Spinnenkuss von CheyennesDream (Version 1: Inu & Kago, Version 2: Naraku &Kagome) ================================================================================ Kapitel 2: Spinnendasein ------------------------ Werde es mal mit 1000 Wörtern pro Kapitel versuchen. Das Interesse an der FF hat mich sehr überrascht, da die Favozahl bei einem ersten Kapitel neuer Record ist. Viel Spaß Kapitel 2 - Spinnendasein Die Verbindung riss ab und Naraku beschloss eine Weile zu ruhen, damit er für seinen nächsten Versuch Kräfte sammeln konnte. Trotzdem verstrich die Zeit nicht unnütz, sondern er erinnerte sich. Nachdem er seine facettenreichen Augen schloss, schweiften seine Gedanken zurück zu dem Moment, als er seinen letzten Wunsch äußerte. Er hatte sich dem Shikon no Tama verschrieben und seine Seele sollte zusammen mit der von Kagome im Juwel eingeschlossen werden, damit sie ewig gegeneinander kämpften. Drei Tage verstrichen, ohne dass er erwachte. Trotzdem prägte dieses Band ihn auf nachhaltige Weise, unbewusst erst, dennoch stark genug, damit ein winziger Teil seines Wesen am Leben festhielt. Nicht körperlich, sondern eher geistig spürte er im letzten Moment Wärme und Güte. "Fühlt sich so Frieden an?", fragte er sich damals, während das Juwel verschwand und Midoriko erlöst wurde. Er schloss seine Augen, als alles in einem hellen Licht erstrahlte. Es schrumpfte dann zusammen, bis nur noch Schwärze herrschte. Wie lange er so dahin vegetierte, entzog sich seiner Kenntnis. Irgendwann änderte sich etwas. Seine Sinne reagierten auf äußere Einflüsse. Geräusche, Gerüche und vor allem Licht. Wind streifte seinen Körper und ein Tautropfen klatschte auf seinen Rücken. Mühsam öffnete Naraku seine Augen, gewöhnte sich an seine Umgebung und staunte. Der Blickwinkel war neu, er kam sich winzig vor, während die Gräser, die Blätter oder die weit entfernten Berge riesig erschienen. Vorsichtig bewegte er sich, wollte sich umdrehen, verlor aber das Gleichgewicht. Instinktiv produzierte er einen Faden, durch den er langsam zu Boden schwebte. Hier setzte er einen Schritt, doch es war ungewohnt, da er acht Beine besaß. Das Wesen in dem winzigen Körper schlussfolgerte richtig, erinnerte sich an sein früheres spinnenhaftes Aussehen und plötzlich kam er leichter vorwärts. In der Sonne auf einem kleinen Felsbrocken hielt er an, anlysierte seine Situation. Als er dachte, dass sein Leben für immer endete, erwachte er stattdessen in diesem Körper, jedoch ohne Onigumos Herz. Anfangs war er verwirrt und es dauerte, bis er das Geschenk erkannte. Wer brauchte schon dieses nutzlose menschliche Herz, das an Kikyou hing. Nein Naraku wurde zu einem neuen Wesen, gefangen im Körper einer Spinne. Doch er wäre nicht er selbst, wenn er keine Pläne schmiedete. Ein Schimmern trat in seine Augen, sobald er einen Unterschlupf fand. Der Ort, ein Anwesen, das seinen Besitzer in einem der Gefechte zweier Daimyos verlor, wurde zu seiner neuen Heimat. Er webte sich ein dichtes Netz, worin er gerade ruhte, fing sich auf diesen Weg seine Nahrung, Fliegen, Mücken oder anderes kleines Getier. Hin und wieder erkundete er die Gegend, machte sich mit der Örtlichkeit vertraut. Überwiegend einsam lag sie am Fuße der alten Feste. Denn die Bewohner der nahe gelegenen Dörfer flohen wahrscheinlich in den kriegerischen Zeiten und bauten sich neue Unterkünfte in den versteckten Tälern des Gebirges. Wenn jetzt Menschen auftauchten, dann Reisende, allein oder in kleinen Gruppen. Oftmals übernachtete sie in dem alten, relativ gut erhaltenen Gemäuer. Naraku belauschte die Wanderer, erfuhr dadurch, was in der Welt vor sich ging. Eines Tages erlaubte er sich einen größeren Ausflug, übernachtete daher in den Bergen bei einer Quelle. Kaum erreichte er bei Einbruch der Nacht den Rand der Lichtung, webte er sich ein einfaches Netz, richtete sich darin ein und harrte aus. Von hier hatte er einen guten Blick, selbst bis zum Wasser. Dort saß nun eine alte Frau, schwarzhaarig und vermutlich beinahe blind. Die dunkle Kleidung und die wie Onyx schimmernden Augen hinterließen beim Betrachter einen düsteren Eindruck. Obwohl er selbst boshaft war und viele Leben auf dem Gewissen hatte, so erschauerte er bei dem Anblick der Unbekannten. Dezent wollte er sich fortbewegen, um so überraschter war er, als dieses Wesen das Wort an ihn richtete: "Ihr seid ein Dämon. Willkommen an der Quelle des uralten Wissens. Stellt mir eine Frage!" Zuerst blickte sich Naraku um, entdeckte niemand und zweifelte an seinem Verstand. Von der Quelle hörte er schon früher, suchte sogar mehrere Jahre danach vergebens. Allerdings sagt man ihr nach, nur wer reinen Herzens ist, bekommt sie jemals zu Gesicht. Die Fremde lachte und sprach erneut: "Naraku oder das, was von euch übrig ist. Erbärmlich, welches Leben ihr jetzt führt und doch wäre es so leicht wieder menschliche Gestalt zu erlangen." "Wie?", entschlüpfte ihm und er verdammte sich für seine Voreiligkeit. "Sucht die Miko, die euch besiegte, kostet ihr Blut und das Siegel bricht", riet die Alte, bevor sie verschwand. Die Spinne bewegte sich auf ihren Beinen ein Stück vorwärts, betrachtete ihr Spiegelbild im Wasser und stellte sich sein früheres menschliches Aussehen vor. Er sehnte sich danach und er sehnte sich plötzlich nach etwas anderem. "Kagome." Nachdenklich trat er am kommenden Morgen den Heimweg an, warf noch einen letzten Blick zu dem düsteren Ort. Heute strahlte die Quelle hell. Die Sonne spiegelte sich in der Oberfläche, reflektierte das Licht und erschien gleißend. Mit jugendlichem Schwung erhob sich eine Gestalt. Trotz das sie direkt den Fluten entstieg, wehten die Kleider feenhaft und völlig trocken an ihrem Körper. Sie war nicht nur weiß gekleidet, sondern hatte Haare in der gleichen Farbe. In der Luft schwebend begann sie zu reden: "Ich spüre in euch viele Seelen, eine gütige, die einst einem jungen Prinzen gehörte. Des Weiteren die eines bösartigen Verbrechers aber auch einen listigen Spinnendämon, der glaubte, allen überlegen zu sein. All diese Seelen verschmolzen zu einer. Sie existiert, gibt euch nun Leben und treibt euch an, auf der Suche nach dem einen Wesen. Ihr Blut kann eure dämonische Energie erwachen lassen aber vergesst nicht, diese Miko hat auch die Macht euch zu vernichten. Deshalb dürft ihr diese reine Seele nicht zerstören. Nur wenn sie euch freiwillig ihre Unschuld und ihr Herz schenkt, werdet ihr befreit und könnt als Spinnendämon leben." Langsam löste sich die Fremde auf, hatte vorher noch einen Hinweis: "Gut und Böse existiert seit Anbeginn der Zeit. Durch eure Taten habt ihr das Gleichgewicht erschüttert und den Tod verdient. Ein Wesen besaß Mitleid und wünschte euch, dass ihr von der Vergangenheit befreit werdet und Frieden findet. Deshalb seid ihr ewig an sie gebunden. Vergeudet eure Chance nicht!" Kapitel 3 - Rätselhaft Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)