The forbidden Child von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 18: Children -------------------- 18. Children   „Guten Tag, ich danke Ihnen, dass sie heute gekommen sind. Könnten Sie uns bitte sagen, wie Sie zum Angeklagten gekommen sind und wie es Ihnen dort ergangen ist?“, fragte Shikamaru, wobei er Nana fachmännisch ansah. Nana erwiderte seinen Blick betreten, was so gar nicht zu der sonst so fröhlichen und optimistischen Frau passte, die sie eigentlich war. Aber es musste sein. Es war wichtig, damit die Menschen hier sahen, was für ein Monster Orochimaru war und ihn endlich schuldig sprachen.   „Ich lebe schon seit meiner Geburt bei diesem Mann. Meine Mutter war eines seiner Mädchen. Für ihn musste sie eine ganz besondere Frau gewesen sein, zumindest so lange sie noch jung war. Zur Zeit meiner Geburt hat er keinen Mann an sie heran gelassen, abgesehen von sich selbst, womit allen klar war, dass ich seine Tochter sein musste. Nach meiner Geburt aber hat er sie genauso hart arbeiten lassen, wie alle anderen auch. Meine Mutter wollte deshalb mit mir vor diesem Mann fliehen. Er hat mich ihr entrissen und sie später umbringen lassen. Ich wurde von den anderen Frauen und Mädchen aufgezogen. Sie waren das zumeist bereits gewohnt, weil er jeder Frau, die schwanger wird, ihr Kind entreißt und es in seinem Club so aufziehen lässt, dass sie schnell beginnen kann, für ihn zu arbeiten. So war es auch bei mir.   Ich habe mit acht angefangen zu tanzen. Damals wusste ich nicht so recht, was ich dort gemacht habe. Ich war immerhin noch ein Kind, aber ich musste sehr schnell erwachsen werden. Schon ein Jahr später zwang er eine der Frauen mir zu zeigen, wie ich meinen Körper richtig bewege. Natürlich hat mir niemand erzählt, was ich hier eigentlich mache und warum ich die hübschen aber sehr kurzen glitzernden Kleidchen getragen habe. Make-up brauchte ich keines, weil die Männer, die kamen, um mich zu sehen oder die Mädchen zu sehen, die so alt waren wie ich, auf kleine Mädchen standen. Ein halbes Jahr später hat er mir meine Kindheit vollkommen genommen und zwang mich dazu, auch Sex mit ihnen zu haben. Eigentlich hatte ich sogar Glück. Es gab in meiner Zeit viele kleine Mädchen, die schon viel eher erwachsen werden mussten“, erzählte sie, wobei sie immer mal wieder schlucken musste oder eine Pause machte, weil es ihr so unglaublich schwer fiel von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Noch nie hatte sie jemanden das preisgegeben, zumindest nicht in diesem Maß. Nicht einmal Itachi hatte sie das erzählt.   „Geht es oder brauchen Sie eine Pause?“, fragte Shikamaru führsorglich in einer ihrer Sprechpausen.   „Nein, es geht schon“, erwiderte Nana und wischte sich die Tränen von den Wangen, die ihr unaufhörlich weiter flossen. Shikamaru nickte und gebot ihr weiter zu sprechen.   „Als Orochimarus Tochter hatte ich eine etwas besondere Position. Er hat mir vertraut. Deshalb hatte ich oft die Aufgabe, die Kinder, die er entführen ließ einzuarbeiten und glauben Sie mir, das waren so unglaublich viele Seelen, die er ins Verderben gerissen hat. Temari Sabakuno ist da nur eine vielen. Aber je älter ich wurde, desto mehr Aufgaben wurden mir zuteil. Darunter auch viele unangenehme, die ich wirklich ungern erledigt habe, aber musste, weil er mir sonst das angetan hätte, was er allen antut, die nicht auf ihn hören. Dafür kann ich Ihnen heute sagen, was dieses Monster alles verbrochen hat und welche Menschen er bestochen, erpresst, belogen oder bestohlen hat“, berichtete Nana, wobei am Ende nur noch der Hass aus ihrer Stimme klang. Das änderte sich auch nicht, als sie über all die Verbrechen sprach, die sie beobachtet hatte und an derer sie beteiligt war.     „Danke, dass Sie uns das erzählt haben“, sagte Shikamaru ruhig, nachdem Nana geendet hatte. Dabei war er bemüht den Schock zu verbergen, der sich in ihm breit gemacht hatte, während Nana erzählte. Natürlich hatte er gewusst, was sie sagen wollte, aber die Art, wie sie es sagte, hatte selbst ihm fast das Herz zerrissen. Sie hatte ihre Arbeit wirklich gut gemacht. Die Geschworenen würden es ihr auf jeden Fall abkaufen und eine Menge Mitleid mit ihr haben. So würde er Orochimaru sicher für immer wegsperren können …   „Nana, mein liebes Kind“, riss Orochimarus Stimme ihn aus seinen Gedanken. Der andere hatte sich bereits erhoben und fixierte sie mit seinen Schlangenaugen.   „Wie kannst du so nur über mich reden? Ist es nicht so, dass ich dich immer gut behandelt habe? Ich habe dich geliebt und geehrt. Wie kannst du nun all diese Lügen erzählen? Ich habe dich aufgezogen. Ich habe dich zu dem gemacht, was du heute bist“, sagte ruhig, wobei auch Zorn in seinen Augen spiegelte, genauso wie es bei Nana war.   „All das stimmt nicht. Aufgezogen haben mich die Frauen, die bei dir wie Sklaven gelebt haben! Sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Ich habe mich zu dem Menschen gemacht. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass du mich geehrt hast oder gut zu mir warst, wobei ich nicht bestreiten kann, dass du mich besser behandelt hast als die anderen. Dass du mich geliebt hast, kann ich leider nicht leugnen, aber sicher hast du mich nie so geliebt, wie ein Vater seine Tochter lieben sollte!“, spuckte sie ihm förmlich vor die Füße.   Trotz dessen, was Nana gerade preisgegeben hatte, lachte Orochimaru laut. Shikamaru war sich sicher, dass er gerade deshalb lachte, wegen dem, was sie über sich erzählen musste. Obwohl sie hier saß und gegen ihn aussagte, gelang es ihm noch immer sie zu quälen. Shikamaru war wirklich froh, dass ihm das bei Temari nicht gelungen war.   „Es tut mir wirklich leid, dass du das so siehst, aber es ändert absolut nichts daran, dass du mein Kind bist“, schloss er das Verhör. Dankbar verließ Nana den Prozesssaal. Sie war froh endlich aus dieser Hölle geflohen zu sein. Endlich diese Person nicht mehr sehen zu müssen. Draußen im Wartebereich fiel sie Itachi in die Arme und weinte alle die Tränen, die sie während dem Prozess nicht hatte weinen können. Sie war froh, dass Itachi noch nicht aussagen musste, denn so konnte er sie wenigstens in den Armen halten und ihr sagen, dass alles wieder gut werden würde …     Derweil hatte TenTen ihren bei dem Prozess eingenommen. Wie auch Nana zuvor hatte sie vor, das über sich preiszugeben, was nur die wenigsten von ihr wussten. Wie auch Nana tat sie das nur, um Orochimaru für immer hinter Gitter zu bringen. Es war ihre Möglichkeit, sich von ihm für immer zu befreien, damit sie endlich das Leben leben konnte, das ihr zustand, das ihnen allen zustand.   „Können Sie mir sagen, seit wann Sie für den Angeklagten arbeiten?“, begann Shikamaru wie so oft seine Befragung, sodass es fast schon Routine war.   „Ich bin in meinem zehnten Lebensjahr zu ihm gekommen“, erwiderte sie wahrheitsgemäß und stieg so freiwillig in dieses Gespräch mit ein.   „Wie sind Sie zu ihm gekommen?“, fragte Shikamaru weiter. TenTen sah beschämt zur Seite, trotzdem antwortete sie ihm.   „Meine Eltern waren sehr knapp bei Kasse. Sie hatten viele Schulden bei Orochimaru. Er hatten ihnen angeboten, all ihre Schulden zu annullieren, wenn sie mich ihm überlassen. Er hat mich also meinen Eltern abgekauft“, berichtete sie. Shikamaru nickte.   „Können Sie uns erzählen, welche anderen Verbrechen der Angeklagte in der Zeit, in der Sie bei ihm waren, begangen hat? Haben Sie etwas in dieser Richtung mitbekommen?“, fuhr Shikamaru fort.   „Sie alle einzeln aufzuzählen würde sicher viel zu lange dauern, aber ich weiß, dass Orochimaru in weiterem Menschenhandel, Erpressung, Entführung, Drogenhandel und Mord verwickelt war.“   „Haben Sie dafür irgendwelche Beweise?“   „Nein leider nicht. Ich kann nur erzählen, was ich gesehen habe, genauso wie alle anderen auch, die heute hier gegen ihn aussagen“, schloss TenTen schließlich.   „Danke, dass Sie uns das erzählt haben. Ich habe keine Fragen mehr an Sie“, erklärte Shikamaru und zog sich zurück, um sich auf seinen nächsten Zeugen vorbereiten zu können, während Orochimaru versuchen würde, auch TenTen die Worte im Mund umzudrehen.   „Ich habe ebenfalls keine Fragen an die Zeugin“, sagte Orochimaru zu seiner Überraschung. Und nicht nur zu seiner Überraschung, sondern zu der Überraschung aller, schließlich hatte Orochimaru noch keines der Mädchen so gehen lassen.   Lange konnte Shikamaru aber nicht darüber nachdenken, denn Itachi hatte bereits den Raum betreten und sich gesetzt, um seine Aussagen machen zu können, obwohl er wusste, dass vieles von dem, was er hier sagen würde sein Verhängnis bedeuten könnte. Es könnte heißen, dass auch er für lange Zeit eingesperrt wurde, schließlich hatte er in Namen Orochimarus viele Straftaten begangen. Aber sie wussten beide, dass es nicht anders ging.   „Wann haben Sie begonnen für Orochimaru zu arbeiten?“, begann Shikamaru schließlich.   „Ich war damals zehn Jahr.“   „Wie sind Sie in die Hände dieses Mannes gekommen?“   „Orochimaru ist ein schlauer Mensch. Er weiß, wie man Kinder und Jugendlich gut manipulieren kann. Damals hatte ich einen ziemlich großen Streit mit meinen Vater und bin abgehauen. Orochimaru hat mich gefunden und mir einen Ort geboten, an dem ich scheinbar sicher war und vor meinem Vater fliehen konnte. So gelang es ihm, mich zu manipulieren. Es hat sehr lange gedauert, bis ich ihm wenigstens ein bisschen entfliehen konnte“, erklärte Itachi, wobei ihm anzusehen war, wie sehr er sich dafür schämte, dass er auf diesen Mann hereingefallen war …   „Was haben Sie machen müssen, während sie bei ihm waren? Was haben Sie gesehen?“, fuhr Shikamaru fort.   „Meine Aufgaben waren sehr vielseitig. Mal war es nur ein Botengang, mal eine Entführung. Oft musste ich Leute bedrohen oder ihnen Schmerzen zufügen, damit sie taten, was er wollte. Ich bin sehr froh, dass ich nicht zu den Leuten gehört habe, die einen anderen Menschen ermorden mussten. Dafür hatte er andere Männer. Aber ich habe oft genug mitbekommen, wie er den Befehl dazu erteilt hatte. Ansonsten weiß ich, dass er neben der Bar, in der er die Frauen prostituiert hat, ein beachtliches Drogengeschäft aufgebaut hat und Geld gewaschen hat. Außerdem war er beteiligt an Entführungen, Erpressungen, Bestechungen und Menschenhandel“, berichtete Itachi sachlich.   „Danke, dass Sie so ehrlich waren und sich selbst belastet haben, um zu zeigen, wer dieser Mann ist“, entließ Shikamaru seinen Freund, in dem Wissen, dass noch viel auf ihn zukommen würde. Es war schon unglaublich, was ein Mann tat, um die Liebe seines Lebens zu beschützen. Shikamaru war sich sicher, dass die Mädchen ihm dafür wirklich dankbar waren. Nun blieb nur noch zu hoffen, dass all ihre Mühe nicht umsonst gewesen war.   „Können Sie mir sagen, wer Ihre Freundin ist, Herr Uchiha“, fragte Orochimaru sachlich, was sowohl Itachi als auch Shikamaru die Augenbraue hochziehen ließ.   „Ihr Name ist Nana. Sie ist eines der Mädchen, das unter Ihnen leiden musste“, erwiderte Itachi dennoch.   „Sie lieben sie wirklich sehr, nicht wahr?“   „Ja, sie ist meine Leben!“   „Sie würden sicher auch alles für sie machen, habe ich nicht Recht?“   „Ja“, sagte Itachi misstrauisch, wusste er doch nicht so recht, worauf Orochimaru hinaus wollte.   „Ihr Freundin ist also eines der Mädchen, das hier aussagt und Sie lieben sie so sehr, dass sie ihr blind vertrauen und alles für sie tun würden, kann es da nicht sein, dass sie Sie benutzt, um mich einsperren zu lassen?“, rückte Orochimaru schließlich mit seiner eigentlichen Frage raus.   „Sie würde so etwas niemals tun. Wenn sie könnte, würde sie vor ihnen flüchten! Außerdem weiß ich, genau wovon ich spreche!“, fuhr Itachi ihn wütend an, konnte er doch nicht fassen, was dieser Mann hier ihm und seiner Freundin vorwarf.   „Aber ist es nicht so, dass Sie ihre große Liebe nur durch diese Arbeit kennenlernen durften?“, versuchte es Orochimaru auf eine andere Art.   „Ja, aber wenn sie dafür nicht hätte, für sie arbeiten müssen, hätte ich auch darauf verzichtet!“, sagte Itachi kalt.   „Wirklich schade, dass du das so siehst, Itachi …“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)