Persephone und Hades von -Claire-Farron- (Eine Liebesgeschichte aus der Griechischen Vergangenheit wird nun in die Gegenwart versetzt) ================================================================================ Kapitel 51: Athenes Konfrontation --------------------------------- Hades' Erleichterung war unverkennbar, als er sah, dass sich unter den Händen des Sonnengottes die Wunde schloss und schließlich sogar Poseidon, Athene und Aphrodite sich als Verbündete erwiesen. Sie alle hatten einst gegen ihn gestanden, hatten gemeinsam mit Zeus das Urteil verhängt, dass ihn in die Unterwelt verbannt und an die Finsternis gekettet hatte, doch um seiner geliebten Persephone willen hatten sie alle sich hier eingefunden. Oder vielleicht auch um der Sterblichen willen, die im Falle Persephones Todes den höchsten Preis würden zahlen müssen. Es spielte keine Rolle, denn sie waren hier und zwar als Freunde, als Verbündete. Zum ersten Mal seit sehr sehr langer Zeit waren sie nicht als Feinde auf einander getroffen. Zunächst erschien es ihm ein Segen, dass seine Liebste in seinen Armen einschlief, doch bald zeigte sich, dass selbst der Schlaf ihr keine Sicherheit und keinen Frieden bot. Denn sie wand sich wie in Schmerzen, doch keine Wunde konnte der Sonnengott erkennen, sodass ihnen allen klar war, wer dieses Mal seine Finger im Spiel hatte. Hypnos. Niemand sonst könnte es sein und damit war auch klar, auf wessen seine der Gott der Träume sich gestellt hatte. Immer mehr zeigte sich offen, dass ihnen ein Krieg bevorstand, obwohl sie einst geschworen hatten, einander niemals zu bekriegen, denn sie gemeinsam waren die Bastion gegen die Titanen, falls der Tartaros jemals geöffnet würde. Umso überraschender, dass es ausgerechnet Artemis, die jungfräuliche Göttin war, die nun die Stimme erhob, die vor Zorn bebte. „Es ist genug. Eine Unschuldige anzugreifen, das war bisher unter unserem Niveau und doch vergreift sich Hypnos hier an Persephone und wagte Ares es doch sogar ein ungeborenes Kind zu attackieren!“ Es stand außer Frage, dass besonders Letzteres für die schöne Göttin entscheidend war. Demeter nickte nur zustimmend. Man sah ihr an, dass sie vor Zorn keinen Ton herausbrachte, doch ihre Augen funkelten. „Ich werde mit ihm reden“, schaltete sich Athene ein. Die weise Göttin strahlte auch jetzt noch eine Ruhe aus, wie kaum eine andere Person, ja nicht einmal der stets positiv eingestellte Apollon, der nun mit verschränkten Armen und finsterer Miene vor sich hinzubrüten schien. Keiner erhob die Stimme, um ihr zu widersprechen und niemand würde es. Ihre Weisheit stand außer Frage und wenn es jemanden gab, der mit Hypnos und seinem oftmals wirren Geist, seinen verworrenen Gedanken und Überlegungen argumentieren konnte, dann war es Athene. Sie war ruhig und selbstsicher, eine Person, die Hypnos kaum verwirren könnte, geschweige denn auf seine Seite ziehen. Und so war es tatsächlich Athene, die den Gott der Träume aufsuchte, der auf seinem Thron saß und schon beinahe gelangweilt in eine gläserne Schale sah, durch die er in die Träume sehen konnte und diese durchaus auch zu manipulieren wusste. „Hypnos, auf ein Wort“, sprach ihn die weise Göttin an, auf deren Schulter eine Eule saß, ihr treuer Begleiter, ihr Wappentier und ihr Verbündeter. Dieser Uhu würde sie wecken,falls Hypnos versuchen sollte, sie in den Schlaf zu zwingen, denn die Träume waren sein Reich und dort wollte und würde die Kriegsgöttin ihm nicht gegenübertreten. Der Gott sah auf und beinahe konnte man ihn erbleichen sehen. Athene. Von allen, die hätten herkommen können, die ihn hätten aufsuchen können, war es ausgerechnet Athene, die hier an seinem Thron erschien. Die gelben Augen der Eule auf ihrer Schulter schienen ihn zu durchbohren, ähnlich wie die weisen Augen der Göttin selbst, die nun ungebeten näher trat, was ihn wiederum seine Schale verschütten ließ. Es war ihm gleich. Dann entrann Persephone diesem Traum eben. Dieses Mal. Doch es nutzte ihm nichts, wenn er gegen Athene verlöre, denn er wusste um ihre Kraft und ihre Weisheit. Und er wusste noch sehr gut, was er einst in den Träumen einer Frau gesehen hatte, die auf den Namen Kassandra hörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)