Es ist Weihnachten, wenn ... von Mondlichtkrieger ================================================================================ Kapitel 2: ... man ungeplante Dinge unternimmt. ----------------------------------------------- Kapitel 2: ... man ungeplante Dinge unternimmt. // Sasukes Sicht // „Hey, wach auf!“, wurde ich aus dem Schlaf gerissen und sah in die blauen Augen, die mich freudestrahlend ansahen. „Was willst du?“, fragte ich noch immer verschlafen. Langsam richtete ich mich auf und strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht. „Der Nikolaus war da!“, rief er noch immer voller Freude. Ich zog eine Augenbraue nach oben: „Bitte?“ „D-E-R-N-I-K-O-L-A-U-S-W-A-R-D-A“, buchstabierte er mir seine Worte noch einmal. „Ich habe es verstanden, Uzumaki“, ging ich ihn genervt an und schob ihn von mir weg. „Lass mich in Ruhe. Ich bekomme sowieso nichts und selbst wenn, dann warst du es, der es in die Schuhe getan hat.“ Ich stand auf, zog mein Sweatshirt wieder nach unten und ging aus meinem Zimmer heraus, durch den Flur, mit einem flüchtigen Blick auf meine Schuhe gerichtet und weiter in die Küche. Dort machte ich mir mal wieder meinen geliebten Kaffee, den ich in wenigen Schlucken meine Kehle hinab goss. Hinter mir hörte ich Naruto durch den Flur laufen, der mit einer großen Tüte voll mit Schokolade ankam. „Hier, ich hab es einfach mal aus deinem Schuh genommen“, sagte er und reichte mir eine kleinere Tüte mit den Süßigkeiten. „Behalte sie. Ich stehe nicht so auf Süßes“, meinte ich desinteressiert. „Ich schenke sie dir.“ „Aber...“, begann der Blonde zu schmollen. „Es ist dein Nikolausgeschenk.“ „Ich will es nicht haben! Ich habe keine Lust auf solchen Weihnachtskram!“, ging ich ihn unerwartet hart an. „Ich mag keine Süßigkeiten! Ich will keine Weihnachtsmusik! Keine Geschenke! Keine Kekse! Kein was auch immer! Ich habe keine Lust auf … dieses Fest! Ein Monat, der wegen mir vollkommen aus dem Kalender gestrichen werden kann!“ „Sasuke...“ Narutos Stimme war auf einmal leise, fast schon ein Hauch seiner selbst. „Ich dachte, ich würde dir eine Freude damit machen...“ Genervt fuhr ich mit meiner Hand über das Gesicht und seufzte auf. „Lieb gemeint, aber ich will es nicht annehmen. Ich will es einfach nicht.“ Ich sah ihm in die blauen Augen, die sich traurig auf den Boden richteten. „Tut mir Leid“, lief er aus der Küche heraus. „Es war nur ein Versuch dich vielleicht auf Weihnachten einzustimmen... Aber scheinbar bin ich nicht gerade dafür gemacht, dich irgendwie in Weihnachtsstimmung zu bringen...“ Ich ließ den Blonden gehen und lehnte mich an die Theke, auf der die Kaffeemaschine stand. Wieso war er nur so stur und wieso wollte er mich in Stimmung bringen?, überlegte ich im Kopf. Wieso war es ihm so wichtig, dass ich mich auf Weihnachten freute? Wieso war es ihm so wichtig, dass ich Freude an diesem Fest hatte? Mir war nicht nach feiern. Immer wieder wurde ich daran erinnert, was an diesem Tag passiert war. Immer wieder wurde ich daran erinnert, dass meine Eltern nicht mehr lebten. Ich wurde daran erinnert, wie der Anruf kam und mir gesagt wurde, dass meine Eltern nicht mehr am Leben waren. Ich wurde immer wieder daran erinnert. Jeder Tag, den es auf Weihnachten zuging, zeigte mir, wie schwierig es war weiter zu leben. Ich vermisste sie, meine Mutter und meinen Vater. Beide. Auch wenn mein Vater mich nie wirklich beachtet hatte. Ich sah auf und lief zum Zimmer von Naruto. Vorsichtig klopfte ich an der Tür und wartete auf eine Reaktion von ihm. „Kann ich mit dir reden?“, fragte ich leise und öffnete den Zugang zum Zimmer. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen, wegen dem, wie ich mich verhalten und was ich gesagt hatte. Ich finde es gut, dass du versucht hast, mich aufzumuntern, aber ich denke, dass ich mich nicht wirklich freuen kann... Zu sehr wurde, in der Vergangenheit, mein Bild von Weihnachten geprägt und zerstört...“ „Sasuke“, hauchte Naruto leise, als er mich ansah. „Ich weiß... Aber kannst du es nicht wenigstens versuchen?“ Er stand auf und lief auf mich zu, als ich ihn einfach nur anstarrte. Seine Hand legte sich auf meine Wange und sein Blick wurde weicher, mitfühlender und ich legte den Kopf etwas zur Seite, schmiegte mich unbewusst an seine Handfläche. „Wie kann ich dir nur helfen, so dass es dir besser geht und du dich nicht mehr so fertig machst?“, hauchte der Blonde leise. „Ich will, dass du wieder an Weihnachten Freude hast und nicht mehr so viel an die Vergangenheit denken musst.“ „An die Vergangenheit muss ich so oder so denken, auch wenn ich vielleicht die Freude wieder finden werde...“, murmelte ich leise und merkte, wie seine Finger über meine Wange strichen. „Wir werden einen Weg finden, irgendwie. Ich verspreche dir, dass wir das schaffen. Zusammen“, versuchte Naruto mich aufzumuntern. „Schließe bitte kurz die Augen. Ich habe noch ein weiteres Geschenk für dich, außer die Schokolade heute morgen.“ Ich tat was er sagte, ließ meine Lider sinken und wartete ab, was er als nächstes tun würde. Doch auf eben diese Tat war ich nicht vorbereitet. Seine Lippen legten sich auf meine und ich blinzelte verwirrt und erschrocken. „Was...?“, blinzelte ich und wich einige Schritte von ihm zurück. „Ich wollte, dass du an etwas anderes denkst und auch wenn es ungeplant ist, ich will das du weißt, dass du nicht allein bist. Ich bin immer für dich da. Ich bin immer für dich da, egal wann, egal wegen was, egal was los ist: Ich bin für dich da.“ „Naruto...“, hauche ich leise und bin überfordert mit der Situation. „Ich...“ Es überfordert mich und weiß nicht weiter. Ich schlucke, versuche Worte zu finden, aber es gelingt mir nicht. „Es... tut mir Leid...“, verschwinde ich aus dem Zimmer und gehe in mein eigenes. Hinter mir verschließe ich die Tür und lehne mich gegen diese. Mit den Fingern gleite ich über meine Lippen und spüre noch immer Narutos Lippen auf meinen. Auf der einen Seite ist es merkwürdig, dass er mich geküsst hat, aber auf der anderen Seite, war es … angenehm. Es war nur eine flüchtige Berührung von ihm aus, aber es war trotzdem schön. Es sind immer diese ungeplanten Dinge, die alles aus dem Konzept werfen, aber vielleicht hat er Recht und ich sollte wieder nach vorn schauen. Vielleicht sollte ich anfangen, die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Vielleicht sollte ich mich auf ihn einlassen und versuchen wieder etwas Freude am Leben und an Weihnachten zu finden. Nach einiger Zeit gehe ich wieder zu Naruto und klopfe erneut an seiner Tür. „Herein“, höre ich seine Stimme leise. „Ich... Wollen wir vielleicht Plätzchen backen?“, frage ich leicht überfordert und sehe ihn an, als ich die Tür geöffnet hatte. „Ich denke, es wäre vielleicht ein guter Einstieg wieder neu anzufangen...“ „Gern“, lächelte er mir entgegen und stand von seinem Bett auf. „Und wegen eben, ich hätte das nicht tun sollen... Aber... ich wollte einfach, dass du an etwas anderes denkst... und...“ Ich unterbrach ihn: „Nein, schon gut. Es ist alles okay. Es war irgendwie auch … gut.“ Auf meinen Lippen bildete sich langsam ein Grinsen, wenn man es als solches bezeichnen konnte. „Aber tu so etwas nicht noch einmal, sonst bilde ich mir noch ein, dass du etwas von mir willst.“ „Nein, dass ist nicht so. Es war nur aus dem Moment heraus.“ Ich lief mit ihm zusammen in die Küche, wo er nach einem Koch- und Backbuch suchte und es auch relativ schnell gefunden hatte. Dann lief zum Kühlschrank und holte einige Zutaten aus diesem und auch aus einem der Küchenschränke holte er noch etwas heraus und suchte nach einigen Rezepten, die in dem Buch standen. „Dann lass uns mal anfangen“, grinste er mir entgegen und krempelte seine Ärmel nach oben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)