meiner Eifersucht leiten lassen? Und es geht mich sehr wohl etwas an, wo du warst!" Alex' Augen funkeln zornig. "Lass mich sofort los! Alex ich warne dich im Guten. Du wirst es bitter bereuen!" zische ich giftig. "Oh, soll ich etwa Angst vor dir haben?" seine Stimme klingt amüsiert und spöttisch. "Was würdest du sagen, wenn ich für eine Zeit lang auf Reise gehe?" wechsle ich das Thema. Ich will mich nicht streiten. Ich habe jetzt keine Zeit für Streit. Alex lässt meinen Arm los und sieht mich ein wenig geschockt an. "Was willst du machen? Weg gehen? Wie stellst du dir dass denn vor? Du bist gerade mal 2 Tage ein Vampir und willst schon wieder verschwinden?" Alex' Gesichtsausdruck wird wärmer und das zornige Funkeln in seinen Augen verschwindet. "Ja, ich muss nach etwas suchen. Ich muss zurück in meine alte Heimat. Ich weiß nicht wie lange es dauern wird. Ich werde wahrscheinlich nächste Woche aufbrechen." Sage ich, mit festem Ton in der Stimme. "Aber das kannst du nicht bringen! Das geht nicht. Du kannst noch nicht einmal alleine etwas essen. Wie willst du überleben?" Alex geht einen Schritt auf mich zu. "Alex, bitte. Es ist mir sehr wichtig. Ich muss das alles noch einmal durchorganisieren. Dann werde ich dir mehr erzählen. Bitte, ich muss gehen." Sage ich und nehme seine Hände in meine. "Na gut. Dann mach was du nicht lassen kannst. Aber ich werde dich begleiten. Ich lasse dich nicht alleine fort. Das ist zu gefährlich. Und ich habe die Verantwortung für dich. Ich werde mit dir gehen." Sagt Alex. Auf meinem Gesicht breitet sich ein glückliches Lächeln aus und ich falle Alex um den Hals. "Danke Alex! Vielen Dank! Mein kleines Zähnchen! Ich hab dich ja so lieb!" meine ich überglücklich. "Ist schon gut. Aber könntest du mich wieder los lassen? Du erwürgst mich sonst noch!" lacht Alex. Ich lasse von ihm ab und lächle ihn an. "Wir sprechen morgen darüber. Ich werde dir helfen alles zu organisieren. Und du musst mir alles genau erzählen. Im Moment weiß ich nur dass du etwas finden willst. Also dann. Schlaf gut meine kleine Rose!" meint Alex und geht an mir vorbei. "Ja schlaf du auch gut. Und vielen Dank! Zähnchen!" sage ich gebe Alex einen Kuss auf die Wange und hüpfe fröhlich in mein Zimmer. Nun liege ich uns Bett und wälze mich unruhig hin und her. Ich wende mich auf die linke Seite und starre ins Leere. Ich setze mich auf und schalte die Nachttischlampe ein. Ich bin viel zu aufgeregt. Ich freue mich dass Alex mit mir mitkommt. Ich freue mich auf dieses Abenteuer. Und ich bin verwundert dass Alex wirklich mitkommt. Ich freue mich wieder mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Ich lasse mich zurück ins Kissen fallen und schließe die Augen. Mit der rechten Hand lösche ich das Licht und versuche einzuschlafen. Doch es gelingt mir nicht. Egal wie oft ich mich im Bett herumwälze. Ich finde einfach keinen Schlaf. Genervt schlage ich die Decke zurück und schwinge die Füße über den Bettrand. Wenn ich nicht schlafen kann, dann werde ich eben ein wenig lesen. Ich ziehe mir meine hellblaue Jogginghose und mein weißes Top an, schlüpfe in meine blauen Froteeschlappen und öffne die Türe. Plötzlich spüre ich einen brennenden Schmerz in meiner rechten Hand. Ich muss einen schmerzhaften Aufschrei unterdrücken. Der Geruch von Verbranntem steigt mir in die Nase. Sofort ziehe ich meine Hand zurück und sehe sie an. Durch ein Fenster gegenüber meiner Türe dringen die ersten Sonnenstrahlen hindurch. Und direkt auf meine Hand! Die gesamte Außenfläche ist verbrannt. Schnell laufe ich ins Badezimmer und lasse Wasser darüber laufen. Tränen schießen mir in die Augen, doch ich unterdrücke sie tapfer. Als der Schmerz ein wenig besser ist, will ich vorsichtig aus dem Badezimmer gehen. Aber ich habe vergessen die Türe zu schließen und nun ist mein ganzes Zimmer von Sonnenlicht durchflutet. Super Mary-Rose! Hast du wirklich genial gemacht! Erstklassig! "VERDAMMT!!!!!!!!! WIE ICH DAS DOCH HASSE!!!!!!!!!!!!!!!!!!" fluche ich durch das Schloss. "Was hast du denn Mary-Rose?" "AHHHHHHHHH!" ich drehe mich um, taumle ,vor lauter Schreck, einige Schritte zurück und stolpere. Gerade als mein Gesäß kurz vor davor ist den Boden zu küssen, schnappt eine Hand nach mir und zieht mich hoch. "AHHHHHHHHHHHHHHH!" schreie ich noch mal. Aber diesmal nicht weil ich mich erschreckt habe. "Was schreist du denn so rum?" Alex, Matt, Jason und Jeremy stehen vor mir. "Ahhhhhh........ lass............Ahhhhhh..........AUUUUUUUUUUUUUU!!!!!!!!!!!!!!!!!!! VERDAMMT NOCHMAL LASS SOFORT MEINE HAND LOS!!!!!!!!!!!!" schreie ich mit schmerzverzerrter Miene. Alex sieht mich verwundert an, lässt meine Hand dennoch los. Sofort stoße ich meine Freunde zur Seite und halte meine Hand unter das kalte Wasser. "Was ist denn hier los? Wer schreit hier das ganze Schloss zusammen?" fragt Sarah und reibt sich die Augen. Doch ignoriere ihre Frage. Ich muss mich darauf konzentrieren, den Schmerz zu unterdrücken. Ich habe mich schon sehr oft an irgendetwas verbrannt, aber diese Schmerzen hier sind kein Vergleich. Das Brennen breitet sich in meiner gesamten Hand aus. Es schmerzt, als würde die ganze Kraft eines Brenneselstrauches, sich nur auf einen Punkt an der Handaußenfläche konzentrieren. Ja so könnte man den Schmerz ein wenig vergleichen. Nachdem ich meine Hand durch das eisige Wasser gänzlich betäubt habe, drehe ich mich zu meinen Freunden um. Alle 6 stehen ziemlich verschlafen in meinen kleinen Bad und sehen mich mit großen, aber müden Augen an. "Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?" fragt Matt in väterlichem Ton und sieht sich meine Hand an. Ich ziehe sie sofort zurück und halte sie schützend an meinen Körper. "NICHT. BERÜHREN." Sage ich langsam und leise. "Aber ich muss es mir ansehen. Das was ich bis jetzt gesehen habe, sieht gar nicht gut aus." Meint Matt und sieht mich an. "NICHT. BERÜHREN." Sage ich noch einmal. "Aber......." "NICHT. BERÜHREN. Darf ich fragen wie ihr alle in mein Zimmer gekommen seid?" frage ich und sehe alle eingehend an. "Na durch unsere Kräfte. Du kannst es nur nicht weil du noch so ein junger Vampir bist. Aber du wirst es auch bald können. Darf ich mir mal deine Hand ansehen?" Sarah sieht mich an. "Ach so ist das. Nein darfst du nicht." sage ich. "Mary jetzt lass doch mal sehen!" meint Sebastian. "Nein. Und jetzt würde es mich freuen wenn ihr wieder schlafen geht. Ich wollte euch wirklich nicht wecken. Tut mir Leid. Gute Nacht." Sage ich und lächle entschuldigend. "Aber....." "Rose hat Recht. Lasst uns schlafen gehen!" unterbricht Alex seinen besten Freund. Augenblicklich verschwinden alle meine Freunde. Nur einer bleibt zurück. "Wenn ich sage: Euch alle, dann bist auch du damit gemeint Alex." Ich halte meine Hand wieder unter die Wasserleitung. "Lass mich mal sehen. Ich berühre deine Hand auch sicherlich nicht. Versprochen!" sagt Alex. Ich sehe ihn an und strecke ihm dann zögerlich meine Hand hin. Und wirklich, er sieht sich die Hand nur an. Nicht die kleinste Berührung. "Das muss verbunden werden. Ich möchte mal wissen wie du das wieder gemacht hast. Das sieht alles andere als gut aus. Los komm, setz dich mal auf dein Bett. Ich hole schnell mal Verbandszeug." Meint Alex und dreht sich um. "Soll ich jetzt lachen? Die Türe steht offen und es dringen Sonnenstrahlen hinein. Aber wenn du mich mit Verband zu einer Mumie machen willst, gerne." Meine ich sarkastisch. "Na ja, wäre schon reizvoll. Ich meine dich am ganzen Körper einzuwickeln und du kannst dich nicht mal dagegen wehren." Alex grinst frech. "Nein, dann eben in mein Zimmer. Los komm." Fordert mich Alex auf. "Und wie? Hallo ich bin gerade mal 2 Tag alt." "Was habe ich mir nur angetan?" meint Alex und schließt mich kurz in seine Arme. Ich kann gar nicht so schnell reagieren da lässt er mich auch schon wieder los. "Und jetzt setz dich aufs Bett. Ich hole nur schnell den Verbandskasten." Gibt Alex die Befehle. Ich mache was mir geheißen und setze mich auf sein Bett. Ich fühle wie die Schmerzen in meiner Hand beträchtlich zunehmen. Es zieht, brennt und kribbelt unangenehm auf der Oberfläche. "So und nun halt still. Dann tut es auch nicht so weh!" sagt Alex, setzt sich neben mich und nimmt meine Hand ganz vorsichtig in seine. Mit wachsamen Augen verfolge ich jede noch so kleine Bewegung von Alex, als er sich an meiner Hand zu schaffen macht. Wenn er mich auch nur ein einziges Mal falsch berührt kann er sich auf etwas gefasst machen. Bei meinem Körper bin ich ziemlich sensibel. Da ich Krankenschwester bin, oder besser gesagt war, kenne ich mich gut aus und weiß wie wertvoll der eigene Körper ist. Darum sehe ich es auch nicht gerne wenn mich jemand verarztet. Und so sitze ich Alex gegenüber, immer dazu bereit meine Hand beim kleinsten Schmerz weg zuziehen. "Ich pass schon auf." Meint Alex sanft. Doch ich bemerke den leicht genervten Unterton in seiner Stimme. Ich atme tief ein und aus und warte geduldig bis Alex den Verband fest umwickelt hat. Gerade als er wieder aufstehen will und den Verbandskasten an seinen rechtmäßigen Platz zurück bringen will, halte ich ihn an seinem Shirt fest. Aber durch die Macht der Gewohnheit, habe ich mit der rechten und somit verletzten Hand nach Alex gefasst. Schnell lasse ich meine Hand mit einem "Ahhhhh" sinken. "Du darfst sie nicht zu sehr beanspruchen. Am besten du lässt deine Hand eine Zeit lang in Ruhe." Meint Alex und stellt den Verbandskoffer in ein Regal das über dem Schreibtisch befestigt ist. Von Anläufen, Schrankdurchwühlungen und Neckereien. --------------------------------------------------- Hiiiii meine Knuffels!!!! Sorry dass der Teil erst soooo spät kommt, aber da ich jetzt in einem Altenheim arbeite und mein Dienstbeginn um 06:30 beginnt und bis 12:30 dauert, bin ich immer völlig geschafft. Ich muss um 06:30 immer volle Power geben und habe in 6 Stunden nur 45 Minuten Pause. Aber mir macht die Arbeit unheimlichen Spaß. Aber trotzdem hab ich es dennoch geschafft diesen Teil zu schrifteln! ^^ Wie ich versprochen habe, kommt in diesem Teil gaaaannnnzzzz viel Mary-Rose und Alex vor! ^^ Eigentlich nur die beiden!!! *gg* Und ich hab versucht diesen Teil wieder ein wenig länger zu machen. Ich hoffe er gefällt euch!!!! Ich wünsch euch a lot of fun beim lesen!! HEL!!! Eure Dessi-Chan°° Kapitel 22: "Alex......" sage ich und stelle mich vor ihn. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Alex obwohl er so freundlich zu mir ist, etwas nicht ganz passt. "WAS DENN?" fährt Alex mich an. Ich erschrecke für einen kurzen Moment, aber weiche nicht von der Stelle. "Was ist denn bloß los mit dir? Du hast doch etwas." Sage ich. Alex wendet seinen Kopf wieder zu mir und sieht mich prüfend an. "Was mit mir los ist? Nichts! Mir geht es gut. Alles in Ordnung. Ich habe doch nur erfahren dass diejenige die mir am meisten bedeutet, mit jemand anderem über uns spricht. Also weiß ich wirklich nicht weshalb du dir Sorgen machst. Ist doch alles in bester Ordnung." Meint Alex sarkastisch. Ich weiß erst mal nicht was ich darauf sagen soll. Erst nach einigen Augenblicken, fasse ich mich wieder. "Das ist es also. Es stört dich wenn ich mit jemand anderem über dich spreche." "Nicht über mich, über UNS. Das ist ein kleiner Unterschied. Ich verstehe es einfach nicht. Warum sprichst du mit Josh über uns beide?" Alex' Blick wird weicher. Nun sieht er mich nicht mehr so sauer und wütend an wie zuvor. Und erst jetzt wird mir bewusst was Alex da gesagt hat. Ich sehe Alex an und muss schmunzeln. "Alex, jetzt hör mir mal zu. Ich habe nicht mit Josh über uns gesprochen sondern mit Matt. Und auch nicht über UNS, sondern über Jeremy, Jason und dich. Matt hat mir erzählt, wie er zu einem Vampir geworden ist, warum jeder Vampir einen eigenen Ort hat und noch einige interessante Dinge. Aber ich habe nicht über uns gesprochen." Ich klopfe Alex leicht auf seinen Oberkörper und sehe ihn dann an. "Aber was war das: Am besten du sagst das Alex einfach??!!" Alex ahmt Josh nach. Ich muss lachen. "Alex, das war etwas anderes. Es ging um den Streit. Aber ich habe Josh nichts gesagt. Jetzt sei doch nicht immer so eifersüchtig. Mich interessiert Josh doch nur als guter Freund." "Sicher?" Alex hebt die linke Augenbraue. Ich muss mich beherrschen um nicht in schallendes Gelächter aus zubrechen. "Ja Alex. Sicher." Bringe ich gepresst heraus. "Warum lachst du jetzt denn?" fragt Alex und schneidet eine Grimasse. "Alex, hör auf damit." Lache ich. Doch plötzlich wird Alex ernst und sieht mich an. "Friede?" fragt Alex leise. "Friede!!!" sage ich und lächle. Dann geschieht etwas was ich niemals erwartet hätte. Alex schließt mich in seine Arme und drückt mich fest an sich. Ich bin ganz baff. Alex umarmt mich! Das hat er doch sonst nie getan. Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los dass Alex etwas vor mir verbirgt. Irgendetwas will er mir nicht sagen. Aber ich werde ihn weder zwingen noch dazu drängen, mir etwas zu sagen. "Rose? Du kannst ja nicht in dein Zimmer zurück. Willst du bis es dunkel wird hier bleiben?" flüstert Alex und drückt mich ein Stück von sich weg. "Wenn ich darf?" lächle ich. "Klar darfst du. Aber ich bin am überlegen, ob ich dich nicht wirklich zu einer Mumie machen soll." Alex grinst mich breit an. "Tztzt Männer!" Sage ich gespielt beleidigt und krabble in das Bett. "Und wo soll ich jetzt schlafen?" fragt Alex ein wenig verblüfft. Erst jetzt fällt mir auf dass ich in Alex Bett liege. Okay Mary-Rose, gggaaaannnnnzzzz ruhig bleiben. Lass dir nichts anmerken. Es ist alles okay. Du sitzt nur gerade im Bett von einem Typen den du sehr anziehend findest! Oh ja da ist sie wieder. Wie ich sie doch vermisst habe! Die Stimme aus dem Hintergrund. Mein Gewissen, das mir gerade versucht Mut zu machen. Leider schlägt dieser Versuch kläglich fehl. Denn er macht mir diese peinliche Situation erst so richtig deutlich klar. Okay, jetzt lass dir was gutes einfallen Mädchen. Alex darf nichts merken. "Na wie wäre es mit dem Boden? Kühl, hart, aus Holz und alt. Das ist doch mal eine andere Schlafgelegenheit oder?" Gut gemacht! Situation gerettet! Okay, Eigenlob stinkt. Lassen wir es. "Das ist aber mein Bett." Murrt Alex. "Soll ich etwa am Boden schlafen?" frage ich gespielt empört. Ich liebe es Alex zu ärgern. Er geht dabei immer, wirklich immer auf die Palme. "Rose, war doch nicht so gemeint. Aber weißt du was? Es ist mir ziemlich egal, ob du in meinem Bett liegst oder nicht. Das gehört MIR und ich werde genauso darin schlafen wie du!" meint Alex fest entschlossen und legt sich auch ins Bett. Dann dreht er mir den Rücken zu und löscht das Licht mit einem: "Gute Nacht Rose!" Ich sitze noch immer total verblüfft im Bett und starre Alex an. Das kann der doch nicht wirklich bringen! Der kann doch nicht mit mir zusammen in einem Bett liegen! Ich pack das nicht. "Ähm.....Alex????" frage ich vorsichtig. Doch ich bekomme als Antwort nur noch ein Schnarchen. Der wird doch nicht etwa eingeschlafen sein! Der liegt neben mir und schläft ein!!!!!!! Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll. Mich aufregen dass er so mir nichts dir nichts einschläft und auch noch schnarcht, oder lieber froh sein dass diese peinliche Situation so schnell vorüber war. Noch immer sitze ich da und starre Alex an. Aber langsam wir es langweilig nur da zu sitzen und Alex an zustarren. Zumal ich sowieso nichts sehe, da es dunkel ist. Und wenn mir langweilig ist komme ich aus sau-blöde Ideen. Dann stochere ich mit meinem Zeigefinger vorsichtig in seine Rippen. Doch nichts geschieht. Nicht einmal ein Zucken. Okay dann Anlauf zwei. Noch immer keine Regung von dem Herrn Grafen. Na gut Stufe Zwei, Anlauf Eins. Ich beginne Alex an die Ohren zu schnipsen. Doch noch immer keine Reaktion. Auch nicht bei Anlauf Zwei und Drei. Langsam wird es mir zu blöd. Stufe Drei, Anlauf 1. Ich drehe Alex auf den Rücken und beginne ihm in die Backen zu kneifen. Doch auch jetzt geschieht nicht. Als ich gerade zu Stufe Vier schreiten will, höre ich ein Murren. "Rose, ich warne dich, wenn du nicht sofort aufhörst an mir herum zufingern, dann werde ich das auch machen." Murrt Alex, wendet mir wieder den Rücken zu und kuschelt sich in seinen Polster hinein. Ich schlucke, und sehe ihn an. Moment mal! Ich und HERUMFINGERN?????? Spinnt der völlig? Aber okay, wollen wir den Grafen mal nicht noch mehr reizen. Aber die Vorstellung das er an mir....STOP!!!!! WAS DENKE ICH HIER SCHON WIEDER????? Schnell wische ich diesen Gedanken beiseite und überlege fieberhaft was ich jetzt machen könnte. Und dann breitet sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht aus. Ich krieche über Alex drüber und bewege mich auf seinen Schrank zu. Ich öffne diesen und beginne seine Sachen zu durchwühlen. Mal sehen ob ich vielleicht irgendetwas finde was mir passen könnte. Wenn ich Alex nicht ärgern soll, dann muss ich mich eben anders beschäftigen. Ich hatte schon immer die Angewohnheit, die Kleidungsstücke von meinen Freunden anzuziehen. Schon als ich klein war, habe ich immer alles andere getragen nur nicht meine Klamotten. Natürlich ist es unhöflich den Schrank von jemand anderem zu durchwühlen, aber besser Alex' Schrank durchsuchen, als ihn selber zu ärgern oder? Und ich suche ein ganz bestimmtes Kleidungsstück. Nämlich den einen schwarzen, ärmellosen Rollkragenpulli, den er gestern getragen hat. Nach einiger Zeit steht fest dass mir Alex' Modegeschmack sehr gut gefällt. Also warum sollte ich denn NUR nach dem Rolli wühlen, wenn ich auch andere schöne Klamotten finde? Ein zufriedenes Grinsen breitet sich auf meinen Lippen aus. Und so stürze ich mich in die Weiten von Alex' Schrank, auf der Suche nach dem schwarzen Rolli und anderen tollen Kleidungsstücken. Der Mond scheint durch die Balkontüre und spendet mir so ein wenig Licht. Es vergeht einige Zeit und endlich habe ich, das mir auserkorene Kleidungsstück in den Händen. Und auch noch eine schwarze Wollweste und ein schwarzes enges Hemd. Genau mein Geschmack. Plötzlich geht das Licht an und ein ziemlich böse dreinblickender Alex steht vor mir. "Rose??? Darf ich fragen was du in MEINEM Kleiderschrank suchst?" Alex stemmt sauer die Hände in die Hüften. "Ähm...ich habe....ähm....ich habe diesen Rolli gesucht. Der gefällt mir so gut, und ich wollte dich, in der Früh dann fragen ob ich mir den mal ausborgen darf." Versuche ich mich heraus zureden. "Und diese Kleidungsstücke wollte ich gerade zusammenlegen. Die waren total zerknittert!" füge ich noch schnell dazu und hlate Alex die anderen Klamotten hin. "Und deshalb, begrabscht du mich zuerst und durchwühlst dann meinen Schrank?" Alex sieht mich ungläubig an. "Begrabschen? Hast du einen Knall? Ich wollte doch nur sicherge...ich meine ich wollte schauen ob du schläfst!" meine ich und sehe Alex an. "Ja klar, Rose. Und jetzt geh wieder ins Bett." Meint Alex mit einem Tonfall der keine Widersprüche zulässt. Schnell husche ich an ihm vorbei und will gerade ins Bett klettern als ich ein: "Rose, gib mir den Rolli zurück!" höre. Ich seufze laut und werfe Alex seinen Rolli zurück. Irgendwann gehört er schon noch mir. Ich lege mich ins Bett, kuschle mich in den Polster und ziehe die Decke bis zur Nase hoch. Ich werfe noch einen Blick zu Alex. Er steht vor dem Schrank und räumt seinen Rolli wieder zurück. Sein schwarzes, ärmelloses, hautenge Shirt und die schwarze Boxershort schmiegen sich bei jeder Bewegung an seinen Körper. Moment Mal! BOXERSHORT???????????????? Ich blinzle zwei Mal und sehe dann noch einmal zu Alex. Wirklich! Er hat nur sein Shirt und seine Boxershort an. Ich pack das alles nicht!!!! Schnell presse ich mich an die Wand, und wende Alex, der sich gerade wieder ins Bett legt, den Rücken zu. Ich schlucke einmal und presse dann die Augen zusammen. Plötzlich spüre ich wie etwas in meine Wange kneift. Schnell drehe ich mich um. "Alex lass das!" meine ich und bin froh dass es dunkel ist. Aber wahrscheinlich leuchtet mein Kopf so rot wie eine Tomate. Und das sieht man auch in der Dunkelheit. "Du hast das auch getan." Meint Alex, und kneift mir ein weiteres Mal in die Wange. "Alex! Hör auf damit!" meine ich, doch ich muss zu lachen beginnen. "Gibt's zu, das gefällt dir doch." Ich bemerke den belustigenden Tonfall in seiner Stimme. "Oh ja. Mach ruhig weiter, wenn meine Wange morgen blau und grün ist bekommst du auch noch einen Dankeschönkuss!" meine ich sarkastisch. "Na gut, dann eben etwas anderes!" meint Alex. Leider kann ich nicht sehen, was Alex jetzt als nächstes macht. Es ist zu dunkel. Doch plötzlich reiße ich meine Augen auf und versteife mich. Ich spüre Alex' Atem ganz nah an meinem Gesicht. Augenblicklich halte ich den Atem an. Dann spüre ich wie Alex mit seiner Hand über meine Wange fährt und seine Stirn an meine legt. "So, jetzt hab ich aufgehört dich zu kneifen. Bekomm ich jetzt einen Dankeschönkuss?" Ich kann mir gut vorstellen, dass Alex jetzt grinst. Ich muss aber hart bleiben. Natürlich wäre es reizvoll, Alex jetzt zu küssen, aber da habe ich klare Prinzipien. Ich küsse Alex doch nicht wenn wir in seinem Bett liegen! Schade, aber ich muss hart bleiben, egal wie schwer es mir fällt. "Nein, Alex, du bekommst keinen Kuss. Und jetzt lass mich schlafen! Ich bin müde!" meine ich hart und wende Alex den Rücken zu. "Nein, Rose, so lasse ich dich nicht davon kommen. Wenn ich schon keinen Kuss bekomme, dann darf ich dich wenigstens in den Arm nehmen." Meint Alex. So schnell kann ich nicht reagieren, da hat mich Alex schon wieder zu sich umgedreht und mich in seine Arme geschlossen. Ich bleibe ganz ruhig liegen. Nicht einmal zu atmen traue ich mich. "Na siehst du? So liegst du doch viel bequemer! Schlaf gut meine kleine Rose!" sagt Alex und drückt mir einen sanften Kuss auf die Stirn. Langsam befreie ich mich aus meiner Starre und kuschle mich an Alex. So schlimm ist es doch gar nicht. Eher das Gegenteil. Ich fühle mich in Alex' Nähe sehr wohl. Ich merke wie sich sein Brustkorb gleichmäßig hebt und senkt. Alex ist also bereits eingeschlafen. Seinen Kopf hat er auf meinen gelegt und seine Arme ruhen auf meinem Rücken. "Alex?" frage ich vorsichtig. Doch ich bekomme keine Antwort. Also schläft er doch. "Alex, ich hab dich lieb!" sage ich, hebe vorsichtig den Kopf und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. Dann kuschle ich mich wieder an seinen Oberkörper und schon versinke ich im Land der Träume. Von einem Traum, alten Wunden und Schmerzen die niemand lindern kann. --------------------------------------------------------------------- Hiiiii meine Knuffels!!!! SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY SORRY!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich weiß ich bin total und völlig im Verzug!!!!! *um verzeihung bettel* Aber ich hatte sooooo mega mäßig viel zu tun! Ich arbeite jetzt den ganzen lieben langen Tag. Von 06:30-20Uhr. Und da muss ich immer vollpower geben! Am Samstag und Sonntag muss ich mich mal ausschlafen. Meine Freunde beschweren sich schon bei mir, dass ich so wenig Zeit für sie habe und sie mich nicht mehr kennen. So auf die Art: Hey, du lebst auch noch? Wer bist du denn? Kennen wir uns? Ich hab suuuppppeerrrr wenig Zeit! SORRY!!!! Aber ich hab mich heute Nachmittag (hatte ich endlich mal frei ^^) Hingesetzt und diesen Teil nochmal komplett überarbeitet. Dieser Teil war mit Abstand der aller, aller schwerste Teil in dieser Story. Ich wollte unbedingt die Hilflosigkeit und den Schmerz den Mary-Rose empfindet rüber bringen. Ich hatte das Gerüst schon am Sonntag geschrieben, hab aber alles wieder vollkommen gelöscht, da ich nicht zufrieden war.Und jetzt hab ich ihn völlig überarbeitet und neu geschrieben. Ich hab echt geschschwitzt und ein paar Zigaretten sind dabei auch drauf gegangen! ( Jaaa ich oute mich! Ich bin eine Raucherin! Ich weiß, das ist schädlich, aber ich gönne mir doch sonst nix! Okay doofe Ausrede, aber es ist nunmal so! Sorry, wenn jemand damit nicht klar kommt!) OKay, lange Rede kurzer Sinn: Der Teil hat mir verdammt viel Arbeitet gekostet und ich möchte ganz ehrlich eure Meinung dazu hören. Es ist mir sehr wichtig, das ich auch Kritik bekomme, denn nur so kann ich mich verbessern! Okay das war es jetzt, bevor ich euch noch weiter volllabere, möchte ich mich bei euch allen bedanken! Ihr unterstützt mich immer soooo lieb! Vielen Dank dafür! HEASMVL!!!!! *knuddelZ+knutsch* eure Dessi-Chan°° Noch ein kleiner Tipp: Traurige Musik eignet sich bestens bei diesem Teil! ^^ Sirenen dringen an mein Ohr, Blaulicht blendet mich, Menschen laufen hektisch umher. Und ich stehe inmitten dieses Chaos. Ich brauche einen Augenblick um zu realisieren wo ich mich befinde. Schnell schweifen meine Augen aufgerissen hin und her. Und dann beginnt mein Herz viel zu schnell zu schlagen, mein Puls steigt ins Unermessliche und kalter Scheiß tropft mir von der Nase. Vor mir steht der rote Wagen meiner Eltern. Blut klebt an den Scheiben, Rauch steigt aus der Motorhaube aus (Anm. d. Aut. Nein, ist kein Schreibfehler, denn der Rauch steigt auS nicht auF, meine Betaleserin meinte das wäre ein Grammatikfehler, stimmt aber nicht! ^^) und ich sehe Funken sprühen. Nein, bitte nicht! Bitte nicht noch einmal! Ich will nicht noch einmal alles durchleben. Bitte nicht!!!! Das darf nicht wahr sein! Feuerwehrmänner versuchen meine Eltern aus dem, auf dem Dach liegenden, Auto heraus zuschneiden. Und plötzlich explodiert der Wagen. Die Männer in den roten Kleidung werden weg geschleudert, Autoteile fliegen durch die Luft, Rauch dringt in meine Lungen und ich muss unwillkürlich husten. Schreie dringen an mein Ohr und der Geruch von Verbranntem steigt mir in die Nase. Ich laufe auf das brennende Fahrzeug zu, werde aber zurückgehalten. Ich schreie, schlage und trete doch nichts hilft. Dann wird es schwarz um mich herum. Und plötzlich stehe ich vor dem Grab meiner Eltern. Der Priester spricht gerade sein Gebet und schüttet Erde auf den Sarg meiner Eltern. Ich sehe um mich. Abgesehen von einigen Bekannten, bin ich die einzig Verwandte die anwesend ist. Ich balle meine Hände zu Fäusten und versuche meine Tränen zu unterdrücken. Wut, Hass und Trauer steigen in mir auf. Niemand ist gekommen. Keine Tante, kein Onkel. Niemand. Ich könnte laut schreien, doch ich schweige. Warum sollte ich die anderen Menschen an meinem Schmerz teilhaben lassen? Sie verstehen doch sowieso nicht wie es mir geht. Was ich fühle. Das ist ihnen in Wirklichkeit doch völlig egal. Und so höre ich den Pfarrer zu wie er sein Gebet zu Ende spricht. Kein Wort wird meiner Kehle entweichen. Keine Träne wird meine Wangen hinunterrollen. Kein Zittern wird von meinem Körper besitz ergreifen. Kein Schatten wird sich jemals über mein Herz legen. Niemals. Niemals werde ich um meine Eltern weinen. Niemals. Schließlich trete ich an das Grab heran und schütte Erde auf den Sarg, dann lege ich noch eine gelbe Sonnenblume darauf. Meine Mutter liebte diese Blumen. Überall in der Wohnung waren Sonnenblumen. Dann stehe ich alleine am Grab meiner Eltern. Keine einzige Träne rollt über mein Gesicht. Nichts. Kein einziges Gefühl ist in mir. Weder Leid, noch Trauer. Nichts. Ich habe eine Schutzmauer um mich herum aufgebaut. Sie ist aus dickem Backstein. Sie schirmt mich vor dem Schmerz, vor der Trauer, vor allen Gefühlen die mir schaden könnten ab. Und das ist gut so. Es beginnt zu schneien. Sanft bedecken die Flocken das, noch frische, Grab. Wie ein feiner Schleier legt sich das gefrorene Wasser auf das Grab. Ich sehe zu wie die Flocken immer dichter auf die Ruhestätte meiner geliebten Eltern fallen. Bald wird sich eine Schneeschicht gebildet haben. Bald wird man nichts mehr sehen. Wird man nicht mehr sehen wer hier für ewig schläft. Ich bleibe einige Momente stehen und lese mir immer und immer wieder die Inschrift durch: "Hier ruhen Karen und John Allister. Ruhet in Frieden, wir werden immer bei euch sein" Wir? Wer ist denn WIR??? Das bin doch nur ich. Sonst ist doch niemand gekommen! Ich sehe auf die Blumenkränze. Es sind nur drei Blumenkränze die das Beileid ausdrücken. Ich brauche kein Beileid. Danke Nein! Ich brauche meine Eltern! Langsam wende ich mich dem Ausgang zu. Und dann wird es wieder Schwarz um mich herum. Als nächstes befinde ich mich in meiner alten Wohnung. Ich liege auf der Couch und starre an die Decke. Draußen schneit es heftig und Eisblumen blühen an meinem Fenster. Vor mir steht eine Tasse mit heißem Tee. Der Dampf steigt hoch bis an die Zimmerdecke. Ich folge ihm mit meinem Blick. Ich fühle mich Leer. Schon seit 2 Wochen hab ich meine Wohnung nicht mehr verlassen, habe nichts gegessen, nur Tee getrunken. All meine Kraft hat mich verlassen. Am liebsten würde ich nie mehr aufstehen. Das Telefon habe ich ausgesteckt. Ich will nur meine Ruhe haben. Nichts weiter tun. Seit 2 Wochen sind meine Eltern nicht mehr bei mir. Sie haben mich verlassen. Sind von mir gegangen. Und bis jetzt ist noch keine Träne über meine Wangen gerollt. Ich begreife noch immer nicht dass ich nun alleine bin. Dass ich niemanden mehr habe. In meinem Kopf herrscht völlige Leere. Nichts ist mehr da. Kein Gedanke, kein Gefühl. Nichts. Ich liege nur da und starre an die Decke. Langsam erhebe ich mich vom Sofa. Ich muss meine gesamte Kraft mobilisieren und schleppe mich ins Badezimmer. Vor dem Spiegel bleibe ich stehen und sehe mich an. Ein trübes Augenpaar sieht mich an. Kein Glanz, kein Leuchten, kein Schimmer ist in ihnen. Nichts. Nur absolute Leere. Fast scheint es mir so, als würden meine Augen mein Inneres ausstrahlen. Genauso wie meine Augen bin auch ich leer. Unter diesem trostlosen Sinnesorgan liegen zwei tiefe Schatten. Wie zwei kleine Vulkankrater. So schwarz, so tief und so nichtssagend. Diese zwei Schatten heben sich stark von meiner weißen, fast durchsichtigen Haut ab. Meine Haut sieht wie eine dünne Schneeschicht aus. Darunter kann man die feinen Adern deutlich erkennen. Meine Lippen haben ebenfalls jegliche Farbe verloren und sind spröde. Hier und da haben sich einige Risse gebildet und das dunkelrote Blut kommt zum Vorschein. Meine blonden Locken habe ich ,mit einem Haarband locker zusammengebunden damit sie mir nicht ins Gesicht hängen. Aber wie es aussieht ist mir egal. Völlig egal. Aber was ist das bloß? Das habe ich doch schon einmal durchlebt. Habe es schon einmal durchgestanden. Aber irgendwie kann ich nichts machen. Ich bin wie ein Zuschauer in meinem eigenen Körper. Ich bin zwar da, aber ich habe keinen Einfluss auf mein Handeln und Tun. Nichts. Ich habe keine Kontrolle. Und plötzlich hüllt mich wieder diese Dunkelheit ein. Und dann stehe ich wieder auf dieser Wiese. Der helle Mond steht über mir und erleuchtet meine Umgebung. Aber diesmal habe ich Kontrolle über meinen Körper. Ich bin kein Zuschauer mehr. Aber ich kenne diese Umgebung. Ich kenne sie nur zu gut. Ich sehe hoch zum Himmel und erblicke den sichelförmigen Mond. Um ihn herum leuchten die Sterne. Ich wende meinen Blick wieder nach vorne und erblicke die Trauerweide. Durch das Licht des Mondes leuchtet sie silbern. Und dann sehe ich die Gestalt. Sie ist mir so vertraut. Mit schnellen Schritten gehe ich auf die Person zu und bleibe unmittelbar vor ihr stehen. "Mary-Rose. Endlich. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Ich hoffe dir ist es gut ergangen." Meint die Person. Ich kenne den Klang der Stimme nur zu gut. Sie ist mir so vertraut wie das Fliederparfum meiner Mutter. "Na ja, so gut ist es mir nicht ergangen." Sage ich und sehe meinen Gegenüber an. "Ja, deine Eltern. Ich weiß. Es tut mir Leid." Die Stimme wird ein wenig leiser. "Braucht es dir nicht. Aber warum bin ich schon wieder hier? Und immer ist es der selbe Traum. Immer der Gleiche!" meine ich. "Immer der selbe Traum? Nein das stimmt nicht. Die Umgebung ist die Gleiche, ich bin der Gleiche. Aber der Inhalt dieses Traumes ist immer ein andere. Kannst du noch an unsere Gespräche erinnern?" fragt die Person und lehnt sich gegen die Trauerweide. Ich schüttle den Kopf. "Nein, ich kann mich nur noch an dich und die Umgebung erinnern. An sonst nichts. Vielleicht war ich noch zu jung. Ich habe die Erinnerung an den Traum verdrängt. Ich hatte Angst vor ihm. Hatte Angst vor diesem Ort. Angst, vor dir." Gebe ich zu. Mein Gegenüber stößt sich vom Baum ab und tritt ins Mondlicht. Sein schwarze, fließende, bodenlange Robe, weht im Wind leicht nach hinten. Sein Gesicht ist durch eine Kapuze verborgen. "Du hattest Angst vor mir? Und jetzt? Hast du noch immer Angst vor mir?" die Stimme klingt klar und weich. Dennoch ist sie tief. Ich mustere die Gestalt eingehend und schüttle dann energisch den Kopf. "Nein, jetzt nicht mehr. Irgendwie hat mir dieser Traum, hast du mir gefehlt, obwohl ich so große Angst vor dir hatte." Gestehe ich der Person in der schwarzen Kleidung. Zu gerne würde ich das Gesicht der Person sehen, doch nicht einmal das Kinn kann ich erblicken. "Mary-Rose, ich muss dir eine Nachricht überbringen. Höre mir gut zu. Ich weiß dass du dich jetzt auf die Suche machen willst. Ich will dir gerne helfen. Wenn du zurück in deiner Heimatstadt bist suche in der Bibliothek unter dem Namen: Mary-Rose, Josephine, Cäcilia, Margaretha Allister. Dann wirst du finden was du suchst." Sagt die Gestalt in der schwarzen Robe zu mir. "Unter diesem Namen? Ich verstehe nicht!" sage ich und sehe meinen Gegenüber verwirrt an. "Du wirst verstehen. Wir sehen uns wieder!" verabschiedet sich die Person, winkt und rückt in weite Ferne. Dann wird es wieder dunkel um mich herum. Verschlafen schlage ich die Augen auf. Zuerst lässt mich meine Erinnerung kläglich im Stich und ich frage mich wo ich bin. Doch als ich den Kopf hebe und Alex sehe, der friedlich und ruhig schläft, kehrt meine Erinnerung zurück. Noch immer hält Alex mich fest im Arm. Und dann kommt die Erinnerung an diesen seltsamen Traum zurück. Ich setze mich auf und fahre mit meiner flachen Hand über das Gesicht. Ich bin völlig verwirrt. Was sollte dass denn? Ich verstehe nicht. Warum unter diesem Namen? Warum habe ich noch einmal gesehen wie meine Eltern starben? Wieso? Tränen steigen in meine Augen. Doch ich versuche sie hinunter zuschlucken. Aber irgendwie will es mich nicht gelingen. Ich hatte diese schrecklichen Bilder schon aus meinem Gedächtnis verband und nun haben sie sich erneut eingebrannt. Ich merke wie sich ein dicker Klos in meinem Hals bildet. Ich beginne zu zittern und schlinge die Arme um meinen Körper. Bitte nicht. Ich will nicht dass diese Bilder wieder da sind. Ich will sie nicht mehr sehen. Ich beginne noch heftiger zu zittern, Tränen versuchen sich aus meinen Augenwinkeln zu stehlen und der Klos wird noch größer. Ich winkle meine Beine an und lehne meinen Kopf gegen die kühle Mauer. Ich fühle mich so hilflos. Ich bin diesen schrecklichen Bilder ausgeliefert. Ich habe bis jetzt noch kein einziges Mal um meine Eltern geweint. Ich habe zwar getrauert, aber nie geweint. Und ich habe das Grab meiner Eltern auch niemals mehr besucht. Ich war auf der Beerdigung und dann nie mehr. Ich habe zu viel Angst. Angst dass die Trauer mich überrollen könnte. Ich will nicht alleine zum Grab meiner Eltern gehen. Das kann ich einfach nicht. Ich schließe kurz die Augen. Sofort schießen mir wieder die Bilder von dem Auto, von der blutigen Fensterscheibe und von der rauchenden Motorhaube durch den Kopf. Ich öffne wieder die Augen. Und nun kann ich die Tränen nicht mehr zurück halten. Ich beginne leise zu schluchzen und vergrabe meinen Kopf in meinen Händen. Ich will diese Bilder nicht sehen. Nicht noch einmal. Ich bemerke wie meine Schutzmauer risse bekommt und zu bröckeln anfängt. Ich schüttle verzweifelt den Kopf. Bitte nicht. Ich will das nicht noch einmal sehen. Nicht schon wieder! Mein Schluchzen wird lauter. Ich kann es einfach nicht mehr aufhalten. Plötzlich spüre ich wie sich zwei Arme um mich schlinge und mich fest an einen Körper drücken. Und nun brechen alle Dämme. Fällt meine Schutzmauer entgültig. Ich beginne zu weinen. Bis jetzt habe ich mich immer dagegen gewehrt. Habe die Tränen immer wieder zurück gehalten. Ich spüre wie eine Hand sanft über meinen Rücken streichelt und versucht mich zu beruhigen. Doch ich kann mich nicht beruhigen. Immer und immer wieder sehe ich die Bilder vor mir. Ich spüre den Schmerz in meinem Herzen. Wie ein Schatten legt er sich über mein Herz und lässt es in Dunkelheit versinken. Die Trauer legt sich wie schwere Eisenketten um meinen Körper und fesselt ihn. Ich kann das kalte Metall förmlich spüren. Tränen rinnen über meine Wangen, hinab zu meinem Hals. Ich schmecke den salzigen Geschmack. Meine Hände krallen sich in das Shirt und mein Köpf drückt sich gegen den Oberkörper. Alles ist still. Nur mein lautes Schluchzen ist zu vernehmen. Ich weiß nicht wie lange ich geweint habe, aber schließlich habe ich mich leer geweint. Das Schluchzen wird zu einem Wimmern und schließlich schniefe ich nur noch ein paar Mal. Die Ketten haben sich eng um meinen Körper geschlungen und halten ihn gefangen. Die Dunkelheit in meinem Herzen ist zu Finsternis geworden. Ich spüre nichts. Ich fühle mich wie tot. Nur der Schmerz und die Trauer sind bei mir. Das Zittern meines Körpers wird weniger bis es schließlich ganz verschwindet. Ich hebe den Kopf und sehe in schwarz-blaue Augen, die mich warm, liebevoll und besorgt ansehen. Ich spüre wie die Finsternis augenblicklich zu Dunkelheit wird und sich die Eisenketten lockern. Alex wischt über meine Wange und drückt mir einen Kuss auf die Stirne. Ich sehe ihn mir tränenverschleierten Augen an und bringe ein schwaches, dankbares Lächeln zu Stande. "Meine kleine Rose. Es wird alles wieder gut." Flüstert Alex und drückt mich wieder an sich. Ich erwidere nichts, sonder kuschle mich an ihn. Ich weiß wie schwer es für ihn ist, mich zu trösten. Alex weiß am Besten was es bedeutet seine Eltern zu verlieren. Er weiß wie schmerzhaft das ist. "Alex" sage ich und drücke mich ein Stück von ihm weg. "Bitte sag den anderen nichts von dem." Sage ich leise. "Kein Wort. Ich verspreche es dir." Meint Alex. "Danke. Ich.....ich.....ich muss.....ich muss....ich muss unbedingt zurück in meine alte Heimat.....ich....ich hatte einen.....hatte einen Traum." Stammle ich und wische mir über das Gesicht. "Einen Traum?" Alex sieht mich fragend an. "Ja, ich hatte heute Nacht einen Traum. Willst du wissen was ich geträumt habe?" ich richte mich auf und ziehe die Decke über meine Schultern. "Wenn du es mir erzählen willst??!" sagt Alex und setzt sich auch auf. Ich nicke und erzähle ihm von meinem verwirrenden Traum. Alex hört mir aufmerksam zu und unterbricht mich kein einziges Mal. Als ich meine Erzählung beendet habe, sehe ich Alex an. "Ich verstehe. Aber du weißt nicht was du suchen musst. Du weißt nur dass du etwas suchen und finden musst. Vertraust du dieser Person aus deinem Traum? Kannst du ihr Glauben schenken?" Alex scheint angestrengt zu überlegen. "Ja, ich vertraue dieser Gestalt. Irgendetwas sagt mir, dass ich ihr vertrauen kann. Es ist so, als würden wir irgendwie miteinander verbunden sein. Als würden wir uns schon ewig kennen. Ich habe das Gefühl dass mich diese Gestalt schon immer kennt." Meine ich nachdenklich und sehe Alex an. "Gut. Wenn dein Gefühl dir sagt, du kannst der Person vertrauen, dann glaube ich es dir. Und wann willst du aufbrechen?" "Heute Abend kommt Josh zum Essen, morgen Abend gehe ich mit ihm und ein paar Freunden in eine Disco." Überlege ich laut. "Heute kommt Josh zum Essen? Ist er das Essen oder wie?" Alex sieht mich amüsiert an. "So ein Blödsinn. Nein, ich koche für ihn. Okay dann würde ich sagen, ich buche einen Flug für Montag." Meine ich. "Warum kommt Josh eigentlich her?" "Alex, jetzt fang nicht schon wieder damit an. Er ist ein guter Freund, den ich zum Essen eingeladen habe. Du kannst uns ja gerne Gesellschaft leisten, wenn du willst." lenke ich ein. "Ich überleg es mir. Aber wenn Josh heute Abend schon kommt, dann solltest du zu kochen beginnen. Es ist bereits halb 6." Meint Alex und sieht auf die Uhr. "WAS??? Schon so spät?? Verdammt noch mal! Wir sehen uns später. Und danke für alles." Sage ich und springe aus dem Bett. Doch Alex hält mich fest und zieht mich zurück auf seinen Schoß. "Ich mag Josh nicht. Warum muss der denn kommen?" Alex legt seinen Kopf auf meine Schulter. "Alex!" seufze ich. "Wie oft soll ich es dir denn noch sagen?" "Ja, schon okay. Aber wenn er dich nur einmal falsch angreift dann...." "Alex, jetzt hör aber auf." Sage ich und befreie mich dann sanft aus Alex' Umarmung. Ich will gerade zur Türe gehen, als Alex mich noch mal von hinten umarmt. "Alex, bitte." "Ich dachte du wolltest den schwarzen Rolli von mir haben." Sagt Alex und hält mir das Kleidungsstück unter die Nase. Ich drehe mich zu ihm um und strahle ihn an. "Du brauchst gar nicht so zu strahlen. Ich BORGE ihn dir nur." Meint Alex. "Ja, vielen Dank." Sage ich und will Alex einen Kuss auf die Wange drücken. Doch in dem Moment, dreht er seinen Kopf zu mir. Alles geht so schnell das ich nicht mehr stoppen kann. Für den Bruchteil einer Sekunde berühren sich unsere Lippen. Ein Blitz durchfährt meinen Körper und ich beginne zu glühen. Ich spüre wie die Ketten um meinen augenblicklich gesprengt werden und die Dunkelheit aus meinem Herzen weicht. Die Trauer weicht ein kleines Stück und macht der Geborgenheit platz. Sofort als ich realisiere was ich gerade getan habe trete ich einen Schritt zurück. "Ich.....ich....ich....ich werde....ich werde dann...ich werde dann mal gehen" stottere ich mit hochrotem Kopf und verschwinde so schnell es geht aus Alex' Zimmer. Von einem Abendessen, Streiereien und einem Gespräch. ----------------------------------------------------- Hiiii meine Knuffels!!!! Long, long time ago, i can still remember! Nach unendlich langer Wartezeit kommt hier das neue Chapter!!! Ich will gar nicht lange quasseln. Ich hoffe er gefällt euch. Am Ende dieses Teil werde ich noch ein paar Worte sagen. Hier geht es um einige Geschehnisse. Der Teil umschreibt also mehrere Ereignisse. Und nun wünsch ich euch a lot of fun! *knuddelZ+knuffel* eure Dessi-Chan! Ich haste in mein Zimmer, knalle die Türe zu und rutsche an ihr hinunter zu Boden. Ich brauche einige Augenblicke um das eben Geschehene zu verarbeiten. Ich schließe die Augen und atme tief durch. Tausend Bilder schießen mir augenblicklich durch den Kopf. Bilder des Autos meiner Eltern, Bilder des Begräbnisses, Bilder von mir, Bilder von der vermummten Gestalt aus meinem Traum und Bilder von Alex und mir gerade eben. Ich hab echt drei mal HIER geschrieen als der liebe Gott die Geschehnisse verteilt hat. Bei mir kann ja nicht ein Ereignis nach dem anderem kommen! Nein! Bei mir müssen sie ja gleich alle auf einmal kommen. Alles zur gleichen Zeit und im selben Moment. Ist doch wieder einmal typisch Mary-Rose. Greift voll in den Bonbontopf ohne an die Folgen zu denken. Klasse!!!! Spitze!!! Oh da ist er ja wieder! Mein geliebter Sarkasmus. Der hat mich ja noch nie im Stich gelassen. Aber jetzt bleib mal ernst Mädel. Was soll ich denn jetzt bloß machen? Ich kann Alex doch nie mehr unter die Augen treten. Ich weiß sobald ich vor ihm stehe, erröte ich sicherlich bis unter die Haarwurzel und könnte einem rötlichem Gemüse sicherlich Konkurrenz machen. Klasse! Einfach spitze. Ich öffne die Augen und atme noch einmal tief durch. "Nein, ich werde sicherlich nicht den Kopf in den Sand stecken! Das habe ich einmal getan, und mir geschworen es nie mehr wieder zu tun. Ich werde nicht wieder in Selbstmitleid zerfließen. Ich werde stark bleiben!" sage ich entschieden und stehe auf. Kaum habe ich diese Worte ausgesprochen, fühle ich wie mich meine alte Stärke durchfließt. Ich spüre wie die Trauer weicht, und der Stärke platz macht. Ich merke wie sich ein zufriedenes Lächeln auf meinen Lippen ausbreitet. Ich streife meinen Pyjama glatt und riskiere einen Blick auf meine Uhr. Mich trifft was der Schlag. Um Acht kommt Josh und es ist bereits Sechs Uhr!!!!!! Ich hetze ins Bad, wasche mich, und ziehe mich in Windeseile um. Eine enge weiße Hose und den schwarzen Rolli von Alex. Meine Haare stecke ich hoch und lasse seitlich eine Locke herunterhängen. Danach noch schwarzen Kajal und ein wenig schwarzen Liedschatten. So jetzt noch schnell in meine schwarzen Stiefel hineingeschlüpft und dann ab die Post. Ich stürme wie ein Wirbelwind aus meinem Zimmer und pralle prompt mit Sebastian zusammen. "Hey!!!" sagt er leicht erzürnt. "Tut mir Leid Seppl!" sage ich, rapple mich auf und laufe die Treppen hinunter, geradewegs in die Küche. Schnell hole ich Töpfe, Schüsseln und Lebensmitteln aus den Regalen und Kästen. Danach hört man die nächsten einernhalb Stunden nur Gefluche und Schreie von mir. "Geschafft!!!" sage ich überglücklich und sehr zufrieden mit mir selbst. Ich muss zugeben, mit meiner verletzten Hand hatte ich meine Mühen, aber ich hab es doch geschafft, ein halbwegs verdauliches Menü zu kochen. Eine Lachscremesuppe als Vorspeise, danach ein Putenschnitzel mit Käse überbacken und als Dessert ein Schokoladenmouse. Schnell wische ich mir die kleinen Schweißperlen von der Stirne und blicke auf meine Uhr. Es ist 10 vor Acht. In zehn Minuten kommt Josh und der Tisch ist noch nicht gedeckt! Na klasse!!!! Ich atme noch einmal tief durch nehme zwei Teller und Besteck und laufe damit in den großen Speisesaal raus. Schnell den Tisch gedeckt, dann noch eine Flasche Rotwein auf den Tisch und zwei Kerzen. Gerade als ich fertig bin und mein Meisterwerk bewundern will, läutet es an der Türe. "Josh ist da!" ruft Sarah in den Speisesaal. "Ist gut ich komme!" antworte ich ihr, streife meine Kleidung noch einmal glatt, zupfe noch schnell an meinen Haaren und laufe dann zur Türe. "Hey Josh!" Ich gebe ihm ein Begrüßungsküsschen auf die Wange und lächle ihn freundlich an. "Hi Prinzessin! Na wie geht's dir? Was hast du denn mit deiner Hand gemacht? Sieht ja schlimm aus." Meint Josh. "Ach, ich hab mich beim Kochen verbrannt. Nicht so schlimm. Aber jetzt komm mit. Das Essen ist fertig!" sage ich, und führe Josh an der Hand in den Speisesaal. "Wow! Der ist ja riesig!" staunt Josh und nimmt platz. "Ach so groß ist es auch wieder nicht. Ich hole nur schnell das Essen. Du kannst ja den Wein aufmachen!" sage ich und verschwinde in der Küche. Als ich den Speisesaal wieder betrete, lasse ich fast die Teller fallen. Da sitzt Josh. So weit so gut, aber wer neben ihm sitzt ist gar nicht gut. Auf der linken Seite hat es sich Jason bequem gemacht, auf der rechten Seite lehnt lässig Jeremy. Das verkrafte ich ja noch. Aber Josh gegenüber sitzt Alex. Was soll denn der Scheiß? Wehe, die bauen wieder Mist! Dann können sie sich auf ein Donnerwetter gefasst machen! Durch ein Räuspern mache ich mich bemerkbar und funkle meine drei Freunde gefährlich an. "Hallo Zuckermäuschen! Na was hast du Schönes gezaubert?" trällert Alex und geht auf mich zu. Zuckermäuschen? Hat der einen an der Waffel? Was ist denn mit dem los? Ich habe gar keine Zeit an das Geschehnis vom frühen Abend zu denken. Ich bin viel zu sauer. Wenn mir diese drei Möchtegernvampire, diesen Abend versauen, dann werden sie das bitter bereuen! Und was heißt das >ZuckermäuschenBarbie<. Ich hab keinen Bock mich auf dein Nivaue herunter zu lassen. Ich unterhalte mich generell nicht mit Menschen die eine geistigen Reife von einem nassen Staubkörnchen haben. Und mit dir zu streiten, würde ich sowieso nicht. Dafür bin ich mir ehrlich gesagt zu Schade. Aber eines sag ich dir im guten, wenn du nicht auf der Stelle deine Dreckspfoten von Alex nimmst, dann geschieht ein Unglück." Zische ich böse. "Oh, soll ich jetzt etwa Angst haben? Das ist doch zum Lachen!" das Mädchen stößt einen schrillen, viel zu hohen Schrei aus, der mir in den Ohren schmerzt. Ich seufze resigniert und wende meinen Blick dann zu Sebastian. Um diese Zicke kann ich mich auch später kümmern. "Sebastian, schau bloß zu dass du dein Hinterteil hochbekommst." Zische ich stocksauer und sehe ihn an. "Ist ja schon gut. Ich komme ja schon. Los Matt. Madam ist gereizt!" meint Sebastian und erhebt sich. "Ja dann würde ich mich mal fragen warum Madam gereizt ist! Wer ist hier wem gefolgt" knurre ich. "Ist ja schon gut. Da gibt es sowieso einige Dinge die wir besprechen müssen!" meint Matt und erhebt sich ebenfalls. "Oh ja. Matt. Die gibt es in der Tat." Knurre ich weiter. Ich bin stocksauer. Ich muss mich beherrschen um nicht laut los zuschreien. "Jason?! Jeremy?!" ich verschränke die Arme vor der Brust und sehe sie abwartend an. "Wir kommen gleich nach!" meint Jeremy und lächelt das braunhaarige Mädchen verführerisch an. "Na, wollt ihr eine schriftliche Einladung haben?" frage ich Jeremy und Jason noch einmal gereizt. "Was denn?" nun ist auch Jeremy gereizt und funkelt mich an. "Wenn du dein Hinterteil nicht sofort auf bewegst dann geschieht etwas! Ich warne dich im Guten!" herrsche ich ihn wütend an. "Los komm Jeremy." Meint Jason und klopft seinem Freund auf die Schulter. Murrend steht dieser auf. "Und was ist mit eurer Erlauchtheit? Würde sich der ehrenwerte Herzog vielleicht auch dazu herablassen, mir zu folgen? Denn so weit meine Information reicht, war es deine verdammte Idee mir zu folgen. Also schau dass du in die Hufe kommst!" nun bin ich kurz vor dem Explodieren. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, ich sende tödliche Blitze, die aus meinen Augen kommen, zu Alex. "Hey! Warum denn so gereizt?" Alex sieht mich leicht amüsiert an. "Hey, Alex wird bei mir bleiben. Hör auf ihn so rumzukommandieren. Das ist ja nicht auszuhalten!" keift das blonde Mädchen. "Halt dich da raus!" knurre ich äußerst gereizt. "Nein. Alex, weiß selber was er tut und lassen kann. Und er wird jetzt bei mir bleiben. Das Mädchen wirft sich an Alex ran und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Okay jetzt reicht es. Ich kann mich echt nicht mehr beherrschen. Jetzt sind meine Sicherrungen durchgebrannt. Ich packe das Mädchen am Hals und hebe sie hoch. "Jetzt hör mir mal gut zu >Barbie<. Wenn Alex jemand einen Kuss geben darf dann bin ich das. Und jetzt schau dass du Land gewinnst, sonst kann ich für nichts garantieren!" zische ich. Dann lasse ich sie los und sehe ihr nach. Das Mädchen läuft weinend aus der Taverne. Die Gäste sehen mich musternd an. "Was denn? Der gehört mir, und nicht ihr! Noch was?" frage ich genervt. Sofort drehen sich alles wieder weg. "Was war denn das jetzt?" Alex sieht mich an. "Was war was? Ja glaubst du ernsthaft ich lass zu dass so ein Mädchen sich an dich ranmacht? Sicherlich nicht. Sagen wir einfach, dass wir jetzt quitt sind!" ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht schießt. "Wa....wa...WAS?" Ich hebe den Kopf und blicke Alex an . Er sieht mich total perplex an. "Ja, du hast mist gebaut, ich hab Mist gebaut. Wir beide haben einen Fehler gemacht. Aber wir müssen noch mal miteinander sprechen. Aber nicht hier und nicht jetzt. Außerdem muss ich euch noch die Leviten lesen. Und nun komm. Ich bin echt stocksauer. Auf Sebastian, Sarah dich und die anderen!" meine ich noch immer sauer und führe die Vampire in das Dachbodenzimmer. Ich stoße die Türe zu meinem Gastzimmer mit dem Fuß auf und stapfe hinein. Meine besten Freunde und Sarah sitzen am Boden und unterhalten sich. Als sie mich sehen, stehen sie auf und mustern die Vampire. Sarah stellt sich neben Sebastian und schlingt ihren Arm um ihn. "Das ist er." Meint sie zu Levy und grinst. Diese erwidert ihr Grinsen. "Das ist ja jetzt so furchtbar wichtig! Nicht wahr Sarah?" zische ich sauer und wende dann meinen Blick zu Jason, Jeremy und den anderen. "Warum seid ihr mir gefolgt?" frage ich und stemme meine Hände in die Hüften. "Das ist nicht meine Schuld. Ich hab damit nichts zu tun!" abwehrend hält Jeremy die Hände hoch. "Ich auch nicht!" meint Jason. "Und ich erst Recht nicht." Matts monotone Stimme dringt an mein Ohr. "Ich hab Sarah begleitet." Sebastian schlingt ebenfalls seinen Arm um Sarah. "Und das es meine Idee war weißt du bereits." Sagt Sarah. Ich wende meinen Blick zu Alex und sehe ihn wütend, zornig und kalt an. "Ich höre Herr Herzog??!" presse ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor um nicht laut los zubrüllen. Der Streit wegen Josh und diese Sache hier haben nichts miteinander zu tun. Es sind völlig verschiedene Dinge für mich. "Weil du erst seit kurzem ein Vampir bist und mit deinen neuen Kräften und Fähigkeiten noch nicht umgehen kannst. Da muss jemand auf die aufpassen, sonst stellst du wieder etwas an." Meint Alex hart. "WAS??? Ich glaub ich hab mich gerade verhört! Habt ihr alle einen Dachschaden? Seit ihr noch ganz richtig im Kopf? Ihr habt doch einen Knall!!! Ihr spinnt doch!!!!" wettere ich los. "Aber Mary...." "Nichts, aber Mary. Sarah du wirst jetzt mal deine Klappe halten. Es war doch deine Idee. Ihr habt meinen Brief bekommen. Ihr habt doch echt einen Knall. Habe ich euch um irgend einen Scheiß gebeten? Ich habe nicht verlangt dass ihr mich begleitet oder mir folgt. Ich hab das schon so satt. Ich bin kein kleines Kind. Verdammt noch mal! Warum könnt ihr mich denn nicht in Ruhe lassen??" meine Stimme wird immer lauter. "Hey, jetzt mach mal halblang! Wir haben uns doch nur Sorgen um dich gemacht!" wirft Sebastian ein. "Och, Sorgen. Na dann tut es mir Leid, wenn ich euch anschreie! Hab ich euch darum gebeten, dass ihr euch Sorgen macht? Es kann euch SCHEIßEGAL sein!!!!!!!!! Ich brauche eure Hilfe nicht! Verdammt noch mal!!! Und von dir, mein lieber Herzog, schon gar nicht." Ich bin total am ausrasten, aber das ist mir völlig egal. "Engelchen, sie haben sich doch nur Sorgen gemacht. Ich würde dir doch auch folgen." Dan legt seine Hand auf meine Schulter. "Na und? Dann würde ich dir genauso die Meinung sagen wie allen anderen auch!" zische ich und schlage Dan's Hand von meiner Schulter. "Hey Mary! Jetzt hör auf hier rum zu zicken. Wir haben uns Sorgen gemacht und wollten dir helfen. Und jetzt sind wir da, und wir werden dir auch sicherlich helfen." Meint Jason ruhig. "Das ist aber wirklich nett von euch. Aber NEIN DANKE!!!!!!!! Ich verzichte auf eure Hilfe. Wisst ihr was in mir vorgeht, wenn ich solche Träume habe? Wisst ihr wie ich mich fühle wenn mich die Ungewissheit über meine Vergangenheit auffrisst? NEIN!!!!!! Und deshalb brauche ich eure verdammte Hilfe nicht. Ihr kennt mich doch überhaupt nicht. Fliegt wieder nach Hause und kümmert euch nicht um mich!!!!" ich schnaube wütend und sehe vor allem Alex und Sarah an. "MARY-ROSE!!!! Halt die Klappe!!!! Halt deine verdammte Klappe!!! Ich hab so genug von dir. Du bist so was von egoistisch und unfair! Und um deine Frage zu beantworten, JA, ich weiß was in dir vorgeht! Und genau deshalb bin ich dir auch gefolgt! Aber das ist ja unwichtig! Du bist so ein Sturkopf!!!" schreit mich Alex an. Ich will gerade etwas erwidern, als jemand seine Hand um meine schließt. "Pass auf was du sagst. Ich warne dich. So sprichst du mit meinem Engel sicherlich nicht!" meint Dan ruhig und gelassen. "Soll ich etwa Angst haben? Vor einem Menschen?" Alex lacht gemein. "Hey, du halbe Portion, Dan hat Recht. In diesem Ton sprichst du mit unserem Engel nicht." Ary stellt sich neben mich und umfasst meine andere Hand. "Und du wirst dem Engelchen schon gar nicht solche Worte an den Kopf werfen. Mary ist sicherlich nicht egoistisch und unfair!" giftet Levy und legt ihre Hand auf meine Schulter. "Da sieht man mal, wie dumm du bist. Du kennst Mary gerade mal 5 Monate und glaubst schon sie zu kennen. Du bist so einer, der schnell Vorurteile hat. Solche Lebewesen, kotzen mich echt an. Schau dass du verschwindest. Wir werden sicherlich nicht zulassen dass du so mit unserem Engel sprichst!" Tray stellt sich hinter mich und legt seinen Kopf auf den meinen. Ich stehe da und sehe Alex und die anderen Vampire an, dessen Gesichtszüge immer mehr und mehr entgleisen. "Nein hört auf. Ich finde es ja lieb von euch, dass ihr mich verteidigt, aber warum ich mich mit Alex zoffe hat eine andere Ursache. Das schaff ich schon." Meine ich und sehe meine Freunde an. "Okay. Wenn du meinst. Aber dieses >Etwas< braucht trotzdem nicht in diesem Ton und vor allem nicht mit solchen Worten mit dir sprechen!" grummelt Dan und setzt sich wieder auf das Bett. Levy, Ary und Tray tun es ihm gleich. Alex hat seine Hände zu Fäusten geballt und sieht mich wütend an. "Was hast du denn Alex? Du wirst doch nicht wegen ein paar >Menschen< ausrasten oder?" säusle ich und grinse ihn fies an. "Rose, ich warne dich im Guten!" knurrt Alex. "Oh du warnst mich. Ist ja niedlich. Komm, Alex, mach dich nicht lächerlich." Meine ich abwertend. "Mary-Rose! Alex!!! Hört auf zu streiten. Mary, wir haben uns Sorgen um dich gemacht und sind dir deshalb gefolgt. Aber wenn du willst dann verschwinden wir wieder. Ist kein Problem. Wenn du sagst, du willst das alleine durchziehen, dann ist es okay. Wir werden noch heute zurück fliegen." Dringt Matt's väterliche Stimme an mein Ohr. Er dreht sich um und geht aus der Türe. Sarah wirft mir noch einen traurigen Blick zu und verlässt dann ebenfalls das Zimmer. Ich stehe da und lasse das eben Passierte noch einmal in meinem Kopf durchrattern. Ichn kann diese Chaoten doch nicht so einfach wieder gehen lassen. Sie sind mit extra gefolgt und nun schicke ich sie wieder weg? Nein! Das kann ich nicht zulassen. "NEIN! Wartet!!! Es tut mir Leid. Ihr habt euch doch wirklich nur große Sorgen um mich gemacht. Ihr würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr hier bleibt. Ich hab euch doch lieb." laufe ich den Vampiren nach und halte Jason am Arm fest. "Wir wollen dich aber nicht belästigen." Meint Jeremy und sieht mich beleidigt an. "Hey, es tut mir doch Leid. Und ich wäre glücklich wenn ihr hier bleiben würdet. Ich wollte euch nicht so anschreien." Meine ich ein wenig verlegen und blinzle ihn schüchtern an. "Meinst du das jetzt ernst?" Matt sieht mich schief an. "Ja doch. Ich will das ihr hier bleibt. Ich hab mal wieder überreagiert und mich da hineingesteigert. Und das was ich gesagt hab, meinte ich doch nicht ernst. Ihr wisst es doch. Bleibt doch bitte hier." Ich sehe Matt an. "Sebastian was meinst du?" Matt sieht ihn an. "Klar bleiben wir hier. Wir wissen doch das unsere Mary-Rose immer ein wenig überreagiert!" lächelt Sebastian und wuschelt mir durch das Haar. "DANKE!" lächle ich glücklich und sehe Sarah an. "Mary-Rose, das war ja wieder mal eine Vorstellung! Du bist echt was Besonderes!" lacht meine beste Freundin und drückt mich an sich. "Aber hört zu.....ihr dürft keine meiner Entscheidungen anzweifeln. Das hier ist mein Ding. Ihr müsst mich unterstützen. Aber ihr dürft mir meine Entscheidungen nicht ausreden!" meine ich ernst. "Ist okay. Das akzeptieren wir!" meint Jeremy und lächelt mich an. "Und ich werde nicht gefragt ob ich hier bleiben will?" Alex sieht mich böse, traurig und beleidigt an. "Ich würde mich freuen, wenn auch du bleibst." Überwinde ich mich. Irgendwie ist mir dieser Vollidiot doch wirklich ans Herz gewachsen. Ich könnte ihn, mir nicht mehr aus meinem Leben denken. Alex sieht mich skeptisch an und legt den Kopf schief. "Ja doch." meine ich und sehe ihn an. "Das muss ich mir überlegen." Meint er. Ich sehe ihn an und beginne zu lachen. "Warum lachst du denn jetzt? Hab ich was am Kopf?" Alex scheint sichtlich verwirrt. "Nein, nein. Alles okay." Kichere ich und gehe auf ihn zu. "Ähm.... wir warten im Zimmer auf euch beide." Meint Matt und scheucht Jeremy und Jason zurück in das Dachbodenzimmer. "Und was war jetzt so komisch?" Alex steht vor mir und sieht mich fragend an. "Der Blick den du gerade drauf hattest. Ich lach mich schief! Das hat zu komisch ausgeschaut." Kichere ich noch immer. "Rose, du schaust auch nicht immer intelligent." Alex lächelt mich an. "Alles wieder vergessen?" frage ich kleinlaut und blicke zu Boden. "Hey, schau mich gefälligst an." Alex hebt mein Kinn, an sodass ich ihm in die Augen blicken muss. Und da ist es endlich wieder. Das Leuchten in seinen Augen. Dieses Strahlen. Endlich ist es wieder zurückgekehrt. "Ja, ist ja gut. Es tut mir Leid." Murmle ich. "Ich höre dich nicht!" ärgert Alex mich. "ES. TUT. MIR. LEID!" wiederhole ich noch einmal lauter. "Okay und mir tut es auch Leid. Ich hab mich benommen wie der größte Vollidiot den es gibt." Meint Alex und wird ein wenig rot. "Hey, Herzog, du wirst doch nicht etwa rot oder?" necke ich ihn. "Musst du immer auf mir herumhacken? Es ist so schon peinlich genug!" murmelt Alex. "Ach komm her, Zähnchen." Meine ich und schließe meine Arme um ihn. Der mächtige Vampir drückt mich fest an sich und murmelt noch ein "Entschuldigung". "Wollt ihr da festwachsen? Wir warten!" ich löse mich von Alex und sehe den grinsenden Jason im Türrahmen lehnen. "Nur weil du nicht so eine hübsche Vampirfrau hast, brauchst du uns nicht zu stören!" grinst Alex. "Das war fies!" meint Jason und verzieht sich. "Das war wirklich nicht nett." Ich sehe Alex schelmisch an. "Wer sagt denn dass ich nett bin?" Alex grinst mich breit an. "Okay, ich gebe mich geschlagen. Lass uns aber besser wieder rein gehen. Die Anderen warten schon." Meine ich und betrete den Raum. "Na jetzt endlich alles geklärt?" fragt Dan und sieht mich an. "Jap alles wieder okay!" lächle ich und umarme ihn mit einem Arm an der Hüfte. Auch er schlingt einen Arm um meine Hüfte. "Na Gott sei Dank. Ich hab schon Ohrenschmerzen von deinem Geschrei bekommen!" grinst Ary mich an. "Ach komm, Ary. So laut war ich nun auch wieder nicht!" meine ich gespielt empört. "Na ja, belassen wir es dabei, dass du noch immer unser alter Engel bist okay?" Ary hält mir die Hand hin. "Waffenstillstand!" lache ich und klatsche ein. "Mary, bleiben die jetzt auch hier?" fragt mich Levy und stellt sich ein wenig ängstlich hinter mich. "Ja, die bleiben jetzt auch hier. Du brauchst keine Angst zu haben. Sie werden dir nichts tun." Meine ich und sehe meine Freundin an. Die Vampire lassen sich auf das Bett oder die Sessel im Zimmer sinken. Als Alex den Raum betritt und mich so mit Dan stehen sieht, wird sein Gesichtsausdruck wieder steinern. Ich sehe Alex mit einem vielsagenden Blick an und seufze leise. Dann löse ich mich von Dan und setzte mich auf Alex' Schoß. Dieser schließt augenblicklich seine Arme um mich und legt seinen Kopf auf meine Schulter. "Okay da nun endlich alles wieder in Butter ist, möchtest du uns nicht miteinander bekannt machen?" Matt sieht mich an. "Okay dann werde ich euch mal miteinander bekannt machen. Also. Der junge Mann, der neben dem ich gerade eben noch gestanden bin, ist mein bester Freund Dan. Das junge hübsche Fräulein ist Levy, unser Jokermeister ist Tray und der letzte im Bunde ist Ary. Freunde das sind: Jason, Sebastian, Matt, Jeremy und Alex. Sarah kennt ihr sowieso." Mache ich alle miteinander bekannt. "Ich hoffe ihr habt keine Angst vor uns. Wir werden euch nichts tun. Denn sonst würde wir bestimmt arge Probleme mit Mary bekommen." Meint Matt lachend und gibt Dan die Hand. "Oh ja, ich würde euch massakrieren." Kichere ich. "Okay gut, da wir jetzt alle kennen, würde ich gern mal den Grund erfahren warum du nun hier bist!" meint Dan und sieht mich fragend an. "Okay gut." Seufze ich und lege meine Hand auf die von Alex. Ich hole tief Luft und beginne zu erzählen. Von Gedanken, Panikgefühlen und einem Kuss ------------------------------------------ Hiiiii Knuffels!!!! Zuerstmal: Ein nachträgliches: Frohes Weihnachten. Ich hoffe das Christkind hat euch allen schöne Geschenke gebracht!!!! ^^ So mit etwas VIEL Verspätung kommt nun das nächste Kapitel!!! Und ich habe es endlich mal geschafft meinen Steckbrief zu machen!!! Hab so wenig Zeit, wegen dem ganzen Weihnachtsstress und so! *seufz* Aber ich wünsch euch viel Spaß beim lesen!!! *knuddelZ+knuffel* eure Dess "In der Bibliothek? Unter Mary-Rose, Josephine, Cäcilia, Margaretha Allister? Was hat das denn zu bedeuten?" fragt Dan mich. "Ich hab keine Ahnung Dan. Ich weiß es nicht. Ich weiß genauso wenig warum mein Herz noch immer schlägt." Offenbare ich meinen Freunden. "Wa...w...wa....wa....WAS???!!!!" fragt mich Matt. Seine Gesichtszüge spannen sich plötzlich an und seine Pupillen beginnen zu zittern. "Ja, der Herr Herzog hat mich wohl nicht richtig gebissen!" versuche ich zu scherzen. Aber es will mir nicht so recht gelingen. Eigentlich ist mir auch gar nicht ach Spaß zu Mute. Viele Dinge belasten mich, machen meine Gedanken schwer. Ich schüttle unmerklich den Kopf und erhebe mich dann von Alex' Schoß. "Da, ihr könnt es immer noch fühlen." Meine ich zaghaft und Matt legt seine Hand auf mein Herz. Für einige Minuten ist es völlig Still. Alle sehen Matt gespannt an. "Aber das ist nicht möglich. Das gibt es nicht. Das kann nicht wahr sein. Mary-Rose, das ist unmöglich!!!" Matt sieht mich total geschockt an. Ich kann ihm ansehen, dass diese Tatsache für ihn unbegreiflich ist. "Na ja.... ich weiß auch nicht warum es noch immer schlägt. Matt, wenn du etwas weißt, dann sag es mir! Ich bitte dich Matt!" antworte ich. "Es ist seltsam. Irgendwie scheinst du noch immer ein Mensch zu sein. Irgendetwas in dir will die Welt der Menschen einfach nicht verlassen. Hast du irgendetwas nicht getan, als du ein Mensch warst? Irgendwelche Dinge die du unerledigt gelassen hast? Das könnte der Grund für deinen Herzschlag sein." Meint Matt nachdenklich. "Ja, da gibt es schon etwas." Ich sehe zu Boden. "Und was ist das?" Levy sieht mich mit ihren grauen Augen fragend an. "So Leid es mir tut, ich werde es euch nicht sagen. Das geht niemanden etwas an. Das ist mein Ding. Damit muss ich alleine klar kommen." Meine ich abwehrend. "Aber Engelchen. Du kannst uns doch alles sagen." Meint Dan und sieht mich ein wenig verletzt an. "Tut mir Leid. Ich werde es euch nicht sagen. Ich kann und will es nicht.. Ihr müsst das wohl oder übel akzeptieren." Meine ich leicht energisch. "Na gut. Aber warum machst du es dann nicht alleine?" Tray sieht mich prüfend an. "Ich werde es nicht tun. Ich habe es mir geschworen." Ich schüttle energisch den Kopf. "Aber Mary. Vielleicht ist das der Schlüssel, zu deiner Vergangenheit." Alex sieht mich eindringlich an. "Nein. Ich will das nicht. Und ich werde es nicht tun. Und damit ist dieses Thema jetzt gegessen. Okay?!" meine Stimme lässt keinen Widerspruch zu. Verstehen sie nicht, dass es mir unangenehm ist? Dass ich große Angst habe? Ich will nicht darüber sprechen. Ich will den Schmerz nicht wieder in mir aufkeimen lassen. "Ja Thema wechseln ist gut. Essen. Hast du denn gar keinen Hunger?" Tray grinst mich an. "Doch irgendwie schon." Mein Magen beginnt zu knurren und ich muss unwillkürlich grinsen. Auch bei meinen Freunden breitet sich ein Grinsen auf den Lippen aus. "Hab ich mir fast gedacht. Hier!" Tray wirft mir ein Säckchen mit roter Flüssigkeit hin. "Danke." Meine ich und lasse es in meiner Manteltasche verschwinden. "Willst du noch heute in die Bibliothek gehen?" Sebastian sieht mich fragend an. "Nein, heute nicht mehr. Dafür ist die Nacht schon zu alt. Heute Abend dann. Jetzt werde ich mich noch ein wenig hier umsehen." Meine ich und sehe aus dem Fenster. "Okay. Dann werde ich den anderen mal unsere alte Heimat zeigen." Lächelt Sarah. "Und wir werden uns aufs Ohr hauen. Wir haben seit 2 Tagen nicht mehr geschlafen." Meint Dan. "Ist gut. Ruht euch schön aus. Wir sehen uns dann heute Abend. Bis dann!" verabschiede ich mich und drücke Dan einen Kuss auf den Mund. So wie es eben immer getan habe. "Und wir sehen uns dann heute Früh vor Sonnenaufgang hier im Zimmer wieder. Bis dann!" sage ich zu den Vampiren und verlasse das Zimmer. ** Wie von selbst laufen meine Füße über den, mit Backsteinen, gepflasterten Bürgersteig. Der kalte Wind schlägt mir ins Gesicht und ich ziehe meinen Mantel enger um meinen Körper. Meine Augen wandern über meine Umgebung. Alles erscheint mir so vertraut. Nichts hat sich verändert. Die alten, leerstehenden Häuser leuchten im schwachen Mondlicht und der Regen prasselt auf die kaputten Dächer. Ich lasse die Dogs hinter mir und steuere auf den Strand zu. Das Meer ist aufbrausend und unruhig. Die Wellen türmen sich und brechen kurz vor dem Strand. Ich bleibe kurz vor dem Wasser stehen und lasse meinen Blick über das Meer gleiten. Ich war früher oft hier. Das Meer hat mir immer Trost und Zuflucht gegeben. Ich kam immer her, wenn es mir nicht besonders gut ging. Um nachzudenken oder einfach nur Ruhe zu finden. Ich wende meinen Blick wieder ab und bewege mich auf die Klippe zu. Der große Felsen erhabt sich aus der Dunkelheit. Blitze zucken über ihn und erleuchten für kurze Momente die Umgebung. Wie oft ich diesen Weg schon gegangen bin. Wie oft ich den Wind schon in meinem Gesicht gespürt habe. Das hier ist meine Heimat. Oder besser gesagt: sie war es einmal. Meine Heimat ist dort wo mein Herz ist. Und wo ist mein Herz? Bei meinen Eltern. Komisch. Den Ort, den ich als meine Heimat ansehe, betrete ich nicht. Habe Angst vor ihm. Was für eine Ironie. Ich seufze leise und gehe dann den schmalen Pfad hinauf bis zur Klippe. Der Wind weht mein Haare nach hinten und die Wellen klatschen gegen den Felsen. Das hier ist mein Lieblingsort. Blitze zucken über den nächtlichen Himmel und Donner grollt über das Meer. Der Wind peitscht mir den Regen hart ins Gesicht. Es fühlt sich an wie tausend Nadelstiche. Meine Hände habe ich in meinen Manteltaschen vergraben und den Rolli habe ich über meinen Mund bis zur Nasenspitze gezogen. Ich rieche die salzige See. Und irgendwie befreit mich die Umgebung vor allen lästigen Gedanken. Hier kann ich meine Gedanken treiben lassen. Ich bin froh meine Freunde wieder zu haben. Ich bin sehr glücklich darüber. Aber dennoch fühle ich mich alleine. Grenzenlose Einsamkeit macht sich in mir breit. Es stimmt schon dass Dan, Levy, Tray und Ary für mich da waren, als meine Eltern gestorben sind, aber sie konnten mir nicht helfen. Konnten mir meine Einsamkeit nicht nehmen. Ich fühlte und fühle mich bis heute alleine. Wenn ich so zurückdenke, dann muss ich schmunzeln. Als ich diese zwei Wochen, nur auf der Couch lag und nichts gegessen hatte, haben Tray, Dan und Ary die Wohnungstüre aufgebrochen. Levy hat für mich gekocht und mir das Essen regelrecht in den Mund geschoben. Meine Freunde haben damals alles für mich getan. Und schließlich waren es sie, die mich aus dem dunklem, tiefen schwarzen Loch heraus geholt haben. Nein, das stimmt nicht ganz. Ich habe irgendwann eingesehen, dass der Schmerz nicht weniger wird. Im Gegenteil, desto mehr ich mich vor der Realität zurück zog, desto schmerzhafter wurden die Qualen. Also musste ich versuchen wieder in die Realität, in die Gesellschaft zurück zukehren. Bis zum Rand dieses tiefen, schwarzen Loches habe ich es geschafft. Und dann waren meine Freunde da und haben mich ganz heraus gezogen. Der Schmerz wurde weniger. Es kehrte wieder Leben in mich zurück. Aber dennoch konnten mir meine Freunde meine Einsamkeit nicht nehmen. Ich fühlte mich alleine. Nicht einmal Dan konnte mir nachfühlen, wie ich empfand. Nicht einmal er, mein bester und engster Freund, konnte sich in meine Lage versetzten. Und so sehr sie sich alle um mich bemüht haben, sie konnten mir weder die Einsamkeit noch den Schmerz über den Verlust meiner Eltern nehmen. Ich bin ihnen so dankbar dass sie mir geholfen haben, wieder neuen Lebensmut zu finden. Aber ich blieb alleine. Alleine auf dieser trostlosen Welt. Nur Sarah konnte mich verstehen. Auch ihre Eltern starben bei einem Unfall. Sie hatte den gleichen Schmerz wie ich. Nur dass es bei ihr einige Jahre zurück liegt. Also konnte sie mich am besten verstehen. Und hier erinnerte und erinnert mich noch heute, alles an meine Eltern. Jeder Stein, jeder Regentropfen, jedes Geräusch, jedes Haus, jeder Laden. Mit allem verbinde ich Erinnerungen. Und mich schmerzt es. Die Einsamkeit in mir nimmt noch mehr zu wenn ich daran denke. Wenn ich nicht das unheimlich starke Gefühl hätte, hier etwas zu finden, wäre ich sicherlich nicht zurück gekehrt. Ich hatte mir damals geschworen nie mehr wieder zurück zukehren. Nie mehr wieder diesen Schmerz zu verspüren. Als ich all meine Sachen geholt hatte und wieder zurück nach London flog habe ich mir geschworen, alles hinter mir zu lassen. Ich wollte endlich ein neues Leben beginnen. Ohne Schmerzen, ohne Qualen. Ohne meine Freunde. Ja, ich wollte alles Alte hinter mir lassen. Auch meine Freunde. Ich wollte noch einmal von vorne beginnen. Bei Null anfangen und mich dann langsam auch Hundert hinaufarbeiten. Und einige Zeit ist mir das auch gelungen. Aber dann kam wieder dieser Traum. Und mit ihm all die schrecklichen Erinnerungen. All diese Qualen. Das Schicksal hat mir wirklich eine schwere Bürde auferlegt. Mein Weg ist sicherlich unheimlich steil und uneben. Große Steine liegen auf meinem Weg, die ich erst mal beiseite schaffen muss. Und es dauert noch sehr, sehr lange bis ich mein Ziel endlich erreichen werde. Ich frage mich, warum es eigentlich immer mich treffen muss. Warum immer ich solche Aufgaben gestellt bekomme. Warum kann ich nicht eine ganz normale, junge Frau sein, die ihr Leben genießen kann? Und dann ist noch dieses unheimlich starke Gefühl in mir. Ich kann es nicht beschreiben. Ich fühle dass etwas auf mich zukommen wird. Etwas, bei dem ich an meine Grenzen stoßen werde. Irgendetwas liegt wie ein großer dunkler Schatten über meinem Herzen. Ich weiß nicht was da kommen mag, aber ich fühle dass etwas kommt. Und diese Ungewissheit bringt mich fast um den Verstand. Raubt mir meine ganze Kraft. S ist, als würde die Ungewissheit mein ewiger Begleiter sein. Ich kann ihr nicht entfliehen. Sie ist immer bei mir. Ich schüttle den Kopf und schrecke plötzlich bei einem Gedanken hoch. Was, wenn etwas geschieht, bei dem meine Freunde leiden müssen? Ich will sie nicht leiden sehen, und schon gar nicht verlieren! Ich würde mir niemals verzeihen können, wenn ihnen etwas zustößt. Wenn sie wegen mir leiden müssten. Ich hebe meinen Blick und sehe auf das tief schwarze Meer hinaus. Doch plötzlich überkommt mich ein seltsames Gefühl. Irgendwer beobachtet mich. Irgendetwas scheint in meiner Nähe zu sein. Ich spüre Blicke auf mir ruhen, die mir Unbehagen bereiten. Ich drehe mich blitzschnell um, kann aber nichts erkennen. Nur Dunkelheit umschließt mich. Ich seufze und schüttle den Kopf. Ich sehe schon Gespenster. Vielleicht habe ich mich wirklich übernommen. Vielleicht ist das alles zu viel für mich. Ich atme tief durch und richte mich auf. Dann blicke ich noch ein letztes Mal auf das tosende Meer hinaus und wende mich dann zum Gehen. Irgendwie überkommt mich schon wieder so ein seltsames Gefühl. Irgendeine Kraft scheint mich an einen ganz bestimmten Ort zu leiten. Meine Füße machen sich selbstständig und laufen einfach. Ohne mein Zutun, werden meine Schritte schneller. Ich sträube mich dagegen, doch je mehr ich mich dagegen wehre desto stärker wird diese unsichtbare Kraft. In mir macht sich Panik breit. Angst kriecht über meinen Rücken. Diese Kraft ist so stark dass ich nichts gegen sie ausrichten kann. Verzweifelt versuche ich mich an Ästen, Parkbänken oder Sonstigem fest zuhalten. Aber ich werde immer mitgerissen. Tränen steigen mir in die Augen und bahnen sich ihren Weg über meine Wangen. Ich habe Angst. Große Angst. Was soll ich bloß tun? Ich habe keine Kontrolle über meinen Körper. Meine Füße machen was sie wollen. Und schließlich beginne ich ohne dass ich es wirklich will zu laufen. Immer schneller und schneller. Meine Atmung wird immer unregelmäßiger und flacher. Schweiß vermischt sich mit dem Regen und mein Körper beginnt zu zittern. Das erste Anzeichen von Ermüdung. Ich laufe und laufe. Meiner Umgebung schenke ich nicht die geringste Beachtung. Schließlich spüre ich wie mein Körper sich aufbäumt. Er kann nicht mehr. Meine Kraft ist verbraucht. Doch meine Füße laufen noch immer weiter. "Bitte! Bitte! Hör auf damit!" weine ich ängstlich. Ich habe keine Ahnung wer oder was mir so furchtbar große Angst macht. Dann plötzlich werden meine Schritte langsamer. Ich atme ein wenig erleichtert aus. Doch als ich den Blick hebe, bleibt mein Herz gänzlich stehen. Meine Augen weiten sich und meine Pupillen beginnen zu zittern. Vor mir erhebt sich das schwarzen, metallenen Tor des Friedhofes. Nein! Nein! Bitte nicht!!! Ich will dort nicht hin. Bitte. Heiße Tränen rinnen über meine Wange und ich versuche mich irgendwo fest zuklammern. Doch ich werde wieder mitgerissen. Meine Füßen gehen einfach weiter. Immer weiter auf das schwarze Tor zu. "Bitte!!!! Bitte nicht!!!" schreie ich weinend. Doch meine verzweifelten Schreier verhallen in der Dunkelheit. Niemand hört mich. Keiner hilft mir. Und schon mache ich den ersten Schritt auf den Friedhof. Ein allerletztes mal klammere ich mich an die kalten Eisenstäbe des Tores. Meine Finder krallen sich um das kalte Metall. So fest dass die Knochen weiß unter der Haut hervor treten. Mit meiner letzten Kraft halte ich mich fest. Versuche mich irgendwie hoch zuziehen. Wenn meine Füße in der Luft sind, dann habe ich eine Chance. Doch ich rutsche immer und immer wieder an den nassen Stäben ab. Durch den Regen sind sie unheimlich klitschig. Doch ich will einfach nicht aufgeben. Mit aller Kraft versuche ich mich hoch zu ziehen. Doch es gelingt mir einfach nicht. Als ich kurz vor davor bin, das Bewusstsein zu verlieren, spüre ich, wie sich zwei Arme um mich schließen. Worte dringen an mein Ohr, die nicht verstehe. Und plötzlich hören meine Füße auf sich zu bewegen. Augenblicklich verspüre ich höllische Schmerzen in meinen Beinen und sinke mit einem lauten Aufschrei zu Boden. Dieser pochende Schmerz ist einfach unerträglich. Wahrscheinlich kommt er von der großen Anstrengung. Ich lasse meinen Kopf hängen und schlinge meine Hände schützend um meinen bebenden Körper. Ich beginne zu schluchzen und zu weinen. "Rose. Hey, es ist vorbei. Es wird alles wieder gut." Flüstert mir eine sehr vertraute Stimme ins Ohr. Ich sehe mit tränenverschleierten Augen auf und erblicke Alex. Er sieht mich besorgt und warm an. Ich beginne nur noch heftiger zu zittern und stürze mich in seine Arme. "Alles wird wieder gut. Das schwöre ich dir. Niemals wieder werde ich zulassen dass dir so etwas widerfährt. Ich verspreche es!" Alex drückt mich fest an sich und schließt seinen Mantel um mich. Ich kralle mich in sein Shirt und benetze es mit heißen Tränen. Alex legt seinen Kopf auf meinen und streichelt mir tröstend über die Wange. Langsam, ganz langsam beruhige ich mich wieder. Die Tränen versiegen irgendwann und mein Schluchzen wird zu einem leisen Wimmern. "Hey Rose, schau mich mal an!" meint Alex sanft und hebt mein Gesicht an. Ich schniefe noch einmal und wische mir dann die letzten Tränen aus den Augen. "Rose! Hey schau mich an." Wiederholt Alex seine Aufforderung. Ich hebe meinen Blick und starre ihm in die Augen. Doch sofort wende ich meinen Blick wieder ab und sehe zu Boden. "Rose, nie mehr wieder, werde ich dich alleine lassen." Alex hebt mein Gesicht erneut an und sieht mich an. "Versprochen?" bringe ich heißer hervor. Meine Stimme zittert und ist gebrochen. "Versprochen!" flüstert Alex und kommt mir näher. Und dann spüre ich seine Lippen auf meinen. Sie sind weich und warm. Wie ein Sommerregen. So warm und wohltuend. In mir bebt alles. Die Schmetterlinge flattern in meinem Bauch, mir wird abwechselnd heiß und kalt, meine Umgebung verschwimmt und ich nehme nur noch Alex wahr. Ich höre mein Blut in den Ohren rauschen und rieche Alex' betörenden Duft. Zaghaft schlinge ich meine Arme um Alex' Nacken und drücke mich an ihn. Als sich unsere Lippen wieder lösen, sehe ich Alex an. "Komm Rose. Ich bringt dich nach Hause." Flüstert Alex und zieht mich hoch. Ich spüre meine Füße nicht. Sie sind völlig taub. Und so sacke ich wieder zu Boden. "Ich....ich...ich....kann nicht." stammle ich kraftlose. Alex hebt mich hoch und schwingt sich in die Lüfte. Ich nehme das alles nicht wahr. Die Angst steckt noch immer tief in mir. Es passieren Dinge die meinen Verstand völlig übersteigen. Ich fühle mich kraftlos und furchtbar schwach. Wie ein Sack Kartoffeln liege ich in Alex' Armen. Ich habe nicht einmal mehr die Kraft meine Augen offen zu halten. Und so falle ich in einen tiefen traumlosen Schlaf. Von einem Fund, einer komischen Begegnung und einem Kuss. --------------------------------------------------------- Hiiii meine Knuffels!!!! Ich wünsch euch allen erstmal ein gutes neues Jahr nachträglich!!!!! Ich hab seit 28. Dezember eine liebe Internetfreundin bei mir. Ja stellt euich vor, ich hab sie vor einem Jahr kennengelernt und nun ist sie mich besuchen gekommen!!!! Aber da snur nebensächlich! Na habt ihr Silvester alle schön gefeiert? Ich war in der city! *lach* Boah ich sag's euch, das war genial!!!! *lach* Aber genug von meinen Sünden!!! Ich hab den Teil bestimmt 10 mal komplett gelöscht, 5 mal umgeschrieben und drei Leuten zum Betalesen gegeben! Normalerweiße lese ich selbst Beta, da ich es einfacher finde, aber bei diesem Teil haben es 3 Leute gemacht. Einmal meine allerbeste und liebste Freundin! Danke Muffin!!! Hab dich lieb!!! Dann meine kleine Jenny!! Dir auch tausend Dank!!! Und dann noch meine Mum!!! (Ja wirklich! Die ließt meine FF!!! Kaum zu glauben aber wahr! *gg*) Auch dir Danke!! Meine kleine Mitzie-Mum! *gg* So aber nun genug gequasselt!! Ich wünsch euch super viel Spaß beim lesen!! *alle ganz fest knuffel+knuddel* eure Dess°° 9 Tage. 9 Tage sind seit diesem unglaubwürdigen Ereignis vergangen. Ich bin 3 ganze Tage und Nächte nur im Bett gelegen. In meine Beine ist langsam wieder Leben zurückgekehrt. Aber ich fühlte mich immer noch viel zu schwach um das Bett zu verlassen. Alex ist in dieser Zeit nicht von meiner Seite gewichen. Genauso wenig wie Sarah und Dan. Sie saßen am Bett und kümmerten sich um mich. Ich habe kein Wort gesprochen. Nichts. Ich habe weder gesagt wie es mir geht, noch habe ich von meinem Traum erzählt. Ja, ich hatte wieder einen Traum. Aber diesmal war er ein andere. Ich stand vor dem Friedhof. Es schneite. Um mich herum war Dunkelheit. Nur das große schwarze Tor konnte ich erblicken. Und dann zog plötzlich Nebel auf. Er verdeckte das Tor und dann sah ich >IHN<. Er hatte wieder seine Mönchskutte um. Ich kann nicht sagen woher ich wusste, dass diese Gestalt ein "ER" ist. Aber ich wusste es plötzlich. Er ging auf mich zu und blieb Zentimeter vor mir stehen. Ich war steif vor Angst. All meine Glieder waren wie versteinert. Mein Körper entsagte mir den Dienst. Ich konnte mich nicht von der Stelle rühren. Und dann plötzlich, machte er eine Handbewegung und meine Füße setzten sich in Bewegung. Immer weiter auf ihn zu, bis er mich in seine Arme schloss. Ich riss die Augen auf. Tränen traten in diese. Ich hatte so furchtbar große Angst. Und doch, irgendwie fühlte ich mich wohl. Irgendetwas in mir genoss die Umarmung. Doch dann wurde mir schlagartig klar, dass er es war, der mich gezwungen hatte, den Friedhof zu betreten. Dass er mich gewaltvoll an den Ort meiner größten Angst bringen wollte. Augenblicklich habe ich ihn von mir gestoßen. Habe ihn angeschrieen und geweint. Er meinte nur, dass er mich leiten wollte. Dass er mir beistehen wollte. Doch ich habe nur noch lauter geschrieen und geweint. Doch er schüttelte nur den Kopf und ging einen Schritt zurück. Ich bin auf die Knie gesunken. Er meinte, er würde immer bei mir sein und mich schützen. Dann verdichtete sich wieder der Nebel. Aber er sagte noch ein Wort dass sich tief in mein Gedächtnis brannte. Kurz bevor er im Nebel gänzlich verschwand sagte er >Noxumbra<. Dann zog der Nebel wieder auf und ich wachte schweißgebadet auf. Und nun bin ich hier. In der Stadtbibliothek und brüte über einem dicken Buch. Ein Buch mit lateinischen Begriffen. Irgendwie kommt mir >Noxumbra< so lateinisch vor. Ich seufze leise und blättere weiter. "Jetzt suchen wir schon seit 9 verdammten Tagen nach einer Datei mit deinem Namen. Und wir haben noch immer nichts gefunden. Weder einen Anhaltspunkt noch was in den Archiven, noch sonst wo. Langsam hab ich es echt satt!" flucht Jeremy durch die Bibliothek und stapft dann weiter nach hinten, wo die Bücher mit den Namenverzeichnissen sind. Ich sehe auf und atme tief durch. "Tja....schon blöd wenn man Analphabet ist!" reizt Ary den Vampir. Augenblicklich steht Jeremy vor ihm und funkelt ihn an. "Was hast du gerade gesagt?" knurrt er. "Na ja, schau doch mal, was du machst. Flüche ausstoßen, herumstapfen und uns von der Suche abhalten." Grinst ihn Ary an. "Du......" "Jetzt ist aber endgültig Schluss. Streitet euch doch wo anders. Nicht hier!" stoppt Alex die beiden. "Oh Ho! Der große Vampir spricht ein Machtwort. Wir knien nieder vor Euch." Stichelt Dan. "Tja, wenn du einen zu schwachen Charakter dafür hast, muss ich es wohl machen." kontert Alex. "Falsch. Ich lasse mich nicht auf so ein Niveau herab. Aber dir dürfte das ja nicht schwer fallen." Dan's Augen leuchten auf. "Jetzt ist aber entgültig Schluss damit. Hört endlich auf, euch gegenseitig zur Weißglut zu treiben." Meine ich und beuge mich wieder über das Buch. Die Stimmung ist alles andere als Entspannt. Seit 9 Tagen suchen wir nun schon in der Bibliothek, nach diesem Namen. Und noch immer haben wir nichts gefunden. Weder über meine Familie, noch über meinen Traum, noch sonst etwas. Die Stimmung sinkt langsam aber sicher auf den Nullpunkt, alle sind gereizt und müde. Auch ich, kämpfe gegen die Müdigkeit an. Meine Augenlider sind schwer und drohen, sich jeden Moment sanft über meine Augen zu senken. Ich spüre die Mattigkeit in jedem meiner Knochen. Sie kriecht wie ein Schatten darüber und setzt sich dort fest. Und seit dem Abend wo ich gemeinsam mit Dan, auf die Gestalt gestoßen bin, habe ich sie weder gesehen, noch gespürt. Ich fühle auch ihre Gegenwart nicht mehr. Vielleicht weil ich mich seit diesem Vorfall immer von dem Friedhof ferngehalten habe. Vielleicht muss ich zuerst zu dem Grab meiner Eltern, bevor sich die Gestalt wieder zeigt. Sie hat mir einen Anhaltspunkt gegeben und ich muss zuerst dort hin, bevor ich weitersuchen kann. Aber ich will dort nicht hin. Ich habe es mir geschworen. Und wenn ich nichts finde, dann ist es eben so. Ich kann mit der Ungewissheit leben. Irgendwie schaff ich das schon. Ich lasse mich von nichts und niemandem zwingen, an das Grab zu gehen. "Halt doch die Klappe! Das muss ich mir von dir echt nicht bieten lassen. Du...du...." zischt Tray. Er reißt mich damit aus meinen Gedanken. "Na was? Sag schon! Du kleiner, unbedeutender Mensch!" meint Jason gehässig. "Dafür bin ich mir echt zu Schade. Das lasse ich mir nicht bieten. MARY! Sag doch endlich mal was!" fordert mich Tray auf. Ich sehe von meinem Buch auf und seufze resigniert. "Könnt ihr nicht einmal Ruhe geben. Nicht nur ihr seid müde und ausgelaugt. Auch ich bin es. Mary hat von uns allen am wenigsten geschlafen. Aber sie lässt ihre schlechte Laune nicht an uns aus. Nehmt euch ein Beispiel an ihr." Mein Sarah genervt. "Oh, die Madam versucht zu schlichten. Na da ist ja fein." Giftet Jason. "So jetzt reicht es mir. Ihr führt euch auf, wie kleine Kinder. Wenn ihr euch wieder normal benehmt, können wir wieder miteinander sprechen. Ich hab entgültig die Nase voll von eurem Rumgezicke." Ich erhebe mich und setze mich an einen Tisch in der hintersten Ecke. Dort schlage ich mein Buch wieder auf und suche weiter. Plötzlich bleibt mein Blick an einem Wort hängen. Ich reiße meine Augen auf und bin schlagartig hellwach. Ich beiße mir erschrocken auf die Unterlippe, die augenblicklich zu bluten beginnt. Meine Augen hängen nur an einem Wort. An >Nox<. Ich blättere ein paar Seiten weiter und finde das Wort >Umbra<. Nox bedeutet Nacht und Umbra, Schatten. Beide Wörter sind feminin und heißen gemeinsam: Nachtschatten. Ich muss mich beherrschen, nicht laut aufzuschreien. Ich habe den anderen noch nichts erzählt. Weder, warum Alex mich ohnmächtig zurück in die Taverne gebracht hat, noch von diesem Traum. Vielleicht verrenne ich mich ja in etwas und dann mache ich die Hoffnung der Anderen wieder zu Nichte. Erst wenn ich mir ganz sicher bin, dann werde ich meinen Freunden etwas davon erzählen. Ich nehme das Buch und gehe wieder zurück zu den Streithähnen. Dan streitet gerade mit Alex und Ary mit Jeremy. Ich gehe zu Matt, der auf einem Stuhl in der Ecke sitzt und bleibe vor ihm stehen. Der älteste und weißeste Vampir hebt den Kopf und blickt mich fragend an. "Matt. Was bringst du mit dem Wort: >Noxumbra< in Verbindung?" frage ich und lege das Buch auf den Tisch. Augenblicklich hören alle zu streiten auf und kommen neugierig näher. "Noxumbra? Das heißt doch Nachtschatten. Aber auf was willst du hinaus?" Matt sieht mich prüfend an. "Gibt es da irgendeinen Zusammenhang mit dem Vampirismus?" stelle ich die Gegenfrage. "Ja die gibt es. Es gab vor vielen Jahrhunderten, einen Vampir der sich Noxumbra nannte. Er lebte zu Zeiten Cäsar. Und obwohl er männlich war, nahm er einen lateinischen Namen, der aber feminin war, an." Matt sieht mich an. "Und was war mit diesem Vampir?" frage ich weiter. "Mary, willst du uns zuerst nicht einmal verraten, warum dich das so brennend interessiert?" Sebastian sieht mich eindringlich an. "Nun ja, wisst ihr, ich hatte in den 3 Tagen wo ich im Bett lag, einen Traum. Und da kam wieder diese Gestalt vor. Sie hat, kurz bevor sie verschwunden ist, Noxumbra gesagt. Deshalb frage ich nach." Erzähle ich. "Und das erzählst du uns so nebenbei? Ist ja klasse!! Wir blättern uns da die Finger wund und Madam hatte einen Traum in dem diese rätselhaften Gestalt vorkam. Ist ja großartig!" meint Jeremy sarkastisch. "Hey, mach mal halblang. Wir haben alle schlechte Laune. Musst du sie unbedingt an uns auslassen?" zischt Levy ihn an. "Oh Ho! Misses Lesslie spricht ein Machtwort!" der Vampir mit den weißen Haaren funkelt sie böse an. "Ruhe jetzt. Wir haben jetzt Wichtigeres zu tun. Also: Dieser Noxumbra, war der mächtigste Vampir aller Zeiten. Manche sagen auch, er sei der erste Vampir überhaupt gewesen. Aber schon damals vor vielen hundert Jahren, gab es bereits Vampirjäger. Damals machten sie aber Jagt auf alle Vampire. Egal was sie getan hatten. Noxumbra bekämpfte diese Vampirjäger und beschützte Vampire die nichts Böses wollten. Aber eines Tages, verschwand Noxumbra einfach spurlos. Man sagt, es wäre ein Tag im Februar gewesen. Genauer gesagt, der >19<. Februar. Seit diesem Tage hat man ihn weder gesehen, noch gehört. Und alles was ich weiß, wurde von älteren Vampire überliefert. Ich bin mir also nicht einmal sicher, ob das was ich dir erzähle auch der Wahrheit entspricht." Erzählt Matt. Ich reiße die Augen auf und taumle einige Schritte zurück. Ich spüre wie mein Körper zu zittern beginnt und meine Beine das Gewicht des Körpers nicht mehr tragen können. Sie knicken wie Streichhölzer zusammen. Ich gleite zu Boden und bleibe regungslos sitzen. Meine Augen habe ich starr auf Matt gerichtet. Aber ich sehe ihn nicht richtig. Es ist, als wäre zwischen ihm und mir ein dichter Nebel, der mir die freie Sicht verbietet. Ich sehe Matt und auch meine restliche Umgebung wie durch einen Schleier. Als wäre ich nicht wirklich da, und bekomme dennoch alles mit. Ich fühle mich schwach, und nicht wirklich hier. "Rose, hey Rose. Was hast du? Ist alles okay mit dir? Sag mir was mir dir los ist, jetzt komm schon!" Alex kniet sich vor mich und nimmt mein Gesicht in seine Hände. Erst als er mir sanft die Wange tätschelt befreie ich mich aus meiner Starre. Doch der Nebel vor meinen Augen ist noch immer da. Alex' Stimme klingt so furchtbar weit entfernt. Ich blicke Alex völlig apathisch an. "Rose, jetzt komm schon." Flüstert er leise. "Geh mal beiseite!" meint Dan und stößt Alex weg. "Engelchen. Du wirst mir jetzt ganz genau zuhören. Du warst schon einmal in diesem Zustand. Aber ein zweites Mal werde ich das nicht zulassen. Und jetzt, verdammt noch mal komm endlich wieder zurück zu uns." Dan's Stimme klingt streng. Ich blinzle einmal kurz und sehe ihn dann an. Doch der Nebel verschwindet einfach nicht. Er wird immer dichter, desto mehr ich versuche mich gegen ihn zu wehren. Noch einmal versuche ich den Nebel und dieses seltsame Gefühl zu vertreiben. Aber Dan liegt falsch. In so einem Zustand befand ich mich noch nie. Damals, als ich um meine Eltern getrauert habe, da fühlte ich mich wie tot. Aber jetzt im Moment fühle ich mich einfach nur weit weg. Ich schüttle heftig den Kopf und stemme mich mühsam hoch. Danach bleibe ich wankend neben Dan stehen. Doch der Nebelschleier verschwindet nicht, er wird sogar noch undurchsichtiger. Meine Freunde rücken in weite Ferne und ich merke wie ich der Realität entrissen werde. "Alex, Dan." Sage ich, doch es kommen nicht die Namen meiner lieben Freunde aus meinem Hals. Stattdessen kommt nur ein heißeres Gekrächze aus meiner Kehle. Ich spüre wie mein Hals staubtrocken ist und höllisch brennt. Das Atmen fällt mir immer schwerer und schwerer. Und plötzlich sind meine Freunde völlig von diesem Nebel verschluckt worden. Ich sehe sie nicht mehr. Ich höre lediglich die Stimmen von Dan und Alex. Aber die auch nur noch ganz leise und Meilenweit entfernt. Ich spüre wie es um mich herum kühl wird. Ganz am Rande bemerke ich noch, wie ich nach hinten umkippe und von Alex im letzten Moment aufgefangen werden. Dann sind meine Freunde verschwunden. Einige Zeit sehe ich nur den weißen, dicken Dunst vor meinen Augen. Kein Geräusch kann ich wahr nehmen. Nichts. Alles ist ruhig. So angenehm still. Doch plötzlich beginnt sich der Nebel aufzulösen und gewährt mir freie Sicht. Doch das was ich sehe, sind nicht meine Freunde. Nein ganz sicher nicht. Ich bleibe wie erstarrt am Fleck stehen und blicke auf das Bild was sich mir gerade bietet. Vor mir erhebt sich aus dem Nebel ein riesiges steinernes Kreuz. Efeu überwuchert den Sockel, und ein schwarzer Rabe sitzt auf der Spitze des Kreuzes. Mir fallen sofort die roten Augen des Tieres auf. Doch ich habe keine Zeit um mir das Geschöpf genauer anzusehen. Denn auf den Kreuz hängt jemand. Sein Kopf ist gegen Boden geneigt. Seine schwarze Mönchskutte verhüllt seinen Körper, selbst sein Gesicht bleibt mir verborgen. Sein Hände und Beine sind mit einem Drahtseil an das Kreuz gebunden. Ich schüttle heftig den Kopf und reiße mich von dem Anblick los. Dann gehe ich langsam und ziemlich vorsichtig auf den Mann zu. Vor ihm bleibe ich stehen und erhöhe meinen Kopf sodass sich ihm direkt in sein verhülltes Gesicht sehe. Ich kann wahrnehmen wie sich sein Brustkorb ganz langsam und ziemlich flach hebt und senkt. Irgendwie weiß ich wer dieser Mann ist. "Noxumbra?" frage ich vorsichtig. Ganz langsam und ziemlich schwach hebt er den Kopf und öffnet die Augen. Ich erstarre plötzlich und das Blut gefriert mir. Seine Blut- fast dunkelroten Augen flackern kurz auf. Aber ich kann nur seine Augen erkennen. Sein restliches Gesicht ist völlig verhüllt. Ich frage mich ernsthaft wie er das immer schafft. Wie kann ich nur seine Augen sehen, ohne das die Kapuze runterfällt? Okay, ziemlich blöder Zeitpunkt um über so etwas nachzudenken, aber Hey, so bin ich nun mal! "Mary-Rose. Nun bist du endlich gekommen. Bist endlich hier. Lange, viel zu lange habe ich auf dich gewartet." Flüstert Noxumbra leise und beginnt zu husten. Ich schrecke aus meinen Philosophien über die Kapuze auf und sehe ihn an. "So und nun will ich endlich wissen, was du von mir willst." Meine ich stelle mich direkt unter ihn. "Ich darf es dir nicht sagen. Ich kann nicht. Das Einzige was ich dir verraten kann ist, dass du zum Grab deiner Eltern musst. Das ist der Schlüssel. Nur wenn du dich auf den Friedhof begibst, wirst du einen Schritt weiter sein. Wirst du einen Schritt näher bei mir sein. Und nun geh. Verlasse mich. Es wird Zeit. Aber bedenke, dass Luce immer bei dir sein wird. Solange du ihn siehst, bin ich bei dir. Seine Augen sind die Meinen, seine Stimme ist die Meine und seine Flügelschläge sind meine Kraft die dich leiten wird. Wir werden uns wiedersehen. Und bedenke: Das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ewig. Nicht weil es unerreichbar ist, wagen wir es nicht. Sondern weil wir es nicht wagen ist es unerreichbar." Noxumbras Stimme klingt leise und ziemlich schwach. Kaum hat er diese Worte ausgesprochen, zieht wieder dieser undurchdringliche Nebel auf und verweigert mir die Sicht. "NOXUMBRA!!!!!!!! DAS KANNST DU MIR NICHT ANTUN!!!! WARUM??? VERDAMMT NOCHMAL!!!!" schreie ich durch den Nebel. Doch ich bekomme keine Antwort mehr. Das nächste was ich spüre ich etwas Nasses, Kaltes auf meinem Gesicht. Wie vom Blitz getroffen fahre ich hoch. Ich sitze senkrecht im Bett und starre meine Freund ungläubig an. Ich brauche einige Sekunden um mich zu orientieren. Ich sitze in meinem Bett in dem Dachbodenzimmer. Um mich herum meine Freunde. Ich verstehe zuerst nichts, aber dann kehrt all die Erinnerung wieder zurück. "MARY!!!!!!" schreit Sarah und fällt mir um den Hals. "Hey, was ist denn los? Und warum bin ich im Bett?" frage ich ein wenig verwirrt. "Rose, du bist uns einfach weggekippt. Wir haben dich zurück ins Zimmer gebracht." Erklärt Alex und drückt mich fest an sich. "Jetzt hört doch bitte auf, mich andauernd zu umarmen. Ich hab jetzt keine Zeit für so was." Meine ich etwas genervt, als mich auch noch Dan und Levy drücken. "Aber Mary, wir haben uns doch Sorgen gemacht." Meint Jason etwas betroffen. "Ist ja schön und gut, aber ich hab jetzt Wichtigeres zu tun. Welche Tageszeit haben wir?" frage ich und schwinge meine Beine über den Bettrand. "In einer Stunde geht die Sonne unter. Du hast einen ganzen Tag und eine ganze Nacht durchgeschlafen. Mary, übernimm dich nicht." Antwortet mir Matt und betrachtet mich eingehend. "Okay, wollt ihr mir helfen?" ich sehe in die Runde. "Die Antwort kennst du doch bereits!" lächelt Sebastian. "Gut, dann hört mir ganz genau zu, ihr werdet in die Bibliothek gehen und unter Noxumbra suchen. Ich will alles über ihn wissen. Wo er lebte, was er für ein Leben vor seinem Vampirdasein führte, wo er geboren wurde. Alle Daten eben. Und dann sucht bitte nach diesen beiden Sprüchen: Das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ewig. Nicht weil es unerreichbar ist, wagen wir es nicht. Sondern weil wir es nicht wagen ist es unerreichbar. Aber diese beiden Sprüche müssen in Verbindung mit Noxumbra stehen. Sonst ist es unwichtig. Und das Wichtigste: Findet raus ob Noxumbra eine Gefährtin, eine Partnerin hatte. Und wenn ja, brauche ich auch alle Daten von ihr." Erkläre ich und schreibe alles auf einen Zettel auf. "Das ist es, ich hab euch alles aufgeschrieben. Und bitte stellt jetzt keine Fragen, macht einfach um was ich euch gebeten habe." Ich drücke Matt den Zettel in die Hand, schnappe mir meine Reisetasche und verschwinde in dem kleinen Bad, dass an das Dachbodenzimmer angrenzt. Ich krame mir, ein schwarzes, Top, mit einem ziemlich gewagten Ausschnitt, eine schwarze, enge Hotpants, eine dunkle Netzbluse und meine schwarzen hohen Stiefel aus der Tasche. Ich fühle mich in diesen Klamotten zwar alles andere als wohl, aber ich hab nur diese Kleidungsstücke die völlig schwarz sind. Und ich muss heute schwarz tragen. Ich frage mich zwar selber wieso und warum, aber irgendetwas in mir, sagt dass ich heute dunkel tragen soll. Ich krame einen Beutel voll Blut heraus, trinke es, putze mir noch schnell die Zähne, kämme meine Haare und stecke sie mir zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Danach schlüpfe ich in meine Stiefel und verlasse das Badezimmer. Als ich wieder das Zimmer betrete, ernte ich verwunderte Blicke seitens meiner Freunde. "Keine Fragen, kein Gepfeife und keine Spannereien!" grinse ich. Jeremy und Jason beginnen unschuldig durch die Gegend zu schauen. "Wie spät haben wir es?" frage ich noch einmal. "Es müsste jeden Augenblick dunkel werden. Aber ich hab doch noch eine Frage: Willst du auch wissen ob Noxumbra, Kinder gehabt hat?" Matt sieht von dem Zettel auf. "Ja das ist gut. Bitte. Und auch alle Daten von ihnen." Meine ich und schnappe mir noch schnell meine schwarzen Handschuhe. "Okay, dann werden wir uns auf den Weg machen. Aber willst du uns sagen wohin du willst? Vielleicht geschieht dir etwas, und dann wissen wir nicht mal wo du überhaupt bist!" wirft Dan ein. "Mir geschieht nichts. Und nun geht. Ich werde dann später in die Bibliothek nachkommen." Lächle ich ein wenig gequält und warte bis meine Freunde das Zimmer verlassen haben. Dan sieht mich noch einmal besorgt an. Ich lächle ihm noch einmal zu und werfe ihm eine Kusshand nach. "Rose, pass auf dich auf!" plötzlich steht Alex vor mir. "Alex, erschreck mich nicht so." keuche ich. "Sorry. Aber hier, nimm das. Du wirst es brauchen." Alex drückt mir den Anhänger meiner Oma in die Hand. "Also weißt du wo ich hin will?" ich lege mir den Anhänger um den Hals. "Ja, ich weiß es. Und bitte pass auf dich auf. Versprich es mir!" der mächtige Vampir sieht mich eindringlich an. "Ja ich verspreche es dir. Ich werde euch dann in die Bibliothek folgen." Meine ich und sehe ihn an. "Und du willst das ganz alleine machen? Bist du dir da ganz sicher? Ich komme gerne mit." Schlägt Alex vor. "Das ist lieb von dir, aber ich muss das alleine machen. Nicht einmal du kannst mir da beistehen. Bitte versteh das!" ich sehe Alex warm an. "Okay, ich versuch es. Aber ich hab trotzdem ein ungutes Gefühl bei der Sache." seufzt Alex und sieht mich noch einmal genauer an. "Jetzt geh schon, die Anderen warten auf dich!" lächle ich und schiebe ihn zur Türe. Im Türrahmen dreht sich Alex noch einmal um. "Pass auf dich auf meine kleine Rose, und komm ja Heil wieder zurück zu mir!" Alex zieht mich zu sich und legt seine Arme um meine Hüften. "Ja, ich verspreche es dir!" flüstere ich. Plötzlich kommt er meinem Gesicht gefährlich nahe. Aber ich lasse es einfach geschehen. Kurz bevor sich unsere Lippen berühren höre ich ein Krächzen und wirble herum. Am Fensterbrett sitzt der schwarze Rabe mit den roten Augen. "Ich werde dann mal!" meint Alex. Ich nicke und lächle mein Zähnchen noch einmal kurz an. Plötzlich umarmt Alex mich noch einmal fest. "Wenn dir etwas zustößt werde ich mir das nie verzeihen. Bitte, sei vorsichtig. Ich hab da kein gutes Gefühl. Ich hab dich viel zu gern, was heißt da viel zu gerne, Rose ich liebe dich." Flüstert er und stößt mich von sich, so dass ich einige Schritte nach hinten taumle und schlussendlich mit meinem Hinterteil den Boden küsse. Doch ich springe sofort auf und laufe Alex hinterher. "Du wirst jetzt gefälligst warten!" rufe ich und halte ihm am Ärmel fest. "Glaubst du, du kommst mir jetzt so einfach davon?" ich drehe Alex zu mir um und küsse ihn einfach. Es ist mir so egal, was die Andern von mir denken. Alex kann sich doch nicht einfach so aus dem Staub machen. Als sich unsere Lippen lösen lächelt er mich an. "Und wofür war das jetzt?" Alex legt den Kopf schief und zieht mich zu sich. "Weil du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Ich schaff das schon!" lächle ich gebe ihm noch einen flüchtigen Kuss und hüpfe dann die Treppen hoch. "Wir sehen uns später!" rufe ich und schon bin im Zimmer verschwunden. Ein Dauersmile hat sich auf meinen Lippen gebildet und tausend Schmetterlinge flattern in meinem Bauch. Ich lehne im Türrahmen und stütze meinen Kopf dagegen. Ich brauch jetzt mal ein paar Sekunden um mich wieder zufassen. Ich hab Alex doch tatsächlich geküsst! Ich hab das wirklich getan! Ich könnte vor Glück laut schreien. "Ich liebe dich auch!" flüstere ich leise und hoffe dass es Alex gehört hat. Dann schließe ich die Türe hinter mir und setze mich verträumt auf mein Bett. Ich weiß dass Alex sich große Sorgen um mich macht. Und die Tatsache dass er mir nicht helfen kann, zerfrisst ihn innerlich. Gerne hätte ich ihn an meiner Seite gehabt, wenn ich an dem Grab meiner Eltern stehe, aber ich muss es alleine machen. Da komme ich nicht drum rum. Aber nach dem Alex mir gesagt hat, dass er mich liebt, fühle ich mich irgendwie nicht mehr so bedrückt. Ich spüre wie die Angst ein kleines Stück aus meinem Herzen verschwindet. Ich lächle glücklich vor mich hin. Ein lautes Krächzen reißt mich aus meinen Tag, oder Nachtträumen. "Luce!!! Dich hätte ich jetzt fast vergessen!" grinse ich und hebe meinen Arm. Er schwingt sich in die Luft und lässt sich dann auf meinem Unterarm nieder. Der Rabe ist mir irgendwie sympathisch. Irgendwie süß. Und anscheinend mag auch er mich. Sein schwarzes Gefieder glänzt im schwachen Licht wie Diamanten und seine roten Augen leuchten erfreut auf. "Na sieht mir dein Besitzer auch schön zu? Ich will es doch schwer hoffen." Meine ich und sehe Luce an. Dieser gibt einen Laut von sich gibt, der nur so etwas wie "Ja" bedeuten kann. Ich kichere und streichle ihm über den Kopf. "Okay mein Süßer! Dann wollen wir mal?" ich sehe den Raben an, und bekomme das gleiche Gekrächze wie eben zu hören. "Na dann muss ich wohl los. Hilft ja eh nichts." Seufze ich und gehe los. Luce springt auf meine Schulter und macht es sich dort bequem. Und so verlasse ich die Taverne und gehe den Weg zu einem Ort den ich in meinem ganzen Leben nie mehr wieder betreten wollte. Hiiii meine Knuffels!!!! Ich hab mir gedacht ich mach euch eine Freude und stell schon jetzt den nächsten und den übernächsten Teil on!!!!! Zuerst mal Teil 30! *feier* *jedem ein Glas Sekt geb* *anstoß* Und wisst ihr was da snoch heißt? Nur noch 10 Kapiteln!!! Dann ist diese FF abgeschlossen und wird zu den Archiven gelegt!!!! Und noch eine KLeinigkeit: @Jani-Chan: Maus, ich weiß dass der erste Vampir Vlad Temptesch war. Der hat in Rumänien gewohnt und hat seine Feinde auf Pfähle augespießt und deren Fleisch gegessen. Aber wer sagt denn dass Matt sich nicht irrt? Vielleicht hab ich dieser Kultfigur ja auch noch eine Schlüsselrolle zugeordnet! Aber das wirst du alles in diesen beiden Teile erfahren!! *knuddel* So nur zur Info: Ich stell zuerst Teil 30 rein und dann Teil 31!!!! Ich wünsch euch a lot of fun!!! *alle ganz fest knuddel* eure Dess°° *= Luce= lateinisch, bedeutet: Licht. *=Noxumbra= lateinisch, bedeutet: Nachtschatten "Wenn ich noch gänzlich menschlich wäre, dann hätte ich sicher eine ganz gewaltige Gänsehaut!" bibbere ich. Mir ist scheißkalt. Der eisige Wind weht mir ins Gesicht, der Eisregen prasselt auf mich nieder und die dunklen Straßen sind spiegelglatt. Hätte ich auf meinen Verstand und nicht auf dieses dumme Gefühl gehört dann müsste ich jetzt nicht Kälte leiden. Irgendwie ist es komisch. Eigentlich fühlen Vampire weder Hitze noch Kälte. Aber ich fühle mich wie ein Eiszapfen. Schon wieder ein Beweiß dass noch ein kleiner Teil von mir menschlich zu sein scheint. Ich schüttle den Kopf. Bloß nicht an die Kälte denken. Doch irgendwie muss ich immer an Alex' Worte denken. Und dann wird mir ganz heiß. Hat ja ganz schön lange gedauert bis wir beide uns mal dazu durchgerungen hatten, und zu sagen was wir fühlen. Sage und schreibe 5 Monate. Aber jetzt ist es raus und das ist auch gut so. Irgendwie fühle ich mich erleichtert und glücklich. Ich atme die kalte, frische Luft ein und biege in eine dunkle Seitengasse ein. Luce sitzt noch immer auf meiner Schulter und hat einen Flügel hinter meinem Nacken ausgebreitet. Der Kleine will mich wohl ein wenig wärmen. Niedlich. Ich streichle dem Raben über den Kopf und gehe weiter. Desto näher ich meinem Ziel bin, desto mulmiger wird mir. Mir wird langsam aber sicher furchtbar übel. Nervosität breitet sich aus und ein flaues Gefühl macht sich in meinem Magen breit. Jetzt bloß nicht in Panik verfallen. Ich atme tief durch und gehe langsam, aber bestimmt weiter. ** Ich spüre Blicke auf meinem Körper. Sie scheinen mich eingehend zu mustern. Ich hebe meinen Blick von einem Buch und sehe direkt in zwei schwarze Augen. Sie ruhen, freundlich und wissend auf mir. "Na?" fragt Sebastian und grinst breit. Wie ich so was hasse. Ein Blick genügt und er weiß was ich denke. "Was na?" grummle ich zurück. "Du hast es ihr endlich gesagt, hab ich Recht oder stimmt's?" Sebastians Grinsen wird noch breiter. "Ja, hab ich." murmle ich. "Und war es so furchtbar schlimm?" Sebastian lässt nicht locker. "Nein war es nicht. Was willst du überhaupt von mir? Ich hab es ihr doch gesagt! Können wir jetzt bitte das Thema wechseln?" frage ich ein wenig genervt. "Hey Alex. Jetzt bleib mal locker. Wir machen uns alle Sorgen um Mary. Nicht nur du." Sebastian erhebt sich und sucht in den großen Regalen nach einem Buch. Ja sie machen sich Sorgen. Aber nicht einmal Sebastian weiß was in mir vorgeht. Wie bei einer Sonnenfinsternis hat sich die Angst über mein Herz gelegt. Die Zweifel nagen an meiner Ruhe und lassen mich verrückt werden. Ich weiß nicht was passieren wird, was Rose genau vorhat. Ich könnte ihr folgen und meine Angst damit ersticken. Aber das will ich nicht. Rose hat ausdrücklich gesagt dass sie es alleine machen will. Und ich akzeptiere das auch. Mehr oder weniger. Meine kleine Rose. Was hast du bloß mit mir gemacht? Ich denke Tag und Nacht nur noch an dich. Du bist der erste Gedanke wenn ich erwache und der Letzte wenn ich zur Ruhe gehe. In deiner Nähe schwindet meine Ruhe, meine Gelassenheit. Mir passieren Dinge, die mir normalerweise nicht passieren dürften. Du bringst mich völlig aus dem Gleichgewicht. Aber irgendwie ist das auch gut so. Als ich dich im Flugzeug das erste Mal gesehen habe, dachte ich du wärst eine gewöhnliche junge Frau. Ich habe dich damals gelangweilt. Das habe ich dir an der Nasenspitze angesehen. Aber eines ist mir sogleich aufgefallen. Ich konnte deine Gedanken sehr schwer und fast gar nicht lesen. Das hat mich von Anfang an, an dir fasziniert. Doch unsere zweite Begegnung in der Gruft, war für dich weniger erfreulich. Du wolltest mich nicht sehen. Genauso wenig wie ich dich. Mich hat zwar die Tatsache, deine Gedanken nicht lesen zu können, fasziniert, aber sonst hast du mich nicht wirklich interessiert. Du warst für mich eine junge, frustrierte, verwöhnte Frau. Nicht mehr und nicht weniger. Und als dieser Vampirjäger dann auftauchte, und du mich beschützen wolltest, dachte ich erst Recht, dass du völlig durchgeknallt bist. Aber auch als wir im Auto saßen und wir uns gestritten haben, wurde mein Bild von dir nicht besser. Du warst für mich ein arrogantes, verwöhntes, hysterisches Frauenzimmer. Und als du mir diesen Schaum ins Gesicht geschmiert hast, hätte ich dich in der Luft zerreißen können. Aber mit der Zeit habe ich meine Meinung geändert. Ich habe dich als ein einfühlsames, kluges, wunderhübsches Wesen kennen gelernt. Du konntest zuhören. Und solche Wesen findet man nicht oft. Jemand der dir zuhört, der dir beisteht, jemand der dich versteht. Und ich wollte dich nicht mehr hergeben. Ich hatte nach so langer Zeit jemanden gefunden, und dann kam Josh. Ich hätte ihn auf der Stelle getötet. Sofort. Nur weil du dagegen warst, tat ich es nicht. Aber damals habe ich noch alle Gefühle für dich unterdrückt. Ich wollte einfach nicht wahr haben, dass ich dich brauche. Dich liebe. Erst als du dich so selbstlos für Sarah geopfert hast, bemerkte ich, wie sehr ich dich brauche. Wie sehr ich in deiner Nähe sein wollte. Und dann kam dieser Streit wegen Josh. Ich war so rasend eifersüchtig dass mein Blick dadurch vernebelt wurde. Ich habe dir damals sehr weh getan. Habe dich verletzt. Dabei wollte ich das nicht. Aber ich konnte es einfach nicht ertragen, dich mit einem Anderem, am Tisch sitzen zu sehen. Dieses Bild machte mich einfach verrückt. Ich hatte Furcht dich zu verlieren. Obwohl du mir immer wieder beteuert hast, dass Josh nur ein Freund ist. Ich hatte so große Angst dich zu verlieren. Und nun, da du deinem Schicksal folgen musst, habe ich wieder Angst. Aber diese Angst ist viel größer als die Ängstlichkeit wegen Josh. Alles in mir, will dir folgen. Will dich in die Arme schließen und dich nie mehr wieder loslassen. Aber für mich ist es so furchtbar schwer. Seit ich ein Vampir bin, habe ich Gefühle wie Zuneigung, Glück, Freude und Liebe unterdrückt. Ich wollte sie nicht mehr haben. Meine Eltern haben all diese Gefühle mit ins Grab genommen. Darum fällt es mir auch so schwer, dir zu sagen, was ich für dich empfinde. Ich seufze resigniert und klappe das Buch zu. Ich kann mich nicht auf die Suche konzentrieren. All eine Gedanken sind sowieso bei Rose. Jeden Atemzug den ich mache, jeder Schritt den ich gehe, jedes Wort das ich spreche, alles was ich tue, tue ich wegen meiner kleinen Rose. Nur wegen ihr. Mein ganzes Denken ist nur auf sie gerichtet. Nur auf sie. Ich hebe den Kopf und sehe auf die Uhr. 20:21 Uhr. Jede Sekunde scheint mir eine Ewigkeit zu dauern. Und obwohl ich schon so lange auf Erden wandle und mich an die Ewigkeit gewöhnt habe, ist dieses Warten für mich die reinste Qual. Für einen Moment spiele ich mit dem Gedanken, ihr zu folgen. Aber ich verwerfe ihn sogleich wieder. Rose will das alleine schaffen. Und das muss ich akzeptieren. Ich muss diese Tatsache einfach hinnehmen. "Alex! Hey Herzog!" Jeremy steht vor mir und sieht mich prüfend an. "Was ist denn?" frage ich und hebe meinen Blick. "Jason und ich gehen etwas essen. Kommst du mit?" Jeremy richtet sich auf. "Keinen Hunger!" ist meine knappe Antwort. "Na dann eben nicht!" Jeremy und Jason verlassen die Bibliothek. "Alex?...Du heißt doch Alex oder?" dringt eine helle, hohe Stimme an mein Ohr. Wer stört mich denn jetzt schon wieder? Warum können sie mich nicht in Ruhe lassen? Ich hab schon genug andere Qualen. "Ja so ist mein Name." Meine ich und sehe in die grauen Augen des Mädchens, dass den Namen Levy trägt. "Jetzt hör mir mal zu. Unsere Mary-Rose schafft das schon. Glaub mir. Sie hat schon ganz andere Dinge bewältigt. Sie ist stark und klug. Sie weiß was sie tut. Und sie braucht unsere Unterstützung. Es hilft nichts wenn du hier sitzt und vor dich hinstarrst. Lenkt dich irgendwie ab. Ich mache mir genauso große Sorgen wie du. Auch wenn du mir das jetzt nicht glauben willst. Du und Dan, ihr beide liebt Mary so sehr, dass es schon fast weh tut. Du liebst sie als Frau, Dan als beste Freundin. Euch beide zerfrisst die Angst innerlich. Ihr hasst diese Ungewissheit. Aber anstatt Mary zu vertrauen, macht ihr euch viel zu viele Sorgen um sie. Vertrau Mary. Sie weiß was sie tut. Geh was essen. Und wenn du wieder zurück kommst, ist Mary sicherlich auch wieder hier. Jetzt hör auf Trübsal zu blasen." Levy sieht mich lächelnd an. Was weiß schon ein Mensch von meinen Gefühlen und Gedanken? Nichts! Diese Menschen sind doch alle gleich. Sie glauben sie würde mich kennen. Meine Gedankengänge wissen. Aber sie kennen mich nicht. Niemand kennt mich richtig. Sebastian, ja er kennt mich. Und meine kleine Rose. Aber sonst niemand. Ich will auch nicht dass mich jemand kennt. Denn dadurch mache ich mich verletzlich. Sehr sogar. Und wenn zwei Lebewesen mich in und auswendig kennen, reicht das schon. Aber vielleicht hat diese junge Frau Recht. Ich sollte Rose wirklich vertrauen. Wenn ich hier dumm rumsitze und Löcher in die Luft starre, vergeht die Zeit auch nicht schneller. Vielleicht sollte ich wirklich etwas zu mir nehmen. "Okay überredet. Ich gehe etwas essen. Bis später!" meine ich und laufe Jeremy und Jason nach. ** Nun stehe ich vor dem großen Eingangstor. Ein Zittern fährt durch meinen Körper. Doch nicht weil ich friere, sondern weil ich Angst habe. Ich weiß nicht was jetzt geschehen wird, was auf mich zu kommt. Aber nun gibt es kein Zurück mehr. Ich muss das jetzt durchziehen. Ich atme tief durch und gehe dann mit wackeligen Schritten auf das Tor zu. Unter lautem Quietschen schwingt es auf. Ich bleibe noch einmal stehen und sehe auf den Friedhof. Vereinzelt brennen Kerzen auf den Gräbern. Der Wind pfeift durch die Blätter einer alten Birken und spielt mit ihnen in der Luft. Luce stößt einen leisen Schrei aus und ich gehe mit langsamen Schritten weiter. Als wäre es gestern gewesen. Ich kann mich noch so genau an alles erinnern. An den Unfall, das Begräbnis. An alles. Doch ich darf jetzt nicht zurück denken, sonst gehe ich nie zum Grab hin. Die weißen Kieselsteine unter meinen Schuhen knirschen und der Wind pfeift. Sonst ist alles still. So bedrücken ruhig. Das beklemmende Gefühl in mir wird immer stärker, desto näher ich dem Grab komme. Und dann stehe ich vor ihm. Gelbe Plastiksonnenblumen zieren es und eine kleine Kerze leuchtet. Die goldenen Schrift ist ein wenig verblasst. Immer und immer lese ich mich die Inschrift durch. Noch immer kann ich es nicht glauben. Mein Verstand kann nicht erfassen, dass meine Eltern tot sind. Mein Herz schmerzt unerträglich und meine Kehle ist wie zugeschnürt. Ich fahre mit meiner Hand über den Grabstein und sinke dann auf die Knie. Meine Eltern sind tot. Sie kommen nicht mehr zurück. Nie mehr wieder. Erst jetzt wird mir bewusst was das überhaupt bedeutet. Heiße Tränen bahnen sich ihren Weg aus meinen Augen, hinab zu meinen Wangen und gefrieren dort. "Warum? Mama, Papa. Warum habt ihr mich verlassen? So früh?" schluchze ich. Es beginnt zu schneien. Wie damals, bei dem Begräbnis. Sanfte, weiße Flocken bedecken das Grab. Fallen auf den Grabstein und bleiben dort liegen. Nein! Ich darf jetzt nicht weinen. Darf nicht schwach sein. Meine Eltern würde das nicht wollen. "Mama, Papa, ich liebe euch beide. Ihr werdet für immer in meinem Herzen sein. Niemals wird die Erinnerung an euch verblassen." Ich drücke einen Kuss auf meine Hand und lege diese dann auf den Grabstein. Und plötzlich durchströmt mich eine ungeheure Kraft. Ich spüre wie die Luft aus meinen Lungen gepresst wird und mein Blut stockt. Plötzlich beginnt sich für einige Sekunden alles um mich herum zu drehen. Mir wird unheimlich schlecht und ich stütze mich keuchend auf meine Unterarme. Dann, nach einigen Augenblicken, ist alles vorbei. Die Übelkeit ist verschwunden, ich bekomme wieder normal Luft und der Schwindel ist auch vergangen. Ich erhebe mich langsam und fasse mir sofort an mein Herz. Ich spüre es nicht mehr. Es ist weg. Kein Herzschlag mehr. Kein Puls. Und ich spüre auch keine Kälte mehr. Nichts mehr. Also ist der letzte menschliche Teil auch aus meinem Körper entschwunden. Ich musste mich von meinen Eltern verabschieden. Und nun bin ich ein richtiger Vampir. "Mama, Papa. DANKE!" lächle ich und richte mich ganz auf. Plötzlich beginnt der Anhänger meiner Oma zu glühen. Er strahlt in einem hellen, weißen Licht und schwebt vor meinen Augen. Eine angenehme Wärme durchflutet meinen Körper und ich schließe die Augen. Plötzlich sehe ich etwas vor mir. Ich sehe meine Mutter. Sie dürfte in meinem Alter gewesen sein. Sie steht unter einem großen Steinkreuz. Auf einem Hügel. Moment mal. Diesen Hügel kenne ich. Das ist doch der Platz den Alex immer aufsucht. Unerwartet taucht mein Vater auf. Meine Mutter läuft auf ihn zu und er schließt sie glücklich in die Arme. Dann wird es hell und ich sehe meine Mutter bei meiner Geburt. Neben meiner Mutter steht mein Vater. Blitzartig taucht Noxumbra in seiner schwarzen Mönchskutte auf. Er nimmt mich in den Arm und küsst mich auf die Stirne. Dann flüstert er noch etwas und verschwindet wieder. Dann wird es wieder hell und ich schlage meine Augen auf. Ich stehe vor dem Grab und bin total verwirrt. Ich verstehe echt nur Bahnhof. Was hat Noxumbra bei meiner Geburt zu suchen? Was wollte er von mir? Luce auf meiner Schulter pickt mit sanft in die Wange und ich streichle ihn. "Na mein Süßer? Können wir jetzt wieder gehen? Ich habe genug gesehen. Das muss ich erst mal verarbeiten und mir einen Reim drauf bilden. Zur Zeit versteh ich nämlich rein gar nichts." Meine ich. Luce stößt einen Schrei aus und ich lächle. "Mama, Papa. Ich liebe euch. Auf Wiedersehen!" lächle ich glücklich und befreit. Dann drehe ich mich um und verlasse den Friedhof. Ich hätte mich von meinen Eltern schon viel früher verabschieden sollen. Ich hatte so große Angst davor. Aber nun ist all die Angst wie weggeblasen. Die Last von schweren Zementsäcken ist von meinen Schultern gewichen. Nun habe ich die Gewissheit, dass meine Eltern immer auf mich aufpassen werden. Sie werden ihre Hände immer schützend über mir halten. Ich fühle mich befreit und glücklich. Nur dieses Geschehnisse verwirren mich total. Ich kann das einfach nicht verstehen. Aber vielleicht haben meine Freunde etwas herausgefunden. Vielleicht haben die Antworten für mich. Und so verlasse ich den Ort, vor dem ich so große Angst hatte, mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen. Von Aufklärungen, Begegnungen und blankliegenden Nerven. -------------------------------------------------------- So und hier kommt Teil 31!!!!! Viel Spaß!!!! Ich betrete die Bibliothek und suche mit meinen Augen nach Levy, Alex und den anderen. Sie sitzen in einer Ecke, weiter hinten in der großen Bibliothek. Alle brüten sie über Büchern. Haben ihre Nasen tief in dicke Schinken gesteckt. Tray erblickt mich als Erster. "MARY!!!" schreit er. Dafür fängt er ein paar böse Blicke von den anderen Besuchern auf. Doch das stört ihn recht wenig, denn er läuft auf mich zu und umarmt mich überschwänglich. Luce reagiert schnell genug und hüpft auf meinen Kopf. "Mary, da bist du ja endlich. Weißt du lange wir auf dich gewartet haben. Geht es dir gut? Alles in Ordnung mit dir? Los erzähl!" Tray lässt von mir ab. Luce springt wieder auf meine Schulter und beäugt Tray eingehend. "Jetzt lass mich mal zu den Anderen gehen." Lächle ich. Dan und Alex springen auf und kommen auf mich zu. Doch sie stoppen als Luce sie böse ankrächzt. "Was ist denn das für ein Vieh?" fragt Dan stirnrunzelnd. "Das ist Luce. Ein Rabe und kein Vieh. Der ist doch so süß." Kichere ich. "Rose?" Alex sieht mich ungläubig an. "Alex?" lächle ich. "Täusche ich mich oder bist du nun ein richtiger Vampir? Und warum lächelst du?" Alex tritt einen Schritt auf mich zu. "Luce, komm flieg mal auf den Tisch. Ich muss mein Zähnchen umarmen." Meine ich. Der Rabe versteht und fliegt auf den Tisch, wo er sich niederlässt. "Jetzt komm mal her meine kleine Rose. Ich hab mir große Sorgen gemacht!" meint Alex und schließt mich in seine Arme. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und beuge meinen Oberkörper zurück. "Das hättest du nicht machen sollen. Mir geht es gut. Dir Sorgen zu machen war unnötig." Ich sehe Alex an. "Ich hab es aber trotzdem getan." Alex lächelt. "Ich will die traute Zweisamkeit ja nicht stören, aber ich will mein Engelchen auch mal in die Arme schließen." Mischt sich Dan ein. "Na dann komm her." Meine ich und schließe Dan in meine Arme. Danach werde ich noch von Sarah, Sebastian, Ary, Levy, Matt, Jeremy und Jason durchgeknuddelt. "So und nun erzählt mir was ihr herausgefunden habt. Danach werde ich euch erzählen was mir passiert ist." Meine ich und setze mich auf Alex' Schoß. Luce springt auf meinen Kopf und bleibt dort sitzen. "Ähm... Süßer, wie wäre es wenn du dich auf meine Schulter oder Schoß setzt? Auf die Dauer bist du meinem Kopf nämlich zu schwer." Kichere ich. Luce springt auf meinen Schoß und ich streichle ihm den Kopf. "Was ist denn das?" Sarah sieht ein wenig angeekelt auf Luce. "Das ist kein Was sonder ein er. Das ist Luce. Aber das erzähle ich euch dann alles genauer. Aber jetzt seid ihr mal dran. Also was habt ihr herausgefunden?" "Also: Noxumbra lebte wirklich zu Zeiten Cäsar, und verschwand dann am 19. Februar des Jahres in dem Cäsar ermordet wurde. Also genau am 19. Februar 44 vor Christus. Aber er versteckte sich nicht. Er gab sein Leben für eine gewisse Josephine her. Er liebte diese Frau so sehr, dass er für sie in den Tod ging. Sie war menschlich. Aber auch Josephine, konnte ohne Noxumbra nicht leben. Sie nahm sich das Leben. Beide wurden wiedergeboren und fanden sich nach langem Suchen auch wieder. Doch Josephine hieß in ihrem zweiten Leben nicht Josephine sondern Cäcilia. Aber das Schicksal der beiden war das Selbe wie in ihrem ersten Leben. Noxumbra gab sein Leben für ihres und Cäcilia nahm sich ein weiteres mal das Leben. Natürlich lagen diese beiden Vorfälle einige Jahrhunderte auseinander. Das zweite Mal als die beiden sich ihr Leben nahmen war ungefähr zu Zeiten von Sonnenkönig Ludwig dem Zweiten. Aber die beiden wurden ein drittes Mal wieder geboren. Diesmal hieß Cäcilia, Margaretha. Und die beiden ereilte ein drittes Mal das gleiche Schicksal. Wir haben das Tagebuch von Margaretha gefunden, in dem sie schreibt dass sie ganze 56 Jahre nach Noxumbra suchte und ihn erst am 2. August des Jahres 1944 wieder fand. Also in den Zeiten des zweiten Weltkrieges. Sie hat auch etwas von diesem Traum geschrieben den du hast. Eure Träume sind identisch. Und auch deine weiteren Namen passen dazu. Mary-Rose, Josephine, Cäcilia, Margaretha. Es waren zwar andere Namen und diese Frauen kamen aus verschiedenen Verhältnissen, aber die Seele war immer die Gleiche. Die Liebe der Seele zu Noxumbra erlosch nie. Und nun, nach mehr als 3 Jahrzehnten ist die Seele anscheinend wiedergeboren. Und zwar in dir Mary. Du bist die Reinkarnation von Josephine, Cäcilia und Margaretha. Noxumbra sucht nach dir. Aber aus irgendeinem Grund kann er dich nicht finden. Irgendetwas verbietet ihm dich zu sehen, dich zu finden. Kinder hatte Noxumbra keine, da sich seine Gefährtin immer das Leben nahm. Und nun zu Noxumbra selbst. Er war ein sehr reicher Mann im alten Rom. Ein General oder sonst etwas. Er beschäftigte sich sehr viel mit dem Vampirismus und wurde dann schlussendlich selber einer. Er wandte sich von Gott ab und war der zweite Vampir auf der Welt. Der erste Vampir, sein Meister wurde von Jägern umgebracht. Daraufhin schwor Noxumbra sich Rache und kämpfte fortan gegen die Vampirjäger. Doch dann fanden sie seine Schwachstelle. Josephine, Cäcilia und Margaretha. Sie nahmen sie gefangen und wollten Noxumbra's Leben gegen das Ihre tauschen. Natürlich ging er auf den Handel ein und so verlor er sein Leben. Und dieses Schicksal wiederholt sich immer und immer wieder. Das ist das Einzige was wir heraus gefunden haben." Beendet Matt seine Erzählung. "WOW.....!" ist das Einzige was ich rausbekomme. Diese Erzählung hat mich jetzt ganz schön überrollt. Wie ein Schlag mitten ins Gesicht den man nicht erwartet. Ich bin völlig baff. Ich brauche einige Augenblicke um mich zu fassen. "Ähm...okay.....ich bleib jetzt ganz ruhig...ich raste jetzt nicht aus...einatmen...ausatmen....." meine ich ruhig. "Alles okay?" fragt Ary vorsichtig. "Ja klar. Ary. Alles in bester Ordnung. Ich habe nur gerade erfahren dass ich die Wiedergeburt von Noxumbra's Gefährtin bin, dass ich sterben werde, und dass mein Schicksal schon vorbestimmt ist. Ist alles okay. Warum fragst du denn?" meine ich sarkastisch. "Sorry, ich frag ja nur." Ary wich zurück. "Okay Leute dann bin ich jetzt mal dran. Also, gestern als ich umgekippt bin, hatte ich eine Begegnung mit Noxumbra. Er riet mir unbedingt an das Grab meiner Eltern zu besuchen. Ich sollte unbedingt dorthin. Und als Verstärkung und Stütze gab er mir Luce mit. Luce ist sein Gefährte. Durch ihn sieht Noxumbra alles was geschieht. Und heute bei dem Grab meiner Eltern hat der Anhänger zu leuchten begonnen und dann sah ich Ausschnitte von dem Leben meiner Eltern. Ich sah einen Teil in dem sich meine Eltern bei der alten Ruine trafen, und einen Ausschnitt von meiner Geburt. Noxumbra kam ins Zimmer und küsste mich auf die Stirne. Und dann öffnete ich wieder die Augen. Und nun verstehe ich auch weshalb er das tat. Aber eines sag ich euch, ich werde mich ganz sicherlich nicht umbringen. Ich werde ganz sicherlich nicht mit Noxumbra zusammen kommen. Mag sein dass ich die Wiedergeburt bin, aber das heißt noch lange nicht dass ich mich auch in ihn verlieben muss. Und ich bin mir nun auch ganz sicher dass er bald hier auftauchen wird. Ich spüre ihn ganz stark. Er ist bereits hier." Erzähle ich und erhebe mich schlagartig. Luce schwingt sich in die Luft und fliegt aus der Bibliothek. "Rose, bleib hier!" meint Alex. "Nein, kommt mit." Meine ich und laufe aus der Bibliothek. Vor der Bibliothek bleibe ich stehen und sehe mich suchend um. Ich spüre ihn. Er ist hier. Ganz nah bei mir. "Rose, wo ist er?" Alex nimmt meine Hand in seine und drückt sie fest. "Ich weiß es nicht...." plötzlich breche ich mitten im Satz ab und starre über die Straße. Dort, an eine Laterne gelehnt steht er. Sein weißes, kurzes Haare weht im Wind hin und her. Sein Umhang schmiegt sich eng an seinen Körper und er blickt zu mir. Ein Lächeln umspielt seine fahlen, schmalen Lippen. Plötzlich stößt er sich von der Laterne ab und kommt zu mir. Ich bin so gebannt von seinem Anblick, dass ich mich nicht bewegen kann. Ich spüre wie ein Teil von mir auf ihn zulaufen will, ihn umarmen will. Doch ein andere Teil sträubt sich dagegen. Will nicht zu ihm. Dieser Teil will unbedingt bei Alex bleiben. Diese beiden Teile sind Bruchstücke meines Herzens, und meiner Seele. Ich kann bei dem Kampf nur zusehen. Ich bin hin und her gerissen. Was soll ich bloß tun? Ich nehme wahr, wie Alex' Hand zu zittern beginnt. Ich reiße mich von Noxumbra's Anblick los und blicke Alex an. Dieser funkelt Noxumbra böse an. Was in ihm wohl vorgeht? Ich weiß nicht was ich tun würde. Plötzlich komm ein andere Mann und will ihm seine Frau weg nehmen. Und noch dazu ist dieses Schicksal vorherbestimmt. Keine Worte die ich sagen würde, könnten Alex in diesem Augenblick helfen. Ich kann mir ja nicht einmal selbst helfen. "Mary-Rose!" ertönt eine sanfte, tiefe Stimme in meinen Ohren. Ich wende meinen Blick nach vorne und starre direkt in ein tief schwarzes Augenpaar. Luce sitzt auf der Schulter des mächtigen Vampirs. "Noxumbra!" meine ich und blicke ihn fest an. "Lange, viel zu lange habe ich auf dich gewartet." Lächelt er und schließt mich in seine Arme. Völlig verwundert und perplex lasse ich es geschehen. "Nun kann ich dich endlich in meine Arme schließen. Endlich. 21 Jahre habe ich auf diesen Augenblick gewartet. 21 Jahre habe ich von darauf gewartet, dich wieder bei mir zu haben." Flüstert er und drückt mich fest an sich. Ich kann nichts erwidern. Mein Hals ist staubtrocken, meine Muskeln verkrampft und in mir tobt ein Kampf. Ein Kampf von Seele gegen Herz. Schließlich drückt mich Noxumbra ein Stück von sich weg und sieht mich an. "Warum sagst du denn nichts? Bist du zu erstaunt über die Vorfälle?" er sieht mich warm an. "Hör zu. Es tut mir Leid. Aber....aber...ich...ich...liebe...liebe....dich...ich liebe dich NICHT!" stammle ich. Diese Worte kosten mich soviel Kraft. Ich will Noxumbra nicht verletzten, will ihm nicht weh tun, aber ich kann nichts gegen meine Gefühle ändern. Das ist einfach alles zuviel für mich. Es kommt alles wie eine riesige Flutwelle über mich. Zuerst das Grab meiner Eltern, dann das Geständnis von Alex und dann die Sache mit Noxumbra. Ich muss mir das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ich kann das im Moment alles einfach nicht fassen. Diese eben gesprochenen Worte schmerzen furchtbar in meiner Seele. Doch ich muss es ihm sagen. Ich würde ihn sonst belügen. Ihm Hoffnungen bereiten. Und das will ich nicht. Noxumbra reißt seine Augen auf und lässt mich los. "Was? Aber...aber....du....du bist doch die Reinkarnation...." meint er fassungslos. "Ja, das stimmt. Aber ich liebe jemand anderen. Vielleicht ist meine Seele die Gleiche wie von Josephine, Cäcilia und Margaretha. Aber das Herz ist ein anderes. Und mein Herz hat sich für jemand anderen entschieden. Es tut mir Leid. Vielleicht hast du dich auch nur geirrt. Vielleicht ist meine Seele nur denen von Josephin und den anderen zum Verwechseln ähnlich." Meine ich und sehe Noxumbra an. "Nein. Das kann ich nicht glauben. Das kann nicht wahr sein. 21 Jahre hab ich nun gewartet, und nun sagst du mir, du liebst einen anderen? Wer ist es? Ich bringe ihn um." Noxumbra ballt die Hände zu Fäusten und funkelt mich an. "Du wirst ihn nicht töten. Das werde ich nicht zulassen. Es tut mir Leid. Aber ich werde nun gehen." Meine ich und trete auf ihn zu. Vor ihm bleibe ich stehen und sehe ihn an. "Weißt du ein Teil meiner Seele, verlangt nach dir. Doch mein Herz weiß, ich würde nicht glücklich werden. Ich muss auf mein Herz hören. Aber ein einziges Mal werde ich nun dem Verlangen meiner Seele nachgeben." Sage ich und küsse ihn. Aber dieser Kuss bedeutet mir nichts. Er ist völlig wertlos für mich. Ich fühle nichts. Kein Gefühl. Ich spüre wie ein Teil meiner Seele vor Glück fast zerspringt. Doch mein Herz schmerzt. Ich sollte nicht Noxumbra küssen. Ich sollte Alex küssen. Doch das Verlangen meiner Seele ist so stark, dass ich ihm nachgeben muss. S ist ein Abschiedskuss. Und ich hoffe den Teil meiner Seele nun endlich befriedigt zu haben. "Leb wohl." Flüstere ich, drehe mich um und verschwinde, gemeinsam mit meinen Freunden in der Dunkelheit. "Das wird kein Leb wohl sein. Wir werden uns wiedersehen. Du gehörst zu mir. Das ist vorbestimmt. Ich werde deine Liebe töten. Werde sie auslöschen. Dann wirst du für immer Mein sein. Warte nur Mary-Rose. Ich werde dich wiedersehen." Meint Noxumbra noch und verschwindet dann in dichtem Nebel. ** In der Taverne angekommen, lasse ich mich kraftlos auf das Bett sinken. Ich kann nicht mehr. Das war alles zu viel für mich. Das ist alles einfach viel zu viel. Mein Verstand kann das Ausmaß nicht erfassen. Ich blicke meine Freunde an. Ich kann ihnen ansehen, dass sie Angst haben. Große Angst. Und nur ich kann ihnen diese Angst nehmen. Nur ich. Aber wie soll ich das machen? Ich kann ihnen nicht sagen, dass nun alles vorbei ist. Das Noxumbra uns in Ruhe lassen wird. Denn er wird es gewiss nicht tun. Er liebt einen Teil meiner Seele. Er liebt diesen Teil so sehr dass er für ihn sterben würde. Und ich spüre dass auch ein Teil meiner Seele, sterben würde. Aber was soll ich nun tun? Ich weiß es nicht. "Matt. Sag mir, könnte die Möglichkeit bestehen, dass die Seele im Laufe der Jahrzehnte, sich immer mehr und mehr von Noxumbra angewendet hat? Dass sie eingesehen hat, dass sie und Noxumbra niemals glücklich werden können? Dass es für beide keine gemeinsame Zukunft gibt? Und sie sich deshalb von Noxumbra losgemacht hat?" ich sehe Matt an. Dieser scheint zu überlegen. "Was soll der ganze Schwachsinn? Ich werde auf keinen Fall zulassen dass dich dieses Ekel bekommt. Du gehörst zu Alex. Und das muss er akzeptieren!" Dan rastet völlig aus. "Dan..." versuche ich meinen besten Freund zu besänftigen. "Nichts, Dan. Ich werde nicht zulassen, dass er euch beide auseinander bringt. Niemals!" Dan schreit. "Dan, hör auf zu schreien. Das bringt nichts. Du musst Noxumbra auch verstehen. Er liebt diese Seele. Von ganzem Herzen. Er würde alles für diese Seele tun. Alles. Er ist für sie drei mal in den Tod gegangen. Er würde es auch ein viertes Mal machen. Er will >mich< wieder haben. Und obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich jemand anderen liebe, erlischt die Hoffnung in ihm nicht. Ich kann nicht vor ihm davon laufen. Er würde mich wieder finden. Ich kann nicht mit ihm gehen, da ich daran zu Grunde gehen würde. Also Dan, hör auf rum zuschreien, das hilft mir nichts und es schadet deiner Stimme." Erkläre ich und blicke ihn an. "Das ist mir Scheißegal!!! Noxumbra hat kein Recht auf dich. Egal wie oft er schon für deine Seele gestorben ist. Egal was er getan hat." Dan ist außer sich. "Und weiter? Was gedenkst du nun zu tun?" ich sehe Dan müde an. "Was weiß ich. Aber du wirst von hier verschwinden. Geh wieder zurück nach London. Oder ich spiele einfach deine Liebe, dann bringt er mich um, aber dann sieht er dass deine Liebe nicht erlischt und er gibt auf. Oder du versuchst..." "DAN HALT DICH KLAPPE!!!!!!!!!" ich springe auf und verpasse ihm eine schallende Ohrfeige. "Was redest du für einen Scheiß? Hast du einen Knall????!!!!!!!!!! Niemals werde ICH zulassen, dass du stirbst. Genauso wenig wie ich zulassen werde dass den anderen etwas zustößt. Wenn jemand Noxumbra stoppen kann, dann bin ich es!" ich stehe vor Dan und sehe ihn an. Dieser hält sich eine rote Wange und starrt mich an. "Rose, hör zu, genauso wenig wie du zulassen wirst dass uns etwas geschieht, genauso wenig werden wir zulassen dass er dich uns weg nimmt." Alex umarmt mich von hinten und legt seinen Kopf auf meine Schulter. "Alex hat Recht!" pflichtet ihm Sarah bei und sieht mich an. "Danke." Meine ich und lächle schwach. Doch plötzlich höre ich ein Krächzen und wende mich zum Fenster. Luce sitzt am Fenstersims und beobachtet mich. "Hey Süßer. Komm mal her zu mir." Meine ich und breite meinen Arm aus. Luce springt auf meinen Arm und sieht mich an. "Sag deinem Meister, er soll mich in Ruhe lassen. Sag ihm, dass die Seele erkannt hat, dass es keinen Sinn hat. Denn es würde uns beide wieder das gleiche Schicksal ereilen. Sag ihm, dass ich von ihm Abschied genommen habe." Lächle ich und drücke Luce noch einen sanften Kuss auf den Kopf. Dieser sieht mich an und fliegt dann mit einem lauten Krächzen in die Nacht hinaus. "Glaubst du wirklich, Noxumbra lässt sich davon abwimmeln?" Sarah sieht mich an. "Nein. Sicherlich nicht. Das wollte ich auch nicht bezwecken. Aber er soll wissen, was ich denke, wie meine Meinung dazu ist." Meine ich und setze mich neben Alex auf das Bett. "Hey Zähnchen, komm. Wir gehen was essen." Meine ich und ziehe ihn am Arm hoch. "Das ist keine gute Idee. Noxumbra ist in der Nähe." Matt sieht mich an. "Er wird uns nichts tun." Meine ich bestimmt und verlasse mit Alex das Zimmer. Von Gedanken, Gefühlen und einem Abschied. ------------------------------------------ So meine Knuffels!!! Hier kommt Teil 32!!! Wir nähern und mit großen Schritten dem Ende!!! Aber seid nicht traurig, mit gespenstert schon eine neue Idee durch den Kopf! Mal sehen was daraus wird!!! Hab euch lieb und wünsch euch super viel Spaß beim lesen! Eure Dess°° Als wir die Taverne verlassen schneit es noch immer heftig. Plötzlich spüre ich etwas an meinen Schultern. Alex hat mir seinen Mantel um die Schultern gelegt. "Alex, mir ist nicht mehr kalt. Schon vergessen? Ich bin nun ein "richtiger" Vampir!" lächle ich. "Ist doch egal. Los komm." Alex nimmt mich in den Arm und wir überqueren die Straße. Wir laufen die Promenade entlang bis wir schließlich die Klippe erreicht haben. Dort lasse ich mich auf einen alten Baumstumpf fallen. Alex geht an den Rand der Klippe und bleibt mit dem Rücken zu mir stehen. Der Wind weht heftig, der Schnee verwandelt sich plötzlich in Eisregen und die Wellen brechen laut am Felsen. "Mary-Rose?" Irgendwie wird mir ganz flau im Magen. Jetzt kommt sicher noch das Tüpfelchen auf dem I. Der krönende Abschluss der heutigen Nacht. Nur her mit den erfreulichen Nachrichten. Ich will sie bitte alle auf einmal!!! Da ist er ja wieder! Mein, ach so geliebter, Sarkasmus. In den schlimmsten und unmöglichsten Situationen kommt er hervor. "Was denn?" frage ich. Alex dreht sich zu mir um und sieht mich an. In seinen Augen liegt ein komisches Schimmern, dass ich noch nie zuvor bei ihm gesehen habe. Augenblicklich nimmt das flaue Gefühl in meinem Magen noch ein Stückchen zu. "Ich werde dich um keinen Preis hergeben. Noxumbra kann lang auf dich warten. Selbst wenn ich dafür sterben muss." Alex sieht mich fest an. Was soll ich denn jetzt sagen? Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Was geschehen wird. Noxumbra wird mich nicht gehen lassen. Wird mich nicht so einfach aufgeben. "Was willst du nun von mir hören?" seufze ich und wende meinen Blick zu Boden. "Dass du nicht mit ihm gehen wirst." Alex kniet sich vor mich. Ich heb leicht den Kopf und blicke ihn an. "Alex....da.....das....das...das kann.....kann....das kann ich dir nicht sagen." Stammle ich mit erstickter Stimme. "WAS?" Alex sieht mich geschockt an. "Bitte versteh mich. Wenn es das Beste für euch, meine Freunde ist, dann werde ich mit ihm gehen. Aber das ist nur die letzte Möglichkeit. Ich denke nicht daran ihm einfach so zu folgen." Erkläre ich. "NEIN! Die Tatsache dass du auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendest, zeigt mir was ich dir wert bin!" Alex steht wütend auf. "Nein. Alex das stimmt nicht. Sei jetzt nicht unfair. Du weißt genau wie das ich jetzt gemeint habe!" verteidige ich mich. "Ja, aber allein schon der Gedanken dich in den Armen dieses Ekels zu sehen....ist....ach vergiss es!!!" Alex geht an den Rand der Klippe. "Alex, ich werde euch nicht verlassen. Nicht jetzt, nicht in einem Monat. Ich habe lediglich gesagt, wenn er euch etwas antun würde, dann würde ich ihm folgen." Erkläre ich und lehne meine Stirn gegen seinen Rücken. "Aber warum denkst du bloß daran? Ich werde dich nicht gehen lassen. Niemals." Alex dreht sich blitzartig zu mir um und fasst meine Hände. "Glaubst du wirklich, ich lasse dich, jetzt gehen? Jetzt, da du für immer bei mir bleiben kannst? Nachdem, was wir beide alles durchgestanden haben? Nein, niemals. Und wenn ich dafür durch die Hölle gehen müsste. Du gehörst zu mir und zu niemandem anderen. Und Noxumbra wird es einsehen müssen." "Alex....." flüstere ich. Zu mehr bin ich momentan nicht im Stande. Und dann spüre ich seine Lippen auf meinen. Sie sind weich und warm. Daran könnte ich mich gewöhnen. Ich sag doch, ich bin schwerst abhängig. Doch sofort besinne ich mich und schiebe Alex sanft von mir. "Das ist zu gefährlich!" erkläre ich ihm als ich seinen verwirrten Gesichtsausdruck sehe. Alex nickt und geht einen Schritt zurück. "Es tut mir Leid. Aber wenn Noxumbra herausfindet in welcher Verbindung du zu mir stehst, dann wird es sehr unangenehm für uns beide." Seufze ich. "Ich mag diesen Kerl jetzt schon nicht." grummelt Alex und sieht wieder auf das dunkle Meer hinaus. "Ja, ich weiß." Ist das einzige was ich sagen kann. Was soll ich denn schon groß sagen? Ich weiß wie Alex sich fühlt. Dass er Angst hat mich zu verlieren, dass er wütend ist. Ich will dass doch alles auch nicht. Aber ich kann es nun mal nicht ändern. Gerne würde ich Alex jetzt umarmen. Aber ich kann nicht. Es ist einfach zu gefährlich. Vor allem für Alex. Ich weiß dass Alex sehr mächtig ist. Aber selbst er hat gegen Noxumbra keine Chance. Ich kann nur hoffen dass Noxumbra bald einsieht dass ich ihn nicht liebe. Aber seine Augen. Dieser Blick. So warm, freundlich. Ich habe soviel Liebe darin gesehen. Soviel Schmerz. Er muss meine Seele wirklich unheimlich lieben. Wenn mir jemand vor einem halben Jahr gesagt hätte, was auf mich zukommt, hätte ich diesen Jemand lauthals ausgelacht. Wenn er mir erzählt hätte dass ich ein Vampir werde, dass ich die Reinkarnation von drei Frauen bin, dass ich mich verlieben würde. Ich hätte ihm sicher den Vogel gezeigt! Ich hebe meinen Blick und seufze leise. "Alex, lass uns etwas essen gehen. Ich will nicht mehr nachdenken." Ich sehe ihn an. Alex nickt und so laufen wir nebeneinander her. Niemand von uns beiden sagt etwas. Eine bedrückende Stille tritt ein. Der Schnee fällt dicht und schwer auf die Straßen und meine Stiefeln hinterlassen Abdrücke, die aber sofort wieder überdeckt werden. Ich habe ehrlich keine Ahnung wie es weiter gehen soll. Was ich nun machen muss. Noxumbra wird mir folgen. Egal wo ich hingehe. Ich kann mir nicht vorstellen dass er mir in irgendeiner Weiße weh tun würde, aber er wird um mich kämpfen. Soviel steht fest. Und ich weiß nicht was Alex tun wird. Noxumbra kommt mir sehr warmherzig und liebenswert vor. Aber vielleicht ist dass auch nur Täuschung. Ich weiß es nicht. "Rose, ich will wieder zurück!" Alex reißt mich aus meinen Gedanken und ich sehe hoch. "Na dann gehen wir eben wieder in die Taverne zurück!" meine ich. "Nein!" Alex schüttelt den Kopf. "Das meine ich nicht. Ich will endlich wieder nach Hause. Ins Schloss. Ich fühle mich hier nicht wohl!" Alex sieht betreten zu Boden. Ich sehe Alex an. Was soll ich denn groß sagen? Ich fühle mich so schwach. So nutzlos. So kraftlos. Ich bin die Schlüsselfigur. Wenn ich wollte, könnte das alles in einer Minute vorbei sein. Ich müsste mich nur Noxumbra anschließen. Müsste bloß mit ihm gehen. Aber das kann ich nicht. Ein Teil meiner Seele will das, aber mein Herz kann es nicht tun. Plötzlich wird mir klar, wie egoistisch ich doch bin. Ich bleibe hier, obwohl Alex wieder nach Hause möchte. Und den anderen ergeht es sicher ähnlich wie Alex. Meine Freunde bleiben nur meinetwegen hier. Ich weiß dass sie Angst haben. Angst um mich. Angst vor Noxumbra. Aber sie bleiben dennoch an meiner Seite. Und ich nutze das voll und ganz aus. Was bin ich bloß für ein Miststück? Im Schloss sind sie bestimmt sicherer als in der Taverne. Dort kennen sie sich aus. Aber hier? Das ist alles völlig fremd für sie. Die ganze Gegend, einfach alles. Ich hätte sie doch wieder zurück schicken sollen. Dann hätten sie von alledem nichts mitbekommen. Könnten in Ruhe leben. Aber ich musste wieder nachgeben. Daran bin doch nur ich schuld. Ich ganz alleine. "Rose? Ich will dass du wieder mit nach Hause kommst." Alex stellt sich vor mich und sieht mich an. Lange sehe ich ihm in die Augen bevor ich meinen Blick abwende und ihm den Rücken zudrehe. "Alex." Sage ich leise, "Du und die anderen, ihr müsst wieder nach Hause zurückkehren. Am besten noch heute Nacht. Nehmt Levy, Ary, Dan und Tray mit. Ich kann hier nicht weg. Wenn ich mit euch kommen würde, dann wärt ihr in großer Gefahr. Vor allem du. Ich sehe doch, dass ihr euch hier nicht wohl fühlt, dass ihr Angst habt. Und daran bin ich schuld. Hätte ich euch sofort wieder zurück geschickt dann wärt ihr nun nicht in dieser Situation." Ich drehe mich um und blicke Alex fest an. Ich will nicht, dass er sieht, wie es mir geht. Das ich total verzweifelt bin. Wie ein kleines Kind, dem das Lieblingsstofftier genommen wurde. "Aber Rose! Was sagst du denn da?" Alex sieht mich ein wenig verzweifelt an. In seinen wunderschönen Augen schimmern Tränen. "Du hast mich gehört. Geh zu den anderen und dann fliegt zurück nach London. Und am besten sofort. Ich will jetzt nichts mehr hören." Meine ich und sehe Alex an. Dieser scheint verzweifelt zu sein. Wenn er wüsste wie viel Kraft es mich kostet, diese Worte zu sagen. Wie sehr es mich schmerzt. Ich will nicht dass meine Freunde von mir weggehen. Aber es ist das Beste. So sind sie nicht in Unmittelbarer Gefahr. "Nein, Rose. Du musst mit kommen. Ohne dich werde ich nicht gehen." Ich blicke Alex an. Er sieht mich fest entschlossen an und geht auf mich zu. "Nein. Alex. Du verstehst das nicht." meine ich und schüttle den Kopf. "Ich will es auch nicht verstehen. Das Einzige was ich verstehe, und weiß, ist dass ich keine einzige Minute ohne dich sein kann. Dass ich immer an deiner Seite sein werde. Egal was geschieht. Dass solltest du verstehen!" Alex stellt sich vor mich und packt mich an den Schultern. "Aber..." weiter komme ich nicht denn Alex schließt mich in seine Arme und drückt mich so fest an sich dass es schon fast schmerzt. "Verlang von mir nichts Unmögliches." Flüstert Alex heißer. Ich drücke mich an ihn und schließe die Augen. Am liebsten würde ich weit, weit weg gehen. Irgendwohin, wo mich niemand kennt. Wo ich in Ruhe und Frieden leben kann. Aber ich kann nicht. Ich hasse es. Alles dreht sich um mich und ich kann nichts tun. Ich fühle mich so ohnmächtig. "Alex, er wird mir aber folgen." Wispere ich. "Na und. Du bist aber bei mir. Wir werden das schon schaffen. Irgendwie klappt das schon!" Alex drückt mich ein Stück von sich und lächelt mich an. "Bitte komm mit mir." Alex sieht mich eindringlich an. "Ich weiß nicht. Die Gefahr ist so groß. Ich will dich und die anderen doch nur schützen!" meine ich. "Du kannst uns aber besser schützen wenn du bei uns bist. Und überhaupt wie kommst du auf die Idee dass wir ohne dich zurückgehen? Das schlag dir gleich mal aus dem Kopf!" Ich schrecke hoch und erblicke Sarah. Sie steht gemeinsam mit meinen anderen Freunden einige Meter von mir entfernt. "Aber...." "Kein Aber. Du wirst schön mitkommen. Unser Flug geht morgen Abend um 18:00 Uhr." Meint Matt und lächelt. "Seid ihr euch ganz sicher?" frage ich noch einmal nach. "Ja sind wir. Und nun mach dir keinen Kopf. Wir wissen was wir tun." Meint Jason mit fester Stimme. Ich nicke und bringe ein schwaches Lächeln zustanden. Freunde sind Menschen, die immer zu dir stehen. Sie sind da wenn es dir schlecht geht. Helfen dir aus dem schwarzen Loch heraus. "Danke!" flüstere ich und wische mir schnell die Tränen aus den Augenwinkel. "Na dann gehen wir mal packen!" lächelt Levy, nimmt mich an der Hand und zieht mich zurück zur Taverne. Die anderen folgen uns. Plötzlich höre ich ein bekanntes Gekrächze. "LUCE!" sage ich und bleibe stehen. Der Rabe schwingt sich in die Lüfte und lässt sich auf meiner Hand nieder. "Tut mir Leid Süßer, aber du musst ab jetzt auf mich verzichten. Du gehörst du deinem Heeren." Meine ich und streichle Luce über den Kopf. Der drückt sich gegen meine Hand fliegt dann in die dunkle Nacht hinaus. "Ich hab das Vieh sowieso nicht gemocht!" nuschelt Jeremy. "Du bist so ein Trampel. Sei doch ein wenig einfühlsamer!" Levy gibt ihm eine Kopfnuss. "Ich kann dir ja zeigen wie einfühlsam ich sein kann!" grinst Jeremy. "Du ekelst mich an. Los Mary. Lass uns gehen!" meint Levy mit verzerrtem Gesicht. Kurz bevor der Morgen graut erreichen wir die Taverne. Von einer Rückkehr, von Vergangenem und Verwirrendem. ----------------------------------------------------- Sooo hier kommt der nächste Teil!!! Mein Pc wurde neu formatiert und ich konnte deshalb nicht ins Word!!! Tut mir Leid!!!!!!!!! Aber ich wünsch euch viel Spaß beim lesen!!! *knuddelZ+knuffel+umarm+knutsch* eure Dess°° "Trautes Heim, Glück allein!" scherzt Jeremy und lässt seine Tasche zu Boden. "Home, sweet Home!" grinst Jason. "Endlich wieder zu Hause!" seufzt Sarah erleichtert. Meine Freunde sind überglücklich endlich wieder zu Hause zu sein. Ich erkenne es an ihren Augen. Sie leuchten so befreit. "WOW!!!!" staunt Dan und sieht sich um. Tray und Ary steht der Mund offen. Levy lächelt glücklich und stoßt einen schrillen Schrei aus. "Ist ja geil!" meint sie und hopst auf die Treppe. Ich stehe an die Eingangstür gelehnt und atme tief ein und aus. Ich spüre Noxumbra. Er ist auch hier. Ganz in der Nähe. "Los kommt ich zeige euch, die Zimmer in denen ihr wohnen werdet!" meine ich und schließe die Türe. "Oh ja!" freut sich Levy und folgt mir. Ich teile die Zimmer so auf dass sie weit weg von mir sind, aber nah genug bei Sarah und den anderen Vampiren. "So, dann gehe ich auch mal auspacken. Wir sehen uns dann später!" meine ich zu Levy und schließe die Tür hinter mir. Ich gehe langsam, mit meiner Tasche über der Schulter zu meinem Zimmer. Jetzt bin ich also wieder hier. Ich weiß aber nicht ob es so eine gute Idee war. Noxumbra ist ebenfalls hier. Aber ich bezweifle dass er ins Schloss kommt. Er wird warten bis ich es verlasse. Und irgendwann muss ich hinaus um etwas zu essen. Aber was wird er tun? Er wird mich nicht verschleppen. Dafür liebt er mich viel zu sehr. Niemals würde er etwas tun, was mir Schmerzen zufügen würde. Gedankenverloren beginne ich meine Sachen in den Schrank zu räumen. Ich weiß nicht was weiter passieren wird. Aber vielleicht sollte ich mit Noxumbra sprechen. Möglicherweise kann ich ihm klar machen, dass ich ihn nichts für ihn empfinde. Aber diese Liebe, die er empfindet ist grenzenlos. Er liebt mich, oder meine Seele, so sehr dass er alles dafür tun würde um mich bei sich zu haben. Niemals hätte ich geglaubt dass es so eine Zuneigung wirklich gibt. Eine Liebe die weit über den Tod hinaus geht. Die auch nach so vielen Jahrtausenden weiterbesteht. Die alle Schicksalsschläge überdauert. Überhaupt habe ich nicht allzu stark an Liebe geglaubt. Natürlich gibt es Liebe. Platonische Zuneigung die ich für Dan, Levy, Sarah, Sebastian und die Anderen empfinde, an die glaube ich. Und ich glaube auch an die Anziehungskraft zwischen zwei Personen. Aber ich habe niemals an eine Liebe geglaubt die ewig hält. Die für immer ist. Ich muss lächeln. Seid ich Alex kenne hat sich mein Denken aber gewaltig geändert. Nun glaube ich an die Liebe. Glaube dass sie für ewig bestehen kann. Und irgendwie kann ich Noxumbra auch verstehen. Er tut mir Leid. Er liebt mich so wie ich Alex liebe. Aber seine Liebe wird nicht erwidert. Wird nicht anerkannt. Wie würde ich mich fühlen wenn sich Alex mir gegenüber so verhalten würde? Ich könnte nicht damit leben. Ich würde an dem Schmerz zerbrechen. Genauso fühlt sich Noxumbra jetzt. Nur dass er es nicht einsehen kann. Er kann nicht fassen, dass ich ihn nicht liebe. Dass mein Herz jemand anderem gehört. Das ist für ihn unvorstellbar. Aber an dieser Tatsache kann ich nichts ändern. Ich liebe Alex. Und vielleicht wird Noxumbra sich irgendwann damit abfinden. Ich klappe meinen leeren Koffer zu und verstaue ihn unter dem Bett. Danach erhebe ich mich und sehe mich in meinem Zimmer um. Warum kann ich nicht in Ruhe und Frieden leben? Warum muss ausgerechnet mir so etwas passieren? Aber was mich nicht umbringt macht mich härter! Wenn ich jetzt aufgebe, kann ich mich gleich einbuddeln. Dann kann ich mir einen Sparten nehmen und mir mein Grab schaufeln. Groß genug wäre der angrenzende Friedhof ja! Aber ich habe so viele Dinge die ich beschützen will. Die ich so sehr liebe. Ich will meine Freunde nicht alleine lassen, ich will das Schloss nicht verlassen. Ich habe so viele Dinge liebgewonnen, seid ich hier bin. Und nun soll ich das alles aufgeben? Nur weil ich glaube, zu schwach zu sein? Nein, das bin nicht ich. Ich habe mir geschworen nie mehr wieder in meinem Leben schwach zu sein. Ich habe aus meinem Schmerz gelernt. Ich werde auch diese Situation meistern. Egal wie lange es dauert. Ich werde hier bleiben. Ich will mein Leben zurück, dass mir Noxumbra in Binnen weniger Tage genommen hat. Alles was ich mir aufgebaut habe, hat Noxumbra zerstört. Hat es mir weggenommen. Hat mir meine kleine eile Welt in Schutt und Asche gelegt. Und ich werde sie wieder aufbauen. Ich werde mir mein Leben zurückholen. Egal wie. "Engelchen? Bist du da? Darf ich rein kommen?" ich schrecke aus meinen Gedanken hoch. "Ja, Dan. Komm ruhig rein!" antworte ich. Augenblicklich geht die Türe auf und mein bester Freund betritt das Zimmer. "Ich wollte dich nicht stören." Meint er. "Tust du nicht. Ich bin gerade mit dem Auspacken fertig geworden. Was brauchst du denn?" frage ich und setze mich auf das Bett. "Ich wollte nur fragen, wegen dem Essen. Da du ja nur noch Blut trinkst, aber Levy, Ary, Tray und ich Menschen sind, wo wir hier einkaufen können." "Ach, etwa eine halbe Stunde von hier entfernt gibt es einen Supermarkt. Ich werde gleich mal hinfahren und etwas besorgen." Meine ich und erhebe mich vom Bett. "Nein, nein. Ist nicht nötig. Das können wir heute Früh auch noch machen. Du brauchst jetzt ein wenig Ruhe. Mach dir keine Mühe, wir schaffen das schon alleine." Lächelt der Junge Mann mit den faszinierenden Augen und setzt sich auf mein Bett. Ich spüre seinen Blick auf mir. Mein bester Freund sieht mich eindringlich an. "Warum schaust du mich so an? Hab ich was im Gesicht?" frage ich ein wenig verwirrt. "Nein. Engelchen. Ich merke nur gerade wie sehr du dich doch verändert hast. Du bist richtig erwachsen geworden. Und irgendwie stimmt mich das ziemlich traurig. Nun brauche ich dich nicht mehr beschützen. Du kannst jetzt alleine auf dich achten." Meint Dan und lächelt schwach. "Was redest du für einen Schwachsinn? Natürlich brauche ich dich. Ich werde dich immer brauchen." Meine ich und nehme nehme seine große, rauhe, warme Hand in meine kalte. "Für dich war ich immer der große Bruder stimmt's?" Dan sieht mich mit einem Ausdruck an, den ich nicht deuten kann. "Na klar. Was solltest du denn sonst für mich sein?" ich verstehe nicht was er meint. "Siehst du, Engel. Ich werde immer nur dein großer Bruder sein. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Wir sehen uns später!" Dan erhebt sich seufzend und verlässt mein Zimmer. Was meinte er bloß damit? Ich bleibe verwirrt auf meinem Bett sitzen und starre auf die Stelle an der Dan gerade noch saß. Was meinte er mit nicht weniger aber auch nicht mehr? Was will er damit sagen? NEIN! Bitte, lieber Gott! Bitte, bitte nicht!!! Das darf nicht geschehen sein. Das kann nicht wahr sein. Bitte nicht auch noch das. Ich merke wie sich Tränen in meine Augen stehlen. Wie mein Hals trocken wird und mein Zimmer mich zu erdrücken scheint. Ich muss hier sofort raus. Auf der Stelle. Ich springe panisch auf und stürze hinaus auf den Balkon. Ich lehne mich weit über das Geländer und atme laut ein und aus. Dan liebt mich. Er liebt mich. Aber anders als ich ihn. Er liebt mich so wie ein Mann eine Frau liebt. Und nicht so wie ein Bruder seine Schwester. Aber warum sagt er mir das erst jetzt? Oder warum genau jetzt? Aber er hat doch gesagt dass Alex und ich zusammengehören. Warum offenbart er mir nun dass er mich liebt? Heiße Tränen rinnen meine Wangen hinab. Noch immer lehne ich weit über das Geländer hinaus. Plötzlich streift mich ein Luftzug. Ich hebe meinen Kopf und erstarre plötzlich. Meine Augen weiten sich und mein Kopf ist plötzlich leer. Vor mir steht Noxumbra. Weißer Nebel umhüllt ihn und er lächelt mich an. "Mary-Rose." meint er freundlich und kommt mir näher. Ich bin so geschockt dass ich mich nicht bewegen kann. "Mary-Rose. Warum kommst du nicht mit mir? Warum wehrst du dich gegen deine Liebe? Warum wehrst du dich gegen mich? Wir gehören zusammen. Schon seit jeher. Bitte, ich sehe dass du leidest, komm mit mir und dein Leid ist verschwunden. Ich kann dir all deine trüben, quälenden Gedanken nehmen. Ich bitte dich!" Er hebt mein Kinn an und ich spüre seinen Atem auf meiner Haut. Noch immer bin ich in meiner Starre gefangen. Nicht einmal sprechen kann ich. "Mary-Rose, ich habe etwas für dich." Flüstert Noxumbra und küsst mich. Augenblicklich durchflutet mich eine angenehme Wärme. Wie von selbst schließe ich die Augen und fasse mit meinen zitternden Händen nach seinem Gesicht. Doch das bin nicht ich. Ich spüre einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Mein Herz schreit. Doch ich kann nichts an meiner Lage ändern. Meine Seele ist zu stark. Das warme Gefühl in mir zu überwältigend. "Mary-Rose. Hier, nimm das und ließ es. Ich werde wieder kommen und dich noch einmal fragen, ob du mit mir kommst." Meint Noxumbra als er seine Lippen von meinen bebenden löst. Er drückt mir sanft ein dünnes Buch in die Hand und verschwindet dann in dem weißen Nebel. Ich bin noch viel zu perplex um irgendwas zu machen. Langsam, ganz langsam löse ich mich aus meiner Starre und beginne mich zu bewegen. Meine Hände krallen sich um das Buch und Tränen laufen meine Wangen hinab. Das ist alles zu viel für mich. Ich spüre wie mir schwarz vor den Augen wird und ich zu Boden sinke. Dann umfängt mich Dunkelheit. ** Als ich meine Augen aufschlage sehe ich nichts. Nur Dunkelheit. Alles um mich herum ist schwarz. Aber ich höre jemanden atmen. Und ich spüre zwei Arme die mich an einen Körper drücken. Aber irgendetwas riecht hier verbrannt. Hier riecht es nach verbranntem Fleisch. Der gleiche Geruch, wie der, als ich mir die Hand verbrannt habe. Augenblicklich fahre ich hoch und schalte die Nachttischlampe ein. Was ich sehe lässt mein Blut stocken. Mein Atem setzt für eine Sekunde aus und meine Augen weiten sich. Neben mir liegt Alex. Schwer atmend und röchelnd. Von seiner linken Schulter hinab bis zu seiner Hüfte ist er verbrannt. "Alex. Hey Alex hörst du mich?" frage ich mit zitternder Stimme. "Rose. Geht....geht...geht es dir gut?" Alex beginnt zu husten. "Ja. Aber was ist geschehen?" frage ich und hole einen Verbandskoffer. "Ich habe dich am Balkon liegend gefunden. Die ersten Sonnestrahlen hatte dich fast erreicht. Ich konnte dich in letzter Sekunde noch ins Zimmer holen. Und als ich die Vorhänge zuzog, hat mich ein Sonnenstrahl getroffen!" erzählt der mächtige Vampir mit schwacher Stimme leise. Ich verbinde im so gut ich kann seine Schulter. "Alex du musst dich aufsetzten sonst kann ich deine linke Seite nicht verbinden." Meine ich und setze ihn ganz vorsichtig und langsam auf. der starke Vampir beißt sich vor Schmerzen auf die Unterlippen. "Ist gleich geschafft." Meine ich und tupfe vorsichtig das Blut ab. "Ahh...." Alex verzieht das Gesicht. Ich weiß wie schmerzhaft so eine Verbrennung ist. Meine Hand ziert nun eine schöne Narbe. Sie hat lange gebraucht um zu verheilen. "So, fertig. Leg dich langsam wieder hin." Meine ich zu meinem Zähnchen. "So, und nun schlaf ein wenig. Ich werde später noch mal nach dir sehen." Sage ich und streiche ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich wende mich zum Drehen, als Alex nach meiner Hand fasst und mich zurück zieht. "Er war hier?!" Alex sieht mich an. "Ja, war er." Flüstere ich und senke meinen Blick. "Komm mal her zu mir." Alex schließt mich in seine Arme und drückt mich an sich. "Ich habe es schon einmal gesagt, und ich sage es noch einmal. Ich werde dich sicherlich nicht ohne weiteres einfach gehen lassen. Du gehörst zu mir und das wird auch so bleiben!" Alex streicht mir sanft über den Rücken. "Ich weiß." Flüstere ich und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge. "Was bedrückt dich dann? Was ist los?" Ich spüre wie seine Hände auf meinem Rücken ruhen. "Alex du bist verletzt, ruh dich aus. Ich kann es dir auch noch später erzählen." Ich stütze mich auf meinen Ellbogen und sehe denjenigen, der mir so viel bedeutet sanft an. "Rose, los komm, sag es mir. Die paar Kratzer steck ich schon weg." Alex lächelt schwach. "Ja, du großer, starker Vampir, steckst alles so schnell weg, aber wehe eine männliche Gestalt nähert sich mir. Das steckt der Herzog nicht so einfach weg!" scherze ich. "Hey das ist was anderes. Aber jetzt mal Spaß beiseite. Was ist los? Ich merke doch, dass was nicht stimmt." Der Vampir mit den wundervollsten Augen der Welt lässt nicht locker. "Ach, ist nicht wichtig." Wehre ich ab. "Es hat was mit Dan zu stimmt's?" Alex sieht mir tief in die Augen. "Ja hat es. Aber ich will nicht darüber sprechen. Nicht jetzt." Ich lege meinen Kopf auf seinen Oberkörper und schließe die Augen. "Okay. Aber ich hoffe du weißt dass du mir alles erzählen kannst??!!!" "Ja weiß ich." antworte ich und suche nach Alex' Hand. Als ich sie gefunden habe, beginnen meine Finger mit seinen zu spielen. "Was soll das denn werden?" lacht der Besitzer der Hand. "Ich weiß nicht. Ablenkung? Themawechsel?" grinse ich. "Du bist mir Eine!" lacht Alex weiter, doch stöhnt plötzlich auf. "Ich weiß wie schmerzhaft so eine Verbrennung ist. So und nun schlaf ein wenig. Ich sehe später wieder nach dir!" "Bis später Süße!" Ich drücke Alex noch einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, schnappe mir das Buch von Noxumbra dass am Nachttisch liegt und verlasse das Zimmer. Ich habe in weißer Voraussicht dicke Vorhänge an alle Fenster machen lassen. Nun dringt kein einziger Sonnenstrahl mehr ins Innere des Schlosses und wir können uns auch am Tage ungestört durch das Schloss bewegen. Tja, so bin ich eben. Genial! Bei dem Gedanken muss ich leicht grinsen. Ich begebe mich in die Bibliothek und lasse mich in den großen Sessel fallen. Langsam fahre ich mit meiner Hand über das Buch. Es ist in rotem Samt eingebunden und sieht schon ziemlich abgegriffen und alt aus. Die Schrift ist mit goldenen Fäden in den Einband gestickt. Es sieht ziemlich aufwendig aus. Ich zögere ein wenig. Soll ich das Buch wirklich aufschlagen? Was steht darin? Ich seufze kurz und schüttle den Kopf. Es wird mich schon nicht reinsaugen. Mary-Rose, du hast eindeutig zu viele Horrorbücher gelesen. Damit solltest du aufhören! Ich schüttle abermals kichernd den Kopf und schlage ich das Buch auf. Die Seiten sind aus weißem, fast gelblichem Pergamentpapier und haben schon hier und da Einrisse. Und so beginne ich zu lesen. Ich bemerke dass dieses Buch zwei Geschichten beinhaltet. Und so beginne ich mit der ersten Geschichte. Sie trägt den Titel: "Der sichelförmige Mond." Das Feuer im Kamin flackert und ich beginne die ersten Zeilen zu lesen. Bald bin ich so in den Bann dieser Geschichte geraten dass ich jeden Wort in mir aufsauge: **(Geschichte Anfang) Hell erleuchtet der sichelförmige Mond, die Wiese. Er taucht die Grashalme in silbriges Licht und lässt sie erstrahlen. Sanft wiegt der Wind die grünen Pflanzen hin und her. Genauso als würde er sich in den Schlaf wiegen wollen. Rote und gelbe Blumen leuchten wie funkelnde Sterne aus diesem grünen Meer heraus und tanzen mit dem Wind. Am Rande dieser zauberhaften Kulisse, steht ein Wald. Düster, kalt und angsteinflößend. Der Wind pfeift durch die Blätter die laut rascheln. Wie ein bedrohliches Knurren tönt dieses Rauschen durch den Wald und über die Wiese. Plötzlich beginnen Nebelschwaden umher zu ziehen. Beginnen sich zu sammeln und entwickeln sich zu einer Kontur. Und ganz plötzlich entsteigt diesem Nebel ein Geschöpf von unglaublicher Schönheit. Wie eine Feder so leicht, schwebt sie über die Wiese. Ihre langen blonden, fast weißen Haare erscheinen im Licht des Mondes silbern. Ihre Haut sieht im Mondschein noch weißer und zerbrechlicher aus als sonst. Ihre blauen Augen strahlen so hell wie die Sterne. Und doch. Etwas liegt in ihnen, das dieses Strahlen zu einem Schimmer werden lässt. Der Wind weht ihre weiße Robe nach hinten und spielt mit ihr. Zielsicher bewegt sie sich auf den Waldesrand zu. Dennoch sträubt sich ihr Körper, ihr Herz mit Leibeskräften dagegen. Ihr Herz schreit vor Schmerzen. Ihr Körper weigert sich noch einen Schritt zu tun. Nur mit ihrer Willenskraft erreicht sie ihr Ziel. Ihr Körper zittert vor Schmerz und Anstrengung. Aber sie weiß dass es das Beste ist. Sie war viel zu egoistisch. Viel zu Selbstsüchtig. Damit hat sie alles und jeden in Gefahr gebracht. Ihr Leben ist der engelhaften Gestalt völlig egal. Aber sein Leben ist ihr das Wertvollste. Und deshalb muss sie Qualen und Trauer auf sich nehmen. Sie muss auf ihren Verstand hören. Sie muss ihrem Herzen den Mund zuhalten. Egal wie sehr es sie schmerzt. Am Waldesrand angekommen, bleibt sie stehen und starrt in die Dunkelheit. Sie spürt ihn. Spürt seine Nähe, seine Wärme. Aber das darf sie nun nicht mehr. Niemals mehr. Und plötzlich tritt er aus der Düsternis des Waldes heraus. Wie ein Schatten tritt er vor sie und sieht die junge Frau warm an. Sie kann ihm nicht in die Augen sehn. Niemals mehr. Nie wieder darf sie dieses Feuer sehen. Darf es spüren. Nie mehr wieder seiner Stimme lauschen, seine Berührungen genießen. Sie senkt ihren Blick zu Boden. Zu schmerzhaft ist sein Blick. Zu schmerzhaft ist das was sie nun tun muss. Auch er spürt dass etwas nicht stimmt. Er spürt ihren Schmerz, ihre Trauer, ihre Angst. Irgendetwas stimmt nicht mit seiner Geliebten. Warum wendet sie ihren Blick ab? Angst und Panik legen sich wie schwere Eisenketten um seinen Körper und fesseln ihn. Er spürt wie ihm das Atmen schwer fällt, wie sein Herz schneller zu schlagen beginnt. Er geht einen Schritt auf sie zu, doch sie weicht wie ein scheues Reh zurück. Sie hebt ihren Kopf und blickt direkt in seine Augen. Sein Blick ruht sorgenvoll und warm auf ihr. Sie spürt den Schmerz in ihrem Herzen und die Tränen in ihren Augenwinkeln. Sofort dreht sie sich um und geht einige Schritte. Danach dreht sie sich wieder um und sieht ihren Geliebten an. Sie braucht keine Worte. Ihre Blicke sprechen Bände. Er reißt seine Augen auf und sieht seinen Engel an. Das war er schon so lange befürchtet hatte, ist nun doch eingetreten. Er hatte es immer verdrängt. Doch nun ist es soweit. Sie nimmt Abschied. Für immer. Nie mehr wieder wird er sie sehen, wird er sie hören, wird er sie nah bei seinem Herzen spüren. Sie wird für immer von ihm gehen. Sie sieht ihn mit tränenverschleierte Augen an und wirft ihm einen Kuss zu. Danach taucht sie in den Nebelschwaden unter. Und dann ist sie verschwunden. Für immer. Mit sich nimmt sie sein Herz, sein Glück, sein Leben. Nun ist sie weg. Er fühlt sich leer. Ausgebrannt. Kraftlos. Augenblicklich verschwindet das Glänzen aus seinen Augen. Übrig bleibt lediglich ein trübes Schimmern, dass von den salzigen Tränen herrührt. Kraftlos sinkt er zu Boden und ballt die Hände zu Fäusten. Warum ist dies alles nur geschehen? Er kann es nicht verstehen. Er dachte, gemeinsam würden sie alles schaffen. Und nun ist alles vorbei. Für ewig. An diesem Gedanken zerbricht er. So will er nicht mehr leben. Ohne sie will er nicht mehr leben. Er spürt wie die Ketten um seinen Körper enger werden und ihm die Luft abschnüren. Er stützt sich auf seine Arme und beginnt zu röcheln. Aber eigentlich wehrt er sich nicht. Sein Herz ist vor wenigen Augenblicken gestorben. Hat seinen letzten Schlag getan. Er hebt seinen Blick gegen Himmel und sieht die Sterne hoch am Himmelszelt. Sie erinnern ihn an ihre Augen. So hell und klar wie die Sterne. Und genauso weit entfernt wie diese, ist nun auch sie. Was soll er ohne sie? Sein Leben hat keinen Sinn mehr. Schließlich fasst er einen Entschluss und zieht sein Schwert aus der Scheide. Mit einem verzweifelten Aufschreit lässt er es niedersausen und sinkt dann leblos zu Boden. Seine Augen schließen sich und er weint seine letzte Träne. Mit einem schmerzhaften Aufschrei sinkt auch sie zu Boden. Er hat sein Leben beendet. Das Leben was sie schützen wollte. Sie hätte es wissen müssen. Sie hätte wissen müssen, dass er nicht ohne sie sein kann. Und nun ist es zu spät. Schnell steigt sie aus dem Nebel hervor und läuft auf ihren Geliebten zu. Sie kniet neben ihn nieder. Rotes Blut auf weißer Seide. Salzige Tränen auf kalter Haut. Lautes Weinen schallt durch den Wald. Verzweifeltes Flehen das niemals erhört wird. Sie nimmt seinen Kopf in die Hände und legt ihre heiße, Stirn auf die seine. Silberne, teure Tränen benetzten seine geschlossenen Augen. Sie schreit, weint und fleht. Doch nichts bringt ihn wieder zurück. Lässt ihn aus seinem Schlaf erwachen. Sie hätte es doch wissen müssen. Sie ist schuld an seinem Tod. An seinen Qualen. Sie ist schuld an allem. Wäre sie damals schon nicht so egoistisch gewesen und hätte ihm ihre Gefühle offenbart dann wäre er jetzt noch am Leben. Ihre Hand schließt sich wie von selbst um den Griff seines Schwertes. Blut tropft noch von der Klinge. Soll sie es wagen? Soll sie ihrem Geliebten folgen? Dann wären sie für immer vereint. Lautlos dringt die Klinge in ihre Haut ein. Kalt berührt das Metall ihr Herz. Kraftlos sackt sie neben ihrem Geliebten zu Boden und stützt sich auf ihre Hände. Das Leuchten in ihren Augen wird zu einem Schimmern. Und dann erlischt es plötzlich. Ihre einst so klaren, reinen Augen werden plötzlich trübe und ausdruckslos. Mit ihrer letzten Kraft küsst sie ihren Geliebten und legt ihren Kopf aus seinen leblosen Oberkörper. Dann schließt auch sie ihre Augen für immer. **(Geschichte Ende) Ich schaue auf. Ich bin bemüht um nicht sofort in Tränen auszubrechen. Irgendetwas in mir erinnert sich an diese Geschichte. Als hätte ich sie schon einmal gelesen, hätte sie schon einmal erlebt. Gänsehaut überzieht plötzlich meinen Körper und ich beginne zu zittern. Diese Geschichte war einst Realität. Und zwar bei Josephine und Noxumbra. Genau das Selbe haben die beiden erlebt. Also stimmen die Aufzeichnungen nicht ganz überein. Das war es also. Ich schließe die Augen und sehe alles ganz deutlich vor mir. Josephine konnte den Vampirjägern entkommen und traf sich heimlich mit Noxumbra. Dort sagte sie es sei aus und verschwand wieder. Doch einige Tage zuvor hatte Noxumbra sie auch zu einem Vampir gemacht. Doch Josephine wollte ihren geliebten Mann schützen und brach jede Verbindung ab. Noxumbra hielt diese Tatsache nicht aus und nahm sich das Leben. Josephine merkte dies und lief wieder dort hin zurück wo sie sich vor kurzen och mit Noxumbra getroffen hatte. Doch sie fand ihn nur noch leblos am Boden liegen. Darauf hin, nahm auch sie sich ihr Leben. Ich öffne wieder die Augen und ringe nach Luft. Obwohl beide Vampire waren hatten sie Herzen. Herzen die nur durch die Liebe noch schlugen. Ich fahre mir mit meiner Hand über das Gesicht und blinzle ein paar Mal. Niemals hätte ich geglaubt, dass so etwas wahr sein kann. Dass es so eine Liebe wirklich geben würde. Mit zittrigen Händen blättere ich eine Seite weiter und beginne die zweite Geschichte zu lesen. Die heißt: "Die Trauerweide." ** (Geschichte Anfang) Müde und ausgelaugt streifte er durch den Wald. Sein einst so stolz erhobenes Haupt, war gegen Boden gesenkt und seine Augen, die das Licht der Sterne widerspiegelten, schienen trübe. Seine Schritte waren schwer. Ihm kam es so vor als würden seine Beine bei jedem Schritt schwerer werden. Doch, egal wie schwer und kraftraubend seine Schritte waren, er verursachte keinen Laut. Nicht einmal das alte Laub dass den feuchten Waldboden bedeckte, knirschte unter seinen Füßen. Nur das Tropfen von Flüssigkeit auf den Boden konnte man vernehmen. Und das Geräusch kam in immer kürzer werdenden Abständen. Doch plötzlich hielt er inne und hob seinen Blick gegen Himmel. Doch er sah nichts. Nichts außer Schwärze. Der Himmel war dunkel. Düster. Genauso wie seine Seele. Kein Stern leuchtete am Himmelszelt und auch kein silbriger Mond schien auf den Wald herab und tauchte ihn in ein zauberhaftes Licht. Fast erschien es ihm so als würde sich seine Umgebung, seiner Stimmung anpassen. Missmutig schleppte er sich weiter. Er musste sein Ziel erreichen. Bevor sich sein Aug brechen würde. Bevor er seinen letzten Atemzug tun würde. Er wusste dass seine Zeit dem Ende zugehen würde. Doch er verspürte keinen Schmerz. Kein Stechen, kein Ziehen, kein Pochen. Nichts. Er merkte wie sein Körper taub wurde. Wie all seine Kraft aus seinem Körper schwand. Bald würde er endlich Schlaf finden. Endlich ruhe. Er war es eigentlich sowieso Leid. Dieses ruhelose Umherziehen. Einen Kampf nach dem anderen Bestreiten. Das wollte er sowieso nicht mehr. Eigentlich hatte er schon längst vorgehabt damit aufzuhören. Einen Schlussstrich zu ziehen. Doch dann trat sie in sein Leben. Erleuchtete es mit ihrem Licht. Verbannte die Dunkelheit in seinem Herzen. Mit ihrem Lachen, mit ihren strahlenden, blauen Augen, mit ihrer Geduld und ihrer Liebe hatte sie es geschafft, ihn wieder mit neuem Leben zu erfüllen. Sie hatte ihm einen Grund gegeben, weiter zu leben. Aber nun war sie nicht mehr da. Und sie würde auch nie mehr wiederkommen. Niemals mehr. Und durch ihr Fortgehen, hatte sie auch seinen Lebensinhalt mitgenommen. Seine Freude, sein Glück, sein Lachen, seinen Schmerz. Sie war sein Leben. Für sie hätte er alles getan. Wäre bis ans Ende der Welt gegangen, hätte bis ans Ende der Zeit gewartet. Aber nun brauchte er nicht mehr zu warten. Sie war fort. Und mit ihr war seine Seele mitgegangen. Er war nur noch eine Hülle. Eine Hülle ohne Emotionen, ohne Willen. Nur eine Hülle in der noch ein wenig Leben leuchtete. Aber auch diese kleine Flamme würde bald erlöschen. Scher atmend hatte er nun sein Ziel erreicht. Ein letztes Mal richtete er sich auf und ging mit stolz erhobenem Haupt auf den Platz zu, an dem er sie das erste Mal getroffen hatte. Er musste seine gesamte Kraft zusammennehmen um an sein Ziel zu kommen. Kraftlos ließ er sich gegen die alte Trauerweide sinken und schloss die Augen. Er hörte das Rauschen des Wassers, das Singen der Vögel. Und er hörte ihre Stimme. Klar und deutlich. Wie die Strahlen der Sonne. So warm und freundlich. Sie sagte ihm, dass sie sich im nächsten Leben wieder finden würden. Dann schloss er glücklich die Augen. **(Geschichte Ende) Ich schlage das Buch zu und lege es auf den Tisch neben dem Sessel. Ich weiß nun dass dies die zweite Tragödie war. Bei Cäcilia und Noxumbra. Auch das kommt mir so vertraut vor. Keine Frage, diese Geschichte hat meine Seele auch schon erlebt. Cäcilia war auf der Flucht vor den Vampirjägern und wurde von diesen getötet. Noxumbra nahm sich daraufhin das Leben. Das war also das zweite Mal dass meine Seele starb. Und wie Margaretha starb weiß ich nun auch. Sie starb genauso wie es Matt erzählte. Aber da Noxumbra und meine Seele wusste dass sie wiedergeboren werden, machte es den beiden nichts aus. Ich atme tief durch und erhebe mich von dem Sessel. Ich nehme mir einen Stift und schlage das Buch erneut auf. Nach den beiden Geschichten sind noch leere Seiten die nun >Ich< Mary-Rose Josephine, Cäcilia, Margaretha Allister beschriften werde. "Sie saß da, im großen Sessel, der in der Bibliothek des Schlosses stand. Zuvor hatte sie beide Geschichten gelesen. Ihr Herz war von Trauer ergriffen und ihre Seele weinte laut. Nun kannte sie die Wahrheit. Kannte das Schicksal ihrer vorhergehenden Leben. Doch so sehr es sich ihre Seele auch wünschte wieder bei ihm zu sein, ihr Herz konnte es nicht zulassen. Sie wusste dass es wieder so Enden würde. Ihr Geliebter und sie würden wieder sterben. Die beiden würde wieder das gleiche Schicksal widerfahren wie auch schon vor so langer Zeit. Und das wollte sie nicht. Ihre Seele sah ein, dass Dies nicht passieren durfte. Wenn sie sich ihm anschloss, würden wieder beide ihr Leben verlieren und wiedergeboren werden. Und das würde ewig so weiter gehen. Sie war sich bewusst dass er sie unheimlich liebte. Grenzenlose Liebe empfand er für sie. Und auch ihre Seele liebte ihn. Doch die Vernunft siegte. Sie wollte sich und ihm das immer wiederholende Schicksal ersparen. Dicke, silberne Tränen benetzten die Seiten als sie Dies hier schrieb. Schreckliche Qualen erlitt sie, als sie diese Zeilen niederschrieb. Doch sie wusste, dass dies das Beste für beide war. Und so nahm sie Lebewohl. Abschied von ihm. Abschied von ihren drei früheren Leben. Abschied von allem, was er und sie gemeinsam erlebt hatten. Ihre Seele sprach ein einziges Wort: >Adieu<." Ich lege den Stift beiseite und klappe das Buch zu. Mein Gesicht ist tränenverschleiert. Doch ich weiß, es ist das Beste. Vielleicht versteht Noxumbra es so. Vielleicht erkennt er dann, dass es keinen Sinn hat. Ich wische mir die Tränen aus den Augen und stehe auf. Ich atme tief durch und klappe das Buch zu. Heute Nacht werde ich es ihm zurückgeben. Heute Nacht werde ich alles hinter mir lassen. Ich lege das Buch auf meinen Schreibtisch und gehe mich duschen. Es ist mir egal, ob das Wasser des Duschstrahls heiß oder eiskalt ist. Ich spüre es ja sowieso nicht. Nach dem Duschen ziehe ich mir frische Kleidung an und sehe noch einmal nach Alex. Dieser liegt auf dem Rücken und ließt. "Habe ich dir nicht gesagt du solltest ein wenig schlafen?" ich setze mich an die Bettkante und sehe ihn streng an. "Ich kann nicht schlafen wenn du nicht neben mir liegst." Grinst Alex schelmisch. "Du bist mir einer, Zähnchen." Lächle ich und schlüpfe unter die Bettdecke. Natürlich auf die rechte Seite. Sonst würde ich noch in die Versuchung kommen und ihm seinen Verband wieder abnehmen. Hey Mädel, was hast du denn für dreckige Gedanken? Oh, da ist ja wieder die Stimme aus dem Hintergrund. Aber diesmal muss ich ihr leider Recht geben. Alex hat Schmerzen und ich habe so schmutzige Gedanken. Böse Mary-Rose! Ich kann ja froh sein dass Alex meine Gedanken nicht lesen kann. Gott, wenn er das könnte, dann wäre ich wohl geliefert. Wie war das gleich noch mal mit dem Grab schaufeln? "Na was hast du in der Zwischenzeit, wo du mich alleine gelassen hast getan?" "Hey, ich sagte doch, du sollst schlafen, ich hab dich nicht alleine gelassen!" verteidige ich mich. "Aber du müsstest wissen, dass ich ohne dich nicht einschlafen kann!" Alex grinst mich an. "Na dann kannst du ja jetzt schlafen!" meine ich und streiche ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Doch plötzlich wird Alex ernst. Seine Gesichtsmuskeln spannen sich an und seine Augen nehmen einen komischen Ausdruck an. "Rose, ich hab Angst." Alex sieht mich an. "Ich weiß. Aber deine Angst ist unbegründet. Glaub mir ich lasse dich nicht alleine. Ich habe viel nachgedacht. Sehr viel. Und ich werde Noxumbra nicht folgen. Jedenfalls will ich das auf keinen Fall. Doch wenn er dir oder den anderen etwas antut muss ich mit ihm gehen. Verstehst du das?" Ich streiche über Alex' Wange. "Nein, ich verstehe es immer noch nicht. Aber wenn du sagst du willst mich nicht verlassen reicht mir das schon!" Alex zieht mich plötzlich ganz nah an sich heran und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich bemerke wie er zu zittern beginnt und sich fest an mich drückt. Ich bin zuerst ziemlich verwundert. So habe ich Alex noch nie gesehen. Alex hat mir noch nie so offen gezeigt, wie groß seine Angst doch ist. "Ist schon gut. So schnell wirst du mich nicht los." Ich schließe meine Arme um Alex und lege meinen Kopf auf den Seinen. "Ich will dich auch gar nicht mehr los werden!" wispert Alex heißer. Er hebt den Kopf und sieht mich an. Seine Augen schimmern im Licht der Lampe. Ich senke meinen Kopf und küsse ihm eine einzelne Träne aus dem Augenwinkel. "Alex, ich verspreche dir, ich werde dich erst dann verlassen wenn ich keine andere Möglichkeit mehr sehe. Und glaub mir, ich bin eine Kämpfernatur. So schnell gebe ich nicht Klein bei. Da muss schon die Welt untergehen, bevor ich mich Noxumbra anschließe." Meine ich und sehe Alex lächelnd an. "Das ist gut zu hören." Alex küsst mich sanft und kuschelt sich dann wieder an mich. "Rose?" "Ja?" flüstere ich leise. Im Raum hat sich eine Stimmung ausgebreitet, die ich nicht verschwinden lassen will. Die Luft vibriert fast. "Ich liebe dich." Alex nuschelt so leise dass ich es fast nicht verstehen kann. "Ich liebe dich auch!" ich küsse den Vampir mit den mit der harten Schale auf die Stirne und schließe dann die Augen. Ich spüre seinen Atem an meinem Hals. Und das Zittern seines Körpers. Ich würde Alex gern versprechen immer bei ihm zu bleiben, aber ich kann nicht. Wenn meine Freunde in Gefahr schweben würden, dann müsste ich mit Noxumbra gehen. Niemals könnte ich mir verzeihen, dass ihnen etwas zustößt. Bei dem Gedanken, drücke ich mein Zähnchen automatisch fester an mich. "Rose, was stand in diesem Buch?" "Meine Vergangenheit." Meine ich. Dann tritt eine Stille ein. Ich spüre dass Alex noch wach ist. Doch ich will nichts mehr sagen. Ich habe keine Lust mehr dazu. Zuviel ist in der letzten Zeit geschehen. Zuviel, was ich noch nicht ganz verstehe. Und auch ich habe Angst. Furcht vor der nahen Zukunft. Ich spüre dass etwas geschehen wird. Etwas Schreckliches. Etwas, dass mich gänzlich aus der Bahn werfen könnte. Aber ich will jetzt nicht daran denken. Nicht im Augenblick. Nun bin ich hier bei ihm. Bei dem den ich wirklich liebe. Alles andere ist nebensächlich. Plötzlich bemerke ich wie Alex mit meinen Haaren spielt. "Was machst du denn da?" kichere ich. "Mir ist langweilig. Beschäftige mich irgendwie!" meint Alex. Hey, das kommt mir doch bekannt vor. Das Gleiche hab ich doch auch schon gesagt. Ich grinse breit und meine dann:"Ich wüsste da schon etwas!" "Und was?" Alex hebt plötzlich den Kopf und grinst mich an. Dadurch kommen seine spitzen Eckzähne zum Vorschein. Das sieht so süß aus, dass ich nur kichern kann. "Und warum kicherst du jetzt?" Alex zieht eine Augenbraue hoch und sieht mich an. "Weil deine Eckzähne so knuffig aussehen." Erkläre ich noch immer kichernd. ">KnuffigKnuffig<." Grinse ich und streiche über seine Wange. "Na willst du mich nun beschäftigen?" Alex sieht mir tief in die Augen, so dass ich sofort eine Gänsehaut bekomme. "Mal, sehen." Lächle ich und senke meine Lippen auf die Seinen. Von Herzschlägen, Begegnungen, Entschlüssen und einem großen Abschied./Oder: Von Brutalem, Schmerzhaften und Grausamen. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hiiii Knuffels!!!!! *alle mal knuddel* So hier kommt nun Kapitel 34! Nur noch 4 Kapiteln und ein Epilog. Und stellt euch vor, ich hab sogar schon Kapitel 37 fertig. Muss nur noch Beta gelesen werden. An Chapter 38 schreibe ich gerade. Dann noch der Epilog und ich bin wirklich fertig! *es fast nicht glauben kann* Aber so weit sind wir ja noch nicht. Dauert schon noch, ich würde mla sagen 2 Wochen bis Darkness wirklich zu Ende ist. Also nicht verzweifeln. *alle zu boden knuddel* So, was würde ich für Musik empfehlen? Gute Frage, nächste Frage. Am Anfang dieses Teiles eher was Romantische-Schnulziges. Und dann (ich sag euch mal ab wann ihr eine andere Musik auflegen solltet) wenn Mary-Rose ins Auto steigt, eher was Rockiges oder Gothic mäßiges. *gg* Ich sag euch nicht was ich höre, sonst stempelt ihr mich auch noch für irre ab. (Ne, Sylvermortal!? *gg*) So aber nun genug gequasselt! Wünsch euch viel Spaß beim lesen!! *alle knuddel* Und ganz besonders knuffel: Highheel, Tearless, Sylvermortal, Cleo-San, LaChouchoute,Kohako_chan, mayahion, katana09 und alle die schon seit anfang mitlesen!!* Eure Dess Ich spüre wie Alex sanft über meine Lippen streicht. Wie die eine Hand sich in mein Haar vergräbt und seine andere Hand über meinem Rücken streicht. Durch meinen Körper fährt ein Zittern. Eine Gänsehaut macht sich breit. Mein Blut scheint schon mehr als bloß zu kochen. Vorsichtig und unsicher schlinge ich meine Arme um ihn. Alex drückt mich fester an sich. Und nun weiß ich das mein Herz das Richtige getan hat. Dass ich schon viel früher auf mein Herz hören hätte sollen. Es ist Richtig. Meine Angst ist verflogen. Ich weiß das ich Alex liebe. Ich weiß es einfach. Mein Herz sagt es mir. Und ich lasse es einfach geschehen. Mir sind die Konsequenzen in diesem Moment völlig egal. Mir ist alles egal. Solange ich nur bei Alex sein kann. Ich spüre wie Alex sicherer wird und mich leidenschaftlicher küsst. Vorsichtig öffne ich meinen Mund ein kleines Stück. Und plötzlich bricht ein Gewitter über mich herein. Blitz und Donner toben durch meinen Körper. Lassen mich erbeben und erzittern. Ich schmecke Leidenschaft, Glück und Liebe. Langsam und ganz vorsichtig beginnt Alex meinen Hals zu küssen. Ich drücke mich fester an ihn. Um mich herum beginnt die Welt ganz langsam zu versinken. Und dann höre ich nur noch auf mein Herz. Meinen Verstand habe ich ausgeschaltet. Ich fahre mit meinen Händen über seinen muskulösen Oberkörper. Ich spüre wie Alex erzittert. Ich beginne seinen Hals zu liebkosen. Seine Haut ist unheimlich weich. Im fahlen Licht der Nachttischlampe wirkt sie noch blasser als sonst. Und nun ist auch all meine Angst, meine Unsicherheit und meine Scheu verschwunden. Auch Alex beginnt die Knöpfe meines Pyjamas zu öffnen. Er haucht zarte Küsse auf meinen Oberkörper. Ich spüre sie fast nicht. Nur seinen Atem der mich erzittern lässt. Doch dann hält Alex inne. Er hebt seinen Kopf und sieht mich an. Ich nicke und lege meine Lippen auf seine. Und dann werden unsere Küsse feuriger, leidenschaftlicher. Langsam legt sich der mächtige Vampir auf mich. Ich spüre das Bettlaken unter mir. Spüre mein Herz, das so laut schlägt das ich Angst habe es könnte mir aus der Brust springen. (Anm. d. Aut. Dieser Satz stimmt schon!!! *g*) Ich sehe dem Vampir in die Augen. Sie leuchten wie die Sterne am Himmel. Nur noch heller und kräftiger. Sie strahlen. Strahlen wie alle Diamanten der Welt zusammen. Wie die aufgehende Sonne, wie das Licht selbst. Ich habe mich in seinen Augen verloren. Langsam beugt sich Alex über mich. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut, seine nasse, weiche Haut auf meiner. Fühle seine Liebe. Sein Vertrauen. Ich streiche ihm über den Rücken. Ganz langsam. Ich merke wie er erzittert. Alex fährt mir mit seiner Hand über die Wange. Noch immer sehe ich ihm in die Augen. Ich kann meinen Blick einfach nicht abwende. Seine Augen haben mich gefangen. Sie haben mich in einen Käfig gesperrt. Doch ich bin gerne darin eingesperrt. Ich will auch nicht, dass mich jemand befreit. Und dann ziehe ich den oft sturen Vampir zu mir nach unten. Dann versinkt die Welt um mich herum. Alles versinkt. Ich nehme nichts mehr wahr. Es gibt nur noch ihn und mich. ** Langsam schlage ich die Augen auf. Um mich herum ist alles dunkel. Nur der Mond scheint hell ins Zimmer. Ich drehe meinen Kopf nach rechts, und erblicke Alex. Er liegt halb neben mir, halb auf mir. Ein Brustkorb hebt und senkt sich ganz ruhig. Er sieht aus wie ein kleiner Junge. Vorsichtig streiche ich ihm über die Wange und küsse ihn sanft. Doch sofort schlägt er die Augen auf und lächelt mich an. "Na, hab ich dich genug beschäftigt?" ich kann mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. "Oh, ja. Hast du!" auch er grinst mich an. "Alex....ich...ich habe mein Herz gespürt." Meine ich und sehe ihn an. "Ja, ich auch. Komischerweise. Und das nach so langer Zeit. Matt meinte einmal zu mir, wenn ein Vampir jemanden gefunden hat, den er richtig liebt, dann fängt sein Herz an zu schlagen, wenn er dieser Person nahe ist." der ungestüme Vampir lächelt mich ganz sanft an. Ich erwidere sein Lächeln und schlage dann die Decke zurück. "Ich werde mal unter die Dusche springen!" meine ich und krabble aus dem Bett. "Warte ich komme mit!" meint Alex. "Oh, nein, mein Herzog. Deine Wunde hat alles andere nötiger als Wasser. Du bleibst schön liegen!" ich drücke Alex, sanft aber bestimmt zurück ins Kissen. "Das ist unfair! Ich rette dir da das Leben und dann darf ich nicht mal mit duschen gehen!" Der Sturkopf dreht beleidigt den Kopf auf die Seite und schiebt die Unterlippe nach vorne. "Ach komm schon. Zähnchen!" meine ich und küsse ihn abermals. "Aber du kommst dann wieder?" Alex sieht mich bittend an. "Nein, ich muss noch etwas erledigen. Ich schaue später wieder vorbei!" damit verlasse ich das Zimmer. Glücklich hopse ich durch den Flur in mein Zimmer. Dort streife ich Alex' Hemd von meinen Schultern und springe unter die Dusche. Diesmal stelle ich den Duschstrahl auf Kalt. Ich lege meine Hand auf mein Herz. Aber nun spüre ich es nicht mehr. Es schlägt nicht mehr. Hat Noxumbra nicht irgendetwas gesagt? Nein, im Buch stand doch dass die Herzen der beiden schlugen. Also stimmt es wirklich. Wenn man diese Person wirklich liebt, dann schlägt das Herz wieder. Noch ein Beweiß, das ich Alex wirklich liebe. Ich shampooniere mir die Haare ein und überlege mir den weiteren Ablauf der heutigen Nacht. Nachdem ich mir den Schaum vom Kopf gewaschen habe, kralle ich mir ein Handtuch, schlinge es mir um den Körper und steige aus der Dusche. Danach föhne ich meine Haare, stecke sie mir hoch, schnappe mir meine hellblaue Jeans, mein rotes Trägertop, meine schwarze Lederjacke und schwebe schon fast in die Eingangshalle. Auf meinen Lippen hat sich ein Dauersmile gebildet. "Was ist denn mit dir los?" Sarah sieht mich total verwundert an. "Die Welt ist schön!" lächle ich und schlüpfe in meine schwarzen Stiefel. "Hä? Was ist denn mit dir passiert?" Matt steckt seinen Kopf aus der Bibliothek und sieht mich misstrauisch an. "Nichts!? Was soll denn sein?" grinse ich ihn an. Matt sieht mich verwirrt an. "Ich weiß schon was los ist!" grinst Sarah breit und klopft mir auf die Schulter. "Jap! Matt, das rote Buch in der Bibliothek, hast du es gelesen?" Ich erhebe mich und gehe zu dem Vampir, der wie ein Vater für mich ist. "Ja habe ich. Hier hast du es wieder. Ich nehme an du willst es dem Besitzer zurück geben." Matt reicht mir das Buch und zwinkert mir zu. "Ich bin spätestens in drei Stunden wieder zurück! Bis später!" verabschiede ich mich von den beiden und hüpfe über die Treppen hinunter zu meinem Wagen. "MARY!!!!!!!!!!" schreit mir jemand nach. Verwundert drehe ich mich um und suche nach der Person, die mich gerade gerufen hat. Ich hebe meinen Blick und sehe Sebastian an einem der spitzen Türme des Schlosses stehen. "Was machst du denn da oben?" rufe ich hinauf. Augenblicklich springt er runter und landet vor mir. "Ich werde mich nie daran gewöhnen, dass ihr alle fliegen könnt." Seufze ich. "Wo willst du hin?" Sebastian sieht mich streng an. "Zuerst einkaufen, und danach werde ich Noxumbra suchen. Ich muss ihm etwas wiedergeben." Meine ich und öffne die Wagentür. "Das ist zu gefährlich. Bleib hier. Ich werde das machen." Alex' bester Freund drückt die Autotüre wieder zu. "Hallo???!!! Sebastian? Spinnst du? Ich schaffe es gerade noch mal so, einkaufen zu gehen. Da werde ich mir schon nichts brechen. Und jetzt hört auf, euch alle Sorgen um mich zu machen. Stellt euch vor, ich wäre nicht mit euch nach Hause zurückgekommen. Und jetzt lass mich fahren. Ich hab es eilig!" meine ich und stoße Sebastian sanft ein Stück zurück. "Es ist dennoch gefährlich!" der große Vampir sieht mich an. "Ja, ich weiß. Du bist ja noch schlimmer als Alex. Ich schaff das schon! Bis später!" verabschiede ich mich und trete ins Gas. Aus dem Radio dröhnt laut: "Eye of the tiger". Ich stelle den Radio auf volle Lautstärke und fahre über die Landstraße zu dem kleinen Supermarkt in dem Josh arbeitet. Das rote Buch liegt auf dem Beifahrersitz. Ich muss Noxumbra noch heute Nacht finden. Er ist ganz in der Nähe. Aber wo könnte er nur sein? In Gedanken setze ich den Blinker und biege auf den Parkplatz ein. "MARY!" freut sich Josh und umarmt mich herzlich. "Hey Josh. Na wie geht's dir?" frage ich. "Danke gut. Es muss schließlich irgendwie gehen. Und dir? Was hast du die ganze Zeit getrieben?" Josh lässt mich los und sieht mich an. "Nun ja, ich hab ein paar alte Freunde besucht. Hab dies und das getan. Stress eben." Erzähle ich. "Na willst du einen Kaffee?" der Medizinstudent geht wieder hinter den Kassentisch. "Nein, danke. Ich muss auch gleich wieder weiter." Meine ich. "Warte doch noch 5 Minuten. Dann hab ich nämlich Feierabend. Kann heute endlich mal früher aufhören. Dann können wir ja gemeinsam gehen." Schlägt Josh vor. "Ja ist gut. Wie fährst du eigentlich nach Hause?" Ich sehe ihn an. "Nun ja, ich fahre meistens mit dem Bus. Bin dann immer so gegen halb 10 zu Hause." der junge Mann mit den Haselsnuss braunen Augen zählt das Geld in der Kasse nach und nimmt sich seine Marke vom Hemd. "Ich kann dich heute doch nach Hause fahren. Hab gerade nichts zu tun." Biete ich ihm an. "Das ist doch nicht nötig! Ich fahre mit dem Bus." Wehrt Josh ab. "Nein, nein. Los komm, ich bring dich Heim." Meine Stimme lässt keinen Widerstand zu. Josh, übergibt seinem Arbeitskollegen die Schlüssel und die Listen, und verlässt dann gemeinsam mit mir den Laden. "So, wo muss ich hin?" frage ich als ich den Wagen starte. "Direkt nach London." Meint Josh und betrachtet das rote Buch eingehend. "Was ist das denn? Ein Tagebuch?" Josh sieht ziemlich interessiert aus. "Ja so etwas ähnliches, wie ein Tagebuch. Nicht wichtig!" meine ich so gelassen wie ich kann. Wenn er das jetzt liest, bin ich ziemlich aufgeschmissen. Ich kann ihm aber nicht sagen, dass er das Buch nicht lesen darf. Sonst würden wieder unnötige Fragen auftauchen. Mary, wir sind doch Freunde. Was steht denn in dem Buch? Warum darf ich es nicht lesen? Und das brauche ich nun wirklich nicht. Ich spüre wie ich schneller zu atmen beginne und immer wieder panische Seitenblicke zu Josh werfe. Josh dreht das Buch äußerst interessiert in den Händen und fährt über den roten Einband. Diese Minuten sind für mich unerträglich. Und schließlich ist er kurz davor das Buch aufzuschlagen. Jetzt muss dir aber ganz schnell was einfallen. Scheiße! Was mache ich jetzt bloß? Meine Hände krallen sich um das Lenkrad und ich suche panisch nach einer Idee. "Hey, Josh, wie läufts mit deinem Studium?" Ablenkung ist wohl das einzig Mögliche. "Ganz gut!" Josh sieht noch immer auf das Buch. Fuck! Jetzt ist alles zu spät. Doch plötzlich taucht vor dem Auto eine Gestalt auf. Ich springe volle Kanne auf die Bremse. Das Quietschen der Reifen, dröhnt in meinen Ohren und ich presse die Augen zu. Erst nach einiger Zeit kommt der Wagen zum Stillstand. Ganz langsam öffne ich meine Augen und sehe panisch zu Josh. Dieser sitzt neben mir, die Augen starr nach vorne gerichtet, laut atmend und ziemlich verstört. Der Schweiß tropft ihm von der Stirne und seine Unterlippe zittert. Blut rinnt aus einer kleinen, klaffenden Wunde am Kopf. "Hey, Josh, alles okay bei dir?" frage ich. Dabei bemerke ich stark meine Stimme doch bebt. Meine Atmung geht viel zu schnell und meine Hände zittern und krallen sich noch immer um das Lenkrad. "Ja, alles okay. Und bei dir?" kommt es leise von Josh. Ich nicke und sehe ihn an. "Hast.....hast.....hast du die Person....." Josh beginnt zu stottern und sieht mich an. "Ich weiß es nicht. Es stand plötzlich jemand vor dem Auto. Ich hab noch gebremst, aber....ich werde mal nachsehen!" meine ich und steige aus dem Wagen. Josh öffnet ebenfalls die Autotüre. Doch vor dem Wagen liegt niemand. Es ist niemand zu sehen. Nichts. Und dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Noxumbra!!!!! "Josh, sofort in den Wagen, beeil dich. Schnell!" meine ich panisch. "Was?" "Ins Auto! SOFORT!!!" schreie ich und sehe ihn an. Josh dreht sich auf den Absatz um und geht zurück zum Wagen. Ich sehe mich suchend um, doch ich kann Noxumbra nicht finden. Vielleicht ist er schon wieder verschwunden?! Wohl kaum. Langsam gehe ich rückwärts zum Auto zurück. Der Wind rauscht in den Blättern der Bäume und eine Eule singt ihr schauriges Lied. Der Mond steht hell am Himmel und die Sterne funkeln. Doch diesmal ist es nicht schön oder romantisch. Eher angsteinflößend und gruselig. Alles wirkt unheimlich gefährlich auf mich. Außer dem Rauschen der Blätter und den Gesang der Eule ist es still. Kein anderes Geräusch dringt an mein Ohr. Wir müssen sofort hier weg. So schnell wie möglich, müssen wir diesen Ort verlassen. Ich habe fast den Wagen erreicht, als ich Josh aufschreien höre. Ich drehe mich um und erstarre. Ich höre auf zu atmen. Alle meine Körperfunktionen setzen für einige Zeit völlig aus. Meine Augen weiten sich, meine Pupillen werden Stecknadelkopf groß und zittern. Das darf jetzt nicht wahr sein. Bitte nicht. Lieber Gott, lass das jetzt nicht geschehen! Noxumbra steht auf dem Dach des Autos und funkelt Josh an. Mit einer schnellen Bewegung ist er bei Josh, packt ihn am Hals und hebt ihn in die Luft. Josh zappelt mit den Füßen, krallt seine Hände in den Arm von Noxumbra und schreit. Erst als Luce einen schrillen Schrei von sich gibt, beginne ich zu realisieren. Begreife was sich gerade abspielt. "Noxumbra!" zische ich giftig. "Mary-Rose. Das ist also der Mann der dein Herz erobert hat." Noxumbra sieht Josh abwertend und böse an. "Lass ihn runter! Sofort!" meine ich ruhig und gehe auf ihn zu. "Ich habe dir damals gesagt, dass ich ihn töten werde. Und ich mache das was ich sage auch wahr!" "Mary! Wer ist das?" bringt Josh röchelnd zustande. "Noxumbra! Lass ihn runter!" fordere ich ein weiteres Mal. Mein Körper zittert, mein Kopf ist völlig leer und mein Atem geht viel zu schnell. "Mary-Rose. Du wirst mir gehören. Nur mir!" lacht Noxumbra irr. "Mary-Rose gehört niemandem! Ist das klar?" Ich schrecke auf. Wer hat das gesagt? Suchend wandern meine Augen schnell über meine Umgebung. Auch Noxumbra sieht sich um. "Lass Josh sofort runter. Er hat damit nichts zu tun. Er ist ein "Mensch"!" kommt es ein weiteres Mal aus der Dunkelheit. "Wer seid ihr? Wo seid ihr? Kommt raus und zeigt euch!" fordert Noxumbra mit kalter Stimme. Dann steht meine Atmung ein weiteres Mal still. Denn plötzlich tauchen Alex, Sebastian, Matt, Jeremy, Jason, Sarah, Dan, Levy, Ary und Tray auf. "Euch kenne ich doch! Seid ihr nicht die Freunde von meiner Geliebten?" Noxumbra sieht meine Freunde prüfend an. "Von deiner Geliebten?" Sebastian lächelt schief. "Das glaube ich nicht. Mary, hat dir schon so oft gesagt, dass sie dich nicht liebt! Akzeptiere das!" Sarah stellt sich neben mich. Alles läuft wie in Zeitlupe ab. Meine Freunde die neben mir stehen, Josh der noch immer die der Luft baumelt und Noxumbra der meine Freunde böse und kalt ansieht. Irgendetwas sagt mir, dass diese Situation sehr gefährlich ist. "Na, dann werde ich zuerst Josh beseitigen und dann den Rest von euch, Maden!" mit diesen Worten reißt mich der mächtige Vampir der meine Seele liebt, aus der Trance. Ich beginne zu realisieren, beginne zu begreifen. Und plötzlich beginnt mein Kopf auf Hochtouren zu arbeiten. Noxumbra, ist zum Äußersten bereit, genauso wie meine Freunde. Ich muss es verhindern. Muss die Katastrophe die sich hier anbahnt abwehren. "Noxumbra, ich sage es dir nun zum letzten Mal. Lass Josh in Ruhe. Er hat nichts mit alle dem zu tun. Er ist unschuldig!" meine ich ruhig. "Es ist mir egal." Noxumbra lächelt und verbeißt sich dann im Hals meines Freundes. "NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" schreie ich und will Josh zu Hilfe eilen, werde aber von Matt und Sebastian davon abgehalten. Ich trete und schlage um mich, doch ich bin in dem eisernen Griff der beiden gefangen. Josh schreit noch einmal schmerzvoll auf, zappelt wie ein Fisch im Netz und lässt dann schlagartig seine Hände und Beine schlapp nach unten hängen. Sein Schrei fährt mir in Mark und Bein. "Nein.....nein!" flüstere ich fassungslos und geschockt. "NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!" schreie ich aus Leibeskräften und reiße mich los. "Das tat gut!" Noxumbra schleckt sich über seine Lippen und wirft mir den leblosen Körper von Josh vor die Füße. Ich knie mich auf den Boden und hebe Josh hoch. "Nein. Bitte nicht. Bitte nicht. Das darf nicht wahr sein. Josh. Bitte." Flüstere ich mit tränenerstickter Stimme. Ich merke wie alle Kraft aus Josh entschwindet und auch der letzte Rest seiner Enegrie seinen Körper verlässt. Seine Seele ist weg. Hat sich von der Hülle getrennt. Ich wische mir die Tränen aus den Augenwinkeln und sehe hoch. Ich mir macht sich unbändige Wut breit. Wut auf Noxumbra. Hass auf ihn. "Das wirst du mir büßen! Niemals werde ich mit dir gehen! Niemals werde ich dir gehören! Lieber sterbe ich, als die Deine zu sein!" bringe ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor. "Das werden wir noch sehen, wenn ich mit deinen Freunden fertig bin!" lacht Noxumbra und geht auf Sebastian zu. "FASS. IHN. NICHT. AN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" Ich springe blitzartig auf, ergreife Noxumbra an der Hand und schleudere ihn Richtung Wald. "Los haut ab. Verschwindet!" meine ich zu Seabstian. Doch weder er noch Alex, noch Matt rühren sich. "Habt ihr mich nicht verstanden? Ihr sollt abhauen! Sofort!!!!!!!!!!!!!" ich drehe mich und sehe Alex an. Doch dieser schüttelt nur den Kopf. "Was? Seid ihr völlig irre? Haut ab! Sprech ich lateinisch oder was?" zische ich. "Mary. Ich wusste nicht dass solch eine Kraft in die schlummert. Ich weiß, ja warum ich dich liebe. Du bist nicht nur wunderschön, nein, du bist auch mir ebenbürtig. Du hast genauso viel Kraft in dir, wie ich." Noxumbra lächelt mich zufrieden an. "Spinnst du? Hast du einen Knall? Tickst du noch ganz richtig?" ich sehe den mächtigen Vampir an. "Ja, bei mir ist alles okay, danke der Nachfrage!" Plötzlich schießt Noxumbra an mir vorbei, direkt auf Sarah zu. Diese kann im letzten Moment ausweichen. Noxumbra bleibt sofort stehen und dreht sich um. "Na gut. Dann werde ich eben anders mit euch verfahren müssen!" meint er lächelnd und hebt seine Hand. Dort entsteht eine Art Wirbel. Starker Wind kommt auf, es beginnt schlagartig zu regnen. Der Mond wir von dicken schwarzen Wolken verdunkelt und Blitze zucken über den Himmel. Donner grollt durch den Wald und die Erde bebt ganz leicht. "Ich wollte euch schnell und schmerzlos töten, doch ihr wolltet es anders." Zischt Noxumbra und lässt diesen Wirbel in seiner Hand auf Sarah zupreschen. Im letzten Moment, wird er von einer kleinen Kugel aus Licht aufgehalten. Matt reißt Sarah im aller letzten Augenblick zu Boden. Die Lichtkugel gibt dem Wirbel nach und dieser prescht in den Wald. Rauch steigt auf, es riecht stark nach Verbranntem. Die stickige Luft dringt in meine Lungen und ich beginne zu husten. Meine Augen beginnen zu tränen und verhindern mir die Sicht. Ich presse sie zusammen, und wische mit der Hand über sie. Erst nach einigen Minuten, lichtet sich der Dunst und ich kann ansatzweiße etwas erkennen. Aber das was ich sehe, lässt mich erschrecken. In dem Wald liegt nun eine gewaltige Schneise. Sie geht sicherlich einige hundert Meter in den Wald hinein. Noch immer steigt Rauch auf. Blitze zucken weiterhin über den inzwischen tiefschwarzen Himmel und Regen prasselt auf mich hernieder. Ich bin bis auf die Knochen durchnässt und meine Haare hängen mir wirr ins Gesicht. "Los, weg hier!" schreie ich, helfe Sarah vom Boden auf, zerre sie zum Auto, und lasse sie einsteigen. "Dan, Ary, Tray, Levy!!!!!!!! Rein mit euch in den Wagen!" rufe ich. "Sebastian, du und die anderen, ihr fliegt so schnell wie möglich nach Hause! Und beeilt euch!" meine ich und schubse Dan auf den Fahrersitz. "Ihr werdet jetzt sofort nach Hause fahren! Und keine Widerrede! Ich komme dann nach!" Es klingt eher nach einem Befehl als nach einer Bitte. Ich höre das Quietschen der Reifen und schon ist der Wagen im Regen verschwunden. Auch Matt, Jason und Jeremy sind schon verschwunden. Ich drehe mich um und blicke Alex direkt in die Augen. "Nein!" "Alex, jetzt hau endlich ab! Es ist viel zu gefährlich hier. Mach jetzt! Du hast doch gerade selber gesehen, was für Kräfte Noxumbra hat! Und nun geh!" ich sehe Alex panisch an. "Nein!" Alex schüttelt energisch den Kopf. "Alex, bitte, nun geh endlich!" ich flehe schon fast. "Nein!" Alex sieht mir fest in die Augen. Plötzlich taucht hinter Alex, sein bester Freund auf. Ich nicke ihm unmerklich zu und wende meinen Blick dann wieder zu Alex. "Alex, ich werde nachkommen. Spätestens in einer halben Stunde bin ich bei euch im Schloss! Ich gebe dir mein Wort. Bitte, geh. Ich flehe dich an." "Nein. Ich lasse dich nicht alleine!" Alex rührt sich nicht vom Fleck. "Alex, ich liebe dich!" flüstere ich, küsse ihn flüchtig und ramme ihm dann meine Faust in den Bauch. Augenblicklich, geht der Vampir in die Knie. "Los jetzt Sebastian! Schaut zu, dass ihr von hier verschwindet!" Ich drehe mich um und suche mit meinen Augen nach Noxumbra. Er ist mir ganz nah. So dicht bei mir, dass ich ihn fast berühren kann. "NEIN!!!!!!!!! ROSE!!!!!!!!!!!!!!!!!" höre ich Alex noch schreien, doch ich drehe mich nicht mehr um. Dann ist es still. Alex' Schreie verhallen im Gewittert. Die großen, schweren Tropfen fallen auf den Boden, weichen ihn auf und machen ihn schlammig. Ich spüre wie die Nässe meine Beine hinauf kriecht und sich überall hin ausbreitet. Meine Glieder sind angespannt, meine Gedanken, so klar wie das Wasser eines Bergbaches. Meine Gefühle nur auf Noxumbra gerichtet. Wie ein Löwe, der seiner Beute auflauert stehe ich ihm Regen, umgeben von diesem dicken, schweren, weißen Nebel. Er versucht mich einzuhüllen, mich zu betäuben. Mir meine Sinne zu rauben. Doch ich lasse es nicht zu. Alles in mir ist nur auf den mächtigen Vampir gerichtet, der gerade Josh so kaltblütig getötet hat. Dieser weiße Nebel, ist mir schon so vertraut, wie die Sterne in der Nacht. "Zeig dich!" donnert meine Stimme durch den weißen undurchsichtigen Dunst. "Hier bin ich." Plötzlich steht Noxumbra vor mir und sieht mich an. Ich gehe einen Schritt zurück. Wut und Hass macht sich in mir breit. Unbändige Wut und grenzelosen Hass, verspüre ich wenn ich Josh's Mörder in die Augen sehe. "Was hast du denn, Cara Mia?" säuselt die Person die mich in meinen Träumen immer heimgesucht hat. Bei dem Wort "Cara Mia" werde ich hellhörig. Auch dieses Wort ist mir so vertraut wie der Nebel und die Sterne. Noxumbra weiß ganz genau, dass mein Herz ihn nicht will. Aber er weiß auch, dass meine Seele ihn noch immer so unsterblich liebt. Und wenn er Wörter, Ereignisse aus der Vergangenheit wieder ausgräbt, wird es für mich schwerer, ihm zu sagen, was ich mir denke. "Cara Mia"- Meine Liebe. Bilder erscheinen vor meinen Augen, Gefühle steigen in mir auf. Versuchen mich zu verzaubern, mich umzustimmen. Doch ich schüttle heftig den Kopf und blicke Noxumbra dann fest an. "Niemals. Niemals werde ich mit dir gehen. Lieber sterbe ich." Hart und fest rauschen meine eigenen Worte in den Ohren. Und ich meine es absolut ernst. Lieber bringe ich mich um, als mit diesem Scheusal mitzugehen. Ich merke wie die Gesichtszüge meines Gegenübers für den Bruchteil einer Sekunde entgleisen. Doch sofort wird sein Gesicht wieder steinhart und ausdruckslos. "Mary, bitte. Ich will dir keinen Schmerz zufügen. Das wollte ich niemals. Aber du hast mich gezwungen. Komm mit mir, und du wirst nie mehr wieder Schmerz erfahren! Ich werde dich beschützen, alles Unheil abwenden. Aber dafür musst du dich mir anschließen. Gemeinsam überstehen wir alles!" Ich spüre wie ein Teil meiner Seele versucht meine Beine zu lenken, sich in die beschützenden Arme von Noxumbra zu flüchten, doch mein Herz hält dagegen. "Noxumbra, hör mir zu. Ich kann nicht. Ich liebe dich nicht. Würdest du glücklich sein, wenn du wüsstest, dass ich bei dir bin, mein Herz und ein Teil meiner aber dennoch weit, weit fort sind? Dass nur meine Hülle bei dir ist? Willst du eine wertlose Hülle in den Armen halten? Ist es das was du willst?" meine Stimme klingt sanft und eindringlich. Der alte Vampir sieht mich an und scheint zu überlegen. Dann, ganz plötzlich wird sein Gesichtsaudruck freundlich. Seine Augen blitzen auf, und ein Lächeln huscht über seine Lippen. Der Nebel verschwindet, es hört zu Regen auf, die schwarzen Gewitterwolken verziehen sich genauso schnell wie sie gekommen sind und der Mond steht wieder hell und klar am Himmelszelt. Um ihn herum die Sterne. Nichts, außer die gewaltige Schneise lassen darauf schließen, was hier, vor noch wenigen Minuten geschehen ist. Gespannt und den Atem anhaltend blicke ich Noxumbra an. "Das heißt also, du würdest mit mir gehen? Du würdest mein sein, wenn dein Herz und deine ganze Seele niemanden mehr hätten, den sie lieben könnten? Nun, wenn das so ist, dann werde ich alles tun, um dies zu schaffen." "Nein, so war das nicht gemeint!" wehre ich mit aufgerissenen Augen ab. "Doch, so wird es sein!" Noxumbra will gerade in die Lüfte steigen, als ich ihn am Ärmel packe, ihm das Buch in die Hand drücke und im Wald verschwinde. Das Buch habe ich noch schnell aus dem Wagen gefischt als Dan losgefahren ist. Doch ich habe jetzt keine Zeit mehr um an das bescheuerte Buch zu denken. Wie ein Fuchs, der von Jagdhunden verfolgt wird, hetzte ich durch den Wald. Äste peitschen mir ins Gesicht, Dornengewächse reißen meine Hose auf, meine Haare verfangen sich in Sträucher und Wurzeln versuchen mich zu Fall zu bringen. Im letzten Moment kann ich mich aber doch fangen. Und so stolpere ich immer weiter. Und nur ein Gedanken fliegt mir durch den Kopf. Ich muss so schnell wie möglich zurück ins Schloss. Die feuchte Waldluft brennt mir in der Lunge, mein heißer, stoßweise kommender Atem bildet kleine Wölkchen in der kalten, klaren Luft und meine Beine zittern unter dem großen Kraftaufwand. Der feuchte, aufgeweichte Waldboden erschwert mir mein Weiterkommen noch zusätzlich. Ich spüre dass ich nicht mehr kann. Dass ich knapp davor bin, meine Kräfte bis auf den letzten Rest aufzubrauchen. Doch ich schleppe mich weiter. Gebe meinen Körper das Signal weiterzulaufen. Jetzt nicht aufzugeben. Ich weiß nicht wie lange ich laufe. Die Zeit scheint mir nur noch ein unbedeutendes Wort zu sein, das als Hilfsmittel für eine Lebensspanne gebraucht wird. Endlich erblicke ich die hohen, spitzen Türme des Schlosses. Erkenne die Dachzinnen und die beleuchteten Fenster. Ein letztes Mal nehme ich meine Kraft zusammen und stürme auf mein Zuhause zu. Keuchend laufe ich die Treppen hinauf, stoße die Türe auf und stehe dann mitten in der Eingangshalle. Mein Brustkorb hebt und senkt sich im Sekundentakt und der Schweiß tropft mir von der Stirne. Ich stütze meine Hände auf die Oberschenkel und ringe nach Luft. "MARY!!!!" ich hebe mühsam meinen Kopf und erblicke meine Freunde, die aus der Bibliothek geschossen kommen. Doch ich schüttle nur den Kopf, richte mich auf und stürme auf die Eingangstüre zu. Ich verschließe sie und sehe mich suchend nach irgendetwas um, dass die Türe verstärken könnte um. Ich erblicke einen alten, schweren, dunkelbraunen Holztisch, der auf der linken Seite der Flügeltüre steht, laufe auf ihn zu, u8nd zerre ihn mit alle meiner noch verbleibenden Kraft vor die Türe und drehe mich dann um. Meine Beine zittern so stark, dass ich glaube, jeden Moment zusammenzusinken. Meine Kehle ist staubtrocken und ich ringe vergebens nach Luft. Doch ich habe jetzt keine Zeit um zu verschnaufen. Ich hole tief Luft, spurte wieder los, packe Sarah am Arm und deute den anderen, mir zu folgen. In der Bibliothek angekommen, lasse ich meine Augen in Windeseile über meine Freunde gleiten. Alle sehen mich verwirrt und fragend an. Einschließlich Alex. Als ich mir sicher bin, dass alle in der Bibliothek sind, schließe ich die Türe und stelle den schweren Kuschelsessel davor. Erst als ich dies getan habe, kann ich kur Atem schöpfen. Ich lasse mich auf das Sofa sinken und atme tief ein und aus. "Mary?" fragt Levy vorsichtig. Ich hebe meinen Blick und sehe sie an. "Was ist passiert? Du siehst völlig erschöpft aus. Komplett fertig!" Sarah lässt sich neben mich fallen. "Warte kurz mal!" meine ich schwer atmend und schnappe nach Luft. Ich muss zuerst mal versuchen, wieder einigermaßen langsam zu atmen. Erst jetzt, wo ich auf der Couch sitze merke spüre ich die große Anstrengung in meinen Gliedern. Meine Beine zittern und sind butterweich. Meine Lippen beben und die Augenlider sind so schwer, dass ich denke sie wiegen eine Tonne. Ja, klar Mary-Rose. Eine Tonne? Übertreibst du da nicht ein bisschen Mädel? Oh, Gott, wie kann ich nur in so einem Augenblick sarkastisch sein? Vielleicht schnapp ich gerade über? Vielleicht sitz ich ja schon in einer Irrenanstalt und die Ärzte dort haben mir eine dicke, fette Spritze mit Beruhigungsmittel in den Arsch gestochen. Und das was hier passiert ist alles nur meine kranke Fantasie! Nein, sehr unwahrscheinlich! Aber die Theorie dass ich irre bin, könnte schon irgendwie stimmen! Ich schüttle den Kopf. Wie kann ich in so einer Situation nur an so etwas Unbedeutendes denken? Okay, ein wenig irr bin ich sicherlich! "Mary? Alles okay bei dir?" Dan hockt sich vor mich. Ich nicke und hebe dann meinen Blick. Sebastian, Matt, Jason und Jeremy sehen mich besorgt an. Wahrscheinlich ahnen sie etwas. Doch als mein Blick den von Alex kreuzt erschrecke ich kurz. Er sieht mich traurig und ängstlich an. Er weiß es also. Er weiß was ich vorhabe. Seine größte Angst und seine ärgste Befürchtung ist eingetroffen. Sein schlimmster Alptraum wird nun Realität. Es lässt sich nicht mehr aufhalten. Egal was er tut. Egal was ich tue. Ich kann es nicht mehr ändern. Von einem Abschied, schmerzvollen Gedanken und eine ungewissen Zukunft. ----------------------------------------------------------------------- Hiiii Knuffels!!!! So ich hab gerade Zeit den nächsten Teil reinzustellen. Und hier ist er. Und ich hab gerade Zeit, dann beantworte ich eure Kommis. @Yewoh: Hey Duhu! *knuddelZ* Tja über eine Fortsetzung hab ich auch schon nachgedacht. Wird aber eher in eine andere Richtung gehen. *gg* Mal sehen ob ich die Zeit finde sie zu schreiben. Ich bedanke mich recht herzlich für deinen langen Kommi! *knuffels+knuddelZ* deine Dess @Lenna: Hey Süße! Tja in einer oder zwei Wochen ist die FF beendet. Aus und vorbei. Aber vielleicht schreib ich wirklich eine Fortsetzung. Kann euch ja schließlich nicht dem kalten Entzug aussetzen! *gg* *knuffel* Dess @starwater: Hiiii Du!!! Warum musste Josh sterben? Tja du woirst noch frage: Warum musste.....und warum musste....sterben? *gg* Ich kann dir verraten es werden ganz bestimmt noch zwei Personen sterben, oder sind schon gestorben. In meinem Worddokument. *gg* Aber dazu mehr in den folgenden Chaptern. *knuddelZ* deine Dess @SylverMortal: Hy mein leicht irrer Knuffel! *gg* Also mit meinem tiefen geistigen Abgrund der weit tiefer ist als der Mariannengraben und die Schluchten des Muunt Everst ist so einges möglich. *gg* Tja und dazu noch meinen etwas abstrakten Musikgeschmack. Das ist wirklich fast alles möglich. *gg* Aber ins Ohr beißen, das lass ich doch lieber sein. Aber kannst du dir das vorstellen? Mary-Rose verbeißt sich da im Ohr von Noxumbra! *sich wegschmeiß* (vor den Männern in weiß wegrenn*) *knuddelZ+knuffel* deine Dess @Peruka: Hey Süße! Freut mich dass dir der Teil gefallen hat! Hoffe dass dir dieser Teil auch mundet! *gg* Ist dir das schnell genug weitergeschrieben? Hoffe doch mal! *knddelZ* Dess @Kohako_chan: So...okay....warum musste Josh sterben? ER bleibt nicht der Einzige. Wirst schon sehen oder lesen. Da sterben noch mehr. *gg* Verrate aber nicht wer! *knuddelZ* deine Dess @Vina: Freut mich zu lesen, dass dir das Kapitel gefallen hat! HIer kommt auch schon das nächste! *knuffel* Dess @LaChouchoute: Hiii MÄuschen!!! Ja, ich schreib ja schon weiter! *eingeschüchtert ist* Aber du weißt schon, dass desto schneller ich weiter schreibe, desto schneller ist die FF zu Ende! *knuffel* deine Dess. @HarmonyMelody: Hey Mäuschen! Von meiner FF wird man süchtig? Na dann muss ich mir überlegen ob ich nicht eine Fortsetzung schreibe, da ich euch ja nicht einfach ohne Suchtmittel lassen kann! *gg* *kuddelZ* deine Dess @Sari: Hey Du!!!! Ich soll meine FF an einen Verlag schicken? Mal überlegen. Wäre ja eine Idee. Vielleicht mache ich das wirklich! Danke für den Tipp! FReut mich dass dir die Gefühlsbeschreibungen gefallen. Darauf lege ich nämlich sehr viel wert. Für mich sind die Handlungen genauso wichtig wie die Gefühle! *knuddelZ* deine DesertFlower So und nun hab ich genug gequasselt. Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen! *alle ganz fest knuddelZ+knuffel* eure DesertFlower Warte dass die Zeit verrinnt, denn ich will dich wieder seh'n. Warte dass die Nacht beginnt. Ich kann dir nicht widersteh'n. Ich weiß du bist allein, denn ich kann dich spür'n. Uns kann nichts mehr entzweien. Niemand außer mir weiß was du fühlst. Ich lass dich nie mehr...... Niemand außer mir weiß was du willst. Ich lass dich nie mehr........ Niemand außer mir weiß wer du bist. Ich lass dich nie mehr....geh'n. Ich lass dich nie mehr geh'n. Tauche in die Sommernacht. Nehme deine Fährte auf. Noch bevor der Sturm erwacht, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Ich weiß du bist allein, denn ich kann dich spür'n. Uns kann nichts mehr entzweien. Niemand außer mir weiß was du fühlst. Ich lass dich nie mehr...... Niemand außer mir weiß was du willst. Ich lass dich nie mehr........ Niemand außer mir weiß wer du bist. Ich lass dich nie mehr....geh'n. Ich lass dich nie mehr geh'n. Ich weiß du willst es auch. Endlich kannst du's spür'n. Nichts hält mich jetzt noch auf. Niemand außer mir weiß was du fühlst. Ich lass dich nie mehr...... Niemand außer mir weiß was du willst. Ich lass dich nie mehr........ Niemand außer mir weiß wer du bist. Ich lass dich nie mehr....geh'n. Ich lass dich nie mehr geh'n. (Oomph; Niemand.) "Nein. Rose, verdammt noch mal! NEIN!" Alex packt mich an den Schultern und rüttelt mich. Wie eiserne Krallen legen sich seine Finger um meine Schulterknochen und drücken diese zusammen. So fest, dass es mich schmerzt. "Alex, lass mich los. Ich hab keine andere Wahl mehr. Ich habe alles versucht. Habe jede Möglichkeit ausprobiert. Mir bleibt nichts anderes mehr übrig. Du musst das verstehen. Genauso wie ihr alle!" ich schlage die Arme von demjenigen, der mir so unendlich wichtig ist, weg und stehe energisch auf. "Nein!" flüstert Sarah leise und sieht mich an. Tränen glitzern in ihren wunderschönen Augen. "Mary-Rose..." Matt sieht mich an. "Aber....aber......" Tray ist die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. "Verstehen? VERSTEHEN???????!!!!!!!!!! Sag mal, geht's noch? Bist du völlig irre?" schreit mich Alex an. Ich sehe ihn nur fest an. Kein Wort verlässt meine Lippen, denn es hätte keinen Sinn. Alex ist so von dem Schmerz erfasst, dass egal, was ich sagen würde, nichts seinen Schmerz lindern kann. "Engelchen, bitte, tu das nicht! Ich flehe dich an!" Dan packt mich an den Schultern und zieht mich in seine Arme. "Dan, es tut mir Leid. Ich muss!" sanft schiebe ich meinen besten Freund von mir und blicke ihm tief in die Augen. "NEIN! Ich werde nicht zulassen, dass du gehst! NIEMALS!!!" Alex ist außer sich. Er gestikuliert wild mit den Armen in der Luft herum und schlägt die Hand von Sebastian, die auf seiner Schulter ruht, weg. "Was soll ich denn sonst tun? Zusehen wie ihr alle getötet werdet? Tatenlos mit ansehen, wie Noxumbra meine Freunde kaltblütig abschlachtet? Solange ich weiß, dass ihr lebt und es euch gut geht, ist mir egal wo ich bin. Wenn ich die Sicherheit habe, dass ihr lebt und keine Gefahr zu fürchten braucht, dann bin ich glücklich. Diese Tatsache reicht mir schon aus. Ich werde nicht zulassen, dass ihr wegen mir sterbt. Niemals. Und das musst du akzeptieren Alex. So schwer es dir auch fallen mag." Meine ich hart. "Wir sollen akzeptieren, dass du mit diesem Ekel mitgehst, nur um uns zu schützen? Wie sollen wir das denn bitte hinnehmen? Engelchen, bitte." Ary sieht mich an. Doch ich schüttle nur den Kopf und begebe mich zur Terrassentür. "ROSE!!!!!!" Alex reißt mich zurück und presst mich an sich. "Bitte. Bitte bleib bei mir. Bitte. Geh nicht. Bleib bei mir. Ich kann nicht ohne dich sein. Nicht eine Sekunde." Flüstert Alex mit gebrochener Stimme. "Mach mir den Abschied nicht noch schwerer, als er ohnehin schon ist!" meine Stimme klingt noch immer hart und fest. Nach außen hin bin ich kühl und hart. Ich darf keine Emotion zeigen. Nicht die Geringste. Ich muss stark bleiben. Zumindest soll es der Schein sein. Denn Innerlich sterbe ich gerade. Erleide tausend Qualen. Mein Herz schmerzt so sehr, dass ich glaube jemand sticht mit einem Messer hinein. Mein Körper brennt unter meinen Bewegungen. Auch er will mich davon abhalten, durch diese Türe zu gehen. Ich unterdrücke meine Schmerzen und stoße Alex von mir. "Rose, NEIN!" Alex hält mich am Arm fest. "Alex, lass mich los!" meine ich ohne mich umzudrehen. "Nein, bitte, geh nicht!" Alex verstärkt seinen Griff um meine Hand. "ALEX!" schreie ich und reiße mich los. Doch das hilft nicht viel, denn Alex umarmt mich von hinten und drückt mich an sich. Mein Herz beginnt zu schlagen. Doch es ist nicht angenehm. Denn durch das Pochen, verstärken sich die Schmerzen und die Qualen um das Hundertfache. "Alex, lass mich doch endlich gehen. Lass mich los!" meine ich leise. Ich nehme meine gesamte Kraft zusammen und stoße mich von ihm. Doch Alex will mich einfach nicht gehen lassen. Er packt mich erneut an der Hand und kniet sich hin. Doch ich drehe mich nicht um. Stattdessen sehe ich Matt an. Dieser nickt stumm und tritt zu Alex. "Pass mir gut, auf mein Zähnchen auf!" ich zwinge mich zu einem Lächeln und öffne die Terrassentüre. "Rose!!!!!! NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!" schreit Alex. Ich drehe mich um und sehe, wie er von Matt und Sebastian festgehalten wird. "Alex." Seufze ich. Doch er windet sich mit all seiner Kraft aus dem Griff seiner beiden Freunde und läuft auf mich zu. Wieder werde ich umarmt. Ich spüre seinen Atem an meinem Hals und seine Tränen an meiner Wange. "Wenn du gehst, dann will ich nicht mehr leben. Ich kann ohne dich nicht!" weint Alex. "Du musst leben. Für mich!" flüstere ich und hebe den Kopf. Sanft drücke ich ihm einen hauchzarten Kuss auf die Lippen und gehe einen Schritt zurück. Alex will mir folgen, doch diesmal wird er nicht nur von Matt und Sebastian festgehalten, sondern auch von Jeremy, Jason und Dan. Ich drehe mich um und kralle meine Finger um den Türknauf. "Mary, bitte. Wir finden eine andere Lösung!" Sarah legt ihre Hand auf die Meine. Ich sehe sie an. Tränen laufen ihre Wangen hinab und ihre Augen sind tränenverschleiert. "Sarah hat Recht. Bitte Engelchen!" Levy legt auch ihre Hand auf Sarah's und meine. "Sarah weißt du noch damals in der alten Lagerhalle unten an den Dogs? Als wir uns dieses Versprechen gegeben haben?" "Ja, aber was meinst du?" Nickt Sarah. "Oder als mir damals im Sandkasten mein Eis runter gefallen ist und du mir die Hälfte von deinem gegeben hast?" Sarah nickt. "Siehst du? Auch wenn ich nicht vor dir stehe, dich nicht umarmen kann, du nicht meine Stimme hörst, so bleibt dir die Erinnerung an mich. Und tief in deinem Herzen, bin und bleibe ich für immer. Genauso wie bei dir Levy. Nur, weil ihr mich nicht sehen könnt, heißt das nicht, dass ich nicht immer bei euch sein werde. Glaubt mir, so wie ich euch in meinem Herzen mit mir nehme, so werde ich in euren bleiben. Für immer und in aller Ewigkeit." Lächle ich und nehme meine Hand weg. "Aber Mary. Wir haben doch immer eine Lösung gefunden. Damals in der Schule, als wir von dieser Mädchenbande zum Stehlen gezwungen wurden und geprügelt wurden, haben wir auch einen Weg gefunden." Weint Sarah herzzerreißend. "Ja Sarah. Das war in der Schule. Und es war etwas anderes. Glaubt mir, ich habe alles versucht! Und nun macht es mir nicht so schwer. Und passt mir gut auf Jeremy, Jason, Matt und die anderen Chaoten auf." Mit diesen Worten öffne ich die Türe. Sarah und Levy treten einen Schritt zurück und klammern sich weinend aneinander. Ich öffne die Türe, drehe mich dann aber noch ein letztes Mal um und lächle meine Freunde an:"Hört mir gut zu. Und merkt euch diese beiden Sprüche gut: Mia culpa, mia culpa, mia maxima culpa. (Meine Schuld, meine Schuld meine große Schuld.) Dum spiro, spero. (Solange ich atme, hoffe ich) Vielleicht kreuzen sich unsere Wege einst erneut. Aber jetzt wünsche ich euch, ein Lebt wohl. Ich danke euch für alles. Ich liebe euch!" mit diesen Worten trete ich aus der Türe und laufe los. Die verzweifelten Schreie von Alex und Dan dringen an mein Ohr, das Weinen von Levy und Sarah brennt sich in mein Gedächtnis doch, ich laufe weiter. Ohne mich noch einmal umzudrehen. Ich überquere den Friedhof, den verwilderten Garten und laufe schließlich wieder in den Wald hinein. Der Wind trocknet meine Tränen und trägt sie fort. Doch nur meine Tränen. Die Schmerzen bleiben. Doch ich weiß, es ist das Beste. Meine Freunde, leben nicht in Gefahr und sie haben die Erinnerung an mich. Mehr brauchen sie nicht. Auf einer Lichtung bleibe ich stehen und richte meinen Blick zum Himmel. Der Mond strahlt mit seinem kalten Licht auf mich herab und die Sterne funkeln heimtückisch. Ich vermisse meine Freunde jetzt schon so sehr. Bei dem Gedanken, nie mehr gemeinsam mit ihnen die Sterne zu betrachten, zieht sich mein gesamter Körper zusammen. Und plötzlich bricht alles über mir zusammen. Wie eine riesige Flutwelle überkommt mich der Schmerz, die Qualen und die Verzweiflung. Weinend sinke ich auf die Knie und schlage mit meiner Faust auf den schlammigen Boden. Tränen rinnen lautlos meine Wangen hinab und mein Schluchzen hallt durch den Wald. Warum immer ich? Wieso? Ich will nicht! Und doch muss ich. Es gibt keine andere Möglichkeit. Und so stemme ich mich schluchzend auf und gehe langsamen Schrittes zu Noxumbra. Ich weiß wo er ist. Ich brauche nicht zu suchen. Der Wind weht durch mein Haar und spielt mit diesem. Und so beschreite ich meinen Weg. Ohne es eigentlich wirklich zu wollen. ** "ROSE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" schreit Alex und sinkt weinend zu Boden. Levy neben mir krallt sich an mich und benetzt mein Shirt mit heißen Tränen. Ich stehe da und sehe meiner besten Freundin nach. Sie verschwindet im Wald ohne sich noch einmal umzudrehen. Und genau jetzt, wo ich sie nicht mehr sehen kann, stirbt ein Teil von mir. Mary, hat einen Teil meines Herzens mit sich genommen. Ich lege meine Hand auf die Glasscheibe. "Warum? Verdamm noch mal WARUM?????????!!!!!!!!!!!!!!" schreit Dan und sinkt ins Sofa. Seine Hände hat er vors Gesicht geschlagen und sein Körper zittert. Levy lässt mich los und setzt sich neben Dan. Tröstend schlingt sie ihre Arme und den bebenden Körper und legt ihren Kopf auf Dan's Schulter. Schluchzend wende ich mich vom Fenster ab und gehe auf Alex zu, der zusammengekauert am Boden sitzt. Die Qualen die er erleidet, sind unvorstellbar. Der Schmerz der gerade durch seinen Körper fährt, wie Blitze am schwarzen Nachthimmel, ist unerträglich. Jeder Blitz der ihn durchzuckt ist kurz. Doch mehrere Blitz hintereinander sind eine Ewigkeit. "Alex. Hey Alex, komm schau mich mal an!" meine ich und versuche unter meinen Tränen zu lächeln. Mary-Rose war immer für uns stark, nun muss ich an ihrer Stelle für die anderen stark sein. Das bin ich ihr schuldig. Langsam hebt Alex den Kopf und sieht ich an. Tränen rinnen seine Wangen hinab, seine blau-schwarzen Augen, sind trübe und glanzlos. Dann umarme ich ihn. Weinend drückt sich Alex an mich. Ich kann seinen Schmerz deutlich spüre. Doch auch ich leide. Kann nicht glauben, dass es keinen anderen Weg gibt. Irgendetwas muss es doch geben, wie man Noxumbra davon überzeugen kann, dass Mary zu uns gehört. Und so schließe ich Alex fest in meine Arme, und weine mit ihm. ** Meine Schritte werden immer schwerer und schwerer. Desto näher ich meinem Ziel komme, desto stärkern werden die Schmerzen. Alles in mir wehrt sich dagegen. Sogar der Teil meiner Seele, der Noxumbra liebt. Sogar dieser Teil sieht ein, dass ich niemals glücklich werden kann. Und doch zwinge ich mich zum Weitergehen. Und dann stehe ich hier. An der alten Ruine, wo Alex das Bild seiner Eltern hat. Der Mond scheint klar und hell auf das alte Gemäuer herab und Nebelschwaden ziehen umher. Ich atme tief durch, und gehe dann mit zitternden Beinen den Hügel hinauf. ** Alex und Sarah kauern eng umschlungen am Boden und weinen. Ihr Weinen lässt mich erzittern. Es ist so von Schmerz durchzogen, dass sich ihre Qual auf mich überträgt. Mein Blick wandert zu Levy und Dan. Die beiden sitzen völlig apathisch auf dem Sofa und starren ins Leere. Ihre Augen sind rot unterlaufen und angeschwollen. Ich kann deutlich spüren wie ihr Herz in Zwei reißt. Dann gleitet mein Blick zu den beiden jüngeren Vampiren. Jeremy und Jason haben sich in den Schatten einer Ecke verzogen. Ihre Köpfe haben sie auf ihre angewinkelten Knie gelegt. So als könnte ihr Hals den Kopf voller schweren, kalten, quälenden, schmerzhaften Gedanken nicht mehr tragen. Dann höre ich ein leises Klicken. Sebastian hat die Terrassentüre geschlossen und sieht gedankenverloren hinaus. Fast scheint es mir so als würde er nicht hier sein. Als würde er weit weg sein. Weit weg bei Mary-Rose. Ich höre ein Knacken und wende meinen Blick zum Kamin. Geistesabwesen hat Tray ein großes Stück Holz hineingeworfen. Langsam lässt er seine Hand wieder sinken. Er starrt nur auf dieses Stück Holz. Ary steht neben ihm. Seine Hände hat er tief in seinen Hosentaschen vergraben und seine Haare hängen ihm wirr ins Gesicht. Äußerlich sowie auch innerlich sind die beiden Freunde zu Stein erstarrt. Innerlich wahrscheinlich auch. Und ich? Ich sitze auf dem großen Sessel, der vor der Türe steht und denke nach. Mia culpa, mia culpa, mia maxima culpa. Meine Schuld ,meine Schuld, meine große Schuld. Dum spiro, spero. Solange ich atme hoffe ich. Wieso hat Mary das gesagt? Warum gerade diese beiden Sprüche? Es muss irgendeinen Zusammenhang geben. Irgendetwas wollte Mary uns damit sagen. Nur was? Ich verstehe das nicht. Egal wie lange ich darüber nachdenke. Aber etwas sagt mir, dass Mary diese Sprüche ganz bewusst gesagt hat. Es muss einen Zusammenhang geben. Vielleicht wo Mary hingeht? Kann das sein? Die Abendstunden verstreichen. Die große Uhr, die an der Wand steht tickt unaufhörlich. Sonst ist alles still. Das laute Weinen und Schluchzen ist verstummt. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Und alle Gedanken drehen sich um Mary-Rose. So auch meine. Das Läuten der Wanduhr bedeutet mir, dass es Zwei Uhr nachts ist. Und wieder verfalle ich in tiefes Grübeln. Als die Uhr Vier mal schlägt habe ich noch immer keine Antwort auf meine Fragen gefunden. Diese beiden Sprüche erscheinen mir so suspekt. Sie passen nicht zueinander. In mir macht sich eine qualvolle Unruhe breit. Irgendetwas müssen wir doch tun können. Aber wie? Wenn wir nicht wissen wo Mary ist, was sie vorhat, wie können wir dann etwas unternehmen? Immer und immer wieder lasse ich mir die beiden Sprüche durch den Kopf gehen. Mia culpa, mia cilpa, mia maxima culpa. Dum spiro, spero. Dieses Nichtstun, dieses tatenlose Herumsitzen macht mich wahnsinnig. Was meinte Mary bloß? Warum gerade diese beiden Sprüche? Plötzlich schießt mir ein Gedanke durch den Kopf. "Alex!" schlagartig erhebe ich mich aus dem Sessel und trete auf ihn zu. Dieser hebt den Kopf und sieht mich verwundert an. "Was für einen Namen trägt die alte Ruine, in der das Bild deiner Eltern hängt?" frage ich und stelle ihn mit einer schnellen Bewegung auf die Beine. "Ist das nicht völlig egal? Jetzt ist sowieso alles unwichtig!" Alex lässt den Kopf hängen. "Nein, es ist nicht egal und schon gar nicht unwichtig. Also? Sag es mir, ich muss es unbedingt wissen!" ich hebe seinen Kopf an und sehe ihn an. "Die Ruine heißt "Mein hoffen". Aber warum willst du das wissen?" Alex sieht mich verwirrt an. ">Mein Hoffen?" Mia spero. Ich weiß wo Mary ist. Sie ist bei der alten Ruine. Noxumbra wartet dort auf sie." Meine ich und laufe auf das Bücherregal zu. "WAS????!!!!!!!!!!!!!! Matt, was hast du vor? Verdammt noch mal, was willst du denn tun? Rose hat sich entschieden! Sie will sicherlich nicht, dass wir ihr folgen." Alex sinkt wieder auf die Knie. "Warte einen Moment." Hastig suche ich nach einem Buch und ziehe es aus dem Regal. So schnell ich kann blättere ich auf die gesuchte Seite. Meine Hände zittern und mein Atem beschleunigt sich. "Matt, was hast du vor?" Sebastian stellt sich neben mich. Ich deute mit dem Zeigefinger auf einen Satz. "Das hier!" meine ich. ** "Noxumbra!!!!! Hier bin ich!!!" langsam trete ich in die Ruine ein und sehe Noxumbra auf einem großen Stein sitzen. Als er mich hört, dreht er sich schlagartig um und kommt auf mich zu. "Mary-Rose. Du hast dich also doch noch für mich entschieden!" lächelt er und schließt mich in seine Arme. Ich lasse es geschehen. Jetzt ist es sowieso egal. Jetzt ist alles egal. Hauptsache, meine Freunde sind in Sicherheit. Ich spüre die Lippen dieses Ekels auf meinen. Lautlos bahnen sich Tränen meine Wangen hinab. Doch ich spüre nichts. Nur diesen unvorstellbaren Schmerz in mir. Mehr nicht. Es ist, als wäre mir das Herz aus der Brust gerissen worden. Und mit ihm all meine Gefühle. Mein Körper ist nur noch eine wertlose Hülle mit einem kleinen Funken Leben darin. Doch auch dieser Funken wird sehr bald erlöschen. >Lebt wohl. Behaltet mich so in Erinnerung, wie ihr mich kennt. Denn nun, bin ich nicht mehr ich. Mein Herz blieb bei euch. Passt gut darauf auf! Ich liebe euch. Lebt wohl!!< Von Ekel, Vertrauen, und neuen Fähigkeiten. ------------------------------------------- Hiiii Knuffels!!! Es hat zwar länger gedauert als angenommen, aber nun ist es soweit: Teil 36 ist da. Und damit ist das Finale eingeleitet. Nur noch wenige Kapitel und diese FF ist zu Ende. Es tauchte vor einiger Zeit die Frage auf: Happy End oder Sad End. Tja...ich mag eigentlich keines der beiden Ende. Sad-End ist scheiße. Happy-End noch mehr. Denn dann ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Und da hab ich keinen Bock drauf. Und da sowieso die meisten von euch Knuffels eine Fortsetzung wollen, werd ich eine Schreiben. D.h. Ich werde eine offenes trauriges-glückliches Ende schreiben. Es liegt dann an euch, Lesern, für euch ganz alleine zu entscheiden, ob es ein Happy oder Sad-End ist. Aber ein Paar Kapitel hat die FF ja noch. Zu diesem Chapter möchte ich sagen: Ich finde es absolut scheiße. Ich hatte mir für dieses Kapitel eine Betaleserin genommen, aber die *peep* hat es mir seid 3 (!!!!) Wochen nicht zurück gesendet. *total sauer ist* Tja da sieht man mal wieder dass man sich nur auf sich selber verlassen kann. Ich hab das Chapter sage und schreine 3 Mal gelöscht, 5 mal umgeändert und 4 Mal umgeformt. Und troztdem bin ich nicht wirklich zufrieden. Aber lest selbst und sagt mir dann was ihr davon hält!!! Ach, ja: Silvermortal, du hast doch gesagt du hättest gerne wenn Alex...du weißt schon...bin gespannt ob du drauf kommst wer Alex Gegenspieler ist! *gg* *alle knuddelZ+knuffel* Eure Dess Komm berühre mich. Ich verliere mich. Denn ich spüre dich. Rette mich. Ich erkenne dich und verrenne mich. Deshalb brenne ich. Rette mich. Für all die Jahre, die uns enteilen. Für all die Wunden, die nie verheilen. Komm und nähre mich und vermehre dich. Ich verkläre mich. Rette mich. Es verschlimmert sich. Ich erinner' mich. Blute innerlich. Rette mich. Für all die Träume, die uns entgleiten. Für all die Ängste, die sich verbreiten. Komm. Und. Erlöse. Mich. Von. Mir. Komm und erlöse mich. Für all die Jahre, die uns enteilen. Für all die Wunden, die nie verheilen. Für all die Träume, die uns entgleiten. Für all die Ängste, die sich verbreiten. Komm und rette mich. [i/](Oomph; Rette mich) "Mia Cara. Komm, lass uns schlafen gehen. Es wird in einigen Minuten hell!" Noxumbra lächelt mich freudestrahlend und erleichtert an. Na wenigstens ist einer von uns glücklich. Noxumbra nimmt mich an der Hand und führt mich steinerne, alte Treppen hinunter. Ich lasse mich einfach führen. Ist doch sowieso unwichtig. Müde gleiten meine trüben Augen durch die Gegend. Unter dieser Ruine liegt eine Art Keller oder Schacht. Mir ist das vorher nie aufgefallen. Aber es ist mir auch egal. Es ist doch sowieso unbedeutend. Mir kommt alles so unwichtig vor. Einfach alles. Meine Umgebung erscheint mir nur noch grau. Alles wirkt so träge und lustlos. Die Luft, die für mich einmal so frisch und befreiend war, ist jetzt nur noch überlebenswichtig. Ich atme nur noch die Menge Sauerstoff ein, die ich brauche. Irgendwie fühle ich mich, als wäre ich nicht mehr wirklich hier. Als wäre ein großer Teil von mir weit entfernt. Weit weg, an einem Ort, wo es keine Schmerzen, keine Qualen gibt. Nur noch ein kleiner Teil meines Ichs bleibt hier. Denn egal wie sehr ich mich sehne, gänzlich an diesen Ort ohne Schmerzen und Qualen zu gehen, will der kleine Funke Hoffnung einfach nicht erlischen. Ich bemerke ganz am Rande wie Noxumbra stoppt. Ich hebe den Kopf und sehe mich um. Unter der verfallenen Kappelle ist ein Raum aus dem Felsen geschlagen. Es ist einfach nur ein Raum. Die Felswände schließen ihn Kreisförmig ein und von der Decke tropft ab und zu Wasser. In diesem Gewölbe stehen direkt in der Mitte zwei Särge. Vereinzelt brennen weiße, kleine Kerzen, die am Boden stehen. Durch den Schein der Flamme, tanzen Schatten an den kahlen Steinwänden. Und die zwei größten "Tut mir Leid, aber auf die Schnelle konnte ich kein Bett organisieren. Du musst leider mit diesem Sarg vorlieb nehmen!" Noxumbra steuert auf den weißen Kasten, in dem die Toten ihre letzte Ruhe finden, zu und öffnet den Deckel. Anteilnahmslos lasse ich mich vor den Sarg ziehen. Dort bleibe ich stehen und sehe mir diese Kiste genauer an. Das Innenleben ist aus dunkelrotem Samt und der Polster ist schneeweiß. Dort wo das Licht der Kerzen, den Sarg trifft, schimmert die weiße Farbe. "Nun, leg dich schon rein. So schlimm ist es auch nicht!" Noxumbra gibt mir einen Stups. Wie ein Blitz durchzuckt mich seine Berührung. Mich graust es richtig. Langsam, damit er mich ja nicht noch einmal anfasst klettere ich mit einem Fuß in den Sarg. Seufzend steige ich auch mit dem zweiten Bein hinein und hocke mich hin. "Und nun schlaf gut, Cara mia! Du wirst deine Kraft brauchen. Morgen werden wir nach Rom aufbrechen. Ein alter Freund von mir wird gemeinsam mit uns reisen." haucht Noxumbra und küsst mich noch einmal. Ich presse die Augen zusammen und versuche den Ekel, den seine Lippen auf meinen Auslösen zu vertreiben. Ich sehe ihn kurz an, ehe der Sargdeckel zuklappt. Und so liege ich da. Im Dunkeln, spüre den Samt über, neben und unter mir. Ich rieche das Holz und die Farbe. Ich schließe die Augen und atme tief ein und aus. Doch nichts hilft. Panik kriecht meinen Rücken hinauf, Schweiß meine Stirn hinab und durch meinen Körper fährt ein Zittern. Der Teil meines Ichs der noch in meinem Körper ist wehrt sich mit Leibeskräften gegen die Gleichgültigkeit. Und ganz plötzlich kommt auch der Teil von mir zurück der sich schon an diesem ruhigen, stillen Ort befindet, zurück. Und mit ihm auch all die Trauer, der Schmerz und die Qual. Ich reiße die Augen auf und stemme mich mit all meiner Kraft gegen den Deckel. Ich halte es hier drinnen nicht aus! Nicht eine Minute länger. Der Deckel klappt hoch, ich springe aus dem Sarg und lasse mich auf den Boden fallen. Schwer atmend sitze ich dann auf dem kalten Untergrund und ringe nach Luft. Das halte ich beim besten Willen nicht aus. Niemals schlafe ich in so einem "Ding". Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe, sehe ich mich um. Noxumbra hat alle Kerzen gelöscht. Absolute Dunkelheit herrscht in diesem Gewölbe. Meine Augen haben sich schon so gut an die Dunkelheit gewöhnt dass ich nicht nur Konturen, sondern auch Körper erkennen kann. Aber hier ist nichts. Nur kahler Stein und diese zwei Särge. Schnell wende ich meinen Blick wieder ab stehe auf. Ich erschaudere. Ist ja wirklich entsetzlich! Wie grauenvoll!!!!! Warum immer ich? Mir bleibt auch nix erspart! Na wenigstens habe ich meinen Sarkasmus wieder. Aber was mache ich jetzt? In dem Sarg schlafe ich ganz sicher nicht. Oh, nein! Und am Boden schlaf ich auch nicht. Warum soll ich denn überhaupt schlafen? Soll Noxumbra mich doch tragen, wenn er mich so sehr liebt. Hey, das wäre doch die Idee! Ich verhalte mich so krank, dass er mich freiwillig gehen lässt. Ich mein, fällt mir ja nicht schwer mich irr zu benehmen. Wie war das noch gleich mit der Anstalt und der Spritze? Ich schüttle den Kopf und setze mich wieder auf den Boden. Meinen Rücke lehne ich gegen die kalte Steinwand. Einige Minuten sitze ich da und lasse meine Augen über meine Umgebung gleiten. Doch meine Gedanken schweifen ab. Wie es wohl Sarah und den anderen geht? Ich hoffe sie weinen sich nicht die Augen aus dem Kopf. Das dürfen sie nicht. Und Alex? Er darf nicht an dem Schmerz zerbrechen. Seinen hilflosen, verzweifelten Blick werde ich niemals in meinem Leben vergessen. Aber es ist besser so. Für ihn und die anderen. Vielleicht ist Noxumbra ja gar kein so schlechter Kerl? Könnte doch sein. Aber seine Berührungen sind so furchtbar. Ich mag es nicht wenn er mich anfasst. Warum tue ich das eigentlich alles? Ich könnte mit meinem Leben doch sofort abschließen und mich in die Sonne stellen. Aber irgendwie will ich die Hoffnung nicht aufgeben, doch noch irgendeine Lösung zu finden. Irgendetwas muss es doch geben, damit ich wieder zu meinen Freunden zurück kann. Meine Freunde. Ich vermisse sie jetzt schon so unendlich viel! Ich will wieder zurück! Ich will ihr Lachen hören, ihre Streitereien, oder ihr Grummeln. Ich will ihren Duft riechen, sie umarmen. Und ich will zurück zu Alex. Ich will in seine Arme zurück! Will in seinen Augen versinken. Ich will hier weg. Trauer und Schmerz überkommen mich wieder und ich schließe meine tränenden Augen. Hoffnung. Ja, noch habe ich sie. Auch wenn es nur ein kleiner Funken ist. Und doch. Und ich habe Vertrauen. Ich vertraue mir. Und ich weiß dass ich es schaffen werde. Egal was kommen mag. Ich will nicht aufgeben. Nicht schon wieder. Ich habe mir damals, als die Sache mit meinen Eltern überstanden war, geschworen, niemals mehr aufzugeben. Und das werde ich jetzt auch nicht tun. Ich werde kämpfen. Aber wie? Körperlich bin ich Noxumbra unterlegen. Und auch mental habe ich keine Chance gegen ihn. Also wie soll ich es anstellen? Ich seufze leise und schüttle den Kopf. Alles ist scheiße. Verdammt scheiße! Ich vergrabe meinen Kopf in meinen Händen und beginne bitterlich zu weinen. Ich weiß wirklich keinen Ausweg. Ich kann Noxumbra weder besiegen noch überzeugen, dass unser Schicksal nicht das Selbe ist. Und eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Pure Verzweiflung macht sich in mir breit. Schluchzend lehne mich meinen Kopf gegen die kalte Felswand und schließe die Augen. Verzweiflung, Angst, Hilflosigkeit. Was kann man gegen diese Dinge ausrichten? Nichts! Mit diesem alles vernichtenden Gedanken falle ich in einen unruhigen, nicht sehr erholsamen Schlaf. Als ich sie das nächste Mal öffne, blicke ich direkt in das Gesicht von Noxumbra. "AHHHHHH!!!!!!!!!!" schreie ich auf und bin hellwach. "So hässlich bin ich nun auch wieder nicht oder?" lacht Noxumbra und hilft mir auf die Beine. "Das lassen wir mal so im Raum stehen!" grummle ich und richte mich ganz auf. Ich könnte mir bei Gott was Schöneres vorstellen als dieses Ekel zu sehen. "Und was soll bitteschön das heißen?" der mächtige Vampir knufft mich in die Seite. "Hey! Anfassen verboten!" meine ich und klopfe ihm auf die Finger. "Aua! Sei nicht so grob zu mir!" Noxumbra dreht sich beleidigt weg. Aber ich habe nicht die Absicht mich zu entschuldigen. Pah! Wäre ja noch schöner. So lässt er mich wenigstens in Ruhe. Doch plötzlich ist der mächtige Vampir, der die vier Elemente beherrscht verschwunden. Suchend sehe ich mich um. Wo ist er denn jetzt hin? Wie ich solche Spielchen doch hasse! Und das in aller Herrgottsfrühe! "AH!" schreit mir jemand ins Ohr. "AHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!" kreische ich. Dann schalt das laute Lachen von Noxumbra an mein Ohr. "Findest du das etwa lustig? Ich nicht! Du spinnst doch!" herrsche ich ihn wütend an. "Ach komm schon. War doch nur Spaß!" grinst er und zieht mich in seine Arme. Ich hasse seine Berührungen. Ekel steigt in mir auf. Ein Schauer kriecht meinen Rücken hinauf und ich muss den Klos in meinem Hals hinunterschlucken. "Wie haben dich Cäcilia, Margaretha und Josephine genannt? Sie haben dich doch nicht immer Noxumbra genannt oder?" frage ich um mich aus meiner misslichen Lagen zu befreien. "Wie würdest du mich nennen?" fragt er und sieht mir in die Augen. "Noxi? Umbri?" ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich bemerke wie Noxumbra mich geschockt ansieht. "Noxi? Umbri? Noch welche Wünsche?" schnappt der Vampir nach Luft. "Wenn du so fragst...." "Nein, vergiss es." Unterbricht er mich. "Vielleicht sagt dir: Cor etwas?" Noxumbra sieht mich wartend an. "Cor? Kommt mir bekannt vor. Ja, Corvus. Das heißt doch Rabe. Und Cor ist die Abkürzung." Sage ich nachdenklich und gehe unauffällig einen Schritt zurück. Noxumbra nickt. "Komm wir gehen hoch!" meint er und nimmt mich an der Hand. Warum muss er mich denn immer anfassen?! Ich hasse das. Mit aller Kraft unterdrücke ich ein Zittern. "Ich werde uns etwas zu essen besorgen. Würdest du hier bleiben und auf meinen Freund warten? Luce wird dir Gesellschaft leisten!" lächelt Noxumbra. "Ja. Mache ich." Stimme ich zu. So habe ich meine Ruhe vor ihm. Er könnte auch gerne die gesamte Nacht wegbleiben. Noxumbra stößt einen leisen Pfiff aus und augenblicklich kommt Luce angeflogen der sich auf meine Schulter setzt. "Hey Luce! Freut mich dich wieder zusehen." Lächle ich und streiche dem Raben über den Kopf. "Bis später!" Noxumbra küsst mich zum Abschied und verschwindet dann im Nebel. Ich stehe noch einige Zeit auf dem Hügel und sehe zum Himmel empor. Dann drehe ich mich seufzend um und setze mich auf den Stein, genau vor das Bild von Alex' Eltern. "Ach, Luce. Was soll ich bloß tun? Ich will hier weg. Ich merke, dass ich an dem Schmerz und der Qual zu Grunde gehen werde. Lange halte ich das nicht mehr aus. Die Berührungen von deinem Meister ekeln mich an. Was soll ich bloß tun?" schluchze ich leise. Luce krächzt leise und schmiegt seinen Kopf an meine Wange. Ich hebe meinen Blick und sehe zu Alex' Eltern auf. "Ich wollte eurem Sohn nicht weh tun! Das wollte ich nicht! Niemals! Und doch ist es geschehen. Egal was ich getan oder gemacht habe, ich habe Alex verletzt. Ist das Schicksal schon vorbestimmt? Wurde mir mein Weg schon in die Wiege gelegt? Das glaube ich nicht. Der Weg, der jedem Menschen vorbestimmt ist, liegt dennoch in seiner Hand. Denn wie man den Weg beschreitet ist die Kunst derjenigen Person. Manche Menschen sind eben zu faul für alles und gehen den Weg geradeaus. Andere Menschen gehen Bergab. Und solche wie ich, die gehen steil bergauf. Immer weiter und weiter. Nur um dann am Gipfel zu merken, dass sie Abstürzen. Hätte ich eine andere Art des Weges genommen, dann müsste euer Sohn jetzt nicht so sehr leiden. Es ist alles meine Schuld." Schluchze ich und schlage weinend die Hände vor das Gesicht. Doch plötzlich beginnt mein Anhänger zu leuchten. Er schwebt in der Luft. Wie damals vor dem Grab meiner Eltern. Hell wird die Umgebung erleuchtet und mir wird warm. Unter Tränen blicke ich verwirrt auf. "Nein, es ist nicht deine Schuld, mein Kind!" sagt eine sanfte Stimme. Verstört sehe ich mich um. "Wer hat das gesagt?" frage ich mit zitternder Stimme. "Wer ich bin ist unwichtig. Was ich bin ebenso. Nur das was ich sage, ist wichtig. Also höre mir gut zu: Gib dir nicht die Schuld an den Qualen von Alex und deinen Freunden. Du hast richtig gehandelt. Du hast dein Leben für das deiner Freunde aufgegeben. Du bist es, die verzweifelt. Nicht sie. Ich kann nicht mit ansehen, wie du leidest. Aber ich kann dir nicht helfen. Das kannst nur du alleine. >Nihil fit sine causa<. (Nichts ist ohne Grund auf der Erde) Merke dir das. Mary-Rose. Meine liebe Mary-Rose. Du bist stark. Das weiß ich. Du warst es schon immer. Soviel Herzeleid hast du in deinem jungen Leben schon ertragen. Und es kommt noch mehr Leid auf dich zu. Aber du wirst es überstehen. Gib jetzt nicht auf. Nicht jetzt und hier. Nicht so. Ich bitte dich. Bleibe stark. Für Sarah und die anderen. Für Josh. Für Alex, für seinen Vater. Für deine Eltern und deine Großmutter. Bleibe für mich stark. Und vor allem musst du für das Leben in dir stark bleiben. Gib nicht auf. Niemals. Ich habe dir jemanden geschickt. Er wird dir helfen. Vertraue ihm. Egal wie sehr es dich Überwindung kostet. Vertraue ihm. Er ist schon ganz nah bei dir. Mehr kann ich dir nicht sagen. Lebe wohl. Lebe wohl meine kleine Mary-Rose, Cäcilia, Margaretha, Josephine Allister, Herzogin von Grado." Mein Anhänger fällt wieder auf meinen Brustkorb und alles ist wieder still. Zitternd sitze ich festgewachsen auf diesem Stein und lasse die Worte immer und immer wieder durch meinen Kopf wandern. Obwohl diese Stimme meine Sprache gesprochen hat, verstehe ich sie nicht. Verstehe kein Wort, von dem was sie mir gesagt hat. Ich solle stark bleiben. Mir nicht die Schuld geben. Aber es ist doch meine Schuld. Alles ist meine Schuld. Aber warum werde ich noch mehr Qualen erleiden? Warum sagt mir diese Stimme dies? Ich verstehe es nicht. Lautlos erhebe ich mich von dem Stein und trete nach draußen. Kaltes Mondlicht wärmt mich plötzlich. Sterne lassen mich in ihrem Licht erstrahlen, frische Luft dringt in meine Lungen, baut mich auf. Kühler Wind trägt das Geräusch der Blätter an mein Ohr. Für einige Minuten stehe ich da und lausche. Langsam gehe ich zu dem großen Steinkreuz, an dem Alex und ich uns so furchtbar gestritten und uns so wundervoll versöhnt haben. Ja, an diesem Kreuz habe ich mir damals eingestanden, dass ich Alex liebe. Ich lege meine Hand auf den kalten Stein und schließe die Augen. Luce sitzt noch immer auf meiner Schulter. Ganz ruhig und still. Doch plötzlich knackt ein Ast hinter mir und ich wirble herum. Luce stößt einen schrillen Schrei aus und fliegt von meiner Schulter auf das Kreuz. Vor mir steht eine schlanke, hoch gewachsene Gestalt mit einem schwarzen Mantel. Der schwarze Hut mit Krempe hängt tief in das Gesicht des Fremden. "Wer bist du?" frage ich und richte mich auf. "Ihr seid sicherlich Mary-Rose. Cor hat mir schon viel von euch erzählt. Endlich hat er euch also bei sich. Ich bitte um Verzeihung My Lady. Mein Name ist Argenda Mors. Ich bin ein alter Freund von Cor!" die tiefe männliche Stimme jagt einen Schauer über meinen Rücken. Der Fremde, dessen Name silbriger Tod bedeutet, nimmt den Hut ab. Pechschwarzes Haar kommt zum Vorschein, gelbe Augen leuchten mich freundlich an. "Ähm....ja....freut mich auch!" stammle ich. Dieser Vampir strahlt soviel Angst aus. "Wo ist Cor?" Argenda Mors tritt einen Schritt auf mich zu und sieht mir in die Augen. "Essen holen!" meine ich knapp und erwidere seinen Blick. Einige Zeit verstreicht. Wir stehen uns gegenüber. Sehen uns in die Augen. Der Vampir sucht in meinen Augen etwas. Dann nach einigen Minuten, scheint er gefunden zu haben was er sucht. Er dreht sich um und setzt sich auf ein Grab. Dabei werden seine schwarzen Haare nach hinten geweht. Sie gehen ihm bis zur Hüfte. "Warum seid ihr hier?" fragt er mit ruhiger, sanfter Stimme. Dabei dreht er sich aber nicht zu mir um. Ich bin viel zu schockiert um irgendetwas zu antworten. Und so stehe ich da. Unfähig irgendetwas zu erwidern. Ich habe in seinen Augen so viel gesehen. Durch meinen Kopf schießen plötzlich tausend Gedanken. Argenda Mors ist alt. Sehr alt. Fast ZU alt für diese Welt. Er ist weiße, klug und sehr anpassungsfähig. Aber das erschreckt mich nicht. Das was mich erschreckt, mir Angst einjagt ist diese Macht. Dieser Vampir scheint noch mächtiger als Noxumbra zu sein. Dabei wirkt er so unscheinbar, mit seinem schwarzen Mantel und dem breiten Hut. Seine schlanke Figur lässt nicht einmal erahnen was für eine Kraft sein Körper verbirgt. So zierlich er auch erscheint, so brutaler ist dieser Vampir. "Warum seid ihr hier?" wiederholt er noch einmal die Frage und reißt mich damit aus meiner Trance. "Warum sollte ich nicht hier sein?" Ich kann ihm schlecht sagen, dass ich nur wegen meiner Freunde hier bin. Und nicht wegen Noxumbra. "Weil ihr hier nicht hergehört. Ihr seid nur hier um eure Freunde zu schützen. Ihr liebt Cor nicht. Und auch eure Seele nicht. Nicht mehr. Was tut ihr also hier?" Die Worte von Argenda Mors erschüttern mich. "Was weißt du schon?" zische ich und gehe an ihm vorbei. Doch ich werde an der Hand gepackt und herumgewirbelt. "Spinnst du völlig?" gifte ich, als ich mich an das steinerne Kreuz gedrückt wieder finde. "Warum tut ihr das?" die gelben Augen blitzen gefährlich auf. "Hallo? Hast du einen Knall? Soll ich zusehen wie Cor meine Freunde abschlachtet? Aber warum interessiert dich das überhaupt? Es kann dir doch egal sein. Und jetzt lass mich endlich los!" zische ich und trete Argenda Mors von mir. "Ihr habt beachtliche Kräfte in euch. Aber ihr solltet nicht hier sein. Ihr solltet bei eurem Herzen sein. Von eurer Liebe getrennt zu sein, bedeutet dass ihr bald sterben werdet. Selbst ein Vampir kann lieben. Aber nur einmal. Und wenn er seine Liebe gefunden hat, dann kämpft er für sie bis in den Tod. Und das solltet ihr tun!" Der Vampir mit den gelben Augen und den schwarzen Haaren kommt mir bedrohlich näher. "Was soll ich denn bitte tun? Ich habe doch schon alles versucht. Und wie du eben gesagt hast, ein Vampir kämpft für seine Liebe bis in den Tod. Also wird das auch Cor tun!" Schreie ich ihn an. "Nein, ihr habt noch längst nicht alles versucht. Ihr habt lediglich zu früh aufgegeben." Lächelt der Vampir mich an. "Was? Ich dachte du wärst ein Freund von Cor. Warum sagst du mir so etwas?" Ich sehe ihn verwirrt an. "Meine Beweggründe sind nicht wichtig." "Und was soll ich tun? Du klingst so, als wüsstest du es!" ich verschränke die Arme vor der Brust. "Ja, ich weiß was zu tun ist, aber ihr müsst die Antwort alleine finden." Die gelben Augen blitzen auf und auf die blutroten Lippen schleicht sich ein Lächeln. Ich erstarre. Hat die Stimme nicht gesagt, sie würde jemanden zu mir schicken? Und ich solle ihm bedingungslos vertrauen? Ist es vielleicht dieser Vampir? "Aber......aber.....wie.....was....weshalb....warum....ich....." stammle ich verwirrt. "Sagen wir es mal so: Ich bin Cor's Freund, aber ich kann nicht mit ansehen, wie ihr an dem Schmerz zerbrecht. Freundschaft und Gerechtigkeit sind zwei verschiedene Dinge." Der mächtige Vampir setzt sich auf ein Grab. "Kannst du mir dann helfen die Antwort zu finden?" frage ich und setze mich neben ihn. Doch er sieht nur zu den Sternen hinauf und sagt kein Wort. Still beobachte ich ihn. Seine fahle Haut, unter der die feinen Adern zu sehen sind, sieht frisch und jung aus. Seine Augen wandern suchend den Himmel ab. Auf seinen blutroten, schmalen Lippen liegt ein Lächeln. Sein schwarzes Haar liegt ruhig auf seinem Rücken und sein restlicher Körper ist unter seinem Mantel verborgen. "Was starrt ihr so? Noch nie einen Vampir gesehen?" augenblicklich wendet er seinen Kopf zu mir. "Ich...ähm...ich hab gar nicht gestarrt!" mit diesen Worten springe ich von dem Stein und sehe ihn an. "Nein, habt ihr nicht. Schon klar!" grinst er und geht dann auf mich zu. "Was ist denn nun schon wieder?" frage ich ein wenig genervt. "Ich werde euch nun zeigen zu was ihr fähig seid!" lächelt Argenda Mors und hebt meinen linken Arm nach oben. "Haltet ihn, von euch gestreckt und konzentriert euch auf die Luft. Schließt die Augen und stell euch Wind vor wie er durch die Bäume weht. Oder wie er über das Meer saust." Höre ich Argenda Mors nahe meinem Ohr flüstern. Ich tue was mir geheißen. Schließlich soll ich ihm vertrauen. Und dann ganz plötzlich wird meine Handfläche heiß. Ich öffne die Augen und entdecke wie ich den Wind in meiner Handfläche halte. "Und nun öffnet die Hand!" sagt Argenda Mors im Befehlston. Ich bin so verblüfft dass ich alles tue was mir gesagt wird. Ich öffne meine Hand und schon fegt der Wind direkt auf einen Grabstein zu und zerlegt ihn in tausend Stücke. Ich stehe da, meine Kinnlade klappt bis zum Boden auf, und will dort auch bleiben. Meine Augen weiten sich immer und immer mehr. "Da....da....da.....ich....Wind.....Stein....da....." stammle ich ungläubig. "Ja, das wart ihr. Seht ihr? Diese Kraft in euch wartet nur darauf freigelassen zu werden. Bereits als Mensch hattet ihr diese Gabe. Habt sie aber nie genutzt, weil ihr nichts von ihr wusstest. Aber ihr hättet diese Kraft als Mensch auch nicht anwenden können. Euer Körper hätte diese Strapazen nicht überstanden. Aber nun, als Vampir. Als ein übernatürliches Wesen, ist euer Körper im Stande dazu diese Kraft zu lenken. Und ihr könnt auch jedes andere Element benutzen. Ihr braucht dir nur Erde, Wasser oder Feuer vorstellen. In irgendeiner Weiße." Erklärt Argenda Mors und sieht mich zufrieden an. "Okay.....wenn du es sagst!" nicke ich und starre noch immer auf den Steinhaufen. "Und genau so könnt ihr Noxumbra besiegen. Mit dieser Kraft könnt ihr es schaffen. Ihr müsst es nur wollen My Lady." Argenda Mors lässt sich wieder auf einen Stein fallen und sieht mich an. "Und nun versucht es noch mal. Diesmal mit Wasser!" gibt er mir die Anweißung. Ich nicke und schließe die Augen. Plötzlich wird der kleine Funken Hoffnung zu einer lodernden Flamme. Vielleicht schaffe ich es wirklich Noxumbra zu besiegen. Wenn ich es nur will. In der nächsten halben Stunde, mache ich aus alten Grabsteinen, kleine Steinhaufen. Und jedes Mal mit einem anderen Element. Ich habe mich insgeheim schon für irr abgestempelt. Diese Theorie mit der Anstalt liegt mir gar nicht mehr so fern. Doch ich schiebe meine Gedanken beiseite und konzentriere mich auf das Element, dass Argenda Mors mir nennt. "So, genug. Sonst habt ihr für später keine Kraft mehr. Kommt mal her zu mir Herzogin!" Argenda Mors hält mir seine Hand hin. Ich nehme sie und setze mich neben ihn. "Darf ich meine Hand auf euren Bauch legen? Nur für ein paar Sekunden?" "Soll das etwa ein Annäherungsversuch werden oder wie?" lache ich, nicke aber dennoch. Ich spüre wie der Vampir ganz vorsichtig seine Hand auf meinen Bauch legt, sie dort ruhen lässt und sie dann sofort wieder wegzieht. "Alles in bester Ordnung!" lächelt er sanft. "Was soll denn mit meinem Bauch sein?" frage ich verwundert. "Nichts. Sag ich doch!" "Aha okay....Aber...." ich stocke mitten im Satz und drehe mich blitzschnell um. "Wer ist da?" frage ich mit fester Stimme. Doch ich bekomme keine Antwort. "Kommt sofort raus! Ich habe jetzt keine Nerven um Versteck zu spielen! Also??!!!" rufe ich erneut. Ich spüre wie sich eine Hand auf meine Schulter legt. "Regt euch nicht zu sehr auf. Das tut euch nicht gut My Lady." meint Argenda Mors väterlich. "ARGENDA MORS!!!!!!!!!!!!!!!!! Nimm deine dreckigen Pfoten von Rose!" dröhnt es aus dem Wald. Augenblicke später stehen Alex, Matt, Sebastian und die anderen am Waldrand. "Alexander Mikael, Mathias, Arnold, Herzog von Grado. Was für eine Freude dich wieder zusehen!" Argenda Mors lässt meine Schulter los und geht einen Schritt auf Alex zu. Dieser sieht aus wie ein Wolf, der gerade Gefahr wittert und seine Zähne fletscht. "Was tut ihr hier? Haut sofort ab! Es ist zu gefährlich!" meine ich und gehe einen Schritt auf meine Freunde zu. "Rose, komm her zu mir. Schnell!" zischt Alex gefährlich und streckt seine Hand nach mir aus. Doch ich schüttle nur den Kopf. "Rose! Mach keinen Scheiß und komm her! Schnell! Dieser Vampir ist gefährlich!!!!" die Stimme von dem Vampir wird eindringlicher. Doch ich bleibe hart und schüttle den Kopf. "Nein. Verschwindet von hier! SOFORT! Noxumbra kann jede Minuten zurück sein. Wenn er euch sieht, ist alles aus und vorbei!" schreie ich ein wenig aufgebracht. "Nein, wir sind hier um dich mitzunehmen. Wir werden Noxumbra ein für alle mal klar machen dass du zu uns gehörst!" Sarah stellt sich neben Alex. "Nein! Verdammt noch mal haut ab!" schreie ich sauer. "Nein, wir werden hier nicht weggehen!" Matt tritt aus dem Hintergrund hervor. In den Händen hält ein seltsames, braunes Buch. "Habt ihr mich nicht verstanden? HAUT AB!!!!!!!!!!!" zische ich. "Mary-Rose, wir wollen dir helfen, dich zurück holen! Bitte!" Dan stellt sich neben Alex und sieht mir fest in die Augen. Ich erwidere seinen Blick böse. "Ich sage es euch jetzt zum letzten Mal. Verschwindet von hier!" meine Stimme vibriert bedrohlich. "Mary-Rose, hat er dich schon so in seinen Bann gezogen? Du kannst das alleine nicht schaffen! Niemals!" Levy sieht mich traurig an. "Ich kann es alleine nicht schaffen? Von was träumst du Nachts?" herrsche ich sie wüst an. Meine Freunde müssen hier schnellsten ab hauen. Wenn Noxumbra sie sieht, ist alles zu spät. Egal wie sehr ich mich freue sie zu sehen. Sie müssen hier weg. Sofort. Ich muss sie irgendwie vertreiben. "Engelchen! Bitte! Wir haben einen Weg gefunden! Wir können Noxumbra vertreiben. Wir wissen wie! Komm zu uns!" Ary sieht mich ein wenig ängstlich an. "NEIN!!! Ich will eure Hilfe nicht!!!!!!!! Haut ab! Oder ich mache ernst!" schreie ich sauer. "Rose......wa.....wa...WAS????" Alex sieht mich geschockt an. "Du hast mich schon verstanden! Ihr gehört nicht mehr zu meinem Leben. Ihr seid meine Vergangenheit. Noxumbra und Argenda Mors sind meine Gegenwart und Zukunft. Ich werde noch heute Nacht nach Rom aufbrechen! Und nun haut endlich ab! Ich habe keine Lust mehr, euch zu sehen! Los jetzt!" schreie ich. Diese Worte schmerzen mich so sehr dass ich glaube sterben zu müssen. Jede Faser in meinem Körper brennt. Tränen versuchen sich in meine Augen zu stehlen, doch ich bleibe stark. Ich muss es sein. Und nun verstehe ich auch die Worte dieser Stimme. Jetzt weiß ich was sie damit gemeint hat. "Rose.....NEIN! DU HAST KEINEN SCHIMMER WER DIESER ARGENDA MORS IST!!!!!! Er ist gefährlich!" schreit Alex und läuft auf mich zu. Ich reagiere blitzschnell und lasse einen Windwirbel auf Alex zusausen. Dieser weicht aus und fällt auf den Boden. Ich reiße meine Augen auf und halte den Atem an. Was mache ich hier eigentlich? Ich versuche meine Freunde absichtlich zu verletzen! Was ist bloß aus mir geworden? Nein, ich darf jetzt nicht schwach werden. Niemals! Ich muss hart bleiben. Mit tränenübersätem Gesicht sieht Alex zu mir auf. Ich spüre wie mein Herz in tausend Stücke zerbricht. Doch ich bleibe stark. "Hast du es nun endlich verstanden? Und habt auch ihr es kapiert?" rufe ich zu Sarah und den anderen. Doch die sehen mich nur schockiert und kreidebleich an. "Das ist der falsche Weg. Ihr dürft nicht so stark sein. Nicht für eure Freunde. Tut ihnen nicht so weh. Das ist die falsche Stärke!" flüstert Argenda Mors. Ich drehe mich zu ihm und sehe ihn an. Er lächelt und nickt mit dem Kopf. "Was meinst du?" frage ich mit zitternder Stimme. "Ihr müsst MIT euren Freunden stark sein. Nicht gegen sie. Das ist die Lösung." "Ah! Wie ich sehe, nimmst du mir einen Teil meiner Arbeit ab. Du bist gerade dabei diese Maden zu erledigen. Sehr gut cara mia." Ertönt hinter mir die Stimme von Cor. Scheiße, das darf jetzt nicht wahr sein. Bitte, bitte nicht. Nein. Was mache ich nur? Fieberhaft suche ich nach einer Idee. Nach einem Ausweg. "Oh, ja. Deine Mary, ist wirklich sehr geschickt. Hallo alter Freund. Wie geht es dir?" lächelnd umarmt Argenda Mors Cor. "Danke, kann nicht besser sein. Siehst du doch selber!" lacht Cor und geht auf mich zu. Hinter ihm schleppt er zwei junge Mädchen her. Sie weinen und schreien. Argenda Mors packt die beiden und hält sie eisern fest. "Ich wusste doch dass ich dir vertrauen kann." Meint der mächtige Vampir und küsst mich. Diesmal erwidere ich seinen Kuss. "NEIN!!!!!!!!!!! DU DRECKSSACK!!!! LASS ROSE IN RUHE!!!!!!!!!!" schreit Alex und stürmt auf uns zu. Noxumbra hebt seine Hand und Alex wird in hohem Bogen durch die Luft geschleudert und prallt gegen "unser" Steinkreuz. "So nun ist es aus mit dir!" zischt Noxumbra und will zum Todesstoß ansetzen. "NEIN!!!!" schreie ich. Verwundert sieht Cor mich an. "Ich meine, lass mich das machen. Du kannst mir ja den Rücken freihalten, wenn die anderen mich angreifen sollten. Aber nimm mir nicht den Spaß! Und lass uns zuerst etwas essen" säusle ich, küsse ihn ganz flüchtig. "Ist gut." Argenda Mors stößt ein Mädchen mit schwarzen Haaren zu mir. Ihre braunen Augen sehen mich ängstlich an. Ich kann Todesangst in ihnen sehen. Doch ich schließe die Augen und vergrabe meine Zähne in ihrem Hals. Ich brauche meine Kraft. Ich unterdrücke den Ekel, einen Menschen zu töten. Doch es muss einfach sein. Die junge Frau schreit, weint, schlägt und tritt um sich. Doch schon nach einigen Augenblicken werden ihre Schläge und Tritte lockerer, bis sie ihre Arme schlaff nach unten hängen lässt. Als ich meinen Durst gestillt habe, lasse ich sie achtlos zu Boden fallen. Ich nicke Cor zu und laufe dann zu Alex. Zentimeter vor ihm bleibe ich stehen und sehe ihm tief in die Augen. Ich kann soviel Schmerz, Hass, Trauer und Wut erkennen. Ich werfe einen kurzen Blick hinter mich und sehe wie Noxumbra mit seinem Freund zusammen steht und sich unterhält. "Alex, hör mir zu. Niemals werde ich euch etwas antun. Ich liebe euch. Und vor allem dich. Aber du musst mitspielen. Ich weiß was für Kraft in dir steckt. Genauso wie bei Matt und Sebastian. Spiel einfach mit." Flüstere ich so leise ich kann. "Rose. Argenda Mors ist gefährlich...du.....du darfst ihm nicht vertrauen. Bitte! Er ist nicht das was er zu sein scheint. Glaub mir." Alex atmet schwer. Dann bemerke ich wie aus seiner linken Körperhälfte Blut heraus tritt. Die Verbrennung von neulich. "Alex, hör mir zu. Ich vertraue euch. Aber auch ihr müsst mir vertrauen. Spielt einfach mit!" meine ich und streiche ihm kurz über die Wange. Alex nickt, zum Zeichen der Bestätigung. "Okay! Dann mal los!" meine ich und gehe einen Schritt zurück. Mit einem lauten Schrei lasse ich mich in das feuchte Gras fallen. Noxumbra will mir zu Hilfe eilen, doch ich wehre ab. "Nein, Cor. Nein. Das schaffe ich auch alleine. Keine Angst!" meine ich und erhebe mich wieder. Ich sehe zu Matt und Sebastian und zwinkere. Sie nicken schnell und gehen dann einen Schritt auf mich zu. Luce fliegt wieder auf meine Schulter und piekt mich mit seinem Schnabel kurz in die Wange. Ich nicke und streichle ihm kurz über den Kopf. "Und los!" schreie ich, wende mich um die eigene Achse und ziele auf Noxumbra, der mich verwundert ansieht. Sebastian und Matt kommen neben mich geschossen und auch Alex zielt auf Noxumbra. Dann sehe ich nur noch Rauch. Von Kämpfen, einem Trauerschmerz und einer grausamen Tatsache. -------------------------------------------------------------- Hiiii Knuffels!!!! Hier kommt also der nächste Teil!!!! Noch ein Chapter und Prolog und Darkness Klappe die Erste ist fertig!!!! Ja, so schnell kann es gehen. Aber ich verrate euch: Ich hab schon das erste Chapter für Darkness die Zweite abgetippt! *gg* Ihr dürft euch schond rauf freuen!!! *gg* Und noch was: Ich hab gedacht, ich bekomme einen Tobsuchtsanfall. Ich wollte eigentlich nur den Liedtext kursiv machen. Und was geschieht? Das gesamte Chapter ist kursiv!! Ich dachte ich spinne!!! Ich versuch es jetzt noch einmal und wenn es dann nicht klappt lass ich es einfach!!!! Scheiß Technik auch!! Echt wahr!!! *grummel* So und nun muss ich mich gaaaannnnzzzzz lieb bei Sylver bedanken. Ich hab ihn kurzerhand für dieses Kapitel als Betaleser eingespannt. *gg* Tausend Dank dafür Knuffelo! *gg* Du hast mir wirklich sehr geholfen!!! *dich zu boden knuddel* So ich bedanke mich auch bei euch anderen, dass ihr so fleißig lest und euch meine Story gefällt!! *alle knuddel* Und nun viel Spaß beim vorletzten Kapitel von "*Darkness*" Eure Dess Komm entzünde mich. Bring dein Licht in mich. Atme ein für mich. Komm und heil mich. Ich erwarte dich. Hauch dein Geist in mich. Nimm den Schmerz für mich. Komm und heil mich. Wieder gibst du mir, viel zu viel von dir. Wieder gräbst du hier, viel zu tief in mir. Wieder gibst du mir, viel zu viel von dir. Wieder gräbst du hier, viel zu tief in mir. Komm und wärme mich. Füll die Glut in mich. Brich das Eis für mich. Komm und heil mich. Endlich fühl ich dich. Leg dein Herz in mich. Zähm die Angst für mich. Komm und heil mich. Wieder gibst du mir, viel zu viel von dir. Wieder gräbst du hier, viel zu tief in mir. Wieder gibst du mir, viel zu viel von dir. Wieder gräbst du hier, viel zu tief in mir. Viel zu tief in mir. Viel zu tief in mir. (Oompf; Viel zu tief) Rauch steigt auf, verhindert mir die freie Sicht. Meine Atmung geht hektisch und mein Körper zittert. Das, kann Noxumbra nicht getötet haben. Niemals! Ich spüre seine Gegenwart noch immer. Er ist noch immer hier. Ganz in meiner Nähe. Schnell lasse ich meine Augen über meine Umgebung gleiten. Doch ich kann nicht erkennen. Der Rauch brennt in meinen Augen und der aufgewirbelte Staub brennt in meinen Lungen. "Mary-Rose. So wirst du es nicht schaffen. Niemals. Du musst alle vier Elemente zusammenführen." Ertönt die Stimme von Argenda Mors in meinen Ohren. Er steht hinter mir und sieht mich an. "Sozusagen bündeln? Aber wie schaffe ich das?" frage ich und wende mich ihm ganz zu. "Argenda Mors!!!!!!! HAU AB!!!!!!!!!!!!" schreit Alex und stellt sich neben mich. Alles geht viel zu schnell. Ich kann nicht mehr reagieren. Alex baut sich vor dem Vampir auf und funkelt ihn an. Ich stehe mit dem Rücken zu dem Kriegsschauplatz und starre Alex und Argenda Mors an. Einen Lidschlag unterdrücke ich das immer stärker werdende Gefühl in mir, das mir sagt, ich solle mich um Noxumbra kümmern. Ich sollte mich nicht um Alex kümmern. Ich sollte auf das Wesentliche achten. Doch ich ignoriere dieses Gefühl in mir. Diese Entscheidung war falsch! "MARY!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" dröhnt die schrille, hohe Stimme meiner besten Freundin in meinen Ohren. Blitzschnell drehe ich mich, und sehe gerade noch wie ein Windwirbel auf Sarah zuschnellt und sie trifft. Das Geräusch des Wirbels rauscht in meinen Ohren und der Geruch von Blut steigt mir in die Nase. Mein Kopf ist augenblicklich leer. Ich sehe alles in Zeitlupe. Meine beste Freundin, wie sie zu Boden fällt, Sebastian der mit weit aufgerissenen Augen auf sie zuläuft, Alex der sich von Argenda Mors abwendet und Argenda Mors dessen Lippen ein Lächeln umspielt. Ich nehme dieses Lächeln zwar mit meinen Augen wahr, aber es dringt nicht bis in meine Gedanken vor. Ich sehe es wie durch einen Schleier hindurch, aber ich realisiere nicht dass der Vampir lächelt. Ich höre wie Levy laut aufschreit. Dieser Schrei, durchzogen von Schmerz, Qual, Verzweiflung und unsagbarer Trauer holt mich aus meinem tranceartigen Zustand. Ich blinzle ein paar Mal und und stürze dann auf Sarah zu. "SARAH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" schreie ich und fange sie, kurz bevor sie den Boden berührt, auf. "Ma....Ma....Mary!" flüstert sie und lächelt mich an. "Sarah. Was hast du bloß getan? Bitte stirb nicht. Ich flehe dich an." Meine ich leise und kämpfe mit den Tränen. Sebastian kniet sich neben mich und nimmt Sarah in den Arm. Sarah krallt sich mit einer Hand in sein Hemd. Genauso als wolle sie nicht abrutschen. Als wolle sie nicht der Realität entschwinden. Es ist das letzte verzweifelte Aufbäumen. Das letzte Widersetzen gegen den Tod. Ich schüttle den Kopf und nehme Sarahs andere Hand und umschließe sie mit meinen. "Ma....Mary, auch wenn ich nicht bei dir bin, so lebe ich für immer und alle Zeit in deinem Herzen weiter. Das hast du selbst gesagt. So wie du dein Leben zwei Mal für meines geben wolltest, so werde ich nun meines für dich geben. Mary, weine nicht um mich. Ich bin glücklich so wie es ist." Sarahs Augen werden langsam trübe. In ihrem Bauch klafft ein großes Loch aus dem dunkelrote Flüssigkeit fließt. "Nein, Sarah. Nein. Bitte, bitte verlass mich nicht. Nicht hier. Nicht so. Nicht jetzt!" weine ich. "Mary. Ich werde immer bei dir sein. Das habe ich dir doch schon versprochen als du mich hier in London gefunden hattest. Und ich versichere es dir noch ein weiteres Mal. Und ich halte mein Versprechen. Ich werde dich niemals alleine lassen. Niemals. Ich werde für immer und ewig bei dir sein. Du wirst mich nicht sehen, aber spüren. Ich gebe dir mein Wort. Und nun geh. Vernichte dieses Scheusal. Und dreh dich nicht mehr zu mir um. Und versprich mir eines: Pass gut auf deinen kleinen Schatz auf!" Sarah beginnt zu husten und zu röcheln. "Ich verspreche es dir! Aber ich werde hier nicht weg gehen. Und du auch nicht" weine ich. "Mary. Engelchen. Bitte geh. Ich will nicht dass du mich sterben siehst. Ich bitte dich. Erfülle mir meinen letzten Wunsch." Sarah sieht mich mit Augen an, die ihren Glanz immer und immer mehr verlieren. Ein schwaches Lächeln huscht über ihre Lippen. "NEIN!!! Es ist nicht dein letzter Wunsch! Sag so etwas nicht! Ich brauche dich! Dein Lachen, deinen Geruch, deinen Anblick. Unsere Gespräche! Ich brauche DICH!" weine ich laut und umarme Sarah. Drücke mich mit all meiner Kraft an sie. Sie darf mich nicht verlassen. Nicht hier. Nicht so und vor allem nicht jetzt. Ich brauche sie an meiner Seite. Ohne sie kann ich nicht leben. Sie ist wie meine Schwester. Das letzte Familiemitglied das mir geblieben ist. Sarah darf mich nicht verlassen. Voller Verzweiflung presse ich mich gegen Sarahs Körper. Ich rieche das Blut, ihren Schweiß. Spüre ihren Atem. Nein, Sarah darf mich nicht verlassen. "Mary. Bitte. Ich werde bei dir sein, auch wenn du mich nicht siehst. Ich lasse dich nicht alleine!" Sarah legt schwach ihren Arm um mich. "Bitte. Ich flehe dich an! Bleib bei mir!" ich kralle mich in ihr Shirt. "Mary-Rose. Jetzt hör mir gut zu. Ich werde für immer bei dir sein. Das schwöre ich dir!" Sarah hebt den Kopf und sieht Sebastian an. "Sebastian, das was ich Mary gesagt habe, gilt auch für dich. Verzweifle nicht. Weine nicht. Ich bin bei euch. Ich liebe dich!" Sarah hebt mühsam ihren Kopf und küsst Sebastian ein allerletztes Mal. "Pass gut auf dich und meine Mary auf!" flüstert sie. "Nein! Nein! NEIN!!!!!!! SARAH!!!!!!!!!" schreie ich. Doch sie schließt ihre Augen und haucht ein "Lebt wohl!" Alles geschieht binnen weniger Sekunden. Dort wo meine Hände sich gerade noch um ihren Körper geschlungen haben, greifen sie nun ins Leere. Sarah ist weg. Zu Staub zerfallen. Einfach weg, als hätte es sie niemals gegeben. Als wäre sie niemals hier bei mir gewesen. Nur noch eine Erinnerung. Nicht mehr. Kühler, frischer, Wind kommt auf und trägt Sarahs Überreste fort. Verstreut den Staub über das Land. "Nein......nein.....Sarah....bitte.....nein...." ich sinke gänzlich zu Boden. Meine beste Freundin ist gestorben. Ist tot. Kommt nie mehr wieder zurück. Sie starb wegen mir. Weil ich so unachtsam war. Nur wegen meiner Nachlässigkeit ist Sarah tot. Es ist meine Schuld. Ganz allein meine Schuld. Wegen mir erleidet Sebastian jetzt Höllenqualen. Nur wegen mir. Unvorstellbarer Schmerz durchzieht meinen Körper. Ich zucke darunter zusammen wie ein geschlagener Hund. Meine Hände krallen sich in den Boden und heiße Tränen fließen meine Wangen hinab. Meine Augen verschleiern sich immer mehr und mehr. Ich spüre wie ich der Realität entschwinde und an diesen fernen Ort getragen werden. An den Ort wo es keinen Schmerz, keine Trauer und auch sonst nichts gibt. Alles um mich herum versinkt in Schwärze. Ich höre leise die Stimmen meiner Freunde, doch sie sind schon viel zu weit weg. Jetzt bin ich gleich gänzlich fort. Einen Wimpernschlag noch und ich bin an dem Ort angekommen. Dann kann ich endlich vergessen. Vergessen und leben. Ohne diese grausamen Gefühle und Erinnerungen. Doch kurz bevor ich auf sanften, schwarzen Schwingen diesen Ort erreiche, spüre ich wie ich angehoben und an einen Körper gedrückt werde. Augenblicklich holen mich wieder die ganzen Gefühle ein. Schmerz schwemmt alles andere hinfort, Trauer legt sich wie Eisenketten um mein Herz. Und alles nur wegen diesem Körper. Wegen diesem jemand, der mich an sich drückt. Nur weil er nicht an diesen Ort kann soll ich es auch nicht? Ich beginne um mich zu schlagen, zu treten und versuche mich aus der Umarmung zu winden. Doch desto mehr ich mich wehre, desto stärker werde ich an den Körper gepresst. Schließlich kann ich nicht mehr. Habe keine Kraft mehr. Schmerz und Trauer haben gewonnen. Ich sinke in mir zusammen und erwarte hart am Boden auf zukommen. Doch nichts geschieht. Ich spüre eine Hand, die sanft über meinen Rücken streicht. Ich bin wieder in der Realität. In der harten, grausamen, schmerzlichen Realität. "Mary. Weine nicht. Gib dir nicht die Schuld! Ich bitte dich. Du darfst dich jetzt nicht von dem Schmerz übermannen lassen. Nicht jetzt und hier. Um zu trauern haben wir später Zeit. Sarah hätte niemals gewollt, dass ES so endet. Bleib stark und lass dich jetzt nicht hängen. Sarah soll nicht umsonst gestorben sein!" flüstert mir eine Stimme ins Ohr. Ich hebe meinen Kopf, was mich unheimliche Kraft kostet. Sebastian sieht mich aus verweinten Augen an. Doch auf seinen Lippen liegt ein kleines Lächeln. Erst jetzt werden mir seine Worte bewusst. "Aber....." ich schüttle den Kopf. "Kein Aber. Du hast Sarah gehört. Und nun werden wir Das beenden, Was wir gemeinsam mit Sarah begonnen haben! Los jetzt!" Sebastian wischt mir die Tränen von den Wangen und richtet mich ganz auf. Doch ich bin noch immer nicht gänzlich bei ihm und meinen anderen Freunden. "Okay?" Sebastian sieht mich an. Ich erwidere seinen Blick. Sebastian ist so stark. Und er ist es für mich. Und für Sarah. Für mich weil er es sein muss und für Sarah, weil sie es so gewollt hat. Wenn er es kann, dann muss ich es auch können. Ich bringe ein schwaches Nicken zu Stande und atme tief durch. Meine Umgebung ist wieder voll da. Genauso wie ich. Ich muss es schaffen. Ich muss durchhalten. Alex' bester Freund hat Recht. Sarah soll nicht umsonst gestorben sein. Sie hat mich beschützt, ihr Leben für meines gegeben um Noxumbra ein für alle mal den Gar auszumachen. Ich straffe meine Schultern, wische mir die letzten Tränen aus dem Gesicht und drehe mich dann um. Schmerz durchzuckt mich, Hass und Wut durchströmen meinen Körper. Jeder Muskel ist angespannt. Durch meine Hülle fährt ein Zittern. Ich weiß nicht wie ich es schaffen soll und was jetzt auf mich zukommt. Aber ich weiß eines: Ich werde Noxumbra fertig machen. Auch wenn ich dafür sterben muss. Ich dränge die schmerzhaften, qualvollen Gedanken in die hinterste Ecke meines Kopfes. Treibe die Gefühle die mich fast sterben lassen in den dunkelsten Teil meines Herzens. Ich atme tief durch und hebe dann meinen Blick. "Eine Made hätten wir damit aus dem Weg geräumt." Dröhnt die kalte Stimme von Noxumbra durch den Rauch. Ich balle meine Hände zu Fäusten und gehe einen Schritt nach vorne. "Noxumbra, die nächste Made wirst du sein. Das schwöre ich dir. Du wirst büßen. Für all den Schmerz, für all die Qual und für all das Leid was du uns angetan hast. Das verspreche ich dir!" zische ich und presche mitten in den Rauch hinein. Ich kann ihn zwar nicht sehen, aber spüren. Ich spüre seine Nähe. Ich spüre diesen Vampir fast so intensiv wie ich die Liebe zu Alex und meinen anderen Freunden spüre. Ich stürme einfach durch den Rauch. Ohne etwas zu sehen. Und dann erblicke ich Noxumbra. Ich erwische den mächtigen Vampir gerade noch rechtzeitig. Er ist gerade dabei, einen weiteren Wirbel auf meine Freunde zu feuern. Ich stehe vor ihm, lächle ihn kalt an und lasse dann das Element Wasser auf ihn los. Er wird zurück geworfen, prallt mit einem schmerzhaften Aufschrei gegen den Grabstein und sinkt zu Boden. Blut rinnt von seinem Kopf herab und tropft auf den aufgeweichten Boden. "War das schon alles? Hast du nicht mehr zu bieten?" meine ich und trete vor ihn. "Warte nur! Und ich dachte ich liebe dich!" Noxumbra sieht zu mir auf. Ich kann Tränen in seinen Augen glitzern sehen. "Ja, da dachtest du falsch!" meine ich kalt und verpasse ihm einen Kinnhacken. Doch plötzlich schnellt der Vampir in die Höhe packt mich am Hals und hält mich hoch. "Wenn ich dich nicht bekomme, soll dich kein anderer haben!" lacht er irr und drückt zu. Ich merke wie mir die Luftzufuhr abgeschnürt wird. Doch ich ignoriere den brennenden Schmerz der meinen Hals hinaufwandert. "Oh nein! Sicherlich nicht!" keuche ich und trete ihm mit meinem Fuß direkt in die Magengrube. Mit einem Japsen lässt er mich los. "Das war für Josh!" "Und das ist für Sarah!" meine ich und ein Wirbel aus Feuer schießt auf ihn zu. Wieder steigt Rauch auf. Wieder sehe ich nichts. Doch plötzlich werde ich am Arm gepackt und an den Waldrand geschliffen. Ich wende mich ruckartig um und will mich gerade verteidigen als ich merke dass Ary mich hinter sich herzerrt. Der junge Mann mit den grünen Augen lässt sich erschöpft auf einen morschen Baumstamm sinken. Seine Haltung ist leicht gebückt und sein Brustkorb hebt und senkt sich ziemlich schnell. Sein Gesicht ist von Dreck, Schweiß und Rauch gezeichnet. Sein Hemd ist zerrissen und ziemlich schmutzig. Er keucht leise und hat die Augen geschlossen. Ich wende meinen Blick zu Dan. Er lehnt gegen einen Baum. Die Hände vor der Brust verschränkt. Auch er atmet viel zu schnell. Schweiß rinnt seine Stirn hinab. Sein schwarzes Hemd weißt Risse auf. Er zittert am ganzen Körper und kann sich nur mit mühe auf den Beinen halten. Mein Blick schweift zu Levy. Sie hat die Hände vors Gesicht geschlagen und weint bitterlich. Ihr Körper wird von heftigen Krämpfen geschüttelt. Sie sitzt am feuchten Waldboden. Zusammen gekrümmt und total verstört. Jeremy hält sie fest im Arm und versucht sie, durch das auf und abfahren seiner Hand auf Levys Rücken, zu beruhigen. Auch er sieht ziemlich mitgenommen aus. Sein Haar hängt ihm wirr ins Gesicht. Klebt auf seiner Stirn. Er hat die Lippen zusammengepresst und kämpft um seine Fassung. Tray und Jason stehen etwas abseits und starren ins Leere. Völlig apathisch schütteln sie ihre Köpfe. Tray atmet ziemlich langsam. Plötzlich sinkt er zu Boden. Jason fängt ihn gerade noch auf. Tray krallt sich fest an Jason und verbirgt sein weinendes Gesicht bei dem jungen Vampir. Aber auch Jason tropfen dicke, salzige Tränen die Wangen hinunter. Er hat seine Augen geschlossen und sein Kopf ruht auf dem von Tray. Beide zittern wie Espenlaub. Sebastian und Matt stehen in der Mitten und reden miteinander. Ich kann nicht verstehen was sie sagen. Aber es scheint wichtig zu sein. Matts Gesicht ist angespannt und bleich. Sebastians Hände sind zu Fäusten geballt und zittern. Traurig wende ich meinen Blick ab. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehe mich um und sehe in blau-schwarze,müde, traurige Augen. "Alex!" flüstere ich heißer und erwidere seinen Blick. Er drückt mich fest an sich. "Nein, lass mich los. Fass mich nicht an!" ich stoße ihn von mir und sehe ihn schmerzvoll an. Er nickt und geht einen Schritt zurück. "So wirst du es niemals schaffen. Matt hat ein Buch gefunden. In dem beschrieben steht wie man den Teil einer Seele vom Körper trennt!" erklärt Jeremy und sieht zu mir auf. "Und deshalb seid ihr hergekommen? Nur um mir zu sagen, dass ihr ein Buch gefunden habt?" frage ich. Matt nickt. "Seid ihr völlig irre? Spinnt ihr? Schaut euch doch mal an. Ihr seid völlig erschöpft. Am Ende. Warum verdammt noch mal kommt ihr her?" frage ich. Ich bekomme keine Antwort. "Sarah ist tot! Ihr kommt her um mir zu sagen, dass ihr ein Buch gefunden habt??? Was soll das alles? Seht euch doch mal an!!! Ich habe euch gesagt ihr sollt mir nicht folgen. Warum? Verdammt warum?" weine ich und sinke auf den Boden. "Mary. Bitte. Du hättest das Gleiche für uns getan. Du würdest auch nicht zu Hause sitzen und nichts tun." Matt kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. "Aber...." "Kein aber. Engelchen. Du hast uns geholfen, nun werden wir dir helfen!" Dan kniet sich neben mich. "Wie könnt ihr mir helfen wenn ihr tot seid?" meine ich bitter. "Dann sterben wir im Wissen, dass wir dir beigestanden haben!" Levy hebt meinen Kopf an. "Komm Rose. Wir schaffen das!" Alex hebt mich auf die Beine und sieht mich an. Ich nicke und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. "Also noch mal. Mary hör gut zu: Wir haben ein Buch, indem beschrieben steht, wie man einen Teil der Seele vom Körper trennt. Und das ohne dass der Betroffene Schaden nimmt. Wir haben alles, was man dazu braucht. Du musst Noxumbra nur in dem Moment, in dem ich die Formel aufsage, küssen. Das ist alles!" erklärt Matt. "Bist du sicher, dass es klappt?" frage ich nach und straffe meine Schulten. "Ja, Bin ich mir." Nickt mein Ersatzvater. "Mary-Rose! Halte dich von Argenda Mors fern! Der gehört mir!" Alex sieht mich fest an. Mary-Rose. Alex nennt mich nie so. Es muss ihm verdammt ernst sein. Ich hebe den Kopf und sehe ihn an. "Was? Nein Alex. Lass ihn in Ruhe. Er hat damit nichts zu tun. Im Gegenteil. Er hat mir geholfen!" meine ich und halte Alex am Arm fest. "Mit dir hat er nichts zu tun, aber dafür umso mehr mit mir." Alex zieht mich nah an sich heran und blickt mir tief in die Augen. "Alex....." flüstere ich und sehe ihn an. Ich verstehe nicht was hier abgeht. Das Einzige was mir durch den Kopf huscht ist der Gedanke dass Sarah, meine geliebte Freundin tot ist. Umgekommen, weil sie mir das Leben gerettet hat. Und dafür wird Noxumbra, dieses Scheusal bezahlen. "Du musst es nicht verstehen. Es reicht wenn du dich von diesem Vampir fern hältst!" ein kleines Lächeln schleicht über seine Lippen, ehe er mich küsst. Als sich unsere Lippen lösen, sehe ich Alex noch einmal kurz an und nicke. "Aber mach ja keinen Scheiß, Zähnchen!" sage ich eindringlich, ehe ich mich zu den anderen umdrehe. "Hört mir zu. Ihr müsst mitspielen. Ich weiß nicht wie dieser irre Vampir reagieren wird. Ihr müsst versuchen zu verstehen was ich tue. Schafft ihr das?" Als Antwort bekomme ich ein einstimmiges Nicken. "Okay, dann wollen wir mal!" meine ich, atme noch nochmals tief durch und trete dann wieder vor Noxumbra. Noch immer steigt Rauch auf. Stickige Luft dringt in meine Lungen ein und erschwert mir das atmen. Ich kann durch diesen Dunst fast nichts erkennen. Doch plötzlich höre ich einen schmerzhaften Aufschrei. Ich drehe mich um und erblicke Dan. Sein Körper steht in Flammen und er sinkt schreiend zu Boden. Sofort laufe ich auf ihn zu. "DAN!!!!!!!!" schnellstens lösche ich ihn mit Hilfe des Elements Wasser. Keuchend und röchelnd stemmt sich mein bester Freund auf die Unterarme. "Dan, alles okay bei dir?" frage ich und knie mich neben ihn. "Ging mir nie besser!" lächelt Dan schief. Ich will sein Shirt hochheben, doch als Dan aufschreit, lasse ich es. Der schwarze Stoff hat sich durch die große Hitze in die Haut gefressen. Der Gestank von verbranntem Fleisch und Blut ist kaum auszuhalten. "Dan, du musst hier sofort weg. Hier ist es zu gefährlich! Außerdem bist du verletzt. Los jetzt komm!" sage ich, stütze ihn auf mich und laufe mit ihm so schnell ich kann, an den Waldesrand zurück. Dort lehne ich ihn gegen einen Baumstamm, lege ihm meine Jacke drüber und küsse ihn auf die Stirne. "Dan, halt schön durch. Ich bin gleich wieder da. Ich muss nur schnell dieses Scheusal zur Strecke bringen!" meine ich und laufe zurück zu Matt und den anderen. "Levy, los geh du zu Dan, und achte auf ihn!" rufe ich ihr zu. Sie nickt und rennt zu Dan. Aber Moment mal. Noxumbra kann Dan nicht getroffen haben. Unmöglich. Der stand doch vor mir. Ich hätte es doch gesehen, wenn er auf meinen besten Freund gezielt hätte. Aber wer war es dann? Ich lasse meine Augen, schnell über meine Umgebung wandern. Und dann erblicke ich ihn. Er steht auf dem Hügel. Vor ihm das Bild von Alex' Eltern. In der Hand hält er ein Schwert. Meine Augen weiten sich. Argenda Mors hat wirklich ein Schwert in der Hand. Ich pack es nicht. Die lange Waffe leuchtet in Mondlicht gefährlich. Das blanke Metall wirkt ruhig und gelassen auf mich. Ich wende meinen Blick ab und sehe meine Freunde an. Und dann schalte ich. Wo ist Alex???!!!! Ich drehe mich suchend im Kreis. Doch ich sehe ihn nirgendwo. "Matt, wo ist Alex?" frage ich. Dabei kann ich das Zittern in meiner Stimme nicht unterdrücken. "Da oben!" Matt deutet mit der Hand auf den Hügel. Und dann sehe ich Alex. Meine Atmung steht still und ich werde für einige Augenblicke bewegungsunfähig. Da steht er. Gegenüber von dem Vampir mit den gelben Augen. Auch Alex hält ein Schwert in der Hand. Die Klinge blitzt silbern im Mondschein. Ich fasse es nicht. Das ist jetzt alles nur ein böser Traum. Nichts davon ist wahr. Ich wache bestimmt gleich auf. "MARY! PASS AUF!" schreit Sebastian und reißt mich zu Boden. Über unseren Köpfen saust ein Wirbel vorbei. "Das war knapp." Keucht Sebastian erschrocken. Ich nicke atemlos und springe wieder auf. "Hör zu Mary. Alex weiß was er tut. Glaub mir. Er wartet schon so lange auf ein Treffen mit Argenda Mors. Alex ist stark und beherrscht den Kampf mit dem Schwert. Mach dir keine Sorgen um ihn." Erklärt mir Sebastian. Ich reiche ihm die Hand und helfe ihm hoch. "Okay. Bereit?" frage ich und sehe Matt an. Dieser nickt stumm. "Okay." Flüstere ich. "NOXUMBRA!!!!!!!!!!! HILF MIR!!!!!!!!!!!!!! BITTE!!!!!!!!!!!!!!" schreie ich so laut ich kann. Dann laufe ich durch den Rauch, der sich immer mehr und mehr verzieht. "COR!!!!!!!!! HILFE!!!!!!!!!" schreie ich ein weiteres Mal. "MARY!" dringt die Stimme des Vampirs an mein Ohr. Zufrieden verlangsamere ich meine Schritte und beginne zu humpeln. Ich mache alles aus einem Impuls heraus. Ich nehme nichts mehr richtig wahr. Alles um mich herum ist leicht verschwommen. Ich kann das Chaos das in meinem Kopf herrscht nicht mehr ordnen. Fast kommt es mir so vor, als wüsste ich nicht mehr genau was ich tue. Und doch, ich weiß ganz genau was ich mache. Ich kämpfe für mein Leben. Für mein Leben mit meinen Freunden. Für mein Leben ohne Noxumbra. Ich kämpfe für Sarah. Und für alle die ich liebe. Und wenn ich dafür sterben muss. "Mary! Da bist du ja! Gott, was für ein Glück. Geht es dir gut?" Noxumbra taucht vor mir auf und zieht mich in seine Arme. "Cor.....ich....meine Kraft....." keuche ich und lasse mich fallen. "Geht es dir gut? Was hast du? Alles okay?" Noxumbra sieht mich panisch an. "Ja!" nicke ich und lege dann meine Lippen auf seine. Dann warte ich ab. Ich weiß nicht was weiter geschehen wird, was jetzt kommt. Ich spüre nur die Lippen dieses Ekels auf meinen, rieche den Rauch und..... höre Kampfgeschrei! Ich zögere noch einige Sekunden. Doch dann höre ich Alex schreien. Ich stoße Noxumbra von mir, springe wie von der Tarantel gestochen und laufe an den Rand des Hügels. Dort bleibe ich erstarrt stehen. Metal prallt aufeinander, Funken sprühen, Stein zerbröckelt und Schreie hallen durch die Nacht. Ich sehe Alex und Argenda Mors. Die beiden stürmen immer und immer wieder aufeinander zu. Schlagen mit ihren Schwertern aufeinander ein. "DU BIST AN ALLEM SCHULD!!!!!!!!" höre ich Alex schreien. "Schuld? An was? Ich soll Schuld sein dass du zu schwach warst deine Eltern zu beschützen? Ich bin schuld daran dass du alles verloren hast? Ich bin schuld daran dass du nun ein Vampir bist? Schuld solltest du lieber dir selbst geben. Nicht mir!" die eisige Stimme des älteren Vampir jagt mir einen Schauer über den Rücken. Was geht hier ab? Wieso hilft Argenda Mors zuerst mir und kämpft dann gegen Alex? Und warum zum Teufel mit einem Schwert? Plötzlich stolpert Alex über einen kleinen Stein und fällt. Aregnda Mors lächelt ihn kalt an und lässt dann sein Schwert niedersausen. "NEIN!!!!!!!!!!!!! STOP!!!!!!!!!!!!!!" schreie ich und laufe auf den Hügel hinauf. Argenda Mors sieht mich verwirrt an und hält in seiner Bewegung inne. "Rose, halt dich da raus! Das braucht dich nicht zu kümmern!" Alex steht auf und stößt mich beiseite. Das kenne ich doch irgendwoher?! Genau, damals als ich diesen Vampirjäger angeschleppt habe und Alex gegen ihn gekämpft hat. Da hat er mich auch weggestoßen. "Na klar. Es braucht mich ja nicht zu kümmern wenn du abkratzt. Schon klar! Sag mal GEHT'S NOCH?" meine ich sauer. "Mary-Rose, Alex hat Recht. Kümmere dich lieber um Cor." Argenda Mors sieht mich freundlich an. "Darf ich fragen, warum du mir hilfst und dann gegen Alex kämpfst?" ich sehe direkt in ein gelbes Augenpaar. "Es geht um Dinge die schon lange, lange Zeit zurück liegen und nun endlich aus der Welt geschafft werden müssen! Und nun geh beiseite!" Argenda Mors stößt mich den Hügel hinunter und ich pralle hart mit dem Kopf auf. Mir wird schwarz vor Augen, mein Kopf beginnt augenblicklich zu dröhnen und brennender Schmerz durchfährt den hinteren Teil meines Kopfes. Ich beiße die Zähne zusammen, atme tief durch, rapple mich auf und fahre mit meiner Hand auf den Hinterkopf. Etwas nasses, Warmes fließt über meine Hand. Na toll. Jetzt hab ich auch noch eine Platzwunde am Kopf. "Vielen, herzlichen Dank auch! Arschloch!" schreie ich Argenda Mors zu. "Mary-Rose! Um Himmels Willen. Wie ist das geschehen?" Noxumbra steht plötzlich vor mir und sieht mich an. "Ich dachte Argenda Mors hätte geschrieen und braucht Hilfe. Deshalb bin ich aufgesprungen! Und das bisschen Blut ist doch halb so schlimm. Meine ich. Vorsichtig tastet Cor meinen Kopf ab. Ich sehe hinter ihn. Aus dem Rauch tauchen Matt, Sebastian, Tray, Ary, Jeremy und Jason auf. Anscheinend hat der mächtige Vampir sie noch nicht bemerkt. Jetzt muss ich handeln. "Cor. Es tut mir so Leid. Ich....ich....." "Schon gut. Hauptsache, du hast dich nun auf das Wesentliche besinnt!" lächelt Noxumbra mich an. "Oh ja. Das habe ich!" säusle ich und verschließe seine Lippen mit den Meinigen. Ich schließe die Augen und harre auf das was nun kommen mag. Und dann ganz plötzlich höre ich Wörter. Nehme dessen Klang wahr. Doch ich verstehe sie nicht. Diese Sprache ist mir völlig fremd. Hinter mir höre ich das Geräusch der aufeinander prallenden Schwerter. Ich spüre wie Noxumbra sich von mir lösen will, doch ich drücke mich an ihn und verschränke meine Arme hinter seinem Nacken. Und dann wird mir schwindelig. Kalter Schweiß bildet sich auf meiner Stirne, ich beginne zu zittern und mir wird unheimlich schlecht. Ich merke wie ich der Realität entzogen werde. Dann wird mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Ganz plötzlich, aus heiterem Himmel durchfährt mich unsagbarer Schmerz. Quälend schreie ich auf. Ich halte das nicht aus. Es fühlt sich an, als würde mein Körper in Zwei gerissen werden. Meine Muskeln brennen. Sogar das Atmen bereitet mir Höllenqualen. Und dann fühle ich wie etwas aus mir heraus gezogen wird. Wie mir ein Teil meines Ichs weggenommen wird. Ich kann nicht beschreiben wie es sich anfühlt. Es macht mich glücklich und zugleich unheimlich traurig. Ich fühle mich befreit und doch macht sich ein beklemmendes Gefühl in mir breit. Doch schon eine Sekunde später macht sich Todesangst in mir breit. Ich bekomme keine Luft mehr. Ich spüre wie ich immer und immer wieder einatme aber nicht ausatmen kann. Ich strecke meinen Brustkorb weit hinaus und meine Arme zurück. Meine Augen sind weit aufgerissen, doch ich sehe nichts außer Schwärze. Einige Sekunden vergehen. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Oder ist es doch mehr als nur ein paar Augenblicke? Noch immer bekomme ich keine Luft. Nackte Angst und pure Panik beherrschen mein Denken und meinen Körper. Noch immer glühen meine Muskeln. Höllenqualen stehe ich gerade in diesem Augenblick durch. Und ganz plötzlich ist alles vorbei. Der Schmerz ist verschwunden, die Todesangst und die Panik. Alles ist weg. Alles. Auch all die anderen Gefühle sind verschwunden. In mir macht sich eine Leere breit. Aber es ist seltsam. Diese Leere ist nicht unangenehm oder schmerzend. Ich fühle mich eher, ja wie fühle ich mich? Ich fühle mich wie >ICH<. Wie Mary-Rose. Ich blinzle ein paar Mal und dann kann ich wieder meine Umgebung erkennen. Noxumbra steht vor mir. Sein Gesicht kreidebleich, seine Gesichtszüge völlig entgleist, seine Augen weit aufgerissen und seinen Mund leicht geöffnet. Dann geht er plötzlich in die Knie. "MARY! Alles okay bei dir? Du hast es überstanden!" Jason kommt auf mich zu gerannt und schließt mich überglücklich in seine Arme. Doch ich kann meinen Blick nicht von Noxumbra abwenden. Er sitzt da, wie ein Häufchen Elend. Ich spüre die Freude von Jason, doch ich nehme ihn nicht wirklich wahr. Mein Blick haftet noch immer auf Noxumbra. Ich schüttle den Kopf und drücke Jason sanft von mir. "Jason, warte kurz!" meine ich und gehe auf den am Boden kauernden Vampir zu. "Noxumbra! Hey Cor." Ich knie mich zu ihm und hebe seinen Kopf an. "Was hast du getan? Was hast du bloß getan?" flüstert er und sieht mir in die Augen. "Ich habe gar nichts getan. Es war der freie Wille des Teiles meiner Seele, der dich liebt." Meine ich. "Schwachsinn! Du redest nur Scheiße!" schreit Noxumbra und springt auf. "Cor. Bitte! Sieh es ein. Es ist vorbei! Ein für alle mal!" ich erhebe mich ruhig und sehe ihn sanft an. "Du hast mir alles genommen. Alles, was mir geblieben ist!" schreit er. "Das war dein Schicksal!" sage ich und trete auf ihn zu. "Schicksal? SCHICKSAL?????!!!!!!!! Dann werde ich dein Schicksal um einiges erschweren!" zischt der Vampir und stürmt an mir vorbei. Ich drehe mich um und erblicke Levy, Dan, Tray und Ary die gerade auf mich zu kommen. Dan wird von Ary und Tray gestützt. Levy läuft voraus. "WEG VON DORT!!!!!!!!! SOFORT!!!!!!!! HAUT AB!!!!!!!!!" schreie ich panisch und stürme los. Doch ich kann Noxumbra nicht mehr einholen. Mein Körper ist viel zu schwach. Ich merke wie ich langsamer werde. Ich kann nicht mehr. Nun bin ich wirklich an meine Grenzen gestoßen. Doch ich beiße trotz dieser Erkenntnis die Zähne aufeinander und laufe weiter. Schon ist der mächtige Vampir bei Levy und packt sie an der Kehle. Meine Freundin schreit, weint, tritt und kratzt. Doch sie ist im eisernen Griff des Vampirs, dessen Herz so sehr schmerzt, gefangen. "NOXUMBRA!!!!!!!!!!!" schreie ich und habe ihn fast erreicht als ich ein Knacken höre. Ich bleibe plötzlich wie angewurzelt stehen und reiße meine Augen auf. Meine Pupillen werden Stecknadelkopf groß und treten auf den Höhlen hervor. Achtlos lässt Noxumbra Levy zu Boden fallen. Noch bevor sie den Boden berührt ist sie tot. Leblos bleibt sie auf dem aufgeweichten Untergrund liegen Ihr Kopf ist völlig verdreht und ihre Augen sind weit aufgerissen. Levy sieht mich aus starren, trüben, glanzlosen Augen an. Und genau in diesem Moment wird mir klar was ich schon vor einigen Sekunden erkannt habe, aber nicht wahrhaben wollte: Levy ist tot. Meiner lieben Freundin wurde gerade das wertvollste genommen. Ihr Leben. Ich stehe noch wenige Augenblicke da und starre Levy an. Doch als ich einen Ast knacken höre, wende ich meinen Blick ab. Der mächtige Vampir geht langsam auf Dan und meine beiden anderen Freunde zu. Die drei stehen da, unfähig sich zu bewegen. Ihre Augen starren nur auf Levy, die mit weit aufgerissenen Augen am Boden liegt. Dass Noxumbra ihnen immer näher kommt, bemerken sie überhaupt nicht. "NEIN!!!!!!!!!" schreie ich und stürme wieder los. Im letzten Moment erreiche ich den Vampir, packe ihn am Arm und schleudere ihn mit aller Kraft zurück. Dann stelle ich mich vor meine Freunde. "Fass sie nicht an! Du hast schon genug Leid angerichtet!" gifte ich böse. "Noch nicht genug!" Noxumbra richtet sich auf und sieht mich kalt an. "Ich bitte dich. Verschwinde. Ich will dir nichts tun. Ich kann dich verstehen. Ich weiß was Liebe ist. Aber deine Liebe ist nun weg. Ist verschwunden. Sie wartet auf dich." Meine ich sanft und sehe ihn traurig an. "Pah! Was weißt du schon von Liebe?" "Genug um zu wissen wie schmerzhaft es ist seine Liebe zu verlieren. Ich weiß was du nun erleidest. Aber dadurch dass du nun wahllos tötest, wird der Schmerz auch nicht weniger. Bitte glaub mir!" meine Stimme klingt schon fast flehend. Ich merke dass mich meine Kraft allmählich verlässt. Meine Bewegungen werden schwerfälliger und das Sprechen strengt mich zunehmend an. "Ich soll dir glauben? Das ich nicht lache!" der mächtige Vampir sieht mich verbittert an. "Nox....." "Sei still. Halt deinen Mund! Ich will nichts mehr hören!" schreit er mich an. "Aber...." Traurig sehe ich zu Boden. Ich wollte nicht dass Noxumbra leidet. Ja, es stimmt, ich wollte Rache für Sarah. Ich wollte dass er genauso leidet wie ich. Aber jetzt wo ich ihn so sehe, schmerzt es mich. Ich will nicht gleiches mit gleichem vergelten. Das ist der falsche Weg. "Es tut mir Leid!" flüstere ich und will mich umdrehen. Doch plötzlich leuchtet mein Anhänger auf und beginnt zu schweben. "Wa....was ist hier los?" stottere ich. "Cor. Mein Geliebter Cor. Komm mit mir. Hier ist kein Platz für uns beide." Höre ich eine sanfte, weiche Stimme. Noxumbra sieht verwundert auf. Ich hebe meinen Blick und sehe vor mir eine junge Frau stehen. Ihr weißes Gewand strahlt so hell, wie die Sonne und ihre blonden, gelockten Haare fallen ihr über die Schulter. Sie streckt die Hand nach Noxumbra aus, der diese auch ergreift. "Mary-Rose. Ich danke dir für alles. Du hast uns gerettet! Ich danke dir!" lächelt mich die Frau an. Ihre blauen Augen strahlen glücklich und befreit. Ich bringe einzig und alleine ein Nicken zustande. "Leb wohl!" bei diesen Worten umspielt ein sanftes Lächeln die Lippen des mächtigen Vampirs. Er schließt die Frau in seine Arme, dann verblassen die beiden. Lösen sich immer und immer mehr in Luft auf. Ich stehe einige Minuten da, und realisiere nicht was gerade geschehen ist. Ich verstehe es nicht. In meinem Kopf herrscht völlige Leere. Nicht ein Gedanken ist darin. Ich starre völlig apathisch auf die Stelle wo Noxumbra gerade eben noch stand. Was ist geschehen? Wo ist er hin? Wer war diese Frau? Plötzlich tauchen tausend Fragen in meinem Kopf auf. Ich schüttle energisch den Kopf. Das kann nicht wahr sein. Es geschehen Dinge die ich nicht erklären kann. Zuviel passiert hier und jetzt. Zuviel Eindrücke, zu viele Gedanken, zu viele Gefühle. Doch dann begreife ich, was gerade geschehen ist. Was mir eben widerfahren ist. Ich schließe kurz die Augen, atme tief durch und öffne sie wieder. "Lebt wohl, ihr beide! Ich wünsche euch alles Glück dieser Welt!" lächle ich. Und jetzt verlässt mich meine Kraft. Ich sinke schwer atmend zu Boden und stütze mich auf meine Hände. "Mary!" schreit Dan und kommt auf mich zu gehumpelt. "Alles okay! Mir geht es gut. Ich muss nur ein wenig verschnaufen." Wehre ich ab und setze mich hin. Dann dringt ganz plötzlich wieder Kampfgeschrei an mein Ohr. ALEX!!!!!!!!!!! Ich springe auf und renne auf den Hügel zu. Von einem Kampf, Grenzenüberschreitung und einem Sieg mit Schmerzen. -------------------------------------------------------------------- Du sitzt mitten auf dem Teller doch du kommst nich über den Rand. Du kannst nur seh'n was man dir zeigt und du frisst zu gern aus der Hand. Du lernst oral und alles kennen, was mit dir im Käfig lebt. Mit aller Kraft hältst du die Augen zu doch es ist längst zu spät. Du hast es geseh'n. Die Welt ist soviel mehr. Du lässt dich gern verasch'n doch du weißt es macht dich leer. Du denkst die Welt wär anders und du bist nur irgendwer. Mit Wahnsinn macht man dich gesund, doch da ist so viel mehr. Noch soviel mehr. Du tanzt gern nah am Abgrund nur springen kannst du nicht. Denn ein kleiner, dünner Faden hält dich immer noch zurück. Und du möchtest schreien, doch es geht nicht, denn dein Mund ist zugeklebt. Aber man hat dir beigebracht, dass aller Hass vorüber geht. Du hast es geseh'n. Die Welt ist soviel mehr. Du lässt dich gern verasch'n doch du weißt es macht dich leer. Du denkst die Welt wär anders und du bist nur irgendwer. Mit Wahnsinn macht man dich gesund, doch da ist so viel mehr. Noch soviel mehr. Noch soviel mehr. Mehr. Mehr. Immer wenn dich jemand ruft, erschrickst du und wirst blass. Niemandem kannst du erzählen, was es mit dir macht. Und du träumst nur von dem Tag an dem du aufwachst aus dem Traum. Und du glaubst so fest daran, du verlierst gegen Zeit und Raum. Du hast es geseh'n. Die Welt ist soviel mehr. Du lässt dich gern verasch'n doch du weißt es macht dich leer. Du denkst die Welt wär anders und du bist nur irgendwer. Mit Wahnsinn macht man dich gesund, doch da ist so viel mehr. Noch soviel mehr. Noch soviel mehr. Mehr. Mehr. Das ist mehr. (Etwas; Käfig) "ALEX!" schreie ich und laufe den Hügel hinauf. Er und Argenda Mors stehen sich gegenüber. Ein Blick genügt und ich weiß wie es um ihn steht. Seine Haltung ist leicht gebeugt, sein Brustkorb hebt und senkt sich schnell und seine Hand, die das Schwert umklammert zittert. Er kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Seine rechte Wange ziert ein schmaler, dünner Schnitt, aus dem Blut sickert. Mein Blick wandert zu Argenda Mors. Auch er scheint erschöpft zu sein. Sein Mantel liegt achtlos weggeworfen neben dem Grabstein. Sein schwarzes, rüschenbesticktes Hemd ist schon ziemlich zerfetzt. Auch er atmet schnell und unregelmäßig. In seiner schwarzen Hose ist ein großes Loch. Dunkelrotes, fast schwarzes Blut läuft an dem Hosenbein hinab. Auf den ersten Blick würde ich sagen, beide sind gleich stark. Aber das kann nicht sein. Argenda Mors ist viel stärker. Ich habe es doch in seinen Augen gesehen. Habe es gespürt. Der mysteriöse Vampir ist noch mächtiger als Noxumbra es war. Aber warum setzt er seine Kraft dann nicht ein? Wieso spielt er mit Alex? Ich verstehe das nicht. Und warum ist er dann verletzt. Oder..........kann.....ich...... ich..... mich..... so getäuscht haben??? Habe ich Alex so sehr unterschätzt? Ist Alex vielleicht noch mächtiger als ich zuerst dachte? Nein! Ich schüttle den Kopf und will zu Alex laufen, als ich an der rechten Schulter gepackt, und zurück gehalten werde. "Wie sieht es aus?" Matt tritt neben mich und lässt meine Schulter los. "Nicht so gut. Kannst du mir verraten weshalb Alex diesen Vampir so sehr hasst?" frage ich. Matt wird nicht zulassen, dass ich mich einmische. Und Alex will es auch nicht. Aber ich kann doch nicht einfach zusehen wie mein Zähnchen stirbt. Ich bin hin und her gerissen. Alex kämpft für oder um etwas, dass ich nicht verstehe. Und er würde dafür sogar sein unsterbliches Leben beenden. Aber ich kann doch nicht einfach bloß zusehen. Ich will Alex helfen. Will ihm beistehen. Doch wie soll ich das machen? Ich schaffe es doch gerade mal so, mich auf den Beinen zu halten. Mein Kopf dröhnt noch immer und aus der Platzwunde sickert unaufhaltsam Blut und fließt mir warm den Nacken hinunter. Ich atme schwer, auf meinen Schultern ruht die ganze seelische und körperliche Last der letzten Tage. Nervös huschen meine Augen hin und her. Was soll ich bloß tun? Doch dann werde ich von einer vertrauten Stimme aus den Gedanken gerissen. "Weil er es war, der Alex' Familie ausgelöscht hat. Er war es der Alex zu einem Vampir gemacht hat. Argenda Mors hat Alex alles genommen, was er besaß. Und dafür will Alex sich nun rächen. Bevor er gemeinsam mit dir hier her nach London kam, war er auf der ständigen Suche nach seinem Erschaffer. Doch er fand ihn nicht. Und heute Abend, hat Alex seinen "Meister" gespürt. Seitdem ist er wie ausgewechselt. Sieh ihn dir doch mal an. Soviel Hass auf eine Person habe ich bis jetzt noch nie bei ihm gespürt. Sebastian legt seine Hand wieder auf meine Schulter. Ich sehe Sebastian verwirrt an. "Aber ich dachte....eine Intrige...wie kann dass denn dein? Ich dachte du...." frage ich und wende mich wieder dem Kampf zu. "Ja, es war auch eine Intrige. Miranda war die Zofe von Alex' Mutter. Sie liebte Argenda Mors und spinnte Lügen. Argenda Mors brachte Alex' Eltern gemeinsam mit drei anderen Vampiren um. Alex hat alle getötet. Außer Argenda Mors. Und nun will er endlich Rache nehmen. Ich weiß, dass er dir etwas Anderes erzählt hat. Aber sein Schmerz sitzt nach so langer Zeit noch immer viel zu tief um darüber zu sprechen." Erklärt Sebastian. Seine Augen ruhen auf seinem besten Freund. Ich sehe wieder zu Sebastian. Was? Wieso? Ich verstehe das nicht. Wer ist dieser Argenda Mors? Wieso hat er Alex' Eltern getötet? Warum ist er so verbittert? Mein Blick haftet auf dem wahrscheinlichen Mörder von der Herzogsfamilie Grado. Immer und immer wieder gleiten meine Augen über ihn. Tausend Gedanken schwirren mir durch den Kopf. So viele Fragen die nach einer Antwort schreien. Doch nicht eine Frage davon wird mir beantwortet. "Du hast meinen Eltern dies alles angetan!" schreit Alex und läuft auf seinen Gegenüber zu. Ich schrecke hoch und erkenne die Situation. "ALEX!!!!!!" schreie ich doch es ist zu spät. In einer blitzschnellen Bewegung, ist der alte Vampir ausgewichen und rammt sein Schwert rückwärts ins Alex' Schulter. Ächzend sinkt er Verwundete zu Boden. Argenda Mors lächelt kalt und schleckt dann mit seiner Zunge über die blutbefleckte Klinge. Nun kann mich nichts mehr halten. Ich reiße mich los und stürme keuchend meinem Geliebten. "Alex. Bist du okay? So halbwegs wenigstens?" frage ich nach einem Blick auf die Wunde und streiche über seine Wange. "Ja, könnte nicht besser sein!" lächelt er schief. "Mein Zähnchen. Gott sei Dank." Lächle ich. "Wo ist Noxumbra?" Alex stützt sich auf sein Schwert und erhebt sich mühsam. "Der ist weg. Und er kommt auch nie mehr wieder. Stell dir vor, ich kann für immer bei dir bleiben. Lass uns Heim gehen. Bitte!" meine ich sanft und sehe Alex tief in die Augen. "Nein. Zuerst werde ich das hier beenden." Alex hustet Blut. "Dann lass es mich beenden. Bitte." Ich stütze Alex, der wankt. "Nein. Ich erledige das alleine!" Alex stößt mich von sich. "Aber...." "Kein Aber! Halt meine kleine Rose schön fest!" grinst Alex seinen besten Freund an. Augenblicklich spüre ich wie zwei Hände mich fest an den Schultern packen. Na toll. Wollt ihr mir nicht gleich eine Hab-mich-lieb-Jacke anziehen? So eine weiße Weste würde sehr gut dazupassen! Ich schnaube verächtlich und versuche mich von Sebastians Händen zu befreien. Doch es ist sinnlos. Ich lasse den Kopf hängen und fluche hörbar gegen Sebastians Loyalität. Ich bin viel zu schwach um mich aus Sebastians Griff zu befreien. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles in meinem Kopf ist so verworren und nichts passt zusammen. Bilder, Erinnerungen, Gefühle, Gedanken, alles versucht sich in meinem Kopf einen Platz zu erhaschen. "DU WIRST STERBEN!!!!!!!!!" Ich blicke auf und sehe wie Alex und sein Feind aufeinander zulaufen. Das Geräusch von klirrendem Metal weht durch die Luft. Die beiden Vampire lassen ihre Schwerter immer und immer wieder aufeinander sausen. Keiner der beiden will aufgeben. Ich kann sehen, wie Alex an seine Grenzen stößt. Er kann nicht mehr. Doch plötzlich hebt Argenda Mors seine Hand und Alex prallt mit voller Wucht gegen einen großen Grabstein. Mit einem schmerzhaften Schrei sinkt er an diesem herunter. Der Vampir mit den langen, pechschwarzen Haaren geht siegessicher und langsam auf Alex zu und bleibt vor ihm stehen. Mit der flachen Seite des Schwertes hebt er das Kinn des Jüngeren an und lächelt kalt und boshaft. "Du bist feige!" ächzt Alex und sieht ihm fest in die Augen. "Feige, aber der Gewinner!" Argenda Mors will gerade zum letzten Schlag ausholen als er von einem Windwirbel erfasst wird und einige Meter zurück gedrängt wird. Verwundert sieht er auf. Ich drehe meinen Kopf nach Rechts. Sebastian neben mir hat seine Hände zu Fäusten geballt und sieht stark und fest in die gelben Augen Argenda Mors. "Halt dich da raus! Ich will deine Hilfe nicht!" schreit Alex vom Grabstein aus. und stemmt sich mit seiner aller letzten Kraft in die Höhe. Doch er bricht sofort wieder zusammen und bleibt leblos am Boden liegen. "Das wirst du büßen!" zische ich und stolpere zu Alex. "Zähnchen. Hey Süßer!" meine ich leise und hebe seinen Oberkörper an. Doch Alex hat sein Bewusstsein verloren. "Na warte!" gifte ich und erhebe mich langsam. "Auf was denn? Gegen Noxumbra magst du vielleicht gewonnen haben, aber nicht gegen MICH! Du wirst verlieren und kläglich untergehen!" lächelt der Vampir mit den gelben Augen, die belustigend aufblitzen. "Oh Nein! Es wird so enden, wie es begonnen hat. WIR werden siegen!" flüstere ich. "Meinst du wirklich? Du hast ja nicht einmal die Kraft dazu!" Argenda Mors sieht mich abwertend an. "Glaubst du?" meine ich und schließe die Augen. Ich konzentriere mich auf: Wasser, ein wilder Gebirgsfluss und ein Wasserfall, Feuer, der große Feuerball der am Abend und am Morgen in 3 verschiedenen Farben erstrahlt, an die Erde, große grüne Bäume die ihre Wurzeln tief in die braune Erde stecken, Luft, wie ich auf der Klippe meiner Heimatstadt stehe und den Wind in meinem Gesicht spüre. Dann öffne ich die Augen. Argenda Mors sieht mich fassungslos an. "Niemals wirst du siegen! Das schwöre ich dir! Selbst wenn ich dafür sterben muss!" bringe ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Dann öffne ich meine Hand. Augenblicklich beginnt es aus Eimern zu Regen, starker Wind kommt auf, Blitze zucken über den tief schwarzen Himmel und schlagen in die Bäume ein. Feuer entspringt. Die Erde beginnt leicht zu beben. Argenda Mors geht einen Schritt zurück und starrt auf meine Hand. "Das ist dein Ende!!!" schreie ich und lasse den Elementen freien Lauf. Ein Blitz erleuchtet die Umgebung, Donner grollt und übertönt die Schreie von Argenda Mors. Dann ist alles still. Der Regen geht genauso schnell wie er gekommen ist, das Beben der Erde hört auf, der Wind vergeht und das Feuer erlischt. Keuchend sinke ich auf meine Knie und stürze nach vorne. Mit meinen Händen kann ich mich gerade noch abfangen bevor ich mit dem Gesicht in den schlammigen Untergrund falle. Schweißperlen rinnen meine Stirn hinab, tropfen von meiner Nase auf den Boden und mein Atem bildet kleine Wölkchen in der eisigen Luft. Mein Körper zittert. Meine Muskeln werden schwach und können die Last meines Körpers nicht mehr tragen. Mein Kreislauf bricht zusammen und mir wird Schwarz vor Augen. In der Hoffnung die Dunkelheit vertreiben zu können, kneife ich die Augen zusammen, atme tief ein und aus und öffne sie dann wieder. Doch es hilft sehr wenig. Meine Umgebung dreht sich, alles beginnt leicht zu verschwimmen und ich merke wie meine Arme unter meinem gesamten Körpergewicht zu knicken drohen. Mit aller letzter Kraft stoße ich mich ab und falle dann nach hinten auf meinen Allerwertesten. "War das schon alles?" Argenda Mors taucht wie ein Schatten aus dem Rauch auf und stellt sich vor mich. Mühsam hebe ich meinen Kopf und blicke ihn an. Aus seinem linken Arm strömt Blut. Er lässt ihn schlapp nach unten hängen. Sein ebenso linkes Knie ist eingeknickt. Und aus einer Wunde auf der linken Stirnhälfte tritt ebenso dunkelrote Flüssigkeit aus. Ich habe ihn also nur auf der linken Seite erwischt. Wahrscheinlich konnte er noch früh genug ausweichen. "Warte nur!" zische ich. "Auf was denn? Dein Körper ist diese Anstrengung nicht gewohnt. Noch so eine Attacke von dir und du wirst sterben. Kläglich zu Grunde gehen. Aber bitte, versuch es nur! Dann erspare ich mir Arbeit!" amüsiert sieht mich der Vampir an. In seinen gelben Augen liegt Belustigung, Hass, Wut, Überlegenheit und reine Bosheit. "Ich werde dich fertig machen! Und selbst wenn ich dafür sterben muss! Du hättest Dan fast umgebracht. Und Alex mit fiesen Tricks fast besiegt. Und dafür wirst du bitter bezahlen!" ich mobilisiere all meine Kraftreserven und stemme mich hoch. Ich stehe nur wenige Zentimeter von dem mächtigen, alten Vampir entfernt. Unsere Nasen berühren sich fast und ich spüre seinen Atem auf meinem Gesicht. Gelbe Augen blicken starr in Blaue und Blaue sehen fest in Gelbe. "Was soll das werden?" lacht Argenda Mors. Doch er wendet seinen Blick nicht ab. "Warum hast du mir zuerst geholfen und dann willst du mich töten? Wieso hast du Alex' Eltern umgebracht? Wer bist du eigentlich wirklich?" frage ich. Das Sprechen bereitet mir mit jeder Silbe mehr Mühe. "Weil ich schon lange auf einen ebenbürtigen Gegner warte. Ich habe schon so lange darauf gewartet, jemanden zu finden, mit dem ich mich messen kann. Und nun ist die Zeit endlich gekommen! Wer ich bin? Ich bin Argenda Mors. Der älteste Vampir der auf Erden wandelt. Gemeinsam mit Cor und den anderen Mitgliedern. Doch leider, konnten sie nicht überleben. Grado hat sie alle umgebracht. Grausam ermordet. Und dafür wird er büßen. Das verspreche ich. Und wenn du dich mir in den Weg stellst, dann wirst du genauso sterben. Warum ich seine Eltern umgebracht habe? Weil sie wussten wer ich war. Was ich war. Sie wussten einfach zu viel. Und die Herzogin hatte zu viel Macht. Sie war genauso stark wie du. Und sie stellte eine Bedrohung dar. Es war die reinste Freude, die beiden zu töten." der Vampir mit dem pechschwarzen Haar lächelt kalt und schleckt sich über die Lippen. "Du bist so....lass es uns endlich beenden!" angewidert wende ich mich ab. "Wie du willst!" Argenda Mors hebt die Hand. Augenblicklich werde ich von starkem Wind nach hinten gedrängt. Nur mit aller Kraft kann ich standhalten. "Na warte!" ich versuche diesmal nicht die Augen zu schließen und konzentriere mich auf Feuer. Doch dann stoppe ich. Ich kann kein Feuer einsetzen. Der Wind würde es mir entgegen wehen, sobald ich meine Hand öffne. Genauso wie Wasser. Wind würde nicht viel helfen. Das Einzige was ich versuchen kann, ist Erde. Ich ziehe scharf die Luft ein und versuche mein Bestes. Doch es klappt nicht wirklich. Die Erde bebt zwar und Argenda Mors ist dadurch gezwungen seine Hand zu senken, doch mehr passiert nicht. Nur dass ich nun wirklich keine Kraft mehr habe und ins Schwanken gerate. "Zu mehr bist du nicht fähig? Schwache Leistung!" dröhnt die Stimme des mächtigen Vampirs in meinem Kopf. Doch ich nehme seine Worte fast nicht mehr wahr. Sie sind weit weg. Fast zu weit. Ich schüttle energisch den Kopf um wieder einen klaren Gedanken zu fassen, doch es hilft nichts. Um mich herum wird es immer dunkler. Ich sinke kraftlos auf die Knie und halte mich gerade noch so aufrecht. Was soll ich bloß tun? Ich kann nicht mehr. Ich habe absolut keine Kraft mehr in mir. Der Gedanke, dass ich, dass WIR verloren haben, schleicht sich in meinen Kopf und setzt sich dort fest. Wenn jetzt kein Wunder geschieht ist alles aus und vorbei. Argenda Mors steht vor mir und hebt seine Hand. Das kalte Metall der Schwertklinge blitzt im Mondlicht auf und ich höre wie es in der Luft surrt als es auf mich niedersaust. Ich kneife die Augen zusammen und warte auf das Ende. Doch nichts geschieht. Überrascht reiße ich die Augen auf und erblicke Luce. Er flattert vor mir. Argenda Mors hält kurz inne und beginnt dann zu lachen. "Luce. Der Rabe von Lady Grado. Hat sie ihn dir also geschickt. Als Beistand." Lacht Argenda Mors kalt mit einem besonders ironischen Ton bei dem Wort "Beistand" Lady Grado? Luce? Geschickt? Immer wieder dröhnen diese Worte in meinem Kopf wieder. Ich versuche krampfhaft einen Zusammenhang zu finden. Doch ich schaffe es nicht. Was hat das zu bedeuten? Ist es Luce, dem ich vertrauen soll? Und nicht Argenda Mors? Habe ich mich getäuscht und in irgendetwas verrannt? Habe ich mich an denjenigen geklammert der mir gerade am nächsten war? Kann das sein? Mit aller letzter Kraft stemme ich meinen ausgelaugten Körper hoch und stehe wankend vor dem gehässig grinsenden, Vampir. Luce setzt sich auf meine Schulter. Augenblicklich durchfließt mich eine seltsam angenehme Kraft. Sie ist warm und wohltuend. Ich komme in Versuchung die Augen zu schließen. Nur mit reiner Willensstärke halte ich dagegen. Ich spüre wie meine alte ganze Kraft wieder zurückkehrt und mein Kopf klar wird. Ich kann mich wieder mühelos konzentrieren. Meine Muskeln lassen sich wieder ohne Probleme anspannen und ich kann endlich wieder gerade stehen. Die Kopfwunde hört zu bluten auf und ich fühle mich von Sekunde zu Sekunde besser. Ich atme die frische, klare Luft ein. "Argenda Mors, das wird dein Untergang sein. Selbst wenn ich dafür mein Leben geben muss!" knurre ich böse. "Wie du meinst. Bis zum süßen Ende kleine Rose..." der Vampir wirft mir Alex' Schwert zu. Ich fange es auf und stelle mich in Position. Obwohl ich noch nie zuvor so eine Waffe in der Hand hatte, zweifle ich nicht. Luce auf meiner Schulter krächzt leise. Argenda Mors bügt sich schwerfällig nach seinem eigenen Schwert und hebt es auf. Ein leises Keuchen entfleucht seiner Kehle. Da er seinen linken Arm nicht mehr einsetzen kann, nimmt er das lange, kunstvoll geschmiedete Schwert in seine rechte Hand. "Dann los!" zische ich Argenda Mors lässt sein Schwert auf mich niedersausen. Ich halte das kalte Metall dagegen. Unter dem Hieb des Vampirs, sinke ich leicht zusammen. Obwohl er verletzt ist, hat er noch immer unglaubliche Kraft in sich. Ich sehe ihn fest an und hole dann zum Gegenschlag aus. Argenda Mors weicht zurück. Und so geht es weiter. Immer wieder schlagen wir mit unseren Schwertern aufeinander ein. Immer wieder spüre ich diese unermessliche Kraft meines Feindes. Doch seine Hiebe werden schwächer. Langsamer. Luce sitzt die ganze Zeit über auf meiner Schulter. Immer dazu bereit, mir zu helfen. Ich spüre diese seltsame Kraft in meinen Gliedern, die mich immer weiter treibt. Obwohl mein Körper nicht mehr kann, kämpfe ich weiter. Mit reiner Willenskraft bringe ich meinen Körper dazu sich zu bewegen. Doch dann passiert das Unglück. Ich stolpere über einen Stein und falle nach hinten. Noch in meinem Fall stürzt Argenda Mors auf mich. Mit gestreckter Schwertklinge springt er auf mich zu. Ich sehe alles wie in Zeitlupe. Argenda Mors, der mir seine Waffe in den Körper rammen will, Luce der von meiner Schulter fliegt, Sebastian, der Alex stützt und gemeinsam mit ihm mich zu rennen. Wie in Trance hebe ich den Arm, der das Schwert umklammert und schließe die Augen. Als ich hart am Boden aufpralle, warte ich auf den Schmerz. Warte auf die kalte Klinge die sich in meinen Körper bohrt. Doch nichts dergleichen geschieht. Ich öffne die Augen und blicke direkt in Gelbe. Ich spüre die eisig kalte Klinge an meinem Hals. Sie drückt sich gegen meine Kehle. Direkt auf meine Halsschlagader. Ich spüre wie Blut aus meiner Gurgel fließt. Es ist nicht viel, denn die Schwertspitze drückt nicht all zu fest gegen meine Hals. Schweiß rinnt mir die Stirne hinab, tropft von meiner Nase und ich versuche so flach wie möglich zu atmen. Noch immer starre ich Argenda Mors in die Augen. Doch dann stockt mein Atem. Ich erstarre. Entweder liege ich im Sterben oder die Augen des mächtigen Vampirs werden trübe. Verlieren ihren Glanz. Ich spüre wie der Druck auf meinen Hals weniger wird und das lange Schwert zu Boden gleitet. Argenda Mors gerät ins Schwanken und torkelt einige Schritte zurück. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich ihn weiterhin an. Noch immer halte ich das Schwert fest umklammert. Ich merke einen Druck auf dem Schwertarm. Langsam löse ich meinen Blick von meinem Feind. Meine Waffe steckt tief in Argenda Mors' Brustkorb. Direkt auf der linken Seite. Geistesabwesend erhebe ich mich. Ich blinzle ein paar Mal und richte mich dann gänzlich auf. Argenda Mors steht leicht gebückt vor mir. Ich ziehe mein Schwert aus seinem Körper. Unter einem lauten Schrei sinkt mein Feind auf die Knie. "Es ist vorbei!" sage ich und blicke auf ihn herab. "Noch nicht ganz!" lächelt er kalt. Ich höre einen schrillen Schrei und dann blendet mich gleißendes Licht. Schützend hebe ich meine Hand. Als ich sie wieder sinken lasse, sehe ich Luce tot am Boden liegen. Neben ihm kniet Argenda Mors. Ich merke wie Blut an meiner Wange entlang läuft. Ich verfolge mit der Handfläche die Blutbahn. Ich habe eine Platzwunde. Direkt an der linken Schläfe. Anscheinend hat mich der Angriff des Vampirs nur gestreift. Und Luce hat mich gerettet. Mein Luce. Auch er ist nun tot. Wie viel Qual muss ich denn noch erleben? Wann hat es endlich ein Ende? Ich schüttle den Kopf und verbanne diese Gedanken. "Das wirst du büßen!" zische ich eiskalt, nehme mein Schwert. Ich will gerade das Schwert niedersausen lassen, als mein Arm fest gehalten wird. Verwundert drehe ich meinen Kopf um. "Rose.......lass.....lass.....mich...lass es mich beenden. Ich habe schon so lange darauf gewartet. Bitte!" keucht Alex. Ich sehe ihn einige Zeit stumm an. Trete dann aber mit einem Nicken zur Seite und gebe Alex das Schwert. "Grado. Glaubst du wirklich, wenn du mich tötest, dass dein Schmerz weniger wird?" Argenda Mors ringt nach Luft. "Nein, aber mein Rachedurst ist endlich gestillt." Zischt Alex und tritt vor seinen Feind. Ich stehe daneben und kann nichts realisieren. Wie in Trance sehe ich zu wie Alex dem mächtigen Vampir das Hemd vom Körper reißt und ihn genau mustert. Doch Argenda Mors erwidert seinen Blick stolz und aufrichtig. Nicht einmal ein Funke Angst liegt in seinem Blick. Ich schüttle den Kopf und halte Alex am Arm fest. "Willst du wirklich dass es so endet?" Ich sehe Alex an. Wie soll es denn sonst enden? Dieses Scheusal wird für alles büßen. Für all das was er mir angetan hat!" Die Augen meines Geliebten sprühen förmlich vor Zorn und Wut. "Aber...sieh ihn dir doch mal an." Ich deute mit meiner Hand auf den am Boden knienden Vampir. "Rose. Hör mir zu!" Alex dreht sich zu mir um und legt seine Hände auf meine Schultern. Ich sehe ihm tief in die Augen. Dadurch kann ich nicht sehen, wie sich Argenda mors aufrichtet. Erst als der Vampir sein Schwert auf Alex niedersausen lässt reagiere ich. Ich stoße ihn zur Seite und spüre wie mich das kalte Metall durchbohrt. Es steckt tief in meinem Bauch. Ich torkle einige Schritte zurück und versuche nicht zu fallen. Alex liegt am Boden und starrt mich mit weit aufgerissenen Augen an. Panik und Angst liegt in ihnen. Ich schließe die Augen und atme tief in. Ich spüre wie mir das Blut aus dem Bauch rinnt. Spüre ich es über meine Haut hinab zum Boden läuft. Mir ist schlecht und ein Schwindelgefühl macht sich in meinem Kopf breit. Mit meiner letzten Kraft öffne ich die Augen, fasse nach dem Schwert und ziehe es mit einem schmerzerfüllten Schrei aus meinem Fleisch. Argenda Mors steht vor mir und lächelt mich eiskalt an. "Das wirst du büßen!" presse ich unter zusammengepressten Zähnen hervor. Ich nehme das Schwert des Vampirs in meine Hand und mobilisiere meine letzten Kräfte. Dann laufe ich auf meinen Feind zu und lasse das Schwert in einer fließenden Bewegung durch die Luft sausen. Einige Minuten verstreichen. Nichts, außer meiner schnellen, lauten Atmung ist zu hören. Kein anderes Geräusch vernehme ich. Es kommt mir vor, als würde die Welt still stehen. Als hätte der Wind zu wehen aufgehört. Ich blinzle einige Male und fokusiere meinen Blick dann auf Argenda Mors, der mich ungläubig anstarrt. Was dann passiert übersteigt mein gesamtes Denkvermögen. Wie ein Reißverschluss öffnet sich ein dünner, roter Riss. Er verläuft unterhalb seiner Augen. Langsam, mit einem feuchten Geräusch verbunden, zieht sich der rote Strich um seinen ganzen Kopf. Seine langen Haare sind unterhalb des Risses sauber abgetrennt. Die Oberhälfte seines Schädels rutscht seitlich hinab und kullert wie eine leere Schüssel umgedreht auf dem Boden. Während der restliche Körper vornüber in den Schlamm fällt starren mich die leeren Augen immer noch verkehrt herum an. Ich lasse mein Schwert zu Boden gleiten und ringe nach Luft. Ich spüre wie mich all meine Kraft verlässt. Der tote Körper des Vampirs löst sich langsam in schwarzen Staub auf. Auch sein Kopf wird zu Asche. Ich hebe ein aller letztes Mal meine Hand und erzeuge Wind. Die Asche wird über das Land verstreut. Übrig bleibt nur eine silberne Kette mit einem Anhänger. All dies geschieht in binnen weniger Augenblicke. Ich habe nicht einmal mehr die Gelegenheit um zu realisieren was ich gerade getan habe. Was ich gerade gemacht habe. Mein gesamtes Handeln wird von meinen Gefühlen gesteuert. Von Hass, Wut, Schmerz, Qual und Trauer. Als ich begreife was ich gerade getan habe, verlassen mich all meine letzten Kräfte. Ich habe ihn getötet. Ich habe ihn umgebracht. >ICH< war es. Ich habe soeben ein Leben ausgelöscht. Doch ich habe keine Kraft mehr um weiter über meine Tat nachzudenken. Ich spüre wie meine Umgebung verschwimmt. Kraftlos sinke ich auf die Knie. Es ist vorbei. Ich habe es wirklich geschafft. WIR haben es wirklich geschafft. Bevor ich nach hinten kippe, fasse ich nach dem Anhänger. Alex fängt mich auf. "Rose, wir habe es überstanden. Es ist wirklich vorbei!" Alex drückt mich fest an sich. "Ja, wir haben es wirklich geschafft." Flüstere ich leise. Zu mehr habe ich keine Kraft mehr. "Rose. Meine kleine Rose!" flüstert Alex und dreht mich zu sich um. Ich sehe demjenigen den ich so sehr liebe, tief in die Augen und lächle schwach. Dann senkt Alex seine Lippen auf meine. Still rinnen mir die Tränen über die Wangen. Endlich ist alles vorbei. Es ist überstanden. In meinem Kopf setzen sich nun tausende Gedanken fest. Wir haben gewonnen. Es ist vorbei. Sarah ist tot. Levy ist tot. Dan ist verletzt. Luce ist tot. Ich habe jemandem sein Leben genommen. Wir können gemeinsam weiterleben. In Ruhe und Frieden. "Engelchen!" höre ich die Stimme meines besten Freundes hinter mir. Ich hebe meinen Blick und sehe ihn an. "Gott bin ich froh. Es ist geschafft!" freut sich Dan. Ich nicke wortlos. "Mary!" Matt kommt auf mich zugelaufen und drückt mich fest an sich. "Vielen, vielen Dank. Ersatzpapi!" flüstere ich heißer. "Ersatzpapi?" lacht Matt. Ich nicke und bringe ein schwaches Lächeln für Ary, Tray, Jason und Jeremy zustande. Als Sebastian sich zu mir beugt, verblasst mein Lächeln und ich sehe betrübt zu Boden. "Hey Mary. Ist schon gut. Gib dir nicht die Schuld an allem. Sarah wusste was sie tat. Komm her!" meint Sebastian leise und drückt mich fest an sich. "Lasst uns nach Hause gehen!" Alex hebt mich hoch "Ja. Endlich nach Hause! Wir haben es überstanden!" Jason klopft Tray auf die Schulter. Ein leichtes, aber wehmütiges Lächeln umspielt seine fahlen Lippen. "Alex, lass mich runter!" fordere ich ihn leise, aber bestimmt auf. "Aber...du bist viel zu schwach!" Alex macht keine Anstalten mich zu Boden zu lassen. "Lass mich runter!" fordere ich ein weiteres Mal. Diesmal lauter, als zuvor. Er nickt und stellt mich auf die Beine. Augenblicklich drohen meine Füße wie Streichhölzer zu knicken, doch ich nehme all meine Stärke zusammen und bleibe stehen. Schwindel erfasst mich und mein Magen rebelliert. Ich bleibe ruhig stehen, atme regelmäßig ein und aus und schließe die Augen. Nach einigen Minuten, fühle ich mich in der Lage zu gehen. Langsam wanke ich den Hügel hinunter. Strauchle ein paar Mal und falle fast hin. Doch immer ist Alex zur Stelle und fängt mich auf. Dann stehe ich an meinem Ziel. Langsam versuche ich den kalten Körper von Levy hoch zu heben. Doch meine Kraft reicht dafür nicht mehr aus. Ihre Muskeln sind schon gänzlich steif und das erschwert mir mein Vorhaben. Jeremy tritt neben mich und hebt Levy hoch. Mit einer schnellen Bewegung schließe ich ihre Lider. Ich küsse ihre Stirne und drehe mich dann zu meinen Freunden um. "Lasst uns nach Hause gehen." Meine ich mit tränenerstickter Stimme. Obwohl der Schmerz in mir, so stark ist, dass ich denke sterben zu müssen, gibt es in meinem Herzen dennoch einen kleinen Teil, der glücklich ist. Ja, wir haben es geschafft. Wir haben Noxumbra und Argenda Mors wirklich besiegt. Wir haben es geschafft. Gemeinsam. Levy und Sarah haben ihren Teil dazu beigetragen. Sie sind nicht sinnlos gestorben. Sarah, Levy! Ich verspreche euch, ihr werdet nie in Vergessenheit geraten. Solange ich auf dieser Erde wandle werde ich dafür einstehen und euch in Erinnerung behalten! "Nach Hause!" Jeremy geht ohne ein weiteres Wort voraus. Ich sehe ihm kurze Zeit nach, fasse dann nach Alex' Hand und folge meinem Freund. Nach Hause. Diese beiden Wörter tun gut. Es ist schön sie zu hören. Ich drücke Alex' Hand fest und greife mit der anderen nach Sebastians. Er soll wissen, dass er nicht alleine ist. Nicht alleine mit seinem Schmerz und seinen Gefühlen. Denn ich fühle mit ihm. Sebastian wendet seinen Kopf zu mir und sieht mich mit einem Gemisch aus Freude, Glück, Trauer und Schmerz an. Ich nicke. Und dann beschreiten wir gemeinsam den Weg. Zuerst nach Hause und dann... Ja wohin unser Weg führen mag, das weiß ich nicht. Aber eines weiß ich ganz genau. Egal wohin unser Weg auch führt, wir werden ihn gemeinsam gehen. Immer und für immer. Es ist Nacht, und mein Herz kommt zu dir, hälts nicht aus, hälts nicht aus mehr bei mir. Legt sich dir auf die Brust, wie ein Stein, sinkt hinein, zu dem deinen hinein. Dort erst, dort erst kommt es zur Ruh, liegt am Grund deines ewigen Du. Vonm Abschied nehmen und einem neuen Leben. ------------------------------------------- Hiii meine Knuffels!!! So, und nun ist die FF zu Ende. Aus und vorbei. Sie ist abgeschlossen. Irgendwie schade. Ich möchte mich bei euch allen bedanken. Bedanken für eure Kommentare, für eure Ens und für eure Unterstützung. Ihr habt mir ehrlich eure Meinungen gesagt und mich aufgebaut. Dafür möchte ich mich bedanken. Ihr habt bei dieser Story mitgefiebert, mitgerätselt und euch Gedanken gemacht. Und ich habe sehr oft in eurem Kommetaren gelesen, dass ihr euch in die Personen hineinversetzen könnt. Das ist für mich die Mühe und Arbeit wert. Ich muss mich auch immer in die Person hineinversetzen können. Und wenn ich das ein klein wenig bei euch geschafft habe, ist das die mühe wert. Vielen, vielen Dank für alles. Vorallem bedanke ich mich bei Highheel, Tearless, Starwater, LaChouchoute, Bythia, Vina, Jani-chan, HarmonyMelody, Lenna, Nex_Caedes, Kohako-chan, Water2003, Peruka und Cleo-san. Tausend Dank für alles. Und zu guter letzt muss ich noch Sylvermortal danken. Er hat mal wieder den Kopf hinhalten müssen und das letze Kapitel betalesen müssen. Vielen, vielen Dank dafür. Von ihm ist auch die Idee mit dem Kopf rollen von Argenda Mors gekommen. Ich wär da nie draufgekommen. Dankeschön! *dich zu Bodenknuddel* Natürlich muss ich auch die Chaoten ganz lieb grüßen! ^^ So und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Epilog von "*Darkness*". *alle ganz dolle knuddel* eure DesertFlower°° Der Wind rauscht durch die Blätter, der Bäume. Wolken ziehen über das Himmelszelt und verdecken ab und zu den Mond. Die Sterne funkeln vom Himmel auf mich herab. Und ich stehe hier. Vor dem Grab meiner Freundin. Neben mir Alex und Sebastian. Langsam lassen Ary und Tray den Sarg aus hellem Holz in das ausgehobene Loch gleiten. Silbriges Mondlicht scheint auf uns herab. Lässt unsere Tränen funkeln wie Diamanten. Leises Schluchzen erfüllt die Luft. Der Wind trägt die Laute voller Schmerz und Trauer weit übers Land. All meine Freunde sind von tiefer Trauer erfasst. Still rinnen Ary und Tray die Tränen die Wangen hinab. Mit zusammengepressten Lippen lassen sie den Sarg völlig in die Erde. Kein Wort sagen sie. Nichts. Dan und Jason stehen neben Sebastian. Leise schluchzt Dan. Seine Hände hat er in den Stoff seiner Shirts gekrallt. Seine stark geröteten Augen strahlen so viel Schmerz aus. Jason steht neben meinem besten Freund und starrt in den Himmel. Seine funkelnden Tränen tränken die Erde. Seine Hände hat er schützend um seinen Körper geschlungen. Vor den Augen des jungen Vampirs liegt ein Tränenschleier. Matt stellt sich vor das Grab und ließt aus einem Buch vor. Er ist stark um seine Selbstbeherrschung bemüht. Die Tränen stehen in seinen Augen und seine Stimme ist gebrochen. Bei jedem Wort das über seine fahlen Lippen schleicht, wird einem deutlich wie sehr Matt trauert. Sebastian zittert und seine Hände sind zu Fäusten geballt. Sein Blick haftet auf dem Grab. Seine gesamte Körperhaltung ist gebeugt. Schmerz durchzuckt ihn, in kurzen Abständen wie ein Blitz. Alex neben mir, hält mich fest im Arm. Tränen fließen lautlos seine Wangen hinab. Worte sind hier überflüssig. Sie werden nicht gebraucht. Jeremy steht direkt vor dem Grab und sieht apathisch auf den Sarg. Sein Körper wird von Weinkrämpfen geschüttelt. Seine Finger bohren sich in seine Oberarme. So fest dass er blutet. Salzige Tränen tropfen von seinem Gesicht hinab zur Erde. Vermischen sich mit dem Blut. Er hört die Worte von Matt wahrscheinlich überhaupt nicht. Er ist zu sehr mit seinem Schmerz beschäftigt. Und ich? Ich stehe hier, neben Alex und Sebastian, blicke zu meinen anderen Freunden und fühle nichts. Absolute Leere herrscht in mir. Weder Schmerz noch Trauer sind in meinem Herzen. Ich fühle nicht einmal die körperlichen Schmerzen. Eine Mauer die mein Herz und meine Gedanken umgibt, schützt mich vor all der Qual. Wer weiß wie lange diese Mauer der Flut standhält. Aber im Moment bin ich froh dass es diese Mauer gibt. Denn sonst hätte ich nicht die Kraft hier zu stehen. "Ganz still und leise, ohne ein Wort, gingst du von deinen Lieben fort, du hast ein gutes Herz besessen, nun ruht es still, doch unvergessen; es ist so schwer, es zu verstehen, dass wir dich niemals wiedersehen." Mit diesen Worten schließt Matt das Buch und wirft eine weiße Lilie auf den Sarg. Ohne ein weiteres Wort tritt er zurück und klopft Dan auf die Schulter. Mit zittrigen Händen wirft Jeremy die nächste Blume auf den Sarg. Als er sich umdreht, sinkt er laut schluchzend auf die Knie. Ich löse mich von Alex und trete auf Jeremy zu. Laut weinend wirft er sich in meine Arme. Ich drücke ihn an mich und streiche ihm über den Kopf. Noch immer fühle ich nichts. Nicht einmal ansatzweiße spüre ich Trauer. Ich bin in einem Zustand, den ich mir nicht erklären kann. Völlig Anteilnahmslos sitze ich am Boden und halte Jeremy fest. Nacheinander werfen alle eine weiße Lilie auf das Grab. Als Letzte bin ich an der Reihe. Ich stehe vor dem Grab und lasse meine Augen über den Sarg gleiten. Doch noch immer spüre ich nichts. Kann weder weinen, noch schreien. Meine Kehle ist zugeschnürt und ausgetrocknet. Meine Lippen spröde und mein Gesicht eingefallen. Ich lasse die Blume fallen und sehe zu wie sie auf der Totenkiste landet. Und dann ganz plötzlich als die Blume den Sarg berührt bricht die Mauer. Eine Flut aus Schmerz, Trauer und Verzweiflung bricht über mich herein. Ich reiße meine Augen auf und schnappe nach Luft. Meine Lunge wird zusammengepresst und verhindert, dass ich atmen kann. Tränen schießen mir in die Augen und bahnen sich ihren Weg über mein Gesicht. Mein Kopf ist voller Gedanken, die mich quälen. "Nein......nein.....wir müssen......wir.....wir müssen Levy....wir müssen sie da raus holen!" stammle ich und will in das Erdloch springen, als ich gepackt und zurück gehalten werde. "Nein!!!! Lass mich los!!!! Fass mich nicht an!!!!! Levy!!!!! NEIN!!!!!!!!!! Lass mich los!!!!! Ich muss sie da raus holen!!!! Sie ist nicht tot!!! Nein!!! Sie ist nicht tot!!!! Sie hat mich nicht alleine gelassen!!! Das würde sie niemals tun!!!!!!" schreie ich und schlage um mich. "Mary. Hör auf. Lass es gut sein. Levy ist tot." Jeremy sieht mich schmerzhaft an. "Nein. Levy hat mich nicht alleine gelassen. Sie ist nicht tot! Nicht tot!!!" weine ich und sinke in die Knie. "Mary. Sie ist es. Du kannst nichts mehr tun." Jeremy kniet sich zu mir und nimmt mich in den Arm. "Nein. Sie ist nicht tot. Sei still. Sie hat gesagt, sie ist immer bei mir. Sie kommt wieder zurück. Ich weiß es!!!!" ich halte mir die Ohren zu und stoße den weißhaarigen Vampir von mir. Ich will wieder in das Loch springen als ich am Arm festgehalten werde. "Ich muss sie da raus holen. Lass mich los!" schreie ich verzweifelt. "Rose. Lass gut sein. Levy wird immer bei dir sein!" Alex drückt mich fest an sich. "Nein.....mein Kopf.....mein Herz..........Levy......tot.....nein......" schluchze ich laut. Alex drückt mich fest an sich und legt seinen Kopf auf meinen. Ich bemerke nicht mehr wie das Grab zugeschüttet wird. Frische Erde bedeckt immer und immer mehr den Sarg. Bis er nicht mehr zu sehen ist. Ich presse mich an Alex und weine laut weiter. Mein Herz scheint zu zerbrechen. In tausend kleine Scherben. In meinem Kopf fliegen die Gedanken nur so umher. Mein Körper wird von Weinkrämpfen geschüttelt. Unsagbarer Schmerz durchzieht meine Muskeln. Erst jetzt wird mir so richtig klar, was geschehen ist. Levy ist tot. Sarah ist tot. Beide kommen nie mehr wieder zurück. Nie mehr wieder. "Nein.....Levy....nein.....Sarah......nicht.....mein Kopf.....diese Gedanken.....mein Herz.....es....es....es tut....es tut so verdammt weh.....Alex....wir....." weine ich laut. "Schon gut Rose. Ich weiß was du meinst." Alex spricht beruhigend auf mich ein. "Nein....du....du verstehst.....verstehst nicht. Du...weißt nicht......lass....lass mich los.....ich muss.....wir müssen.....müssen zu Sarah....." schluchze ich und löse mich aus der Umarmung des Vampirs. Alex sieht mich traurig an. Ich erwidere seinen Blick. Doch diesmal versuche ich nicht mehr stark zu sein. Ich will nicht mehr stark sein. Ich kann es nicht mehr. Ich schaffe es nicht. Diese Qual. Ich will Levy und Sarah zurück. Gebt sie mir zurück. Beide. Warum? Wieso? Ich schüttle den Kopf und sehe meine Freunde an. "Mary....." Sebastian will mich in den Arm nehmen. "Nein.....lass.....lass....lass mich.....in...Ruhe....bitte....fass....fass mich nicht an.....es...es...tut so.....es tut so verdammt weh.....lass mich....." schluchze ich und gehe einen Schritt zurück. Die Tränen wollen einfach nicht versiegen. Aber ich unterdrücke sie auch nicht. Ich lasse ihnen freien Lauf. Ich war in der vergangenen Zeit genug stark. Habe meine Gefühle lange genug unterdrückt. Nun kann ich nicht mehr. Matt nickt Sebastian zu. Dieser sieht mich an und geht dann einen Schritt zurück. Danach gehen wir langsam einen Weg entlang, zu einer Engelsstatue. Am Sockel rankt sich Efeu empor bis zu den Füßen des Engels. Eine goldene Platte ist am Sockel befestigt auf der Sarah's Name steht. Matt will vortreten und etwas sagen, doch ich halte ihn zurück. Er nickt und tritt neben Sebastian der auf die Platte starrt. "Hallo!" dringt eine tiefe, männliche Stimme an mein Ohr. Ich drehe mich langsam um und sehe direkt in das Gesicht von Jeff. Vor seinen Augen hängt ein Schleier aus Tränen. Neben ihm steht James. Ich sehe die beiden an. Jeff tritt auf mich zu und umarmt mich. "Es tut mir so furchtbar Leid." Flüstert er bevor er mich loslässt. Er stellt sich neben Sebastian und legt ihm seinen Arm um die Schulter. James sieht mich traurig an. Ich nicke ihm leicht zu. Er stellt sich neben Sebastian und atmet hörbar aus. Ich sehe alle noch einmal an bevor ich einen Schritt vor gehe und meine Hand auf die Statue lege. Noch immer rinnen die Tränen mein Gesicht hinab. Quälende Gedanken brennen sich in mein Gedächtnis. "Sarah....Sarah....Sarah war....." suche ich nach Worten. "Rose, du musst das nicht tun." Alex sieht mich an. Ich nicke nur und schlucke den Klos, der sich in meinem Hals gebildet hat hinunter. "Sarah war nicht nur meine beste Freundin, sondern auch meine Schwester. Das letzte....das...das letzte Familiemitglied...was...was mir geblieben war. Und das war der Grund weshalb ich nach London gekommen bin. Hätte ich damals.......hätte ich damals......hätte ich bloß gewusst wie alles enden würde, dann.....dann....dann wäre..... wäre ich sofort wieder abgereist. Hätte ich......hätte ich damals.....hätte ich damals nur ansatzweiße geahnt was mir widerfahren würde, so hätte....hätte ich........ ich.....alles....wirklich..... alles anders gemacht. Ihr könnt sagen was ihr wollt." Ich mache eine Pause und atme tief ein. Ich wische mir die Tränen von den Wangen und sehe meine Freunde eindringlich an. "Mary. Bitte. Hör auf. Du tust dir nur selbst weh. Lass es gut sein. Wir wissen was du meinst!" Sebastian rinnen die Tränen über die Wangen. Seine Hände hängen schlaff an seinem Körper herab und sein Kopf ist leicht zu Boden geneigt. Doch ich schüttle nur den Kopf. "Ihr könnt sagen was ihr wollt, aber.....aber....es....es....es war meine Schuld. Egal wie ich etwas angehe, ich verliere immer. Ich verletze immer jemanden. Und diesmal....habe ich mich selber am meisten verletzt. Ich habe jemanden verloren. Aber nicht nur eine Freundin oder Schwester. Ich habe...habe....habe einen Teil meines Herzens verloren. Sogar zwei Teile. Mit Sarah und Levy starben auch Teile meines Herzens." Ich sinke in die Knie und schluchze laut. Alex will zu mir kommen doch ich hebe abwährend die linke Hand. "Es tut so weh, dass ich denke jeden Moment sterben zu müssen. Ich kann weder atmen, noch klar denken. Ich will dass Sarah und Levy wieder zu mir zurück kommen. Ich will sie wieder bei mir haben. Will sie umarmen, sie lachen hören, sie riechen. Und ich weiß genau, dass ich das nie mehr wieder tun kann." Ich kralle meine Hände in den Boden, bohre meine Finger tief in die Erde. Ich atme tief ein und versuche dann weiter zu sprechen. "Ich fühle mich so hilflos, so ohnmächtig diesem Schmerz gegenüber." Ich lache verbittert auf. "Ich habe gegen zwei der mächtigsten Vampire gekämpft und gewonnen. Aber gegen diesen Schmerz verliere ich. Was für eine Ironie!" langsam stemme ich mich hoch. "Mary......" Sebastian sieht mich an. "Schon gut. Ich weiß. Ihr fühlt und denkt genauso wie ich. Ihr empfindet genauso wie ich. Ich weiß, dass ihr mir nicht die Schuld gebt. Ihr tut es nicht. Aber ich tue es. Und das reicht schon. Ihr wisst nur die Hälfte von alle dem was ich und Sarah erlebt haben. Diese Erinnerungen, waren einst so wundervoll. Ich konnte glücklich zurückblicken. Und nun? Was ist nun?" Ich sehe meine Freunde an. Wahrscheinlich blicke ich alle fragend an. "Jetzt schmerzt mich diese Erinnerung. Noch mehr als meine Verletzungen es je könnten. Aber Sarah und ich gaben uns einst ein Versprechen. Diejenige die von uns beiden als letztes stirbt muss dem anderen etwas sagen. Wir haben uns gemeinsam ein Gedicht überlegt. Damals waren wir beide 13 Jahre alt. Wir saßen hinter einem großen Haselnussbusch in Sarah's Garten. Niemals werde ich das vergessen." Ich sehe in den Himmel empor und schluchze. "Ich weiß nicht was ich sagen oder tun soll um euch den Schmerz zu nehmen. Glaubt mir, ich würde alles tun. Könntet ihr mir eure Qual geben, so würde ich sie nehmen. Aber leider ist dies nicht möglich. Und so kann ich nur eines tun. Mein Versprechen halten." Ich wende meinen Blick zur Engelsstatue. "Sarah. Ich halte mein Versprechen. Hier ist unser Gedicht. Extra für dich: Nie wieder... deinen Atem hören den Duft deiner Haut riechen mit dir durch die Nacht tanzen mit dir die höchsten Berge erklimmen Du bist nicht mehr da doch in meinen Gedanken lebst du für immer Ich sehe hoch zu den Sternen und weiß, du bist da du bist jetzt ein Engel der mich immer bewacht. (Kirsten Sperling) Leb wohl. Leb Wohl Sarah." Mit diesen Worten lege ich eine gelbe Tulpe auf den Sockel und gehe einen Schritt zurück. Vor Alex bleibe ich stehen und sehe ihm in die Augen. "Komm her. Meine kleine Rose!" flüstert Alex und drückt mich fest an sich. Ich vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge und weine leise vor mich hin. "Lasst uns wieder ins Schloss gehen." Sebastians Stimme zittert. Ich nicke nur leise und dann gehen wir wortlos zurück ins Schloss. Keiner von uns sagt etwas. Worte sind überflüssig. Jeder hängt seinen eigenen, quälenden Gedanken nach. Niemand will etwas sagen. Ich habe schon alles gesagt. Habe die Gedanken jedes einzelnen ausgesprochen. ** Schnee fällt vom Wolkenüberzogenen Himmelszelt auf mich herab. Bedeckt mein Haar mit weißen kleinen Flocken. Die kalte Luft dringt in meine Lungen. Erfüllt mich mit Frische. Jeder Atemzug schmerzt. Furchtbare Qual, bereitet mir das Atmen. Und ich stehe wieder hier. Wieder vor Levys Grab. 1 Woche ist es nun her, dass ich und meine Freunde Noxumbra und Argenda Mors besiegt haben. 1 Woche oder 7 Tage oder 168 Stunden ist es her, dass Levy und Sarah mich verlassen haben. Der Schmerz sitzt so tief in mir, dass ich kaum atmen kann. Die körperlichen Schmerzen sind schon längst verschwunden. Sind verblasst. Übrig bleibt nur der seelische Schmerz. Die Trauer und die Qual. Dieser, dumpfer, pochender Schmerz ist zu meinem Begleiter geworden. Er raubt mir die Kraft, den Schlaf und sonst alles. Ich kann ihm nicht entrinnen. Bei allem was ich tue ist er dabei. Egal wie ich versuche mich abzulenken. Und er wird nicht weniger. Ich bin wie in einem Käfig gefangen. Mit dicken Gitterstäben und einem großen metallenen Tor. Und ich kann mich nicht befreien. Nicht aus eigener Kraft. Genauso wenig wie mich meine Freunde retten können. Aber vielleicht öffnet sich das Schloss ja irgendwann von selbst. Eine weiße Lilie liegt auf dem Grab von Levy. Lesslie, dem aufgewecktem Mädchen mit den großen, schönen Augen, dir mir so sehr geholfen hat. "Bis bald!" meine ich und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Sie sind durch die Kälte gefroren und kleben an meinen Wangen und Wimpern. Dann wende ich mich ab und gehe einen weißen Kieselsteinweg entlang zur Engelsstaue. Ich knie mich hin und senke meinen Blick. "Na Sarah? Wie geht's dir? Ich hoffe doch gut. Hier hat sich nicht all zuviel verändert. Aber das siehst du ja selber." Ich mache eine Pause bevor ich weiter spreche. "Du fehlst mir! Schrecklich sogar. Warum hast du mich nur verlassen?" frage ich und blicke in den nächtlichen Himmel. Eine Sternschnuppe fliegt über das Himmelszelt und verblasst sogleich wieder. "Okay. Schon verstanden. Du hast mich nicht verlassen. Du bist bei mir. Genauso wie Levy! Ich hab euch lieb! Bis bald!" meine ich mit gebrochener, leiser Stimme und wische mir abermals die Tränen aus dem Gesicht. Einige Zeit verharre ich noch vor der Statue, ehe ich mich erhebe und zurück ins Schloss gehe. Der Schnee knirscht unter meinen Stiefeln. Eis spiegelt sich auf dem Weg, den ich gehe. "Steh weinend nicht an meinem Grab, ich lieg nicht hier in tiefem Schlaf. Ich bin der Wind, der immer weht, ich bin Brillantgefunkel im Schnee. Ich bin die Sonne auf reifem Feld, ich bin im Herbst der Regen mild. Und wachst du auf in stiller Früh, flattre als Vogel ich in die Höh, zieh stumme, weite Kreise. Nachts bin ich der weiche Sternenglanz. Steh weinend nicht an meinem Grab, ich lieg nicht hier, weil ich nie starb." Höre ich in meinem Kopf. Sarah. Meine Sarah. Sie hält ihr Versprechen. Sie ist wirklich immer bei mir. Versucht meinen Schmerz zu lindern. Doch er ist noch immer viel zu stark. Und auch Levy ist bei mir. Die beiden erscheinen in meinen Träumen. Erscheinen als lichte Wesen, und retten mich aus meinen Alpträumen. Diese Träume. Immer und immer wieder suchen sie mich heim. Nacht für Nacht. Vertiefen den Schmerz. Immer und immer wieder sehe ich wie Sarah und Levy starben. Es nimmt kein Ende. Und selbst Sarah und Levy können mich nur aus meinem Schlaf erwecken. Die Träume können sie nicht verbannen. Und auch die Fragen, die sich in meinem Kopf festgesetzt haben, vermögen meine beiden Freundinnen nicht zu beantworten. Immer und immer wieder dieselben zerstörerischen Fragen. Warum musste mir soviel genommen werden? Warum? Meine Eltern, Levy und Sarah. Wieso nur? Und ich konnte nichts tun. Absolut nichts. Nur tatenlos mit ansehen wie meine beste Freundin starb. Schmerz durchzuckt mich bei diesem Gedanken. Doch ich habe Sarah versprochen stark zu bleiben. Und ich will mein Versprechen halten. Ich versuche es zumindest so gut ich kann. Aber vielleicht habe ich mein Ziel nun erreicht. Vielleicht habe ich nun wirklich alles Schlechtes hinter mir. Ich atme tief durch und gehe durch die Eingangstür. Versuche die Fragen zu vertreiben, den Schmerz zu besiegen und die Trauer zu vernichten. Desto öfters ich dies versuche, desto öfters gelingt es mir. Der Schmerz wird bei jedem Versuch weniger. Genauso wie die Trauer. Und die Fragen verblassen allmählich. Ich bleibe in der Eingangshalle stehen und sehe mich um. Mein Zuhause. Meine Heimat. Meine Freunde. Ab jetzt beginnt mein neues Leben. Und diesmal wirklich. ** "ROSE!!!! Wo bleibst du denn??? Wir warten!" ruft Alex aus der Eingangshalle. "Ja, bin schon da! Hetz mich nicht so! Eine Schwangere ist auch kein Eilzug!" meine ich und hopse die Treppen hinunter. "Ja schon gut." Lächelt Alex und küsst mich. Ein halbes Jahr ist nun vergangen. 6 Monate seit dem Tod von Levy und Sarah. Ich vermisse die beiden sehr. Aber in Zeiten wo der Schmerz mich wieder einholt, spüre ich die beiden ganz nah bei mir. Sarah haltet ihr Versprechen. Sie ist immer bei mir. Und nun weiß ich auch was ich ihr damals versprochen habe. "Und pass gut auf deinen kleinen Schatz auf!" sagte Sarah. Damit meinte sie das Kind unter meinem Herzen. Genauso wie die Frauenstimme. Damals in der Ruine. Sie meinte ich solle für das Leben in mir stark bleiben. Und auch Argenda Mors hat seine Hand auf meinen Bauch gelegt. Heute verstehe ich was damit gemeint war. Vampire fühlen viel früher, wenn ein Kind heranwächst. Obwohl es erst einige Stunden zurücklag konnte es Argenda Mors spüren. Er war so unheimlich mächtig dass er es bei der kleinsten Berührung spüren konnte. Diese Frauenstimme wusste es auch. Und Sarah, ja Sarah wusste es auch. Wahrscheinlich konnte sie es in meinen Augen sehen. Matt und Sebastian spürten es dann einige Zeit später. Eigentlich wussten es alle nach ungefähr zwei Wochen. Nur ich hab es mal wieder als Letzte gemerkt. Typisch ich. "Rose, träumst du schon wieder? Essen ist da!" meint Alex und nimmt mich an der Hand. "Nein ich träume nicht! Komm ja schon Zähnchen!" meine ich und folge ihm in den Speisesaal. "Wurde auch Zeit, dass du kommst!" motzt Dan. "Hallo?! Ich bin schwanger! Ich roll ja sowieso schon!" meine ich empört. "Schon gut, können wir endlich anfangen? Ich hab Hunger!" drängelt Ary. "Ja, bitte! Fangt an! Meinen Segen habt ihr!" beleidigt drehe ich mich weg. "Ach komm schon Engelchen. Sei nicht beleidigt." Grinst Tray mich an. "Ja schon gut." sage ich, noch immer eingeschnappt. "Immer diese Stimmungsschwankungen! Hoffentlich nimmt das bald ein Ende!" seufzt Sebastian. "Hey!" empöre ich mich ein weiteres Mal. "Während ihr euch streitet, beginne ich mal zu essen!" meint Matt. "Pah!" ist das Einzige was ich sage. "Ja, schon gut. Mahlzeit!" Jeremy verbeißt sich im Hals eines älteren Mannes. Auch die anderen tun es ihm gleich. Nur ich stehe da und sehe mir die Kulisse an. Was sich in 6 Monaten so alles tut. Ary, Tray und Dan sind nun auch Vampire. Ganz passable sogar! Sie geben sich wirklich Mühe, mit allem was sie tun. Die Verbrennungen meines besten Freundes waren Lebensbedrohlich. Und so machte Matt ihn auch zu einem von uns. Aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Tray und Ary immer älter und schwächer werden. Und so bat ich Alex und Sebastian sie auch zu Vampiren zu machen. Die beiden willigten sofort ein. Und auch Ary und Tray waren augenblicklich einverstanden. Tja und so ist das nun. Jetzt sind wir alle Vampire. Leben in einem großen Schloss, gehen uns gegenseitig auf die Nerven. Doch uns verbindet etwas. Unsere Erinnerungen. Aber sonst ist alles beim Alten geblieben. Alex ist noch immer der gleiche Vollidiot. Eifersüchtig bis zum geht nicht mehr, stur und aufbrausend. Matt, ist in seiner Vaterrolle voll aufgegangen. Manchmal ein bisschen zu viel, nach meinem Geschmack. Jason und Jeremy haben sich auch nicht wirklich verändert. Sie sind noch immer die gleichen Chaoten. Sebastian ist ein wenig stiller und in sich gekehrter geworden. Wundert mich auch recht wenig. Aber ich glaube in uns allen steckt noch der Trauerschmerz. Wir alle sind noch nicht damit fertig geworden, dass Sarah und Levy nicht mehr bei uns sind. Dass sie fort sind und nie mehr wiederkommen. Ary, Jeremy, Dan, Tray und Jason überspielen ihre Trauer indem sie eine Maske aufsetzen und einen auf "fröhlich" machen. Doch Nachts wenn sie im Bett liegen, bröckelt diese Maske und es kommen ihre wahren Gefühle zum Vorschein. Ich kenne meine Freunde gut genug um dies zu wissen. Oft sitze ich bei ihnen am Bettrand und halte sie im Arm. Ich habe es aufgegeben mich mit den Fragen, wieso, weshalb und warum, zu quälen. Das Leben geht weiter. Auch ohne Sarah und Levy. Dieses Eingeständnis war eines der Bittersten die ich gemacht habe. Doch es ist die Wahrheit. Ich muss sie akzeptieren. Egal was kommen mag. Egal was geschehen ist. Sebastian hat es da schwerer als ich. Viel schwerer. Er liebte Sarah. Und tut es noch heute. Ich liebe Sarah zwar genauso, aber es ist eine andere Liebe. Für Sebastian ist es sehr viel schmerzhafter. Er zieht sich in sein Zimmer zurück wenn der Schmerz ihn übermannt. Dann bleibt er Tage und Nächte lang darin eingeschlossen. Isst nichts, sagt nichts und will niemanden sehen. Matt vergräbt sich unter Büchern. Überschüttet seinen Schmerz mit Wissen. Alex, zieht sich in seine Ruine zurück und starrt das Bild seiner Eltern an. Und so haben alle meine Freunde einen Weg gefunden um mit dem Schmerz klar zu kommen. Nur ich nicht. Oft sitze ich Nächte lang an Sarahs oder Levys Grab und starre auf die Marmorplatte. Ohne irgendeinen Gedanken im Kopf. Ich blicke einfach ins Leere. Die ersten 3 Monate war ich jede Nacht am Grab meiner Freundinnen. Doch jetzt, werden diese Besuche seltenere. Ich gehe nur noch drei Mal in der Woche zu den Gräbern. Der Schmerz verblasst immer mehr und mehr. Er ist nun bei weitem nicht mehr so stark, wie vor einigen Monaten. Und doch wird es sicherlich noch lange dauern, bis ich die Trauer überwunden habe. Zwar weiß ich, dass das Leben weitergeht. Aber dadurch vergeht der Schmerz auch nicht. "Mary? Träumst du?" reißt mich Sebastian aus meinen Gedanken. "Ich....ähm....was hast du gesagt?" ich blicke ihn an. "Ich wollte von dir wissen, ob du keinen Hunger hast?!" Sebastian hält mir ein Glas hin. "Oh danke." Lächle ich und trinke den Inhalt in einem Zug aus. "Na dachte ich es mir doch!" Alex kommt auf mich zu und umarmt mich. "Zähnchen komm mal her!" grinse ich und küsse ihn. "Für was war der denn?" Alex lächelt mich frech an. "Ach, einfach nur so!" grinse ich. "Hey ihr zwei! Auseinander oder ihr heiratet!" Matt sieht uns an. "Ja schon gut. PAPA!!!" lache ich. Ja, ab und zu schaffe ich es ja doch zu lachen. Das Leben geht weiter. Es geht immer weiter. Egal was geschehen ist. Egal was passieren wird. Und so beschreite ich auch meinen Weg. Immer steil bergauf. Aber ob ich auf der Spitze abstürzen werde? Ich glaube nicht. Nihil in terra causa fit. (Nichts ist ohne Grund auf der Erde) ~~~*THE END*~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)