Bibliotheks Unfall von horo_koi (Dramione & Blainy) ================================================================================ Kapitel 5: Kein Paar -------------------- Auch wenn er gesagt hatte, dass sie ihm sagen konnte, was er verdiente, wenn er ihr zu Füßen liegen würde, hatte er nicht mit solchen Worten gerechnet. Seine Wangen glühten und es kam ihm vor, als würde sie ewig in seinen Haaren herum wirtschaften, bevor sie langsam wieder von ihm abließ und ihn zurück gegen das Regal lehnte. Eigentlich, wenn er ehrlich mit sich selber war, hatte er sich gewünscht, dass sie ihn noch weiterhin an sich drückte um seinen Hinterkopf zu untersuchen. Immerhin würde er ihr sicherlich nicht noch einmal so nah kommen können. „Also, es scheint soweit nichts Ernstes zu sein. Eine kleine Platzwunde, die sich Madame Pomfrey ansehen sollte, wenn wir wegen deinem Arm da sind.“, sagte sie ruhig und lächelte ihn an. „Granger, als ich sagte, dass du mir alles an den Kopf werfen kannst, was ich dir je getan habe, meinte ich nicht, dass du mir ein Liebesgeständnis machst indem du mir sagst, das du mich 'Hübsch' findest. Merlin, bin ich ein Mädchen Granger? Wenn du mich schon irgendwie in diese Richtung findest, dann sag doch das nächste mal eher Sexy. Das passt wesentlich besser zu mir.“, grinste er leicht und versuchte vorsichtig aufzustehen. Noch länger konnte und wollte er nicht vor ihr auf dem Boden herum sitzen. Kaum stand er halbwegs aufrecht vor ihr, hatte sie ihm auch schon seinen gesunden Arm um ihre Schulter gelegt und stützte ihn leicht. „Granger? Ich bin zwar gestürzt, aber meinen Beinen geht es mehr als gut, ich brauche sicherlich nicht deine Hilfe beim Gehen.“, brummte er und machte sich wieder von ihr los. Schwindel überfiel ihn und ließ seinen Kopf leicht drehen, sodass er sich doch nochmals kurz an dem Bücherregal abstützen musste. „Mist!“, fluchte er leise vor sich her. Sein Arm schmerzte und das Schwindelgefühl breitete sich nach und nach in seiner Wahrnehmung aus. Ruhig durchatmend stand er neben ihr und ignorierte so gut er konnte ihren forschen Blick, der auf ihm ruhte. „Draco... dann lass mich wenigstens deine Hand nehmen, wenn ich dich nicht stützen soll. Ich hab dir doch vorhin schon im Krankenflügel gesagt, dass auch ich noch nicht ganz schwindelfrei bin und deswegen von Madame Pomfrey aufgetragen bekommen habe, mich an dir festzuhalten.“ Unzufrieden sah er sie an, bevor er sich vom Bücherregal abstieß und ihr seine Hand reichte. „Meinetwegen, aber das wird nicht zur Gewohnheit Granger.“, brummte er. Warum musste diese verdammte Hexe auch immer recht haben, wenn ihn jemand so mit ihr sehen würde... Er wollte gar nicht wissen, was er sich dann alles anhören konnte. „Nenne mich doch bitte Hermione, Draco.“, seufzte sie leise, als sie ihre Finger mit seinen verschlang und das Buch aufhob, dass sie hatte haben wollen. „Granger... du wirst für mich immer Granger bleiben, egal ob du heiratest oder nicht. Denn es gibt nur dich. Niemand sonst könnte je Granger sein.“ Wieder einmal hatte sie nach seinen Worten zu schmollen begonnen, doch dieses Mal konnte er sich nicht einmal darüber freuen, denn irgendwie fühlte er sich verfolgt. Merkte sie es nicht? Spürte sie nicht die Blicke die sie beide durchbohrten? Hörte sie denn nicht die Schritte, die hinter ihnen her tapsten und immer wieder stehen blieben, als sie ihnen zu nah kamen? Kurz warf er einen Blick auf die Brünette, welche sichtlich errötete Wangen hatte und ihren Blick stur nach vorn richtete. Stirn runzelnd betrachtete er sie von der Seite und vergaß für einen Moment ihrer beider Begleiter im Schatten. „Draco, du meintest, dass wir nicht zusammen gehören würden, selbst wenn ich in dich verliebt wäre und sich alles geändert hat, du mich nicht mehr abstoßend findest. Wieso ist das so? Ich versteh ja, das du ein Reinblut, das nehme ich zumindest an, denn du bist ein Slytherin und scheinst viel von dir selber zu halten und ich eben ein sogenanntes.. Schlammblut bin. Doch, wenn du sagst das ist vorbei, deine Abscheu mir gegenüber.... Was hindert dich dann daran?“ Überrascht sah er die Brünette neben sich an und drückte leicht ihre Hand. War sie etwa wirklich in ihn verknallt? Die kluge und brave Granger war in ihn, Draco Malfoy verknallt gewesen? Nein, sicherlich nicht. So wie er ihren Wissensdurst kannte, wollte sie einzig verstehen, warum es nicht sein konnte, gar sein durfte. Nachdenklich lief er ruhig weiter neben ihr her und dachte über ihre Frage nach. Es stimmte ja, dass er sie nicht mehr abstoßend fand. Seine gesamte Weltanschauung hatte sich verändert und so auch sein Blick auf sie. Bei Merlin, selbst er sich eingestehen müssen, dass sie eine schöne Frau geworden war, die wirklich begehrenswert sein konnte. Dennoch würde er nie etwas mit ihr haben. Er würde sie nicht anfassen, so sehr seine Gedanken sich auch schon darum gedreht hatten, dass er ihre Lippen auf seinen spüren und er sie berühren wollte. „Es ist im Grunde ganz einfach Granger. Du und ich sind Feinde. Wir hassen uns nicht nur wegen unserem Blut, auch wenn das damals das ausschlaggebende Argument von mir war. Du und ich, wir sind zu unterschiedlich als das wir uns je verstehen könnten. Darum würde es nie etwas geben, nie etwas zwischen uns werden.“ „Hmm...“ Nachdenklich lief nun sie weiterhin neben ihm her. „Aber was ich sagte, stimmt schon. Ich finde dich attraktiv. Gut, ich weiß nicht wie es mir vor dem Unfall ging, aber jetzt bist du eigentlich in Ordnung. Sicher, du bist nicht der netteste, aber irgendwie gehört das zu dir.“, meinte sie schließlich nach einigen Minuten, bevor sie vor dem Krankenflügel ankamen. „Sicher Granger, ich war schon immer attraktiv und vielleicht auch für dich, doch du hast es nie gezeigt. Im Gegenteil, du bist eigentlich mit diesem rothaarigen Idioten zusammen, der mit Potter vorhin bei dir war.“, erklärte er ihr und er fragte sich, ob sie ihn wirklich attraktiv gefunden hatte, bevor sie ihr Gedächtnis verloren hatte. „Du meinst mit... Ron? So war doch sein Name oder? Aber du veralberst mich doch gerade.“, lachte sie leise. „Er und ich, wir sind doch viel zu verschieden. Er scheint nicht gerade all zu intelligent zu sein, wenn ich ihm so zugehört habe und seine blinde Eifersucht ist auch vollkommen übertrieben. Wenn wir wirklich in einer Beziehung wären, müsste er mir doch vertrauen können, da er mich doch dann besser als jeder andere kennt, oder nicht?“ Es belustigte ihn, wie sicher sie darüber sprach, dass sie nicht mit dem Wiesel zusammen gewesen sein kann und es einzig ein Spaß von ihm gewesen war. „Wenn ich es dir doch sage Granger, du warst mit diesem Trottel zusammen. Zudem war er noch nie der Hellste und ich hab von Anfang an nicht verstanden, was du an dem findest, doch du schienst verknallt zu sein.“ Noch immer belustigte es ihn, dass sie ihm keinen Glauben schenken wollte. Immer wieder fragte er sich in der kurzen Zeit schon, wie sie darauf kam, dass er sie anlog. Aber scheinbar hielt sie es selber für mehr als dumm, mit jemandem wie den Rothaarigen zusammen gewesen zu sein. Ob sie wusste, wie sehr sie damit sein Selbstvertrauen nur noch mehr puschte? Sicherlich nicht. Immerhin konnte sie sich nicht einmal an ihn erinnern. „Tja Granger, sieh es ein. Du warst und bist mit diesem rothaarigen Wiesel zusammen und du lässt dich von ihm vögeln.“, sprach er schließlich einfach aus, was ihm als nächstes durch den Kopf geschossen war. Augenblicklich spürte sie ihren wütenden Blick auf sich, welcher ihn zum Grinsen brachte. „Was? Bist du immer noch zu prüde für solche Ausdrücke? Merlin, du bist erwachsen Granger. Wir alle sind erwachsen, ob wie es sein wollten oder nicht.“ „Ich habe sicherlich nicht mit ihm... geschlafen! Ich wüsste, wenn es so gewesen wäre, Malfoy!“, zischte sie ihm zu und es hatte den Anschein, als würde sie sich für einen Bruchteil einer Minute an ihn erinnern können und daran, wie sie ihn leidenschaftlich hasste. Ob sie diese Leidenschaft vielleicht auch in verlangende Leidenschaft verwandeln konnte? Kurz funkelten seine Augen auf, als er sich vorstellte, wie sie ihn anschrie und sie sich dabei so nah kamen, dass die Wut und das Verlangen in Leidenschaft entflammte und sie sich beide verschlungen, ohne den anderen noch einmal freizugeben. Wie gern würde er sich nur ein einziges Mal dieser Fantasie hingeben, doch er konnte nicht. Sie und er, das würde nie etwas werden, niemals gut gehen und schon gar nicht, wenn sie sich daran würde erinnern können. „Sieh es ein Granger. Du und Weaselbee seid ein Paar und wer weiß, wie weit ihr gegangen seid. So genau wie du es wissen willst, kannst du es gar nicht wissen, immerhin hast du keinerlei Erinnerung daran.“, gab er ihr zu verstehen, doch sie schien sich weiterhin gegen den Gedanken zu wehren. „Hör auf! Ich habe sicherlich nichts mit ihm getan. Ganz bestimmt nicht!“, echauffierte sie sich und ließ ihn schließlich los. Kopf schüttelnd folgte er ihr schließlich in den Krankenflügel, vor dem sie beide stehen geblieben waren. Kurz hatte er sich nochmals umgewandt, um zu sehen ob sie noch immer Verfolgt wurden, doch er konnte niemanden entdecken. Bei Pomfrey angekommen schüttelte diese wütend ihren Kopf und verpasste ihm eine satte Standpauke, dass er die Erinnerungen der Brünetten hatte wiederholen sollen und sich nicht seine eigenen nehmen sollte. Genervt sah er der alten Hexe hinterher, die sicherlich schon ihre besten Jahre erlebt hatte. Er ließ sich noch den angebrochenen Arm mit einem Episky heilen und in eine Schlinge um seinen Hals legen, bevor er gehen durfte. „Also dann Granger, wir sehen uns Morgen wieder und machen weiter. Bis dahin freunde dich mit dem Gedanken an, dass du dich für diesen Trottel entschieden hast, statt dich in jemand gutaussehenden wie mich zu verlieben.“, grinste er ihr entgegen und so genervt er auch eigentlich von der gesamten Situation war, so viel machte es ihm in diesem Moment Spaß. Immerhin gestand die Brünette nicht jeden Tag, dass sie einen grauenhaften Männer-Geschmack hatte. „Erzähl mir nicht so einen Müll, Draco! Ich hatte und habe nichts mit ihm, wenn dann doch schon eher mit... ähm.... Harry! Genau, mit diesem Harry!“, erwiderte sie aufgeregt, was ihn weiterhin grinsen ließ. „Wie du meinst Granger, aber falle nicht in Ohnmacht, wenn du verstehst das ich recht habe.“, lachte er auf und verschwand schließlich aus dem Krankenflügel. Vor der Tür angekommen atmete er einmal tief durch. Das konnte nicht sein, sie machte ihn total weich. Nun freute er sich schon, dass sie vergessen hatte mit Weasley zusammen zu sein und dass sie abstritt, mit dem Rothaarigen je etwas gehabt zu haben. Sie konnte es sich scheinbar nicht einmal vorstellen. Und genau das war, was ihm so sehr gefiel. Dass sie ihn scheinbar attraktiver fand, als diesen widerlichen Vollidioten. Es war Genugtuung, die ihn befiel, wenn er nur darüber nachdachte. „Na Draco? Wie war es mit Granger? Hast dich ja gut amüsiert.“, grinste sein bester Freund gegenüber von ihm, als er aus dem Schatten trat und sich mit verschränkten Armen belustigt an die Wand lehnte. „Blaise. Hätte ich es mir doch denken können, dass du uns verfolgt hast. Hast du gesehen, was du sehen wolltest?“ Es nervte ihn, dass sein bester Freund ihn und die Brünette beobachtet hatte. „Sicher. Ich habe alles gesehen Draco. Dein Gesicht in ihrem Ausschnitt oder das ihr Händchen haltend durchs Schloss wandert. Alles Draco, alles.“, grinste sein Freund und schlagartig verließ ihn seine gute Laune. „Gut, dann gibt es ja nichts, worüber wir reden sollten.“, knurrte er und wand sich ab. „Ich hab was im Krankenflügel vergessen, wir sehen uns in unserem Zimmer.“ „Das glaubst du doch selbst nicht Draco, aber mach ruhig, gesell dich zu Granger. Vergiss aber nicht, dass sie nie dir gehören wird.“ Es waren Blaise Worte, die noch lange in seinem Kopf wieder hallten, als er schon längst zurück im Krankenflügel war und Pomfrey überredet hatte, dort zu übernachten, weil er sich nicht wohl genug fühlte um in die Kerker zurückzukehren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)