Roger's Daughters von TheSunshine ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- An einen Baum gelehnt beobachtete sie die Kinder, die im Garten wild herumrannten. Dank den vor der Brust verschränkten Armen und der ausdruckslosen Miene konnte man leicht den Eindruck bekommen, die Kinder interessieren sie nicht, doch ihre dunkeln Augen strahlen Wärme und Liebe aus. Das braune Haar, welches ihr fast bis zur Taille reichte und wovon ein Teil zu einem hohen Dutt zusammengebunden war, wurde von einem sanften Wind erfasst. Sie blickte hinauf zum Himmel, wo dunkele Wolken aufzogen, als eine blonde Frau aus dem Haus trat und die Kinder zu sich rief. „Ray?“ Die Braunhaarige wandte den Blick vom Himmel ab und lächelte die Blondine, die ihr nun winkte, leicht zu. „Komm rein! Es regnet sicher gleich!“ Die Angesprochene – Ray – stieß sich vom Baum ab und ging gemächlich auf das einladende, heimelige Häuschen zu. „Hallo, Em“, sagte sie sanft, als sie durch die offene Terrassentür in die Küche eintrat. Die beiden Kinder, ein Junge und ein Mädchen, schauten sie mit großen Augen an. Das schwarzhaarige Mädchen quiekte auf und sprang von ihrem Stuhl auf Ray zu. „Tante Ray!“, rief sie fröhlich und warf sich der Braunhaarigen in die Arme. Der blonde Junge blieb auf seinem Stuhl sitzen, winkte aber so heftig, dass er fast herunterfiel. „Hallo, Rouge, hey, Sabo!“, sagte Ray und strubbelte dem Mädchen durchs Haar. Em, die offensichtliche Mutter der beiden, da sie alle die gleichen Augen und Sabo auch ihre Haarfarbe geerbt hatte, lächelte. „Was führt dich her, Ray?“, fragte sie in freundlichem Ton, doch ihr Blick war misstrauisch. Ray tauchte nicht ohne Grund auf dieser kleinen Insel nahe des Sabaody Archipels auf. Ray nickte Em zu. „Kinder, ihr habt doch, seit ich weg damals los bin, ganz viel gemalt. Holt ihr mir alle, alle Bilder her?“, fragte Ray in sanfter Stimme und die beiden Kinder stürmten sofort los. Ohne viel Herumgerede wandte sich Ray an Em: „Die Marine hat von dir und den Kindern erfahren. Wenn sie herausfinden, wo ihr seid, wird es eine Hetzjagd geben.“ Kalt und ohne Vorwarnung trafen diese Worte die junge Mutter mitten ins Herz. „W...was? Aber...wie?“ Ray zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Aber ihr seid hier nicht sicher, vor allem du nicht. Die Kinder kennt niemand, aber dich kennen fast alle, die schon mal auf der Grandline unterwegs waren...“ Em schüttelte den Kopf. „Aber Ace ist tot, was sollte die Marine den von uns wollen?“ Wieder zuckte Ray teilnahmslos mit den Schultern. „Die Blutlinie soll ausgerottet werden. Ich war letztes Jahr auf Marine Ford dabei...die Marine hat mit Ace Tod ihren Standpunkt gefestigt. Zwar hat Whitebeards Bestätigung, dass das One Piece existiert, auch den Piraten wieder Hoffnung gegeben, aber diese wurde gleich wieder mit Ace Tod zerstört. Wenn jetzt rauskommt, dass Ace Kinder hatte, verliert die Marine wieder an Standfestigkeit.“ Em schüttelte abermals den Kopf, doch Ray fuhr gnadenlos fort. „Momentan sind Sabo und Rouge nicht mehr als Gerüchte von Menschen, die wussten, dass Ace und du euch sehr nahe standen. Aber wenn dich hier irgendjemand mit den Kindern entdeckt, dauert er nicht mehr lange, bis die Marine hier auftaucht. Immerhin sind auf deinen Kopf immer noch 89. Mio. Berry ausgesetzt.“ Ray lehnte sich an den Tresen und nickte Em zu, um ihr zu zeigen, dass sie fertig war. „Und was schlägst du vor, Ray? Soll ich mit den Kindern hier weg? Vielleicht in den East Blue nach Dawn?“, fragte sie nach einigen Augenblicken, in denen sie die Worte ihrer Freundin erst einmal verdauen musste. Ray schnaubte. „Klar, auf der Insel auf der Ace aufgewachsen ist, werden sie ganz sicher als letztes suchen“, sagte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme. „Sie werden die Kinder finden, wenn sie dich finden...“ Ray schaute die junge Mutter vielsagend an. Diese erwiderte den Blick irritiert. Doch je länger sich die beiden Frauen anschauten, umso größer wurden Ems Augen. „Nein....nein, Ray! Du erwartest von mir, ich soll meine Kinder verlassen?“ Ray nickte. „Ja-“ „Nein!“, unterbrach Em sie. „Wo sollen sie den bleiben und wo soll ich hin? Sie sind noch nicht einmal vier Jahre alt, alleine überleben sie nicht!“ Ray verdrehte die Augen. „Für wie grausam hältst du mich? Mein alter Herr hat sich bereit erklärt, die beiden aufzunehmen. Und du kommst wieder auf mein Schiff.“, erklärte Ray. Natürlich war sie nicht ohne Plan hergekommen. Eine Mutter von ihren Kindern zu trennen, war zwar in der Tat grausam, aber Em wusste, wer Rays Vater war und auch, dass dieser auf ihre Kinder aufpassen würde. In diesem Moment stürmten die Zwillinge mit einem Stapel bemalter Blätter herein. „Denk drüber nach!“, befahl Ray, ehe sie sich den Kindern zuwandte. ~~ Draußen hatte die Abenddämmerung eingesetzt und es regnete und stürmte nun schon seit einigen Stunden, als Em das kleine Wohnzimmer betrat und Ray mit den Zwillingen auf dem Boden entdeckte. „Sabo, Rouge? Würde es euch gefallen eine zeitlang bei Rays Papa zu bleiben?“, fragte sie leise und Ray lächelte zufrieden. Sie hatte zwar vorher gewusst, dass Em zustimmen würde, doch eine Restwahrscheinlichkeit war geblieben, dass Em ihren eigenen Weg gehen würde. Sabo schaute seine Mutter mit großen Augen an. „Opa Rayleigh?“, fragte er, während seine Schwester begeistert rief: „Auf dem Sabaody Archipel?“ Em wollte gerade bejahen, als Ray den Kopf schüttelte. „Er ist auf Rusukaina und trainiert da mit eurem Onkel.“ „Onkel?“, fragten die Kinder unisono, während Em erblasst „Rusukaina?“, fragte. Ray grinste breit. „Der Bruder eures Papas, Onkel Ruffy! Und ja, Rusukaina...im Calm Belt.“ Rays Lächeln wurde etwas gemein und sie stand auf. „Packt eure wichtigsten Sachen ein. Morgen früh bei Sonnenaufgang geht es los, mein Schiff wartet unten am Hafen.“ Kapitel 1: Willkommen auf der Bloody Mary ----------------------------------------- „Jetzt reicht es aber! Du hast nun ein halbes Jahr zugeschaut, wie der alte Sack sich um deine Kinder kümmert und sie leben noch!“, sagte Ray gelangweilt und schaute ihren Smutje an. Em funkelte sie hingegen böse an. „Entschuldige, dass ich meine Kinder keinem Wildfremden überlassen wollte. Jetzt....jetzt bin ich aber bereit!“ Ray verdrehte die Augen, sagte aber nichts. Sie hatte Em fast sechs Monate lang erlaubt, bei Rayleigh und ihren Kindern zu bleiben, um sicher zu stellen, dass der alte Mann mit den Kindern klar kam und die Kinder ihn auch mochten. Und die Zwillinge mochten Rayleigh nicht nur, sie vergötterten ihn als den Opa, den sie nie gehabt hatten. Und Ruffy liebten sie auch, immerhin war er bis auf Ray und ihre Mutter der einzige, der ihnen von ihrem Vater erzählen konnte. Und das tat er auch. Seit Sabo und Rouge vor sechs Monaten mit ihrer Mutter aufgetaucht waren, wurde Ruffy von Tag zu Tag der, der er vor Ace' Tod gewesen war. Ray vermutete, dass es Ruffy ungemein erleichtert hatte, dass noch etwas von Ace da war, nämlich seine Kinder. Nun, da Rayeigh mit den Kindern zurück zum Sabaody Archipel reisen wollte, konnte Em nicht länger bei ihnen bleiben. Solange sie auf dieser verlassenen Insel im Calm Belt gewesen waren, war keine Gefahr von der Marine ausgegangen, doch auf dem Sabaody Archipel konnten Mutter und Kinder nicht gemeinsam bleiben. „Du hast dich verabschiedet, also komm jetzt“, sagte Ray und wandte sich zu der schwarzen Kogge um, deren Cremefarbene Segel aufgebläht auf die Abfahrt warteten. Sie zog Em, die immer noch zu ihren Kindern blickte, etwas unsanft zu einem Ruderboot und schob sie hinein. Mithilfe ihrer Gewitterfrucht erschaffte sie einige kleine aber kräftige Wellen, die sie zum Schiff trieben. Die Bloody Mary knarrte bedrohlich, als Em als erste die Strickleiter hinaufkletterte und von einem blauhaarigen Mädchen mit einer Clownsnase an Bord gezogen wurde. „Willkommen zurück auf der Bloody Mary, Miss Em!“, sagte das clownsnasige Mädchen. „Geh bloß nicht zu nett mit ihr um, Pillow, sie war schon lange vor die Piratin und eine Miss war sie nie!“, sagte Ray, während sie sich mit geübter Leichtigkeit über die Reling schwang. „Aye, Käpt'n“, sagte Pillow und salutierte, ehe sie mit Schwung auf dem Boden landete. Über ihr hockte ein rothaariges Mädchen und drückte sie fest auf den Boden. „Gib's zu, du hast ihn gegessen!“, warf die Rothaarige der Blauhaarigen wütend vor. Überrascht blickte Em zu Ray, die die Szene gar nicht beachtete, sondern auf's Meer hinausblickte.“Lichtet den Anker und nehmt Kurs auf das Sabaody Archipel!“, rief sie laut und die gesamte Crew, die hauptsächlich auf Frauen und eher wenig Männern bestand, folgte augenblicklich dem Befehl. Alle, bis auf die auf dem Boden liegenden Mädchen, die sich gegenseitig anschrien. Ray ging um die beiden herum zu einer Luke, die unter Deck führte. „Komm, Em, ich zeig dir deinen Arbeitsplatz.“ „Und was ist mit denen?“, fragte Em, während sie Ray zögerlich folgte. Vor fünf Jahren hatte sie dieses Schiff verlassen und nun kannte sie nicht einmal die Hälfte der Besatzung, genau wie sie die beiden Mädchen nicht kannte. „Pillow und Liv? Keine Sorge, die streiten sich immer. Wenn es nicht gerade um einen verschwundenen Kuchen geht, dann um die Höhe ihrer Kopfgelder.“ Em seufzte. „Wann ist das hier denn so ein Kindergarten geworden?“, fragte sie, ehe sie einem Crewmitglied winkte, welches sie aus ihrer Zeit auf der Bloody Mary kannte. „Seit dem du weg bist und ich keine Lust habe, andauernd herumzubrüllen“, kam die sachliche Antwort begleitet von einem Schulterzucken, ehe Rays Dutt in der Luke verschwand. ~~ „Wegen dir konnte ich mich jetzt nicht bei Miss Em vorstellen!“, grummelte der Rotschopf und band sich zeitgleich einen neuen Zopf. Pillow verdrehte die Augen und richtete ihre Mütze. „Du hast mich angefallen, als war es deine Schuld. Und außerdem hab ich deinen Kuchen nicht gegessen!“ „Das war ich!“, sagte eine ruhige Stimme aus dem Schatten. Liv und Pillow drehten sich um und wurden beide blass um die Nasenspitzen. „Ach, Roma...äh...keine Sorge, ich wollte den eh nicht mehr essen. Du weißt ja, ich mag es mich mit Pillowchen rumzuschlagen!“, sagte Liv und zog Pillow an sich ran. Diese nickte so heftig mit dem Kopf, dass ihre rote Clownsnase ins Rutschen geriet. „Genau, wenn nicht der Kuchen, hätten wir einen anderen Grund zu, Streiten gefunden.“ Roma nickte. „Gut.“ Die Schwarzhaarige wandte sich um und ging zur Luke, in der Ray und Em verschwunden waren. Auf ihrem Rücken halb verdeckt von dem weit ausgeschnittenen Top konnte man ein Tattoo erkennen: ein violetter Totenschädel auf ebenfalls violetten, gekreuzten Knochen mit einem gigantischen Schnurrbart. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass der Käpt'n diese...Frau hier einfach so rumlaufen lässt“, murmelte Liv leise, nachdem Roma in der Luke verschwunden war. Pillow schüttelte den Kopf.“Das Ray sie sogar zu ihrer Vertretung ernannt hat...nur weil sie Rays Leben im Marine Ford gerettet hat...dabei bin ich schon länger auf dem Schiff!“ Die Clownsnasige verschränkte Arme und Beine schmollend und blickte finster die Luke an. ~~ „Roma!“ rief Em fröhlich aus, als die ehemalige Whitebeard-Piratin das Krankenzimmer betrat, und warf sich der großen Frau in die Arme. „Wie kommst du hier her?“ „Ray“, gab Roma als einzige Erklärung ab und Ray kicherte. „Roma hat mein Leben gerettet, als gehört sie jetzt zu uns“, kam die nicht unbedingt ausführlichere Erklärung von Ray. Em schnaubte. „Ein Glück hast du diese farbenprächtigen Chaoten aufs Schiff gelassen, sonst würden hier in drei Wochen vielleicht drei Worte gewechselt!“, lachte sie dann. Rays Mundwinkel hoben sich etwas, eine Andeutung eines Lächelns, ehe sie sagt: „Jetzt da du da bist, kann ich Liv und Pillow ja wieder rauswerfen.“ Em schüttelte den Kopf. „Bloß nicht, ich bleibe nicht ewig, und sie schienen mir vorhin recht amüsant.“ Roma nickte. „Sind sie:“, stimmte sie zu, während sie sich ihr schwarzes Top auszog. Darunter kam ein ebenso schwarzes Bikinioberteil zum Vorschein und eine blutiger Verband. Em sprang auf. „Was ist passiert?“, fragte sie und schaltet sofort auf Arzt-Modus um: Sie schob Roma zum Bett und löste fachmännisch den blutigen Verband. „Seekönig.“ Em seufzte, während sie begann die Wunde zu untersuchen. An diese Wortkargheit müsste sie sich erst wieder gewöhnen, immerhin sprach Ray ein wenig mehr, auch wenn das meiste nur sarkastische Bemerkungen waren. Roma zuckte nicht einmal zusammen, als Em die Wunde desinfizierte und einen neuen Verband drauf machte. Kaum das sie fertig war, wurde die Tür zum Krankenzimmer aufgerissen und Liv und Pillow kamen mit blutenden Nasen herein. „Hilf uns, Miss Doc!“, riefen sie ihm Chor und Ray grinste leicht. „Miss Doc?“, fragte Em irritiert und zog die beiden auf eine Liege. „Bist halt eine Miss“, erklärte Liv. „Und unser Doc!“ Em seufzte, während Ray ein kurzes Lachen von sich gab. „Na dann, willkommen auf der Bloody Mary, Miss Doc!“, sagte der Kapitän der Roger's Daughters und verließ das Behandlungszimmer. Das konnte ja noch heiter werden... Kapitel 2: Ankunft auf dem Sabaody Archipel ------------------------------------------- Ray saß in ihrer Kajüte und brütete über einigen Karten. Sie würden bald das Sabaody Archipel erreichen und eine Unruhe machte sich innerhalb der Crew breit. Die Roger's Daughters waren allesamt junge Leute, stark, aber mit wenig Erfahrung in Sachen Kampf und Piraterie. Die meisten waren auf friedlichen Inseln im East Blue aufgewachsen und waren erst vor ein oder zwei Jahren auf Rays Schiff gelandet. Mit Em bestand ihre Mannschaft jetzt aus sechzehn Personen. Vierzehn junge Frauen und nur zwei Männern. Ray kicherte leise, ehe sie de Kopf schüttelte. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir die neue Welt überleben werden“, sagte sie leise und auf einem Sessel in der Ecke rührte sich Roma. „Meinst du?“ Die Brünette nickte. „Ro, die meisten hier sind nicht mal zwanzig...ich meine, wir beide sind die Ältesten und ich bin erst vierundzwanzig...“ Wieder schüttelte sie den Kopf. Der Dutt, zu dem sie ein Teil ihrer Haare zusammengefasst hatte, hatte sich schon vor einigen Stunden komplett aufgelöst. „Außerdem sind du, Pillow, Liv und Em neben mir die einzigen, die schon mal richtig gekämpft haben...“ Ray hielt inne und lachte wieder. „Wie haben wir eigentlich die Grandline überlebt?“ Sie würde nicht behaupten, dass ihre Mannschaft schwach war, aber unerfahren. Sie waren alle im friedlichen East Blue aufgewachsen und erst Ray und damals auch Em hatten ihr Leben aufgewirbelt. „Wir sind eine größtenteils weibliche, vor Charme sprühende Crew und blenden alle mit unserer adretten Schönheit“, gab Roma zu bedenken, was Ray wieder zum Lachen brachte. „Was für ein Quatsch! Bis auf Em, dich, Liv, Pillow und mich, ist auf den Rest kaum ein Kopfgeld ausgesetzt...ich würde sagen, wir sind Blender. Wir halten uns aus allem raus und bleiben unauffällig...“ Ray nickte. Das waren sie tatsächlich: Unauffällig. Ihr Kopfgeld war nur wegen dem Kampf auf Marine Ford so gestiegen, wo sie an Romas Seite mit den Whitebeard – Piraten gekämpft hatte, während der Rest der Crew in Water Seven gewesen war. „Vielleicht ist der Name auch nur irreführend...“, gab Roma zu bedenken, die heute richtig in Plauderlaune zu sein schien. „Roger's Daughters? Ist doch verständlich oder nicht?“, fragte Ray und streckte sie so, dass ihre Schultern laut knackten. „Bis auf dich, Liv und Pillow hat hier keiner was mit den Mitgliedern der Roger – Piratenbande zu tun.“ Ray grinste leicht. „Em ist die Mutter von Gold Rogers Enkeln und du bist Erbe von Whitebeard. Reicht doch aus, um uns Roger's Daughters zu nennen.“, sagte die Kapitänin und stand auf. „Ich denke, wir werden es überleben und noch ganz groß rauskommen. Vielleicht werde ich nicht der König der Piraten, aber ich werde dafür sorgen, dass niemand die Namen Gol D. Roger und Silvers Rayleigh vergisst!“, sagte sie plötzlich sehr energisch und trat gegen den massiven Schreibtisch, dann zeigte sie auf Roma. „Und du wirst dafür Sorgen, dass der Name Edward Newgate nicht vergessen wird!“ „Aye, Käpt'n“, sagte die Schwarzhaarige nickend. ~~ Oben an herrschte Aufregung, da das Sabaody Archipel in Sicht gekommen waren. „Glaubst du, wir werden den dunklen König wirklich treffen“, fragte Pillow aufgeregt und blickte von ihrer erhöhten Position im Krähennest aus auf die riesigen Yalkiman-Mangroven. Liv neben ihr nickte. „Hoffe ich doch. Ich würde Gold Rogers rechte Hand gerne mal kennenlernen.“ „Glaubst du, wir werden auf der Fischmenschen – Insel Meerjungfrauen sehen?“ „Sicher.“ „Und sprechende Fische?“ „Vielleicht.“ „Und werden wir das Fischmenschen- Karate aus nächster Nähe sehen?“ „Mensch, Pillow! Hör auf so viele Fragen zu stellen und warte erst einmal ab!“, fauchte die Rothaarige genervt und die Navigatorin ging in die Hocke und lehnte ihre Stirn an das Geländer. „Glaubst du, ich werde in der neuen Welt endlich meinen Vater treffen?“, fragte sie dann leise und blickte sehnsüchtig am Sabaody Archipel vorbei in Richtung der Red Line Liv nickte. „Das hoffe ich. Denn wenn du deinen findest, werde ich meinen ganz sicher auch wiedersehen!“, sagte sie hoffnungsvoll. „Käpt'n an Deck, alle Mann antreten!“, rief Key, einer der zwei Männer an Bord, von unten und schob sich die Sonnenbrille, die er immer trug, von der Stirn zurück auf die Nase. Anstatt den Mast hinunter zu klettern, schnappten sich die beiden jungen Frauen je ein loses Seil und rutschten daran herunter. Ray, die auf einem großen Fass stand, um das sich alle herum versammelt hatten, begann gerade zu reden, als die beiden auf dem Deck landeten.„Meine Damen, Key, Vivre. In nicht einmal einer Stunde werden wir das Sabaody Archipel erreichen. Mein Vater hat zugesagt, unser Schiff zu ummanteln. Das wird ein paar Tage dauern, also macht währenddessen was ihr wollt.“ Ray setzte ein breites Grinsen auf. „Und danach...erobern wir die neue Welt.“ Sie verbeugte sich und die Crew um sie herum jubelte. Em klatschte neben Roma in die Hände und kicherte. „Warum habe ich das Gefühl, dass es nicht unbedingt ruhige Tage werden?“ Roma lächelte. „Weil wir mit Ray reisen.“ ~~ Tatsächlich legte die Bloody Mary nicht einmal eine Stunde später an einem Grove im gesetzlosen Gebiet des Sabaody Archipels an und die Crew verstreute sich über das gesamte Archipel, kaum, dass sie das Schiff verlassen hatten. Einzig die Schiffsbauern Lynett und Annette blieben beim Schiff, um auf Rayleigh zu warten. Ray, Em und Roma machten sich gefolgt von Liv und Pillow auf den Weg zum 13. Grove. „Wo gehen wir hin?“, fragte Liv neugierig, während sie und Pillow tunlichst Romas Blick mieden. „Zu Shakuyak. Ihr gehört auf Grove 13 eine Bar“, erklärte Em freundlich. Die beiden Mädchen schienen nicht so recht zum Rest der Mannschaft zu gehören. Ebenso wenig wie Roma oder Ray, obwohl diese der Kapitän war. Kein Wunder also, dass die Rot- und die Blauhaarige der Kapitänin und ihrem Vize hinterher liefen wie Hündchen, auch wenn sie offensichtlich Angst vor Roma hatten. „Und was wollen wir da?“, fragte Pillow etwas enttäuscht. Sie hatte ein bisschen mehr von ihrem Kapitän erwartet, als in einer Bar rumzusitzen, bis ihr Schiff fertig war. „Ihr, Kinder, geht spielen“, sagte Roma und Ray fügte hinzu: „Wir, Erwachsenen, spielen für das „Bitte vollmachen“-Spiel.“ Liv schaute etwas verständnislos, während Pillow aufstöhnte. „Können wir uns dann auf dem Marine Stützpunkt umschauen?“, fragte sie dann hoffnungsvoll. Em schaltete sofort auf Mama-Modus um. „Aber macht nichts kaputt und lasst euch ja nicht erwischen!“ Liv und Pillow grinsten breit. „Niemals!“, versprachen sie unisono und liefen davon. „Schön gelöst und jetzt lasst uns besaufen. Ich, weil ich in der neuen Welt sicher nicht dazu kommen werde, und Em, weil sie seit fünf Jahren nicht mehr betrunken war!“, rief Ray und setzte sich wieder in Bewegung. „Und ich?“, fragte Roma hinter ihr. Ray grinste. „Einfach weil du es kannst!“, entschied die Braunhaarige dann. Kapitel 3: Gewitterwolken über dem Sabaody Archipel --------------------------------------------------- Ray kicherte und kniff kurz die Augen zusammen. Die Bar schwankte leicht in ihrem Blickfeld, also hatte sie ihr Ziel erreicht. Doch sie war nicht die einzige, die betrunken war: Die sonst so korrekte Mutter zweier kleinen Kinder stand schwankend auf dem Tresen und erzählte gerade allen von Gold Rogers Hinrichtung und seinen letzten Worten, obwohl sie gar nicht dabei gewesen war. Und die sonst recht wortkarge Roma redete seit fast einer Stunde äußerst angeregt und nicht sonderlich deutlich mit einer leeren Flasche Rum. „Soll ich euch noch was bringe?“, fragte Shakuyak äußerst freundlich. Sie freute sich sehr über die trinkfreudige Kundschaft. Ray grinste leicht. „Deswegen sind wir hier!“, brachte Ray langsam, aber ohne ein Lallen hervor. Shakuyak lachte auf und brachte noch zwei Flaschen Rum. „Falls jetzt etwas passiert, werdet ihr als die betrunkensten Piratenbräute der Grandline beka-“ „ 'Ihr wollt meinen Schatz? Den könnt ihr haben, sucht ihn doch! Irgendwo habe ich den größten Schatz der Welt versteckt!' Doch bevor Gold Roger mehr Hinweise geben konnte, wurde er hingerichtet. Verfluchte Marine!“, unterbrach Em mit ihrer Erzählung die Barbesitzerin. Alle in der mittlerweile gefüllten Bar hoben ihre Gläser und stimmten Em mit einem lautstarken „Verfluchte Marine!“ zu. Ray kicherte. „Selbst wenn wir nur als betrunkene Piratenbräute bekannte würden...wir würde bekannt. Und das ist für viele auf dem Schiff wichtiger als das eigentliche Piratendasein.“ Gerade als Ray ihr Glas Rum in einem Zug leerte, stürmten Key und Vivre, die Quotenmänner auf der Bloody Mary herein. „Käpt'n!“, japste Key außer Atmen und stützte die Hände an den Knien ab, während Vivre nach Luft schnappte wie ein Fisch auf dem Trockenen. „Liv und Pillow wurden von der Marine geschnappt.“ „Sie sollen hingerichtet werden!“, fügte Vivre außer Atem hinzu. Ray schaute die beiden einen Moment lang nachdenklich an, während das Gesagt langsam ihren Kopf erreichte und Sinn ergab. Und dann begann sie laut zu lachen. Key und Vivre schauten sich irritiert an, während Ray schwankend aufstand und Em unsanft vom Tresen runter zog. Diese stolperte und fiel Roma auf den Schoß. Die Schwarzhaarige schaute verwirrt von ihrem Gesprächspartner – der Flasche – auf und fragend in Rays Richtung. „Wir müssen unsere Crew vor der Dezimierung retten!“, sagte dieses laut und verbeugte sich immer noch schwankend in Shakuyaks Richtung. „Stell unser Saufgelage doch bitte meinem Vater in Rechnung“, sagte sie lächelnd und Shakuyak nickte. „Klar.“ Roma stellte die verwirrte Em auf den Boden und folgte Ray zur Tür hinaus. An der Tür blieb Ray nochmal stehen. Während sie von Vivre ihr überlanges Schwert, welches er ihr gebracht hatte entgegennahm, sagte sie lachend: „Jetzt werden wir doch noch als betrunkene Piratenbräute bekannt!“ ~~ ~ Einige Stunden zuvor ~ „Ich bin ja auch dafür, die Marine ein wenig aufzuscheuchen, aber direkt auf ihrem Gelände?“, flüsterte Liv leise und beugte sich etwas an Pillow vorbei, um an der Kiste vorbei zu schauen, hinter welcher sie sich versteckten. Pillow grinste. „Ach, komm. Wir müssen unseren Freunden von der Marine doch zeigen, wie leicht Gesindel wie wir einer sind, in ein abgeriegeltes Gelände kommt“, grinste Pillow und lief dann los, um sich hinter einer Kiste zu versteckten, die näher am Hauptgebäude lag. Liv folgte ihr kurz darauf. „Ach, und was willst du machen? Hier alles in die Luft jagen?“, zischte sie leise. „Das wäre eine Option“, gab die Clownsnasige zu bedenken, „aber wir haben ja nicht einmal unsere Waffen dabei...“ Liv funkelte Pillow an. „Wie wäre es mit einem Kunstwerk?“ „Kunstwerk, wie stellst du dir das vor?“ Pillow lächelte und deutete auf einige Farbeimer, die neben einer angelehnten Tür standen. Sie waren wohl zur Renovierungszwecken dort hingestellt worden, da die Wand daneben schon zur Hälfte gestrichen war. „Wie wäre es mit unserem Jolly Roger?“, fragte die Blauhaarige unschuldig und blickte sich schon nach einer geeigneten Stelle um. Liv verdrehte die Augen und murmelte etwas, das wie „kindisch“ klang. Pillow ignorierte sie einfach und deutete auf eine dunkelte Wand. „Dort wird sich die helle Farbe gut machen.“ Anderthalb unbemerkte Stunden später war das Werk vollbracht: Ein weißer, breit grinsender Totenschädel auf gekreuzten Knochen und drum herum etwas, dass aussah wie schwarze Schatten oder schwarzes Feuer. Selbst mit weißer und schwarzer Farbe besprenkelt standen Liv und Pillow stolz vor ihrem Meisterwerk, als sich ein bedrohlicher, gigantischer Schatten auf sie legte. „So, so, ihr beide gehört also zu den Roger's Daughters?“, fragte ein tiefer Bariton hinter ihnen. Pillow nickte, den Blick immer noch auf den Jolly Roger ihrer Mannschaft an der Wand des Marinestützpunktes geheftet. „Ja, ist uns gut gelungen was?“ Liv drehte sich mit großen Augen um und blickte direkt gegen die Beine eines riesigen, fast sieben Meter großen Mannes. Bartholomäus Kuma?! Sie dachte alle Pacifistas waren beim Kampf auf dem Marineford zerstört worden. Neben ihm stand ein großer (aber nicht annähernd so groß wie Kuma) Mann mit einem Marinemantel, der ihm nur über de Schultern hing. Liv hatte sich schon immer gefragt, wie diese Marinemäntel befestigt waren: Sie hingen lässig über den Schultern der höher gestellten Marines und rutschten selbst bei einem Kampf nie herunter. Doch darüber konnte sie jetzt nicht nachdenken, denn der Pacifista-Kuma blickte bedrohlich auf sie herab und sagte mit einer bedrohlich mechanischen Stimme: „Pirat :Rose Olivia, Kopfgeld: 54 Millionen Berry. Status: feindlich, ungefährlich.Pirat: die diffuse Pillow, Kopfgeld: 120 Millionen Berry. Status: feindlich, ungefährlich.“ Nun drehte sich Pillow, die endlich gemerkt hatte, dass Gefahr im Verzug war, auch um. „Pillow, die Diffuse? Find ich nicht gut, aber ich bin nicht unge-“ Sie unterbrach sich und starrte mit offenem Mund zu Kuma hoch. „Ach du heiliger Scheibenkleister...“, hauchte sie, als der Pacifista den Mund weit öffnete und auf den Befehl des Marines „Betäuben.“ einen bläulichen Lichtstrahl auf die beiden Roger's Daughters abfeuerte. Danach kam nur noch Dunkelheit. ~~ Key und Vivre brachten die drei mehr oder minder betrunkenen Piratinnen zu Grove 69, wo ein kleines Schafott stand. „Warum werden eigentlich zwei so kleine Fische gleich hingerichtet, anstatt eingesperrt zu werden? Ich meine, Leute wie Sir Crocodile oder der goldene Löwe wurden auch erst nach Impel Down geschafft. Dagegen sind Liv und Pillow doch nichts.“ Em, die wohl am schnellsten betrunken geworden war, dafür aber nun den klarsten Verstand besaß, schaute fragend zu Key und Vivre. Der blonde Sonnenbrillenträger antwortete: „Der hier stationierte Flottillenadmiral ist ein äußerst intoleranter Mensch. Er ist der Meinung Piraten seien nicht mehr wert, als Fliegen und können daher einfach umgebracht werden. Soweit ich weiß, fälscht er die Berichte und behauptet die exekutierten Piraten seien einfach im Kampf gefallen. Und die Menschen hier, sagen nichts, da sie Hinrichtungen als Vorführung ansehen und lieben!“ „Da sind wir“, unterbrach Vivre seinen Freund, ehe dieser zu weiteren Erklärungen ansetzen konnte. Sie liefen auf eine große Menschenmasse zu. „Unglaublich, dass sich hier so viele Menschen versammelt haben, obwohl die Hinrichtung doch vor kaum einer Stunde verkündet worden war!“, murmelte Em erstaunt und blickte zu Ray. Diese konnte zwar immer noch nicht ganz gerade stehen, schien aber ihre Gedanken alle beisammen zu haben. Und dass Roma wieder zu der stummen Sphinx mutiert war, die sie immer war, nahm Em ebenfalls als gutes Zeichen auf. Noch ehe sie das Schafott sehen konnten, hörten sie ihre beiden Crew-Mitglieder schon. „Lass uns ein Kunstwerk machen, Liv. Das wird lustig, Liv!“, hörte man die Rothaarige über den ganzen Platz keifen. „Ich schwöre dir, du Clown: Sollten wir das hier erleben, bringe ich dich eigenhändig um!“ Nun kamen die beiden jungen Frauen auch in sich. Sie knieten nebeneinander auf der Plattform und waren beide mit Handschellen ans Schafott gefesselt. Doch während Liv keifte und angespannt wirkte, schien Pillow sehr gelassen. Sie saß im Schneidersitz und grinste leicht. „Sag mal, ist dir aufgefallen, dass mein Kopfgeld mehr als doppelt so hoch ist, wie deines?“; fragte sie lachend. „Ich glaube nicht, dass du mich da eigenhändig umbringen kannst!“ Ray schaute zum Schafott hinauf, während Roma kopfschüttelnd fragte: „Sicher, dass wir sie retten müssen?“ Ray kicherte leicht benebelt. „Ja, sonst können wir uns gleich einen neuen Name für die Crew suchen.“ Ray schulterte ihr Nodachi und ließ die Schultern kreisen. „Vielleicht kriegen wir das ohne zu viele Tote hin....“, murmelte sie mit schwerer Zunge und plötzlich fegte ein starker Wind über den Platz und hob Ray sanft an. Rays Körper nahm eine leicht gräuliche Farbe an und schien plötzlich recht fluffig zu sein, ganz so, als wäre die Teufelsfruchtnutzerin selbst eine Wolke. „Ich dachte, die Teufelsfrucht der Chefin wäre ein Paramecia-Typ!“, sagte Key überrascht. „Anscheinend doch ein Logia-Typ!“, murmelte Vivre so leise, dass ihn wegen dem Wind keiner hörte. Während sich die Frauen und Männer auf dem Platz die Hüte festhalten mussten, schwebte Ray zum Schafott hinauf und landete sanft zwischen Liv und Pillow. Leicht schwankte die Kapitänin, doch das lag wohl eher am Alkohol, als an dem kurzen Flug über die Kopf der Schaulustigen. Der Wind ließ, kaum das Ray einen Fuß auf die Plattform gesetzt hatte, augenblicklich nach doch am Himmel zogen wie aus dem Nichts dunkele Gewitterwolken auf. Die Brünette ignorierte die geschockte Stille des Publikums und der anwesenden Henker und Marinesoldaten und blickte auf die beiden jungen Frauen hinab. „Hab ich euch nicht gesagt, ihr sollt nichts kaputt machen und euch nicht erwischen lassen?“ fragte sie in gespieltem Ernst, konnte aber aufgrund ihres doch recht angetrunkenen Zustandes nicht lange ernst bleiben. Sie kicherte leise. Pillow schaute nun etwas schuldbewusst drein, während Liv sofort alle Schuld von sich wies: „Pillow hat mich dazu überredet! Und dann war da ein Pacifista!“ „Hey, komm da sofort runter, wenn du nicht neben den beiden Verbrecherinnen exekutiert werden willst!“, rief der Flottillenadmiral direkt neben ihnen und richtete eine Pistole auf sie. „Ja, gleich!“, sagte Ray kichernd und blickte kurz auf Pillows Hände, ehe sie wieder lachte. Die Blauhaarige schien sich wohl zu fühlen auf dem Schafott. Da die Marine wohl noch nicht wusste, dass die Navigatorin der Bloody Mary nur einfache und keine Seesteinhandschellen trug und sich leicht hätte befreien können. Ray hob ihr Nodachi, welches noch in einer schwarzen, mit dunkelroten Rosen verzierten Scheide steckte, leicht an und schlug damit auf Livs Handschellen, während zeitgleich der Flottillenadmiral auf sie schoss. Nicht zum ersten Mal war Ray dankbar für ihre Teufelskräfte, als die Kugel direkt durch sie durchflog und dort, wo eigentlich ein Loch sein sollte, waren nur graue Mini-Wolken zu sehen, die fast augenblicklich glatter, sonnengebräunter Haut glichen. „Teufel!“, rief einer der Henker und Ray lachte, während sie auch Pillows Handschellen zerschlug. „Geht zum Schiff zurück und wehe, ihr setzt auch nur noch einen Fuß auf die Insel!“, befahl Ray und Pillow zog Liv an sich. Mit dem Finger zeichnete die Clownsnasige ein großes Oval in den Himmel und trat dann mit Liv von der Plattform. Einige Frauen unten im Publikum kreischten auf, da Liv und Pillow direkt in den Abgrund zu treten schienen. Doch sie fielen nicht, sondern waren einfach verschwunden. Dies brachte noch mehr Frauen zum kreischen. Der Flottillenadmiral schoss wieder auf Ray, während nun einige Marinesoldaten die Treppe hinaufeilten. „Solltet ihr nicht eher den Pacifista holen?“, fragte Ray und lehnte ihr Nodachi an die linke Schulter. „Oder wisst ihr nicht, wer ich bin?“ Sie legte den Kopf schief und schien enttäuscht. „Wie langweilig!“ Wie Pillow und Liv zuvor, trat sie von der Plattform ins Leere und anstatt zu fallen, schwebte sie wieder, während die Marinesoldaten auf sie zueilten, um sie gefangen zu nehmen. „Gehen wir“, sagte Roma und nickte mit dem Kopf in eine Gasse, während die Gewitterwolken über ihnen sich verdichteten sich weiter und nun war auch ein Donnergrollen zu hören. Das letzte was Vivre sah, bevor Key ihn hinter den beiden Frauen in die Gasse zog, war, wie Ray immer höher aufstieg und dabei immer mehr die Form einer Gewitterwolke annahm und wie ein gigantischer Blitz mit einem lauten Knallen das Schafott traf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)