Darkness von DesertFlower (Vampire und Menschen? Das kann NICHT gut gehn. (Das LETZTE Kapitel und der Prolog sind on und warten auf die Freischaltung! Ich hoffe es dauert nicht so lange!)) ================================================================================ Vonm Abschied nehmen und einem neuen Leben. ------------------------------------------- Hiii meine Knuffels!!! So, und nun ist die FF zu Ende. Aus und vorbei. Sie ist abgeschlossen. Irgendwie schade. Ich möchte mich bei euch allen bedanken. Bedanken für eure Kommentare, für eure Ens und für eure Unterstützung. Ihr habt mir ehrlich eure Meinungen gesagt und mich aufgebaut. Dafür möchte ich mich bedanken. Ihr habt bei dieser Story mitgefiebert, mitgerätselt und euch Gedanken gemacht. Und ich habe sehr oft in eurem Kommetaren gelesen, dass ihr euch in die Personen hineinversetzen könnt. Das ist für mich die Mühe und Arbeit wert. Ich muss mich auch immer in die Person hineinversetzen können. Und wenn ich das ein klein wenig bei euch geschafft habe, ist das die mühe wert. Vielen, vielen Dank für alles. Vorallem bedanke ich mich bei Highheel, Tearless, Starwater, LaChouchoute, Bythia, Vina, Jani-chan, HarmonyMelody, Lenna, Nex_Caedes, Kohako-chan, Water2003, Peruka und Cleo-san. Tausend Dank für alles. Und zu guter letzt muss ich noch Sylvermortal danken. Er hat mal wieder den Kopf hinhalten müssen und das letze Kapitel betalesen müssen. Vielen, vielen Dank dafür. Von ihm ist auch die Idee mit dem Kopf rollen von Argenda Mors gekommen. Ich wär da nie draufgekommen. Dankeschön! *dich zu Bodenknuddel* Natürlich muss ich auch die Chaoten ganz lieb grüßen! ^^ So und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Epilog von "*Darkness*". *alle ganz dolle knuddel* eure DesertFlower°° Der Wind rauscht durch die Blätter, der Bäume. Wolken ziehen über das Himmelszelt und verdecken ab und zu den Mond. Die Sterne funkeln vom Himmel auf mich herab. Und ich stehe hier. Vor dem Grab meiner Freundin. Neben mir Alex und Sebastian. Langsam lassen Ary und Tray den Sarg aus hellem Holz in das ausgehobene Loch gleiten. Silbriges Mondlicht scheint auf uns herab. Lässt unsere Tränen funkeln wie Diamanten. Leises Schluchzen erfüllt die Luft. Der Wind trägt die Laute voller Schmerz und Trauer weit übers Land. All meine Freunde sind von tiefer Trauer erfasst. Still rinnen Ary und Tray die Tränen die Wangen hinab. Mit zusammengepressten Lippen lassen sie den Sarg völlig in die Erde. Kein Wort sagen sie. Nichts. Dan und Jason stehen neben Sebastian. Leise schluchzt Dan. Seine Hände hat er in den Stoff seiner Shirts gekrallt. Seine stark geröteten Augen strahlen so viel Schmerz aus. Jason steht neben meinem besten Freund und starrt in den Himmel. Seine funkelnden Tränen tränken die Erde. Seine Hände hat er schützend um seinen Körper geschlungen. Vor den Augen des jungen Vampirs liegt ein Tränenschleier. Matt stellt sich vor das Grab und ließt aus einem Buch vor. Er ist stark um seine Selbstbeherrschung bemüht. Die Tränen stehen in seinen Augen und seine Stimme ist gebrochen. Bei jedem Wort das über seine fahlen Lippen schleicht, wird einem deutlich wie sehr Matt trauert. Sebastian zittert und seine Hände sind zu Fäusten geballt. Sein Blick haftet auf dem Grab. Seine gesamte Körperhaltung ist gebeugt. Schmerz durchzuckt ihn, in kurzen Abständen wie ein Blitz. Alex neben mir, hält mich fest im Arm. Tränen fließen lautlos seine Wangen hinab. Worte sind hier überflüssig. Sie werden nicht gebraucht. Jeremy steht direkt vor dem Grab und sieht apathisch auf den Sarg. Sein Körper wird von Weinkrämpfen geschüttelt. Seine Finger bohren sich in seine Oberarme. So fest dass er blutet. Salzige Tränen tropfen von seinem Gesicht hinab zur Erde. Vermischen sich mit dem Blut. Er hört die Worte von Matt wahrscheinlich überhaupt nicht. Er ist zu sehr mit seinem Schmerz beschäftigt. Und ich? Ich stehe hier, neben Alex und Sebastian, blicke zu meinen anderen Freunden und fühle nichts. Absolute Leere herrscht in mir. Weder Schmerz noch Trauer sind in meinem Herzen. Ich fühle nicht einmal die körperlichen Schmerzen. Eine Mauer die mein Herz und meine Gedanken umgibt, schützt mich vor all der Qual. Wer weiß wie lange diese Mauer der Flut standhält. Aber im Moment bin ich froh dass es diese Mauer gibt. Denn sonst hätte ich nicht die Kraft hier zu stehen. "Ganz still und leise, ohne ein Wort, gingst du von deinen Lieben fort, du hast ein gutes Herz besessen, nun ruht es still, doch unvergessen; es ist so schwer, es zu verstehen, dass wir dich niemals wiedersehen." Mit diesen Worten schließt Matt das Buch und wirft eine weiße Lilie auf den Sarg. Ohne ein weiteres Wort tritt er zurück und klopft Dan auf die Schulter. Mit zittrigen Händen wirft Jeremy die nächste Blume auf den Sarg. Als er sich umdreht, sinkt er laut schluchzend auf die Knie. Ich löse mich von Alex und trete auf Jeremy zu. Laut weinend wirft er sich in meine Arme. Ich drücke ihn an mich und streiche ihm über den Kopf. Noch immer fühle ich nichts. Nicht einmal ansatzweiße spüre ich Trauer. Ich bin in einem Zustand, den ich mir nicht erklären kann. Völlig Anteilnahmslos sitze ich am Boden und halte Jeremy fest. Nacheinander werfen alle eine weiße Lilie auf das Grab. Als Letzte bin ich an der Reihe. Ich stehe vor dem Grab und lasse meine Augen über den Sarg gleiten. Doch noch immer spüre ich nichts. Kann weder weinen, noch schreien. Meine Kehle ist zugeschnürt und ausgetrocknet. Meine Lippen spröde und mein Gesicht eingefallen. Ich lasse die Blume fallen und sehe zu wie sie auf der Totenkiste landet. Und dann ganz plötzlich als die Blume den Sarg berührt bricht die Mauer. Eine Flut aus Schmerz, Trauer und Verzweiflung bricht über mich herein. Ich reiße meine Augen auf und schnappe nach Luft. Meine Lunge wird zusammengepresst und verhindert, dass ich atmen kann. Tränen schießen mir in die Augen und bahnen sich ihren Weg über mein Gesicht. Mein Kopf ist voller Gedanken, die mich quälen. "Nein......nein.....wir müssen......wir.....wir müssen Levy....wir müssen sie da raus holen!" stammle ich und will in das Erdloch springen, als ich gepackt und zurück gehalten werde. "Nein!!!! Lass mich los!!!! Fass mich nicht an!!!!! Levy!!!!! NEIN!!!!!!!!!! Lass mich los!!!!! Ich muss sie da raus holen!!!! Sie ist nicht tot!!! Nein!!! Sie ist nicht tot!!!! Sie hat mich nicht alleine gelassen!!! Das würde sie niemals tun!!!!!!" schreie ich und schlage um mich. "Mary. Hör auf. Lass es gut sein. Levy ist tot." Jeremy sieht mich schmerzhaft an. "Nein. Levy hat mich nicht alleine gelassen. Sie ist nicht tot! Nicht tot!!!" weine ich und sinke in die Knie. "Mary. Sie ist es. Du kannst nichts mehr tun." Jeremy kniet sich zu mir und nimmt mich in den Arm. "Nein. Sie ist nicht tot. Sei still. Sie hat gesagt, sie ist immer bei mir. Sie kommt wieder zurück. Ich weiß es!!!!" ich halte mir die Ohren zu und stoße den weißhaarigen Vampir von mir. Ich will wieder in das Loch springen als ich am Arm festgehalten werde. "Ich muss sie da raus holen. Lass mich los!" schreie ich verzweifelt. "Rose. Lass gut sein. Levy wird immer bei dir sein!" Alex drückt mich fest an sich. "Nein.....mein Kopf.....mein Herz..........Levy......tot.....nein......" schluchze ich laut. Alex drückt mich fest an sich und legt seinen Kopf auf meinen. Ich bemerke nicht mehr wie das Grab zugeschüttet wird. Frische Erde bedeckt immer und immer mehr den Sarg. Bis er nicht mehr zu sehen ist. Ich presse mich an Alex und weine laut weiter. Mein Herz scheint zu zerbrechen. In tausend kleine Scherben. In meinem Kopf fliegen die Gedanken nur so umher. Mein Körper wird von Weinkrämpfen geschüttelt. Unsagbarer Schmerz durchzieht meine Muskeln. Erst jetzt wird mir so richtig klar, was geschehen ist. Levy ist tot. Sarah ist tot. Beide kommen nie mehr wieder zurück. Nie mehr wieder. "Nein.....Levy....nein.....Sarah......nicht.....mein Kopf.....diese Gedanken.....mein Herz.....es....es....es tut....es tut so verdammt weh.....Alex....wir....." weine ich laut. "Schon gut Rose. Ich weiß was du meinst." Alex spricht beruhigend auf mich ein. "Nein....du....du verstehst.....verstehst nicht. Du...weißt nicht......lass....lass mich los.....ich muss.....wir müssen.....müssen zu Sarah....." schluchze ich und löse mich aus der Umarmung des Vampirs. Alex sieht mich traurig an. Ich erwidere seinen Blick. Doch diesmal versuche ich nicht mehr stark zu sein. Ich will nicht mehr stark sein. Ich kann es nicht mehr. Ich schaffe es nicht. Diese Qual. Ich will Levy und Sarah zurück. Gebt sie mir zurück. Beide. Warum? Wieso? Ich schüttle den Kopf und sehe meine Freunde an. "Mary....." Sebastian will mich in den Arm nehmen. "Nein.....lass.....lass....lass mich.....in...Ruhe....bitte....fass....fass mich nicht an.....es...es...tut so.....es tut so verdammt weh.....lass mich....." schluchze ich und gehe einen Schritt zurück. Die Tränen wollen einfach nicht versiegen. Aber ich unterdrücke sie auch nicht. Ich lasse ihnen freien Lauf. Ich war in der vergangenen Zeit genug stark. Habe meine Gefühle lange genug unterdrückt. Nun kann ich nicht mehr. Matt nickt Sebastian zu. Dieser sieht mich an und geht dann einen Schritt zurück. Danach gehen wir langsam einen Weg entlang, zu einer Engelsstatue. Am Sockel rankt sich Efeu empor bis zu den Füßen des Engels. Eine goldene Platte ist am Sockel befestigt auf der Sarah's Name steht. Matt will vortreten und etwas sagen, doch ich halte ihn zurück. Er nickt und tritt neben Sebastian der auf die Platte starrt. "Hallo!" dringt eine tiefe, männliche Stimme an mein Ohr. Ich drehe mich langsam um und sehe direkt in das Gesicht von Jeff. Vor seinen Augen hängt ein Schleier aus Tränen. Neben ihm steht James. Ich sehe die beiden an. Jeff tritt auf mich zu und umarmt mich. "Es tut mir so furchtbar Leid." Flüstert er bevor er mich loslässt. Er stellt sich neben Sebastian und legt ihm seinen Arm um die Schulter. James sieht mich traurig an. Ich nicke ihm leicht zu. Er stellt sich neben Sebastian und atmet hörbar aus. Ich sehe alle noch einmal an bevor ich einen Schritt vor gehe und meine Hand auf die Statue lege. Noch immer rinnen die Tränen mein Gesicht hinab. Quälende Gedanken brennen sich in mein Gedächtnis. "Sarah....Sarah....Sarah war....." suche ich nach Worten. "Rose, du musst das nicht tun." Alex sieht mich an. Ich nicke nur und schlucke den Klos, der sich in meinem Hals gebildet hat hinunter. "Sarah war nicht nur meine beste Freundin, sondern auch meine Schwester. Das letzte....das...das letzte Familiemitglied...was...was mir geblieben war. Und das war der Grund weshalb ich nach London gekommen bin. Hätte ich damals.......hätte ich damals......hätte ich bloß gewusst wie alles enden würde, dann.....dann....dann wäre..... wäre ich sofort wieder abgereist. Hätte ich......hätte ich damals.....hätte ich damals nur ansatzweiße geahnt was mir widerfahren würde, so hätte....hätte ich........ ich.....alles....wirklich..... alles anders gemacht. Ihr könnt sagen was ihr wollt." Ich mache eine Pause und atme tief ein. Ich wische mir die Tränen von den Wangen und sehe meine Freunde eindringlich an. "Mary. Bitte. Hör auf. Du tust dir nur selbst weh. Lass es gut sein. Wir wissen was du meinst!" Sebastian rinnen die Tränen über die Wangen. Seine Hände hängen schlaff an seinem Körper herab und sein Kopf ist leicht zu Boden geneigt. Doch ich schüttle nur den Kopf. "Ihr könnt sagen was ihr wollt, aber.....aber....es....es....es war meine Schuld. Egal wie ich etwas angehe, ich verliere immer. Ich verletze immer jemanden. Und diesmal....habe ich mich selber am meisten verletzt. Ich habe jemanden verloren. Aber nicht nur eine Freundin oder Schwester. Ich habe...habe....habe einen Teil meines Herzens verloren. Sogar zwei Teile. Mit Sarah und Levy starben auch Teile meines Herzens." Ich sinke in die Knie und schluchze laut. Alex will zu mir kommen doch ich hebe abwährend die linke Hand. "Es tut so weh, dass ich denke jeden Moment sterben zu müssen. Ich kann weder atmen, noch klar denken. Ich will dass Sarah und Levy wieder zu mir zurück kommen. Ich will sie wieder bei mir haben. Will sie umarmen, sie lachen hören, sie riechen. Und ich weiß genau, dass ich das nie mehr wieder tun kann." Ich kralle meine Hände in den Boden, bohre meine Finger tief in die Erde. Ich atme tief ein und versuche dann weiter zu sprechen. "Ich fühle mich so hilflos, so ohnmächtig diesem Schmerz gegenüber." Ich lache verbittert auf. "Ich habe gegen zwei der mächtigsten Vampire gekämpft und gewonnen. Aber gegen diesen Schmerz verliere ich. Was für eine Ironie!" langsam stemme ich mich hoch. "Mary......" Sebastian sieht mich an. "Schon gut. Ich weiß. Ihr fühlt und denkt genauso wie ich. Ihr empfindet genauso wie ich. Ich weiß, dass ihr mir nicht die Schuld gebt. Ihr tut es nicht. Aber ich tue es. Und das reicht schon. Ihr wisst nur die Hälfte von alle dem was ich und Sarah erlebt haben. Diese Erinnerungen, waren einst so wundervoll. Ich konnte glücklich zurückblicken. Und nun? Was ist nun?" Ich sehe meine Freunde an. Wahrscheinlich blicke ich alle fragend an. "Jetzt schmerzt mich diese Erinnerung. Noch mehr als meine Verletzungen es je könnten. Aber Sarah und ich gaben uns einst ein Versprechen. Diejenige die von uns beiden als letztes stirbt muss dem anderen etwas sagen. Wir haben uns gemeinsam ein Gedicht überlegt. Damals waren wir beide 13 Jahre alt. Wir saßen hinter einem großen Haselnussbusch in Sarah's Garten. Niemals werde ich das vergessen." Ich sehe in den Himmel empor und schluchze. "Ich weiß nicht was ich sagen oder tun soll um euch den Schmerz zu nehmen. Glaubt mir, ich würde alles tun. Könntet ihr mir eure Qual geben, so würde ich sie nehmen. Aber leider ist dies nicht möglich. Und so kann ich nur eines tun. Mein Versprechen halten." Ich wende meinen Blick zur Engelsstatue. "Sarah. Ich halte mein Versprechen. Hier ist unser Gedicht. Extra für dich: Nie wieder... deinen Atem hören den Duft deiner Haut riechen mit dir durch die Nacht tanzen mit dir die höchsten Berge erklimmen Du bist nicht mehr da doch in meinen Gedanken lebst du für immer Ich sehe hoch zu den Sternen und weiß, du bist da du bist jetzt ein Engel der mich immer bewacht. (Kirsten Sperling) Leb wohl. Leb Wohl Sarah." Mit diesen Worten lege ich eine gelbe Tulpe auf den Sockel und gehe einen Schritt zurück. Vor Alex bleibe ich stehen und sehe ihm in die Augen. "Komm her. Meine kleine Rose!" flüstert Alex und drückt mich fest an sich. Ich vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge und weine leise vor mich hin. "Lasst uns wieder ins Schloss gehen." Sebastians Stimme zittert. Ich nicke nur leise und dann gehen wir wortlos zurück ins Schloss. Keiner von uns sagt etwas. Worte sind überflüssig. Jeder hängt seinen eigenen, quälenden Gedanken nach. Niemand will etwas sagen. Ich habe schon alles gesagt. Habe die Gedanken jedes einzelnen ausgesprochen. ** Schnee fällt vom Wolkenüberzogenen Himmelszelt auf mich herab. Bedeckt mein Haar mit weißen kleinen Flocken. Die kalte Luft dringt in meine Lungen. Erfüllt mich mit Frische. Jeder Atemzug schmerzt. Furchtbare Qual, bereitet mir das Atmen. Und ich stehe wieder hier. Wieder vor Levys Grab. 1 Woche ist es nun her, dass ich und meine Freunde Noxumbra und Argenda Mors besiegt haben. 1 Woche oder 7 Tage oder 168 Stunden ist es her, dass Levy und Sarah mich verlassen haben. Der Schmerz sitzt so tief in mir, dass ich kaum atmen kann. Die körperlichen Schmerzen sind schon längst verschwunden. Sind verblasst. Übrig bleibt nur der seelische Schmerz. Die Trauer und die Qual. Dieser, dumpfer, pochender Schmerz ist zu meinem Begleiter geworden. Er raubt mir die Kraft, den Schlaf und sonst alles. Ich kann ihm nicht entrinnen. Bei allem was ich tue ist er dabei. Egal wie ich versuche mich abzulenken. Und er wird nicht weniger. Ich bin wie in einem Käfig gefangen. Mit dicken Gitterstäben und einem großen metallenen Tor. Und ich kann mich nicht befreien. Nicht aus eigener Kraft. Genauso wenig wie mich meine Freunde retten können. Aber vielleicht öffnet sich das Schloss ja irgendwann von selbst. Eine weiße Lilie liegt auf dem Grab von Levy. Lesslie, dem aufgewecktem Mädchen mit den großen, schönen Augen, dir mir so sehr geholfen hat. "Bis bald!" meine ich und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Sie sind durch die Kälte gefroren und kleben an meinen Wangen und Wimpern. Dann wende ich mich ab und gehe einen weißen Kieselsteinweg entlang zur Engelsstaue. Ich knie mich hin und senke meinen Blick. "Na Sarah? Wie geht's dir? Ich hoffe doch gut. Hier hat sich nicht all zuviel verändert. Aber das siehst du ja selber." Ich mache eine Pause bevor ich weiter spreche. "Du fehlst mir! Schrecklich sogar. Warum hast du mich nur verlassen?" frage ich und blicke in den nächtlichen Himmel. Eine Sternschnuppe fliegt über das Himmelszelt und verblasst sogleich wieder. "Okay. Schon verstanden. Du hast mich nicht verlassen. Du bist bei mir. Genauso wie Levy! Ich hab euch lieb! Bis bald!" meine ich mit gebrochener, leiser Stimme und wische mir abermals die Tränen aus dem Gesicht. Einige Zeit verharre ich noch vor der Statue, ehe ich mich erhebe und zurück ins Schloss gehe. Der Schnee knirscht unter meinen Stiefeln. Eis spiegelt sich auf dem Weg, den ich gehe. "Steh weinend nicht an meinem Grab, ich lieg nicht hier in tiefem Schlaf. Ich bin der Wind, der immer weht, ich bin Brillantgefunkel im Schnee. Ich bin die Sonne auf reifem Feld, ich bin im Herbst der Regen mild. Und wachst du auf in stiller Früh, flattre als Vogel ich in die Höh, zieh stumme, weite Kreise. Nachts bin ich der weiche Sternenglanz. Steh weinend nicht an meinem Grab, ich lieg nicht hier, weil ich nie starb." Höre ich in meinem Kopf. Sarah. Meine Sarah. Sie hält ihr Versprechen. Sie ist wirklich immer bei mir. Versucht meinen Schmerz zu lindern. Doch er ist noch immer viel zu stark. Und auch Levy ist bei mir. Die beiden erscheinen in meinen Träumen. Erscheinen als lichte Wesen, und retten mich aus meinen Alpträumen. Diese Träume. Immer und immer wieder suchen sie mich heim. Nacht für Nacht. Vertiefen den Schmerz. Immer und immer wieder sehe ich wie Sarah und Levy starben. Es nimmt kein Ende. Und selbst Sarah und Levy können mich nur aus meinem Schlaf erwecken. Die Träume können sie nicht verbannen. Und auch die Fragen, die sich in meinem Kopf festgesetzt haben, vermögen meine beiden Freundinnen nicht zu beantworten. Immer und immer wieder dieselben zerstörerischen Fragen. Warum musste mir soviel genommen werden? Warum? Meine Eltern, Levy und Sarah. Wieso nur? Und ich konnte nichts tun. Absolut nichts. Nur tatenlos mit ansehen wie meine beste Freundin starb. Schmerz durchzuckt mich bei diesem Gedanken. Doch ich habe Sarah versprochen stark zu bleiben. Und ich will mein Versprechen halten. Ich versuche es zumindest so gut ich kann. Aber vielleicht habe ich mein Ziel nun erreicht. Vielleicht habe ich nun wirklich alles Schlechtes hinter mir. Ich atme tief durch und gehe durch die Eingangstür. Versuche die Fragen zu vertreiben, den Schmerz zu besiegen und die Trauer zu vernichten. Desto öfters ich dies versuche, desto öfters gelingt es mir. Der Schmerz wird bei jedem Versuch weniger. Genauso wie die Trauer. Und die Fragen verblassen allmählich. Ich bleibe in der Eingangshalle stehen und sehe mich um. Mein Zuhause. Meine Heimat. Meine Freunde. Ab jetzt beginnt mein neues Leben. Und diesmal wirklich. ** "ROSE!!!! Wo bleibst du denn??? Wir warten!" ruft Alex aus der Eingangshalle. "Ja, bin schon da! Hetz mich nicht so! Eine Schwangere ist auch kein Eilzug!" meine ich und hopse die Treppen hinunter. "Ja schon gut." Lächelt Alex und küsst mich. Ein halbes Jahr ist nun vergangen. 6 Monate seit dem Tod von Levy und Sarah. Ich vermisse die beiden sehr. Aber in Zeiten wo der Schmerz mich wieder einholt, spüre ich die beiden ganz nah bei mir. Sarah haltet ihr Versprechen. Sie ist immer bei mir. Und nun weiß ich auch was ich ihr damals versprochen habe. "Und pass gut auf deinen kleinen Schatz auf!" sagte Sarah. Damit meinte sie das Kind unter meinem Herzen. Genauso wie die Frauenstimme. Damals in der Ruine. Sie meinte ich solle für das Leben in mir stark bleiben. Und auch Argenda Mors hat seine Hand auf meinen Bauch gelegt. Heute verstehe ich was damit gemeint war. Vampire fühlen viel früher, wenn ein Kind heranwächst. Obwohl es erst einige Stunden zurücklag konnte es Argenda Mors spüren. Er war so unheimlich mächtig dass er es bei der kleinsten Berührung spüren konnte. Diese Frauenstimme wusste es auch. Und Sarah, ja Sarah wusste es auch. Wahrscheinlich konnte sie es in meinen Augen sehen. Matt und Sebastian spürten es dann einige Zeit später. Eigentlich wussten es alle nach ungefähr zwei Wochen. Nur ich hab es mal wieder als Letzte gemerkt. Typisch ich. "Rose, träumst du schon wieder? Essen ist da!" meint Alex und nimmt mich an der Hand. "Nein ich träume nicht! Komm ja schon Zähnchen!" meine ich und folge ihm in den Speisesaal. "Wurde auch Zeit, dass du kommst!" motzt Dan. "Hallo?! Ich bin schwanger! Ich roll ja sowieso schon!" meine ich empört. "Schon gut, können wir endlich anfangen? Ich hab Hunger!" drängelt Ary. "Ja, bitte! Fangt an! Meinen Segen habt ihr!" beleidigt drehe ich mich weg. "Ach komm schon Engelchen. Sei nicht beleidigt." Grinst Tray mich an. "Ja schon gut." sage ich, noch immer eingeschnappt. "Immer diese Stimmungsschwankungen! Hoffentlich nimmt das bald ein Ende!" seufzt Sebastian. "Hey!" empöre ich mich ein weiteres Mal. "Während ihr euch streitet, beginne ich mal zu essen!" meint Matt. "Pah!" ist das Einzige was ich sage. "Ja, schon gut. Mahlzeit!" Jeremy verbeißt sich im Hals eines älteren Mannes. Auch die anderen tun es ihm gleich. Nur ich stehe da und sehe mir die Kulisse an. Was sich in 6 Monaten so alles tut. Ary, Tray und Dan sind nun auch Vampire. Ganz passable sogar! Sie geben sich wirklich Mühe, mit allem was sie tun. Die Verbrennungen meines besten Freundes waren Lebensbedrohlich. Und so machte Matt ihn auch zu einem von uns. Aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Tray und Ary immer älter und schwächer werden. Und so bat ich Alex und Sebastian sie auch zu Vampiren zu machen. Die beiden willigten sofort ein. Und auch Ary und Tray waren augenblicklich einverstanden. Tja und so ist das nun. Jetzt sind wir alle Vampire. Leben in einem großen Schloss, gehen uns gegenseitig auf die Nerven. Doch uns verbindet etwas. Unsere Erinnerungen. Aber sonst ist alles beim Alten geblieben. Alex ist noch immer der gleiche Vollidiot. Eifersüchtig bis zum geht nicht mehr, stur und aufbrausend. Matt, ist in seiner Vaterrolle voll aufgegangen. Manchmal ein bisschen zu viel, nach meinem Geschmack. Jason und Jeremy haben sich auch nicht wirklich verändert. Sie sind noch immer die gleichen Chaoten. Sebastian ist ein wenig stiller und in sich gekehrter geworden. Wundert mich auch recht wenig. Aber ich glaube in uns allen steckt noch der Trauerschmerz. Wir alle sind noch nicht damit fertig geworden, dass Sarah und Levy nicht mehr bei uns sind. Dass sie fort sind und nie mehr wiederkommen. Ary, Jeremy, Dan, Tray und Jason überspielen ihre Trauer indem sie eine Maske aufsetzen und einen auf "fröhlich" machen. Doch Nachts wenn sie im Bett liegen, bröckelt diese Maske und es kommen ihre wahren Gefühle zum Vorschein. Ich kenne meine Freunde gut genug um dies zu wissen. Oft sitze ich bei ihnen am Bettrand und halte sie im Arm. Ich habe es aufgegeben mich mit den Fragen, wieso, weshalb und warum, zu quälen. Das Leben geht weiter. Auch ohne Sarah und Levy. Dieses Eingeständnis war eines der Bittersten die ich gemacht habe. Doch es ist die Wahrheit. Ich muss sie akzeptieren. Egal was kommen mag. Egal was geschehen ist. Sebastian hat es da schwerer als ich. Viel schwerer. Er liebte Sarah. Und tut es noch heute. Ich liebe Sarah zwar genauso, aber es ist eine andere Liebe. Für Sebastian ist es sehr viel schmerzhafter. Er zieht sich in sein Zimmer zurück wenn der Schmerz ihn übermannt. Dann bleibt er Tage und Nächte lang darin eingeschlossen. Isst nichts, sagt nichts und will niemanden sehen. Matt vergräbt sich unter Büchern. Überschüttet seinen Schmerz mit Wissen. Alex, zieht sich in seine Ruine zurück und starrt das Bild seiner Eltern an. Und so haben alle meine Freunde einen Weg gefunden um mit dem Schmerz klar zu kommen. Nur ich nicht. Oft sitze ich Nächte lang an Sarahs oder Levys Grab und starre auf die Marmorplatte. Ohne irgendeinen Gedanken im Kopf. Ich blicke einfach ins Leere. Die ersten 3 Monate war ich jede Nacht am Grab meiner Freundinnen. Doch jetzt, werden diese Besuche seltenere. Ich gehe nur noch drei Mal in der Woche zu den Gräbern. Der Schmerz verblasst immer mehr und mehr. Er ist nun bei weitem nicht mehr so stark, wie vor einigen Monaten. Und doch wird es sicherlich noch lange dauern, bis ich die Trauer überwunden habe. Zwar weiß ich, dass das Leben weitergeht. Aber dadurch vergeht der Schmerz auch nicht. "Mary? Träumst du?" reißt mich Sebastian aus meinen Gedanken. "Ich....ähm....was hast du gesagt?" ich blicke ihn an. "Ich wollte von dir wissen, ob du keinen Hunger hast?!" Sebastian hält mir ein Glas hin. "Oh danke." Lächle ich und trinke den Inhalt in einem Zug aus. "Na dachte ich es mir doch!" Alex kommt auf mich zu und umarmt mich. "Zähnchen komm mal her!" grinse ich und küsse ihn. "Für was war der denn?" Alex lächelt mich frech an. "Ach, einfach nur so!" grinse ich. "Hey ihr zwei! Auseinander oder ihr heiratet!" Matt sieht uns an. "Ja schon gut. PAPA!!!" lache ich. Ja, ab und zu schaffe ich es ja doch zu lachen. Das Leben geht weiter. Es geht immer weiter. Egal was geschehen ist. Egal was passieren wird. Und so beschreite ich auch meinen Weg. Immer steil bergauf. Aber ob ich auf der Spitze abstürzen werde? Ich glaube nicht. Nihil in terra causa fit. (Nichts ist ohne Grund auf der Erde) ~~~*THE END*~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)