Die Legende der Kristall- Geister von Sakurachan57 ================================================================================ Kapitel 12: Der Regenbogendrache -------------------------------- "Meinst du sie schaffen es?" Haou sah sich nach der Stimme in Judais verdunkelten Zimmer um, zeigte aber keinerlei Emotion. "Vielleicht", sagte er dann und lehnte seinen Kopf an das Fenster an dem er saß. "Sie wollen wirklich den Drachen rufen", meinte die Stimme beeindruckt. "Sie wollen Yubel und Judai trennen. Es wäre auch besser für ihn", erwiderte Haou und dachte an das zurück was er gesehen hatte, als Johan nicht hier gewesen war. Sein Bruder war wie ausgewechselt gewesen und hatte verträumt aus dem Fenster gestarrt. Er hatte in der Zeit wirklich nichts gegessen und getrunken und geschlafen hatte er anscheinend auch nicht, sodass Haou akzeptieren musste, dass das alles wahr war was sie ihm da erzählt hatten und dass Judai einmal durch die Hölle gegangen war. "Außerdem glaube ich fast, dass dieser blauhaarige Typ alles für Judai tun würde, damit er glücklich wird", sprach Haou noch einen Gedanken aus, während er Johan und Judai im Garten beobachtete. "Er ist verliebt, Haou" "Liebe? Pah!", machte er ältere Zwilling nur verächtlich, da er wirklich nichts von Liebe hielt. Mittlerweile waren auch schon zwei Tage seit Haous Ankunft vergangen und Haou schloss sich auch nur in Judais Zimmer ein. Johan saß recht motivationslos im hohen Gras vor dem Haus und starrte zur Sonne hoch. Sein Glaube daran das Bernsteinmammut doch noch zu finden bröckelte immer mehr, da sie wirklich schon überall gesucht hatten. Der Geist war nicht auf diesem Grundstück! Aber er wollte Yubel auch nicht einfach gewinnen lassen und ihr Judai überlassen. Außerdem ärgerte er sich doch ein bisschen darüber, dass Haou ihnen bei der Suche nicht mal half und sich in Judais Zimmer verkroch. "Johan", sprach Judai jetzt und ließ sich neben dem Blauhaarigen sinken. "Judai", gab auch Johan etwas erschöpft von sich. "Ich bin mir nicht sicher, ob wir den Geist finden", behauptete der Brünette dann bedrückt. "Wir müssen", meinte Johan, auch wenn es ebenfalls ziemlich an seinen Nerven zog, dass noch keine Spur von ihm zu finden war. "Aber was ist mit den anderen?", fragte Judai danach. "Muss man nicht alle Geister versammelt haben, um den Drachen rufen zu können? Wie soll das gehen, wenn sie nichts mit mir zu haben wollen?" "Wir werden da schon eine Lösung finden", meinte Johan nur und hob das Kinn des Brünetten etwas an, als er seinen Kopf leicht sinken ließ. Judai sah seinem geliebten Freund in seine grün funkelnden Augen und hatte das Gefühl in ihnen zu ertrinken. Er fand diese grünen Augen so unglaublich schön, bei dem Gedanken sie könnten irgendwann nicht mehr da sein oder auf jemand anderen liegen wurde ihm ganz anders. Daher griff er einfach nach dem Gesicht des jungen Mannes vor ihm und zog ihn näher, während dieser erst nur etwas überrascht aussah, bevor er seine Arme um seinen Freund legte. Judai konnte hören wie schnell sein Herz schlug und auch den Atem Johans auf seiner Haut, bevor er ihn schließlich küsste und wieder diese Schmetterlinge spürte, an die er sich wohl nie gewöhnen würde. Nach schier endlosen Sekunden löste Judai sich wieder von dem Blauhaarigen und lächelte ihn an. Johans Herz schlug furchtbar schnell, seine Wangen brannten wie Feuer und seine Augen bebten leicht. Schließlich trennten sich die beiden ganz voneinander und fielen mit einem Lächeln auf den Lippen und roten Wangen ins Gras, starrten zum Himmel empor. "Johan", begann Judai nach einer kleinen Weile und nachdem sein Hochgefühl durch ein anderes ekligeres Gefühl ersetzt worden war. "Hm?" "Würdest du damit klar kommen, wenn ich für immer an dieses Haus gebunden wäre?", wollte der Brünette wissen, da er sich wirklich nicht sicher war, ob sie den letzten Geist finden würden. "Was!?", entfuhr es Johan und er schreckte hoch. "Daran darfst du nicht mal denken!" Gleichzeitig dachte er aber auch an Yubels Worte. Sie wollte Judai ganz für sich allein haben und wenn sie jetzt einfach aufgeben würden, würde sie doch genau das bekommen was sie wollte. Dabei wollte Johan Judai doch aus diesem Haus raus holen... "Aber der Geist scheint wirklich nicht im Haus zu sein und auch nicht irgendwo auf dem Grundstück. Wo sollen wir denn noch suchen?", fragte Judai, nachdem auch er sich aufgerichtet hatte und Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit. "Ihr scheint keinen sehr großen Erfolg bei eurer Suche zu haben", ertönte dann Haous Stimme und die zwei fuhren zu ihm herum. Er trat auf die beiden zu und blieb schließlich im hohen Gras vor ihnen stehen, wobei er sie recht emotionslos musterte. "Was willst du?", wollte Johan von dem älteren Zwilling wissen. Haou schwieg darauf erst und zündete sich eine Zigarette an, worauf die anderen beiden leicht das Gesicht verzogen. "Vielleicht kann ich euch helfen", behauptete Haou das, was Johan zu bezweifeln wagte, da er vorher auch schon keinen Finger für sie krumm gemacht hatte. "Wie willst du uns bitte helfen?", fragte Johan mit einem leicht bissigen Unterton, worauf Judai ihn ansah. "Damit", antwortete Haou kurz angebunden und warf seinem Zwilling etwas zu, was er nur mit Mühe fangen konnte. Darauf zog Haou einmal an seiner Zigarette, während die beiden sich ansahen was er ihnen da zugeworfen hatte. Es war ein Bernstein, der ein bisschen kleiner als Judais Handfläche war und einen doch recht hellen Farbton hatte. "Ein Bernstein?", fragte Judai überrascht und auch etwas verwirrt. "Der letzte Geist, den ihr sucht ist das Bernsteinmammut", sagte Haou darauf ausdruckslos und Johan verengte leicht seine Augen. Woher wusste er, dass ihnen nur noch dieser Geist fehlte? Doch dann wandte der Blauhaarige seinen Blick an Judai, der diesen nur stumm erwiderte. "Woher weißt du das?", fragte Johan den älteren Zwilling und sah ihn wieder an. "Weil dieser Geist der Grund ist warum ich von dem Ganzen hier weiß", war die Antwort und den anderen beiden stockte der Atem. "Ihr hättest Bernstein hier niemals finden können, weil er all die Jahre bei mir im Heim gewesen ist" "Aber es heißt doch die Geister können das Haus nicht verlassen", wandte Johan ein, doch Haou zuckte nicht mal mit der Wimper. "In der Form des Edelsteins können sie das Haus verlassen, sind aber an das nächste Haus gebunden in dem sie sich materialisieren", behauptete er trocken und Johan und Judai stockte der Atem. "Wenn Bernstein sich hier wieder materialisiert ist er genau wie die anderen an diese Ruine gebunden" Johan nickte darauf leicht und sah noch mal auf den Stein in Judais Hand. Dann hatten sie jetzt alle Geister gefunden und konnten den Drachen rufen! Johans Herz schlug ein bisschen schneller, als er daran dachte bald mit Judai zusammen dieses Haus verlassen zu können. Er würde Judai von Yubel retten können und dieser Geist würde für immer in diesem Haus versauern! "Wo sind die anderen eigentlich?", fragte Haou dann noch und das Paar sah ihn an. "Fünf von ihnen sind im Haus meiner Tante nebenan, da sie wegen der Sache mit Yubel ziemlich wütend auf Judai sind", antwortete Johan. "Nur Saphir ist hier im Haus, da er von dem Vorfall vor zwei Jahren nichts mitbekommen hat" Haou hob darauf eine Augenbraue. "Was meinst du damit?" "Saphir war vier Jahre lang in einer Kiste lang eingesperrt gewesen. Von wem und warum weiß ich nicht, aber als das mit Yubel passierte war er nicht mit dabei gewesen", erzählte Johan und Judai ließ seine Hand und seinen Kopf sinken. "Aha", gab Haou doch recht desinteressiert von sich. "Wie lange habt ihr gebraucht, um die Geister zu versammeln?" "So zwei, drei Wochen", antwortete Johan und dachte an diese drei Wochen zurück und was alles in dieser Zeit passiert war. Sein Geburtstag, Judai, die Geister... Die Verlobung! Als ihm die Verlobung wieder in den Sinn kam wurde ihm schon wieder ganz anders, da er seinen Vater für diese Tat am liebsten umbringen wollte. Aber noch wusste er ja nicht was er dagegen machen sollte, da seine Mutter und Asukas Eltern auch dafür waren. "Drei Wochen?!", holte Haous geschockte Stimme ihn aus seinen Gedanken zurück und er sah ihm in die Augen, bevor er nickte. "Ihr habt wirklich drei Wochen gebraucht um sieben Geister zu finden?" "Ich bin nicht jeden Tag hier gewesen", erwiderte Johan noch. "Außerdem gab es noch andere... Probleme" Haou schwieg darauf eine kleine Weile. "Also seid ihr noch gar nicht so lange ein... Paar?" Dem älteren Zwilling gefiel es nicht, dass sein Bruder mit Johan zusammen war, da ihm dann ja sonst was passieren konnte. "Nein", erwiderte der ältere. "Es ist recht kompliziert" "Ich habe Zeit", behauptete Haou trocken und Judai sah Johan unsicher an. "Judai und ich kennen uns eigentlich schon aus Kindertagen, aber ich hatte ihn im Gegensatz zu Judai vergessen", erzählte der Blauhaarige darauf knapp. "Ich komme nämlich eigentlich nicht von hier" "Also habt ihr so herausgefunden, dass er Bernsteinaugen hat?", wollte der ältere Zwilling noch wissen, auch wenn er es immer noch nicht glauben wollte. "Yubel hat es uns erzählt", sagte Johan und Haou stockte der Atem. "Ihr habt mit ihr gesprochen?", fragte er nach. "Ja", antwortete Johan. "Sie will Judai besitzen und hat sich daher vorher sein Vertrauen erschlichen, damit er auf sie eingeht" "Was?", hauchte nicht nur Haou geschockt. Auch Judai sah seinen Freund geschockt an. Yubel wollte ihn besitzen und hatte keinerlei Interesse an seinen Gefühlen? Aber warum? Darauf stand Johan wieder auf und half auf Judai wieder auf die Beine. "Ich glaube wir sollten die anderen Geister her holen, damit wir den Drachen rufen können", meinte er dann und lächelte seinen geliebten Freund an, wobei seine Augen hell aufleuchteten. Judai erwiderte das Lächeln des Blauhaarigen nur, während Haou schwieg und seine Augen verengte. Sie wollten wirklich den Drachen rufen und so Judai von Yubel trennen... Also schienen sie nichts von dem Preis zu wissen. Derjenige, der ihnen davon erzählt haben musste, musste ihnen etwas vorenthalten haben... "Ich hole dann die anderen", meinte Johan noch und Judai nickte. Judai sah Johan nur weiterhin in die Augen, während seine vor Hoffnung und Vorfreude begannen zu beben. Bald würde er dieses Haus verlassen können und allen zeigen können, dass Johan ihm gehörte. Er würde um Johan kämpfen und er konnte sich auch wieder mit den anderen Kristall- Geistern anfreunden. Die Freiheit war zum greifen nahe und er würde auch bald wieder richtig schlafen, essen und trinken können. "Bis dann", sagte Johan schließlich und ließ die Zwillinge allein zurück. Bei seiner Tante schien die Hölle los zu sein, als er das Haus betrat, da er Rei, Kenzan und auch Asuka bei ihnen im Wohnzimmer sah und Amelie telefonierte ziemlich genervt mit jemanden. "Johan!", bemerkte Rei ihn als erste, als er in der Wohnzimmertür stand und alle sahen ihn an. "Was ist denn hier los?", fragte er ahnungslos in die Runde und sah sie alle der Reihe nach an. Rei und Kenzan schienen nur hier zu sein, weil sie etwas mit ihm unternehmen wollten und Asuka schien schon länger hier zu sein. Sie hatte die Arme verschränkt und die Beine überschlagen, während sie mit einem Bein auf und ab wippte und ein recht missbilligendes Gesicht aufgesetzt hatte. Sie sah so aus als wollte sie gar nicht hier sein. "Johan! Wo warst du denn die ganze Zeit?", fragte Amelie, als sie ins Wohnzimmer und auf ihn zu kam. Johan sagte darauf nichts, da die anderen davon nichts zu wissen brauchten. "Ah, es geht wieder darum", erwiderte Amelie und Johans drei Freunde sahen ihn verwirrt an. "Ich habe gerade mit deinem Vater telefoniert, Junge-", Johans Blick wanderte kurz zu Asuka und ihm wurde bewusst warum sie hier war. "Und er möchte, dass du sofort Zeit mit Asuka verbringst, deiner Verlobten. Und nicht mit einem Mädchen, dessen Name noch nicht mal ich kenne!" "Was!?", entfuhr es Rei, Kenzan und Asuka, als sie von der Unbekannten erfuhren, doch Johan blieb stumm. Er sah seine Tante nur fest an, sie müsste ihn doch am besten verstehen! Und dann wollte sie ihn von seiner großen Liebe trennen? "Ihr habt nicht die leiseste Ahnung um was es mir hier geht!", rief er aus einem Impuls heraus und Amelie vor ihm wich etwas zurück. "Es geht mir nicht nur um eine Liebe, es geht darum ein Menschenleben zu retten!" "Was?", hauchte Amelie geschockt und Johan wurde bewusst was er da eigentlich gesagt hatte. "Mist", fluchte er noch leise, als seine Augen sichtbar hell aufleuchteten und Amelie bewusst wurde, dass Johan über die Villa Yuki Bescheid wusste. Dass er alles wusste. Mehr noch als sie selbst. Er lief schließlich auf sein Zimmer, zu den anderen Kristall- Geistern, die zu ihm aufsahen, als er die Tür hinter sich ins Schloss warf. "Johan, was ist los?", fragte Amethyst gleich besorgt, als er sich an die Tür lehnte. "Es gibt gute Nachrichten", behauptete er nach einer kleinen Weile. "Gute Nachrichten?", fragte Topaz nach. "Ja, wir können jetzt endlich den Regenbogendrachen rufen", behauptete Johan und die fünf Geister sahen ihn überrascht an. "Du willst Judai mit Hilfe des Regenbogendrachen von Yubel retten?", krächzte Kobalt überrascht. "Ja. Damit er endlich wieder auf die Straße gehen kann. Aber dazu brauche ich eure Hilfe", antwortete der Blauhaarige und sah sie hoffnungsvoll an. Die fünf sahen sich erst zweifelnd an, da sie ja von dem Preis wussten, den Johan dann an den Drachen zu zahlen hätte, aber Yubel wäre für immer fort und Judai wieder der alte. Diesen Judai vermissten die Geister schon und wollten ihn gerne wieder sehen. Dann nickten sie ihm schließlich zu. "Der alten Zeit wegen", behauptete Amethyst noch. "Dann sollten wir los. Saphir und Bernstein warten bestimmt schon auf uns", meinte Johan, während Rubin auf seine Schulter kletterte. Johan entschloss sich dieses Mal durch das Fenster zu gehen, auch wenn er im ersten Stock war, da er einfach keine Lust hatte noch mal seiner Tante zu begegnen. Doch gerade als er das Fenster geöffnet hatte und springen wollte öffnete sich die Zimmertür und Amelie trat ins Zimmer. "Johan!", rief sie noch. "Aufhalten kannst du mich nicht!", rief er mit einem Lächeln und sprang, die Geister direkt hinter ihm, bevor er durch den Garten und zum Grundstück der Yukis lief. "Dein Neffe ist genau wie du", sagte Amalia plötzlich und Amelie zuckte aus ihrer Starre, bevor sie zu ihrer Lebensgefährtin aufsah. "Scheint so", erwiderte sie. "Nur scheint er wirklich das Rätsel um die Villa Yuki lösen zu können" "Das ist doch was schönes" "Hm..." Als Johan wieder bei Judai und Haou ankam standen bei ihnen Saphir und ein riesiges Mammut mit einem Bernstein auf der Stirn. "Wow...", brachte Johan als erstes über seine Lippen, als er diesen großen Geist hinter Haou betrachtete. Haou dagegen sah genervt aus und seine Geduld schien überstrapaziert, er schien kein sehr geduldiger Mensch zu sein. "Da bist du ja endlich!", rief er Johan noch zu, während sich die Geister mit Bernstein austauschten, da sie sich ja ewig nicht gesehen hatten. "Wo ist denn Judai?", ignorierte Johan gekonnt Haous Worte und sah sich nach Judai um. "Er wollte sich noch was anderes anderes anziehen", erwiderte Haou nur. Fünf Minuten später kam Judai schließlich zurück und trug wieder diesen Pullover mit dem Stehkragen, während er sonst immer ein Shirt getragen hatte. "Judai-", setzte Johan an und auch Haou schien von dem Pulli verwirrt, sagte aber nichts. "Wenn... Wenn ich jetzt gleich auf die Straße gehen sollte, dann will ich nicht, dass jemand all die Wunden sieht", behauptete Judai nur, der sich auch so wohler in diesem Pullover zu fühlen schien. "Okay", sagte Johan nur. "Und wie rufen wir den Drachen jetzt?" "Tut es nicht!", wurden sie plötzlich von einer Stimme unterbrochen und Judai versteckte sich im hohen Gras, da er ja als tot galt. "Jim?" fragte Johan ehrlich überrascht, als der Australier wirklich auf sie zu kam. "Wer ist das schon wieder?", fragte Haou genervt, da er es absolut nicht leiden konnte dauernd unterbrochen zu werden. "Sein Name ist Jim und ich glaube er hat eine besondere Gabe", antwortete Johan dem älteren Zwilling, der sich nur auf die Lippen biss. "Ihr dürft den Regenbogendrachen nicht rufen", meinte der größte außer Atem, als er bei ihnen ankam. "Was, du weißt von den Kristall- Geistern und dem Regenbogendrachen?", fragte Johan überrascht. "Nur deswegen bin ich in dieses Dorf gezogen", behauptete der andere und Haou verengte seine Augen. "Nur leider konnte ich sie da nicht sehen und kurz darauf ereignete sich auch dieser Mordanschlag, sodass ich noch intensiver danach forschte. Meine... besondere Gabe hat damit zu tun" "Du kannst sie sehen", sagte Haou trocken, was Johan etwas verwirrte, da Jim doch gerade noch das Gegenteil behauptet hatte. "Ja. Einen Monat nach dem Mordanschlag habe ich das Auge von Oricalchum in die Finger bekommen, mit dem auch ich in der Lage bin die Geister in diesem Haus zu sehen. Doch ich habe mich bisher nicht auf das Grundstück gewagt", offenbarte Jim darauf. "Das Auge von Oricalchum?", fragte Johan leicht mit der Situation überfordert. "Er weiß damit ein bisschen mehr über den Regenbogendrachen", erwiderte Haou. Stimmt, warum hatte Jim eigentlich behauptet, dass sie den Drachen nicht rufen dürften? "Warum dürfen wir den Drachen nicht rufen?", fragte Johan dann gleich. "Weil du für deinen Wunsch einen Preis zu zahlen hast, Johan", antwortete der Australier sofort und Johan schluckte leicht. Also hatte Yubel ihm nicht alles erzählt, diese falsche Schlange! "Was für einen Preis?", wollte er dann vorsichtig wissen. "Das alles hier", sagte Haou dann und Johan sah ihn verwirrt und etwas wütend an. Er hatte davon gewusst?! "Du wirst deine Smaragdaugen eintauschen müssen", drückte Jim sich klarer aus und auch Judai, der sich im Gras versteckt hielt stockte er Atem. Johan würde diesen Glanz in seinen Augen verlieren?! Dieses Leuchten und Funkeln, das er so mochte und nicht missen wollte? Auch Johan sah geschockt aus. Er sollte die heilende Kraft seiner Augen und die Kristall- Geister für immer aufgeben? Im nächsten Moment überkam ihn eine unglaubliche Wut, bevor er sich zu Haou umdrehte und ihn am Kragen packte. "Du hast davon gewusst?! Warum hast du uns nicht davor gewarnt?!", schrie er ihm mitten ins Gesicht. In diesem Moment wollte er diesen Kerl am liebsten umbringen, so wütend hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. "Auseinander!", rief Jim und zog Johan von Haou weg, bevor weiter etwas passieren konnte und sein Blick auf Haou landete. "Und wer bist du eigentlich? Du siehst unserem verstorbenen Judai zu ähnlich" Haous Blick wanderte kurz zu Johan, der noch immer so aussah, als wollte er den Brünetten am liebsten umbringen. "Ich bin Haou, Judais Zwillingsbruder", antwortete er dann gefasst. "Dann hast du sie also auch, die Bernsteinaugen", murmelte Jim und der Brünette verengte seine Augen. Was meinte er mit auch? Judai galt immerhin alt tot und er konnte ihn schlecht gesehen haben, wenn er behauptete, dass Judai tot sei. "Aber... Warum wollt ihr eigentlich den Drachen rufen?", fragte Jim dann und Haou und Johan sahen sich an. Was sollten sie sagen? Die Wahrheit konnten sie ihm schlecht erzählen. "Yubel", sagte Haou schließlich und auch Judai stockte. "Wir wollen Yubel vernichten" "Haou!", zischte Johan ihm noch zu, doch der ältere Zwilling ignorierte ihn gekonnt und sah stur in Jims Gesicht. Jim sagte darauf eine Weile lang nichts und auch Johan sagte nichts, ließ nur seinen Blick einmal über das Grundstück schweifen, ob Judai zu sehen war. Doch der Brünette schien mit dem Vorgarten verschmolzen, als der Blauhaarige dieses ungleiche Augenpaar an der Tür aufblitzen sah. An der Haustür stand tatsächlich Yubel und schien ihre Konversation schon eine Weile zu beobachten. Wie lange sie dort wohl schon stand? Haou stand in diesem Augenblick mit dem Rücken zu ihr, sodass sie nicht erkennen konnte welcher Zwilling da neben Johan stand. Dennoch kam Johan nicht umhin gehässig zu grinsen, da er den letzten Geist doch gefunden hatte. Er war in der Lage seinen Freund zu retten. Seine Augen leuchteten hell auf und dieses Funkeln gefiel Yubel ganz und gar nicht, da diese Augen ihre maximale Power hatten. "Bitte! Wir müssen jetzt den Drachen rufen", wandte Johan sich dann an Haou und Jim, während Yubel der Atem stockte. Dieser Mensch hatte es wirklich geschafft? Und jetzt wollte er ihr ihren Judai weg nehmen?! Ihre Wut wandelte sich allerdings gleich wieder in Genugtuung, da sie ihm ja nichts von dem Preis erzählt hatte... "Aber Johan", begann Jim zweifelnd. "Das ist mir egal", meinte der Blauhaarige darauf. "Es muss getan werden und dafür opfere ich gerne meine Smaragdaugen" "Was?!", entfuhr es Yubel noch leise, während Johan Jim und Haou ernst ansah und Judai in den Gräsern geschockt war. Johan wollte alles nur für ihn aufgeben? Damit er wieder leben konnte, aber als einziger die Geister sehen konnte? Das war nicht richtig... "Okay", nickte Jim ihm dann zu. "Rufen wir den Regenbogendrachen" Johan nickte dem Größeren zu und sah zu den sieben Geistern. "Ich werde euch vermissen, Leute", meinte er mit einem wehmütigen Lächeln, nachdem er sie alle eine kleine Weile gemustert hatte. "Wir werden es wieder gut machen", behauptete Amethyst. "Das hoffe ich doch! Es gibt noch einiges für euch zu tun", erwiderte er, worauf sie ihm alle nickend zustimmten. Die Freundschaft zu Judai musste wieder aufgenommen werden und dieser Streit gehörte begraben, wenn Yubel nicht mehr war. Dann stellte Johan sich mit rasendem Herzen zwischen Haou und Jim und sah zum Himmel auf. Er war furchtbar nervös, da er in wenigen Minuten Judai von seinem Fluch retten würde und dann könnte der Brünette endlich wieder leben, statt nur zu überleben. "Die Geister sind versammelt, bitte zeige dich, Regenbogendrache", sprach der Blauhaarige gen Himmel. Im ersten Moment passierte gar nichts und Johan dachte er hätte noch irgendeine Beschwörungsformel sprechen müssen, doch dann verfärbte sich der Himmel in den Farben des Regenbogens, was ihn auch etwas an die Nordlichter erinnerte. Er nahm auch noch am Rande wahr, dass Jim den Verband von seinem Auge abnahm, unter dem wohl dieses Auge von Oricalchum war, doch der Himmel war in diesem Moment so viel interessanter. Dann hörte er das Gebrüll eines Drachen wie er es oft im Fernsehen gesehen hatte und dann tauchte der Drache endlich am Himmel auf, dessen Präsenz allein Johan schon die Luft zum atmen nahm. Noch hatte er den Drachen nicht gesehen, aber er schien riesig zu sein. Doch dann erschien der Drache am Himmel und Johan kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Er war mehrere Meter lang und mehrere Meter hoch und war entgegen Johans Vorstellungen weiß. Er hatte riesige Flügel wie die eines Engels und alles was darauf hinwies, dass er der Regenbogendrache war waren diese sieben Kristalle an seinem Körper. An seinem Körper waren wirklich die Kristalle der Kristall- Geister angebracht, weshalb man sie wohl alle versammeln musste, um ihn rufen zu können. Jim neben Johan piff einmal beeindruckt auf diesen Anblick. "Faszinierend", meinte er leise, doch Johan nickte nur, da seine Kehle irgendwie staubtrocken war und er so bestimmt nicht einen Ton heraus bekommen hätte. Sein Herz schlug auch ein bisschen höher, als er daran dachte, dass er gleich seine Smaragdaugen gegen Judais Freiheit eintauschen würde. Schließlich sah er dem Drachen ins Gesicht, der irgendwie von einem Regenbogen umgeben zu sein schien. Auf den ersten Blick sah er auch etwas unheimlich aus, sodass Johan glücklich war, dass Jim und Haou auch hier waren. "Wer hat mich gerufen?", wollte der Drache als erstes wissen und Johan wurde sofort bewusst, dass er mittels Telepathie mit ihnen kommunizierte. Trotzdem stellten sich Johans Nackenhaare etwas auf, da er das Gefühl hatte der Drache würde mit seinem Herzen sprechen. "Ich", antwortete er, nachdem er noch mal geschluckt hatte. "Ich habe dich gerufen" "Johan Andersen", stellte der Drache fest, nachdem er ihn ein paar Sekunden gemustert hatte. "Und auch Jim Cook und Haou Yuki" Darauf herrschte eine Weile Stille und Johan war sich auch fast sicher, dass der Drache von Judai wusste, der sich noch immer im hohen Gras versteckt hielt. "Was ist dein Wunsch?", fragte der Drache dann. "Was immer es ist, ich werde es dir erfüllen, im Austausch gegen deine Smaragdaugen" Der Blauhaarige trat darauf ein paar Schritte auf den Drachen zu und schluckte noch mal, da er versuchte sein wie wild schlagendes Herz irgendwie zu beruhigen. "Es geht um Judai", begann er dann und sah zu dem Drachen auf, als Jim hinter ihm leicht stutzte, da Judai ja tot war und Haou leicht genervt seine Arme verschränkte. "... und um Yubel. Ich-" Doch weiter kam der Blauhaarige gar nicht, da ihn mit einem Mal ein unsäglicher Schmerz nahe seines Herzens durchfuhr. Gleichzeitig konnte er auch noch dumpf die geschockten Ausrufe von Jim und Haou hören und auch von Judai, den er verschwommen mit panischem Gesicht auf ihn zu kommen sah. "Johan!" Dann war alles schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)