Persephone und Hades von -Claire-Farron- (Eine Liebesgeschichte aus der Griechischen Vergangenheit wird nun in die Gegenwart versetzt) ================================================================================ Kapitel 54: Hades' Entschluss ----------------------------- Nur ungern folgte der Totengott der schönen Göttin, als diese ihn von seiner Liebsten fortführte, doch er ahnte, es musste einen guten Grund haben, wenn sie das tat. Was immer sie ihm zu sagen hätte, würde seiner liebsten Persephone wohl mehr schaden als helfen, wenn sie es hörte. Und er behielt Recht. Was ihm die Göttin der Liebe anvertraute, war von unschätzbarem Wert und er hätte nicht einmal gedacht, dass es dergleichen gäbe. Wie die Meisten war er davon ausgegangen, dass das goldene Vlies nun einmal verloren war, verschollen in der Zeit, unauffindbar für den Suchenden. „Ich verspreche es“, gelobte Hades der Göttin, als diese um Verschwiegenheit bat. „Niemand wird etwas erfahren.“ Dann schwand der Ernst aus seiner Stimme und machte tiefer, ehrlicher Dankbarkeit Platz. Nur Wenige hatten je einen so sanften Klang bei dem Totengott gehört, als er sagte: „Danke, Aphrodite. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich dir danke. Du schenkst mir – nein: uns – Hoffnung. Danke.“ Sie nickte nur und er wusste, sie verstand. Wenn nicht sie, wer dann, war sie doch der Liebe Patronin. Gemeinsam kehrten sie an die Seite Persephones zurück, die sie sicher in den Händen Demeters und Poseidons zurückgelassen hatten. Sacht schloss er seine Liebste wieder in die Arme. Tränen rollten über ihre Wangen und es kostete ihn viel Beherrschung, nicht ebenfalls eine Träne zu vergießen, durfte er ihr doch nicht sagen, dass er einen Hoffnungsschimmer von Aphrodite erhalten hatte, der sie beide wieder vereinen könnte. Nein, sie durfte sich nun nicht um ihn sorgen, sich fürchten oder aufregen. Schließlich war seine geliebte Persephone eine werdende Mutter und gerade nach ihrer Verletzung brauchte sie Ruhe. „Fürchte dich nicht“, wisperte Hades beruhigend an Persephones weiches Haar. „Niemand wird dich anrühren. Wir stehen nicht länger alleine da. Sieh nur, wie viele Freunde sich fanden, die das Band unserer Liebe anerkennen und hier sind, um dich zu beschützen. Hypnos wird keinen weiteren Angriff wagen.“ Er ahnte nicht, dass der Gott der Träume just in diesem Moment sein Ende durch die Klinge der weisen Athene fand, die sah und erkannte, dass die Zeit Hypnos' zu ende war. Sanft hauchte er einen Kuss auf die Stirn seiner Liebsten, wenn auch der Hass in ihm brodelte, dass es dieser kleine Widerling Hypnos gewagt hatte, seine Liebste und sein Kind derart anzugreifen. Hades' Gemüt mochte ein ruhiges sein, doch es gab Dinge, die konnte er nicht verzeihen und gleich zwei Götter hatten Derartiges getan: Hypnos und Ares. Sie beide, das schwor er sich, würden sterben und er selbst würde die Klinge führen, die ihr Ende bedeutete. „Verzeih mir, Liebste“, wisperte der dunkel gewandete Gott weiter und sah gen Himmel, der sich zusehends verdunkelte. „Meine Zeit naht.“ Er ging ungern und er wusste, es würde dauern, bis sie sich wiedersahen, denn seine Zeit auf der Erde würde er mit der Suche nach dem Vlies verbringen müssen. Es schmerzte Hades, doch es blieb ihm keine Wahl, denn niemandem sonst könnte er Persephones Schicksal anvertrauen. Niemand sonst wäre stark und entschlossen genug, sie zu retten, nicht einmal ihre Verbündeten. Demeter vielleicht. Doch was immer das Vlies schützen mochte, war womöglich zu stark für die Göttin, so stark ihr Wille auch war. Körperlich war er ihr überlegen, war er doch auch kampferprobt. Nein, das war seine Aufgabe und er könnte es sich nie verzeihen, sie jemand anderem aufzubürden, der möglicherweise versagte. Das wiederum könnte er nie verzeihen, gleich ob seinen Verbündeten Schuld traf oder nicht. Er lächelte Persephone an und nickte Aphrodite, Poseidon und Demeter zu. „Ich weiß meine Liebste sich in eurer Obhut.“ Kurz zögerte er. „Freunde.“ Lange hätte er keinen von ihnen so genannt, doch nun waren sie es wohl in gewisser Hinsicht. Vereint in ihrem Wunsch, diese Welt und Persephone zu retten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)