Es ist, was es ist... von szymzickeonee-sama (NejiXTenten) ================================================================================ Kapitel 17: Date nach Hyuuga-Art II ----------------------------------- Neji betrachtete stirnrunzelnd den kleinen Werbeprospekt in seiner Hand. Seit wann landete sowas in seinem Briefkasten? Ein Onsen, ja? Um diese Jahreszeit? Ehrlich mal... Er überflog desinteressiert die Rückseite. Das war ja fast an der Grenze zu Kaze no Kuni. Ziemlich weit weg. Er zerknüllte das Papier und warf es in den Mülleimer in der Küche. Die Einkaufstasche hatte er auf dem Tisch abgestellt und begann jetzt damit sie auszuräumen. Ob Tenten wohl Spaß an einem Onsen-Besuch hätte? Das was er beim letzten Jungsabend über 'Dates' in Sais Buch gelesen hatte ging ihm nicht aus dem Kopf. Wann unternahm er denn schon mal was mit Tenten? Ihre gemeinsame Freizeitgestaltung bestand nur aus Training, kochen und generell einfach zusammen zu sein. Nur selten gingen sie zusammen essen und das letzte 'Ausgehen'... tja, das war ja wohl das Picknick vor fast vier Jahren. Gut, Tenten hatte sich nie beschwert. Was daran liegen könnte, dass sie in ihm nicht ihren 'festen Freund' gesehen hatte. Erwarteten Mädchen sowas wirklich? Neji hatte die Augenbrauen so eng zusammengezogen, während er die Tasche leerte, dass er langsam Kopfschmerzen bekam. Er schenkte sich einen frischen Tee ein und musterte den Mülleimer. Schließlich gab er seiner inneren Diskussion nach und fischte den Prospekt wieder heraus. Was, wenn es Tenten nicht gefallen würde? Irgendwie wurmte es ihn, dass er keine Ahnung hatte, was ihr so gefiel, abgesehen von Waffen natürlich. Er hörte, wie die Haustür geöffnet wurde und kurzerhand ließ er den Prospekt in einer seiner Taschen verschwinden. »Hey, schon zu Hause?« Mit einem Lächeln auf den Lippen kam Tenten auf ihn zu, beugte sich für einen Kuss nach vorn. Neji schloss die Augen als sich ihre Lippen berührten. Zufriedenheit machte sich in ihm breit. Das hier war schön. Das gefiel ihm. Und hoffentlich auch ihr. Mit einer Hand in ihrem Nacken zog er sie näher an sich, intensivierte den Kuss. Tenten seufzte glücklich und lehnte sich an ihn, die Hände auf seiner Brust. Als er sich von ihr löste, strahlte sie ihn mit einem verklärten Blick an. Sein Herz flatterte, erfreute sich an ihrer Freude. Neji strich mit seiner Hand sanft über ihre Wange. »Ich war einkaufen«, sagte er dann, sie immer noch ansehend. Wie zur Bestätigung knurrte ihr Magen und sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. »Das war dann wohl das Stichwort. Kochschürze an, mein Lehrling!«, scherzte sie. Nur widerwillig ließ er sie gehen, verharrte einen Moment in seiner Position um sie zu beobachten. Für einen Augenaufschlag lang schlich sich ein warmes Lächeln auf sein Gesicht, aber weder er noch Tenten bemerkten es. »Tsunade-sama, sie wollten mich sprechen?« Neji verneigte sich höflich vor seiner Chefin. Auf dem Schreibtisch der Hokage stapelten sich einige Akten und Tsunade selbst wirkte sehr damit beschäftigt, Stempel und Unterschriften zu verteilen. »Ja, komm rein Neji, einen Moment – Shizune!« Die Assistentin hechtete herein. »Was denn?« »Hier, das kannst du Shikamaru zukommen lassen, den obersten soll er bitte Temari geben, den Rest muss er durchsehen, ich erwarte ihn heute Abend zur Besprechung. Wie sieht's mit Narutos Gruppe aus?« Shizune nahm einen Stoß Papier entgegen. »Wir haben noch keine Benachrichtigung von den dreien erhalten, aber sie sind noch nicht überfällig. In einer halben Stunde ist übrigens eine Besprechung mit Kakashi angesetzt. Also... vor einer Stunde schon... das heißt, er dürfte gleich da sein.« Tsunade nickte das ab und Shizune verschwand wieder. »Hyuuga, Neji...«, murmelte Tsunade, das Papier vor sich studierend. Dann zog sie eine dünne Akte hervor und winkte Neji heran. »Hier, Auftrag für ein Zwei-Mann-Team.« Neji warf einen Blick in die Akte. Eskorte für eine Familie Richtung Kaze no Kuni. Bei der Wegbeschreibung merkte er auf. Die kam ihm irgendwoher bekannt vor- Richtig, der Onsen... Der lag nur ein paar Stunden vom Zielort entfernt. »Habe ich freie Auswahl bei meinem Teammitglied?«, fragte er kühl und sah auf. Tsunade kritzelte etwas auf einen Notizblock und schien ihm nicht wirklich zugehört zu haben. »Hm, was? Wen willst du denn mitnehmen? Für einen zweiten Jonin ist der Auftrag zu einfach.« »Chunin. Tenten Ama.« »Hm, gut.« Tsunade machte eine Notiz auf einem anderen Papier, dann wandte sie sich einer Schriftrolle. Eine Minute später blickte sie wieder auf. »Ist noch was?« »... Können Sie die Mission um zwei Tage verlängern? Als... Urlaub, oder so...?« Er hatte dies so kühl wie sonst auch gesagt, aber allein die Tatsache, dass er schon fast... gestottert hatte... Überraschung machte sie auf Tsunades Gesicht breit und sie dachte einen Moment nach. Dann streckte sie ohne ein Wort die Hand aus und nahm die Akte von Neji entgegen. »Machen wir aus der Woche gleich zehn Tage. An der Bezahlung ändert sich aber nichts. Und der Termin für die Ankunft der Familie muss auch eingehalten werden, auf dem Rückweg dürft ihr euch aber gerne... Zeit lassen.« Sie hielt Neji die Akte wieder hin und er nahm sie entgegen, drehte sich mit einer knappen Verabschiedung um und ging. Tsunade hatte die Ellenbogen aufgestützt und ihre Hände vor dem Mund verschränkt um so ein wissendes Lächeln zu verbergen. Shizune betrat das Büro erneut und sah verwundert zu ihrer Chefin, die gedankenversunken Neji hinterher blickte. »Tsunade-sama? Kakashi ist jetzt da.« »Scheint ja tatsächlich was Ernstes zwischen den beiden zu sein«, murmelte Hokage die Fünfte und ließ Shizune ihr Grinsen sehen. »Auf was wettest du, wann macht er ihr einen Antrag?« »Wer?« »Der Hyuuga-Junge natürlich.« Shizune verzog ungläubig das Gesicht. »Meinst du, dafür ist er der Typ? Ich habe gehört, dass man heutzutage nicht mehr fragt, sondern einfach auf ein Mädchen zeigt und 'die da nehm ich' sagt«, machte sie sarkastisch. Tsunades rechte Augenbraue erhob sich, als sie in Shizunes jetzt angestrengt ausdrucksloses Gesicht sah. Plötzlich lachten beide wiehernd los. »Tsunade-sa... ma?« Kakashi stand in der Tür und war milde irritiert, als er seine oberste Chefin und ihre Assistentin haltlos lachend in ihrem Büro vorfand. Aus den wenigen Wortfetzen, die er heraushören konnte, schloss er, dass es um diese Geschichten ging, in die sowohl zwei von Gais, als auch zwei seiner Schützlinge verwickelt waren. Ja, wenn so ein Gerücht einmal die Runde machte, hielt es auch nicht vor den Bürotüren der Hokage inne... Tenten hatte wirklich keine Ahnung, warum eine einfach Eskorte in Richtung Kaze no Kuni zehn Tage in Anspruch nehmen sollte. Das musste man sich doch mal überlegen, mit Ninja-Höchstgeschwindigtkeit würde das maximal die Hälfte der Zeit dauern und selbst mit einer fünfköpfigen Familie inklusive zweier Kleinkinder (die getragen wurden – selbstverständlich!), konnte man mit einer Woche doch locker hinkommen! Fünf Tage hin, zwei Tage zurück. Wo wäre da das Problem? Richtig! Nirgends. Punkt fünf Tage nachdem sie und Neji mit der Familie in Konoha gestartet waren, hatten sie diese glücklich und zufrieden wieder zu Hause abgeliefert. Noch seltsamer wurde es dann, als Neji, der Planer – derjenige, der nichts dem Zufall überließ – 'mal was anderes sehen wollte' und einen kleinen Umweg einschlug. Irgendwas war hier faul und zwar gewaltig. Tenten ertappte sich dabei, dass sie mehrmals die Genjutsu-Löse-Zeichenkombination machte. Es änderte sich nichts. Es wurde langsam dunkel, aber Neji verlangsamte das Tempo nicht, mit dem er von Baum zu Baum sprang. Schließlich erreichten sie einen breit ausgetretenen Weg, der an ein paar einfachen Häusern vorbei zu einem hell erleuchteten, großen Gebäude am Rande eines kleinen Dorfes führte. Neji ging jetzt langsamer, wartete darauf, dass Tenten zu ihm aufschloss. Ein großes Schild über den Eingang wies das Gebäude als 'Ryokan - Onsen und Hotel' aus. Neji warf einen Blick zu Tenten, um ihre Reaktion abzuschätzen. »Oh, ein Onsen!«, seufzte sie. »Das wäre jetzt genau das richtige...« »Dann ist ja gut, dass wir dort ein Zimmer haben«, kommentierte Neji zufrieden. »Wirklich?« Anstatt einer Antwort hielt er ihr die Tür auf. Sie strahlte ihn an. Eine Überraschung! Er hatte ihr tatsächlich eine Überraschung gemacht! Da sollte noch mal einer sagen, Jungs wie Neji machten sich über sowas keine Gedanken. Wenige Minuten später zweifelte Tenten allerdings an der Keuschheit seiner Gedanken. Konyokuburo?! Ein gemischtes Bad?! Ganz freundlich hatte die Rezeptionistin darauf hingewiesen. Und heute war fast nichts los – ja super! Nervosität machte sich kribbelnd in ihr breit. Neji würde doch sicher nicht... oder? Auf der Unterlippe kauend legte Tenten ihre Kleidung in einen der dafür vorgesehenen Holzkörbe und ging zu einer der Waschzellen. Sie seifte sich gründlich ein und während sie den Schaum verteilte, mit ihren Fingern über die weiche Haut an ihren Armen strich, kam ihr unwillkürlich der Gedanke, dass Neji sie noch nie so berührt hatte; und, dass sie diesen Umstand eigentlich gerne ändern wollen würde. Ihr Gesicht wurde heiß und mit voller Absicht schnappte sie sich den Eimer mit dem kalten Wasser um sich den Schaum abzuwaschen. Solche Gedanken sollte man sich am besten nicht in einem Onsen machen!, schalt sie sich. Schlimm genug, dass sie Neji gleich n-nackt – Oooh Gott, Tenten! Reiß dich zusammen! - sehen würde, nein! Er würde sie natürlich auch so sehen! Das war keine gute Idee gewesen. Gar keine gute Idee. Eine verdammt schlechte Idee. Er beglückwünschte sich sarkastisch für seine Weitsicht. Das hier war ein Onsen, verdammt! Da waren alle nackt und es sollte keinen stören! Niemand glotzte jemand anderen an, hier wurde nicht gefummelt oder geküsst! Neji hatte in seinem Leben schon einige Onsen-Besuche hinter sich gebracht – tatsächlich auch öfters mit seinem Onkel und seinen beiden Cousinen. Das war nie ein Problem gewesen. Einfach weggucken, interessierte ihn ja sowieso nicht. Aber was tun, wenn ihn genau diese eine Person tatsächlich interessierte? Er wollte hingucken! Das war doch kein Benehmen. Er musste sich zusammenreißen. Was würde Tenten von ihm denken, wenn er sie anstarren würde, so an bestimmten Stellen... Eigentlich sollte das heiße Wasser wunderbar entspannen, aber Neji hatte das untrügliche Gefühl, dass Tenten, die neben ihm saß, seiner Entspannung einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen würde. Zwar war das Wasser von einem trüben, bräunlichem rot – angereichert mit Eisen und anderen Mineralien – und man(n) konnte rein gar nichts sehen, da sie bis fast zu den Schulten eingetaucht war, aber allein ihre Anwesenheit machte ihn nervös. Er hatte höflich weggesehen, als sie die Quellenlandschaft betreten hatte, nur mit dem hier üblichen, kleinen Handtuch vorm Körper. Brennend hatte er sich für die Blätter eines Baumes interessiert, als sie zu ihm ins Wasser gestiegen war, das Handtuch neben seinem auf einem Stein drapierte. Es war ein Kampf mit seinen Hormonen gewesen, nicht doch für einen kurzen Blick hinzusehen. Seit wann machte ihm sein Körper solche Probleme? Bis jetzt hatte er sich in ihrer Nähe immer unter Kontrolle gehabt. Nie den Wunsch verspürt, sie- Ooh, böse Gedanken! Weg damit! Sie waren schließlich nicht alleine hier! Ein altes Ehepaar jenseits der sechzig war vor ihnen da gewesen. Leise unterhielten sie sich, ganz harmonisch. Im Gegensatz zu ihm und Tenten. Obwohl die Stille zwischen ihnen noch nie einem der beiden etwas ausgemacht hatte, war diese hier anders. Die Atmosphäre war auf eine nervöse Weise angespannt und keiner von beiden konnte umhin das zu bemerken. Konsequent sahen Neji und Tenten alles in ihrer Umgebung genaustens an, bis auf einander. Irgendwann legte Tenten den Kopf in den Nacken und sah hoch in den Himmel, der jetzt ein sattes mitternachtsblau angenommen hatte und auf dessen samtigem Hintergrund die Sterne leuchteten. »Das ist wunderschön«, murmelte sie, und brach damit die eigenartige Stimmung zwischen ihnen auf. Neji sah unwillkürlich zu ihr. Ein paar Strähnen hatten sich aus ihrer Frisur gelöst und hingen ins Wasser. Ihr langer Hals war anmutig nach hinten gebogen und in ihre Augen leuchteten die Sterne, die sie betrachtete. Wunderschön. Einmal nachgegeben, konnte Neji den Blick nicht von ihr lassen. Ihr Gesicht sah so friedlich, so glücklich aus, dass alle anderen Gedanken unwichtig wurden, seine Hormone vor ihrer sanften Schönheit kapitulierten. Sie bemerkte, dass er sie studierte und erwiderte den Blick scheu. Und mit einem Mal war die ganze Nervosität wie weggeblasen, als ihr auffiel, dass Neji seine Haare hochgebunden hatte. Lachen baute sich in ihrer Kehle auf und mühsam rang sie es nieder. Er sah tatsächlich fast aus wie ein Mädchen! Ooh Gott, dass durfte sie ihm nie erzählen – er würde sie lynchen! Angestrengt versuchte sie ihre Gesichtsmuskeln unter Kontrolle zu halten. Nicht allzu erfolgreich, denn Neji hob fragend eine Augenbraue. Tenten konnte nicht anders, sie flüsterte: »Hübsche Frisur«, und presste dann die Lippen in einem Lächeln zusammen. Für einen kurzen Augenblick verengten sich seine Augen. Jetzt hatte sie es doch tatsächlich geschafft, die Stimmung komplett zu kippen. Es freute ihn, dass sie lächelte, obwohl er gleichzeitig ein bisschen eingeschnappt war. Was hatte sie an seiner - absolut praktischen – Frisur auszusetzen? Zwei junge Frauen betraten die Badelandschaft und ließen sich ins Wasser sinken. Befriedigt registrierte Tenten, dass Neji den beiden noch nicht mal einen Blick schenkte. Ganz im Gegenteil ruhten seine Augen nur auf ihr. »Danke«, sagte sie leise, genau wie vor fast vier Jahren. Neji fühlte, wie sein Mund trocken wurde, als sie ihn ansah. Dankbarkeit und Liebe sprachen aus ihren Augen. Sein Herz machte ein paar unkoordinierte Schläge. »Ich... gehe mal so langsam raus, sonst wird mir nachher schwindelig.« Unsicher sah sie zu ihm und wartete sein Nicken, sein Abwenden ab. »Ich komme gleich nach«, sagte er. Kontrolliert stand sie auf und hob schützend das Handtuch vor ihren Körper, stieg aus dem Becken und wagte es nicht sich umzudrehen. Kaum hatte sie ein paar Schritte getan, spürte sie seinen Blick auf sich. Heftige Röte stieg ihr in die Wangen und sie beschleunigte ihre Schritte. Oder bildete sie sich das nur ein? Mit geballten Fäusten sank Neji ein paar Zentimeter tiefer ins Wasser. Er hätte nicht hinsehen dürfen! Genervt und mit einer klitzekleinen Portion Genugtuung schloss er die Augen, hatte sofort ihr Bild im Kopf. Mist! Er musste an was anderes denken, sonst würde das noch eine ganze Weile dauern, bis er hier raus kam. Eine halbe Stunde später hatten es sich die beiden, eingewickelt in Gäste-Yukatas, in der Teestube des Hotelbereichs gemütlich gemacht. Tenten plapperte leise über ihren Auftrag und Neji warf nur hin und wieder ein Wort ein. Eine freundliche Bedienung brachte ein paar Kekse, bei denen Tenten freudig zugriff. »Wie sieht's bei dir eigentlich mit der Jonin-Prüfung aus?«, ließ Neji sich vernehmen, Tenten dabei beobachtend wie sie an dem Gebäck knabberte. »Ach, hatte ich dir gar nicht erzählt, was? Tsunade hat eine Liste ausliegen, auf der ihre Vorschläge stehen. Lee und Shino sind auch dabei, aber ich weiß noch nicht, ob ich mich wirklich trauen soll. Vielleicht wäre ein Jahr mehr Training besser...« »Solange du nicht bei der Prüfung stirbst kannst du sie immer noch wiederholen. Oder glaubst du, du hast nicht das Zeug zum Jonin?« Tenten runzelte die Stirn. »Nein, das nicht... Ich schätze nur, seit ich mich von meinem Traum verabschiedet habe, Medic-Nin zu werden... weiß ich nicht mehr so recht, was meine Zukunft mir bringen wird. Fürs erste sieht's nicht nach noch einem Krieg aus und als Chunin bekomme ich sowohl genug Geld als auch Aufträge. Ich meine, wofür brauche ich die Beförderung eigentlich?« »Seit wann bist du so antriebslos?«, fragte er, und seine Stimme klang kälter als normalerweise. Er konnte nicht nachvollziehen, warum sie zögerte. »Mich hat nie irgendein großer Gegner angetrieben, Neji. Nicht so wie dich oder Naruto oder Sasuke. Und ich musste feststellen, dass ich für meinen Traum einfach furchtbar unbegabt bin, während alle um mich herum immer besser wurden in dem Ninja-Weg, den sie sich ausgesucht haben. Ich habe momentan einfach kein Ziel vor Augen, dem ich entgegenstrebe, weißt du? Was ist mein Ninja-Weg?« Daraufhin schwieg Neji. Ein Funken Verständnis keimte in ihm auf. »Als Jonin hast du trotzdem mehr Möglichkeiten, eine Fachrichtung einzuschlagen. Du kannst eigentlich nichts verlieren, sondern nur dazugewinnen.« Tenten seufzte und nahm sich einen weiteren Keks. »Du hast wohl Recht. Vielleicht bin ich momentan nur etwas unmotiviert.« Neji beschloss, das Thema für eine Weile auf sich beruhen zu lassen. Er warf einen Blick auf die Standuhr neben der Tür und sagte: »Es wird langsam spät, wir sollten zu Bett gehen.« Zustimmend erhob sich Tenten und gemeinsam verließen sie die Teestube. Die Korridore des Hotels waren wie ausgestorben und kein Laut war zu hören, deswegen bemühten sich die beiden, leise zu sein. Neji schob die Tür hinter ihnen zu, während Tenten den Gürtel ihres Yukatas etwas lockerte und sich dann auf einen der beiden Futons legte. »Es ist wirklich schön hier«, murmelte sie, als Neji sich neben sie legte. Er streckte eine Hand aus, strich ihr über die Wange und sah sie lange an. Unter ihrer Decke rutschte Tenten noch ein Stück an ihn heran. So, dass sie ihm einen scheuen Kuss auf die Lippen drücken konnte. Neji legte den Arm um sie und vergrub die Nase in ihrem Haar. »Gute Nacht, Neji.« »Gute Nacht, Tenten.« Das Letzte, was sie neben seinem Herzschlag spürte, war der sanfte Druck seiner Lippen auf ihrem Haar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)