Sternengleich von Mukuro-sama (Wenn der Mond heller strahlt) ================================================================================ Kapitel 1: Prinzessin --------------------- Prinzessin Ein schmerzerfüllter Schrei hallte durch die goldene Halle Meduseld, vermischt mit dem Geschrei eines Neugeborenen Babys. Eine junge Frau mit Weißblonden Haaren und warmen Karamellbraunen Augen, hält ihre Tochter glücklich und sanft lächelnd in den Armen. Ihr Mann betrat gerade mit ihrem Sohn das Königliche Gemach. Der ältere Mann mittleren Alters hatte Schulterlange blonde Haare, einen drei Tage Bart und blaugrüne Augen. Der junge der neben ihm stand, zählte ungefähr 10 Sommer und hatte genau wie der Mann neben ihm Schulterlange blonde Haare, aber die Karamellbraunen Augen seiner Mutter, wobei bei ihm noch ein kleiner Grünstich mit drinnen war. „Wir haben eine kleine Prinzessin, Théoden, Théodred.“, sprach die Frau mit einer glockenhellen, aber erschöpften Stimme. „Elvea Daenerys.“, murmelte der König, doch die Königin hörte den Namen. Sternengleich, ging es ihr durch den Kopf und sie lächelte leicht. „Elvea Daenerys.“, wiederholte sie den Namen, den ihr Gemahl nannte etwas lauter. „Er ist wunderschön. Willkommen Elvea Daenerys, Tochter Théodens und Ariél. Schwester Théodreds und Prinzessin von Rohan.“ sagte die Mutter an ihre kleine Tochter gewandt. Anmerkung des Autors: Elvea bedeutet Sternengleich Kapitel 2: Dae -------------- Dae Einige Jahre später Ein kleines Mädchen im Alter von sechs Jahren rennt lachend durch die goldene Halle Meduseld. Ein junger Mann im Alter von sechzehn Jahren war ihr dicht auf den Fersen. Ihr weißblondes hüftlanges Haar war zu einem Kranz geflochten. „Du kriegst mich nicht. Ich bin schneller als du.“, rief sie fröhlich nach hinten zu ihrem Bruder. „Nerys nicht so schnell, sonst fällst du noch hin.“, rief Théodred seiner Schwester leicht lachend zu. Sie war aber auch ein kleiner Wirbelwind. Flink huschte sie durch die Tür und rannte den Weg entlang in Richtung der Stallungen. Hinter sich hörte sie die Schritte ihres Bruders näherkommen, was sie dazu veranlasste so schnell sie konnte zu rennen. Kurz bevor sie bei den Stallungen ankam, wurde sie in die Luft gehoben. Sie schrie leicht erschrocken auf, fing dann aber an zu lachen und schlang ihre Arme um den Hals ihres Bruders. Auch er lachte. Mit ihr auf dem Arm betrat er den Stall. Jedoch ging er nicht wie sonst zu seinem Pferd, sondern ging zielstrebig nach hinten zu einer Box. In dieser Stand ein Pferd, welches der kleinen Nerys den Atem raubte. Es hatte Pechschwarzes Fell, welches leicht in der Sonne leicht blau-lila schimmerte. Die Augen waren seltsamerweise in einem nebligen Grau mit leichten Goldsilber Akzenten. In der Mitte der Stirn war ein Goldsilberner Stern. Nachdem ihr Bruder sie hinuntergelassen hatte, ging sie langsam auf das Pferd zu, welches sie wachsam beobachtete. Den Protest ihres Bruders ignorierte sie. Während sie dem Pferd intensiv in die Augen sah, ging sie auf jenes zu. Es schien, als würde ein unsichtbares Band ihn mit ihr verbinden, was ihr jedoch vollkommen absurd vorkam. Das Pferd schnaubte kurz, senkte dann jedoch seinen Kopf und sie strich ihm über die Nüstern. Sie schlang ihre Arme um den Hals des Pferdes und umarmte ihn. „Wie es scheint, mag er dich. Die anderen hatte er nicht näher als zehn Meter an sich herangelassen. Wenn du möchtest, darfst du ihn behalten.“, ertönte die Stimme ihres Bruders hinter ihr und holte sie wieder ins hier und jetzt. „Wirklich? Ich darf ihn behalten? Er ist so wunderschön und stolz. Ich möchte ihn Dae nennen. Das bedeutet Schatten.“, sprach sie aufgeregt. Ihr Bruder lachte leise über ihren Enthusiasmus und ihrer Freude. „Natürlich darfst du ihn behalten. Du musst nur noch reiten lernen.“, sagte er und sprach, dass an, was sie gerade fragen wollte. Bevor sie jedoch antworten konnte, fügte er noch einen Punkt hinzu, welcher ihr nicht ganz behagte. „Aber zuerst müssen wir Vater und Mutter fragen ob du darfst!“ Mürrisch sah sie ihn an, gab aber dann doch klein bei, weil sie wusste, dass er recht hatte. Also verabschiedete sie sich von Dae und ging mit ihrem Bruder in die Goldene Halle Meduseld zurück. Anmerkung des Autors: Dae bedeutet Schatten Kapitel 3: Erste Versuche ------------------------- Erste Versuche Mit ihrem Bruder zusammen ging sie zu ihren Eltern. Ihre Eltern waren in der großen Halle und sie ging zielstrebig auf eben diese zu, welche in ihre Richtung blickten. „Mutter, Vater, darf ich bitte reiten lernen?“, fragte sie die beiden. „Du bist doch aber noch so Jung Elvea.“, sprach ihre Mutter sanft. „Ich bin doch schon sechs. Außerdem habe ich doch schon ein Pferd. Dae. Ich möchte ihn so gerne reiten. Bitte.“, bat sie. Resignierend sah ihre Mutter sie an, blickte aber zu ihrem Vater, welcher bis jetzt noch kein Wort gesagt hatte. „Nun gut. Du darfst reiten lernen, aber dafür musst du auch endlich mal auf deine Lehrer hören und dich anstrengen deine Aufgaben zu erledigen.“, verhandelte ihr Vater. „Ja. Ich werde auf meine Lehrer hören. Versprochen.“, versprach sie und drehte sich nun zu Théodred um. „Komm schon, ich will zu Dae.“, sagte sie ganz hibbelig und brachte die anderen damit zum Lachen. „Immer mit der Ruhe. Ich komme ja schon.“, sprach Théodred belustigt und schon flitzte seine kleine Schwester davon. Eilig machte er sich auf den Weg um sie einzuholen, als er auch endlich im Stall ankam. Ungeduldig wartete sie vor der Box auf ihren Bruder. Er öffnete die Box und nahm sich das Zaumzeug um das Pferd zu satteln. Als er dies erledigt hatte, führte er es nach draußen. Seine Schwester folgte ihm schnell. „Das Reiten ist anders als andere Sportarten, die du einfach durch ausgiebiges Training erlernen kannst. Du darfst nicht vergessen, dass das Reiten immer eine Symbiose aus dem harmonischen Zusammenspiel von Reiter und Pferd darstellt. Du musst also nicht nur die reine „Technik“ lernen, es ist entscheidend, dass du ein Gefühl für das Tier, seine Bewegungen und euer gemeinsames Zusammenspiel entwickelst. Als Anfänger solltest du dich erstmal im Kreis mit einem herumlaufenden Pferd ganz auf die Bewegungen konzentrieren, diese zu fühlen und lernen, sich diesen anzupassen. Erstmal achten wir sehr darauf, dass du korrekt Sitzt, der für dein späteres reiterliches Können ausschlaggebend ist. Es ist auch wichtig, dass du lernst, den Bewegungen des Pferdes zu folgen, ohne sich festzuhalten, damit du später dem Pferd beim Reiten nicht durch eine verkrampfte Zügelhaltung im Maul Schmerzen zufügst. Außerdem musst du lernen, locker und entspannt alle Bewegungen auszusitzen, wobei du fest und ruhig im Sattel sitzen solltest.“, erklärte Théodred seiner Schwester, welche Aufmerksam zuhörte, ehe sie entschlossen nickte. Er half ihr auf das Pferd, da sie noch zu klein war. Danach erklärte er ihre Haltung und wie sie sitzen musste. „Du solltest gerade auf dem Pferd sitzen, nicht ins Hohlkreuz verfallen oder gar einen Buckel bilden. Nimm die Schultern zurück und lass diese leichtfallen. Die Arme liegen locker am Oberkörper an. Führe deine Hände vor dir über den Sattelzwiesel zusammen. Die Haltung der Unterarme ist dann richtig, wenn diese eine gerade Linie zum Pferdemaul bilden. Sitzt du fest mit beiden Gesäßhälften im Sattel, belasten also beide Gesäßhälften gleichmäßig. So kannst du nicht in der Hüfte zu einer Seite einknicken. Dies ist ein typischer Anfängerfehler, den du von vornherein vermeiden solltest. Die Schenkel liegen locker am Sattelgurt an, der Absatz bildet den tiefsten Punkt. Mit den Fußballen berührst du die Steigbügel und drehst die Zehenspitzen nach innen. Die Handhaltung ist auch sehr wichtig. Die Hände müssen aufrecht nebeneinanderstehen, die Zügel verlaufen zwischen deinen kleinen Fingern und den Ringfingern hindurch über die Handinnenseiten nach oben. Die Daumen liegen fest auf dem Zügel auf, das längere Ende sollte zur linken Seite herunterhängen.“, erzählte Théodred zu Ende und korrigierte hier und da noch die Haltung, da sie diese nicht korrekt ausgeführt hatte. Danach nahm er die Zügel und ging dann auf eine große Ebene Fläche zu. „Nimm zunächst die Zügel locker auf. Die dürfen ruhig etwas durchhängen, so kannst du dem Pferd durch ungewollte, heftige Bewegungen nicht wehtun. Setz dich gerade hin, spann dein Kreuz an und gib einen leichten Schenkeldruck. Es ist wichtig, dass du lernst, im Schritt der Bewegung Richtung Pferdemaul nachzugeben, den Rahmen zu vergrößern, um es nicht in seiner Bewegung einzuschränken oder zu stören. Bevor wir uns in eine höhere Gangart hineinwagen, solltest du zunächst lernen, Wendungen im Schritt zu reiten und ganze Paraden zum Stand auszuführen. Eine Wendung wird nicht durch ein Ziehen am Zügel geritten, du musst vielmehr lernen, dein Pferd um den inneren Schenkel zu biegen und es mit dem äußeren Schenkel um den Inneren herum in die Wendung zu gleiten. Eine ganze Parade ist ein Zusammenspiel von einer tiefen Gewichtshilfe, einem geschlossenen Beinschluss und einer annehmenden Zügelhilfe. Bedenke immer, dass du mit viel Gefühl vorgehen musst, um eine wirklich gute Reiterin zu werden.“, endete er. Elvea nickte mit dem Kopf, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte was er ihr erklärt hatte. Somit machte sie mit Hilfe ihres Bruders ihre ersten Versuche im Thema reiten. Doch dies war nicht so einfach wie sie sich vorgestellt hatte, aber sie gab nicht auf. Es wurde langsam dunkel und zusammen gingen sie in den Stall, sattelten Dae ab und gingen zurück in die goldene Halle um zu Abend zu essen. Währenddessen erzählte Elvea ihren Eltern aufgeregt von ihren ersten Versuchen im Reiten und den Erklärungen ihres Bruders, was ihm anerkennende Blicke einbrachte. Es wurde ein gemütlicher Abend, ehe Elvea auch schon zu Bett musste. Kapitel 4: Tanze im Takt des Windes ----------------------------------- Tanze im Takt des Windes Sechzehn Jahre später Elveas Sicht Hier stehe ich nun, auf der großen weitläufigen Fläche, umgeben von Gras und vereinzelten Bäumen. Dae steht etwas weiter entfernt und grast friedlich. Wind wirbelt meine Knielangen, hellblonden, fast weißen Haare auf. Ich blicke neugierig mit meinen Grünblauen Augen in die Ferne, wo die Blätter im Wind tanzen. Glücklich lachend drehe ich mich im Kreis als würde mich nichts erschüttern können, doch tief in meinem Inneren weiß ich, das mir etwas Schlimmes bevorsteht. Etwas, dass mir Angst einjagt, was ich aber Versuche von mir zu schieben. Mein Herz schmerzt aufgrund des Zustandes meines Vaters. Hilflos, dass ist es was ich fühle, wenn ich in seine Augen blicke, welche die gleiche Farbe wie meine Haben und doch von einem Milchig-weißen Schleier bedeckt sind. Verzweifelt muss ich mit ansehen wie mein Bruder schlachten kämpft und ich um sein Leben bangen muss, da ich nicht mehr mit ihm reiten kann, weil Éomer mich beobachtet. Weit entfernt ist der Gedanke an meine Mutter, welche uns vor einigen Jahren verlassen hat. Ich trauere um das Land, welches Hilflos mit ansehen muss, wie ihr König immer mehr unter Sarumans Einfluss steht. Tief atme ich durch und es kommt mir so vor, als würde der Wind ein Lied mit sich tragen, aus einer mir längst vergessenen Zeit. Erinnerungen werden wieder hervorgeholt und wie von Geisterhand, bewegt sich mein Körper von selbst, mit einem Schwert in der Hand. Schritt um Schritt führe ich eine Abfolge von einem Tanz durch und wiege mich im Takt des Windes. Ein Gefühl der Geborgenheit breitet sich in mir aus, erfüllt meinen Körper, schenkt mir Hoffnung, welche ich längst verloren habe. Ich bemerke nicht wie Vögel mich umkreisen und ihr Lied trillern, oder die Blätter wie ein Sturm mich umgeben, jeden einzelnen Schritt meinerseits mit mir Tanzen. Rehe und Hirsche treten aus dem Wald, beobachten mich und kommen näher. In schneller Abfolge mache ich einen Schritt links, drehe mich einmal schnell im Kreis und einen Randschlag ohne Hände. Als ich wieder mit meinen Füßen den Boden berühre, mache ich einen Vorwärtssalto und rolle mich gleich danach ab, kurz nachdem meine Füße den Boden berührt haben. Ich mache einen Handstand und trete nach einem Unsichtbaren Gegner, rolle mich ab und lasse mein Schwert durch die Luft zischen, als würde es sie Zerschneiden. Immer weiter verfolge ich meinen Tanz, ohne auch nur außer Atem zu sein, oder zu stocken. Flüssig ist mein Bewegungsablauf, ehe ich irgendwann einfach stehen bleibe und die Augen öffne. Es schien, als würde ich wieder zur Besinnung kommen, von einer Macht, die mich Kontrollierte, mir aber wohlgesonnen war. Tief in mir spüre ich, dass es meine Mutter war, so albern sich dies auch anhört, oder so unmöglich dies auch scheint, aber mein Herz sagt mir, dass es die Wahrheit ist. Schnell stecke ich mein Schwert wieder zurück in die Scheide und laufe geschwind zu Dae. Die Tiere, die eben noch bei mir waren, sind wieder verschwunden. Eilig galoppiere ich wieder zurück nach Edoras. Als ich vor dem Stall halte, springe ich von Dae ab und übergebe ihn einen Stallburschen. Etwas in mir, treibt mich dazu an, schnell in die Gemächer meines Bruders zu gehen. Ich spüre, dass es ihm schlecht geht. Angst kriecht in meine Glieder und vereinnahmt mein Denken. Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen und auch die Sorge macht sich nun in mir breit. Immer habe ich es gespürt, wenn es meinem Bruder nicht gut geht, doch dieses Gefühl ist tausendmal schlimmer, als alles was ich jemals davor gespürt habe. Die Tür steht offen und ein Diener betritt eilig mit einer Schüssel das Zimmer, ehe er es wieder verlässt. Ich trete in das Zimmer ein, auf alles gefasst, doch was ich sehe lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Bleich blicke ich in das Aschfahle Gesicht meines Bruders. Nichts hätte mich jemals darauf einstellen können. Zittrig gehe ich näher heran und schlage die Decke beiseite. Die Wunde treibt mir die Tränen in die Augen und ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten. Wie Pudding knicken sie einfach Weg und ich falle auf die Knie. Schluchzer schütteln meinen Körper, während ich fast Krampfartig die Hand meines Bruders halte, in der Hoffnung er würde die Augen öffnen. Doch nichts passiert. Ich weiß nicht wie lange ich schon an seiner Seite bin, als Éomer das Zimmer betritt und auch mich zukommt. Sanft zieht er mich Weg. Ich versuche mich zu wehren, doch ich bin zu schwach, kann keine Kraft mehr aufbringen. Er schüttelt mich durch, bis ich wieder zur Besinnung komme. Es war seine Schuld, schießt es mir durch den Kopf. Hätte er mich mitgehen lassen, wäre das alles nicht passiert. Wütend reiße ich mich los und schreie ihn an: „Es ist alles deine Schuld. Hättest du mich mitgehe lassen, wäre das alles nicht passiert. Es ist deine Schuld, dein Schuld.“, zum Ende hin werde ich leiser und die letzten Worte kommen nur noch schluchzend aus mir heraus. Kraftlos sacke ich auf den Boden, ziehe meine Beine an und umschlinge diese mit meinen Armen, ehe ich mich hin und her schaukle. Warme Hände umschließen mein Gesicht und ich sehe in die braunen Augen von Éomer. „Du hättest nichts daran ändern können Elvea. Vermutlich wärst du vielleicht sogar tot und nicht wie dein Bruder noch knapp am Leben, auch wenn es schlecht um ihn steht.“, dass es nicht seine Schuld war, sagte er nicht. Er wusste, dass ich es nicht so meinte, auch wenn es mir jetzt noch nicht ganz klar war. Kurz sehe ich ihn an, ehe ich einen Entschluss fasse. „Ich werde nach Lothlórien reisen und nach Hilfe fragen. Es wird ihn niemand hier helfen können, also brauchen wir Elbische Heilkunde.“, sagte ich leise aber fest an Éomer gewandt. Dieser wollte widersprechen, lies es aber, als er meinen Blick sah und nickte nur. Also stand ich auf und machte mich reisefertig. Ich würde noch heute abreisen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)