Ein Jahr von szymzickeonee-sama ================================================================================ Dezember - vierte Woche (Teil 1) -------------------------------- Unruhig verlagerte Hinata das Gewicht von einem aufs andere Bein. Es war viertel nach fünf, und sie stand dick eingepackt, ihren roten Schal um den Hals geschlungen, neben Naruto in der Kälte. Hinter den beiden strömte Wärme aus dem Ichiraku-Imbiss. »I-Ich weiß wirklich nicht, wo die anderen bleiben«, murmelte Hinata entschuldigend, aber Naruto winkte nur grinsend ab. Er hatte überhaupt kein Problem damit, mit Hinata alleine zu sein. Ganz im Gegenteil. »Wir können uns ja schon mal rein setzen«, schlug er vor. »Ich hab' zugegebenermaßen ziemlich Kohldampf.« »S-Sicher.« Sobald die beiden sich an einen der größeren Tische gesetzt hatten, und Ayame auf Narutos Handzeichen hin die Bestellung notierte, zog Hinata rasch ihre Handschuh aus und zog ihr Smartphone hervor. Hinata: Wo seid ihr? Kiba: ;) Bei Yakiniku Ungläubig starrte Hinata auf den Bildschirm. Das war doch nicht sein Ernst! Hinata: Du hast Ichiraku geschrieben! Yakiniku ist am anderen Ende der Stadt! Kiba: Ich weiß ^.^ Viel Spaß bei deinem Date :P Blondie hat bestimmt schon Hunger auf seine heiß-geliebte Nudelsuppe ;) Knallrot wäre eine Untertreibung für die Gesichtsfarbe, die Hinata jetzt an den Tag legte. Naruto sah sie fragend, lächelnd an. »Was ist?« »I-Ich… o-offensichtlich habe ich Kiba missverstanden.« Naruto versetzte es einen minimalen Stich, dass sie mit diesem Schürzenjäger schrieb, aber er ließ sich nichts anmerken. »Wieso?« »D-Die Gruppe trifft sich im Yakiniku…«, hauchte Hinata, und mied seinen Blick. »Yakiniku? Das ist…« »Am anderen Ende der Stadt. T-Tut mir Leid, ich-« »Ach, Hinata, mach dir keinen Kopf«, grinste er, innerlich vollkommen glücklich und aufgeregt. »Wenn wir aber schon mal hier sind… uhm… willst du nach dem Essen noch wo hin?« Mit klopfendem Herzen und immer noch geröteten Wangen nickte sie hastig. »G-gerne.« »Hey, weißt du was- Das Kino ist hier um die Ecke, wir könnten gucken, ob dieser Brautjungfern-Film noch läuft, den ihr Mädels so unbedingt sehen wolltet.« »Uh- G-gerne«, hauchte sie erneut und schmolz unter dem hinreißenden Lächeln, welches Naruto ihr schenkte. Gott, sie würde Kiba auf ewig dankbar sein. Ein Kino-Date mit Naruto! Hoffentlich würde sie nicht ohnmächtig werden… 23.12. 13:00 »Ach, Mädels! Ihr seht ja jetzt schon zum Anbeißen aus! Wartet erst mal ab, bis ich mit euch fertig bin!« Vollkommen hingerissen tanzte Deidara fast um die Mädchen herum, die jetzt eine nach der anderen auf den Frisier-Stühlen platz nahmen. Zwei junge Assistentinnen fingen an, Hinata und Ino die Haare zu waschen, während Deidara sich mit geübten Handgriffen daran machte, aus Sakuras rosanem Haar eine kunstvolle Hochsteckfrisur zu zaubern. Ino bekam einen neuen Schnitt, »der Spliss muss raus!«, und auch Hinata bekam die Schere zu spüren. Temari und Tenten wurden von den Assistentinnen frisiert. Das Haar der Blondie wurde fachmännisch neu gescheitelt und in einem lockeren Bob arrangiert, während Tentens zu einem weich fallenden Knoten im Nacken zusammengefasst wurde, welcher, durch chinesisch anmutenden Haarnadeln fixiert, trotzdem bombenfest saß. Hier und da wurde schließlich noch mit Schminke nachgeholfen, und gegen drei Uhr waren die Mädchen allesamt 'fertig'. Ino, die einen guten Draht zu Deidara hatte, handelte mit dem Friseur den Preis aus, und weigerte sich, ihre Freundinnen irgendetwas bezahlen zu lassen. »Mädels, seht es als euer Weihnachtsgeschenk!«, entschied sie rigoros und stolzierte anschließend aus dem Laden. Tenten kaute auf ihrer Unterlippe. Sie hatte definitiv kein so teures Geschenk für Ino, und das bereitete ihr Sorgen. Sie wollte nicht so wirken, als nutze sie ihre Freunde aus. Gedanken daran wurden jedoch in weite Ferne geschoben, als sie zusammen mit Hinata in die dunkle Limousine der Hyuugas stieg. Die Trennscheibe zum Fahrer – Tenten musste schlucken, als sie daran dachte, dass auch Hinatas (und Nejis) Familie viel Geld hatte – war geschlossen, und sobald das Auto fuhr, platze Hinata heraus: »Ich war gestern mit Naruto im Kino!« Tenten verrenkte sich bald den Hals, als ihr Kopf zu ihrer Freundin herumschnellte. »Alleine?«, macht sie verblüfft. »E-Es… eigentlich wollten wir uns mit den Theater-Leuten treffen, aber Kiba, er… D-Das Ende vom Lied war, dass Naruto und ich a-alleine waren, und e-er… er hat vorgeschlagen- und ich…« »Ganz ruhig«, lachte Tenten, und nahm beruhigend Hinatas Hand. »War es schön?« »Ja«, hauchte Hinata verzückt, und dachte daran, wie Naruto den Arm auf die Lehne ihres Sitzes gelegt hatte. Auch jetzt pochte ihr Herz noch heftig, wenn sie nur daran dachte. »Habt ihr… euch geküsst?« »N-Nein!«, quiekte Hinata entsetzt. Tenten lächelte liebevoll. »Aber du hättest gerne?« Hinata wandte sich mit roten Wangen ab. »Schon…« »Ich freu mich so für dich, Hina. Ganz bestimmt tanzt er heute Abend auch mit dir – und keine Sorge, ich werde Neji irgendwie ablenken!« Den letzte Satz sagte Tenten mit einem Lachen. 17:30 – Stadthalle; Öffnung der Türen Kinderlachen erfüllte die Luft vor dem Eingang zur Stadthalle. Es herrschte ein reges Treiben auf dem Platz davor, und auch die breite Treppe war gefüllt mit Leuten. Einige versuchten, noch Karten an der Abendkasse zu bekommen, die meisten Besucher von Außerhalb. »Diese verdammten Drecksblagen!«, schimpfte es in einem abfälligen Tonfall, und Sai musste sich wieder einmal zusammenreißen und den Umstehenden entschuldigend zulächeln. »Kann ich dir helfen, Vater?«, fragte er vorsichtig. Obwohl Danzo nicht mit ihm blutsverwandt war, so war er doch das einzige, was Sai an Familie geblieben war. »Na was glaubst du denn?!«, meckerte Danzo, und das vernarbte Gesicht des Kriegs-Veterans funkelte ihn grimmig an. »Sieh zu, dass ich ins Warme komme! Meine Knochen halten nicht mehr so viel aus!« »Natürlich, Vater«, sagte Sai leise und schritt ruhig neben dem älteren Mann einher. Geduld war eine Tugend, die man mit Danzo im Schlepptau immer an den Tag legen musste. Er führte seinen Vater zu dem Bereich der Treppe, der für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer extra zu einer Rampe umfunktioniert worden war, wohl wissend, dass Danzo es nicht mehr mit den Stufen aufnehmen konnte. »Alles Gesindel«, zischte Danzo leise und beäugte die jungen Leute um ihn herum mit scharfem Blick. »Halt dich bloß von denen fern, die machen nichts als Ärger!« Ganz in der Nähe standen Fugaku und Mikoto Uchiha. Beide waren in ein Gespräch mit Minato Namikaze vertieft, und bemerkten Danzo und Sai daher nicht. Sasuke, der neben seinem Bruder etwas abseits stand, hatte das hetzerische Gemurmel des alten Mannes jedoch vernommen. Er warf Sai keinen mitleidigen Blick zu, weil er genau wusste, dass dieser das nicht wollte. Aber innerlich litt Sasuke. Sai und er waren sich in vielerlei Hinsicht ziemlich ähnlich, und auch wenn sie genau deswegen nie Sachen nur zu zweit unternommen hatten, so war ihm der stille Junge genauso ans Herz gewachsen wie seine anderen Freunde. Und Sasuke war zusammen mit Temari der einzige, der bisher Sais Vater kennengelernt hatte. Nur mit Unbehagen dachte er an diesen Tag zurück. Sasukes Aufmerksamkeit wurde anderweitig in Anspruch genommen, als sein chaotischer, lauter, bester Freund zusammen mit seiner noch chaotischeren, noch lauteren, herrischen Mutter zu der kleinen Gruppe stieß. »Kushina-san«, murmelte er mit einem leichten Nicken zur Begrüßung, fast vollkommen synchron mit seinem älteren Bruder. »Sasuke, Itachi – ach, ihr seht fabelhaft aus! Mikoto, wie kriegst du das nur immer hin, dass die beiden so gut erzogen sind?« Naruto schob schmollend die Unterlippe vor. »Das hört sich an, als hätte ich gar kein Benehmen«, grummelte er seinem Vater zu, nachdem er, ebenso höflich wie zuvor Sasuke, die Uchihas begrüßt hatte. Minato schmunzelte. »Bedenke, wer dich erzogen hat«, flüsterte er dann, und wich einem spielerischen Schlag seiner Angebeteten aus, die ihn jetzt böse anfunkelte. »Du hast den Bengel doch total verzogen«, meckerte sie, nicht ganz ernsthaft. Mikoto lachte leise, und Fugaku fragte sich wieder einmal, warum seine Frau nur mit dieser Furie befreundet war. Sasuke warf einen Blick auf Naruto, der jetzt neben ihn getreten war. »Lavendel?«, machte er fragend, und nickte in Richtung Krawatte. »Untypische Farbe für dich.« Naruto zuckte nur mit den Schultern, unterdrückte ein Grinsen. »Wie ich sehe, bist du bei Jade geblieben«, zwinkerte er, und fing einen amüsierten Blick von Itachi auf, den Sasuke allerdings nicht sah. »Hn.« Normalerweise fuhr Hiashi selbst, wenn er offizielle Anlässe besuchte. Auch, wenn seine beiden Töchter und sein Neffe, sowie sein schon etwas betagter Vater dabei waren, und das Auto komplett voll war. Dieses Mal allerdings waren sie mit Tenten zu sechst, daher fuhr der Chauffeur die Mädchen in der Limousine, in der die drei mit ihren Kleidern deutlich mehr Platz hatten, während er selbst den Stadtwagen nahm. Die beiden Wagen kamen zeitgleich an, und Hiashi nickte dem Fahrer kurz zu, bevor er seiner ältesten Tochter hinaus half. Hanabi, die ein kürzeres, mädchenhafteres Kleid trug, hüpfte alleine vom Beifahrersitz, während Neji galant seiner besten Freundin auf der anderen Seite half. Außer einem halb erstickten, weil total überwältigtem »Du siehst toll aus« (er hatte 'umwerfend' sagen wollen), hatte er kein weiteres Wort mehr mit ihr gewechselt, seit er sie vor zwei Stunden zum ersten Mal fertig gesehen hatte. Mit zerknirschtem Gesichtsausdruck schob Shikamaru einen Finger zwischen Krawatte und Hemd, und zog daran. »Warum muss ich überhaupt eine anziehen«, murrte er leise. »Und dann noch schwarz – wir sind doch nicht auf einer Beerdigung!« Shikaku drehte sich grinsend weg, während Yoshino ihren Sohn zischend anfuhr: »Lass die Finger davon, hast du mich verstanden?! Die sitzt perfekt!« Gerade in diesem Moment traten Inoshi Yamanaka und Chouza Akimichi mit ihren Frauen und Kindern an die Naras heran, und Shikamaru war glücklich darüber, dem mütterlichen Fokus entkommen zu sein. Ino, die ein atemberaubend knalliges, türkieses Kleid trug, blickte freudig aufgeregt umher. »Hast du die anderen schon gesehen?« »Nein«, machte Shikamaru träge. Choji, der das Trio vervollständigte, sagte ruhig: »Zumindest Sakura werdet ihr nicht suchen müssen, die findet man ja einfach überall.« Ino kicherte. »Ja, die ist wie ein homing beacon – jeder weiß, wo sie ist und geht automatisch drauf zu. - Hey, da ist Tema!« Sie hob die Hand und winkte ihrer Freundin grinsend zu. Temari winkte zurück, etwas weniger enthusiastisch, aber machte keine Anstalten, zu Ino zu gehen. Sie zog eine kurze Grimasse und folgte dann ihren Eltern sowie ihren beiden Brüdern, die alle weiter Richtung Eingang strebten. Ein lautlos mit den Lippen geformtes »Wir sehen uns drinnen« war das Letzte, was Ino erkennen konnte. Sie schnaubte gespielt beleidigt. Sakura war furchtbar nervös. Mit ihrer Haarfarbe allein fiel sie ja schon auf. Aber mit dem jadegrünen Kleid und der eleganten Hochsteckfrisur war sie ein wirklicher Blickfang. Das wusste sie, ohne dabei hochnäsig zu sein. Weil ihr Vater zusätzlich auch noch mit seiner Haarfarbe Aufsehen erregte, war es schier unmöglich die Ankunft der Harunos zu verpassen. Naruto stieß einen Pfiff aus, als Sakura mit schamroten Wangen die Treppe erklomm und schließlich neben ihnen zum stehen kam, die Eltern ihrer beiden besten Freunde begrüßte, und dann ihren eigenen das Feld überließ. Die sechs Erwachsenen, die seit Ewigkeiten befreundet waren, führten ihr reges Gespräch fort, während die Kinder etwas abseits standen. Sakura sah beschämt zu Boden, als keiner der drei Jungen etwas sagte. Naruto grinste, weil er genau wusste, dass es Sasuke die Sprache verschlagen haben musste, und löste die Stille schließlich, indem er sprach: »Du siehst wirklich hübsch aus, Sakura.« »D-Danke«, murmelte sie leise, und sah schüchtern auf. Ihr Blick traf Sasukes, und für einen Moment stand die Welt still. In den rabenschwarzen Augen stand pures, dominantes Verlangen, und Sakura musste ein Keuchen unterdrücken, weil er sie so intensiv anstarrte. Schließlich riss sich Sasuke aus seiner Starre und nickte ihr steif zu. Itachi und Naruto tauschten einen grinsenden Blick, den weder Sasuke noch Sakura registrierten. 18:24 – Festsaal der Stadthalle; Rede des ehemaligen Bürgermeisters. Gegen 18:30 – Eröffnung des Buffets »… und daher ist es mir heute Abend ein besonderes Vergnügen, Sie alle hier willkommen zu heißen. Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest, und genießen Sie die Party.« Mit einem schelmischen Zwinkern trat Hiruzen Sarutobi, der Schulleiter der Konoha Akademie und ehemaliger Bürgermeister von Konoha, von dem kleinen Pult auf der Bühne zurück und überließ das Feld seinem Protegé. Minato Namikaze, seines Zeichens der amtierende Bürgermeister der Stadt, richtete seine Krawatte, während er mit einem Lächeln anfing, auch seine Rede zu halten. »Nur gut, dass dein Vater nicht so viel quatscht wie deine Mutter«, gab Itachi an Naruto gewandt zum Besten, der sofort grinste, aber instinktiv einen Schritt zur Seite trat, falls Kushina den Kommentar gehört hatte. Hatte sie nicht. Glück für Itachi. Ein paar Meter weiter gähnte Shikamaru und hielt sich die Hand vor den Mund. Er war einfach nicht für solche Art von Festen geschaffen. Ino lauschte offenbar hingerissen der Rede des Bürgermeisters, und Choji hatte es tatsächlich geschafft, sich schon einen Teller mit Essen zu organisieren, obwohl das Buffet noch nicht eröffnet war. »Also, wenn Naruto später auch nur halb so gut aussieht wie sein Vater…«, schwärmte Ino leise, und Shikamaru verdrehte die Augen. Nicht ihr Ernst, oder? Er ließ seinen Blick durch die Menge schweifen, und zu seiner Überraschung begegnete er Temaris, die ihn untypisch schüchtern anlächelte. Er lächelte liebevoll zurück, wandte aber sofort den Kopf ab, als Ino erneut sprach: »Sag mal, hat Naruto eigentlich an irgendeinem Mädchen Interesse?« Shikamaru brauchte einen Moment um das Gesagte nachzuvollziehen. »Was?!«, zischte er, fast zu laut, weil er die Frage mit der davor getroffenen Aussage verband und sich jetzt geschockt fragte, ob Ino- Seine Mutter funkelte ihn böse von vorne an, und er trat einen Schritt näher an Ino. »Sag mir nicht, dass du-«, setzte er leise zischend an, aber sie unterbrach ihn mit einem Blick, der dem seiner Mutter um nichts nachstand. »Natürlich nicht, du Idiot«, fauchte sie. Oh Gott sei Dank. Ino und Naruto? Sowas wie 'Apocalypse now'. Shikamaru schüttelte sich unwillkürlich und verpasste somit das Ende der relativ kurzen Rede. Tenten beobachtete interessiert, wie Minato Namikaze, der Bürgermeister ihres Städchens (jetzt wusste sie das auch endlich mal), zu einer rothaarigen Frau trat, und liebevoll den Arm um sie legte. Naruto stand daneben, und sagte irgendwas mit einem Grinsen, woraufhin die beiden Erwachsenen lachten. Fragend wandte sich Tenten an Neji, und wurde rot, als sie seinem Blick begegnete. Neji seinerseits fühlte sich ertappt, weil er die Augen einfach nicht von seiner besten Freundin lassen konnte. »Uhm«, machte Tenten. »Naruto und der Bürgermeister-« »Sein Vater«, erklärte Neji knapp mit rauer Stimme und wandte dann rasch den Blick ab, ließ ihn durch den Saal schweifen. »Kein Punsch für dich«, rutschte es ihm heraus, als er der riesigen gläsernen Schüssel beim Buffet gewahr wurde. »Definitiv«, stimmte sie trocken zu. »Aber gegen was zu trinken hätte ich echt nichts einzuwenden«, sagte sie und sah sich nach einer der Kellnerinnen um, die durch die Menge wuselten. Hinata drehte sich halb um und nahm dem Kellner, den sie aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte, zwei der mit Orangensaft gefüllten Sektgläser ab, die dieser auf einem Tablett durch die Menge trug. Eines davon reichte sie Tenten, während Neji mit einem dankbaren Nicken Richtung Kellner ein eigenes nahm. Auf einer der Emporen, die einen Überblick über den gesamten Saal verschafften, stand Kiba, lässig mit den Armen auf das Geländer gestützt, und einem Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte. Er ließ den Blick durch die Menge schweifen, machte sich mentale Notizen. »Na, dann kann der Spaß ja beginnen«, grinste er sich selber zu und stieß sich vom Geländer ab. Sein erstes Ziel hatte lange, dunkle Haare. Ino versteckte ihr Grinsen hinter ihrem Sektglas. Sie hatte genau gesehen, dass Kiba einen entschlossenen Blick aufgesetzt hatte. Nun gut, dann würde sie sich jetzt mal um ihr Sorgenkind kümmern. »Entschuldigt ihr mich?«, fragte sie mehr oder weniger floskelhaft, und ließ Shikamaru und Choji einfach stehen. Sich durch die Menge schlängelnd, und dabei ihr leeres Glas auf das Tablett einer vorbeischwebenden Kellnerin abstellend steuerte Ino ihr Ziel an. Shikamaru sah seiner besten Freundin mit zusammengekniffenen Augen hinterher. Irgendwas war hier doch im Busch… »Itachi.« »Ino?« Sie lächelte lieb. »Du erinnerst dich an das Gespräch, das wir hatten?« Itachi verdrehte die Augen. Er hatte sich von seiner Familie entfernt, um etwas Ruhe zu haben. Dass diese nervige Blondine das direkt ausnutzte, hätte ihm klar sein müssen. »Ja, tue ich.« »Dann hast du ja bestimmt nichts dagegen, mir im Gegenzug einen Gefallen zu tun.« »Und der wäre?« »Tanz mit ihr.« Und sie deutete quer durch die Menge auf ein Mädchen im dunkelgrünen Kleid, das am Buffet stand und etwas verloren ausschaute. Jetzt war es an Itachi, zu lächeln. »Wer sagt dir, dass ich nicht selber Interesse habe?«, fragte er, genau wissend, was Ino bezwecken wollte. »Sie hat keines«, war die eiskalte Antwort, und Itachi musste lachen. »War auch nur ein Spaß«, zwinkerte er ihr zu. »Wenn du mich jetzt entschuldigst – ich habe Arbeit.« Er zwinkerte ihr ein letztes Mal zu und schob sich nun seinerseits durch die Menge, seinen 'Auftrag' fest im Blick. »Hey«, sagte er mit honigsüßer Stimme, als er bei ihr ankam. Sie drehte überrascht den Kopf, hatte ihn nicht kommen sehen. »Hey…«, machte Temari langsam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)