Verführung von abgemeldet (Der Mondgott) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Der Mondgott Ich wandele wieder einmal unter Ihnen. Ich laufe die Straßen entlang. Es regnet. Der Himmel ist in ein wunderschönes Grau gehüllt. Überall huschen Menschen mit Regenschirmen umher und ich sehe ihnen dabei zu. Ich sehe wie kleine Kinder in den Pfützen spielen, Pärchen die sich eng aneinander gedrängt einen Regenschirm teilen, junge und alte. Wieder einmal werde ich sehnsüchtig. So viel Leben, so viele Emotionen, so viele Beziehungen und Bindungen. Dann sehe ich hoch in den Himmel, zu meinem Mond. Man sieht ihn momentan sogar bei Tage, ich weiß nicht wieso. Ich weiß dass ich bald wieder zurückkehren muss. So wie ich es immer muss und immer tue, seit so vielen Zeiten. Ich bin nicht ganz allein, so ist es nicht. Dennoch fühle ich mich einsam. Außer mir, dem Gott des Mondes, gibt es noch die Götter des Mars, des Plutos, der Venus, der Sonne, des Uranus', des Merkurs, des Neptun, des Jupiters und des Saturn. Wir besuchen uns immer wieder. Wir reden...manchmal amüsieren wir uns auch. Dennoch...immer habe ich das Gefühl das mir etwas fehlt! Dieses Gefühl jagt mich...diese schleichende Einsamkeit...diese leise flüsternde Sehnsucht... SIE jagt mich wohin ich auch gehe! Was ich auch tue! Immer...immer ist SIE da und wartet auf mich, umfängt mich in meinen schwächsten Momenten, aber auch in meinen Stärksten. Sobald ich eine Sekunde Zeit habe zum Nachdenken ist ES da... ES jagt mich so lange bis es mich hat...bis ich IHM gehöre... bis ich IHM erliege! Und wenn ich mich dann endlich wieder einmal davon befreien kann, so jagt ES mich erneut, bis ich IHM wieder erliege. Bis ich wieder SEIN bin. So geht das immer wieder. Immer erneut, vom Anfang. Ein nie enden werdender Kreislauf, der mir langsam die Kraft raubt! Manchmal denke ich, es hat erst ein Ende wenn ich mein Leben verwirke. Aber ich bin ein Gott, mein Leben verwirkt sich nicht! Ich habe mich schon oft gefragt was passiert mit einem Gott der nicht mehr leben kann?? Wo er doch auch nicht sterben kann! Was passiert dann mit ihm? Ich weiß es nicht. Ich schrecke zusammen. Wieder einmal ist ein Mensch durch meine Silhouette hindurch gegangen. Es fröstelt mich dann jedes Mal. Das hat mich aus meinen trüben Gedanken wieder aufgeschreckt. Ich genieße die restliche Zeit, die mir hier auf der Erde noch bleibt. Ich genieße den Regen der durch mich hindurch fällt. Ich schlendere durch den Park mit den wunder schönen Kirchblüten. Sie fallen durch mich hindurch, genau wie der Regen. Ich wünschte, dass ich sie Spüren könnte....dass ich diese einmalige Welt nur einmal Spüren könnte, dass ich nur einmal aktiv an ihr teilhaben könnte...nur einen Moment...nur ein paar Sekunden... Nur einen Kuss lang, um von diesen Gefühlen die nächsten Zeitalter lang zehren zu können. Aber ich kann nicht! Ich konnte nie... und ich werde es nie können! Daran ändert auch alles wünschen nichts. Als meine Zeit wieder einmal abgelaufen ist, kehre ich zurück. Zurück auf meinen Mond...in meinen Palast. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)