Ghost von -Heartless- ================================================================================ Kapitel 8: Colin Wyler – Kapitel 8 ---------------------------------- Der Tanz zwischen mir und dem großen Typen, wurde nun etwas rauer. Ich rieb mich auffordernd an seinem Schritt, nachdem sich die Aufregung um Lucas etwas gelegt hatte. Wieso sollte ich mich mit dem noch weiter beschäftigen, wo ich mich doch jetzt voll ausleben konnte? Den anderen Typen in der Lounge, beachtete ich erst mal nicht weiter. Ich wollte ja nicht all zu gierig sein. Ich hatte ein williges Opfer für heute Nacht gefunden. Außerdem gab es noch andere Nächte. Vielleicht sah ich mir den wann anders mal an. Aber grade genoss ich es mit dem Mann hier zu tanzen und dem anderen seine Fantasie anzuregen. Wenn er schon einen willigen Bottom zwischen den Beinen hatte, aber sein Augenmerk auf mich gerichtet hatte, dann stellte der sich garantiert was anderes vor. Oder war durch meine Aktion einfach etwas aufmerksam geworden. Allerdings hatte er mich schon vor meiner Aktion beobachtet. Also tippte ich eher auf ersteres. Mein Tanzpartner ließ langsam aber rau seine Hände über meinen Leib wandern. Doch dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Ich bemerkte den Schatten hinter mir zu spät, trotz, dass ich gut in sowas war, war ich einfach zu langsam. Eine feste Hand legte sich in meinen Nacken, wo sie kräftig zupackte. Ich wurde mit einem Ruck von meinem Tanzpartner getrennt. Erst dachte ich es wäre Lucas – aber dann hätte ich mich gewaltig täuschen müssen. Als ich bei der spärlichen Belichtung dann aber ein mir wohlbekanntes Gesicht erkannte, weiteten sich meine Augen etwas. Nun gut, ich hatte erst seine Brust angesehen, da ich nicht mit so einem Hünen gerechnet hatte. Das Zusammentreffen dauerte auch nur einige Sekunden und die Worte die er mir ins Ohr flüsterte waren nicht viele. Aber es reichte alles aus, um mich komplett zu paralysieren. Und einen heißen Schwall Leidenschaft in meine Lenden zu schicken. Als er sich von mir gelöst hatte, stand ich unbeweglich auf der Tanzfläche. Mein Tanzpartner war nicht minder überrascht wie ich, aber wollte sich nicht einmischen, da er sich ja auch schon wieder vom Akker machte. “Was war denn das?”, wollte dieser von mir wissen und tanzte mich wieder an. Nur ich stand noch immer still da und sah dem Hünen von den Bullen hinterher. Hatte Lola wieder Recht behalten? Offensichtlich, sonst wäre er nicht hier. Aber ich hätte nie erwartet ihn hier anzutreffen und noch weniger, dass er sich mir näherte. Ganz zu schweigen davon, dass er mich erkannt hatte. Ich musste hart schlucken, ehe ich meinem Tanzpartner antworten konnte. “Keine Ahnung.”, gab ich zu. Aber das schien ihn nicht zu interessieren. Er mich aber grade auch nicht mehr. Ohne Vorwarnung bewegte ich mich von der Tanzfläche. Ließ den Typen stehen. Alles in mir dränge danach dem Hünen nachzulaufen. Natürlich war er mit seinem Bottom im Darkroom verschwunden. Ich blieb vor dem besagten Raum stehen und sah hinein. Auch wenn noch so einige andere hier ihren Spaß hatten, erkannte ich den Polizisten den ich heute das letzte Mal gegen Mittag gesehen hatte sofort. Bei seiner Größe auch kein Problem. Er hatte sich einer der hinteren Wände ausgesucht und besorgte es seinem Bottam grade verdammt hart. Er hatte nichts anbrennen lassen, denn sie waren schon voll bei der Sache. Ich musste hart schlucken, denn meine Hose war verdammt eng geworden. “Willst du nicht reingehen?”, fragte mich Morice, der Türsteher hier, der ab und an nach dem Rechten sah. “Heute nicht.”, sagte ich dann geistesabwesend und blickte auf den gemuskelten Arsch, des Typen der mich heute zur Weißglut getrieben hatte. Ich riss mich aber dann nach einigen Momenten los und steuerte den Ausgang an. Na ganz toll. Jetzt hatte er mich so geil gemacht, dass mir jeder andere nicht mehr reichen würde. Auch wenn ich es nicht wollte und ich ihn nicht ausstehen konnte, hatte er es geschafft mich mit dieser Aktion aus der Bahn zu werfen. Ich wollte ihn. Kein anderer würde an ihn herankommen, weshalb ich mich auch gar nicht erst nach einem weiteren umsah. Keiner kam an ihn heran. Frustriert, dass ich nun doch ohne Fick den Club verließ, ging ich die Straße runter. Was zum Teufel hatte er mit mir gemacht? Dieser eine Griff im Nacken, die kurzen Worte, der Klaps auf meinen Hintern und ich war vollkommen durch den Wind. Mich in die Lederjacke schmiegend, fragte ich mich, wie ich ihm morgen in die Augen sehen sollte. Hm....könnte lustig werden. Ganz bestimmt sogar. Ich hatte ungefähr so mies geschlafen, wie ich gefeiert hatte. Ich konnte keine Ruhe finden. Ständig dachte ich entweder an meine Pension oder an den Bullen, der mich so hart im Nacken gegriffen hatte. Jetzt wo nicht mehr mein Schwanz das Denken übernahm, fragte ich mich ob er mich vielleicht als den Hauptverdächtigen sah. Vielleicht hatte er mich deshalb so hart im Nacken gepackt, weil er fürchtete, dass ich meinem Tanzpartner schaden wollte. Ach keine Ahnung....Wie gesagt, ich hatte einfach zu viel nachgedacht. Ich war wieder sehr früh in der Pension und überwachte die ersten Tätigkeiten. Fragte in der Küche nach wie es mit dem Frühstück lief, begrüßte die ersten Gäste und machte noch ein paar liegengebliebene Akten fertig. Von dem wilden Mann, den ich gestern Abend gewesen war, war wieder nichts zu sehen. Ich steckte wie immer in einem weißen gebügelten Hemd, einem Sakko und dunkler Hosen. Ich könnte auch locker in Jeans rumlaufen, aber das tat ich meistens nur im Sommer. Da lockerte ich die Garderobenregeln etwas. Aber auch da lief ich nur mit langärmligen Hemden herum. Immerhin hatte ich Tattoos, die in diesem Business nicht gern gesehen waren. Auch wenn ich der Inhaber hier war und die Regel auch lockern könnte, wollte ich dennoch einen guten Eindruck hinterlassen. Ich wollte ganz einfach professionell wirken. Und da hatten nun mal Tattoos nichts zu suchen. “Na? Hast du gestern schön feiern können?”, fragte mich Lola am Empfang, als ich von meiner Kücheninspektion zurückkam. “Wie man´s nimmt.”, meinte ich schlicht. Aber ich hätte sie besser angelogen, denn sie bohrte gleich nach. “Was ist schief gelaufen?” “Nichts.”, kam es nur gedämpft von mir. Ich wollte nicht über solche Dinge am Arbeitsplatz sprechen. Und schon gar nicht wenn ich am Empfang stand. Wenn, dann in meinem Büro. Aber nicht hier, wo jeden Moment jemand um die Ecke kommen konnte. Ich sah auch jemanden aus dem Augenwinkel, aber das war nur Cowl, der wie immer seine Runden durch die Pension drehte. Aber...irgendwie...sah er heute anders aus. Bildete ich mir das nur ein oder hatte er einen leicht gehetzten Ausdruck im Gesicht? Ich sah ihm verwirrt nach und hörte erst mal Lola's Geplapper nicht. “Colin?”, kam es dann von ihr, als sie bemerkte, dass ich ihr nicht zugehört hatte und meine Stirn in Falten lag. “Ach...äh...ich....Cowl sah irgendwie anders aus...”, erklärte ich mich. Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte, folgte sie meinem Blick ernst. Sie machte sich nie über meine Gabe lustig. Schon gar nicht hier, wo sie am eigenem Leib erfahren hatte, dass unser Ruf kein Witz war. “Wie anders?”, fragte sie daher gleich nach und blickte mich an. Heute hatte sie einer dieser knallpinken Lippenstifte auf ihren Lippen. Abgesehen von ihren Schuhen die dieselbe Farbe wie ihre Lippen hatten, war sie aber wie immer schwarz weiß gekleidet. “Weiß nicht...er sah sich dauernd um. Als ob er fürchtete hinter der nächsten Ecke....ach keine Ahnung.” “Einen Geist zu sehen?”, führte sie für mich schmunzelnd zu Ende. Den Witz bei dem Ganzen versuchte ich zu ignorieren. Wir hatten das dann auch schnell abgehackt, denn die nächsten Gäste trafen ein. Routiniert begrüßte ich sie und bearbeitete ihre Reservierung. Erst nach einer ganzen Weile – das Buffet war seit einer Stunde geöffnet – entdeckten Lola und ich den nächsten Frühaufsteher. Er kam gerade von draußen und steuerte zum Frühstücksraum. Der hatte mir noch grade gefehlt. Bitte lass ihn nicht stehen bleiben. “Wen haben wir denn da. Uff~ so früh am Morgen schon so ein Anblick. Ich glaube ich muss mal eben aufs Klo verschwinden.”, witzelte Lola auch schon los, als sie ihn entdeckt hatte und fächerte sich mit einer der Gastkarten Luft zu. Ich sah stur auf den Rechner und tat so, als ob ich etwas wahnsinnig Wichtiges eintippte. Bloß keinen Blickkontakt herstellen. Er war schließlich noch nicht im Dienst. Und ich hatte keine Lust mich mit ihm vor Lola über gestern zu unterhalten. Es reichte, dass ich seinen harten Griff im Nacken bei der Erinnerung noch immer spüren konnte. “Guten Morgen Inspektor Jefferson!”, rief sie ihm dann auch noch zu. Ich unterdrückte den Drang meine Augen zu schließen und vor mich hin zu fluchen. Vielleicht hätte ich ihr doch besser von gestern Abend erzählen sollen, dann hätte sie ihn nicht so dreist begrüßt. Obwohl...doch. Vielleicht gerade erst recht. So oder so hatte er uns nun bemerkt. Ich wollte in mein Büro flüchten, aber dann würde er mich sehen und mich gleich für einen Feigling halten. Ganz zu schweigen davon, dass ich mich in seinen Augen so verdächtig verhalten könnte, wenn ich von einem Polizisten flüchtete. Also ließ ich es gleich bleiben. Aus dem Augenwinkel sah ich dann einen dunklen Schatten an der Tür zum Buffet vorbeihuschen. Was mich dann dazu brachte aufzusehen. Das war keiner unserer Hausgeister....oder? Dummerweise begegnete ich dann aber dem Blick von Inspektor Muskelarsch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)