Deepest Dark von Flordelis (Miracle II) ================================================================================ Kapitel II – Ich bin nicht so unaufmerksam. ------------------------------------------- Faren stellte den Motor ab, worauf das gesamte Auto schlagartig verstummte. Er atmete durch, lauschte den letzten Geräuschen des Metalls, das über den plötzlichen Hitzeverlust scheinbar verwirrt ächzte, und blickte nach draußen. Wie üblich war niemand hier zu sehen, in einem solchen Vorort, in dem jedes Haus über einen Garten verfügte, gab es keinerlei Veranlassung, das eigene Grundstück zu verlassen und in der Gegend herumzulaufen. Das kam für Faren aber auch dementsprechend passend. Normalerweise störte er sich nicht an Gesellschaft, aber es war besser, wenn so wenig Leute wie möglich wussten, dass er hier war, und das auch noch regelmäßig jede Woche zur selben Zeit. Sein Ruf litte mit Sicherheit darunter, wenn das erst einmal bekannt wurde. Von all den mitleidigen Blicken und Fragen nach seinem Befinden ganz zu schweigen. Das hier war sein Geheimnis und das sollte es auch bleiben. Schließlich verließ er das Auto, schloss sorgfältig ab und ging dann auf eines der Häuser zu. Es lag vollkommen still und friedlich da, die Fassade schneeweiß, als käme jeden Abend jemand vorbei, um sie neu zu streichen, die Tür schwarz lackiert mit eingelassenen Milchglasfenstern, die einen nur Schemen sehen ließen. Im Moment sah er allerdings keinen solchen, weswegen er die Gelegenheit nutzte, die Tür einfach zu ignorieren. Der Vorgarten war direkt mit dem hinteren Garten verbunden, es gab keinerlei Zaun, der einen davon abhalten konnte, sich lieber hinten nach einem passenden Weg hinein umzusehen. Ungehindert spazierte Faren also in den Garten, betrachtete den Baum ein wenig, der hier stand – wie üblich konnte er aber keine Änderung feststellen – und blickte dann erst zum Haus, in eines der Fenster im Erdgeschoss hinein. In diesem Zimmer standen neben einem großen Schreibtisch auch ein Bücherregal und Aktenschränke – und ein großes Aquarium, um das er sich im Moment aber nicht kümmerte. In der Mitte des Raums standen ein schwarzes Sofa und ein Sessel um einen niedrigen Glastisch herum. In diesem Sessel saß gerade ein Mann, der etwas in seine geöffnete, auf seinem Schoß liegende, Mappe schrieb. Im Gegensatz zu dem von Kieran, war das schwarze Haar dieses Mannes kurz geschnitten, so dass Faren seine blauen Augen sehen konnte, die vollkommen auf die Notizen fixiert waren. Vorsichtig klopfte er gegen die Fensterscheibe, worauf der Mann innehielt, ihm den Blick zuwandte und die Stirn runzelte. Faren erwiderte das mit einem Lächeln, das sich nicht einschüchtern ließ. Er glaubte fast, das Seufzen des anderen zu hören, als dieser aufstand und das Fenster öffnete. „Ich habe dir doch gesagt, dass du das nicht mehr tun sollst“, tadelte er ihn dabei. „Du sollst doch die Tür benutzen.“ Ungeachtet seiner Worte, trat er dennoch einen Schritt zurück, um Faren hereinzulassen. „Die Tür ist doch langweilig“, erwiderte dieser, während er durch das Fenster kletterte. „Ich mache es lieber so. Dann bin ich auch direkt im Behandlungszimmer.“ Während der Mann das Fenster schloss, trat Faren an das Aquarium, das fast die gesamte linke Wand des Zimmers einnahm und eine abwechslungsreiche Unterwasserlandschaft bestehend aus verschiedenfarbigen Felsen und sich im Wasser sacht bewegenden Pflanzen, bot. Die unterschiedlichsten Fischschwärme schwammen umher und erfüllten es nicht nur mit noch mehr Farben, sondern auch Leben. „Sieht alles gut aus~“, stellte er schließlich zufrieden fest. „Du würdest es nicht bemerken, wenn ich einen Fisch austauschte“, erwiderte der Mann. Faren fuhr herum, damit er wieder einmal sehen konnte wie der andere mit einer Taschenuhr in seiner Hand spielte. „Komm schon, Vincent, ich bin nicht so unaufmerksam, wie du zu denken scheinst.“ Ohne Aufforderung setzte er sich auf das Sofa, während Vincent die Uhr wieder in den Taschen seines Sakkos verstaute. Faren hatte ihn noch nie in etwas anderem als einen schwarzen Anzug gesehen, das weiße Hemd bis zum Hals zugeknöpft und die dunkle Krawatte so eng sitzend, dass es wirkte als müsse er eigentlich Probleme beim Atmen bekommen. „Ich zweifele nicht daran, dass du aufmerksam bist.“ Vincent setzte sich wieder auf den Sessel und nahm auch die Mappe wieder auf. „Ich zweifele nur daran, dass es irgendjemanden gibt, der erkennen könnte, wenn ich die Fische austausche.“ Vincent war, neben Kieran, so ziemlich die seltsamste Person, die Faren kannte. Er sah gut aus, wirkte aber immer äußerst distanziert – und obwohl er ein Therapeut war, schien er so absolut gar keine Ahnung von Menschen und ihren Gewohnheiten zu haben. Manchmal runzelte er die Stirn, wenn Faren ihm etwas erzählte, als frage er sich, ob es wirklich Menschen gab, die derartige Dinge machten. Ein anderes Mal gab er Ratschläge, die sich anhörten, als seien sie aus einem Ratgeberbuch übernommen worden, ohne dass Vincent wirklich verstand, was hinter dem Ratschlag – oder auch dem Problem – steckte. Faren hatte oft überlegt, einfach den Therapeuten zu wechseln, aber er mochte Vincent. Seine Planlosigkeit, trotz seines Berufs, seine anhaltende Ruhe, seine sanfte Stimme, sein Aquarium, seine Taschenuhr, sogar sein Anzug, er mochte einfach alles an diesem Mann. Inzwischen kam auch noch hinzu, dass er ihn an Kieran erinnerte, für den er auch wachsende Sympathie verspürte – also musste er Vincent einfach mögen. Dabei war er anfangs absolut nicht gern zu ihm gegangen, sondern hatte ihn nur auf Wunsch seiner Mutter und auf Empfehlung eines Arztes im Krankenhaus aufgesucht. Auch wenn er nicht wollte, dass jemand anderes davon wusste, konnte er sich inzwischen gar nicht mehr vorstellen, wie es wohl ohne die wöchentlichen Besuche bei Vincent wäre. „Nicht einmal deine Schwester?“, hakte Faren nach. „Vielleicht solltest du es einfach mal ausprobieren?“ Vincent zuckte mit den Schultern, dann warf er einen kurzen Blick auf die Uhr, die ihm gegenüber im Regal stand. „Ich bin dafür, dass wir die Sitzung beginnen.“ Faren schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück, was seine Zustimmung ausdrückte, wie auch Vincent wusste, so dass dieser direkt seine erste Frage stellen konnte: „Wie fühlst du dich?“ Es war diese typische Eröffnungsfrage, die Faren immer wieder lächeln ließ. Es klang nicht danach, als interessiere es Vincent wirklich, sondern lediglich, als ob er nicht wüsste, wie er sonst anfangen sollte, eben als hätte er es irgendwann einmal in einem Buch gelesen. „Och ...“ Faren bemühte sich, nicht mehr zu lächeln, bevor Vincent noch auf den Gedanken kam, dass er ihn nicht ernst nähme. „Eigentlich wie immer. Nicht sonderlich gut, nicht besonders schlecht. Eigentlich sehr neutral.“ Statt einer Erwiderung darauf, machte Vincent sich eine Notiz. Er hatte Faren zwar direkt beim ersten Termin darüber aufgeklärt, dass er jederzeit Einblick in die auf ihn bezogenen Akten und Notizen nehmen dürfte, aber er traute sich nicht, danach zu fragen. Das lag auch nicht daran, dass er eingeschüchtert wäre, er fürchtete sich nur davor, etwas in diesen Unterlagen über sich selbst zu finden, das ihm nicht gefallen könnte. Also vermied er sie lieber und hoffte, dass Vincent sich nicht aufschrieb, dass er ein totaler Idiot sei. „Wie steht es um deinen Schlaf?“ Vincent sah ihn nicht einmal an, da er immer noch damit beschäftigt war, etwas zu notieren; es musste wohl eine sehr lange Beobachtung sein. „Schon besser als die letzten Male. Ich träume seltener von dieser Sache und … na ja, alles in allem schlafe ich jetzt ein wenig besser.“ Nun endlich hielt Vincent wieder inne und hob den Blick, nur ein wenig, so dass es aussah, als runzele er die Stirn. „Dann glaubst du jetzt nicht mehr, dass Dämonen durch die Stadt geistern?“ Natürlich tat er das nicht. Immerhin wusste er, dass es so war, und er besaß auch die passenden Bilder auf dem Handy, um das zu beweisen. Aber er hatte Kieran versprochen, niemandem davon zu erzählen – und seinen Therapeuten sah er auch als Teil dieses Versprechens an. „Ich denke, meine Fantasie ist einfach nur gehörig mit mir durchgegangen. Man weiß doch, wie ein Trauma so sein kann, nicht?“ Dabei wusste er es ganz genauso, nicht einmal in seinen finstersten Albträumen hätte er sich diese Szene auch nur vorstellen können. Es war genau so geschehen, wie es ihn immer wieder heimsuchte, wenn er zu schlafen versuchte – es sei denn, er trank vorher genug oder war zu erschöpft, um sich nachher noch an diese Träume zu erinnern. „Wer hat Lucasta denn dann getötet?“ Dass Vincent ihm diese Frage auch noch stellen musste. Schon wenn er daran dachte, sah er wieder ihr Lächeln vor sich, gefolgt von dem schwarzen Schatten, der sie zu Boden riss und innerhalb kürzester Zeit vor seinen Augen zerfleischte. Er wollte in der Realität die Augen schließen, wusste aber, dass er diese Bilder dann umso realistischer vor sich sähe, und außerdem hätte Vincent sich dann nur wieder Notizen gemacht, ihm vielleicht sogar Tabletten verschrieben, die er gerade nicht gebrauchen konnte, wenn er Kieran weiterhin helfen wollte. „Es war ein tragischer Bahnunfall. Ich schätze, das hat mich nur derart hart getroffen, dass ich mir einredete, dass es Dämonen gewesen sein müssen.“ Bei seiner Mutter und dem Psychologen im Krankenhaus hatte diese Ausrede damals geholfen. Aber vermutlich hätten sie sogar akzeptiert, wäre seine Behauptung, dass Lucasta an sich nur ein reines Fantasiegebilde war, gewesen. Vincent war aber weder seine Mutter, noch sein Psychologe aus dem Krankenhaus, er zog die Augenbrauen zusammen und durchbohrte ihn mit einem Blick, der deutlich sagte, dass er Faren nicht glaubte und er nun auf eine Korrektur dieser Aussage wartete. Er dagegen versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und lächelte nun doch wieder. Das kleine Blickduell der beiden forderte einiges von Faren, aber schließlich, gerade als er dachte, dass er es nicht mehr aushielt, senkte Vincent den Blick und notierte weiter. Faren atmete kaum merkbar auf, erst in diesem Moment bemerkte er, dass sich sein ganzer Körper angespannt hatte. Also gab er sich Mühe, sich wieder zu entspannen und wartete geduldig, dass Vincent fertig wurde. „Wie kommt es, dass sich dein Schlaf verbessert hat?“ Er konnte schlecht sagen, dass es beruhigend zu wissen war, dass es sich bei Kieran um einen so verantwortungsvollen Jäger handelte und er ihn noch dazu immer begleiten durfte. Also zuckte er mit den Schultern. „Wahrscheinlich fange ich nur einfach an, mich mit diesen unausweichlichen Dingen abzufinden. Dass ich Luc nicht helfen konnte und sie tot ist und es keine Dämonen gibt.“ Überzeugt wirkte Vincent nicht, aber er notierte es sich dennoch. Eigentlich war Faren sehr stolz darauf, dass er sich derart gut verstellen konnte, dass sogar ausgebildete Psychologen darauf hereinfielen – aber gerade Vincent, der scheinbar nie einen vernünftigen therapeutischen Abschluss geschafft hatte, gelang es immer wieder, ihn zu durchschauen. Allerdings sagte er nicht wirklich etwas darauf und Faren konnte nur vermuten, dass er selbst nicht so genau wusste, wie er reagieren sollte, wenn einer seiner Patienten ihn derart anlog. „Dann werde ich dir heute nichts verschreiben.“ „Ist mir recht. Ich nehme sowieso nur ungern Tabletten. Ich meine, abgesehen von den bunten Party-Tabletten natürlich~.“ Faren lachte, aber Vincent reagierte nicht im Mindesten auf diesen Scherz. Stattdessen klopfte er mit seinem Füller gedankenverloren gegen die Mappe. „Wie läuft es in der Schule?“ Wenn er bedachte, dass er als Jugendlicher auf einer Elite-Schule gewesen war, die er aus tiefstem Herzen gehasst hatte, so war der zweite Bildungsweg, auf den er hauptsächlich Bellinda gefolgt war, eigentlich ein sehr schlechter Scherz. Manchmal langweilte er sich sogar im Unterricht, aber das war immer noch besser als seine damalige Schulzeit. Vor allem weil er endlich Freunde hatte, mit denen die Pausen auch Spaß machten. „Es läuft gut. Ich bin echt super in Physik und Biologie~. Und der Rest ist auch in einem sehr hohen Bereich.“ Nicht mehr in dem 1er-Bereich, in dem er sich damals hatte bewegen müssen, aber selbst der 2er-Bereich war, dafür dass er nie lernte und manche Klausuren mit Kater schrieb, extrem gut. Dafür klopfte er sich nach jeder Arbeit, die er zurückbekam, wieder auf die Schulter, wenn es schon niemand sonst tat. Besonders Bellinda nicht, die ihn immer scharf ansah und ihn daran erinnerte, dass er so viel besser sein könnte, wenn er sich nur Mühe gab. „In letzter Zeit bin ich auch viel mit Kieran zusammen, der hat einige Seiten, die mir vorher nicht bewusst waren.“ Bislang hatte er sich bei den Therapiestunden hauptsächlich über ihn beklagt, weil er Kieran eben als seltsam eingestuft hatte. Aber inzwischen wusste er ihn wesentlich mehr zu schätzen, schon allein weil er neben der Schule auch noch jagen ging. Nicht jeder könnte dieser Doppelbelastung standhalten, aber Kieran schaffte es und dafür verdiente er Respekt. „Was für Seiten?“ „Ist das so wichtig? Ich meine, er ist hier nicht der Patient, oder?“ Statt gegen die Mappe zu tippen, begann Vincent nun, den Füller in seiner Hand zu drehen, wobei er gedankenverloren an Faren vorbeisah. „Stimmt, ich war nur neugierig.“ Dann zuckte er mit den Schultern und blickte auf seine Notizen hinab, wo er sich noch etwas hinzuschrieb. Faren zog seine Brauen zusammen. War das der richtige Zeitpunkt, einmal nach den Notizen zu fragen? Nein, er machte das lieber nicht. Vielleicht schrieb er nur gerade auf, dass Faren Interesse an Kieran hatte und das wollte er dann erst recht nicht lesen. Dementsprechend froh war er dann auch, als Vincent den Blick wieder hob und die Sitzung mit wesentlich harmloseren Fragen vorsetzte, genau wie es sein sollte. Nach dem Ende der Stunde verabschiedete Faren sich von Vincent, dessen Gesichtsausdruck sich kein einziges Mal mehr geändert hatte, und verließ das Haus. Dort atmete er erst einmal tief auf, da es nun eine weitere Woche dauerte, bis zu seinem nächsten Termin. Das war immer der beste Zeitpunkt, denn direkt nach dem Termin dauerte es am längsten, bis wieder einer fällig war. Da Vincent ihn gezwungen hatte, die Haustür zu benutzen, fiel sein Blick direkt auf sein Auto – und auf die Person, die sich dagegen lehnte. Im ersten Moment wallte Ärger in ihm auf, aber bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass es sich bei dieser Person um eine junge Frau handelte, deren blondes Haar in der Sonne regelrecht zu glitzern schien, als wäre sie gerade einem Märchen entsprungen. Das ließ ihn dann doch lächeln und mit federnden Schritten nähergehen. „Hey~. Hübscher Wagen, oder?“ Sie stellte sich aufrecht hin, als sie bemerkte, dass er mit ihr sprach, verschränkte aber die Arme vor ihrer Brust. Dann blickte sie zwischen ihm und dem Wagen hin und her, was ihm genug Zeit gab, etwas zu erkennen, das er direkt als nächsten Aufhänger nutzte: „Die Lackierung passt zu deinen blauen Augen~. Du solltest deswegen unbedingt mit mir eine Spritzfahrt unternehmen.“ Er förderte den Schlüssel zutage, erntete aber kein Lächeln von ihr, nicht einmal eine Anerkennung seiner Worte, stattdessen stellte sie die Frage, die ihn irritiert innehalten ließ: „Kennst du Kieran Lane?“ Die feinen Härchen auf seinem Nacken stellten sich auf, rieten ihm eindeutig zur Vorsicht. Wieder musterte er sie, aber nichts an ihr deutete darauf hin, dass sie ein Dämon oder sonst irgendwie gefährlich war. Dennoch sollte er vorsichtig sein. „Sollten wir uns nicht erst mal gegenseitig vorstellen? Ich bin Faren Griffin~.“ Er reichte ihr die Hand und erwartete, dass sie diese nur fragend ansehen würde, wie es in diesen Serien und Filmen immer geschah, aber stattdessen ergriff sie diese und lächelte dabei sogar ein wenig. „Seline Silverburgh, freut mich sehr. Also? Kennst du Kieran Lane?“ „Wir sind in derselben Klasse.“ Besser, er blieb weiterhin erst einmal auf sicherem Gelände. „Was willst du denn von ihm? Normalerweise wird er nicht von so umwerfend schönen Frauen angesprochen, das ist mein Job~.“ Wieder reagierte sie nicht darauf, ihre neutrale Miene kehrte zurück. „Ich weiß, dass dir seine Identität als Dämonenjäger bekannt ist.“ Faren spürte regelrecht, wie ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich. War er zu unaufmerksam gewesen? Hatte er unbemerkt etwas ausgeplaudert? Oder versuchte sie gerade nur, ihn an der Nase herumzuführen? Wer war sie überhaupt? „Dämonen?“ Er lachte. „Guter Witz.“ „Das ist kein Witz.“ Zur Demonstration zog sie ihr Handy hervor und zeigte ihm das Display, das genau dieselbe Oberfläche zeigte, wie jenes von Kieran – sie wusste es also schon von allein. „Wenn du so viel weißt, kannst du ihn sicher selbst finden.“ Sie ließ ihr Handy wieder sinken. „Das könnte ich. Aber ich weiß, dass er ein sehr misstrauischer Mensch ist. Deswegen benötige ich jemanden, dem er vertraut, der mich ihm vorstellt.“ Faren musste schmunzeln. „Da hast du den falschen erwischt, fürchte ich. Kieran vertraut mir nicht.“ „Ich denke, du irrst dich“, hielt sie entgegen, worauf er beim Aufschließen seines Wagens innehielt. „Würde er dir nicht vertrauen, wärst du schon lange nicht mehr am Leben. Außerdem habe ich beobachten können, dass er dir den Rücken zudreht und in deinem Wagen eingeschlafen ist, er vertraut dir sehr.“ Er ignorierte mal, dass sie die beiden eine Weile gestalkt haben musste, um das alles beobachten zu können, er fragte auch nicht nach, ob es normal für Jäger war, Mitwisser zu töten; sein ganzes Denken konzentrierte sich gerade darauf, dass Kieran ihm vertraute und dass ihn das freute. Faren hob den Blick wieder, um ihrem zu begegnen, und nickte. „In Ordnung, dann komm mit. Ich fahre jetzt direkt zu ihm.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)