Die Legende der Kristall- Geister von Sakurachan57 ================================================================================ Kapitel 10: Yubel ----------------- Als Johan am nächsten Morgen seine Augen öffnete lag er neben Judai in dessen Bett und hatte die Arme um den Brünetten gelegt, der fest zu schlafen schien. Er kuschelte sich nur im Schlaf eng an den Blauhaarigen und hatte ebenfalls seine Arme um Johan geworfen, der sich richtig wohl so fühlte. Langsam und vorsichtig richtete Johan sich auf und sah aus dem Fenster, durch das die Sonne ins Zimmer fiel. Der Arm seines Freundes rutschte während er sich aufrichtete von seiner Hüfte und die Wärme, die ihm diese Umarmung gegeben hatte verschwand. Judai schlief trotzdem noch weiter, schien sogar einen sehr schönen Traum zu haben. Johan lächelte nur ein sanftes Lächeln, als er in das schlafende Gesicht Judais blickte und entschloss sich den jüngeren noch etwas schlafen zu lassen, jetzt wo er es konnte. Zwei Jahre ohne Schlaf waren doch etwas zu wenig... Er drehte sich noch mal halb zu dem Brünetten und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er sich zu ihm vorbeugte und einen Kuss auf der Stirn seines Freundes platzierte. Und dennoch... konnte er das alles noch nicht so recht glauben. Sein Freund sollte nur mit Hilfe eines Geistes ganz knapp dem Tod von der Schippe gesprungen sein. Die Kristall- Geister sahen diese Tat als einen Verrat, da er gewissermaßen seine Seele an Yubel verkauft hatte und wollten mit einem Verräter nichts zu tun haben. Judai hatte dies aber alles nur getan, um Johan wieder sehen zu können, er wollte weiter leben und es hatte in diesem Moment keine andere Möglichkeit gegeben. Schließlich stand er einfach auf und beschloss auf eigene Faust, ohne Judai nach Yubel zu suchen. Er hatte ja gesagt, dass der Körper noch im Keller war und wenn er Glück hatte traf er dort auch auf den Geist Yubels, mit dem er sich etwas unterhalten wollte. Als er an der Zimmertür stand sah er noch mal zu Judai zurück, der in seinem Bett nun mit seiner Decke kuschelte und biss sich leicht auf seine Lippen. Der Blauhaarige war sich nicht sicher, ob das wirklich eine gute Idee war, aber er musste es wagen, wenn er noch mehr herausfinden wollte. Also verließ er das Zimmer und suchte den Keller auf. Kaum hatte der Blauhaarige allerdings das Zimmer verlassen wurde auch Judai wach und richtete sich müde und noch schlaftrunken auf. Bis er bemerkte, dass sein Freund nicht mehr neben ihm lag. "Johan?" Der Blauhaarige brauchte etwas, bis er die Kellertür gefunden hatte, da sie etwas versteckt unter der Treppe im Flur lag. Als er davor stand sah er noch mal Richtung Haustür, in diesen blutbesudelten Raum. Es musste hier noch überall an den Wänden Blut kleben, wobei Johan bei dieser Vorstellung ein Schauer über den Rücken lief und er glücklich war, dass hier Staub und Spinnenweben lagen und dass der Strom schon lange nicht mehr funktionierte. Dann griff er schließlich nach der Türklinke, die ein paar Mal von Judai schon angefasst worden sein musste und schluckte ein Mal. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, da er nicht wusste was ihn dort erwartete. Aber in diesem Haus waren drei Menschen gestorben und der vierte hatte nur durch ein Wunder überlebt. Johan fragte sich wirklich wie gerade er ihm helfen konnte. Etwa nur, weil er diese Smaragdaugen hatte? Er konnte es nicht sagen. Schließlich drückte er die Klinke der Tür runter und sah Finsternis vor sich und eine Treppe, die ins Ungewisse führte. Doch dann schluckte er einmal und trat mutig durch diese Tür. Vorsichtig stieg er die Wendeltreppe in den Keller hinab und tastete sich dabei an der Wand ab, da er kaum etwas sehen konnte. Dabei schlug auch sein Herz unglaublich schnell, er hatte das Gefühl es würde in seinen Ohren widerhallen. Als er schließlich unten ankam kam ihm als erstes dieser kalte, muffige Kellergeruch entgegen, bevor er sich umsah, da es hier auch ein paar Fenster direkt unter der Decke gab und es so ein wenig Licht gab. Er sah dann noch mal zu der Treppe zurück, die im Gegensatz zum Rest des Hauses nicht sehr staubig gewesen war, woraus er schloss, dass Judai ein paar Mal schon hier unten gewesen sein musste. Aber was wollte er hier? Dann sah der Blauhaarige sich das Labor des Vaters etwas genauer an und trat weiter in den Raum. Hier unten stand ein großer Tisch mit Unmengen an Reagenzgläsern, wo daneben sogar ein Experiment begonnen worden war. Ein Buch lag auch aufgeschlagen auf dem Tisch und an der Wand eine Pinnwand mit Papier und Bildern. Darunter konnte Johan auch ein Bild der Familie erkennen, sodass er näher trat. Er musste seinen Sohn geliebt haben... Neben dem Familienfoto hing ein Foto einer Frau, die er nicht kannte. Sie hatte grüne Augen, die an ihn selbst erinnerten, schöne lange braune Haare und hatte ein Lächeln aufgesetzt. Sie war nicht Judais Mutter und auch nicht Johans, doch neben ihr waren auch links und rechts Judai und Johan abgebildet und im Hintergrund war die Villa zu sehen. Wer war diese Frau? Warum nur klammerte sich der kleine Johan so sehr an sie, wenn er sie doch gar nicht kannte? Daher beschloss er einfach das Foto mit zu nehmen und Amelie später nach ihr zu fragen. Er wendete sich schließlich wieder von dem Tisch ab und sah ihm gegenüber zwei Regale, die mit Forschungsberichten vollgestopft worden waren. Davor lag auch eine Menge Papier, hier hatte wohl wenig Ordnung geherrscht. Dann drang der Blauhaarige mit rasendem Herzen weiter in den Keller vor, bis er vor einer Art Wassertank zum stehen kam, in dem wohl Yubels Körper, von Menschenhand geschaffen sein musste. Als ihm das richtig bewusst wurde schluckte er einmal. "Du hast mich also gefunden", durchbrach dann eine weibliche Stimme die Stille. "Kristall- Junge" Johan sah darauf nervös und mit rasendem Herzen weiter auf und sah sie schließlich auf dem Wassertank sitzen. "Yubel" Ruhig saß sie da und hatte die Beine überschlagen, während sie sich leicht mit ihren Ellenbogen von den Knien abstützte. Er sah ihr in ihre ungleichen Augen, die sie leicht verengt hatte, sie war nicht glücklich den Blauhaarigen zu sehen. "Wie ich sehe hast du dir schon viel Kraft angeeignet, deine Augen leuchten besonders hell", sagte sie dann und richtete sich auf, während Johan verwirrt eine Augenbraue hob. Was meinte sie damit? Kraft angeeignet? "Weißt du es etwa nicht?", fragte der Geist auf seinen verwirrten Blick hin. "Je mehr Kristall- Geister man um sich scharrt, desto mehr füllen sich die Augen mit Energie, wenn man Kristallaugen Träger ist. Es sei denn man ist verflucht" "Was bedeutet das für mich?", fragte Johan nach. "Deine Fähigkeiten werden verstärkt", erwiderte Yubel. "Und mit allen sieben taucht der Regenbogendrache am Himmel auf" "Der Regenbogendrache?", fragte Johan verwirrt. Was hatte ein Drache jetzt damit wieder zu tun? "Er macht alle Geister in diesem Haus für kurze Zeit sichtbar und erfüllt dem Träger der Kristallaugen einen Wunsch" "Soll das heißen...", begann Johan langsam und sein Herz begann zu rasen, als ihm klar wurde, dass er so Judai retten konnte. "Du könntest Judai mit diesem Wunsch retten. Aber er taucht nur einmal auf, egal ob die Kristall- Geister zusammen bleiben oder nicht", behauptete Yubel. "Aber den letzten Geist wirst du nicht finden" "Was?!", stieß Johan geschockt aus. Warum sollte er diesen Geist nicht finden können? "Nicht mal mein Judai kennt ihn, also werdet ihr ihn bestimmt nicht finden, Kristall- Junge", meinte Yubel, woran Johan sich an diesem Mein störte. "Was hast du mit ihm vor?", fragte er dann nach. "Du willst wissen was ich mit meinem Judai vor habe?", fragte sie und betonte das Meinem besonders stark, da sie wusste, dass da etwas zwischen den beiden lief. Johan biss sich nur auf seine Lippen, da ein ekliges Gefühl sein Herz umklammerte. "Ich will ihn ganz allein für mich", sagte sie dann, öffnete ihre Fledermausflügel und flog auf Johan zu. "Und du kleiner Mensch kommst mir nicht in die Quere!" "Judai ist mein Freund!", behauptete Johan und dieses Mal war er es der das Mein betonte. "Ich liebe ihn" "Liebe?! Pah!", machte Yubel verächtlich, sie konnte diesen Jungen einfach nicht leiden, der ihr ihren Judai weg nehmen wollte. Sie wollte ihm am liebsten den Hals umdrehen, sodass er ihr nicht mehr im Weg stand, wie schon viele Jahre. Daher griff sie in ihrer Rage nach seinem Hals, doch ihre Hand ging einfach durch ihn durch, was für Johan ein widerliches Gefühl war. Es war, als würde man sein innerstes einfrieren und als Yubels Hand wieder weg war sofort wieder auftauen. "Ja, mein Judai ist schon lange in dich verliebt", zischte sie dann, was Johan doch überraschte. "Immer wieder hieß es Johan hier, Johan da. Es war nicht zum aushalten!" Johan wich etwas zurück, die beißende Eifersucht war nicht zu überhören. "Aber hast du dich nie gewundert warum er sich an seine Zeit als dreijähriges Kind erinnern kann?", fragte Yubel dann und auch Johan horchte auf. Ja... Eigentlich hätte er es doch wie Johan vergessen müssen, da sie noch viel zu klein gewesen waren. "Judai hat Bernsteinaugen", behauptete Yubel dann und Johan stockte der Atem. Sein Freund war auch Kristallaugen- Träger? Aber ja, sonst könnte er die Geister gar nicht sehen... "Für ihn wichtige Menschen und besonders Kristallaugen- Träger behält er im Gedächtnis", sagte Yubel noch. "Stimmt...", gab Johan leise von sich, der sich an die Legender der Kristall- Geister erinnern musste, auch wenn er das mit den Augen nur überflogen hatte. "Du weißt davon?", fragte sie überrascht. "Die Legende der Kristall- Geister", antwortete er nur, als ihm klar wurde, dass wohl die wichtigste Seite fehlte. "Verstehe", sagte sie nur und verschränkte ihre Arme. "Dennoch gehört Judai mir und du wirst ihn mir nicht weg nehmen. Den letzten Geist wirst du nämlich niemals finden!" Ihre Augen leuchteten hell auf, so wie es Judais ein paar Mal getan hatten, bevor sie ihre Flügel öffnete. "Aber... Wenn du plötzlich tot bist stehst du mir auch nicht mehr im Weg", meinte sie nun kalt. Johan wusste, dass Yubel nun in der Lage war ihm Schmerzen zu zu fügen, weshalb ihm sein Herz vor Angst bis zum Hals schlug und seine Kehle war staubtrocken. Sie stürmte auf ihn zu, worauf er aus Reflex nur die Augen zusammen kniff, obwohl er hätte weg laufen sollen. Doch der Schmerz blieb aus, was Johan ziemlich verwunderte. "Halt!", hörte er Judais Stimme, der sich breitbeinig vor ihn gestellt hatte und die Arme in die Luft streckte. Dabei hatte er Johan den Rücken zu gedreht und sah zu Yubel, die noch im letzten Moment inne gehalten hatte. "Ju- Judai?", gab Johan völlig perplex von sich, bevor seine Beine einfach nachgaben und er zu Boden ging. Darauf drehte der Brünette sich zu ihm um und sah ihn mit ungleichen Augen an. "Warum bist du hier runter gegangen?", fragte Judai seinen geliebten Freund, als seine Augen wieder normal wurden. "Judai...", wisperte dieser nur, während Yubel dem ganzen nur missbilligend zu sehen musste, da Judai nur Augen für diesen blauhaarigen Jungen hatte. "Weißt du was für eine Angst du mir gerade gemacht hast?!", rief Judai dann, dem auch die Beine nachgaben. "Was wäre wenn ich nicht her gekommen wäre? Wir hätten doch zusammen hier runter gehen können! Ich- Ich hatte solche Angst ich könnte dich verlieren" Sein Herz schlug noch immer vor Angst furchtbar schnell und seine Nerven lagen blank, als er hatte mit ansehen müssen wie Yubel Johan angegriffen hatte. Der Brünette hatte aber auch das Gespräch zwischen den beiden mitbekommen und wusste nicht ganz was er davon halten sollte. Es gab sieben Geister und einen Regenbogendrachen, der einem einen Wunsch erfüllen konnte? Er hatte Bernsteinaugen? Er war furchtbar verwirrt und in seinen Knochen steckte noch die Angst Johan könnte von Yubel getötet werden. "Aber ich bin noch am Leben und du bist rechtzeitig gekommen", sagte Johan dann und Judai sah ihm in die Augen. "Ja", sagte er dann und fiel dem Blauhaarigen einfach an den Hals. Er war so erleichtert, dass Johan noch lebte, dass Yubel ihm in diesem Moment ziemlich egal war. Diese spürte nur, dass Judai ihr wirklich langsam entgleitete, als Johan seine Arme um den jüngeren legte. "Ich liebe dich doch, da kann ich doch nicht einfach sterben", meinte Johan noch und presste ihn an sich. Judai löste sich leicht von ihm und sah Johan in die Augen, bevor er lächelte. "Hoffentlich", sagte er noch. Sie standen schließlich wieder auf und sahen Yubel noch mal an, bevor Johan seinen Freund an sich zog. "Ich werde ihn hier schon raus holen und den letzten Geist werden wir auch noch finden, da bin ich sicher", meinte er selbstsicher, während Judais Wangen rot auf brannten. Yubel verengte nur ihre Augen. "Das werden wir noch sehen" Er lächelte nur, wobei seine Augen kurz aufleuchteten, bevor er leicht von Judai abließ und seine Hand nahm. "Bald wird Judai frei sein, du wirst schon sehen", meinte Johan noch und zog Judai hinter sich her, die Treppe hoch und aus dem Keller. Vor dem Keller ließ Judai allerdings seine Hand los und er musste stehen bleiben. "Judai?" Der Brünette hatte hinter ihnen die Kellertür wieder geschlossen und lehnte nun mit dem Rücken an ihr. "Ist alles in Ordnung?", fragte Johan, als sein Freund ihm nicht ins Gesicht sah und seine Augen in Schatten legte. "Du willst das alles wirklich für mich tun?", fragte der Brünette schließlich, der das immer noch nicht ganz glauben konnte. "Natürlich", meinte Johan selbstverständlich und drehte sich ganz zu seinem Freund. "Auch du sollst jeden Tag im Licht leben und nicht mehr allein sein" Auf diese Worte hin sah Judai seinen Freund dankbar an, dessen Worte ihm so unglaublich viel bedeuteten. Auch der Gedanke das Haus und das Grundstück verlassen zu können ließen sein Herz höher schlagen, die Hoffnung wuchs und Johan konnte zum ersten Mal in den schokoladenbraunen Augen ein leichtes Funkeln ausmachen, das allerdings schnell wieder erlosch. Das war wohl dieses Funkeln seiner Bernsteinaugen gewesen, die gegen Yubels Fluch ankämpften. "Das hört sich wunderschön an", meinte der Brünette noch, als Johan sich etwas zu ihm vorbeugte und mit seinen Händen neben Judais Schultern von der Tür abstützte. "Ja, nicht wahr?", erwiderte Johan noch, bevor er seinen Freund schließlich küsste und dieser seine Arme an Johans Rücken hob. Judai gefiel einfach dieses Gefühl, wenn sie sich küssten, wenn sein blauhaariger Freund ihm so nahe war und ihm das Gefühl gab nicht allein zu sein. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er Johan an sich presste und schließlich an Dominanz gewann. Er wollte Johan mit niemandem teilen und er wollte ihm zeigen, dass er ihm gehörte, auch wenn wohl nie jemand sehen würde was sie hier taten. Johan erschrak leicht, als Judai direkter wurde, ließ es aber geschehen, sodass er sich nur noch von der Tür löste und eine Hand in Judais Haare fuhr, um dessen Kopf weiter an sich zu pressen. Dann lösten sie schließlich den Kuss und Johan sah in die Augen des Brünetten, der von seiner Tat etwas geschockt wirkte. Und doch hielt der Brünette seinen Freund noch in den Armen und musste schlucken, da seine Kehle merkwürdig trocken war. Gleichzeitig spürte er ein leichtes Kribbeln auf der Haut, als Johan begann zu lächeln. "Werden wir ein bisschen besitzergreifend?", fragte er leise und Judai stockte der Atem. Besitzergreifend? War er besitzergreifend, wenn er den älteren für sich allein haben wollte? "Ähm", gab Judai von sich und schlang seine Arme weiter um Johan und legte seinen Kopf auf einer von Johans Schultern ab, während sein Herz vor Scham laut gegen seinen Brustkorb schlug. "... Ich habe Angst" "Hm?", erwiderte Johan und legte seine Arme um den kleineren. Er wusste, dass sein Freund Angst davor hatte allein zu sein, aber er bemerkte an dem Verhalten Judais, dass es nun etwas anderes war. Aber was war denn los? "Was ist, wenn du dich da draußen in jemand anderes verliebst?", fragte der Brünette dann leise und Johan verstand Judais Angst. "Was ist, wenn du plötzlich nichts mehr von mir wissen willst und diese Hochzeit mit Asuka wirklich willst?" Johan biss sich darauf nur auf seine Lippen, da er das sehr gut verstehen konnte. Judai konnte dieses Haus, weil er zu schwach war nicht verlassen. Das hieß für den Brünetten mit der Angst leben, dass Johan ihn betrügen könnte. Dabei hatte dieser das gar nicht vor. Er drückte den anderen an sich und fuhr mit einer Hand durch Judais Haare. "Auch wenn ich dir nur diese Worte geben kann", begann er dann leise. "Aber ich habe gar nicht vor dich zu vergessen oder Asuka zu heiraten. Ich liebe dich" Der Brünette krallte sich darauf in Johans Rücken und biss sich auf seine Lippen, bevor er seinem Freund antwortete. "Ich liebe dich auch" Danach hob er seinen Kopf wieder von der Schulter seines geliebten Freundes und sah ihm in die Augen. Sie leuchteten so schön, was wohl daran lag, dass er diese Smaragdaugen hatte. Er wusste zwar was das bedeutete, aber Judai war nicht bewusst gewesen selbst Kristallaugen- Träger zu sein. Aber es machte Sinn, nur sie beide konnten die Kristall- Geister sehen und mit ihnen sprechen. "Komm, lass uns wieder nach oben gehen", schlug Johan dann vor und zog seinen brünetten Freund an der Hand mit in sein Zimmer. Im Zimmer warf er den Brünetten auf sein Bett, was ihn etwas aus seinen Gedanken riss, da er wohl immer noch bei diesem Thema war. Dann legte er sich einfach neben Judai auf das Bett und sah ihn an. "Denk nicht mehr darüber nach", sagte er dann, doch Judai mied nur bedrückt seinen Blick. "Wir sollten uns jetzt darum kümmern, dass du dieses Haus irgendwann verlassen kannst und nach dem letzten Geist suchen" "Weißt du... Ich kenne ihn wirklich nicht. Ich weiß nicht wo man suchen könnte", meinte Judai dann und drehte sich auf die Seite. "Du hast also das ganze Gespräch mit angehört?", fragte Johan nach und drehte sich ebenfalls zu seinem Freund, der auch von dem Regenbogendrachen wissen musste. Und ganz wichtig: Die Bernsteinaugen! "Ohne dich kann ich nicht schlafen", erwiderte Judai nur, was sich in Johans Ohren total süß anhörte, obwohl ein anderer Sinn dahinter steckte. "Warst du dir der Bernsteinaugen bewusst?", fragte Johan dann und legte einen Arm auf Judais Hüfte, um ihn etwas näher zu ziehen. "Nein", antwortete der andere nur. "Ich habe zwar von den Kristallaugen gehört und was für Fähigkeiten sie haben, aber dass ich welche besitze wusste ich nicht" "Aber du kannst doch die Kristall- Geister sehen, war das dann nicht logisch?", fragte Johan noch mal. "Ich habe immer gedacht auch normale Menschen können sie sehen", flüsterte Judai dann. "Ich habe nicht einen Gedanken daran verschwendet, bis du hier wieder aufgetaucht bist" "Oh", entkam es dem Blauhaarigen, als er Judai ganz in seine Arme schloss. "Mir ist etwas aufgefallen", behauptete Johan nach einer kleinen Weile der Stille leise und Judai sah zu ihm auf. "Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, aber ich habe das Gefühl, dass deine Narben weniger geworden sind" Judais Augen weiteten sich darauf erst ein bisschen. Was hatte sein Freund da gesagt? Das konnte doch nicht möglich sein, da Narben sich doch nicht einfach auflösen könnten. Daher sprang der Brünette auf, während Johan auf dem Bett liegen blieb und seinen Freund beobachtete. Dieser lief zu seinem Schrank, in dem ein Spiegel hing und riss die Tür auf, bevor er sich einfach und ohne auf Verluste zu achten sein Shirt vom Leib riss. Er musste einfach diese Gewissheit haben, dass es stimmte was Johan gesagt hatte. Sein Shirt landete neben ihm auf dem Boden, als er seinen geschundenen Körper im Spiegel betrachtete. Doch es stimmte. Ein paar der kleinen Narben auf seinem Körper waren verschwunden... Sie waren einfach weg! "Was... Wie ist das möglich?", fragte der Brünette Johan und drehte sich zu ihm um. Diesem wurde allerdings bei dem Anblick, den Judai ihm gab erst ganz mulmig, bevor er den Kopf schüttelte, um klar denken zu können. "Ich habe keine Ahnung", erwiderte Johan dann. "Aber es ist doch gut, wenn die Narben verschwinden" "Ja", sagte der jüngere langsam, dem das ganze immer noch nicht ganz bewusst war. Seine Wunden heilten und seine Chancen auf ein Leben ohne Yubel auch! "Vielleicht... Vielleicht kannst du das Haus verlassen, wenn die Narben verschwunden sind und dein eigener Körper ohne Yubel stark genug ist", vermutete Johan dann. "Aber wie soll das gehen?", fragte Judai bedrückt und sah zu Boden. "Ich kann immerhin nichts essen und trinken und schlafen kann ich auch nicht" Es war zwar ein unglaublich schönes Gefühl zu wissen, dass es einen Ausweg gab, aber Judai konnte nicht. Auf das bedrückte Gesicht des Brünetten hin stand Johan schließlich auf und ging auf ihn zu. "Du hast doch mich", sagte er dann und der kleinere sah traurig zu ihm auf. "Hast du schon vergessen? Wenn ich da bin kannst du schlafen und wenn wir zusammen sind hast du auch Hunger und Durst. Meine Augen entkräftigen Yubels Fluch" "Die Smaragdaugen...", hauchte Judai nur und starrte in diese grünen Augen vor sich, die so schön funkelten. "Genau", sagte Johan darauf und legte seine Hände auf die nackten Schultern seines Freundes. "Ich hole dich hier raus, Judai" "Das würdest du tun?", fragte Judai und sah seinen Freund dankbar an. "Sicher", erwiderte Johan nur. "Ich liebe dich doch!" "Ich liebe dich auch", meinte Judai darauf nur und fiel dem Blauhaarigen an den Hals, dessen Herz einmal kurz aussetzte, um dann weiter schlagen zu können. Judai trug schließlich immer noch kein Oberteil am Leib. Dennoch schlang er wie Judai seine Arme um den Brünetten und drückte ihn fest an sich. Im Moment war es am wichtigsten, dass Judai frei kam, da durfte er sich auch in keinster Weise ablenken lassen. Daher grub er nur noch seinen Kopf in das braune Haar seines Freundes und hielt ihn eine Weile stumm in seinen Armen. "Lass mich nicht allein", wisperte Judai nach einer ganzen Weile und krallte seine Finger noch mal in Johans Rücken, bevor er schließlich von dem Blauhaarigen abließ und sie sich in die Augen sahen. "Nein", erwiderte Johan nur und vergaß, dass er nur sechs Wochen in Sonnheim bleiben würde. Sechs Wochen, von denen nur noch knapp vier übrig waren... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)