Geschäftsbeziehung von -Zerschmetterling- ================================================================================ Kapitel 3: Wahrhaftigkeit ist die größte List. ---------------------------------------------- Naruto Uzumaki war ein Mensch, der sich sehr schnell langweilte. So war es schon immer gewesen. Angefangen in der Schulzeit, als er lieber Penisse und Actionhelden auf sein Papier gekritzelt hatte, statt dem Lehrer vorne an der Tafel zuzuhören, bis hin zum heutigen Tag, an dem er es gerade einmal dreiundfünfzig Minuten lang an Sasukes Seite aushielt. Und nun stand Sasuke hier – allein – und durfte sich von den Geschäftspartnern ein Ohr abkauen lassen, was die finanzielle Zukunft des Uchiha-Konzerns betraf, während Naruto zusammen mit den Sekretärinnen einen Sekt nach dem anderen kippte. Ausgerechnet mit den Sekretärinnen.  Sie waren bekannt dafür, jeden verdammten Tratsch aufzusaugen, wie ein Schwarm ausgehungerter Stechmücken. Es gab nichts, worüber sie sich nicht ihre Mäuler zerrissen und bedauerlicherweise war Diskretion nicht gerade Narutos Stärke. Wahrscheinlich würden sie ihn gnadenlos ausquetschen und wenn er Pech hatte, auch noch auf irgendetwas stoßen. Ein schmutziges Detail aus ihrem angeblichen  Beziehungsleben, eine peinliche Anekdote oder eine private Angewohnheit, die niemanden etwas anging. Nach dem spontanen Besuch von Itachi vor ein paar Tagen, wollte er sich gar nicht vorstellen, was er ihnen alles erzählte und er konnte nicht anders, als immer wieder nervös zu der kleinen Gruppe hinüber zu sehen. Das hier war ihr großes Finale. Der Moment, auf den sie so lange hingearbeitet hatten. Wenn bei der Firmenfeier alles glatt lief, würde ihn der Vorstand noch in diesem Monat zum neuen Geschäftsführer ernennen und er konnte sich endlich wieder auf die wichtigen Dinge in seinem Leben konzentrieren. Die Arbeit. Doch momentan wirkte es nicht so, als hätte Naruto das alles noch auf dem Schirm. Obwohl er wusste, wie wichtig dieser Abend für sie beide war, hatte er Sasuke einfach stehen lassen. Und ganz offensichtlich dachte er nicht mal daran, in naher Zukunft zu ihm zurückzukommen.  Frustriert nahm Sasuke einen großen Schluck aus seinem Glas. Das Zeug war gut. Teuer. Es brannte in der Kehle, aber auf eine gute Art und hinterließ nicht so einen bitteren Nachgeschmack, wie der billige Fusel, den Naruto immer kaufte. Seit er zu den Firmenmeetings ging, hatte Sasuke sich angewöhnt, Whiskey zu trinken und es beruhigte ihn jetzt auf eine gewisse Art und Weise. Außerdem konnte man nicht leugnen, dass es einen unbestreitbar großen Teil dazu beisteuerte, dass er das Gelaber der Geschäftspartner auf die Dauer überhaupt ertrug. Denn letztendlich waren sie alle nur hier um sich wichtig zu machen. Und letztendlich war keiner von ihnen wirklich wichtig. Die leise Jazzmusik, die im Hintergrund lief, wurde plötzlich übertönt von einem lauten, schrillen Lachen. Es bohrte sich tief in seinen Gehörgang und traf dort irgendwo auf einen Nerv, der definitiv nicht gerade zu seiner guten Laune beitrug. Am liebsten hätte er sich umgedreht und die Leute angefahren, aber es handelte sich um die Gruppe rund um Naruto und das bedeutete, dass sein Tadel in der Konsequenz auf ihn zurückfallen würde. Also musste er es einfach ertragen und Haltung bewahren. Sasuke nahm einen weiteren Schluck. „Entschuldigung, was sagten Sie, welcher Abteilung Sie eine intensivere Förderung zukommen lassen würden?“, erkundigte er sich in gespielt höflichem Tonfall. Es spielte keine Rolle. Er würde sowieso nicht zuhören. In den letzten Monaten hatte er die Unternehmensstruktur höchstpersönlich optimiert und es gab keine weiteren Verbesserungspotentiale, die er übersehen hatte. Also war dieses Gespräch hier reine Zeitverschwendung. Genau wie alle andere, die er an diesem Abend noch führen würde. Aber wenn er den Vorstand von seinen Fähigkeiten überzeugen wollte, musste er weiterhin gute Miene zum bösen Spiel machen und wenigstens so tun, als würde er diesen Amateuren zuhören. Also nickte er alle paar Sekunden an den entscheidenden Stellen und hielt so gut es ging Augenkontakt zu der Person, die gerade sprach. Was zugegebenermaßen gar nicht mal so einfach war. Insbesondere, wenn aus einer Ecke des Raumes immer wieder Gelächter drang. Sasuke wollte es ignorieren, aber es war wie der sprichwörtliche Autounfall, bei dem man einfach nicht wegsehen konnte. Egal was er tat, am Ende ertappte er sich immer wieder dabei, wie er mit halbem Ohr den Gesprächen der Sekretärinnen lauschte. Und die drehten sich hauptsächlich um Naruto. Wie er bereits vermutet hatte, versuchten sie ihn auszuhorchen. Doch zu seinem Erstaunen schaffte er es immer wieder, den Fragen sehr charmant auszuweichen, sobald sie auch nur ansatzweise in eine problematische Richtung gingen. Mehr noch, er wickelte seine Zuhörerinnen regelrecht um den kleinen Finger und schaffte es, das Gespräch genau in die Richtung zu lenken, in die er wollte. Sie klebten an seinen Lippen, lachten über jeden seiner Witze und vergötterten ihn förmlich. Sakura ging sogar so weit, dass sie ihn offen anflirtete und Sasuke fragte sich wirklich, ob sie einfach verdammt dämlich oder nur viel zu betrunken war, um zu registrieren, dass sie gerade den festen Freund ihres Chefs anbaggerte. Aber das schlimmste daran war, Naruto flirtete zurück.  Im Normalfall würde ihm das wahrscheinlich scheiß egal sein, aber gerade waren die Augen sämtlicher Geschäftspartner auf sie als Paar gerichtet und es ließ ihn nicht gerade gut dastehen, wenn sein angeblicher Freund sich lieber mit den Sekretärinnen vergnügte. Wütend verstärkte Sasuke den Griff um sein Whiskey-Glas und kippte dann den Rest in einem Zug hinunter. Sofort kam eine der Kellnerinnen angelaufen und nahm ihm das leere Glas ab. Er tauschte es wortlos gegen ein neues von ihrem Tablett aus. „Die Ausdehnung der Geschäfte nach Sunagakure im letzten Geschäftsquartal war ein brillanter Schachzug, Herr Uchiha. Wirklich beeindruckend. Ich hätte nicht gedacht, dass die Märkte so erstaunlich gut reagieren würden, immerhin…“ Wieder ein Lachen. Aus dem Augenwinkel konnte Sasuke sehen, wie Sakura Naruto spielerisch mit ihrer Schulter anstupste und sich dann leicht an ihn lehnte. Nachdem er Naruto nun schon eine ganze Weile lang kannte, konnte er sagen, dass sie genau sein Typ war. Zierlich, hübsches Gesicht, offenes Lachen. Aber sie war auch gewöhnlich. Hätte definitiv mehr aus sich machen können, als hier an einem der Schreibtische zu versauern. Diesmal brannte der Whiskey schon etwas mehr in seinem Hals und Sasuke spürte, wie es in seinem Magen zunehmend wärmer wurde. Allerdings konnte er nicht genau sagen, ob es vom Alkohol kam oder von der Wut, die sich immer mehr in ihm anstaute, je länger er sich diese schlechte Version von einem Highschool-Drama ansehen musste. Merkte Naruto nicht, wie sehr sich diese oberflächliche Tussi an ihn heranmachte? Sasuke wusste durchaus, dass er unfair wurde. Sakura war eine fähige Mitarbeiterin und hatte bisher auch noch nie Anlass zur Beschwerde gegeben. Sie erledigte ihre Aufgaben immer sorgfältig und termingerecht. Aber es war ihm egal. „Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment“, unterbrach er seinen Gesprächspartner unwirsch und wartete noch nicht mal eine Antwort ab, bevor er die Runde verließ. Zielstrebig steuerte er auf Naruto zu. In seiner Brust schlug sein Herz deutlich schneller als sonst und er konnte die Wut förmlich in seinem Magen kochen spüren. Wahrscheinlich war es der Alkohol, der die Schwelle für albernes Verhalten in seiner Gegenwart so weit heruntergesetzt hatte, dass er reagieren musste und wahrscheinlich war es auch der Alkohol, der gerade dafür sorgte, dass ihm so verdammt heiß war. Morgen würde er das hier bestimmt bereuen, aber wenn er noch einmal Inos kindisches Gekichere hören musste, konnte er für nichts mehr garantieren. „Könnte ich dich mal kurz sprechen?“ Unsanft packte er Naruto am Arm und ließ ihm gar keine andere Wahl. Er zog ihn einfach aus der Gruppe von Angestellten, die sich um ihn geschart hatten, als wäre er ein kostenloses All-You-Can-Eat-Buffet und zerrte ihn in Richtung der Büroräume. Dort würden sie ihre Ruhe haben. Kein schrilles Lachen und keine prüfenden Blicke von irgendwelchen Dilettanten, die ihn in jeder Sekunde, in der er atmete, einer Inspektion unterzogen, um zu einer abschließenden Bewertung zu kommen.  „Hast du sie noch alle?!“, schimpfte Naruto. Wenigstens hatte er damit gewartet, bis sie außer Hörweite waren. Energisch befreite er sich aus Sasukes Griff, wobei ein paar Tropfen des teuren Whiskeys aus dem Glas schwappten und auf den Teppichboden tropften. Kein Problem. Sasuke hatte ihn sowieso noch nie gemocht. Er war eher der Typ für Holz oder Fließen und das ließ sich auch deutlich leichter reinigen. Mit vorwurfsvollem Blick musterte Naruto ihn, aber er schüttelte nur kurz den Kopf. „Nicht hier.“ Man konnte sie immer noch sehen. Zumindest falls irgendjemand die Toiletten aufsuchen würde oder nach draußen ging, um frische Luft zu schnappen. Also entschied Sasuke, dass sie das Gespräch am besten in sein Büro verlegten. Dort konnte sie niemand stören und abgesehen davon brauchte er sowieso schon lange mal eine Pause von diesem ganzen aufgesetzten Small-Talk. Gesellschaft war einfach nicht sein Ding. Gesellschaft, in der er sich höflich und interessiert geben musste, noch viel weniger. In einer fahrigen Bewegung kramte er seinen Chip aus der linken Hosentasche und musste feststellen, dass das gar nicht mal so einfach war. Vielleicht war es ganz gut, dass er einen Teil des Whiskeys verschüttet hatte, denn so langsam setzte die Wirkung des Alkohols ein und ein außenstehender Beobachter würde an dieser Stelle vermutlich anmerken, dass er definitiv genug gehabt hatte. Insbesondere, wenn man in Betracht zog, dass er kaum etwas im Magen hatte. Er hatte die Zeit bis zur Feier dazu genutzt, noch ein paar Dokumente durchzugehen und dabei vollkommen vergessen, etwas zu essen. Jetzt bekam er wohl die Quittung dafür. Vor Naruto versuchte er sich allerdings nichts davon anmerken zu lassen und stellte sich so vor das Lesegerät, dass er nicht sehen konnte, wie Sasuke mehrere Anläufe brauchte, um die Tür schließlich zu öffnen. Es piepte einmal kurz, zum Zeichen, dass die Sperre aufgehoben war und ein grünes Lichtchen leuchtete über den Türgriff. Er betrat als erster das Büro und betätigte den Lichtschalter. Aus Gewohnheit ging er direkt auf den großen Schreibtisch zu. Die Unterlagen vom Nachmittag lagen immer noch genauso da, wie er sie zurückgelassen hatte. Eine halb aufgeklappt, weil Naruto plötzlich in der Tür stand und ihm so sehr auf die Nerven gegangen war, dass er sie einfach liegen gelassen hatte, die anderen fein säuberlich gestapelt auf einem Haufen. Mit zügigen Schritten holte Naruto ihn ein und postierte sich dann genau vor ihm, den Rücken an die Kante des Schreibtischs gelehnt und die Arme angriffslustig vor der Brust verschränkt. „Was ist dein Problem?“, fragte er. „Bist du neidisch, weil du den lustigen Teil der Party verpasst und die ganze Zeit mit diesen Anzugspießern abhängen musst?“ Eigentlich hätte Sasuke von Anfang an klar sein müssen, dass er wieder versuchen würde, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen. Mit Naruto konnte man kein vernünftiges Gespräch führen. Er versuchte es jetzt schon seit knapp zwanzig Jahren und bisher war er immer gescheitert. Warum also sollte es ausgerechnet jetzt klappen? „Ich bin selber ein Anzugspießer, falls es dir entgangen sein sollte, Naruto“, gab er in einem kühlen Tonfall zurück. Faktisch war das zwar richtig, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er deswegen diese Art von Partys gut finden musste. Dieses sich gegenseitig Honig ums Maul schmieren, während man sich auf Kosten der Firma die Bäuche mit teuren Canapés vollschlug, war in etwa so zukunftsträchtig wie die Rap-Karriere von Narutos Freund Bee. Sasuke hasste es. Aber das musste er ihm ja nicht auf die Nase binden. Schon gar nicht, wenn Naruto ihn so herausfordernd ansah, wie jetzt gerade.  „Was ist es dann? Du ziehst ein Gesicht, als hätte dir jemand deinen Lieblingsbürostuhl unterm Arsch weggestohlen. Solltest du dich nicht eigentlich freuen, dass du bald endlich befördert wirst?“ Wahrscheinlich sollte er das. Aber aus irgendeinem Grund konnte ihn gerade nicht einmal der Gedanke an seine bevorstehende Beförderung aufheitern. Ganz im Gegenteil. Wenn er darüber nachdachte, spürte er ein unangenehmes Ziehen in seinem Magen. Etwas, das vorher definitiv noch nicht dagewesen war und etwas, was er sich auch nicht erklären konnte. Die Beförderung war das, was er die ganze Zeit gewollt hatte. Warum fühlte es sich dann jetzt an, als würde er ein Unternehmen übernehmen, dessen Aktien auf dem besten Weg in den Keller waren?  Denn das waren sie nicht. Der Uchiha-Konzern war eine aufstrebende Firma und er hatte eine glänzende Zukunft vor sich. Und trotzdem hatte er das Gefühl, schon bald etwas Essenzielles zu verlieren.  Angespannt nahm Sasuke einen weiteren Schluck von seinem Drink. Er wusste, dass er das nicht tun sollte, aber gerade brauchte er das einfach. Dieses warme Gefühl, dass die Ränder seines Bewusstseins etwas weicher werden ließ und die Anspannung aus seinem Körper nahm. Nur leider fühlte er sich immer noch alles andere als entspannt. Er war gereizt. Die Art, wie Naruto mit ihm sprach, störte ihn und noch mehr störte es ihn, dass er ihm auch noch Vorwürfe machte. Also tat er das, was er immer tat, wenn er sich von Naruto in die Ecke gedrängt fühlte. Er machte ihn runter. „Ich habe keinen Lieblingsbürostuhl. Das ist kindisch.“  Sasuke merkte durchaus, dass er sich gerade selbst ausgesprochen kindisch verhielt. Für ihn war es nichts Ungewöhnliches, dass er mit jemandem von oben herab redete, aber im Moment klang sein Tonfall eher patzig. Was auch immer es war, was ihn an Naruto so sehr zur Weißglut trieb, seine dämlichen Nachfragen machten es nicht gerade besser.  „Also liegt es einfach daran, dass du dich grundsätzlich nicht freuen kannst und du bist sauer, dass ich meinen Spaß habe. Mann, Sasuke diese Party ist so scheiß spießig, ich sterbe vor Langeweile.“ Sasuke schnaubte.  „Und deswegen baggerst du meine Sekretärinnen an?“ Aus irgendeinem Grund störte ihn das am meisten. Die Blicke, die er ihnen zugeworfen hatte, die Art wie Naruto mit ihnen geredet hatte. Bisher hatte Sasuke ihn immer hauptsächlich als einen tollpatschigen Idioten wahrgenommen, aber seine weiblichen Angestellten schienen das etwas anders zu sehen und es war unverkennbar, wie sehr er ihre Aufmerksamkeit genossen hatte. Erbärmlich, dass er überhaupt auf so etwas angewiesen war.  Naruto machte große Augen. „Ich… was? Ich hab nicht gebaggert“, protestierte er empört. „Natürlich“, erwiderte Sasuke sarkastisch. „Dann hab ich mir wohl nur eingebildet, dass du mit Sakura Nummern ausgetauscht hast. Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung, was das für einen Eindruck auf meine Geschäftspartner macht, du dämlicher Vollidiot?“ Seine Stimme war zum Ende hin ein wenig lauter geworden. Etwas, dass er ursprünglich nicht beabsichtigt hatte, aber es war etwas schwerer, seine Emotionen zu kontrollieren, wenn man gerade das dritte Glas Whiskey innerhalb von weniger als sechzig Minuten hinuntergekippt hatte.  Außerdem war da noch etwas anderes, was ihn an seiner eigenen Aussage störte. Tatsächlich war es weniger der Eindruck der Geschäftspartner um den er sich Sorgen machte, als vielmehr die Frage, wieso Naruto auf die Flirtereien eingegangen war. Natürlich wusste er, dass sie nur zum Schein zusammen waren, aber trotzdem kratzte es erheblich an seinem Ego. Es war nicht nur sein öffentlicher Ruf, der darunter litt, sondern er gab ihm dadurch das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Es fühlte sich an wie eine Zurückweisung, auch wenn es absolut lächerlich war. Aber Sasuke konnte nichts dagegen tun. Immerhin hatte er den Flirt nicht selbst initiiert. Bisher hatte er seine Rolle als angeblicher Freund immer sehr gut gespielt und hatte sich vollkommen zurückgehalten, was den Kontakt zu möglichen anderen Partnern anging. Sakura war diejenige, die sich an ihn herangeschmissen hatte, aber er hatte auch keinerlei Anstalten gemacht, sie abzuweisen.  Bedeutete das, dass er Interesse an ihr hatte? Oder wollte er Sasuke damit einfach nur eins auswischen, weil er es leid war, ständig seinen Freund spielen zu müssen? Egal, was der Grund dafür war, Sasuke war froh, dass sie vorerst ganz weit weg von der Feier und damit auch von Sakura waren. Die beiden die ganze Zeit aus dem Augenwinkel beobachten zu müssen, hatte es ihm beinahe unmöglich gemacht, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Fast so wie die unerträgliche Baustelle, die vor einigen Wochen direkt unter seinem Bürofenster gewesen war, und wegen der er irgendwann angefangen hatte, nachts zu arbeiten.  „Ach komm schon, diese Spießer werden schon nicht gleich denken, dass es bei uns kriselt.“  Naruto versuchte wohl, seine Stimme beruhigend klingen zu lassen, aber stattdessen tropfte einfach nur pure Gutgläubigkeit und Naivität aus jedem Wort. Sasuke wollte ihn am liebsten einmal heftig schütteln oder ihm die Videoaufnahmen von seinem eigenen Verhalten zeigen, damit er endlich realisierte, auf was für einen offensichtlich billigen Flirt er sich da eingelassen hatte. Die EDV-Abteilung war nur ein Stockwerk weiter unten. Es wäre also kein Problem an die Bänder zu kommen. Schon gar nicht für ihn als zukünftigen Firmenchef. Aber wenn er auch nur noch einmal das künstliche Lachen von Sakura hören musste – und sei es nur aufgezeichnet – würde er sich quer über seinen frisch geputzten Edelstahl-Schreibtisch übergeben.  „Vielleicht tauschen wir ja auch einfach nur Beauty-Tipps aus“, schlug Naruto schulterzuckend vor. „Wenn es dir dann besser geht, darfst du auch gerne behaupten, dass ich unten liege. Aber ganz ehrlich Sasuke, du reagierst total über. Außer dir stört das wirklich niemanden.“  Sasuke presste fest die Kieferknochen aufeinander. Nichts störte ihn so sehr, wenn man ihn nicht ernstnahm. Und das hier war ihm gerade verdammt ernst. Er wollte nicht, dass Naruto mit Sakura flirtete. Nicht hier auf der Firmenfeier und auch nicht irgendwo anders.  „Richtig, Naruto. Außer mir. Und mich stört es. Also lass es gefälligst und halte dich von den Sekretärinnen fern, solange du offiziell mit mir zusammen bist.“  Nun wurde auch Naruto wütend. Man erkannte es daran, dass er wie immer empört die Backen aufblies und drohend einen Schritt auf Sasuke zumachte. Es war noch nie seine Stärke gewesen, besonders lange ruhig zu bleiben und auch jetzt war dieser eine Punkt überschritten. „Ach ja, richtig. Ich hab ganz vergessen, dass ja immer alles nach deiner Pfeife tanzen muss. Du bist der große perfekte Sasuke Uchiha“, fauchte er. „Und was ich dann mache, wenn du endlich deine beschissene Beförderung hast und wir nicht mehr Paar spielen müssen, ist dir natürlich scheiß egal.“ Wenn er ehrlich war, hatte Sasuke darüber bis jetzt noch gar nicht nachgedacht. Für ihn hatte die ganze Zeit über die Beförderung Priorität gehabt. Das war sein Ziel, auf das er hinarbeitete und solange tat er eben alles, was dafür nötig war. In dem Fall eben eine Fake-Beziehung mit Naruto führen. Über das, was danach kam, hatte er sich noch gar keine Gedanken gemacht und irgendwie war es für ihn beinahe schon normal geworden, Naruto ständig um sich zu haben. Seine nervigen Anrufe entgegenzunehmen. Ihn zu küsssen. Doch Naruto hatte Recht. Es gab auch ein Danach. Und beim Gedanken daran, dass er möglicherweise durch jemanden wie Sakura ersetzt werden würde, wurde seine Wut nur noch größer. Das konnte er nicht zulassen. Unter keinen Umständen. Auch wenn Naruto ein dämlicher Vollidiot war, hatte er etwas Besseres verdient. Nicht jemanden wie Sakura oder Ino. Eher jemanden wie… Sasuke musste zugeben, dass ihm niemand einfiel, aber das war gerade ja auch zweitrangig.  „Es ist mir nicht scheißegal.“ Naruto blitzte ihn wütend an und kam noch einen Schritt auf ihn zu.  „Achja?“, fragte er. „Dann gib dir einmal in deinem Leben einen verdammten Ruck und hör auf so verbohrt zu sein, weil ich nämlich echt viel für dich geopfert habe und keine Lust mehr habe, auch weiterhin darauf zu verzichten, meine eigenen…“ Sasuke reichte es. Er war zu wütend und zu betrunken, um dieses Gespräch noch weiterzuführen und er griff kurzerhand nach Narutos Krawatte, um ihn die letzten Zentimeter an sich heranzuziehen. Bestimmend legte er seine Lippen auf seine und machte somit jedes weitere Wort unmöglich. Warum hatte er das nicht schon viel früher getan? Narutos Lippen waren weich und sie schmeckten nach irgendeinem süßen Zeug, das er wahrscheinlich vorhin getrunken hatte. Normalerweise hasste Sasuke diesen süßen Geschmack, aber gerade störte es ihn seltsamerweise nicht. Denn dafür fühlte es sich viel zu gut an. Im ersten Moment war Naruto viel zu überrumpelt, um zu protestieren, aber dann begann er sich aus Sasukes Griff zu winden und drückte ihn an den Schultern von sich weg. Mit deutlich mehr Kraft, als er ihm zugetraut hätte, drehte er sie beide um, sodass sich die Schreibtischplatte nun in seinen Rücken drückte und kesselte ihn mit beiden Händen ein. In seinem Blick lag eine Mischung aus Wut und Entschlossenheit und seltsamerweise sorgte das dafür, dass es in Sasukes Bauch ein wenig zu kribbeln begann.  „So nicht, mein Freund“, mahnte Naruto entschieden. „Ich hab dein Rumgezicke satt, echt jetzt. Entweder du gibst mir einen plausiblen Grund, warum es dich stört, oder du findest dich damit ab, dass ich mich so verhalte, wie ich mich eben verhalte.“  Sasuke blieb stumm und sah ihn einfach nur finster an. In all den Jahren, die sie sich nun schon kannten, war es noch nie so weit gekommen, dass er mal nichts an Narutos Verhalten auszusetzen gehabt hatte. Egal, worum es ging, ob um die Art wie er das Bad putzte oder um seine Ausdrucksweise, Sasuke fand immer etwas. Aber das mit Sakura störte ihn besonders. Und er konnte es unmöglich einfach so hinnehmen. „Hn“, machte er unbestimmt. Naruto beugte sich zu ihm nach vorne und hielt dann dicht vor seinem Gesicht inne, sodass sein Mund direkt vor Sasukes schwebte. Er konnte seinen Atem bereits auf seinen eigenen Lippen spüren und roch wieder das süße Zeug, dass er vorhin getrunken hatte. Am liebsten würde er sich vorbeugen und ihn einfach wieder küssen. Natürlich nur, damit er endlich die Klappe hielt. Aber irgendetwas in Narutos Blick hielt ihn davon ab. Es war als würde er ihn damit an den Schreibtisch fesseln, dazu verdammt sich keinen einzigen Millimeter zu rühren, bevor er es ihm nicht erlaubte. Sasuke kam sich lächerlich vor. Aber gleichzeitig merkte er, wie sein Herz ein Stückchen schneller pumpte und er absolut nichts dagegen tun konnte, als sich Naruto dicht nach vorne zu seinem Ohr beugte.  „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast behaupten, du bist eifersüchtig“, schnurrte er.  Dort, wo sein Atem auf Sasukes Haut traf, stellten sich automatisch die kleinen Härchen auf und er musste all seine Willenskraft zusammennehmen, um ein Schauern zu unterdrücken.  „Tz, das hättest du wohl gerne“, schnaubte er so abfällig, wie er nur konnte. Er und eifersüchtig? Das war absolut lächerlich. Früher als er noch kleiner gewesen war, da war er manchmal eifersüchtig auf Itachi gewesen. Immer dann, wenn er etwas besser konnte, als Sasuke oder wenn sein Vater ihn vor seinen Augen gelobt hatte. Ein absolut kindisches Verhalten. Aber wie gesagt, damals war er noch kleiner gewesen und mittlerweile hatte so etwas wie Eifersucht keinen Platz mehr in seinem Leben. Sich einfach nur über etwas zu ärgern, ohne etwas dagegen zu unternehmen, war ineffizient. Wenn er etwas haben wollte, dann kämpfte er eben so lange darum, bis er es bekam.  „Und wenn es so wäre?“ Sasuke zuckte ein wenig zusammen, als er Narutos Lippen an seinem Hals spürte. Hier war niemand, der sie beobachtete. Niemand, für den sie eine Show abziehen mussten und trotzdem fuhr er ihn nicht an, dass er gefälligst damit aufhören sollte, sondern blieb wie festgefroren an Ort und Stelle stehen und machte keinen Mucks. Unter seiner Haut konnte er spüren, wie seine Halsschlagader in einem aggressiven Rhythmus gegen Narutos Lippen pochte und als der einmal sanft mit der Zunge darüberstrich, hielt Sasuke unwillkürlich den Atem an. Langsam wanderte Naruto weiter nach vorne und hauchte dabei immer wieder Küsse gegen seine Schulter und seinen Kiefer. Eine erwartungsvolle Anspannung machte sich in Sasuke breit und noch im selben Moment hasste er sich selbst dafür. Genauso, wie er sich dafür hasste, dass sein Atem auf einen Schlag entwich, als er spürte, wie Naruto seine Hand bestimmend auf seiner Hüfte ablegte. An der Stelle, an der sein Hemd aus der Hose gerutscht war, konnte er fühlen, wie ein Daumen immer wieder sanft über die freigelegte Haut strich. Oder war es gar nicht rausgerutscht, sondern er hatte es bewusst rausgezogen? Sasuke keuchte.  Das war zu viel. Der Alkohol benebelte ihm immer noch die Sinne und er hatte das Gefühl, dass er dadurch alles noch deutlich intensiver spürte. Überall dort, wo Naruto ihn berührte, breitete sich ein heißes Prickeln auf seiner Haut aus und ihm wurde so unbeschreiblich warm, dass er den Drang verspürte, sein Hemd auszuziehen. Als hätte er seine Gedanken gehört, waren Narutos Hände auch sofort an seiner Krawatte und begannen etwas ungeschickt den Knoten zu lösen, während Sasuke sich hilflos auf der Schreibtischplatte hinter sich abstützte. Er verwickelte ihn in einen Kuss. Übte immer wieder sanften Druck aus und stupste schließlich auffordernd mit der Zunge gegen Sasukes Unterlippe. Sie hatten sich mittlerweile schon so oft geküsst. Mal ging es von ihm aus, mal von Naruto. Mal in der Öffentlichkeit, mal im Privaten. Aber noch nie zuvor hatte Sasuke so ein brennendes Verlangen gefühlt, wie jetzt gerade bei diesem Kuss, und er bezweifelte, dass er das allein auf den Whiskey schieben konnte. Seine Finger wanderten unwillkürlich zu Narutos Krawatte und er zog ihn noch dichter an sich heran, legte eine seiner Hände in seinen Nacken, um ihn daran zu hindern, zurückzuweichen. An seinen Lippen konnte er spüren, wie Naruto leicht grinste. „Oh, das hier scheint dich jetzt aber nicht zu stören.“ Sasuke verzog ein wenig das Gesicht. „Halt einfach die Klappe, Naruto“, zischte er ungehalten. Statt ihn weiter zu nerven, zog Naruto ihm tatsächlich die Krawatte über den Kopf und machte sich dann schmunzelnd an den obersten Knöpfen seines Hemds zu schaffen. Sie mussten bis ganz oben hin geschlossen werden. Das war der Dresscode des Hauses. Sasuke wusste, dass Naruto es hasste, aber die Begleitung eines Uchihas konnte ja schlecht rumlaufen, wie irgendein Versicherungsvertreter von der Straße. Also musste er da durch. Und Sasuke auch. Zumindest bis jetzt.  Ungeduldig öffnete Naruto einen Knopf nach dem anderen und erkundete sofort jeden freigelegten Zentimeter Haut mit seinen Händen. Gleichzeitig drängte er ihn immer weiter gegen den Schreibtisch und schließlich, als es nicht weiter zurückging, zwischen Sasukes Beine. Was für ein Klischee. Es war fast schon albern. Wenn ihm irgendjemand gesagt hätte, dass er während der Firmenfeier mit seinem besten Freund in seinem Büro rummachen würde, hätte er denjenigen wahrscheinlich ausgelacht. Und falls es ein Angestellter war, anschließend gefeuert. Aber hier war er, ließ sich widerstandslos gegen die Tischkannte drücken und hing gleichzeitig an Narutos Lippen wie ein lächerliches Schulmädchen, das zum ersten Mal Sex hatte. Zwar war es bei ihm genau genommen auch schon ein wenig länger her, aber er war alles andere als unerfahren. Zumindest was Frauen betraf und so anders konnte es mit Männern doch gar nicht sein. Jedenfalls dachte er das, solange bis er die harte Beule in Narutos Hose registrierte, die sich unverkennbar gegen seinen Oberschenkel drückte. Also ließ ihn das hier auch alles andere als kalt. Sasuke konnte seine Hände überall auf seinem Oberkörper spüren und es fühlte sich gut an, aber je länger sie sich so küssten, desto mehr hatte er das Gefühl, dass es nicht mehr reichte. In seinem eigenen Lendenbereich begann es zu ziehen. Er war schon längst hart und er sehnte sich nach Reibung, nach Berührungen, nach irgendetwas.  Seine eigenen Hände glitten zu Narutos Krawatte und begannen sie zu lösen. Sehr viel eleganter, als er es zuvor gemacht hatte und das obwohl Sasuke gerade alles andere als ruhig war. Trotzdem, gelernt war eben gelernt. Und auch in so einer Situation konnte ihm niemand etwas vormachen, wenn es darum ging, sich businessgerecht zu verhalten. In dem Fall eben businessgerecht ausziehen für eine wilde Knutscherei auf dem Schreibtisch. Währenddessen wurde Naruto mutiger. Austestend strich er mit der Hand über seine nackte Brust, bis hinunter zu seinem Bauch und schließlich noch ein Stückchen weiter. Sasuke sog scharf die Luft ein, als er mit dem Handballen zuerst ein wenig Druck ausübte und dann kreisende Bewegungen machte. Obwohl er noch immer eine Hose trug, spürte die Sasuke die Berührung so, als wäre da gar nichts zwischen seinem Schwanz und Narutos Hand. Es war kein fester Jeansstoff, sondern nur eine dünne Anzughose und er konnte deutlich sehen, wie sich die Konturen seines ausgeprägten Ständers von innen dagegen drückten. Das hier war der Punkt, von dem aus es kein Zurück mehr geben würde. Ab jetzt konnten sie sich nicht mehr einreden, dass sie das alles nur gemacht hatten, um irgendwem eine Beziehung vorzugaukeln. Nicht mal aus Übungszwecken. Sie beide waren steinhart und heiß auf den jeweils anderen und das hatte nichts, aber auch gar nichts mit Sasukes Beförderung zu tun. Denn die hatte er jetzt schon ziemlich sicher in der Tasche, auch wenn er Naruto vorhin vorgeworfen hatte, dass es mir seinem Verhalten sein Image gefährdete.  Spielerisch ließ Naruto seine Finger immer wieder über seine Länge gleiten und verharrte schließlich beim Knopf seiner Hose. Noch ein letztes Mal warf er Sasuke einen fragenden Blick zu, aber der war schon längst nicht mehr dazu in der Lage, das hier zu stoppen. Nein, falsch. Wahrscheinlich wäre er schon dazu in der Lage, aber er wollte es schlicht und ergreifend nicht. Also machte er einfach nur ein zustimmendes Geräusch und nutzte die kurze Verschnaufpause, um Naruto ebenfalls die Krawatte über den Kopf zu ziehen.  „Ich will, dass du das hier genießt“, schnurrte Naruto dicht an sein Ohr. „Hör einfach mal auf, so verdammt verstockt zu sein.“ In aller Seelenruhe öffnete er zuerst den Knopf der Anzughose und anschließend den Reißverschluss. Sasuke hatte keine Lust schon wieder zu diskutieren, aber das konnte er auch nicht so stehen lassen.  „Ich bin nicht verstockt.“ Obwohl sein gesamter Körper glühte, klang seine Stimme kühl wie immer. Wenn auch vielleicht ein kleines bisschen rauer, so als wäre er gerade erst aufgestanden.  „Du musst auch immer das letzte Wort haben“, beschwerte sich Naruto und verzog ein wenig das Gesicht. „Tu mir den Gefallen und halt wenigstens einmal die Klappe.“ Gerade wollte Sasuke wieder protestieren, als es Naruto anscheinend reichte. Er griff kurzerhand nach seiner Krawatte, die Sasuke auf dem Schreibtisch abgelegt hatte und stopfte sie ihm ohne auch nur eine Sekunde lang zu zögern in den Mund. Der Geschmack war eklig. Der Stoff schmeckte nach Reinigungsmittel und Mottenpulver. Aber seltsamerweise brachte es Sasukes Schwanz dazu in seiner Hose aufgeregt zu zucken.  „Oh, du magst das?“, stellte auch Naruto mit hochgezogener Augenbraue fest. Ein teuflisches Lächeln trat auf seine Lippen und er kam mit seinem Gesicht ganz nah an Sasukes, sodass sich ihre Stirn fast berührte. Die Krawatte machte es ihm unmöglich ihn zu küssen. Zumindest wenn er nicht auf einen Haufen Stoff im Mund haben wollte. Aber scheinbar hatte er das auch gar nicht vor. Stattdessen fasste er die beiden Enden hinter Sasukes Kopf zusammen und verknotete sie dort. Kein fester Knoten. Nicht mal die Krawatte an sich saß so fest, dass Sasuke nicht mehr hätte reden können, wenn er gewollt hätte. Aber es war ein symbolisches Zeichen. Im nächsten Moment wünschte Sasuke sich jedoch auch schon, dass der Stoff ein paar mehr Laute schlucken würde, als ihm ein überraschtes Stöhnen entkam. Naruto hatte seine Hand in die Anzughose geschoben und fest um seinen Schaft geschlossen. Wahrscheinlich konnte er jede Ader spüren, jedes Zucken. Sasuke schloss den Mund so gut es ging um den Stoffklumpen in seinem Mund, um zu verhindern, dass ihm nochmal so ein Geräusch entwischte, aber es war ein ziemlich erbärmlicher Versuch. In dem Moment, in dem Naruto mit dem Daumen über seine Eichel strich, keuchte er erregt und seine Hüfte zuckte unwillkürlich nach vorne.  „Schade, dass du nicht eifersüchtig bist, Sasuke“, raunte Naruto gespielt bedrückt. „Du könntest das immer haben. Einfach nur ein kleines Upgrade des Fake-Freund-Pakets.“  Sasuke dämmerte, was er damit sagen wollte, aber er konnte nicht wirklich glauben, dass er das ernst meinte. Entweder er war dank seiner Lust schon längst jenseits sämtlicher kohärenter Gedanken oder Naruto bot ihm gerade an, eine richtige Beziehung zu führen. Was vollkommen absurd war. Immerhin hatten sie das alles nur angefangen, um seine Familie und den bescheuerten Vorstand zu täuschen. Für ihn war Naruto immer noch derselbe Vollidiot, wie vor einigen Wochen, auch wenn es sich verdammt gut anfühlte, was er damit seiner Hand machte. In einer flüssigen Bewegung schob er immer wieder seine Vorhaut vor und zurück und drehte dabei das Handgelenk leicht ein, sodass ihn Sasukes Hose nicht störte. Es war genau die richtige Menge an Druck, genau die richtige Geschwindigkeit und es fiel Sasuke tatsächlich schwer, ein weiteres Stöhnen zu unterdrücken.  Um sich irgendwie zu beschäftigen, begann er damit, Narutos Körper mit seinen Händen zu erkunden. Er machte sich nicht wirklich die Mühe, sein Hemd komplett zu öffnen, sondern schlüpfte einfach darunter und zog es somit eher unsanft aus der Anzughose. An ein paar willkürlichen Stellen begann er es aufzuknöpfen, sodass Stücke von Narutos Bauch hervorblitzten, genauso wie seine Schlüsselbeine und ein Teil seiner Schultern. Aber Sasuke störte sich nicht an dem restlichen Stoff und berührte einfach jeden Zentimeter Haut, den er kriegen konnte. Naruto schob seine freie Hand in seine eigene Hose und legte stöhnend den Kopf in den Nacken. Mit den Geräuschen war er nicht ansatzweise so zurückhaltend wie Sasuke, aber das heizte ihn nur noch mehr an. Er wollte Naruto hören, wollte die Lust hören, die es ihm bereitete, von Sasuke angefasst zu werden und ich gleichzeitig ebenfalls anzufassen. Vielleicht war es unfair, weil er sich selber so zurückhielt, aber er saugte jeden einzelnen Laut auf, den er von sich gab.  Narutos Bewegungen wurden schneller und energischer, während er ihre beiden Schwänze pumpte. Seine Koordination war alles andere als besonders sauber, aber in der Hinsicht konnte Sasuke ihm wohl keine Vorwürfe machen. Ihm fehlte vermutlich einfach die Erfahrung. Aber wer hätte auch gedacht, dass er in naher Zukunft einmal zwei Schwänze gleichzeitig in der Hand halten würde? Sie hatten ihr Theater zwar sehr sorgfältig und gewissenhaft durchgezogen, aber das ging dann doch einen Schritt zu weit.  „Oh Gott, ja, Sasuke“, keuchte er ungeniert. Sasuke spürte wie das Ziehen in seinem Unterleib stärker wurde und wie sich allmählich immer mehr Druck aufbaute. Dass Naruto seinen Namen stöhnte, trug nicht gerade dazu bei, dass er noch sehr viel länger durchhalten würde. Auch wenn er selber immer noch überzeugt davon war, dass er nicht auf seinen besten Freund stand, sah sein Schwanz das wohl bedeutend anders.  Um nicht zu sagen, in dieser Hinsicht hatten sie offensichtlich signifikante Differenzen. Aber die traten fast augenblicklich in den Hintergrund, als er merkte, wie sich das prickelnde Ziehen in seinem Lendenbereich zunehmend zu einem reißenden Strom entwickelte.  Fuck, es fühlte sich einfach zu gut an. „Ah, Sasuke.“ Narutos Stöhnen gab ihm den Rest. Für einen kurzen Moment versuchte er noch, es aufzuhalten, dann konnte jedoch auch er nichts mehr dagegen machen. Von einer auf die andere Sekunde spannte sich sein ganzer Körper an, nur um sich kurz darauf wieder zu entspannen und er spürte, wie eine kribbelnde Welle durch sämtliche seiner Glieder fuhr. Er kam. Mitten in seine Anzughose. Es war eklig und ein kleines bisschen erbärmlich, aber in diesem Moment hätte es ihm nicht egaler sein können, denn er fühlte sich verdammt gut. Abgesehen davon musste das Teil sowieso in die Reinigung, wenn man es recht bedachte, da sich überall auf seiner Haut ein schweißiger Film gebildet hatte.   Narutos Hand bewegte sich immer schneller in seiner eigenen Hose und er leckte sich angespannt über die Lippen. Sein Gesicht war gerötet, seine Augen glänzten vor Erregung und seine Haare waren ein einziges wildes Chaos. Sogar im Vergleich zu sonst. Und das sollte wirklich etwas heißen. Kurz gesagt, er sah verdammt durchgefickt aus. Auch wenn Sasuke niemals gedacht hätte, dass er diesen Anblick jemals so genießen würde, wie in diesem Moment, wäre er wahrscheinlich auf der Stelle nochmal hart geworden, wenn er nicht gerade erst gekommen wäre. So langsam wurde es immer schwieriger zu leugnen, dass er sich in irgendeiner verqueren Art und Weise zu Naruto hingezogen fühlte. Die Faszination, die er auf ihn ausstrahlte, war auch nicht mehr nur durch den Alkohol zu erklären oder dadurch, dass er schon viel zu lange keinen Sex mehr gehabt hatte. Er schaffte es nicht auch nur für eine Sekunde den Blick abzuwenden, während Naruto noch ein paar Mal in seine eigene Hand stieß, bevor er schließlich mit Sasukes Namen auf den Lippen kam. Ebenfalls in seine Hose. Und doch hatte es etwas so unfassbar Erotisches, dass er sich allmählich fragte, wieso er nicht schon viel früher angefangen hatte, Naruto auf diese Art und Weise zu betrachten. Völlig außer Atem ließ Naruto sich gegen seine Brust sinken und stützte sich mit einer Hand neben ihm auf der Schreibtischoberfläche ab. Seine Beine zitterten ein wenig, aber sein Mund war zu einem zufriedenen Grinsen verzogen. Vorsichtig löste er den Knoten der Krawatte hinter Sasukes Kopf und ließ sie dann achtlos zu Boden fallen. Aber wenn Sasuke ehrlich war, hätte er ihm sowieso nicht empfohlen, das Teil nochmal anzuziehen. Es war widerlich durchnässt von seinem Speichel und noch dazu vollkommen verknittert. Er würde ihm eine neue kaufen. Nicht so ein Billigteil. Eine ordentliche, mit der er ihn auch in der Firma besuchen konnte. Naruto beugte sich zu ihm nach vorne und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, der so sanft war, dass sich Sasuke schon nach wenigen Sekunden nicht mehr sicher war, ob er überhaupt jemals existiert hatte. Einzig und allein der süße Geschmack, der zurückgeblieben war, bewies das Gegenteil.  „Mein Angebot steht noch“, sagte Naruto und lächelte ihn warm an. „Wenn du möchtest, kannst du das immer haben.“ Es war ironisch. Es war verdammt ironisch, dass ausgerechnet Naruto derjenige war, der sein Herz auf eine so kitschige Art und Weise zum Schlagen brachte, dass ihm beinahe schlecht davon wurde. Selbst Itachi hatte nicht wirklich daran geglaubt. Aber wie Sasuke schon so oft festgestellt hatte, war Naruto wohl doch das größte Paradoxon in seinem Leben und vielleicht sollte er sich allmählich daran gewöhnen, von ihm überrascht zu werden. Wobei… so eine große Überraschung war es gar nicht, wenn man mal bedachte, dass er der einzige Mensch war, den Sasuke länger in seiner Gegenwart ertragen konnte. Noch war er allerdings nicht bereit, das zuzugeben. Sasuke schmunzelte.  „Hn.“ Naruto Uzumaki war ein Mensch, der sich sehr schnell langweilte. So war es schon immer gewesen. Angefangen damit, dass er jedes Mal sofort den Fernseher anstellen musste, sobald er nachhause kam, bis hin zum heutigen Tag, an dem er auf dem Weg zur Firmenfeier wahllos irgendwelche Leute an der Bushaltestelle angesprochen hatte, weil Sasuke sich geweigert hatte, ihn abzuholen. Und doch gab es da eine Person in seinem Leben, mit der es wohl nie langweilig werden würde. Auch wenn er sich noch nicht ganz sicher war, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.  Doch Naruto Uzumaki war auch ein Mensch, der sich sehr gerne auf Risiken einließ. Und das war auch der Grund, wieso sein Herz ein wenig höher schlug, als Sasuke schließlich zustimmte, ihre Beziehung auch noch auf die Zeit nach der Beförderung auszuweiten. Natürlich aus rein geschäftlichen Gründen. Denn was sollten schließlich die Vorstandsmitglieder denken, wenn er sich so plötzlich von seinem entzückenden Freund trennen würde? Naruto wusste, dass er log, aber das würde er Sasuke nicht sagen. Denn dafür war es viel zu schön, weiterhin auf unbefristete Zeit sein Freund zu sein.  Und wer weiß, vielleicht konnte er ja irgendwann doch mal über seinen Schatten springen und zugeben, dass er Naruto nicht nur zum Schein an seiner Seite haben wollte? Bis dahin würde Naruto warten. Auch wenn er kein sehr geduldiger Mensch war. Aber man konnte eben nicht alles haben. Hosted by Animexx e.V. 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