Die Legende der Kristall- Geister von Sakurachan57 ================================================================================ Kapitel 8: Auf dem Dachboden ---------------------------- Am Morgen darauf lag Johan ziemlich knülle auf dem Sofa im Wohnzimmer seiner Tante und wusste nicht so recht was er machen sollte. Auf dem Tisch vor dem Sofa lag das Buch der Kristall- Geister, das er am Tag davor noch aus der Bücherei mitgenommen hatte und dem er immer wieder einen Blick zu warf. Sollte er nun damit zu Judai rüber gehen und ihm sagen, dass er von Yubel wusste, wenn er doch eigentlich gar nichts wusste, außer wie sie aussah? Er wusste nicht was Yubel getan hatte, weshalb die Kristall- Geister so wütend auf ihn waren oder wie der Charakter dieses Geistes war. Vielleicht war Yubel auch irgendetwas wovor man Angst haben musste. Johan hatte echt keine Ahnung, aber wohl keine andere Wahl als zu Judai zu gehen. Retten wollte er ihn ja trotzdem noch, er musste ihm ja nicht unbedingt sagen, dass er schon von Yubel wusste. Er konnte auch so tun, als wäre er noch nicht in der Bücherei gewesen und so gelassen mit Judai nach den anderen drei Kristall- Geistern suchen. "Du willst es ihm wirklich nicht sagen?", unterbrach Amethyst seine Gedanken und er sah zu ihr auf. "Ich weiß einfach zu wenig", behauptete Johan leise. "Ich weiß zwar nun, dass ich Smaragdaugen habe und dass es wohl alles mit Yubel zu tun hat, aber in dem Buch fehlt eine Seite" Amethyst sagte darauf nichts und warf dem Buch einen Blick zu. "Judai... Er kann uns sehen, weil er die Bernsteinaugen hat, Johan", verriet sie ihm dann und er horchte auf. "Im Dorf seid ihr die Einzigen, die uns sehen können, nicht mal Judais Eltern konnten uns sehen" "Aber ich dachte es ist vererbbar?", fragte Johan verwirrt. "Oft überspringt es ein paar Generationen, vielleicht ist das bei dir ja auch so", erwiderte Amethyst nur. Johan schwieg darauf, da er denjenigen aus seiner Familie mit den Smaragdaugen schon gerne kennen gelernt hätte. Aber vielleicht war diese Person schon lange tot. "Yubel ist diejenige, die sich an den Kräften der Kristallaugen Träger stärken kann. Sie ist kein normaler Geist so wie wir oder die Geister Verstorbener" "Also ist sie sowas wie ein Schmarotzer?", fragte Johan nach. "Ja", erwiderte Amethyst. "Sie ist die Dunkelheit unseres Lichtes" "Also... muss ich Judai vor ihr retten", murmelte Johan, der die Vorstellung im Kopf hatte Yubel würde Judai in ihren Armen halten, wobei sie noch ein fieses Grinsen aufgesetzt hatte und kurz davor war Judai zu töten. Ob das wirklich so war? Er wollte nicht mal daran denken. "Judai hat etwas unverzeihliches getan, Johan", sagte Amethyst dann noch. "Wenn du die Wahrheit erfährst solltest du dir gut überlegen, ob du noch sein Freund sein willst" Danach ging sie wieder und ließ Johan allein zurück, wobei Johan beschlossen hatte Judai noch nicht zu erzählen, dass er etwas von Yubel wusste. Schließlich sprang er auf und machte sich auf den Weg in die Villa Yuki, da er dem Rat von Daitokuji- Sensei nachgehen wollte. Die Zimmertür des Brünetten war geöffnet, als er dort ankam und Judai schien auch da zu sein, da er Geräusche hörte. Als er das Zimmer schließlich betrat saß der Brünette auf seinem Bett, an die Wand gelehnt und starrte mit einem recht verträumten Blick aus dem Fenster. Irgendwie gab Johan dieses Bild ein Gefühl der Ruhe und er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sein bester Freund etwas unverzeihliches getan haben sollte. Aber wenn Yubel wirklich so war wie Amethyst gesagt hatte... Sie musste irgendwo im Keller sein. Schließlich klopfte er an die offene Zimmertür und der Brünette fuhr aus seinen eben begonnenen Gedanken. "Johan!" "Hallo Judai", grüßte er seinen Freund und ging auf ihn zu, bevor er sich zu ihm auf das Bett setzte. Der Brünette sah schnell wieder von Johan ab, wagte aber nicht zu fragen was er fragen wollte. "Ich...", begann er stattdessen, da er auch etwas anderes wollte. "Ich habe heute wieder schlecht geschlafen" "Ein schlechter Traum?", fragte Johan, der sich das noch am ehesten vorstellen konnte, bei allem was der Brünette durchgemacht hatte. Judai nickte nur, auch wenn es eine Lüge war. Und da war es wieder. Dieses Gefühl der Geborgenheit, das Judai nur fühlte, wenn Johan ihn in seine Arme nahm, auch wenn er hier nur einen Arm um den Brünetten legte. Vielleicht war er ein bisschen vorsichtiger, weil er zwei Mal versucht hatte ihn zu küssen. Aber er fühlte sich so wohl in den Armen seines Freundes, dass er sich wünschte dieser Moment würde ewig anhalten und die Schmetterlinge in seinem Bauch wurden auch immer schlimmer. Was war das nur? Er legte noch seinen Kopf auf die Schulter seines Freundes und war so glücklich ihn hier für sich allein zu haben. Würde dieser wunderbare Mensch ihn wieder allein lassen und nicht wieder kommen, Judai wusste nicht was dann passieren würde. Johan sah seinen Freund aus den Augenwinkeln an und musste zugeben, dass auch ihm das ein warmes Gefühl ums Herz gab. Er schlang seinen Arm weiter um Judai und lehnte seinen Kopf an den des anderen, er wollte einfach für den anderen da sein. "Wollen wir vielleicht weiter nach den Kristall- Geistern suchen?", fragte Johan eine Weile später, in der sie so da gesessen hatten und hob seinen Kopf wieder. Judai sah dem Blauhaarigen darauf stumm an, bevor er nickte, da er mehr Zeit mit Johan verbringen wollte. "Gut, wo waren wir denn noch nicht?", überlegte der ältere darauf. "Weiter oben, wollen wir hoch zum Dachboden?" Judai sah seinen Freund erst nur überrascht an, bevor er nickte und sie sich auf den Weg machten. Die Treppe in den zweiten Stock knarrte auch ungemein und im zweiten Stock schien noch viel mehr Staub zu liegen, als eine Etage tiefer. "Hier muss unbedingt mal Staub gewischt werden, Judai", lachte Johan und sah sich etwas um. Es gab es ein Arbeitszimmer, das wohl seinem Vater gehört hatte, ein zweites Bad, eine kleine Bücherei, die allerdings abgeschlossen war und ein Zimmer, das wohl das Gästezimmer war. "Ein Gästezimmer?", fragte Johan verwirrt. "Ja, für den Assistenten meines Vaters. Er war Forscher oder sowas gewesen", meinte Judai darauf, als Johan in das Zimmer linste. Doch was er sah war kein Gästezimmer, sondern ein Kinderzimmer für Babys! Auch Judai schien total überrascht, da er nichts von einem Geschwisterchen gewusst hatte. Seine Mutter war also schwanger gewesen als sie ermordet worden war! Dann hatte er ja drei Familienteile an diesem Tag verloren! Ihm stockte bei dem Gedanken der Atem und auch seine Augen leerten sich einmal kurz, da er es einfach nicht glauben konnte. "Judai? Ist alles in Ordnung?", fragte Johan besorgt, als sein Freund auch noch begonnen hatte zu zittern. "Das ist nicht wahr!", rief der Brünette und hielt sich an den Armen. "Judai!", Johan ging auf den anderen zu und konnte etwas sehen was er nicht glauben wollte. Als er vor seinem brünetten Freund zum stehen kam leuchteten diese plötzlich grün und orange- braun auf und blieben auch so. Doch Johan ließ sich davon nicht beirren, ergriff einen Arm des Brünetten und zog ihn in eine Umarmung. "Alles ist gut", behauptete er und drückte den kleineren an sich, den Kopf in seine Halsbeuge, während Judai sich beinahe wie verzweifelt an ihm festkrallte. Als er Tränen auf seiner Schulter spürte drückte er den Brünetten noch fester an sich und grub ebenfalls seinen Kopf in die Halsbeuge seines Freundes. "Bitte lass mich nicht allein", wimmerte Judai dann, was Johan fast das Herz brach. Dieser Junge war eindeutig zu lange allein gewesen. "Ich bleibe bei dir", behauptete er dann und schob das ganze mit Yubel in den Hintergrund. Irgendwann löste er sich ein wenig von Judai und lehnte seine Stirn an die des Brünetten. Seine Augen waren wieder schön schokoladenbraun und Johan war davon beeindruckt, dass man so lange Wimpern haben konnte. Seine Kehle war in diesem Moment irgendwie wie ausgetrocknet und er war auch nervös. Schließlich standen sie hier und hatten einander in den Armen. Sein Herz schlug ein bisschen schneller als normal, als ihm das richtig bewusst wurde. Judai ging es nicht anders als Johan, nur war dieser wohl noch nervöser als der Blauhaarige. Sein Atem ging ein bisschen schneller und er hoffte, dass Johan nicht hören konnte wie schnell sein Herz gerade schlug. Keiner von beiden wusste so recht was er jetzt tun sollte. Bis Johan den Brünetten etwas fester drückte, seinen Kopf leicht schief legte. Er war so kurz davor den jüngeren zu küssen, als dieser sich fester an seinem Shirt festkrallte. Beide wollten es und niemand würde sie wohl jemals sehen, also warum zögerte Johan noch? "Kuri?!", unterbrach sie plötzlich eine Stimme und die beiden fuhren auseinander, als ob sie etwas gebissen hätte. Die Stimme war so plötzlich gekommen, dass sie beinahe einen Herzinfarkt bekommen hatten. Hektisch sahen sie sich im Zimmer um, bis sie einen Geist erkannten, der einer Pelzkugel nahe kam. Sie hatte Flügel, weshalb sie fliegen konnte, vier Krallen und sogar Augen. "Was ist das?", fragte Judai, der von ihrem halben Kuss genau wie Johan rote Wangen hatte. "Keine Ahnung", erwiderte der Blauhaarige. "Ein fliegender Fussel?" "Nein", sagte Judai dann, als seine Augen noch mal kurz grün und orange- braun aufleuchteten. "Sein Name ist Hane- Kuriboh" "Du kennst seinen Namen?", fragte Johan überrascht und auch die Pelzkugel sah überrascht aus. "Ja... Irgendwie kenne ich ihn", meinte Judai und hielt sich leicht seinen Kopf. "Kuri! Kuri!", machte der braune Geist dann und schmiegte sich dann einfach an den Brünetten. Johan lachte leicht. "Ich glaube er mag dich" Judai war auf Johans Worte leicht überrascht, da er nicht mehr damit gerechnet hatte, dass ihn ein Geist mögen würde, solange wie er allein gewesen war. "Ja... Ja!", sagte er dann und schmiegte sich ebenfalls etwas an Hane- Kuriboh. Johan lächelte darauf, da sein Freund endlich ein Lächeln auf den Lippen trug, er lachte. "Wollen wir dann weiter?", fragte Johan wieder, auch wenn er sich fragte was das mit Judais Augen zu bedeuten hatte. Warum hatten sie auf einmal eine andere Frabe gehabt? Ob das etwas mit Yubel zu tun hatte? Judai und Hane- Kuriboh sahen den Blauhaarigen darauf an, bevor der Brünette nickte. Dann gingen sie schließlich weiter, während Hane- Kuriboh ihnen folgte. Als sie unter der Tür standen, die zum Dachboden führte sahen die beiden sich noch mal an, bevor der größere nach der Strippe an der Falltür griff und kurz darauf die Treppe zum Dachboden nach unten fiel und eine Menge Staub aufwirbelte. Die beiden wichen etwas zurück und hielten sich hustend die Hände vors Gesicht, bevor sie vorsichtig zur Treppe aufsahen, die ins Ungewisse führte. Auf dem Dachboden war es stockfinster und man konnte bestimmt nicht mal die Hand vor Augen sehen. Langsam stiegen sie die alte, knarrende Treppe hoch und streckten ihre Köpfe durch das Loch zum Dachboden. "Wow", brachten beide über ihre Lippen, obwohl es total finster war. "Kuri...", machte auch Hane- Kuriboh neben Judai beeindruckt. Auf dem Dachboden lag ein Haufen unnützes Zeug und auch eine Menge Spielzeug mit dem Judai gespielt haben musste, als er noch kleiner gewesen war. Zudem lag hier wie überall im Haus auch eine dicke Staubschicht, da seit Jahren keiner mehr hier gewesen sein musste. Falls ein Kristall- Geist hier oben war wusste er womöglich gar nichts von dem Streit zwischen Judai und den anderen Kristall- Geistern. Schließlich betraten sie den Dachboden, wobei ihre Augen ein bisschen brauchten, um sich an die Finsternis zu gewöhnen, da die Fenster mit Fensterklappen zu gemacht worden waren. "Irgendwie ist es hier schon ein bisschen gruselig", behauptete Johan dann und sah zu dem ganzen Kram. "Schon", meinte auch Judai, neben dessen Kopf Hane- Kuriboh schwebte. "Hier ist ewig keiner mehr gewesen" "Sieht ganz danach aus", meinte auch Johan, der weiter in die Dunkelheit vordrang. Da war ein altes Dreirad, ein Schaukelpferd, eine alte Wiege, an einer Wand stand sogar eine kleine Kommode mit verstaubten Fotoalben, in einer anderen Ecke standen ein paar Kisten mit irgendwas und dann war da noch eine große Truhe. Langsam ging Johan auf die Kommode zu und zog eines der Fotoalben aus dem Regal, während Judai versuchte ein Fenster zu öffnen. Das Fotoalbum, das Johan in den Händen hielt war ungefähr 14 Jahre alt, was den Blauhaarigen schwach lächeln ließ. Es musste von der Zeit sein, als die beiden noch Kinder gewesen waren... Er schlug das Album auf und sah sofort Bilder von Judai und ihm als sie drei und vier Jahre alt gewesen waren. Johan hatte wohl zwei seiner Geburtstage hier in Sonnheim verbracht, bevor seine Mutter begonnen hatte ihm Lügen über seine Tante zu erzählen. "Was hast du denn da?", hörte er dann die Stimme Judais, der ihm über die Schulter blickte. "Ein Fotoalbum von Früher", antwortete der Blauhaarige und Judai stellte sich richtig neben ihn. "Eine schöne Zeit", behauptete der jüngere dann, als er die unberührte Haut und die unschuldigen Augen des dreijährigen Judais sah. "Ja", meinte auch Johan, der an Yubel denken musste, sowie den Streit der Kristall- Geister mit Judai und der Mord von Judais Eltern. Sein Freund hatte wirklich genug durchgemacht. Judai dachte an ähnliche Dinge wie der Blauhaarige und war glücklich, dass der Blauhaarige wirklich nach Sonnheim zurück gekommen war, auch wenn er fast die Hoffnung aufgegeben hatte. Jetzt war er nicht mehr allein und hatte immer diese Schmetterlinge im Bauch, wenn Johan bei ihm war. Ob es dem Blauhaarigen auch so ging? Schließlich hatte auch er versucht ihn zu küssen, was Judai etwas verwirrte und sein Herz gleichzeitig höher schlagen ließ. Wenn er ihn wirklich küssen würde... Judai konnte sich das kaum vorstellen, auch wenn bei dem Gedanken sein Herz schneller schlug und seine Wangen rot aufbrannten. Dann hörten sie schließlich hinter sich ein Ruckeln und fuhren herum, da es von dieser Truhe gekommen war. "Kuri! Kuri!", rief Hane- Kuriboh und flog auf die sich nun bewegende und ruckelnde Truhe zu. "Die Truhe bewegt sich", hauchte Johan, auch wenn es offensichtlich war. "Ja...", hauchte auch Judai, während der ältere das Fotoalbum wieder an seinen Platz in der Kommode stellte. Danach gingen die beiden Teenager auf die Truhe zu, die nicht aufgehört hatte sich zu bewegen. Sie sahen sich noch mal an, bevor sie sich zu nickten und schließlich versuchten die Truhe zu öffnen, die einen Schnappverschluss hatte. Sie mussten sich die Hände vor die Augen halten, da es in der Truhe merkwürdig hell war. Als sich ihre Augen etwas an das Licht gewöhnt hatten nahmen sie die Hände wieder runter und sahen sich an was genau sie da so geblendet hatte. Langsam nahm Johan seine Hände wieder runter und sah vor sich den Kristall- Geist Saphir Pegasus schweben. Die weißen Flügel und die Saphire waren eindeutig. "Danke, dass ihr mich aus dieser Truhe befreit habt, Judai... Johan?", bedankte es sich für seine Rettung und stockte, als es Johan sah. Er lächelte nur. "Es ist lange her" "Zu lange", meinte Saphir. "Aber ich war auch lange in dieser Truhe eingesperrt, ich danke euch sehr" "Das heißt du weißt gar nicht was in der Villa passiert ist?", fragte Johan das geflügelte Pferd. "Ich war vier Jahre darin eingesperrt, was in der Zwischenzeit passiert ist weiß ich natürlich nicht", meinte Saphir. Darauf sah Johan kurz zu Judai, der sich nur von dem Blauhaarigen abwandte und sich auf die Lippen biss. "Ist irgendetwas passiert?", fragte Saphir verwirrt. "Judai und die anderen Geister sind seit zwei Jahren zerstritten, warum genau weiß ich nicht. Judais Eltern sind vor zwei Jahren ermordet worden und danach wurde dieses Haus die Geistervilla. Judai gilt als tot und das Betreten des Grundstücks ist eigentlich verboten. Ich bin nur hier, weil mir das so ziemlich egal ist", erzählte Johan kurz und knapp, während Saphirs Blick sich auf Judai legte. Dann sah der Geist Johan wieder an, der dessen Blick erwiderte. "Johan, Judai", sagte Saphir dann. "Ich bin auf eurer Seite, auch wenn unverzeihliches getan worden ist" Johan lächelte leicht und auch Judai sah erleichtert aus, dass wenigstens ein Kristall- Geist nicht gegen ihn war. "Aber... weißt du von ihr?", fragte Saphir dann und beiden stockte der Atem. Anscheinend war Saphir nicht nur ein neutraler Geist, er war auch sehr schlau. Er hatte Johan wohl angesehen, dass er etwas über Yubel wusste, es aber nicht sehr viel war. Saphir hatte auch bemerkt, dass Johan derjenige mit den Smaragdaugen war und dass Judai ein großes Geheimnis vor seinem Freund hatte, sowie er bemerkt hatte, dass da gewisse Gefühle zwischen den beiden lagen. Judai sah auf Saphirs Worte hin geschockt von dem geflügelten Pferd zu Johan und wieder zurück. Was hatte er da gesagt? Wusste Johan wirklich von ihr? Von Yubel? Wenn ja warum gab der Blauhaarige sich dann noch mit ihm ab? Sein Herz raste furchtbar vor Angst Johan verlieren zu können und auch vor dessen Antwort von Saphirs Frage. Johan wusste im ersten Moment nicht so recht was er sagen sollte, da er nicht damit gerechnet hatte, dass der Geist ihn durchschauen würde. Wenn er ihm sagen würde, dass er von Yubel wusste würde er vielleicht noch mehr Informationen über sie heraus bekommen. Aber was war mit Judai? Er musste irgendetwas mit Yubel zu tun haben, was er ihm allerdings nicht sagen wollte... Zudem hatten seine Augen die Farbe gewechselt. Schließlich sah der Blauhaarige Saphir in die Augen. "Ja, ich habe von ihr gehört", behauptete er, was Judai nicht ganz glauben wollte, da der Blauhaarige noch immer sein Freund war und ihn sogar fast geküsst hatte. Trotzdem schlug ihm sein Herz vor Angst bis zum Hals, er wollte hier nur noch weg. Was war, wenn Johan noch mehr über Yubel herausfand? Er wollte ihn nicht verlieren! Der Gedanke daran zerriss fast sein Herz. "Judai?", fragte Johan besorgt, als er bemerkte, dass Judai sich etwas von ihnen entfernte und zum Fenster ging. "Kuri?", quietschte auch Hane- Kuriboh. Schließlich stand der Brünette an dem offenen Fenster, das kein Fensterbrett hatte und drehte sich zu seinem Freund um. "Du weißt von ihr?", fragte er leise mit rasendem Herzen. Johan schwieg eine kleine Weile, da er nicht so recht wusste was er sagen sollte, während Judai immer nervöser wurde, da der Blauhaarige nichts sagte. Warum sagte er denn nichts? "Ja, aber-", Johan kam gar nicht dazu seinen Satz fortzusetzen, da der jüngere ihn unterbrach. "Warum gibst du dich dann noch mit mir ab?!", wollte Judai wissen und nicht nur Johan stockte. "Wenn du von ihr weißt warum willst du dann noch was mit mir zu tun haben und meidest mich nicht wie die anderen?!" "Was?", hauchte Johan geschockt. Dann hatte das ganze wirklich mit Yubel zu tun? "Judai, ich-", begann er noch mal, als er diese Verzweiflung, diese Angst im Gesicht seines Freundes sah. "Nein!", der Brünette wollte nicht, dass ihm jemand zu nahe kam, jetzt wo jeder dachte er wäre nicht normal, selbst Johan... Doch dann rutschte er mit seiner Hand am Rahmen des Fensters ab und fiel rücklings aus dem Fenster, was Johan mit einem riesigen Schreck beobachten musste. "Judai!", rief er noch und wollte ohne groß zu überlegen dem anderen hinterher. Er sprang dem Brünetten hinterher, aus dem Fenster und fing ihn noch im Fall auf, bevor sie im Hohen Gras im Vorgarten landeten. Glücklicherweise hatten sie wegen dem hohen Gras kaum irgendwelche Verletzungen davon getragen, was besonders Johan beruhigte, als er seine Augen wieder öffnete. Er war auf seinem Freund gelandet und saß nun auf seiner Hüfte und pinnte ihn an den Handgelenken ins Gras, nachdem er sich richtig aufgerichtet hatte. Judai konnte nicht weglaufen. Er versuchte zwar noch sich zu befreien, aber als Johan fester zu drückte hielt er inne und sah Johan ins Gesicht. Ihre Blicke trafen sich und Judais Widerstand verschwand. Wieder begann sein Herz so schnell zu schlagen wie vorher schon und er spürte schon wieder diese Schmetterlinge in seinem Magen. Er war in diesem Moment wieder furchtbar nervös. Auch Johan war nervös, da er wusste, dass es an ihm lag was als nächstes passieren würde. Sie lagen hier im hohen Gras eines verbotenen Grundstücks, wo niemand sie sehen konnte und starrten einander in die Augen, wobei sein Herz schneller schlug. Doch dann tat er es einfach. Er beugte sich zu dem anderen vor und fragte sich noch mal kurz wie man nur so verdammt lange Wimpern haben konnte, bis er einfach seine Lippen auf die es anderen unter sich presste. Denn... Sie waren hier allein. Niemand würde sie sehen und niemand würde das jemals erfahren. Die beiden verschränkten nur noch ihre Finger ineinander und ließen es einfach geschehen... 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