Logisch, oder? von jyorie (Seto und Mokuba, kein Slash) ================================================================================ Kapitel 1: - total logisch! --------------------------- Eigentlich hatte Seto gehofft, dass mit dem Tod von Gozaburo alles besser werden würde, doch so war es nicht. Er hatte ein schlechtes Gewissen, da es schon wieder so spät geworden war. Morgens ging er als Mokuba noch schlief und nach einem Blick auf seine Uhr, stellte er seufzend fest, dass es für seinen kleinen Bruder am Besten wäre, wenn er um diese Uhrzeit auch schon wieder lange in den Federn liegen würde. Seit er die Firma übernommen hatte, war er zwar den Tyrannen los geworden, aber verbessert hatte sich an seiner Situation nichts. Direkt als Seto seinen Schlüssel ins Schloss steckte und man das typische, leise Knacken der Haustür hörte, sprang Mokuba augenblicklich vom Sofa auf und rannte in die Eingangshalle, um seinen Bruder zu begrüßen. Seto konnte weder Mantel noch Schlüssel ablegen, da wurde er schon angesprungen und war in einer festen Umklammerung gefangen. „Solltest du nicht schon schlafen, Kleiner?“ Der junge Mann streichelte ihm seufzend über die wirren Haare. „Ach Seto, ich bin doch sooo froh, dass du endlich wieder da bist“, murmelte Mokuba und rieb seine Wange an Setos Lieblingsmantel. „Du zerquetschst mich ja fast“, meinte er mit einem besorgten Lächeln, ob der unerwartet heftig ausfallenden Begrüßung und versuchte die kleinen Kinderarme zu lösen, die immer fester zudrückten. „Hat dich Roland nicht ins Bett gebracht, oder ist irgendetwas passiert?“ „Nein, es nix ist passiert“ Verwundert ließ sich Mokuba von Seto etwas auf Abstand bringen, so ,dass Seto sich auf den Boden knien konnte und sie nun auf Augenhöhe waren wodurch er nach Spuren der Besorgnis oder Tränen im Gesicht seines kleinen Bruders forschen konnte. „Ich freu mich einfach nur sehr, mega, toll, dass mein großer Bruder endlich wieder da ist.“ Seto war sich nicht sicher, ob Mokuba etwas ausgefressen haben könnte, bei diesen Mix aus Schmollen und verlegenem Stolz den er da gerade beobachtete. Es ließ ihn nur eine Augenbraue wartend in die Höhe ziehen. „Ja, ich hab da nämlich eine ganz super tolle Idee gehabt“, platzte es schließlich aus Mokuba heraus, was Seto eher mit einer zweifelhaften Freude aufnahm. „... Und was ist das für eine ganz tolle Idee, die du hattest?“ „Das kann ich dir noch nicht sagen.“ „Hm...“, das klang dann doch wieder danach, dass Mokuba etwas angestellt haben musste, „...und warum nicht?“ „Weil ich erst noch ein paar ganz wichtige Informationen brauche“, dabei holte Mokuba mit seinen Armen in einer weit ausladenden Geste aus, um anzuzeigen wie riesig dieses Wissen sein würde, welches ihm noch für seinen Plan fehlte, was Seto zusehens skeptischer machte. „Okay, und welche Infos brauchst du?“ Mokuba grinste. „Ach“, er machte eine wegwerfende Handbewegung und drehte seinen Fuß verlegen auf der Stelle, „für dich ist das eine ganz einfache Kleinigkeit!“ „Na gut, da bin ich gespannt.“ „Also“, Mokuba holte einen tiefen Atemzug, wohl auch um auf seine kindliche Art zu verdeutlichen, wie gewichtig das war, was jetzt kommen würde, „Was verdienst du eigentlich in einer Stunde?“ Setos Schultern sackten bei der Frage ein paar Zentimeter nach unten und er verlor seinen Gesichtsausdruck, da ihm im Bruchteil von Sekunden tausend Gedanken durch den Kopf schossen, die beantworten wollten, warum bitte sein kleiner Bruder so etwas wissen wollte. „Komm schon Seto, bitte, bitte, bitte sag mir was du in der Stunde bekommst“, quengelte Mokuba, der diese Form der Entrüstung recht gut zu deuten im Stande war. „Und wofür brauchst du das?“, fragte Seto ihn nicht mehr sehr erfreut und blickte in die manipulativ bettelnden großen Kinderaugen. „Kannst du es mir denn nicht einfach sagen?“ „Nicht wenn du mir nicht sagst, warum du das wissen willst.“ „Das kann ich dir erst sagen, wenn ich es weiß!“, Mokuba zog schniefend die Nase hoch und verschränkte trotzig die Arme. „Gut, wenn du es nicht kannst, mach ich es auch nicht“, Seto legte also gegengleich zu seinem kleinen Bruder die Arme übereinander und schielte ihn von der Seite her an. „Das ist gemein“, brummelte Mokuba und er löste Setos Arme. „Ich muss das unbedingt wissen, wie viel du in einer Stunde verdienen kannst.“ Mokuba setzte nun die nächste kleine-Brüder-Geheimwaffe ein, umarmte Seto und schob seine zitternde Unterlippe nach vorn. „Arg du gemeiner Erpresser, also gut.“ „Jippi“, freute sich der Kleine. Seto wägte noch ab, was er ihm sagen konnte, welche Zahlen verstand sein Bruder und was zum Kuckuck verdiente er eigentlich, als Inhaber hatte er nicht wirklich einen festgesetzten Lohn wie seine Angestellten, den man berechnen konnte und der ihm jeden Monat überwiesen wurde. „Dreihundert Euro.“ Entschied er sich dann und nannte Mokuba einfach einen Fantasie Betrag. Mokuba schien etwas durch zurechnen, er hatte seine Stirn in Falten gelegt, die Augen etwas zusammen gekniffen und biss sich auf die Lippe, während er etwas an seinen Fingern abzählte. „Ist das jetzt gut oder schlecht?“, erkundigte sich Seto, bei der unerwarteten Reaktion und weil noch nichts weiter von Mokuba gekommen war. „Ähm, also“, stammelte sein kleiner Bruder, „könntest du mir dann Bitte, vielleicht, wenn es geht noch hundertfünfzig Euro leihen?“ „Ah ha, du hast mich das jetzt also nur gefragt um mich auszunehmen?“, triumphierte er, weil er nun endlich dahintergekommen war, was das Frage-Antwortspiel bezwecken sollte. „Nein!“, meinte Mokuba entschieden und wurde dann wieder flehender, „kannst du mir denn nicht einfach die hundertfünfzig Euro ausleihen und ich geb sie dir dann mit meinem Taschengeld wieder zurück.“ „Und was willst du dir davon kaufen?“ „Das kann ich doch nicht verraten, solange ich das Geld nicht zusammen habe, sonst klappt das nicht. Bitte vertrau mir doch einfach.“ Was waren schon hundertfünfzig Euro für Seto, der jeden Tag mit Beträgen hantierte die drei, vier oder mehr Nullen hinter der hundertfünfzig hatten. Seufzend stand er auf, legte seinen Mantel ab um an seine Geldbörse zu gelangen. „Hier ist das Geld, ich hoffe, dass du keinen Unfug damit machst“, ermahnte er den kleinen Geheimniskrämer. Mokubas Augen funkelten und freudestrahlend rannte er so schnell er konnte damit in sein Zimmer, zu seinem Sparschwein. Seto sah ihm kopfschüttelnd hinterher und begab sich in die Küche, als er schon polternde Schritte die Treppe nach unten eilen hörte. „Seto?“, rief Mokuba und japste nach Luft, als er allein vor der Haustür stand. „Bin in der Küche.“ „Ah.“ Sofort flitze er zu seinem großen Bruder. „So, jetzt hab ich es zusammen. Hier sind dreihundert Euro für dich!“ Freudig grinsend hielt ihm Mokuba die Scheine entgegen und unter seinem anderen Arm hatte er das leere Sparschwein geklemmt. „Und was soll ich damit? Du hast dir doch gerade erst das Geld von mir geliehen?“ Hoch offiziell straffte sich Mokuba und meinte es bitter ernst, wie es eben nur Kinder können. „Du bist so oft nicht da. Und wenn deine Firma das kann, dann will ich mir damit auch eine ganze Stunde von deiner großen-Bruder-Zeit kaufen, damit wir endlich mal wieder etwas zusammen machen können.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)