Von Gedanken, Hunger, Grezenüberschreitung und Ekel.
Hii meine Knuffels!!!
Ich war über das Weekend bei meinem Dad und konnte nicht an den Pc. Mir geht's gut, kann mich nicht beklagen. Und euch? Alles in Butter?
Dieser Teil beschäftigt sich intensiv mit Mary-Rose's Gefühlen, wenn sie jemanden töten muss um etwas zu essen. Ich bin damit zwar ganz zufrieden, aber irgendetwas passt mir trotzdem noch nicht. Also wenn euch was auffällt, dann sagt es mir bitte! Ach ja, und ich werde noch einige Bilder hinzufügen, da noch weitere Personen, im nächsten oder übernächsten Chapter dazu kommen werden!!
Also bis dann! HEAL *knuddel* eure DesertFlower°°
"Ganz schön voll hier, was?" schreit Sarah mir ins Ohr.
"Ja!!" schreie ich zurück und suche einen freien Platz.
"Los schnell da drüben ist was frei!" schreie ich laut um die Musik zu übertönen und ziehe Sarah zu dem freien Platz. Wir setzen uns und grinsen uns an.
Die Disco ist rappelvoll. Die Menschen tanzen zu lauten Technobeats und haben Spaß. Der Geruch von Zigaretten, Alkohol und Parfum steigt mit in die Nase und ich muss niesen.
"Ja, eine deiner neuen Fähigkeiten. Du riechst jetzt um das 10-fache besser als ein Mensch." Erklärt mir Sarah und sieht sich um.
Das bunte Discolicht schwirrt über die tanzenden Leute hinweg und das Blitzlicht lässt die Menschen in ihren Bewegungen viel langsamer wirken, als sie eigentlich sind.
"Wie wäre es wenn wir uns hier mal eine Mahlzeit aussuchen? Laufen doch ganz schnuckelige Typen herum!" grinst Sarah mich an.
"Oh ja, das machen wir. Wie wäre es wenn wir den anderen auch was mitbringen?" grinse ich zurück.
"Oh ja, Fast Food!" kichert Sarah.
"Na dann wollen wir mal." Sage ich und versuche mit einer Gruppe junger Männer Blickkontakt aufzunehmen. Nach einigen Minuten klappt es und zwei braunhaarige Typen kommen zu uns an den Tisch.
"Na so ganz alleine hier?" fragt der eine. Seine Haare sind mit Gel hochgestellt und seine grünen Augen leuchten erfreut auf.
"Vielleicht könnt ihr beiden dass ändern!" flirtet Sarah drauf los.
"Wie wäre es wenn ihr mit zu unserem Tisch kommt? Ich bin übrigens Dave. Und das ist mein Freund Jill." Meint der andere, mit längeren strubbeligen Haaren und eisblauen Augen.
"Ja würde uns freuen! Ich bin Mary-Rose und das ist Sarah!" antworte ich und erhebe mich.
Jill und Dave bringen meine beste Freundin und mich zu ihren Tisch. Dort sitzen bereits zwei weitere Jungs, etwa in unserem Alter und zwei junge Damen. Anscheinend haben die beiden jungen Frauen ein wenig zu tief ins Glas geschaut denn sie lallen schon ziemlich heftig durch die Gegend.
"Darf ich euch Mary-Rose und Sarah vorstellen? Mary-Rose, Sarah? Das sind Tom, Martin, Kerry und Julie." Stellt Jill seine Freunde vor.
"Freut mich!" sagt Tom und reicht mir seine Hand. Er hat dunkelbraune, fast schwarze Augen und blonde lange Haare. Genau mein Typ!
"Mich auch!" lächle ich verführerisch.
"Der gehört bereits mir!" flüstere ich Sarah zu und lächle verschmitzt.
Sarah nickt mir zu:" Gut dann gehört Martin mir. Den finde ich äußerst schnuckelig!" Sie setzt sich zu Martin und den zwei Girls.
Martin hat dunkelblaue Augen und blonde Haare. Er lächelt Sarah flirtend an und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Nach einigen Gläser Baileys und Cocktails später, ist die Stimmung auf ihrem Höhepunkt.
"Was haltet ihr davon wenn wir zu uns fahren und dort weiter feiern?" fragt Sarah schließlich und lächelt Martin an.
"Ja, das ist eine gute Idee. Wir haben etwa eine halbe Stunde von hier entfernt ein Schloss. Meine Eltern haben es mir vererbt. Da haben wir genug Platz!" erzähle ich Tom.
Ich hab mir nicht die Mühe gemacht und ihn nach seinem Leben gefragt. Wenn ich etwas über ihn wüsste, dann würde ich es nicht schaffen in zu töten. Aber ich muss. Gerade wird mir klar, dass es nicht einfach ist ein Vampir zu sein. Es ist sogar verdammt schwer. Ich muss unschuldige Menschen töten nur damit ich überleben kann. Was ist wenn Tom eine Familie hat? Kinder? Ich zerstöre nicht nur das Leben von ihm sondern auch von seiner Familie. Kann ich das verantworten? Kann ich das mit meinem Gewissen vereinbaren? Aber andererseits muss ich auch leben. Ich muss essen, oder eben trinken, um zu überleben. Und meine Hauptnahrungsquelle sind eben die Menschen. Ich seufze und schüttle unmerklich den Kopf.
"Würde das wirklich gehen? Ein richtiges Schloss, ist ja genial!" Tom sieht mich lächelnd an.
"Klar würde das gehen. Wollen wir?" fragt Sarah und erhebt sich.
Sarah und ich führen, die kleine Gruppe, eingeschlossen Julie und Kerry, zu meinem Wagen. Wir lassen sie einsteigen, bleiben aber selbst noch kurz neben dem Wagen stehen.
"Ich ruf schnell mal Sebastian an, damit er Bescheid weiß." Meint Sarah und zückt ihr Handy.
**
"So wir sind da. Alles aussteigen!" sage ich und stelle den Wagen ab.
Ich führe die kleine Gruppe gemeinsam mit Sarah in die Eingangshalle.
"Wow! Das ist ja riesig!!! Und das haben dir alles deine Eltern vererbt?" staunt Jill.
"Ja, das gehört alles mir!" lächle ich.
"Am besten wir gehen zuerst mal in den Speisesaal." Schlägt Sarah vor. Sie und ich gehen voran in den Saal. Die anderen folgen uns.
"Hör zu Mary, du wirst jetzt bei mir bleiben. Wir werden einfach in der Dunkelheit verschwinden. Das verschafft uns einen Überraschungseffekt. Dann haben wir genug Zeit um uns an sie ran zu machen. Gib mir deine Hand!" flüstert Sarah so leise dass nur ich es verstehen kann.
Wir stoßen die große Türe zum Speisesaal auf und plötzlich zieht mich Sarah an meiner verletzten Hand nach links.
"VERDAMMT!!!!!!!!!! SARAH MEINE HA.............." schreie ich vor Schmerzen. Doch plötzlich wird mir der Mund zu gehalten. Ich spüre den warmen Atem an meinem Ohr und wie mich jemand an sich drückt. Ich sehe zwar nichts, weiß aber ganz genau wer das ist. Ich stoße Alex sofort von mir und zische ein giftiges "Hau ab!"
Dann wird der Saal plötzlich erhellt und ich kann Tom, Jill, Martin und die anderen in der Mitte des Raumes stehen sehen. Julie und Kerry weinen herzerweichend und klammern sich an Dave und Jill. Ich schüttle den Kopf und trete langsam aus meiner Ecke hervor.
"Mary-Rose! Wa...wa...was soll der Scheiß?" fragt Tom mich aufgebracht. Ich kann das Zittern seiner Stimme deutlich hören.
"Was soll was?" frage ich und bewege mich langsam auf ihn zu. Tom weicht immer weiter und weiter zurück.
"Tom? Hast du etwa Angst vor mir? Warum denn?" sage ich und lächle. Dadurch kommen meine spitzen Eckzähne zum Vorschein.
"VAMPIRE!!!!!!!!!!!!!!!!" kreischt Julie total panisch.
"Warum schreist du denn so?" fragt Matt und tritt gemeinsam mit Jeremy hinter Julie hervor.
"Was habt ihr denn gegen Vampire?" Jason stellt sich neben mich.
"Ihr...ihr.....MONSTER!!!!" schreit Tom wütend und total verängstigt.
"Monster? Ich würde eher sagen, Wesen der Nacht!" Sebastian legt seinen Arm um Sarahs Hüfte.
"Jetzt wird mir alles klar. Mary-Rose und Sarah....ihr...ihr habt das alles eingefädelt. Ihr habt uns hier her gelockt! Ihr dreckigen Miststücke!!!" schreit Dave.
Ich will gerade etwas erwidern als Julie und Kerry schlagartig verstummen und sich von Jill und Dave lösen. Wie in Trance gehen sie an ihren Freunden vorbei, immer weiter auf mich zu.
Jill, Dave Martin und Tom sind so verwirrt dass sie nicht wissen was sie machen sollen.
Ich seufze resigniert und schüttle den Kopf.
"Wollen wir jetzt endlich? Oder wollen wir dem Herrn Herzog beim essen zusehen?" frage ich sarkastisch und leicht erbost. Es war so klar, dass Alex wieder eine Show abziehen muss. Ich hatte auch nichts anderes erwartet.
"Ja ich hab auch schon Hunger!" stimmt Jeremy mir zu und bewegt sich auf Julie zu.
"Hey, die gehört mir!" höre ich Alex sagen.
"Halt die Klappe!" zische ich und gehe auf Tom zu.
"Du hast mir nichts zu sagen"! kontert Alex.
"Aber ich hab dein Essen mitgebracht. Wenn du jetzt nicht gleich den Rand hältst bekommst du nichts!" antworte ich und gehe immer weiter auf Tom zu.
Dieser weicht immer weiter und weiter zurück bis er sich fest an die Wand presst.
"Aber Tom! Du brauchst doch keine Angst haben. Es tut auch ganz bestimmt nicht weh!" lächle ich böse und nehme Ziel auf seine Halsschlagader.
"Hast du denn kein Herz?" schreit Tom.
Ich sehe ihn an und lege den Kopf schief.
"Fühlst du eines?" frage ich und lege mit einer blitzschnellen Bewegung seine Hand auf die Stelle wo normalerweise mein Herz schlagen sollte.
"Ja. Ich fühle den Herzschlag. Zwar ganz schwach, aber ich fühle einen!" antwortet mir Tom.
Nun bin ich total verwirrt. Ich habe doch keinen Herzschlag mehr, oder ich sollte keinen mehr haben. Ach was, darüber kann ich mir später auch noch Gedanken machen. Ich schüttle den Kopf und lasse meinen Kopf an Toms Hals zuwandern.
"Nein, bitte, bitte tu es nicht. Bitte. Was wird denn sonst aus meiner Familie? Bitte. Ich hab eine kleine Schwester und einen behinderten Bruder. Bitte tu mir das nicht an." Tom zittert am ganzen Leib und silberne Tränen bahnen sich einen Weg über seine Wangen. Ich stoppe kurz bevor sich meine Zähne in seinen Hals bohren und halte in meiner Bewegung inne. Ich höre die Schreie von den anderen. Julie schreit aus Leibeskräften, Jill flucht, Martin weint, Dave brüllt und Kerry wimmert nur leise.
Ich darf jetzt nicht schwach werden. Ich muss standhaft bleiben. Ich darf kein Mitgefühl für meine Opfer haben. Ich darf einfach nicht. Egal wie Leid Tom mir auch tut.
"Es tut mir Leid Tom." Sage ich und verbeiße mich im Hals von ihm. Ich schmecke das süßliche, fast bittere Aroma seines Blutes. Spüre wie die Wärme seines Lebenellexsiers meinen kalten Körper erwärmt und mich stärkt. Gierig sauge ich alle Kraft aus Tom heraus. Für kurze Zeit bin ich in Extasse. Toms Blut, bringt mir neue Kraft, vernebelt mir meine Sinne und lässt mich die Kontrolle über mein Handeln verlieren. Doch sofort besinne ich mich wieder auf die Situation.
Ich höre einen Schrei der von Schmerz durchzogen ist. Zuerst wehrt sich Tom aus Leibeskräften, schlägt mich, versucht sich zu befreien, weint, schreit. Ich höre sein Herz schlagen. Zuerst furchtbar schnell, doch dann immer langsamer und langsamer. Schließlich werden Toms Schläge lockerer, fast weich. Und dann ist es vorbei. Tom rutscht an der Wand hinab zu Boden. Ich knie mich vor ihn und sehe ihm in die Augen.
Sie sind leer. Ausdruckslos. Ich kann deutlich sehen wie der Glanz langsam zu einem Schimmer wird. Und dann ganz plötzlich verschwindet auch der Schimmer. Ich kann hören wie Toms Herz seinen letzten Schlag macht und dann kehrt Stille ein.
Nichts ist mehr zu hören. Kein Schrei, kein Herzschlag, kein Puls, kein Atmen. Nichts. Nur völlige Stille. Ich streiche Tom über die Wange und erhebe mich mit einem leisen Seufzer.
Ich habe es getan. Ich habe wirklich einen Menschen getötet. Und nur damit ich überlebe. Ich habe ein Leben ausgelöscht und weitere zerstört. Ich kenne die Trauer, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Ich weiß was man für Schmerzen erleidet. Ich kenne es nur zu gut. Und nun bin ich an diesem Schmerz, an dieser Trauer schuld. Ich habe einen Menschen getötet. Ich habe ihn wirklich umgebracht.
Ich spüre wie sich Panik in mir ausbreitet. Wie die Schuld beginnt, an mir zu nagen. Ich fühle mich schuldig. Ja das tue ich. Ich habe ein Leben beendet. Und weiter zerstört. Ich ganz alleine.
"Mary!!! Los komm, wir müssen die Leichen vergraben. Beeil dich!" reißt mich Jeremy aus meinen Gedanken und rüttelt an meiner Schulter.
"Ja schon gut. Ich komme!" sage ich, werfe den leblosen Körper von Tom über meine Schulter und folge schweigend meinen Freunden. Ich weiß dass ich nun stärker bin, als ein Mensch. Darum fällt es mir auch leicht, Tom über meine Schulter zu werfen. Noch so eine Fähigkeit. Ich spüre wie alle Wärme aus Toms leblosen Körper fließt. Wie er kalt und starr wird. Sein Haut wird weiß und ich kann die dünnen Adern erkennen. Ich wende meinen Kopf betrübt zu Boden. Ich habe es wirklich getan. Ich kann es einfach nicht fassen. Ich kann es nicht begreifen. Ich seufze leise und trotte den anderen hinterher.
Matt und die anderen begeben sich auf den Schloss eigenen Friedhof. Bisher war ich noch nie auf dem Friedhof. Ich habe ihn stets gemieden. Warum, weiß ich selbst nicht. Obwohl es hier wundervoll friedlich ist. Die alten Steinkreuze und Statuen strahlen Ruhe und Stille aus.
Sebastian zückt einen Schlüssel und sperrt die alte verwaiste Gruft auf. Das Gemäuer hat schon überall Risse und hier und da fehlt schon ein Stück Mauer. Die Türe ist aus schwerem Eisen und ächzt als Sebastian sie aufstößt. Efeu rangt sich um die Säulen die den Eingang zieren. Ich betrete als Letzte das alte Gemäuer. Matt entzündet einige Kerzen. Der Raum wird ein wenig erleuchtet und ich sehe mich um. In der einen Mauer sind einige Gräber eingelassen, und auf der anderen Seite steht ein kleiner, alter, verstaubter Altar. Spinnen haben ihr seidiges Netz über den Altar gesponnen. Der silbrige Halbmond scheint durch das kleine rechteckige Fenster ohne Glasscheiben herein und lässt die Spinnenetze kostbar und wertvoll erscheinen. Ich höre plötzlich lautes Quietschen und wende meinen Kopf nach links.
Jeremy hat eine Falltüre geöffnet und steigt nun die Treppen hinab. Ich bin wieder die letzte die unter dem Erdboden verschwindet.
Ich weiß zwar nicht wie tief ich mich unter der Erde befinde, aber es ist mir auch egal. Hier unten ist es stickig und ein Geruchsgemisch aus Moder, Verwesung und altem Fleisch steigt mir in die Nase. Ich bekomme durch diesen Geruch fast keine Luft mehr und versuche so flach wie möglich zu atmen. Aber dieser Geruch ist zu intensiv. Als Matt eine Kerze hochhält, kann ich auch erkennen weshalb es hier so furchtbar stinkt. Vor meinen Füßen breitet sich eine riesige Grube aus. Darin liegen die toten Körper von den Opfern meiner Freunde. Einige sind schon stark verwest, sodass man nichts mehr erkennen kann, andere starren mich noch mit ihren leeren Augen an. Schnell wende ich meinen Blick ab und werfe Tom hinein. Danach drehe ich mich um.
"Ich werde wieder nach oben gehen!" sage ich, mit zusammengekniffenen Augen. Das hätte ich lieber nicht tun sollen. Sofort setzt sich der Geruch in meinen Lungen fest und entfacht einen Würgereiz. Ich beginne zu Husten und zu würgen. Tränen schießen mir in die Augen und ich stolpere die Treppen hinauf. Als ich oben angekommen bin, stürme ich aus der Gruft und lasse mich kraftlos in das feuchte Gras fallen. Erleichtert, endlich wieder frische Luft zu bekommen, atme ich tief aus und ein. Ich schließe für einen Moment die Augen.
"Geht es dir wieder besser?" eine sehr vertraute Stimme dringt an mein Ohr.
"Hau ab!" zische ich nur giftig. Ich habe Alex doch deutlich gesagt dass er mich in Ruhe lassen soll. Warum versteht er das nicht?
"Aber Rose!"
"Nichts aber Rose! Hau endlich ab! Nein warte. Bleib du hier, ich werde gehen. Ich kann dich nicht mehr ertragen!" knurre ich böse, springe auf und stapfe ins Schloss zurück.
