Roger's Daughters von TheSunshine ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- An einen Baum gelehnt beobachtete sie die Kinder, die im Garten wild herumrannten. Dank den vor der Brust verschränkten Armen und der ausdruckslosen Miene konnte man leicht den Eindruck bekommen, die Kinder interessieren sie nicht, doch ihre dunkeln Augen strahlen Wärme und Liebe aus. Das braune Haar, welches ihr fast bis zur Taille reichte und wovon ein Teil zu einem hohen Dutt zusammengebunden war, wurde von einem sanften Wind erfasst. Sie blickte hinauf zum Himmel, wo dunkele Wolken aufzogen, als eine blonde Frau aus dem Haus trat und die Kinder zu sich rief. „Ray?“ Die Braunhaarige wandte den Blick vom Himmel ab und lächelte die Blondine, die ihr nun winkte, leicht zu. „Komm rein! Es regnet sicher gleich!“ Die Angesprochene – Ray – stieß sich vom Baum ab und ging gemächlich auf das einladende, heimelige Häuschen zu. „Hallo, Em“, sagte sie sanft, als sie durch die offene Terrassentür in die Küche eintrat. Die beiden Kinder, ein Junge und ein Mädchen, schauten sie mit großen Augen an. Das schwarzhaarige Mädchen quiekte auf und sprang von ihrem Stuhl auf Ray zu. „Tante Ray!“, rief sie fröhlich und warf sich der Braunhaarigen in die Arme. Der blonde Junge blieb auf seinem Stuhl sitzen, winkte aber so heftig, dass er fast herunterfiel. „Hallo, Rouge, hey, Sabo!“, sagte Ray und strubbelte dem Mädchen durchs Haar. Em, die offensichtliche Mutter der beiden, da sie alle die gleichen Augen und Sabo auch ihre Haarfarbe geerbt hatte, lächelte. „Was führt dich her, Ray?“, fragte sie in freundlichem Ton, doch ihr Blick war misstrauisch. Ray tauchte nicht ohne Grund auf dieser kleinen Insel nahe des Sabaody Archipels auf. Ray nickte Em zu. „Kinder, ihr habt doch, seit ich weg damals los bin, ganz viel gemalt. Holt ihr mir alle, alle Bilder her?“, fragte Ray in sanfter Stimme und die beiden Kinder stürmten sofort los. Ohne viel Herumgerede wandte sich Ray an Em: „Die Marine hat von dir und den Kindern erfahren. Wenn sie herausfinden, wo ihr seid, wird es eine Hetzjagd geben.“ Kalt und ohne Vorwarnung trafen diese Worte die junge Mutter mitten ins Herz. „W...was? Aber...wie?“ Ray zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Aber ihr seid hier nicht sicher, vor allem du nicht. Die Kinder kennt niemand, aber dich kennen fast alle, die schon mal auf der Grandline unterwegs waren...“ Em schüttelte den Kopf. „Aber Ace ist tot, was sollte die Marine den von uns wollen?“ Wieder zuckte Ray teilnahmslos mit den Schultern. „Die Blutlinie soll ausgerottet werden. Ich war letztes Jahr auf Marine Ford dabei...die Marine hat mit Ace Tod ihren Standpunkt gefestigt. Zwar hat Whitebeards Bestätigung, dass das One Piece existiert, auch den Piraten wieder Hoffnung gegeben, aber diese wurde gleich wieder mit Ace Tod zerstört. Wenn jetzt rauskommt, dass Ace Kinder hatte, verliert die Marine wieder an Standfestigkeit.“ Em schüttelte abermals den Kopf, doch Ray fuhr gnadenlos fort. „Momentan sind Sabo und Rouge nicht mehr als Gerüchte von Menschen, die wussten, dass Ace und du euch sehr nahe standen. Aber wenn dich hier irgendjemand mit den Kindern entdeckt, dauert er nicht mehr lange, bis die Marine hier auftaucht. Immerhin sind auf deinen Kopf immer noch 89. Mio. Berry ausgesetzt.“ Ray lehnte sich an den Tresen und nickte Em zu, um ihr zu zeigen, dass sie fertig war. „Und was schlägst du vor, Ray? Soll ich mit den Kindern hier weg? Vielleicht in den East Blue nach Dawn?“, fragte sie nach einigen Augenblicken, in denen sie die Worte ihrer Freundin erst einmal verdauen musste. Ray schnaubte. „Klar, auf der Insel auf der Ace aufgewachsen ist, werden sie ganz sicher als letztes suchen“, sagte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme. „Sie werden die Kinder finden, wenn sie dich finden...“ Ray schaute die junge Mutter vielsagend an. Diese erwiderte den Blick irritiert. Doch je länger sich die beiden Frauen anschauten, umso größer wurden Ems Augen. „Nein....nein, Ray! Du erwartest von mir, ich soll meine Kinder verlassen?“ Ray nickte. „Ja-“ „Nein!“, unterbrach Em sie. „Wo sollen sie den bleiben und wo soll ich hin? Sie sind noch nicht einmal vier Jahre alt, alleine überleben sie nicht!“ Ray verdrehte die Augen. „Für wie grausam hältst du mich? Mein alter Herr hat sich bereit erklärt, die beiden aufzunehmen. Und du kommst wieder auf mein Schiff.“, erklärte Ray. Natürlich war sie nicht ohne Plan hergekommen. Eine Mutter von ihren Kindern zu trennen, war zwar in der Tat grausam, aber Em wusste, wer Rays Vater war und auch, dass dieser auf ihre Kinder aufpassen würde. In diesem Moment stürmten die Zwillinge mit einem Stapel bemalter Blätter herein. „Denk drüber nach!“, befahl Ray, ehe sie sich den Kindern zuwandte. ~~ Draußen hatte die Abenddämmerung eingesetzt und es regnete und stürmte nun schon seit einigen Stunden, als Em das kleine Wohnzimmer betrat und Ray mit den Zwillingen auf dem Boden entdeckte. „Sabo, Rouge? Würde es euch gefallen eine zeitlang bei Rays Papa zu bleiben?“, fragte sie leise und Ray lächelte zufrieden. Sie hatte zwar vorher gewusst, dass Em zustimmen würde, doch eine Restwahrscheinlichkeit war geblieben, dass Em ihren eigenen Weg gehen würde. Sabo schaute seine Mutter mit großen Augen an. „Opa Rayleigh?“, fragte er, während seine Schwester begeistert rief: „Auf dem Sabaody Archipel?“ Em wollte gerade bejahen, als Ray den Kopf schüttelte. „Er ist auf Rusukaina und trainiert da mit eurem Onkel.“ „Onkel?“, fragten die Kinder unisono, während Em erblasst „Rusukaina?“, fragte. Ray grinste breit. „Der Bruder eures Papas, Onkel Ruffy! Und ja, Rusukaina...im Calm Belt.“ Rays Lächeln wurde etwas gemein und sie stand auf. „Packt eure wichtigsten Sachen ein. Morgen früh bei Sonnenaufgang geht es los, mein Schiff wartet unten am Hafen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)