Nur eine Pilotin von CheyennesDream ================================================================================ Kapitel 5: Schiffe und Giganten ------------------------------- 5. Kapitel - Schiffe und Giganten Kaum hatte das Shuttle den Orbit verlassen, wandte sich der Soldat um und fragte: "Imperial City?" Vader verneinte und sagte: "Setzen sie Kurs auf den Kampfmond! Tarkin erwartet mich." Mit geübten Handgriffen programmierte Glessing den Kurs und bald sprang das Schiff in den Hyperraum. Niemand erwähnte den Schlachtkreuzer, der nur ein wenig entfernt immer noch im Orbit des Planeten kreiste. Vermutlich würde Lord Vader, dem Admiral später, neue Anweisungen geben. Während dieser Zeit beobachtete Selina den Piloten. Dieser bemerkte das und warf ihr ebenfalls Blicke oder ein aufmunterndes Lächeln zu. Nach einer Weile war die junge Frau des Spiels überdrüssig und starrte einfach nur aus dem Transparistahlfenster hinaus in das All. Ihre Gedanken waren weit weg, in einer Zeit, bevor sie Sklavin wurde und noch selbst ein Schiff durch das All steuern durfte. Wenige Stunden später kündete ein gleichmäßiger Summton an, das man in ein paar Nanosekunden den Hyperraum verlassen würde. Gleich darauf war es soweit. Die Sterne vor ihnen wurden zu langen Strichen und dann normalisierte sich das Bild wieder. Neugierig betrachtete Selina den Ort. Gasriesen, glühende Sterne und kaltes Gestein gab es hier. Bemerkenswert war ein kleiner schwarzer Mond, von dem man nicht bestimmen konnte, ob er zu einem Planeten gehörte. Nichts kam ihr bekannt vor, offenbar war sie noch nicht in dieser Galaxie gewesen. Erst als sie näherkamen, konnte man erkennen, dass der Mond nicht natürlich war. Das musste der Kampfmond sein, das Ziel ihrer Reise. Tatsächlich steuerte das Schiff direkt darauf zu. In der jungen Frau regten sich großes Interesse und Bewunderung für die Erbauer dieser gigantischen Station. Gleichzeitig keimte die Frage auf, was wohl der Zweck war. Leider blieb diese Frage unbeantwortet, denn ihre Begleiter wagte sie deswegen, nicht anzusprechen. Nachdem das Schiff im Inneren der gigantischen Kampfstation gelandet war, wurde Selina gebeten, im Cockpit zu warten. Glessing und Vader gingen die Rampe hinunter und unterhielten sich. Hier bekam der Soldat auch neue Befehle. "Captain, sie kehren mit Selina Cummings nach Imperial City zurück. Bringen Sie die Frau in einem sicheren Quartier unter. Bis sie andere Befehle erhalten, sind sie verantwortlich für ihr Wohlergehen." Was war das? Hörte Glessing da etwa in Vaders Stimme einen besorgten Ton. Das war unmöglich, der dunkle Lord scherte sich einen Dreck um andere Lebewesen. Aber trotzdem … "Was wird dann mit ihr geschehen?", wagte der Captain zu fragen. Eigentlich wollte Vader nicht auf die Frage eingehen, da er sich selbst darüber noch nicht im Klaren war. Deshalb antwortete er zögernd: "Vielleicht könnte sie noch von Nutzen sein." Bei dieser Antwort wünschte sich Glessing fast, das Selina plötzlich die Flucht ergriff und irgendwo untertauchte. Denn der Captain wusste genau, was mit sämtlichen Lebewesen passiert war, für die Vader keine Verwendung mehr hatte und die ihren Zweck erfüllt hatten. Selina würde dieses Schicksal nicht teilen, selbst wenn es Glessing Untergang sein sollte, er wollte der jungen Frau helfen. Ihm wurde bewusst, wie schnell ihm die Unbekannte bereits sympathisch geworden war. Er wollte mehr über sie wissen, besonders ihre Herkunft. Den Namen Cummings gab es häufiger, sodass der Soldat noch keinen Zusammenhang mit einem alderaanischen Händler vermutete. Bevor seine Gedanken zu sehr abschweiften, zuckte er erschrocken zusammen, denn ihm fiel ein das Vader Gefühle mit Leichtigkeit erforschen konnte. "Wie ihr wünscht Mylord", antwortete Glessing daraufhin schnell. Zufrieden nickte Vader und wandte sich dann ab. Oben an einem Sichtfenster war gerade Gouverneur Tarkin erschienen und man sah deutlich seine Ungeduld. Der Mann brauchte Ergebnisse. Außerdem würde der dunkle Lord der Sith noch einmal versuchen müssen Prinzessin Leia zu verhören. Dass man die Senatorin inzwischen hierher auf den Todesstern gebracht hatte, sollte er gleich erfahren. Mit einem Seufzen eilte Captain Glessing wieder zurück in das Schiff und betrat das Cockpit. Er lächelte zu Selina und bot ihr an: "Wenn sie den Kurs nach Coruscant programmieren können, gehört der Pilotensitz ihnen." Wobei er sich nicht anmerken ließ, wie froh er war, nicht selbst fliegen zu müssen. Vermutlich würde sich sein Vater im Grab umdrehen, wenn dieser erfahren würde, wie sehr Glessing das Fliegen hasste, da dieser ein ausgezeichneter Pilot gewesen war. Ungläubig schaute die junge Frau auf den Captain und dann hinaus zum Fenster. Dort entfernte sich Vader gerade in Richtung Ausgang. Bevor es sich der Offizier anders überlegen konnte, wechselte die ehemalige Sklavin den Platz und begann auch schon mit den Startvorbereitungen. Glessing musste feststellen, dass Selina tatsächlich Ahnung vom Fliegen und bestimmt mehr als ein paar Flugstunden bereits hinter sich hatte. Irgendwann würde er sie danach fragen, für den Moment wollte er aber nur der Bewacher sein und Darth Vaders Befehle ausführen. Langsam hob sich das Schiff und trieb, sich um die eigene Achse drehend, auf die Öffnung zu. Für einen kurzen Moment konnte Glessing noch einen Blick auf die schwarze Gestalt, die soeben bei Tarkin eintraf, werfen. Vader blickte zum Shuttle und da ahnte der Soldat, dass der dunkle Lord genau wusste, wer das Schiff im Moment flog. Als man sich weit genug vom Kampfmond entfernt hatte, war es Zeit den Kurs zu programmieren, da zögerte die ehemalige Sklavin. Hatte sie Glessing Vertrauen schon soweit gewonnen, um den Mann um einen Gefallen bitten zu können. Wenn sie nicht fragte, würde sie darauf auch keine Antwort erhalten. Sie drehte sich zu dem Offizier herum und bat: "Können wir einen Zwischenstopp einlegen. Ich möchte einige Dinge aus den Überresten meines Schiffes holen." Um der Diskussion darüber zu entgehen, verneinte der Captain und erklärte: "Selina sie wurden von Piraten geentert, glauben sie nur nicht das die ihr Schiff ungeschoren gelassen haben. Vermutlich fliegt der Frachter längst unter anderen Namen in der Flotte dieser Wegelagerer." Die junge Frau widersprach heftig: "Sie sind es, der sich irrt. Glauben Sie, ich würde mein Schiff in die Hände dieser Banditen geben. Nein, ich habe es zerstört, zumindest habe ich die Piraten in dem Glauben gelassen. Der Überfall fand in der Nähe eines Asteroidengürtels statt. Nachdem die Piraten den Geschützturm getroffen hatten, in dem mein Vater saß und ich feststellte das es keine Lebenszeichen mehr bei ihm …", Selina unterbrach sich. Bei dem Gedanken an das Vorgefallene stockte sie unweigerlich. Nicht mehr so selbstsicher, im Gegenteil den Tränen nah, sprach die junge Frau nach einer kurzen Pause weiter: "Als ich feststellte, dass mein Vater tot war, steuerte ich den Frachter direkt auf das Asteroidenfeld zu. Sie sollten mich nicht lebend in die Hände bekommen. Mithilfe eines Astromechdroiden habe ich eine Explosion des Schiffes vorgetäuscht. Das Schiff war beschädigt, aber ich bezweifle nicht, dass es dem Droiden noch gelungen war, das Schiff sicher auf einem Asteroiden zu landen. Während er das Schiff dorthin brachte, befand ich mich in einer Überlebenskapsel, mit der ich sogar auf dem nächstgelegenen Planeten hätte landen können. Leider hatte ich kein Glück. Dass ich aufgegriffen wurde, war eher Zufall. Die Piraten dachten, ich bin umgekommen und wollten schon verschwinden, da kam der nächste Frachter ins System gesprungen. Fast an der Stelle, wo ich in der Kapsel war." Scheinbar war die junge Frau wirklich überzeugt, dass ihr Schiff noch dort war, um sie vom Gegenteil zu überzeugen, gab es nur einen Weg. Deshalb gab sich der Captain geschlagen und fragte: "Wo fand der Überfall statt?" "Im Huttsystem", lautete die präzise Antwort. Keine Spur von Schadenfreude in der Stimme, eher ein Teil Angst. Immerhin begann dort eine Zeit für Selina, die sie um jeden Preis vergessen wollte. Während Selina einen Kurs programmierte, der sie auf der abgewandten Seite von Nar Shaddaa aus dem Hyperraum kommen ließ, flüsterte sie: "Astro, jetzt löse ich mein Versprechen ein." Den neugierigen Blick von Glessing bemerkte sie im nächsten Moment und erklärte noch schnell: "Astro ist mein R2 Droide. Ein Geschenk meines Vaters und so etwas wie ein Freund. Er ist alles, was mir geblieben ist." Unbemerkt von Piraten oder anderen Schiffen verließ das Shuttle den Hyperraum und es dauerte nicht lange, bis die junge Frau das schwache Transpondersignal ihres Schiffes ausfindig gemacht hatte. Der Frachter schien in einem relativ guten Zustand zu sein, aber erst beim Näherkommen erkannte man, das der Antrieb vollkommen zerstört war. Mit einem Seufzen akzeptierte Selina, dass ihr altes Schiff für immer seinen Ruheplatz gefunden hatte. Leider konnte man auch nicht an dem Frachter andocken, so das Glessing direkt daneben landete. Mit Raumanzügen ausgestattet begaben sie sich dann in das andere Schiff. Die Schotts waren sicher verschlossen geblieben, sodass der Sauerstoff nicht nach draußen dringen konnte. Deshalb konnte die junge Frau den Raumanzug ausziehen und begab sich auf die Suche nach persönlichen Dingen. In ihrem Quartier fand sie ein paar Schmucksachen und ihre Lieblingsbücher. Sie mussten jedoch vieles zurücklassen, denn sie konnte nicht allzu viel mitnehmen. Selina ging weiter, bis zu der Schlafkabine ihres Vaters. Hier suchte sie nach einem verschnörkelten Kasten, in dem wichtige Papiere, Urkunden und manchmal auch Gelder aufbewahrt wurden. Tatsächlich hatte sie Glück. Der Safe unter dem Bett war noch intakt und erkannte ihr Codewort sofort. Die Truhe befand sich ebenfalls im Inneren des Faches. Die junge Frau nahm sie heraus und öffnete den Deckel. Außer den Dingen, die sie darin vermutet hatte, befanden sich noch zwei Bücher drin. Das eine trug die Handschrift ihres Vaters, auf dem Cover des anderen Buches war nur ein Zeichen abgebildet. Das gleiche Zeichen, das Selina an ihren linken Oberarm trug. Sie legte die Dinge zurück in die kleine Truhe. Mit dem Inhalt der Tagebücher würde sie sich später befassen. Noch waren die Erinnerungen zu frisch und würden schmerzen. Sie verließ den Raum unter dem Arm die Truhe. Auf dem Weg zum Schott traf sie auf Captain Glessing, der den Droiden nicht gefunden hatte. Er teilte das der jungen Frau mit. Diese dachte kurz nach und wandte sich dann lächelnd den Gang hinunter zum Frachtraum. Nachdem sie den Schalter einer verborgenen Kontrolltafel betätigt hatte, öffnete sich direkt vor ihren Füßen eine Bodenplatte. Unten in dem Schacht befand sich der Droide. Nachdem sie ihn untersucht hatte, erklärte Selina: "Er hat sich selbst auf Minimum geschaltet, jetzt allerdings sind die Batterien fast aufgebraucht. Wir werden ihn hinüber zum Schiff schleppen müssen." Das Unterfangen stellte sich dann gar nicht mal so schwer heraus. Sobald die R2 Einheit an Bord des Shuttle war, wurde er an eine Energiedose gesteckt. Kurze Zeit später setzte das Schiff den Weg nach Coruscant fort. Noch bevor man auf Coruscant gelandet war, wusste Selina, dass sie sich auf diesem Planeten nie wohlfühlen würden. Mit einem Seufzen akzeptierte sie aber die Tatsache das für die nächste Zeit, dass ihr Zuhause sein würde. Alles war besser, als Sklavin bei Xings Mexxius zu sein. Nachdem ihr Begleiter und sie von der Landeplattform viele Ebenen tiefer gefahren, endlose Gänge entlang gelaufen waren, hatte sie die Orientierung verloren. Hier unten konnte man mit Leichtigkeit jemanden verschwinden lassen. Offenbar spürte Glessing ihr Unbehagen und er beruhigte die junge Frau. "Wenn man weiß, worauf man achten muss, findet man sich leicht auf Coruscant zurecht. Sie werden das alles bald wissen. Trotzdem rate ich ihnen, nie Ausflüge allein zu unternehmen." Wenn die schwarzhaarige Frau verwundert war, dass der Soldat über den Planeten in der alten Bezeichnung sprach, so zeigte sie es nicht. Sarkastisch antwortete Selina darauf: "Richtig, ich bin ja eine Sklavin und die Gefangene Darth Vaders." Leicht mit dem Kopf schüttelnd entgegnete der Offizier: "Um ihre Sicherheit willens, meinte ich das. Es gibt viele Möglichkeiten Leute spurlos verschwinden zu lassen. Wie begehrt schöne junge Frauen auf Sklavenmärkten sind, brauche ich ihnen ja nicht zu erklären." "Wenn ich nicht wieder verloren gehen soll, warum bringt mich Vader dann nicht dort oben unter, in einer schönen Wohnung oder einem der besseren Hotels? Geld genug hat er doch." Wie sollte er der jungen Frau, Vaders Beweggründe erklären, da er sie selbst nicht kannte? Ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Deshalb konnte er nur sagen: "Sie werden es bald verstehen." "Vielleicht verstehe ich jetzt schon", murmelte Selina fast unhörbar. Schließlich war man auf dem privaten Landeplatz des dunklen Lords gelandet. Hier gab es keine Kontrollen und der Fahrstuhl war ebenfalls nur für autorisierte Leute zugängig. Der Umstand, dass die junge Frau weder Papiere bei sich hatte, noch jemanden hier auf dem Planeten kannte, kam dann erschwerend dazu. In diesem Moment fragte sich Selina, ob Vader überhaupt die Papiere von dem Sklavenhändler bekommen hatte. Daraufhin schwieg Glessing und er hoffte, das Vader bald zurückkam, um die Angelegenheit selbst zu regeln. Dann waren sie auch schon am Ziel angelangt und Selina wurde angenehm überrascht. Das Quartier entpuppte sich als große geräumige Wohnung mit mehreren Zimmern, die verschwenderisch luxuriös eingerichtet waren. Nicht einmal die besten Hotels in der oberen Ebene waren so teuer möbliert. Glessing warf der jungen Frau einen 'ich habe es dir ja gesagt' Blick zu. Obwohl anfangs angenehm überrascht wurde die junge Frau zunehmend besorgter. Wenn sie damit rechnete, das Vader ihre Papiere besaß, hieß es, dass sie keine Rechte hatte. Er konnte mit ihr tun, was er wollte. Was würde wohl ihr Schicksal werden? Warum hatte sie auf diese verdammte Stimme gehört. Sie war mitten in den zerklüfteten Felsformationen, als sich der Weg einfach gabelte. Für einen kurzen Moment hatte die junge Frau gezögert und überlegte, welche Richtung sie einschlagen sollte. 'Vertraue auf deinen Instinkt', hörte sie dann jemanden sagen. Eine Stimme, die ihr schon oft bei wichtigen Entscheidungen geholfen hatte. Deshalb hatte sie den Landgleiter zu der Feuchtfarm gelenkt und deshalb war sie nicht geflohen, als sie dort die Imperialen entdeckte. Nachdem sich Selina eine Weile umgesehen hatte, wandte sie sich mit den Worten: "Vaders Geliebte …, wie nennt man das hier auf Coruscant?", sie stockte einen Moment, dann fiel ihr das Wort ein. "Konkubinen leben ja wirklich sehr angenehm." Wieder konnte der Captain nicht zustimmen. "Sie irren sich, Vader hat keine Konkubine, Geliebte oder wie immer sie es nennen." "Nein wozu auch. Er hält sich lieber Sklavinnen", da war wieder dieser sarkastische Ton aber auch ein Funkeln in den Augen. Hatte sich die junge Frau für eine Weile in ihr Schicksal gefügt, sobald Vader zurückkam, würde er wieder die kämpferische Frau vorfinden, die auf Tatooine Xings entkommen wollte. Der Captain schwieg zu den neuerlichen Vorwürfen der jungen Frau. Was sollte Glessing auch darauf antworten, es entsprach der Tatsache, das Vader Selinas Papiere bei sich trug. Im Geheimen wünschte er sich jedoch, Vader hätte ihm den Befehl gegeben die junge Frau einfach nach Hause zu bringen, wo immer das war. Kapitel 6 – Überraschende Wendung Selina und Glessing werden Freunde, doch dann werden sie beide durch die Nachricht von der Zerstörung Alderaans erschüttert. In diesem Zusammenhang erfährt Glessing auch das sie Dexter Cummings (Stief)Tochter ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)