Es ist, was es ist... von szymzickeonee-sama (NejiXTenten) ================================================================================ Kapitel 4: Aussprache --------------------- Immer noch in Gedanken betrat Tenten Nejis Wohnung. Sie stellte den Beutel mit den Einkäufen fürs Abendessen in der Küche ab, bevor sie Neji im Wohnzimmer begrüßte. Er lag auf der Couch und laß konzentriert eine Schriftrolle. »Ich bin wieder da. Und ich habe uns was zu Essen mitgebracht.« Neji nickte, während er mit einer Hand seine Schläfe massierte. Er runzelte die Stirn, aber sah nicht auf und antwortete auch nicht. Ein Lächeln schlich sich auf Tentens Gesicht. Zurück in der Küche leerte sie den Beutel, sortierte die Vorräte ein und nahm sich dann das große Holzbrett, um das Gemüse fürs Abendessen zu schneiden. Sie liebte die Stille, nur unterbrochen von dem scharfen Schnittgeräusch und den sanften 'Tock', wenn Messer auf Holz traf. Noch ehe sie ihn hörte, spürte Tenten, dass Neji hinter ihr die Küche betrat. So wie die beiden sich auf dem Trainingsplatz und auf Missionen wortlos verstanden, so war es auch in der Küche. Ohne nachfragen zu müssen, holte Neji den Reiskocher aus einem der Schränke, erhitzte das Wasser vor und gab schließlich den Reis hinzu. Tenten setzte das Dünstsieb mit dem Gemüse auf den Reiskocher und Neji wiederum den Deckel darauf. Alles passierte in einer fließenden Bewegung. Tenten genoss das Miteinander. Es war so wie immer. War immer schon so gewesen. Aber Inos Unterstellungen und die gewissermaßen 'überinterpretierbaren' Erinnerungen ließen sie nicht in Ruhe. Neji nahm das Schneidebrett und ließ heißes Wasser in die Spüle ein. »Ich war heute mit den Mädchen unterwegs«, begann sie. Er hielt nicht inne, sondern wusch das Schneidebrett ab. »Hattet ihr einen schönen Tag?«, fragte er. »Mhmhm.« Eine kurze Pause entstand. »Neji... Wusstest du, dass alle davon ausgehen, wir wären... ein Paar?« Neji legte das Brett beiseite und sah Tenten an. »Ich versteh die Frage jetzt nicht so ganz«, sagte er verwundert. »Naja, wir haben nie darüber gesprochen, aber nach außen hin wirkt es auf alle so. Ich meine... Sieh uns doch mal an: Wir machen alles zusammen. Training, wenn wir irgendwo eingeladen sind, unsere ganze Freizeit. So oft wie ich hier bin und bei dir übernachte könnte ich ja fast schon einziehen.« Neji schüttelte den Kopf. »Das ist mir schon klar. Was ich meinte war: Wieso sollten sie nicht davon ausgehen. Ist ja, wie du schon so schön erklärt hast, ziemlich offensichtlich, oder? Auch wenn wir – wie du ebenfalls erwähntest – nie darüber gesprochen haben.« Verwirrt öffnete Tenten den Mund, schloss ihn dann aber wieder. Für ein paar Sekunden sahen sie sich nur an. »Warte mal«, sagte sie dann, »Deiner Meinung nach führen wir eine Beziehung? Seit wann?« Sie konnte den Unglauben in ihrer Stimme nicht ganz verstecken. Wenigstens klang sie nicht anklagend. Neji verschränkte die Arme vor der Brust und hatte die Augenbrauen zusammengezogen. »Naja, wie würdest du denn unser Verhältnis seit dem Wok-Zwischenfall beschreiben? Was erwartest du von einer Beziehung, was wir seitdem nicht schon miteinander teilen?« »Ich- tut mir Leid, aber du hast nie was gesagt. Gut, ich habe auch nie was gesagt - aber es kam nie ein Hinweis in die Richtung, dass- Also, ich meine... wir haben ja nie irgendwas in körperlicher Hinsicht-« Tenten versuchte ihre Gedanken irgendwie in Worte zu fassen, aber es gelang ihr nicht. Händeringend stand sie vor Neji, der sie nachdenklich musterte. »Ich wollte dich nie zu etwas nötigen«, erklärte er, »man hat mich so erzogen, dass ich mich nie einer Frau aufdrängen sollte. Ich wollte dir Zeit geben, es einfach passieren lassen, wenn wir beide dafür bereit sind. Auf den richtigen Moment warten.« »Oh.« Tenten konnte nicht verhindern, dass sie rot wurde. »Soll ich also davon ausgehen, dein Verhalten falsch interpretiert zu haben?« Seine Stimme war leise geworden und Tenten, die ihn so gut kannte, hörte die leise Unsicherheit darin. »Nein! Nein, Neji, wirklich nicht! Ich- Also ich habe mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht, mich hat auch nie jemand anderes interessiert. Ich- Ich habe es immer genossen mit dir, egal, was wir gemacht haben. Ich mag es, mit dir zusammen zu sein. Ich mag dich. ... Sehr.« Gott, war das peinlich... Eine Liebeserklärung sollte sich anders anhören, oder? Ihr Herz klopfte lautstark in ihrem Brustkorb. Erleichterung spiegelte sich in seinen Augen wider und sein Körper straffte sich. »Gut«, sagte er sanft. »Vielleicht gar nicht schlecht, dass wir mal darüber geredet haben, sonst hätte dich mein Angebot wohl etwas überrascht.« »Welches Angebot?« »Ich wollte die anbieten, hier einzuziehen. Du verbringst tatsächlich mehr Zeit hier, als bei deinen Eltern und die Hälfte meines Kleiderschrankes nimmst du eh schon in Anspruch.« Auf Tentens Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »Gerne, Neji.« Sie trat einen Schritt vor und umarmte ihn. Seine Hände lösten sich aus der Verschränkung und legten sich auf ihre Hüfte. »Es ändert sich doch nichts an der Art und Weise, wie wir miteinander umgehen, oder?«, fragte er sie. Sie schüttelte den Kopf an seiner Brust. »Gut.« Es war alles genau so, wie es sein sollte, wie es ihnen beiden gefiel. Warum also etwas ändern? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)