Fairy Tail Kurstories von Leons_Heart ================================================================================ Kapitel 2: Fight for your Dreams -------------------------------- Obwohl es bei Fairy Tail immer laut zu ging und sich die Mitglieder dieser Gilde oft untereinander stritten und prügelten, so hatten sie alle eines gemeinsam: Sie waren eine Familie! Egal was auch zwischen ihnen war, brauchte jemand von ihnen Hilfe, so war jeder Streit und alle Wut vergessen. In den letzten Jahren waren auch weitere Mitglieder hinzugekommen. Andere Gilden, die zuvor Feinde waren und Fairy Tail auslöschen wollten, waren nun Freunde. Eine dieser Gilden ist „Sabertooth“. Durch die großen Magischen Spiele, bei welchen Fairy Tail gewann, und den darauffolgenden Kämpfen gegen die Drachen und den Rouge aus der Zukunft, wurden sie Freunde… „Oooohhh, Shiku-chaaan…“ Das blondhaarige, gerufene Mädchen dropte hinter ihrem Buch. Diese Tonlage, mit der sie gerufen wurde, gefiel ihr nicht. Nur wenige Sekunden später saß ein schwarzhaariges Mädchen neben ihr. „Na, was machst du gerade?“, fragte Rena sie. „Offensichtlich lesen, wenn man dieses Buch beachtet.“ „Wie lange noch?“ „Wie ich halt Lust habe. Ist was los?“ „Och, ich möchte nur wissen, wann du dich wieder mit Sting triffst.“ Rena fing an zu grinsen. „Gar nicht, das war ein einmaliges Treffen. Außerdem hat er als Master von Sabertooth genug zu tun.“ „Ach was, als ob… Du stehst auf ihn und er auf dich. Außerdem kann es bei schon insgesamt fünf Treffen nichts einmaliges mehr sein. Also, wann triffst du dich wieder mit ihm?“ Shiku wurde leicht rot im Gesicht. Sie sah wieder ins Buch und hoffte, dass Rena das Thema lassen würde, wenn sie nichts mehr zu sagte. Doch sie hätte es besser wissen müssen. Rena fing an zu summen und leise dabei in einem singenden Ton etwas zu sagen. Shiku versuchte es zu ignorieren, doch sie konnte deutlich hören, was ihre beste Freundin von sich gab. „Shiku und Sting, Shiku und Sting, Shiku und Sting~~~“ Zu ihrem Glück wurde der Singsang dadurch unterbrochen, weil Laxus und sein Team Raijinshu von einer Mission zurück kamen. „Na, ärgerst du dein Blondchen wieder?“ „Bro, hey du bist wieder zurück. Ja, ich zieh sie wieder ein bisschen wegen Sting auf.“ „Viel Spaß noch dabei“, meinte Laxus und ging mit seinem Team weiter zur Bar. „Danke, werde ich haben.“ Damit fing Rena an, ihre Freundin weiter zu ärgern. Rena war fast die Einzige aus der Gilde, die sich wirklich gut mit Laxus verstand. Das merkte man schon daran, dass sie ihn >Bro< nennen konnte ohne dass er sauer oder genervt war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Grays kleine Schwester und Laxus die gleiche Magie benutzten: Blitze! „Rena, halt die Klappe. Wir sind nur gute Freunde.“ „Nur gute Freunde also, ja? Und was war mit dem Kuss neulich bei eurem >einmaligen< Treffen?“ „Er hat mir einfach einen Kuss auf die Wange gegeben zum Abschied.“ „Jaja, einfach nur so, ist klar. So wie du danach am strahlen warst.“ Shiku wurde noch eine Spur röter im Gesicht. Doch noch bevor sie was sagen konnte, gab jemand seinen Senf dazu. „Jetzt lass das Blondchen in Ruhe. Halt einfach die Klappe, du nervst!“ „Schnauze, Metallfresse! Dich hat keiner nach deiner Meinung gefragt!“ Damit galt Renas Aufmerksamkeit nun nicht mehr Shiku, sondern Gajeel. Seufzend ließ die Blondhaarige den Kopf hängen. Immer mussten die Beiden streiten. Sie ließ ihr Buch aufgeschlagen auf dem Tisch liegen und stützte ihren Kopf auf der Hand ab. Nach kurzem Überlegen beschloss Shiku, auf eine Mission zu gehen. Also stand sie auf und ging zu der Wand mit den Aufträgen, überlegte welchen Auftrag sie nehmen könnte. Sie Blondhaarige entschied sich für eine der leichteren und ging mit dem Zettel zu Mira, um sich dies bestätigen zu lassen. Dann machte sie sich auf den Weg. Sie musste nur etwas wieder finden. Jedoch war ihr bewusst, dass das sicher nicht so leicht werden würde wie gedacht. Viele Dinge waren schließlich oftmals schwieriger als es zuerst den Anschein machte. Zu Shikuras Überraschung war der Auftrag so leicht, wie er geklungen hatte. Nach knappen zwei Stunden hatte sie den gewünschten Gegenstand – eine alte Goldkette mit einem Ring dran – gefunden. Da sie noch nicht zurück wollte – was zum Großteil an Rena lag – ging sie einfach durch die Stadt. Magnologia war wie immer voller Menschen. Kinder spielten und lachten. Es wurde eingekauft und geredet. Vor einem Schaufenster blieb die Blondhaarige stehen. //Ob ihm solche Figuren auch gefallen?// Sie wurde leicht rot im Gesicht, schüttelte den Kopf. Sie würde einfach nur einem guten Freund etwas kaufen. Sie überlegte noch, was genau sie kaufen sollte, als plötzlich jemand seine Hand auf ihre Schulter legte. „Hey.“ Sie drehte sich um. „Hey… Sting, was führt dich denn hier hin?“ „Wir haben einen Auftrag erledigt“, antwortete der hellbraune Exceed an der Stelle des Blondhaarigen. „Lector… und auch Rogue und Frosch. Scheint ein etwas größerer Auftrag gewesen zu sein, wenn ihr zu viert los seid.“ „Er wurde als schwieriger eingestuft, als er eigentlich war“, erklärte Rogue. Sting sah in das Schaufenster hinter Shiku und musste grinsen. Er wusste, wie gern sie Figuren von Drachen und Wölfen sammelte. Scheinbar hatte sie was Neues für sich entdeckt. Shikura folgte seinem Blick, wurde leicht rot. Sie hatte sein Grinsen bemerkt, als er den Inhalt des Schaufensters gesehen hatte. „Sollen wir alle zusammen noch ein Eis essen?“, fragte Sting nun einfach in die Runde. „Ja, klingt gut“, antwortete Rogue und Shiku nickte zustimmend. Auch Lector meinte, dass es eine gute Idee war. „Fro denkt das auch“, gab der grüne Exceed in seinem rosa Froschkostüm lächelnd zurück. Gemeinsam machten sie sich also auf den Weg zur Eisdiele, wo sie sich draußen unter einen Schirm setzten. Ohne groß in die Liste zu schauen, wusste jeder was er wollte. Schnell kam jemand und nahm die Bestellung der Magier auf. Genauso schnell wurde die Bestellung auch gebracht. Shiku aß eher schweigend ihr Eis und hörte den anderen nur zu. Ab und an sagte sie etwas oder antwortete auf eine Frage. Aber ansonsten war sie still. Nachdem Lector und Frosch ihr Eis leer hatten, kuschelten sie sich auf Shikuras Schoß und ließen sich von ihr kraulen. Da diese ihr Eis auch schon aufgegessen hatte, ging das auch problemlos. Sting und Rogue lächelten leicht bei dem Anblick. Sie freuten sich, dass ihre Exceeds die Blondhaarige so mochten und ihr genau so vertrauten wie ihren Partnern selbst. Außerdem merkte man, wie gern Shiku die beiden und auch die Exceeds der anderen Dragonslayer hatte. Während Shiku also mit den beiden kuschelte, merkte sie nicht wie Sting sie ansah. Dieser wiederum merkte nicht, mit was für einem Blick sein bester Freund ihn ansah. Rogue hatte diesen Blick schon oft gesehen, wenn Sting an die Blondhaarige dachte oder sie, so wie jetzt, sehen konnte. Es war dieses Lächeln, was man nur drauf hatte, wenn man bei der Person war, die einem wirklich wichtig war. Ihm war es zwar noch nie so gegangen, aber dennoch wusste er, was dieser Blick bedeutete. Als Sting den Blick seines besten Freundes bemerkte, sah er ihn fragend und verwirrt an. Dieser jedoch grinste nur leicht und aß den Rest von seinem Eis auf. Sting tat es ihm gleich und aß auch auf. Nachdem auch die beiden fertig waren, bezahlten sie, wobei Sting einfach das Eis von Shiku mit übernahm, und machten sich auf den Weg zur Gilde von Fairy Tail. „Du hättest echt nicht für mich mit zahlen müssen.“ „Wollte ich aber.“ „Das nächste Mal geht die Rechnung auf mich.“ „Ist ok“, gab er leicht grinsend von sich. Er wusste, dass auch die nächste Rechnung auf seine Kappe gehen würde. Er hatte kein Problem damit, das Essen oder das Eis für sie zu bezahlen. Außerdem hatte er immer den Vorteil, dass sie nach dem Essen immer so mit Lector beschäftigt war, dass sie das mit der Rechnung immer zu spät mitbekam. Dafür gab sie ihm seinen Partner oft erst wieder, wenn sie sich wirklich verabschieden mussten, aber dieses Opfer ging er gerne ein. Lector machte es auch nichts aus, von Shiku getragen und gekuschelt zu werden. Ganz im Gegensatz zu Pantherlily, der zwar schon mal gern auf dem Arm von Levy war, aber nicht so gerne gekuschelt wurde. An der Gilde angekommen, mussten sie sich nun verabschieden. „Der Tag hat Spaß gemacht.“ „Ja, stimmt…“ Die Tatsache, dass sie nur zusammen Eis gegessen und sonst nichts gemacht hatten, verkniff sich die Blondhaarige mal anzumerken. „Fro findet das auch.“ Lächelnd nahm sie noch mal Frosch und Lector in den Arm. Rogue ging mit Frosch auf der Schulter schon mal vor. „In einer Woche um 17 Uhr auf dem Marktplatz?“ „Ja gerne… Hast du schon was Bestimmtes im Sinn?“ „Eher weniger. Lass uns spontan entscheiden, was wir machen.“ Lächelnd nickte die Fairy Tail Magierin. Sting beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor auch er mit Lector auf der Schulter seinem besten Freund und dessen Partner folgte. Shiku war leicht rot um die Nase geworden bei dem Kuss, lächelte aber trotzdem freudig vor sich hin. Sie konnte jetzt schon nicht abwarten, dass die Woche verging. Sie drehte sich um und betrat das Gildengebäude… nur um wie angewurzelt stehen zu bleiben! Hier herrschte ein einziges Chaos. Sie war doch nur wenige Stunden weggewesen. Wie hatten die anderen nur so ein Chaos und Durcheinander anrichten können? //Ich vergas, es ist Fairy Tail.// Shikura versuchte also, ohne getroffen zu werden, an die Bar zu kommen und sich an diese zu setzen. Lily saß auf der Theke und aß eine Kiwi. Happy saß neben ihm und war auf seinen Fisch konzentriert. Charle schüttelte verständnislos den Kopf. Nur wenige menschliche Mitglieder hielten sich aus dieser Klopperei raus. Dazu gehörten Wendy, Mira, Kitana und Lucy. Laxus und sein Team saßen ein Stockwerk weiter oben und sahen von da aus zu. „Das geht schon seit etwas über einer Stunde so“, erklärte Mira auf die unausgesprochene Frage. Shiku nickte nur. Das konnte ja was werden. Aber immerhin war Rena ganz weg oder an der Klopperei beteiligt. So hatte sie noch eine Weile Ruhe vor ihrer besten Freundin. ~*~Eine Woche später~*~ Die Woche ging dann doch schneller um, als sie gedacht hätte. Auch wenn Rena mittlerweile was von dem neu anstehenden Treffen mitbekommen und sie deswegen wieder aufgezogen hatte, so hatte sie sich davon nicht ärgern lassen. Shikura hatte sich auch dafür entschieden, Sting eine der Drachenfiguren zu holen, die sie gesehen hatte. Sie hatte sich für eine kleine entschieden. Schließlich wusste sie ja auch nicht, in wie fern er überhaupt für so was Platz hatte. Es war eine rubinrote Kugel auf einem Art Altar, auf welcher ein Drache saß – den Schwanz um den Altar gewickelt und den Kopf stolz erhoben. Seine Schwingen lagen an dem Körper des Drachen. Ja, sie war sich sicher, dass er sich darüber freuen würde. Zu Hause hatte sie diesen Drachen gut verpackt, damit er nicht kaputt gehen konnte. Gerade die kleinen und dünnsten Stellen gingen gerne mal schneller kaputt. Den gut geschützt verpackten Drachen stellte sie noch in eine Tüte. Anschließend machte sie sich auf den Weg zum Treffpunkt, an welchem sie ein paar Minuten vor 17 Uhr angekommen war. Als sie ein wenig später Schritte hörte, dachte sie, dass es Sting wäre. Doch als sie den Blick hob, sah sie Rena auf sich zukommen. „Na, mal wieder ein >einmaliges< Treffen? Du siehst gut aus, Sting wird halb sabbern, wenn er dich sieht.“ Shiku wurde rot. „Hoffentlich nicht… Außerdem ist es ein einfaches Treffen.“ „Ach, hör doch auf mit dem Mist. Du hast ihm ja sogar was gekauft.“ „Ich habe einem guten Freund einfach was gekauft. Rena, nun lass das endlich sein. Wir sind nur gute Freunde.“ „Jaja, schon klar… Also dann, viel Spaß.“ Zwinkernd machte sich Rena auf den Weg nach Hause. //Doofe Kuh…//, kommentierte die Blondhaarige in Gedanken und atmete tief durch. Wenig später kam auch schon Sting zu ihr. Sie lächelte ihn an. „Hey.“ „Hi. Hör mal, Shiku… Sorry, aber das wird heute doch nichts. Es sind ein paar Sachen dazwischen gekommen. Eigentlich hab ich auch nicht die Zeit, dir das persönlich zu sagen. Aber dich einfach hier stehen und warten lassen fand ich dann doch nicht fair. Also dann, bis die Tage.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und wollte den Weg zurück gehen, den er eben gekommen war. „Warte…“ „Was denn? Ist es wichtig? Ich hab es wirklich sehr eilig!“ „Ähm… nein, schon ok. Bis die Tage.“ Sting nickte und machte sich nun wieder auf den Weg. Shiku ballte die Faust um den Griff der Tüte, presste die Lippen fest aufeinander. Sie wollte nun nicht weinen, das war nicht nötig. Sie waren gute Freunde und wenn er nun mal doch keine Zeit hatte – immerhin war er ein Gildenmaster – dann war das nun mal so. Da gab es keinen Grund zum Weinen. Aber ihr tat es im Herzen weh, dass sie nun doch nicht den Abend mit ihm hatte verbringen können. Auch fand sie es schade, dass sie ihm nun nicht das Geschenk überreichen konnte. Viel schlimmer war aber die Tatsache, dass sie aus seiner Stimme raus hören konnte, dass er sauer und irgendwie auch enttäuscht und traurig war. Was war nur plötzlich los mit ihm? Die Blondhaarige machte sie nun auch auf den Weg nach Hause. Dort stellte sie die Tüte auf den Schreibtisch und zog sich um. Sie legte sich ins Bett und sah noch ein wenig Fern, bis sie dann irgendwann eingeschlafen war. Ihr waren auch ein paar Tränen gekommen. Den ganzen Tag über saß sie gedankenverloren am Tisch. Sie hatte zwar ein Buch vor sich liegen, aber wirklich lesen tat sie nicht. Sie konnte sich nicht konzentrieren. Immer wieder musste sie an gestern Abend denken. Plötzlich wurde sie stürmisch von hinten umarmt. „Naaaaa… Wie ist es gestern gelaufen? Was habt ihr so gemacht?“ „Nichts… er hat sich um Gildenangelegenheiten gekümmert und ich habe zu Hause Filme geschaut.“ „Hä?“ „Kurz nachdem du weg bist, ist er am Treffpunkt aufgetaucht. Er musste absagen, weil einige Sachen dazwischen gekommen waren.“ „Was für ein Idiot! Das kann man doch verschieben.“ „Rena, lass gut sein. Er ist der Master einer Gilde und muss sich nun mal um bestimmte Dinge sofort kümmern. Da kann er nichts verschieben.“ Shikura klappte ihr Buch zu und stand auf. „Ich muss noch was einkaufen. Bis später.“ „Ok… bis später.“ Verena sah ihrer besten Freundin hinterher. Da stimmte was nicht. Wenn es wirklich so dringend war, was dazwischen gekommen war, dann hatte man doch keine Zeit, um persönlich abzusagen. Natürlich war sie erleichtert, dass er sie nicht einfach hatte stehen lassen, sondern es ihr persönlich gesagt hatte. Dennoch… da steckte mehr dahinter. Seufzend ging Shikura durch die Straßen und überlegte, was sie überhaupt brauchte. Da hatte sie gesagt, sie müsse noch einkaufen und wusste nicht mal, was sie alles brauchte. Also musste sie doch erst nach Hause gehen und schauen, was ihr fehlte. Bevor sie wieder etwas einkaufte, wo von sie noch genug im Vorrat hatte. Ihre Einkaufsliste war schnell geschrieben und entsprechend schnell hatte sie die wenigen Sachen, die sie brauchte, auch eingekauft. Wieder zu Hause räumte sie alles weg und überlegte, was sie nun machen konnte. Sie beschloss, einfach mal wieder richtig aufzuräumen und sauber zu machen. Das hatte Shiku schon länger nicht mehr gemacht. Sie fing in der Küche an und machte dann im Wohnzimmer weiter. Danach kam das Badezimmer und zum Schluss ihr Schlafzimmer. Sie beschloss, sich eine Kleinigkeit zu Essen zu machen, da es nun auch schon recht spät war. Es war nichts besonderes, einfach nur Spagetti mit selbstgemachten Hawaiischnitzeln, aber es war lecker. Damit es nicht zu still war, machte sie sich neue Musik zum kochen und essen an. Zwar hatte sie beim Aufräumen und Putzen auch Musik angehabt, aber die war zu Ende gewesen, noch bevor sie ganz fertig gewesen war Shiku spülte ihren Teller und das Besteck nach dem Essen nur grob ab, füllte das übrig gebliebene in zwei Schalen und stellte diese in den Kühlschrank. Den Topf von den Nudeln spülte sie auch nur grob aus, um dann alles in die Spülmaschine zu stellen. Sie kuschelte sich in einer Decke in der Ecke ihres Sofas ein und las ihr Buch weiter. Sie wollte noch nicht ins Bett, wollte ihre Gedanken noch so lange wie möglich von dem ablenken, was gestern Abend gewesen war. Irgendwann war sie auf ihrem Sofa eingeschlafen. ~*~Zwei Wochen später~*~ Mit verschränkten Armen saß Rena am Stammtisch von ihrem Bruder und seinem Team und war in Gedanken. Sie hatte Shikura schon seit drei Tagen nicht mehr gesehen oder gehört. Auch bei ihr zu Hause hatte Rena sie nicht angetroffen. Sie musste leicht grinsen, als sie daran dachte, dass Shikura vielleicht seit drei Tagen bei Sting sein könnte. Das würde auch erklären, warum Verena sie schon seit dieser Zeit nicht mehr gesehen hatte. „Warum grinst du?“, fragte Gray und sah sie dabei schief an. „Och, nichts…“ „Was führst du im Schilde?“ „Nichts! Ehrlich. Ich glaube einfach nur, dass sich Shiku-chan schon seit drei Tagen bei Sting eingenistet hat.“ Gray sagte nichts weiter dazu. Es gab Themen, da war es besser, wenn man schnell aufhörte, darauf weiter einzugehen – gerade wenn seine Schwester die Person war, die voll überzeugt war von bestimmten Dingen. Plötzlich kam Mirajane eilig die Treppe vom oberen Stockwerk, wo die Speziellen Aufträge waren, runter gerannt. „Master… einer der Aufträge von oben ist weg. Er wurde bei mir aber nicht abgegeben dass man ihn machen will.“ „Was? Welcher ist es?“ „Man muss eine kleine, dunkle Gilde zerschlagen. Diese praktiziert auch mit speziellen Ritualen, die schon sehr lange verboten sind. Ich weiß, dass ich ihn vor drei Tagen noch da hängen gesehen hab. Es wird speziell verlangt, dass es mindestens zwei Magier sein sollen, die den Auftrag annehmen.“ Erschrocken sah Verena ihren Bruder an, als sie das hörte. „Scheiße!“ Gray hatte den gleichen Gedanken wie sie. „Was, wenn Shikura den Auftrag genommen hat? Auch wenn ich mir nur schwer vorstellen kann, dass sie sich gegen Regeln der Gilde stellen würde.“ Ohne ihm zu antworten sprang Rena auf und rannte aus dem Gebäude und ohne Umwege zu Shikura nach Hause. Da sie auf klingeln, klopfen und rufen nicht reagierte, verschaffte sie sich auf ihre Art Zutritt zu dem Haus ihrer besten Freundin. Sie sah über all nach, fand die Blondhaarige jedoch nicht. In ihrem Zimmer aber fand sie die Tüte mit der Figur, welche sie für Sting gekauft hatte. //Nicht mal die Figur hat sie ihm gegeben.// Sie wollte schon wieder gehen, als sie auf dem Schreibtisch noch einen Brief fand. Auch wenn es unhöflich war, die Briefe und Tagebücher anderer Personen zu lesen, nahm sie dennoch den Brief und las ihn sich durch. Er war ohne einen Empfänger geschrieben. Also hatte sie sich wohl einfach was von der Seele schreiben wollen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Schon seit fast zwei Wochen habe ich ihn nicht gesehen oder gesprochen. Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Unser Treffen von neulich haben wir noch immer nicht nachgeholt. Er muss wohl sehr viel zu tun haben. Aber da scheint noch was anderes zu sein. Er wirkte traurig und verletzt, als er mir gesagt hat, dass wir unser Treffen verschieben müssen. Er ist mir doch so wichtig, ich würde ihm gerne helfen. Ich habe mir eine der Missionen genommen, die eigentlich nur für die besonders starken Magier der Gilde gedacht sind – wie für Laxus oder Gildartz. Ich weiß auch genau, dass ich das nicht darf und damit gegen eine der wichtigsten Regeln verstoße. Aber vielleicht hilft es mir, wieder klar zu denken, wenn ich für eine lange Zeit auf einem Auftrag bin, der viel Zeit und Konzentration fordert. Scheiße, scheiße, scheiße!!! Shikura hatte noch das Datum unter den Brief gesetzt. Sie hatte ihn vor drei Tagen geschrieben. Sie muss also nachts in die Gilde gegangen sein, um sich den Auftrag holen zu können. //Ich muss zu Sting!// Sie ließ den Brief fallen und rannte aus Shikuras Haus, direkt in die Richtung der Sabertooth-Gilde. Sting muss der Schlüssel zu Shikuras Verhalten sein. Etwas muss vorgefallen sein an dem Abend vor zwei Wochen, was Shiku verschwiegen hatte. Als sie endlich bei Sabertooth angekommen war, brannten ihr zwar ein wenig die Lungen, aber das war egal. Den Magier, der gerade raus kam, schubste sie im Vorbeilaufen zur Seite und rannte direkt in den großen Saal, wo sie Sting vorfand. Er saß auf dem thronähnlichen Stuhl und schien gelangweilt und genervt. „Eucliffe! Beweg deinen Arsch und komm mit!“ „Was willst du eigentlich?“ „Ich brauche deine Hilfe, es geht um Shiku. Ich glaube, dass sie in großen Schwierigkeiten steckt und dass es mit eurem abgesagten Treffen vor zwei Wochen zu tun hat. Sie ist total deprimiert und niedergeschlagen deswegen.“ „Warum? Wir sind doch nur Freunde.“ Verena sah ihn blinzelnd an. „Oh… das ist es gewesen. Du hast gehört, was sie zu mir gesagt hat.“ „Dragonslayer haben besonders gute Ohren, weißt du doch. Ich war schon fast da, als ich euch hörte.“ „Du hast das falsch verstanden. Das hat Shiku nur gesagt, damit ich aufhöre, ihr auf den Sack zu gehen. Ich finde, ihr passt super gut zusammen, aber sie sträubt sich dagegen, es sich selbst einzugestehen.“ Noch bevor Sting etwas erwidern konnte, erklärte ihm die Schwarzhaarige, was genau los war und warum es ihr so wichtig war, dass Sting mitkam. Sting wich fast alle Farbe aus dem Gesicht. Dieser Auftrag hing auch schon seit Monaten bei Sabertooth am Auftragbrett. Er sprang auf und lief an Rena vorbei. Diese stand noch kurz wie versteinert da, dann rannte sie ihm hinterher. Im Flur trafen sie auf Rogue, auf dessen Schultern Frosch und Lector saßen. Dieser folgte ohne zu fragen den beiden. Er würde sicher gleich noch mehr Informationen bekommen. Da er und Sting sich schon sehr lange kannten, wusste er, dass der Blondhaarige nicht einfach so wie von der Tarantel gestochen los rennen würde. Am Ausgang jedoch stieß Sting mit Yukino zusammen. „Tut mir leid.“ Er half ihr hoch. „Ich übertrage dir die Leitung der Gilde, bis wir zurück sind. Rufus soll dich dabei etwas unterstützen.“ Sie konnte nur irritiert nicken, da Sting auch schon wieder los rannte – Rena und Rogue hinterher. Bei der Fairy Tail Gilde angekommen, stoppte Sting erst, als er drinnen war. „Wo ist der Rettungstrupp?!“ Rena sank auf die Knie und klang als wenn sie schweres Asthma hätte. Rogue, der sich auf deine Beine stützte, klang nicht ganz so schlimm, hatte trotzdem etwas Schwierigkeiten mit dem Atmen. Wie konnte Sting nach so einem Spurt klingen, als wenn er einen Spaziergang gemacht hätte? Er klang, als wenn er nur 5 Minuten Pause bräuchte und sofort den nächsten Marathon starten könnte. „Hier sind wir.“ Sting drehte sich um und blickte zu Natsu und dem Team. Es bestand noch aus Lucy, Gray, Erza, Juvia, Wendy und Gajeel. Natürlich waren auch die drei Exceeds Happy, Charle und Pantherlily dabei. Sting war glatt an dem Team vorbei gelaufen. „Lasst uns am besten sofort aufbrechen. Oder braucht ihr noch eine Pause?“ „Eine neue Lunge“, gab Rena nach Luft japsend von sich. Droppend beschlossen sie, noch ein paar Minuten zu warten, bis sich Rena wieder erholt hatte. Rogue hatte sich schnell wieder beruhigt, Rena allerdings brauchte fast 10 Minuten dafür. Aber sie war schließlich den Weg hin und zurück gerannt – und bei dem Rückweg hatte sie auch noch Stings Tempo mithalten müssen. Danach allerdings machten sie sich sofort auf den Weg, Shiku zu retten. „Warum ist Gajeel eigentlich dabei? Du ärgerst sie doch immer nur.“ „Wir waren mal in der gleichen Gilde. Ich lass doch die Kleine nicht allein.“ „Ihr wart… beide bei Phantom?“ „Wusstest du das nicht?“ Er sah ihn leicht grinsend an. „Redet ihr eigentlich auch oder knutscht ihr nur rum?“ Sting wurde rot – aus Wut und Verlegenheit gleichzeitig. „Wir sind nicht zusammen, wir knutschen nicht rum!“ „Nicht? Dann muss der Knutschfleck vor einigen Wochen wohl von jemand anderem gewesen sein.“ Sting wollte sich auf den schwarzhaarigen Dragonslayer stürzen, wurde aber von seinem besten Freund aufgehalten. Er wusste genau, dass Gajeel das nun nur gesagt hatte, um ihn zu ärgern und ein wenig auf die Palme zu bringen. Dennoch gefiel ihm der Gedanke nicht, dass jemand Shikura so berührte. Da der Tag schon vorangeschritten war, noch bevor sie das Fehlen des Auftrags bemerkt hatten, würden sie erst am nächsten Tag ankommen. Das gefiel ihnen zwar nicht so richtig, aber ändern konnten sie es nun auch nicht. Als die Nacht sehr weit angebrochen war, machten sie Rast um sich auszuruhen. Sting war der Einzige, der nicht wirklich schlafen konnte. Schweigend sah er in das Feuer, welches sie dank Natsu schnell gehabt hatten. Plötzlich setzte sich jemand zu ihm. „Du solltest wenigstens versuchen zu schlafen.“ „Es ist meine Schuld, dass sie sich so einen Mist überlegt hat. Ich hätte direkt was sagen sollen.“ „Weißt du was, darüber solltest du dir Gedanken machen, wenn Shiku-chan wieder bei uns ist. Sie hat dir im Übrigen auch ein Geschenk gekauft. Es steht auf ihrem Schreibtisch.“ Nun sah der Master von Sabertooth die beste Freundin von Shiku an. „Schau nicht so blöd. Sie wollte dir einfach mal was schenken. Lass ihr das, wenn du schon immer das Essen und das Eis zahlst.“ Leicht lächelnd blickte er wieder ins Feuer. Es freute ihn, dass er Shiku so viel bedeutete und sie ihm sogar extra was gekauft hatte. Vermutlich hatte sie tagelang überlegt, was genau sie ihm schenken könnte. „Gute Nacht“, meinte Rena und legte sich wieder in ihren Schlafsack. „Gute Nacht.“ Auch Sting legte sich wenig später hin und konnte nun einschlafen. Am nächsten Morgen machten sie sich schweigend weiter auf den Weg. Sie wussten, dass sie bald an der dunklen Gilde ankommen würden. Mira hatte von jedem Auftrag immer eine Kopie und hatte ihnen genau sagen können, wo sie hin mussten. Ungefähr zwei Stunden später waren sie dann auch angekommen. Sie versteckten sich in den Büschen vor der Gilde und überlegten, was genau sie nun machen sollten. „Ablenkungsmanöver. Ein Team stellt sich ihnen frontal und das andere geht rein, sobald die Luft rein ist.“ Alle nickten zustimmend auf Erzas Satz hin. „Team 1 besteht aus Gray, Natsu, Lucy und mir. Team 2 aus Sting, Rogue, Juvia und Gajeel. Rena, Wendy und die Exceeds bleiben hier und fungieren als Notfallteam.“ Wieder nickten alle zustimmend. „Also los!“ Team eins machte sich direkt auf den Weg zum Eingang der Gilde. Schnell wurden sie bemerkt und angegriffen. Jedoch hatten sie nicht so viele Chancen zu gewinnen, wie sie dachten. Auch wenn sich ihnen nur vier Magier in den Weg stellten, so waren diese doch stärker als die Magier der dunklen Gilde gedacht hatten. Als sich Team zwei ganz sicher war, dass sie unbemerkt in die Gilde konnten, machten sie sich auf den Weg. Die Gänge waren so gut wie leer. Alles war still und wirkte so unwirklich. Zielstrebig folgte Sting dem Geruch der Blondhaarigen. Sie hatte diesen unverkennbaren Geruch nach Blumen und Sommer. Ihm wurde schlecht, als ihm bewusst wurde, welcher Geruch sich in diesen mischte. Manchmal verfluchte er seine Nase dafür, dass sie so viel besser war als die Nasen einfacher Magier oder Menschen. „Sting, lauf nicht so weit vor“, meinte Rogue in normaler Lautstärke, doch konnte er ihn dank seines geschärften Gehörs gut verstehen. Er zwang sich, langsamer zu laufen. Gemeinsam gingen sie immer weiter in das Gebäude hinein. Doch dann ging es erst mal nicht weiter, da sie sich selbst durch ein paar dunkle Magier kämpfen mussten. Das ging nicht ganz so schnell, wie sie hofften, aber nach einiger Zeit konnten sie endlich weiter laufen. Als sie das nächste Mal angegriffen wurden, waren es nicht nur die Mitglieder der Gilde, sondern auch der Master von dieser. Zu ihrem Glück trafen mitten im Kampf ihre Freunde dazu und konnten ihnen helfen. Sie hielten ihnen den Rücken frei, damit sie endlich zu Shikura gelangen konnten. Sie fanden eine Tür, die zum Keller führte und liefen die Treppe hinunter. Das Kellergewölbe war relativ groß. Allerdings war es nur schlecht ausgebaut und nur notbedürftig beleuchtet. Hier und da waren Zellen. In einer von denen musste auch Shiku sein. Sting folgte immer weiter dem Geruch und als er endlich stehen blieb, sah er schon fast geschockt in die Zelle hinein. Shiku saß auf dem Boden, die Arme nach oben hin gefesselt. Es waren Eisenschellen an einer Eisenkette. Sie hatte Wunden am ganzen Körper, ihre Kleidung war hier und da zerrissen. Ihr Atem schien nur flach zu gehen. Der Lichtdragonslayer riss die Eisentür auf und diese dabei sogar aus ihren Angeln. Schnell war er bei Shiku und versuchte, die Eisenschellen zu öffnen, leider klappte es nicht. „Redfox, beweg dich und mach mal! Du bist hier der Metalldragonslayer!“ „Das geht auch freundlicher, Eucliffe!“ Gajeel betrat ebenfalls die Zelle. Er packte die Eisenketten oberhalb von Shikuras Handgelenken und biss sie durch. Vorsichtig ließ er ihre Arme sinken, sodass ihre Hände nun in ihrem Schoß lagen. Sting hatte sich schon zu ihr runter gekniet, als Gajeel zu ihnen gekommen war. Der Schwarzhaarige kniete sich zu ihnen und biss auch die Schellen auf. Ihre Handgelenke waren aufgescheuert und mit blauen Flecken versehen. Sie muss aus Reflex versucht haben, sie los zu werden. „Juvia, kannst du sie ein wenig kühlen?“ Die Wassermagierin nickte und kam zu ihnen. Sie ließ eine Wasserkugel um die Handgelenke erscheinen und konnte diese so ein wenig abkühlen. „Wir sollten schauen, dass wir hier raus kommen und zu unseren Freunden“, meinte Rogue, der noch im Gang stand und diesen im Auge behielt. Er konnte nichts mehr von oben hören, was vielleicht auch daran lag, dass sie zu weit vom Kampfgeschehen entfernt waren. Sie alle nickten und standen auf, wobei Sting die Blondhaarige dabei auf den Arm nahm. Den einen Arm unter ihrem Rücken und den anderen unter ihren Kniekehlen. Ihr Kopf lehnte an seiner Schulter. Schnell, aber so vorsichtig wie möglich wegen Shiku, liefen sie den Gang entlang zurück zum Ausgang und nach oben. Noch immer war nichts zu hören und als sie draußen ankamen, wussten sie auch genau warum. Die anderen hatten die bewusstlosen Magier der dunklen Gilde gefesselt. Mittlerweile waren auch Rena, Wendy und die Exceeds aus dem Versteck gekommen. Sofort half Wendy mit ihrer Magie, damit Shikura etwas mehr Kraft hatte. Danach beeilten sie sich, etwas weiter von der Gilde weg zu kommen und sich auszuruhen. Sting lehnte an einem Baum, hatte Shiku vor sich sitzen, sodass sie mit ihrem Rücken an seiner Brust lehnte. Juvia kniete bei ihnen und kühlte wieder die Handgelenke der Blondhaarigen. „Meinst du nicht, dass mein Eis schneller kühlen würde?“ „Nein. Dein Eis wäre zu kalt, dann würde sie vermutlich nur Gefrierbrand bekommen.“ Gray nickte nur zur Antwort. Shiku hatte mittlerweile auch was anderes an. Dank Lucys Stellargeistern hatten sie was für die Blondhaarige bekommen und Sting hatte es den Mädchen überlassen, sie umzuziehen. Auch wenn er sie gerade ungern los ließ, so fand er es doch unangemessen, wenn er dabei gesessen hätte, während die Mädels sie umgezogen hätten. Erza trat zur Gruppe. „Ich hab dem Master mit einem Lacrima Bescheid gegeben. Er ist erleichtert, dass alle wohlauf sind und Shiku wieder bei uns ist.“ Alle nickten zur Antwort. Sie beschlossen, hier ihr Lager aufzuschlagen und sich erst am nächsten Tag auf den Rückweg zu machen. Lector bekam davon schon nichts mehr mit. Er war auf Shikus Schoß schon lange eingeschlafen. Nach und nach legte sich jeder hin und schlief ein. Sting war noch eine Weile wach und achtete auf Shiku. Ihre Handgelenke hatten sie mit Verbänden versorgt, welche sie vorher nass gemacht hatten. Richtig versorgen konnte sie ihre Freundin erst, wenn sie zurück an der Gilde waren. Irgendwann war auch Sting eingeschlafen. Mitten in der Nacht öffnete Shikura blinzelnd ihre Augen. Sofort bemerkte sie, dass etwas anders war. Es war nicht mehr kalt, sie war nicht mehr gefesselt und eingesperrt. Als sie ihre Augen richtig offen hatte, sah sie in das Feuer in der Mitte der Gruppe. Sie lächelte leicht. Man hatte sie gerettet, sie war so froh. Erst als sie ihre Hände heben wollte, um sich die Haare aus dem Gesicht zu streichen, bemerkte sie den Arm um ihre Taille und die Katze auf ihrem Schoß. //Lector?// Sie schluckte leicht. Wenn Lector auf ihrem Schoß lag und schlief, dann konnte der Arm… sie drehte ihren Kopf und sah in das Gesicht von Sting, der seinen Kopf am Baum lehnen hatte und schlief. Sein Atem ging ruhig und er sah vollkommen entspannt aus. Sie wurde leicht rot im Gesicht, drehte ihren Kopf wieder nach vorne. Sie strich Lector einfach leicht über den Kopf. Ihr kamen die Tränen. Sie war so froh, endlich da raus zu sein. Endlich war sie wieder bei ihren Freunden… bei Sting. Es war so eine dumme Idee gewesen, sich diesen Auftrag nachts zu holen. Sie hatte doch gewusst, dass das nach hinten los gehen würde. „Du darfst nicht weinen.“ „Lector? Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken“, meinte sie leise und strich sich über die Augen. „Sting-kun war die letzten Tage sehr gereizt. Er war traurig und niedergeschlagen. Natürlich wollte er es nicht zugeben, aber ich habe es trotzdem bemerkt.“ Sie nickte zur Antwort, strich ihm weiterhin über den Kopf, kraulte ihn auch leicht hinter dem Ohr. Lector setzte sich auf und sah die andere an. „Ist er wirklich nur ein Freund für dich?“ „Nein, ist er nicht. Er bedeutet mir so verdammt viel. Ich will ihn nicht verlieren.“ „Magst du Sting-kun sehr?“ „Ich mag ihn sehr gerne. Ich hab ihn so verdammt gern, dass ich bereit bin, dich einfach festzuhalten, nur damit er gezwungen ist, länger bei mir zu bleiben.“ Sie nahm ihn in den Arm und drückte ihn an sich. Sie schloss die Augen und schlief wenig später wieder ein. Sting wurde noch einmal kurz in der Nacht wach und bemerkte sofort, dass Lector in Shikus Armen lag. Also war sie wohl wach geworden, dachte er sich leicht lächelnd. Er hob sie leicht an, sodass er sein rechtes Bein neben ihr wegziehen konnte. Vorsichtig legte er sie hin und legte sich direkt neben sie. Er legte den linken Arm um Shiku. Den rechten legte er angewinkelt unter seinen Kopf. „Danke, dass du wieder da bist“, flüsterte er und schloss dabei die Augen. Seine Stirn lehnte an ihrer, als er wenig später wieder einschlief. Verena war die erste, die am nächsten Morgen wach wurde. Sie streckte sich erst einmal ausgiebig, bevor sie sich aufsetzte. Ihr Blick fiel direkt auf Shikura und Sting, welche aneinander gekuschelt da lagen. Sie musste grinsen. Das war so ein süßes Bild, was die beiden da abgaben, dass sie es schon zu schade fand, keine Kamera zu haben. Kurz nach ihr wurde Natsu wach, welcher sich lautstark bemerkbar machte. Sofort hielt sie ihm den Mund zu. „Sei leise, du weckst sonst unsere Turteltauben.“ „Hä?!“ Wie ein Idiot sah der Pinkhaarige die andere an. Rena verdrehte nur die Augen und deutete mit dem Kopf zu den beiden Blondschöpfen. Natsu sah zu ihnen und musste dann grinsen. „Diese Sache scheint sich ja gelohnt zu haben“, konnten die beiden von Erza vernehmen. Beide nickten nur zur Antwort. Sie waren schon gespannt, wie die beiden reagieren würden, wenn sie wach wurden und wenig später realisierten, dass alle sie aneinander gekuschelt gesehen hatten. Mit der Zeit wurden alle wach, bis nur noch Sting und Shiku schliefen. Selbst Lector war mittlerweile wach und hatte sich zu den anderen gesellt. Als Sting langsam wach wurde, ließ er die Augen einfach geschlossen. Er zog nur das Mädchen in seinem Arm etwas näher zu sich. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Mmmhhhh“, konnte er von ihr hören. „Wie geht es dir?“, fragte er flüsternd. „Ganz gut, denke ich. Tut mir leid für neulich. Du bist mir wirklich sehr wichtig.“ „Du bist mir auch sehr wichtig. Lass uns das andere vergessen.“ Sie nickte und sah ihn an. Auch Sting öffnete seine Augen. Schüchtern lächelnd hob sie den Kopf leicht, um ihm näher zu kommen. Er kam ihr entgegen. Sie genossen den leichten Kuss, der nun zwischen ihnen entstanden war. Als sie den Kuss lösten, lächelte Shiku, während Sting leicht grinste. Plötzlich gesellten sich Lector und Frosch zu ihnen. „Wir wollen ja nicht stören, aber wir würden nun gerne nach Hause.“ „Fro denkt das auch.“ Lächelnd setzten sie sich auf, wobei Shiku leicht zusammen zuckte. „Au.“ Sie hielt sich die Seite. „Das wird wohl alles noch ein paar Tage weh tun.“ „Also dann…“ Sting legte einen Arm unter ihren Rücken und den anderen unter ihre Kniekehlen und stand mit ihr auf dem Arm auf. „Hey, ich kann auch alleine laufen.“ „Vergiss es. Du bist nun meine Freundin und als diese hast du dich, da du verletzt bist, von mir tragen zu lassen.“ Er grinste sie leicht an. Sein Grinsen wurde breiter, als er sah, dass Shiku rot wurde. Sofern es ihr möglich war, vergrub sie ihr Gesicht an seiner Schulter. Lächelnd ging er los, die anderen direkt hinter ihm. Shikura schloss die Augen, zog den beruhigenden Geruch von Sting ein. Sie fand, dass ein Dragonslayer ganz anders roch als Menschen und Magier. Es war, als wenn es ein besonderer Drachengeruch wäre, der für jeden einzelnen einzigartig war. Sie brauchten fast einen halben Tagesmarsch, um wieder in Magnolia anzukommen. Danach brauchten sie nur noch ein paar Minuten, um an der Gilde von Fairy Tail anzukommen. Mirajane wies Sting sofort an, Shiku in das Krankenzimmer zu bringen, schob ihn aber direkt wieder raus als sie auf dem Bett lag. Sie wollte sich Shikura genauer anschauen und da konnte sie keine männliche Person gebrauchen. Ihre genauen Worte waren: „Mir egal, dass ihr zusammen seid. Du hast trotzdem noch nicht das Recht, sie in irgendeiner Art und Weise nackt oder halbnackt zu sehen!“ Rot im Gesicht hatte er sich also im Flur an die Wand gelehnt um darauf zu warten, dass er zu Shikura rein durfte. Diesen Plan hatte jedoch Rogue zu Nichte gemacht, indem er ihn runter zu den anderen zog. Er sollte sich setzten und was trinken und essen. Es brachte ihm nichts, wenn er im Flur wie bestellt und nicht abgeholt stand und wartete. Seufzend hatte Sting also den Burger mit Pommes, wofür Verena verantwortlich war, zu essen angefangen. „Dir ist hoffentlich klar, wenn du ihr wehtust, werde ich dir weh tun.“ Sting lief ein kalter Schauer über den Rücken. Rena hatte ihm das so ruhig und fast schon eisig trocken entgegen geworfen, dass sie ihm mehr Angst machte als er je geglaubt hatte. Nach einer knappen Stunde kam Mira zu ihnen und meinte, dass es Shiku außer ein paar Kratzern und blauen Flecken gut ginge. Sting durfte damit auch wieder zu ihr rein. Er setzte sich zu ihr ans Bett. „Na…“ „Hey…“ Nun schwiegen sie, wussten nicht was sie sagen sollten. „Du siehst aus, als wollte Mirajane dich als Mumie verkleiden und ist gescheitert.“ „Danke für die Blumen. Aber ja, das Gefühl hatte ich auch.“ „Rena meinte, dass du mir was vor zwei Wochen schenken wolltest.“ //Verena Fullbuster!!!//, dachte Shikura, leicht rot im Gesicht. „J-ja, das stimmt. Wenn Mira bereit ist, mich gleich gehen zu lassen, dann kann ich dir das Geschenk bei mir geben.“ Er stand auf und beugte sich zu ihr vor, stützte sich dabei auf dem Bett ab. „Wie wäre es, wenn wir uns gleich raus schleichen? Ich glaube, dass sie dich vor Morgen nicht gehen lassen wird.“ Shiku wurde noch etwas röter. Er musste leicht lachen. „Ruh dich noch etwas aus. Ich bleibe bei dir.“ Sie nickte, erwiderte den leichten Kuss, den er ihr nun gab. „Sind wir jetzt eigentlich zusammen? Also so richtig zusammen?“ „Ich dachte, das sind wir schon seit unserem dritten Date.“ „D-D-D-Date?“ Nun machte sie einer überreifen Tomate Konkurrenz. Sting musste lachen. Er brachte Shiku dazu, sich wieder hinzulegen und setzte sich selbst wieder hin. Allerdings blieb er nicht lange sitzen, sondern legte sich recht schnell zu ihr ins Bett und nahm sie in den Arm. Sich wohl fühlend schloss sie die Augen und schlief auch recht schnell ein. Auch Sting gönnte sich noch mal eine Mütze Schlaf. Lächelnd und leicht grinsend standen Rena, Natsu und all die anderen vor der Tür und sahen rein. Leise schlossen sie die Tür und gingen wieder runter an ihren Tisch. Sie freuten sich alle für die beiden und wünschten ihnen auch alles Glück der Welt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)