Darkness von DesertFlower (Vampire und Menschen? Das kann NICHT gut gehn. (Das LETZTE Kapitel und der Prolog sind on und warten auf die Freischaltung! Ich hoffe es dauert nicht so lange!)) ================================================================================ Von einem unerwartetem Wiedersehen, Tränen und neuen Bekanntschaften. --------------------------------------------------------------------- Die Stunden ziehen sich. Jede Minute erscheint mir wie eine Stunde. 3 Stunden noch. Drei Stunden, dann senkt sich die Sonne und die Nacht zieht sich über London. Dann werde die Reklametafellichter die Nacht zum Tag machen. 3 Stunden noch dann kann ich meine Suche endlich fortsetzen. Ich bin jetzt im Süden Londons. Zu meiner großen Freude, gibt es nur zwei Friedhöfe und drei Ruinen im Süden von dem Ballungszentrum. Wenn ich mich beeile dann schaffe ich alle 5 Plätze heute Nacht. Ich hoffe stark dass ich Sarah heute Nacht finden werde. Ich muss sie finden. Ich sitze hier, in einem Fastfood Restaurant und stopfe lustlos Pommes in mich hinein. Hier werde ich auf den Einbruch der Nacht warten. Noch 3 Stunden. 3 Stunden die mir wie eine Ewigkeit vorkommen. Immer wieder stelle ich mir die Frage warum ich Sarah finde will. Ja warum eigentlich? Sie ist kein Mensch mehr. Schon seit 7 Jahren nicht mehr. Und trotzdem. Sie ist die einzige Person die mir noch geblieben ist. Bei diesem Gedanken tritt wieder der Schmerz in den Vordergrund. Er ist stark. Er zerfrisst mich. Ich fühle mich so alleine. Ich habe nichts mehr. Das ganze Geld was mir meine Eltern überlassen haben, nützt mir nichts. Absolut nichts. Was soll ich denn mit einem Haufen Geld wenn ich ganz alleine bin? Geld macht nicht glücklich. Geld ist nicht das Wichtigste was es gibt. Viel wichtiger ist das eigene Wohl. Ich wäre viel lieber Arm und hätte noch meine Eltern. Ich würde sogar auf der Straße leben, wenn ich nur meine Eltern hätte. Aber das ist nicht möglich. Ich nehme den Anhänger von Jeff aus meiner Tasche und sehe ihn an. Er ist Rund. Ein Kreis in dem ein verkehrtes Kreuz eingraviert ist. Er ist golden. Meine Finger spielen mit der Kette auf dem der Anhänger baumelt. Noch 2 Stunden und 54 Minuten. ** Der letzte Platz an dem Sarah sein könnte. Sie war bei keiner Ruine und auch nicht auf dem Friedhof. Meine Hoffnung, Sarah zu finden ist schon fast erloschen. Jetzt kann sie nur noch hier sein. Aber was mache ich wenn sie auch nicht hier ist? Wo soll ich dann suchen? Zweifel nagen an mir. Ich schüttle den Kopf, wie ein Pferd dass sich von lästigen Fliegen befreien will. Ich darf jetzt nicht daran denken was sein könnte wenn ich Sarah nicht finde. Noch habe ich Hoffnung. Ein kleiner Funke Hoffnung ist noch da. Ich steige auf die Treppe der alten Gruft. Sie ist der letzte Ort an dem ich hoffe Sarah vor zufinden. Die Gruft sieht schon ziemlich verfallen aus. Efeu rangt sich um die beiden Säulen und die Türe ist auch schon ziemlich verfallen. Ich höre von drinnen Stimmen. Ich gehe auf die Türe zu und öffne sie. Es sind nur ungefähr drei Vampire in Raum. Sie drehen sich zu mir um. Ich lasse meinen Blick über sie schweifen. Und dann setzt mein Herz aus. Mein Atem stock und ich lasse meinen Koffer fallen. "Mary!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" schreit Sarah und läuft auf mich zu. "Sarah!!!!!!!" rufe ich und falle meiner besten Freundin um den Hals. Ich kann meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich bin nicht mehr alleine. Endlich habe ich Sarah gefunden. Endlich. "Mary, was machst du denn hier? Wie hast du mich gefunden? Und überhaupt, was ist denn passiert?" Sarah drückt mich ein Stück von sich weg und sieht mich mit großen braunen Augen an. "Na sieh mal an. Ich hätte nicht erwartet dich hier zu treffen." Sagt eine Stimme aus dem Hintergrund. Ich sehe an Sarah vorbei und erblicke Alex. "Was machst du denn hier?" frage ich und ein genervter Unterton schwingt in meiner Stimme mit. "Na klingt ja sehr erfreut. Klingt fast so als würdest du dich nicht freuen mich zu sehen." Alex lächelt. Seine spitzen Eckzähne kommen zu Vorschein. "Tu ich auch nicht." knurre ich und wende mich wieder zu Sarah. "Jetzt erzähl mal. Was führt dich denn her? Und wie hast du mich denn gefunden?" Sarah lächelt mich glücklich an und drückt mich noch mal fest an sich. "Das ist eine lange Geschichte. Weißt du....meine....meine Eltern sind gestorben.....und....und....ich wusste....wusste nicht wo ich hin sollte....und....und da....und da bin ich....bin ich halt....bin ich halt nach London geflogen und hab dich gesucht. Ich...ich hab sonst niemanden...mehr....du.....du bist die einzige die ich noch habe." Meine Stimme bricht und die Tränen fließen über meine Wange. Der Schmerz ist einfach zu groß. Ich kann nicht weiter reden. Wie eine Flutwelle kommt er über mich. "Was? Das darf nicht wahr sein. Komm her Süße!" sagt Sarah und nimmt mich in den Arm. Ich schließe meine Augen und drücke mich fest an sie. Jetzt bin ich nicht mehr alleine. Endlich habe ich Sarah gefunden. "Komm, lass uns wo anders hin gehen. Dann kannst du mir alles ganz genau erzählen." Meint Sarah und verlässt mit mir die Gruft. Wir setzen uns auf eine Bank und ich erzähle Sarah alles. Über den Tod meiner Eltern, über meine Reise über mein bisheriges Leben. Alles. Sarah hört mir zu und nimmt mich, immer wenn meine Stimme bricht in den Arm. Als der Morgen schon graut habe ich meine Erzählungen beendet. "Mary. Das ist ja furchtbar. Natürlich kannst du bei mir bleiben. Ich werde dich nicht mehr gehen lassen. Du wirst ab sofort bei mir bleiben. Mach dir keinen Kopf. Wir werden das schon schaffen. Ich verspreche es dir. Du wirst nicht mehr alleine sein. Du wirst bei mir bleiben." Sagt Sarah und gemeinsam gehen wir wieder zur Gruft zurück. Als wir die Gruft betreten, sind schon mehr Vampire da als zuvor. Sarah nimmt mich an der Hand. Ich fühle ihre weiche, kalte Haut. "Da bist du ja wieder, Darky." Sagt ein großer Vampir. "Hallo Sebastian." Sarah lässt meine Hand los und geht auf den Vampir, dessen Namen Sebastian ist, zu und gibt ihm einen Kuss. Ich betrachte ihn genauer. Er trägt schwarze Kleidung, hat dunkelblonde Haare und fast schwarze Augen. Um seinen Hals baumelt eine schwarze Kette mit einem verkehrten Kreuz. "Hast du uns Abendessen mitgebracht?" fragt er und mustert mich. "Nein. Das ist Mary-Rose. Meine beste Freundin. Ich habe dir doch von ihr erzählt. Weißt du noch? Sie ist kein Essen!" meint Sarah und kneift Sebastian in die Seite. "Du bist also Mary-Rose. Darky hat mir schon viel über dich erzählt. Endlich lerne ich dich mal kennen. Ich freue mich dich in unserem bescheidenen Heim begrüßen zu dürfen." Meint Sebastian freundlich und streckt mir die Hand hin. "Mich auch." Ist meine knappe Antwort und nehme seine Hand an. Ich spüre dass auch seine Hand kalt ist. Aber seine Haut ist rau und nicht so weich wie die von Sarah. "Was führt dich denn zu uns?" will er wissen. "Sebastian das erzähle ich dir später. Wichtig ist nur, dass sie bei uns bleiben wird. Ich werde sie nicht mehr gehen lassen. Ich bin ihre beste Freundin und sie wird ab jetzt bei mir bleiben." Erklärt Sarah und lächelt Sebastian an. "Was? Wie stellst du dir dass denn vor? Sie ist ein Mensch. Wir sind Vampire. Sie kann unmöglich bei uns bleiben. Und überhaupt, wir haben keinen Platz. Die Gruft ist so schon zu klein." Meint ein großer Vampir mit fast silbernen Haaren und mustert mich misstrauisch. "Das ist kein Problem. Ich werde sie nicht mehr alleine lassen. Wir werden schon eine Möglichkeit finden. Bitte." Sarah sieht Sebastian fast flehend an. "Na gut. Aber nur weil du es bist. Sonst nicht." sagt Sebastian und küsst meine beste Freundin. Plötzlich geht hinter mir die Türe auf und Alex und ein paar andere Vampire kommen mit ein paar Menschen herein. Sie schreien und schlagen um sich, doch nichts hilft. Ich trete einen Schritt zurück und schließe die Türe. "Danke!" sagt Alex und grinst mich frech an. Der Typ ist mir unsympathisch. Ich mag ihn nicht. Schon im Flugzeug hat er mich genervt. Plötzlich prallt jemand gegen mich. Ich spüre wie sich Hände um mich schlingen, Finger sich in meine Haut bohren und Tränen meinen Pullover durchnässen. Ich sehe nach unten und erblicke eine junge Frau in meinem Alter. Ihre braunen Augen sind von Tränen verschleiert und panisch aufgerissen. Ihre Haut ist vor lauter Angst Krankenhausweiß und ihre Lippen haben jegliche Farbe verloren. Sie hat ein rotes Minnikleid und einen Mantel darüber an. Sie weint und schreit um Hilfe. "Lass mich los. Ich kann dir nicht helfen. Los mach schon." Sage ich und stoße sie von mir weg. Doch sie klammert sich wieder an mich. Diesmal fester als zuvor. Langsam beginnen meine Arme zu schmerzen. Sie verstärkt ihren Griff und sieht mich an. Ihr hängt das braune gelockte Haar ins Gesicht. "Bitte. Du musst mir helfen. Ich werde sonst sterben. Ich will nicht. Ich bin noch so jung. Ich will noch einkaufen und Geld ausgeben." Fleht die junge Frau und sieht mich unter Tränen an. Ich packe sie am Handgelenk und schleife sie zu Alex. Sie will Geld ausgeben. Sie will einkaufen gehen. Was denkt sich diese Frau nur dabei? Im Moment meines Todes denke ich doch nicht ans Geld ausgeben. Ich spüre wie Wut in mir hochsteigt. Wut auf diese junge Frau. Sie kratzt und beißt mich. Doch meine Finger legen sich wie Handschellen um den Handknöchel der Frau. Ich schleife sie bis zu Alex, ziehe sie nach vorne und stoße sie zu Alex, der sie in den Arm nimmt und fest hält. Noch immer schreit und weint die Frau, doch ich habe kein Mitleid mit ihr. Warum auch? Ich kenne sie nicht. Und sie geht mich auch nichts an. Sie ist bloß das Essen. Nicht mehr und nicht weniger. Plötzlich befreit sich die Frau wieder und flüchtet in meine Arme. Ich schleudere sie von mir und sie fliegt wieder in die Arme von Alex. "Wenn es nicht zu viel verlangt ist, könntest du sie mir bitte vom Hals halten? Das ist dein Essen. Also kümmere dich um sie." Knurre ich gereizt. "Ist ja schon gut. Warum so gereizt?" fragt Alex und verbeißt sich im Hals der Frau. Sie schreit noch einmal auf und dann ist es wieder still in der Gruft. Ich sehe der Frau in die Augen. Sie werden immer trüber und trüber. Und dann ist der ganze Glanz aus ihren Augen verschwunden. Leblos lässt sie ihre Hände sinken. Es ist vorbei. Sie ist tot. Ihre Seele hat ihren Körper verlassen. Ob sie eine Familie gehabt hat? Oder ob sie schwanger war? Plötzlich geistern diese Gedanken durch meinen Kopf. Alles um mich herum ist in Stille versunken. Nichts ist mehr zu hören. Nichts zeugt mehr von der Situation vor wenigen Augenblicken. "Und das macht dir wirklich nichts aus?" fragt Sarah und wischt sich das restliche Blut von den Lippen. Sie reißt mich damit unbewusst aus meinen Gedanken. Ich schrecke hoch und sehe sie an. "Warum sollte es? Ich kenne das doch schon seit 7 Jahren. Also warum sollte mir es etwas ausmachen euch beim essen zu zusehen?" frage ich zurück und lächle verschmitzt. "Das ist meine Mary!" lächelt Sarah und umarmt mich. "Ich werde dann wieder kommen. Ich schau mich mal ein bisschen in London um." verabschiede ich mich. "Ja ist gut. Und pass gut auf dich auf. Nicht das dir was passiert!" meint Sarah und klettert in ihren Sarg. "Kennst mich doch." Lächle ich und verlasse die Gruft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)