Eiszauber von Gioia ((Dramione)) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Es war Anfang Dezember und Hogwarts lag unter einer weißen Schneedecke, zeigte seine schönste Seite passend zur Weihnachtszeit. Es war das erste Weihnachten nach dem Krieg, doch das alte Gemäuer war wieder so atemberaubend, wie es immer schon war. In wenigen Wochen würden einige Schüler in den Hogwartsexpress Richtung London einsteigen, um Weihnachten bei ihren Familien zu verbringen. Draco Malfoy war einer von ihnen, doch ehe es soweit war, verbrachte er seine freien Stunden in dem weihnachtlich eingerichteten Schloss mit seinen Freunden. Auch wenn es ihm teilweise viel zu viel des Guten war, freute er sich seine Tage in Hogwarts wieder mit der altvertrauten Ruhe zu verbringen. Letztes Weihnachten war eine Katastrophe, das Jahr davor deprimierend, doch dieses Jahr sollte es „normal“ werden. Draco, der gerade mit seinen Leuten aus dem Schloss stiefelte und sich Richtung schwarzen See bewegte, zog sich seinen Schal enger um den Hals. Neben ihm stiefelte sein bester Freund Blaise Zabini. Pansy, Daphne und Goyle etwas hinter ihnen her. Sie waren mit Draco nach Hogwarts zurück gekehrt, um ihren Abschluss zu machen. Der junge Malfoy schmunzelte augenblicklich. Noch vor zwei Jahren hätte er sich vom Astronomieturm hinunter gestürzt, als die Schule weiter zu besuchen. Doch heute war er froh darüber, dass ihm diese Chance gegeben wurde, nicht zuletzt durch den Helden Potter. Das Schmunzeln auf seinen schönen Gesichtszügen verschwand und er rollte genervt mit den Augen. Er war Potter ganz schön was schuldig...und das gefiel ihm gar nicht. Der Schnee war gefühlt einen halben Meter hoch und knirschte laut unter den dicken Winterschuhen. Dazu kam es, dass es schweinekalt war und der Wind unangenehm in das Gesicht peitschte. Draco zog mit einem Grummeln seine Mütze tiefer in das Gesicht. „Wessen Idee war das nochmal?“, fragte ihn Blaise, der ebenfalls sichtlich genervt seine Hände in seinen tiefen Manteltaschen versteckte. „Pansys...“, nuschelte Draco in seinen Schal. „Und warum hast du zugesagt?“ „Weil sie tierisch genervt hat.“ „Und wieso ziehst du mich da mit rein?“ „Weil ich ein Slytherin bin“, neckte Draco seinen besten Freund mit einem frechen Grinsen und streckte ihm obendrein die Zunge raus. Blaise, der empört knurrte, verpasste seinem blonden Freund einen leichten Schlag gegen den Oberarm, ohne sich dabei ein Grinsen verkneifen zu können. Der dunkelhaarige Zauberer war, neben wenigen anderen Hausgenossen, der einzige Freund, den Draco in Slytherin noch hatte. Die meisten mieden den Kontakt zu ihm oder fühlten sich hintergangen. Schließlich schien der Eisprinz von Slytherin keinerlei Interesse mehr an dem dunklen Lord oder seinen Idealen zu haben. Kein Wunder, nach dem ganzen Mist, der ihm widerfahren ist. Außerhalb von Slytherin sah es für ihn nicht anders aus. Die meisten ignorierten ihn, akzeptierten seine Anwesenheit oder fürchteten sich nach wie vor vor ihm, aber das war dem hübschen Zauberer eigentlich nur Recht. Sie stapften weiter durch den Schnee und entdeckten bereits den zugefrorenen See, auf dem es von Schülern nur so wimmelte. „Ach, nein“, nörgelte Pansy. „Warum ist es nur immer so voll?“ „Der See friert selten im Winter komplett zu. Sie nutzen alle die Gelegenheit zum eislaufen“, erklärte Daphne, nicht weniger genervt. Draco witterte eine Chance. „Sollen wir umkehren?“ „Nein!“, unterband Pansy sofort seinen Plan zu flüchten. Sie lief eilig auf ihn zu und packte sich seinen Arm, ehe sie Draco hastig mit sich zog. Oh Merlin... „Goyle, du Depp! Kannst du dir etwa keine Schlittschuhe zaubern?“, machte sich der Blonde über seinen Hauskameraden lustig, der scheinbar große Probleme hatte, zwei Steinchen in akzeptable Schlittschuhe zu verwandeln. Daphne und Pansy kicherten bloß, während sie sich ihre Schlittschuhe anzogen. Goyle blickte mit einem mürrischen Ausdruck auf seinem markanten Gesicht rüber zu Draco, der bereits mit Blaise auf dem Eis in der Nähe des Ufers stand. „Lass den Scheiß und hilf mir lieber. Den beiden Gammeltanten hast du doch auch welche gezaubert, weil sie es nicht können.“ Empört schnappten die beiden weiblichen Slytherins nach Luft und begannen lautstark mit dem Zauberer zu diskutieren. Draco und Blaise konnten darüber nur lachen. Nach ein paar Minuten zeigte Zabini sich gnädig und zauberte dem ungeschickten Hauskameraden ein paar Schlittschuhe. Anerkennend nickte Draco seinem dunkelhaarigen Freund zu und ließ einen langen Pfeifton aus seinem Mund entweichen. Dies verschaffte ihm erneut einen leichten Schlag auf den Oberarm. „Mensch, Draco! Ich wusste ja gar nicht, wie gut du eislaufen kannst“, bewunderte Pansy Dracos elegante Bewegungen auf dem Eis und ihre Augen begannen regelrecht zu leuchten. Die anderen schienen nicht weniger überrascht über Dracos verborgenes Talent. Dem Blonden wurde die Aufmerksamkeit langsam unangenehm und eine leichte Röte zierte sein blasses Gesicht. „Ach, so schwer ist das nicht.“ Blaise musste über die Verlegenheit seines sonst so gelassenen Freundes lachen. „Ich kann nur geradeaus fahren“, lachte Daphne über sich selbst, wackelte über die Eisfläche und stieß beinahe mit Goyle zusammen, der gefährlich mit seinen Armen ruderte. Pansy rutschte gerade auf Blaise zu, klammerte sich an seinen Arm um sich selbst abzubremsen. Draco amüsierte sich sehr über den Anblick seiner Freunde. Zabini konnte einigermaßen gut fahren, aber die anderen waren ja nur lachhaft. Mit einem fiesen Grinsen beschloss er, seine Hausgenossen noch mehr zu ärgern. Mit einer lässigen Drehung fuhr Draco nun rückwärts in leichten Wellenbewegungen über das Eis und hob spöttisch seine perfekte Augenbraue. Alter Angeber, lächelte Blaise in sich rein und half Pansy in eine aufrechte, stabilere Haltung. „Draco! Vorsicht!“, rief Daphne dann plötzlich laut über die Eisfläche. Doch noch ehe der junge Malfoy sich umdrehen konnte, prallte er mit jemanden zusammen. Die Wucht war so stark, dass ein gequältes Stöhnen seinen Mund verließ. Nur entfernt vernahm er den erstickten Schrei hinter sich . Mit einem lauten Rumsen landete er auf seinem Rücken und schlitterte einige Meter über das Eis. Für kurze Zeit war er nicht fähig sich zu bewegen, schien den Sturz noch nicht völlig realisiert zu haben. Ein leises gequältes Jammern brachte den Slytherin ins Leben zurück. Noch etwas benommen registrierte Draco den anderen Körper unter sich und raffte sich langsam auf. Er lag quer über dem Körper eines anderen, sodass das Aufstehen mit Schlittschuhen gar nicht so leicht war. Fragend drehte Draco seinen Kopf und betrachtete den zierlichen Körper, welchen er mit seinem Gewicht wohl zu erdrücken drohte. Die Person lag auf dem Bauch, das Gesicht flach auf das Eis gedrückt, doch die buschigen Haare verrieten sie sofort. Entsetzt weiteten sich Dracos Augen. „Granger?“ Der Kopf der Angesprochenen ruckte nach oben und sie sah ihn mit ihren schokobraunen Augen über ihre Schulter hinweg an. „M-Malfoy?“, hauchte sie leise und der Slytherin sah deutlich die Verwirrung in ihrem Blick. Kurz verharrten sie in dieser Position, blickten sich gegenseitig in die überforderten Augen. Doch der Moment war schnell vorbei. Errötend robbte sich Draco schnell von ihrem Rücken runter und rutschte auf seinem Hintern ein paar Zentimeter von ihrem Körper weg. Was macht denn Granger hier? Warum musste er gerade sie umnieten? Sie, die seinen Verstand eh schon viel zu lange belagerte und durcheinander brachte. Seitdem sie in seinem Haus gefoltert wurde, war sie in seinem Kopf fest verankert. Und als er sie am Anfang des siebten Schuljahres am Gleis erblickte, wie sie ohne Potter und Wiesel in den Zug stieg, schlug sein Herz ein paar Takte schneller. Dass die beiden auch noch zu Schulsprechern gewählt wurden und sich einen Turm teilten, machte alles noch schlimmer. Sie stritten zwar ab und zu, doch waren keine Schimpfwörter mehr dabei und die Gespräche wurden zunehmend harmonischer. Eben diese Gespräche waren es auch, die dem jungen Malfo des öfteren unerklärliches Herzrasen verursachten. Naja, unerklärlich waren sie vielleicht nicht direkt, aber der Blonde wollte sich auch nicht eingestehen, dass er vielleicht etwas für Granger übrig hatte. Draco beobachtete, wie sich die brünette Hexe langsam aufrichtete und sich ebenfalls auf den Hintern plumpsen ließ. Sag was! Sag was, du Trottel!, meldete sich sein verborgenes Stimmchen zu Wort und verbreitete Panik in seinem ganzen Körper. „A-alles klar?“, stammelte er nervös vor sich hin. Hermine, die sich nun leicht auf dem Hintern in seine Richtung drehte, wischte sich einmal mit ihren Handschuhen durch das Gesicht, strich einige verirrte Strähnen so gut es geht hinter die Ohren und lächelte leicht. „Geht schon. Dafür bist du wenigstens weich gelandet.“ Ihr Lächeln löste die innere Anspannung des Slytherin und er begann sich zu beruhigen. Wie immer eigentlich, wenn sie ihn so ansah. „Das bin ich wirklich“, lächelte Draco nun ebenfalls spöttisch, eine leichte Röte in seinem hübschen Gesicht zu erkennen, ehe er sich geschickt wieder auf die Beine brachte. Hermine beobachtete ihn interessiert und staunte nicht schlecht, als er ihr eine Hand reichte. Dankend nahm die Gryffindor sie an und ließ sich von ihm hoch ziehen. Leider war Hermine nicht so begabt beim eislaufen und begann durch den Schwung, der sie zurück auf die Schlittschuhe beförderte, gefährlich zu wackeln und drohte erneut auf ihren vier Buchstaben zu landen. Draco reagierte und hielt ihre Hand ein wenig fester, half ihr so, das Gleichgewicht zu halten. „Sicher, dass bei dir alles gut ist?“, fragte Draco lieber nochmal nach. „Äh, ja. Es ist nur“, begann Hermine unsicher, als sie seine Hand langsam los ließ und versuchte auf ihren Füßen zu stehen, ohne zu wackeln. „Ich bin nicht....besonders gut darin...“ Draco stutzte kurz, blinzelte zweimal schnell mit seinen eisgrauen Augen und begann fies zu grinsen. „Es gibt etwas, in dem du nicht gut bist?“, fragte er gespielt verblüfft nach. Die Gryffindor errötete ersichtlich und senkte den Blick von seinen Augen. Sie war also nicht nur die selbstbewusste Gryffindor. „Es ist nur das Eislaufen!....Und fliegen tu ich auch ni-...“, sprach sie leise, besonders den letzten Teil. „Fliegen auch nicht?“, neckte Draco sie weiter. „Ich kann es schon! Ich tu es nur nicht so gern“, versuchte die Löwin sich zu rechtfertigen und fuchtelte wild mit ihren Händen in der Luft, was sie fast wieder auf die Eisfläche befördert hätte. Der Jüngste der Malfoys wusste natürlich sehr genau, dass sie das Fliegen nicht leiden, es aber sehr wohl konnte. Hin und wieder nahm er nämlich einige Gesprächsfetzen von Granger mit der rothaarigen Wealsey auf, wenn sie in dem gemeinsamen Wohnzimmer des Schulsprecherturmes plauderten. Er liebte es einfach die temperamentvolle Hexe zu ärgern. Und wie sie so vor ihm stand in ihrem grauen, hübschen Wintermantel, der ihr bis knapp über die Knie reichte und über eine große Kapuze verfügte. Ihr Gesicht verbarg die Hexe in einem himbeerfarbenen Schal und an ihren zarten Händen die passenden Handschuhe. Ihre gelockten Haare standen hier und da etwas wild ab und ihre schlanken Beine, die in einer schwarzen Strumpfhose steckten, wackelten ab und zu etwas unsicher auf der Stelle. Ihr Gesicht vor Kälte - und vermutlich auch Scharm - gerötet. Der Slytherin musste grinsen. Seine Schulsprecherkollegin war einfach zu süß und es gefiel ihm, sich mit ihr zu unterhalten. „Hermine? Hast du dir weh getan?“, ertönte es plötzlich von etwas weiter weg und Draco wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen. Dort stand die kleine Weasley, zusammen mit der blonden Lovegood, aber sie machte keine Anstalten, auf die beiden zu zu kommen. Die Jahrgangsbeste wand leicht ihren Kopf nach hinten. Der Blonde wusste, dass ihr gemeinsamer Moment vorbei war. „Mit geht’s gut, Ginny. Ich komme gleich!“, rief Hermine ihr kurz zu und drehte sich noch einmal zu dem blonden Zauberer vor ihr. „Ja, also...“, rang sich Hermine um ihre Wort und spielte nervös mit ihren Händen. „´Tschuldigung nochmal wegen vorhin“, kam Draco ihr zuvor, wollte sie aus der ungewohnten Situation entlassen und sich abwenden, als sie ihn an seinem Mantel festhielt. Überrascht hielt Draco inne und blickte ihr in das stark gerötete Gesicht. „Ich...wollte noch-“, kam es wie ein heiseres flüstern aus ihrem süßen Mund und der sonst so stolze Slytherin bekam allmählich feuchte Hände in seinen Handschuhen. Sie atmete einmal tief ein, ihre Augen groß und glänzend, direkt in seine blickend und Draco wurde schlagartig nervös. Sie hielt ihn noch immer fest und Malfoy spürte das Zittern ihrer Hände. Die Hitze stieg in seinen Kopf und er wusste genau, dass er nun Ähnlichkeit mit einer Tomate haben würde, doch im Moment störte ihn nur, dass Granger nicht weitersprach. Sie schluckte. Oh Gott! Draco hielt die Luft an, hörte nur noch seinen lauten, unbändigen Herzschlag in seinen dumpfen Ohren. Und warum, bei Merlin, war sie so nervös? Was will sie ihm noch sagen? Doch nicht etwa- „Hey, Granger! Könntest du vielleicht so gütig sein und meinen zukünftigen Schwager wieder loslassen?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)