The forbidden Child von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 19: Pretext ------------------- 19. Pretext   Nachdem die Zeugen, die Orochimaru hinter Gitter sehen wollten, ausgesagt hatten, waren nur die dran, die das Ziel hatten, diesen Mann, dieses Monster freizubekommen und jedem, der hier aussagte, seine gerechte Strafe zuzufügen. Für die Frauen bedeutete dies unendlich Qualen, für die Männer Folter. Ob sie starben oder nicht lag dann ganz bei Orochimaru und seinem Befinden. So weit wollte es Shikamaru aber nicht kommen lassen.   Zu diesen Zeugen gehörte auch Hidan. Dieser hatte nun auf der Zeugenbank Platz genommen und stierte Shikamaru provokant an. Shikamaru aber ignorierte dies.   „Seit wann arbeiten Sie bereits für den Angeklagten?“, begann Shikamaru seine Aussagenvernehmung. Noch hatte er keine richtige Taktik, wie er Hidans Aussagen revidieren sollte, weil er sich sicher war, dass er so oder so zu Orochimarus Gunsten lügen würde. Er konnte nur hoffen, dass die anderen Aussagen reichten, um die Geschworene auf ihre Seite zu bringen.   „Richtig arbeiten tu ich erst seit ich achtzehn bin, zumindest was die Bar angeht. Vorher habe ich ihm aber schon bei der Buchhaltung und anderen Sachen geholfen, bei denen man nicht volljährig sein muss“, erklärte Hidan, wobei er ihn herausfordernd ansah. Shikamarus Blick aber blieb professionell.   „Haben Sie jemals mitbekommen, dass der Angeklagte eine Straftat begangen hat?“, fuhr Shikamaru fort, wissend, dass ihn diese Frage auch nicht weiterbrachte, weil Hidan sicher auch hierbei log, obwohl es etliche Zeugen gab, die etwas anderes behaupteten.   „Nein, für mich sind dieser Prozess und die Aussagen der anderen eine Dreistigkeit. Orochimaru hat niemals etwas Verbotenes getan. Er hat junge Menschen bei sich aufgenommen, ihnen ein Zuhause und Arbeit gegeben. Dass sie alle ihm jetzt in den Rücken fallen, nur um einen der mächtigen zu Fall zu bringen, ist einfach unerhört“, sagte Hidan voller Zorn, wobei das hinterlistige Lächeln seine Lippen nicht verließ.   „Ich habe keine Fragen mehr an den Zeugen“, sagte Shikamaru ruhig und wand sich ab. Egal, was er ihn noch fragen würde, es brachte ihn nicht weiter. Hidan würde ihm nichts verraten. Er würde alles nur ein bisschen schwerer machen. So war es einfacher, vor allem weil er nicht mehr andere Sachen sagen konnte als die anderen Zeugen, auch wenn Orochimaru nun seine Chance nutzen konnte.   „Ich habe auch keine Fragen an den Zeugen“, erklärte Orochimaru jedoch zu Shikamarus Überraschung. Verwirrt sah er zum Angeklagten. Was brachte es ihm, einen der wenigen Zeugen, der für ihn aussagen wollte, zu entlassen, ohne eine Frage zu stellen, ohne die Chance zu nutzen, sich in ein besseres Licht zu rücken? Er verstand nicht so recht, was dieser Mann vorhatte. Allerdings hatte er die Vermutung, dass er sich alles, was zu sagen war, für seine Aussage aufheben wollte.   So weit würde es Shikamaru aber nicht kommen lassen. Er würde alles tun, was in seiner Macht stand, um die Lügen, die dieses Monster verbreitete, zu enttarnen. Er würde ihnen allen zeigen, wer dieser Mann wirklich war. Er würde dafür sorgen, dass dieser Mann bekam, was ihm zustand. Er würde dafür sorgen, dass all diese Menschen endlich von ihm los kamen, damit sie ihr eigenes Leben leben konnten.   „Seit wann betreiben Sie den Club und das Bordell darin?“, begann Shikamaru direkt seine Befragung, wofür Orochimaru ihn spöttisch ansah.   „Ich habe den Club bereits seit über fünfzig Jahre, aber ein Bordell habe ich nie betrieben.“   „Wenn Sie sagen, Sie haben nie ein Bordell betrieben, wie kommt es dann, dass so viele Mädchen und Frauen hier waren, die berichtet haben, dass sie ihre Körper für Geld verkauft haben? Wie kommt es, dass sich sogar ein paar der Herren getraut haben, hier preiszugeben, dass sie die Dienste dieser Frauen in Anspruch genommen haben?“   „Das ist ganz einfach. Das, was diese Frauen und Männer gesagt haben, entspricht nicht der Wahrheit, egal ob es dabei um die Führung eines Bordells ging oder einem der anderen zahlreichen Verbrechen, die mir hier unrechtmäßig vorgeworfen werden.“   „Sie sagen also, all diese Menschen lügen? Warum sollten sie dies tun?“   „Oh, das hat unterschiedliche Gründe“, lachte Orochimaru. „Bei Ihnen und Ihren Freunden ist es aus Liebe, andere nutzen es aus Rache und wieder andere tun es aufgrund von Gruppenzwang. Aber egal warum sie es tun, sie alle lügen scharmlos.“   „Kann es vielleicht sein, dass Sie unter Verfolgungswahn leiden?“   „Natürlich leide ich unter Verfolgungswahn. Welcher Mann in meiner Person tut das nicht, aber ich kann mit Gewissheit sagen, dass sich diese Leute bewusst gegen mich verschworen haben.“   „Wie kann es dann sein, dass wir beweise für die verschiedenen Verbrechen haben?“   „Ich bin mir sicher, dass Sie diese nicht haben, denn sonst hätten sie diese schon längst vorgebracht und würden mir nicht dauernd diese haltlosen Anschuldigungen vorbringen oder meine Zeit und die der anderen Anwesenden verschwenden, indem sie ein paar angebliche Zeugen vorbringen, die sich augenscheinlich gegen mich verschworen haben und hier ihre abgesprochene Lügen vorbringen!“   „Gut dass sie mich daran erinnern“, erwiderte Shikamaru und ging zurück zu seinem Tisch. Dabei war sein Gesichtsausdruck noch immer professionell, obwohl er sich innerlich freute, dass es ihm wenigstens ein bisschen gelang, Orochimaru vorzuführen. Von seinem Tisch holte er ein kleines Tütchen, in dem ein weißes Pulver war. Damit wand er sich wieder an Orochimaru.   „Sie haben Recht. Ich habe keine wirklichen Beweise dafür, dass sie Menschenhandel betrieben haben und diese Frauen dazu zwangen, ihre Körper zu verkaufen, wenn man mal von ihren Aussagen und unrechtmäßig beschaffte aufnahmen absieht. Ich habe aber zum Beispiel Beweise dafür, dass sie mit Drogen gehandelt haben. Dieses Tütchen haben wir in ihrem Club gefunden“, ging Shikamaru zum Angriff über.   Orochimaru aber ließ sich nicht so schnell von ihm einschüchtern.   „Ich bin untröstlich, aber leider kann ich nicht vollkommen darauf achten, welche Substanzen meine Kunden mit in meinem Club nehmen. Aber dafür können Sie mich nicht verantwortlich machen. Oder können Sie beweisen, dass dieses mickrige Tütchen von mir ist?“   „Ja, das können wir. Dieses Tütchen haben wir nämlich nicht in Ihrem Barbereich gefunden, sondern in Ihren Privaträumen und es war nicht nur ein Tütchen, sondern zwanzig Kilo. Wie erklären Sie sich das?“   „Ich bin mir sicher, dass mir dies aus denselben Gründen untergeschoben wurde, wie dass all diese Leute lügen“, erklärte sich Orochimaru.   Shikamaru ging nicht weiter darauf ein, schließlich lief es genau so, wie er es sich vorgestellt hatte. Indem Orochimaru immer wieder sagte, dass das Ganze eine riesige Verschwörung gegen ihn sei, machte er sich nur noch unglaubwürdiger. So würden die Geschworenen ihn sicher schuldigsprechen.   „Es hat ein wenig gedauert, aber wir konnten auch unzählige Beweise dafür sammeln, dass sie einige der Mädchen entführt haben und dass sie andere Menschen erpresst haben“, sagte Shikamaru ruhig. Dabei zog er einen großen Stapel Papier aus seiner Aktentasche und präsentierte ihn allen.   „Was soll dieser Stapel Papier bitte beweisen“, lachte Orochimaru spöttisch, was Shikamaru aber ignorierte.   „Auf diesen Blättern stehen unzählige Zahlungsnachweise. Natürlich waren sie nicht so dumm, das Geld, das sie erpresst haben, auf ihr Konto zu überweisen, allerdings ist es uns gelungen, ihre Transaktionen nachzuvollziehen“, erklärte er. Orochimaru aber lachte weiter.   „Das können Sie niemals beweisen!“   „Wieso nicht? Denke Sie, wir haben dies auch manipuliert?“, fragte Shikamaru ihn offen provokant.   „Ich würde Ihnen Herr Staatsanwalt so etwas doch niemals unterstellen“, erwiderte Orochimaru kalt.   „Natürlich nicht“, sagte Shikamaru genauso kalt. „Dann glauben Sie uns sicher auch, dass wir sogar Beweise dafür gefunden haben, dass sie gemordet und zum Mord angestiftet haben. Wir haben in den Privatbereichen ihres Clubs mehrere Waffen gefunden, die Sie und Ihre Komplizen mit fünfzehn Morden in Verbindung bringen.“   „Ich bin mir sicher, dass diese Waffen auf demselben Weg in meinen Besitz gekommen sind wie auch die Drogen“, erwiderte Orochimaru ruhig. Er würde sich durch Shikamaru nicht aus der Ruhe bringen lassen, zumindest glaubte er fest daran.   „Natürlich ist es das“, lachte Shikamaru spöttisch, bevor er sich abwand. „Ich bin fertig. Ich habe keine Fragen mehr an Sie.“   „Gut, dann kann ich ja endlich frei sagen, was ich zu sage habe“, meinte Orochimaru königlich und erhob seinen Kopf majestätisch. „Ich habe absolut nichts von dem getan, was Sie mir hier vorwerfen. Das ist alles eine Verschwörung, um mich loszuwerden. Aber ich habe eine Frage an sie. Was glauben Sie, warum ich all die Jahre so erfolgreich war, warum nie etwas gegen mich unternommen wurde. Ganz einfach. Die großen Männer dieser Stadt lieben die schönen Frauen. Meine Frauen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)