The Hardest Part von Drikani ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Das Licht blendete ihn.   Es blendete ihn so sehr, dass er eine Augen wieder schließen musste, da er sonst fürchtete, sie würden von dem gleißenden Licht verbrennen. Stöhnend drehte er den Kopf auf die Seite und hob die Hand schützend vor die Augen. Der Geruch von Gras drang ihm in die Nase als er begriff, dass er - in einem Wald lag? Eine Lichtung, schlussfolgerte er, bei so hellem Licht. Doch wie war er hierher gekommen und vor allem warum war er Ohnmächtig gewesen?   Seinen schmerzenden Körper zur Bewegung zwingend setzte er sich auf und lies seine Knochen knacken und dehnte die Muskeln. Er versuchte seine Erinnerungen zurück aus seinem Gedächtnis zu kramen, doch da war nur ein See aus schwarzer Leere in seinem Kopf. Er untersuchte seinen Körper auf irgendwelche Verletzungen - warum trug er etwas anderes als seinen Orangenen Jumpsuit? Und warum war da ein Loch in seinem T-Shirt direkt über seinem Nabel? War er in einen Kampf verwickelt gewesen?   Naruto bewegte stumm die Lippen zu einem »Was zum?« bevor er den Kopf schüttelte; warum waren seine Erinnerungen ausgelöscht wie bei einer leeren Leinwand?   »Was ist passiert?«   Etwas war da in seinem Kopf, eine dumpfe Erinnerung - von was? Er schloss die Augen und versuchte sich an mehr zu erinnern, doch es war alles benebelt und undeutlich, was ihn nur verdrießlich werden lies bei den gescheiterten Versuchen sich zu erinnern.   »Verdammt«, fluchte er und begann zu gehen. Er wusste nicht, in welche Richtung er gehen sollte, also ließ er seine Füße selbst den Weg finden und ging einfach in die Richtung die ihm gefiel. Umso mehr er ging, desto mehr konnte er erkennen wo er war. Dies war eindeutig der Wald, der Konoha umgab. Erleichterung durchströmte ihn mit einem Seufzen. Zumindest war er zuhause und nicht irgendwo komplett anders.   Er ging für vielleicht fünfzehn Minuten bis er die Haupttore von Konoha erreichte. Es war kein Jounin auf Wache, was er schon für verdächtig hielt, doch er trat dennoch ein. Die wenigen Leute, die er passierte beachteten ihn nicht und so versuchte er einen seiner Freunde zu finden. Es war merkwürdig, er war soeben inmitten des Waldes von Konoha aufgewacht und trotz dass er keine Ahnung hatte was passier war, hatte er das Gefühl, dass er schon eine Ewigkeit nicht mehr hier gewesen war. Der Reparaturlärm, die brüllenden und schreienden Handwerker und Shinobi, die Häuser bauten, es kam ihm alles nicht vertraut vor. Es hatte aus irgendeinem Grund die verschwommenen Bilder von Häusern in seinem Kopf, doch es waren nicht die, die er nun vor der Zerstörung Konohas gesehen hatte. Abgesehen davon hatte er keine Ahnung wo er hingehen sollte - wo war sein Zelt nochmal? Zwischen all diesen unzähligen, gleich aussehenden Zelten fühlte er sich, wie wenn er durch eine Labyrinth ging anstatt durch sein Heimatdorf.   Er war drauf und dran seinem Frust nachzugeben und sich einfach auf den Boden zu setzen als… »Oh mein Gott…«, hörte er plötzlich die Stimme Sakuras, »Naruto? Bist du das?«   Er wirbelte auf dem Absatz herum und sah sie immer schneller auf sich zu rennen. »Bist das wirklich du?«, fragte sie, bevor sie sich um seinen Hals warf und ihn dabei fast umwarf. »Wir waren so besorgt!«, wimmerte sie ehe ihr Temperament mit ihr durchging und ihm eins über den Hinterkopf zog, »Wo bist du gewesen du Dödel? Ich dachte du wärst tot! Wie konntest du mir das nur antun? Hast du gedacht das wäre lustig? Huh? Huh?«   »Sakura…«, murmelte er und versuchte sich von ihr loszueisen, »Was geht hier vor?«   »Was geht hier vor? Ist das dein Ernst?«, fragte sie zornig und stemmte dabei die Hände in die Hüften, »Du wast für drei Wochen verschwunden! Drei ganze Wochen, Naruto! Wir haben überall nach dir gesucht, doch wir konnten dich nirgends finden! Wir haben alle gedacht du würdest nicht wiederkommen!«   »A-Aber…«   »Tsunade-sama hat alles in ihrer Macht stehende getan um dich zu finden, sie sandte jeden Shinobi der zur verfügung stand aus um nach dir zu suchen! Es war, wie wenn du dich einfach in Luft aufgelöst hättest!«   »Sakura-chan, beruhige dich…«   Doch sie wollte nicht hören. »Und ich dachte, dass das nicht sein könnte! Er konnte nicht einfach weg sein! Er musste irgendwohin gegangen sein! Und nun gehst du einfach zurück ins Dorf als wäre nichts passiert!«   Er legte ihr die Hände auf die Schultern und versuchte sie zu unterbrechen. »Sakura-chan! Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst!«, schrie er sie an, »Ich bin grad mitten im Wald aufgewacht und haben keine Erinnerung an das was passiert ist!«   Sie sah ihn sprachlos an: »W-Was? A-Aber…«   Er lies sie los und seufzte: »Das letzte an das ich mich erinnere ist, dass ich die…« Seine Augen weiteten sich. Die Schriftrolle. Er hatte eine Schriftrolle gefunden, richtig? Angestrengt nachdenken versuchte er den Hinweisen zu folgen… Wo hatte er die Schriftrolle gefunden und was war mit ihr passiert?   Er sagte stumm »was zum?« und seine Augen hüpften umher, sahen aber nichts bestimmtes an. Sakura legte den Kopf auf eine Seite und fragte: »Naruto…? Was ist los?«   Er biss sich auf die Unterlippe. »Ich habe eine Schriftrolle gefunden«, murmelte er zu sich selbst und rieb sich den Nasenrücken mit zwei Fingern, »aber wo…?«   Sie schüttelte den Kopf: »Erinnerst du dich wirklich an gar nichts? An die Mission auf der wir waren?«   Ihre Worte brachten etwas in seinen Erinnerung in Wallung, doch es war nicht genug um es aus der Dunkelheit wieder hervorzubringen: »Eine Mission?«   »Ja«, antwortete sie, »Wir wurden überfallen und du hast ein Jutsu benutzt und warst auf einmal verschwunden.«   »Ein Jutsu?«, fragte er, »Was für eine Sorte Jutsu?«   Sie zuckte mit den Achseln: »Ich habe keine Ahnung. Nicht einmal Kakashi-sensei hatte es zuvor gesehen. Zuerst dachte wir, der Feind hatte etwas mit dir getan, doch Ibiki-san konnte nichts aus ihnen herausfinden, also schlussfolgerten wir, dass es ein Jutsu war, was du selbst verwendet hattest.« Sie packte ihn am Arm und sagte: »Komm schon. Wir gehen besser zu Kakashi-sensei. Er ist unglaublich besorgt um dich.«   »O-Okay.«   Sie zog ihn hinüber zu Kakashis Zelt und die zwei traten ein. Der grauhaarige Jounin saß auf seiner Schlafmatte und las Icha-Icha.   »Kakashi-sensei!«, rief Sakura glücklich währen sie Naruto in das Zelt schob, »du wirst es nicht glauben! Schau wer wieder da ist!«   Als Kakashi aufsah um zu schauen, wen Sakura meinte, war sich Naruto sicher, er glaubte einen Geist zu sehen. Das Buch fiel aus seinen Händen und er sprang auf die Füße. »N-Naruto!«, keuchte er und zog den Jungen in eine feste Umarmung, »Gott sei Dank bist du in Sicherheit!« Dann ließ er von ihm ab und untersuchte ihn auf grobe Verletzungen: »Bist du in Ordnung? Wo bist du gewesen?«   Er zuckte mit den Achseln als er aus der Umarmung entkam und hatte plötzlich ein merkwürdiges Gefühl als er seinen Sensei sah. Seine Erinnerung - oder war es sein Unterbewusstsein? - sagte ihm, dass Kakashi in ziemlich kurzer Zeit ziemlich gewachsen war, was so merkwürdig für ihn klang, dass er den Kopf schüttelte und antwortete: »Ich erinnere mich an gar nichts.«   Kakashis sichtbares Auge weitete sich: »Nicht?«   Er schüttelte den Kopf noch mehr: »Nein. Überhaupt nichts. Ich wachte im Wald auf und lief wieder hierher. Das ist alles.«   »Merkwürdig. Erinnerst du dich daran das komische Jutsu verwendet zu haben?«   »Nope.«   »Erinnerst du dich an irgendetwas von dem Überfall in den wir geraten sind?«   »Nope.«   »Okay, du erinnerst dich wirklich an gar nichts«, schlussfolgerte er, »Also gut. Ich schätze, das wichtigste ist, dass du gesund und munter wieder zurück bist. Wir sollten besser zu Tsunade. Sie wird sich freuen dich zu sehen und kann dich gleich auch noch durchchecken.«   Ohne etwas dazu sagen zu dürfen schleiften Kakashi und Sakura ihn hinüber zum Zelt des Godaime, was Naruto überhaupt nicht störte, da er sowieso keine Ahnung hatte wohin er gehen sollte. Als sie das Zelt erreicht hatten traten sie ein ohne vorher um Erlaubnis gebeten zu haben.   Es war Sakura wo lossprudelte: »Shishou, du wirst es nicht glauben, aber Naruto ist wieder da!«   »N-Naruto?«, fragte der Hokage ungläubig, wie wenn der Name schwer auszusprechen wäre, »Was?«   Naruto wurde in das Zelt geschoben und als er den gestressten Hokage über den Tisch gebeugt sah, fühlte er sich, wie wenn er wirklich zuhause angekommen war - dennoch dachte er, dass es komisch aussah, dass sie die Arbeit machte, die sonst immer jemand anderes gemacht hatte… Moment, was zur Hölle machte diese Erinnerung mit ihm? Das war nicht besonders komisch, dachte er düster, und dann winkte er zögerlich Tsunade zu: »Hey, Baa-chan.«   »Du Idiot!«, schrie sie ihn an und zerbrach fast ihren Bleistift, »Wo zum Teufel bist du gewesen? Ich war krank vor Sorge und jetzt kommst du einfach wieder zurück und sagst hey, baa-chan? Wie wäre es mit es tut mir wirklich und ehrlich, unendlich und ewig leid für drei Wochen zu verschwinden, Tsunade-sama?«   »Es tut mir leid«, fügte er schnell hinzu, »und bevor du anfängst zu fragen, ich habe keine Ahnung was passiert ist!«   Sie verzog genervt das Gesicht: »Was?«   »Ja, kompletter Gedächtnisverlust.«   Sie runzelte die Stirn. »Das ist merkwürdig«, sagte sie, ging um ihren Schreibtisch herum und musterte ihn eingehend, »Hast du irgendwelche anderen Symptome? Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit?«   »Nope.«   »Hmm«, machte sie, »sonst etwas, was sich komisch anfühlt?«   Wie wenn ihre Worte eine art Schalter gewesen waren, fühlte er ein drückendes Gefühl im Bauch und er ließ die Hand abwesend darauf ruhen. »Uh, mein Bauch tut ein wenig weh…«, antwortete er und Tsunade lies keine Sekunde verstreichen um sein zerrissenes Tshirt nach oben zu schieben. Als er ihre kalten Hände auf seiner warmen Haut spürte keuchte er auf und schreckte zurück.   »Da ist eine Narbe auf deinem Bauch, sieht ziemlich frisch aus, sowie ein paar Prellungen um deinen Brustkorb«, antwortete sie mit einem skeptischen Blick, »Wenn man deine abnormal schnellen Heilungskräfte einrechnet würde ich sagen, dass die Wunde vielleicht einen Tag alt ist.«   »Einen Tag alt?«, fragte Sakura, »Also war er in einen Kampf verwickelt?«   »Vielleicht«, sagte Tsunade und ließ Naruto sich wieder anziehen, »Sonst scheinst du in Ordnung zu sein. Was auch immer passiert ist, ich habe keine Ahnung warum du dich nicht erinnern kannst.«   Die Drei standen mit einem enttäuschten Blick vor Tsunade, die lächelte und Narutos Kopf tätschelte: »Ich bin froh, dass du wieder da bist. Vielleicht wird deine Erinnerung über die Zeit hinweg auch wieder zurückkommen.«   »O-Okay«, gab er zurück mit einem hauch von Wut, dass sie nicht wusste, warum er sich nicht erinnern konnte, wenn jemand anderes es innerhalb von wenigen Minuten herausfinden konnte was mit ihm nicht stimmte. Er runzelte die Stirn - bedeutete das, dass das schon einmal passiert war? Vielleicht war er in einem Genjustu gefangen und der Kyūbi war nicht in der Stimmung es zu brechen, was ihn überhaupt nicht überraschen würde.   Tsunade ging wieder hinter ihren Schreibtisch: »Aktuell wird es das beste sein, wenn du in dein Zelt gehst und dich ausruhst. Ich lasse dir etwas zu Essen bringen. Ich will dich morgen Früh als erstes sehen und vielleicht sind bis dahin deine Erinnerungen zurück.««   »Ist gut.«   »Kakashi, Sakura, ihr beide bringt ihn zurück zu seinem Zelt«, sagte der Godaime, »Ich werde noch einmal den Missionsbericht durchlesen, vielleicht habe ich etwas übersehen.«   Kakashi und Sakura eskortierten ihn zurück zu seinem Zelt und Naruto hatte immer noch das merkwürdige Gefühl, dass er Konoha nie verlassen hatte, aber das dies hier nicht das Konoha war, in dem er die letzten drei Wochen gewesen war, was natürlich noch viel weniger Sinn ergab. Der Gedanke jucke in seinem Hinterkopf und er wunderte sich, warum er das Gefühl hatte, die letzten drei Wochen bei Ichiraku gegessen zu haben, das Hokage Monument gesehen hatte - moment, waren da immer schon fünf Gesichter? - Naruto schüttelte immer frustrierter den Kopf, da ihm sogar das Haupttor fremd erschien.   Wo zum Teufel war er gewesen?   »Also gut, wir sind da«, lächelte Kakashi, doch seine Miene änderte sich, als er Narutos Ahnungslosigkeit sah, »Ist alles in Ordnung Naruto?«   Er schüttelte langsam den Kopf: »Ich weiß es nicht. Es kommt mir alles so fremd vor. Es ist so merkwürdig, dass ich es nicht erklären kann.«   Der Grauhaarige legte eine Hand auf die Schulter seines ehemaligen Schülers und sagte: »Vielleicht solltest du dich ausruhen und bis morgen werden die Dinge gleich ganz anders aussehen, da bin ich mir sicher.«   Kakashi war daran zu gehen, doch dann drehte er sich noch einmal zu Naruto um, wie wenn er ihn etwas fragen wollte, doch dann schüttelte er den Kopf: »Ah… vergiss es.«   »Huh?«   »Ich hatte gerade nur dieses komische Deja-Vu. Naja. Wenn du denkst, dass etwas passiert ist, aber das unmöglich real sein kann?«   Naruto blinzelte. »Ja, ich erlebe gerade genau dasselbe«, sagte er dumpf und Kakashi kratzte sich am Hinterkopf, »Ah, das ist jetzt nicht wichtig. Schlaf gut, Naruto.«   »Ja, danke.«   Naruto setzte sich auf seinen Schlafsack und wunderte sich, warum er nicht glücklich war, nach seinen drei Wochen Abwesenheit wieder zurück zu sein. Etwas fehlte, etwas, was er vergessen hatte mitzubringen von wo auch immer er gewesen war. Er sog die fahle Luft in seinem Zelt ein und lies sich auf den Rücken gleiten.   Seine Arme unter seinem Kopf verschränkend starrte er an das Stoffdach über ihm und wollte sich so sehr erinnern, dass sein Kopf begann zu schmerzen. Wo war er gewesen? Und warum fühlte er sich, als ob er die ganze zeit in Konoha gewesen war, wenn er es definitiv nicht war?   Menschen tauchten in seiner Erinnerung auf. Verschwommene und im Schatten liegende Gesichter, ähnlich einem verlaufenen Bild wo die Farbe sich vermischte. Ihre Stimmen warn dumpf, verzerrt und klangen nicht einmal mehr menschlich. Naruto beschloss die Augen zu schließen und zu schlafen, doch den schlaf wollte er nicht finden, da seine Gedanken weiter plagten. Seufzend entschied er, eine dusche zu nehmen und dann zu schlafen auch wenn er sich sogar zu erschöpft fühlte um zu gehen. Er suchte nach seinen Duschsachen, verließ sein Zelt und ging in Richtung der Sanitäranlagen, die Konoha für alle zur verfügung stellte.   Als er die Umleide der Männer betrat zog er sich aus und duschte schnell. Als er fertig war wickelte er sich ein Handtuch um die Hüfte und nahm ein weiteres um sich die Haare trocken zu rubbeln. Als er sich jedoch dem Spiegel näherte, entdeckte er etwas schwarzes an seinem rechten Arm.   Stirnrunzelnd trat er näher an sein Spiegelbild und drehte den Arm ein wenig um besser sehen zu können, doch was er da sah, konnte schlicht nicht das sein, was er dachte das es war. Kopfschüttelnd sah er genauer hin und meinte sein schlaftrunkenes Hirn würde ihm einen Streich spielen, doch sein Gefühl sagte ihm, dass er recht hatte.   Da war es, in dunkelster Tinte auf seinem Arm: Das Siegel für das berühmte Hiraishin no Jutsu.   »Was zum…«, murmelte er zu sich selbst. Es gab keinen Irrtum, das war das Siegel, er wusste es.   Szenen blitzten vor seinem inneren Auge auf - das Gesicht seines Vaters (Vater? Aber er war…) während er eine Box trug, den konzentrierten Gesichtsausdruck während er das Siegel auf seinen Arm zeichnete…   Naruto stolperte rückwärts und griff sich mit beiden Händen an den Kopf. Konnte das real sein? Hatte wirklich sein Vater das Siegel auf seinen Arm gezeichnet? Tief durchatmend versuchte Naruto sich zu beruhigen. Sein Vater war tot. Er starb in der Nacht seiner Geburt als er den Kyūbi in ihm versiegelte. Kopfschüttelnd versuchte er eine logische Erklärung für all das zu finden, doch da war keine. Stattdessen tröpfelte langsam die Erinnerung an das was passiert war in seinen Geist - und es wurde alles immer klarer und klarer.   Sein Vater, seine Mutter, Kakashi. Konoha zur Zeit vor seiner Geburt. Der Trip nach Kumo, das Treffen mit dem Raikage und letztendlich - die Nacht seiner Geburt.   Ich liebe dich, Sohn, vergiss das niemals.   Seine Erinnerungen trafen ihn wie einen Blitzschlag. »Ich war in der Vergangenheit…«, murmelte er und starrte erneut auf sein Spiegelbild, »Ich bin in die Vergangenheit gereist. Ich bin in die Vergangenheit gereist!«   Noch nie war Naruto so schnell angezogen wie jetzt und mit noch tropfnassem Haar rannte er direkt aus den Sanitäranlagen zu Tsunades Zelt. Hineinstolpernd schlug er beide Hände auf den Schreibtisch und sah sie durchdringen an: »Ich war in der Vergangenheit!«   Sie sah ihn an, zog beide Augenbrauen hoch und schaute dann wieder auf ihre Papiere: »Ja und ich bin der Weihnachtsmann.« Sie winkte mit der Hand zum Signal, dass er wieder gehen sollte.   »Nein!«, schrie er fast, »ich erinnere mich! Ich war in der Vergangenheit! Ich habe meine Eltern getroffen und meine Mum war bereits schwanger und mein Dad war Hokage und es war so cool und wir gingen mit Kakashi nach Kumo und ich habe de Raikage gezeigt wer der Boss ist und ich habe Sasukes Familie getroffen und dann war da Madara und ich habe versucht ihn aufzuhalten doch dann habe ich den Kyūbi verloren, doch mein Dad hat mich gefunden und gerettet und dann hat er mich zurückgebracht und jetzt bin ich hier und - baa-chan, verstehst du es nicht? Das Jutsu was ich benutzt hatte war ei Zeitreise-jutsu.« Er atmete tief durch und war ganz außer Atem während er sie begeistert ansah: »Siehst du? Ich erinnere mich!«   »Die Vergangenheit?« Fragte sie und zog eine Augenbraue hoch.   Er nickte begierig.   Tsunade schaute ihn an, wie wenn sie seine Worte abwägen würde und die Hoffnung in ihm war entfacht, doch dann sagte sie mit eiskalter Stimme: »Geh und nerv jemand anderes Naruto, ich habe keine Zeit für deine Witze.«   »Es ist kein Witz!«, sagte er und begann sich auszuziehen; Tsunade bedekte sich seufzend die Augen.   »Schau!«, sagte er und deutete auf das Siegel, »mein Vater hat das gezeichnet bevor wir nach Kumo aufgebrochen sind. So dass er immer zu mir gelangen konnte, falls ich in Gefahr geraten sollte!«   Sie sah ihn an und zog die Brauen zusammen: »Ist das…«   »Das Hiraishin Siegel«, nickte er und zog sich wieder an, »und das Jutsu welches ich gefunden habe war auf der Schriftrolle die ich dir gezeigt hatte, erinnerst du dich? Es war noch nicht fertig, doch ich habe es vollendet! Das ist es, wie ich in der Vergangenheit gelandet bin!«   »Oh mein Gott…«, flüsterte sie zu sich selbst, »du warst… in der Vergangenheit… und hast deine Eltern getroffen…«   »Das versuche ich dir schon die ganze Zeit zu erzählen!«, sagte er und war wieder bei der Tür, »ich habe die Schriftrolle in dem alten Waffenschuppen gefunden. Ich bin gleich wieder zurück!«   »Naruto!«, rief sie ihm nach, doch er härte nicht mehr. Er war schon auf dem Absatz herumgewirbelt und hinaus aus ihrem Zelt und dem Dorf gespurtet. Er rannte und rannte bis seine Lungen in flammen zu stehen schienen, bis seine Füße sich nie mehr von der Belastung erholen würden. Ein Wall von Erregung packte ihn und ein Hochgefühl pulsierte durch seine Venen, da er sich endlich erinnern konnte - was für eine Verschwendung es gewesen wäre, wäre das alle passiert und in der Dunkelheit seines Geistes gefangen. Narutos Lippen formten ein fast schon wahnsinniges Grinsen und Tränen der Freude funkelten in seinen Augenwinkeln. Er hatte seine Eltern getroffen und wenn er nicht gewusst hätte, dass es wirklich passiert war, hätte er geglaubt, dass es nur ein alter, glückliches Traum gewesen war. Doch es war kein Traum, es war real und für das war Naruto mehr als dankbar.   Er kam bei Minatos altem Waffenschuppen an und fühlte sich erschöpfter als es möglich sein sollte, schweißgebadet und außer Atem, doch als er die Tür aufstieß fühlte  er sich, wie wenn er wirklich zuhause angekommen wäre. Mit einem Lächeln auf den Lippen wanderte Naruto herum und ließ die Realität von der Erinnerung verdrängen. Er ging hinüber zu dem Bett wo immer noch das Bild von seinen Eltern stand. Dieses mal würde er es anstatt der Schriftrolle nehmen und er nahm den Bilderrahmen, öffnete ihn und nahm das Foto heraus. Er drehte sich um und wollte zu dem Tisch gehen um sich auf dem Stuhl auszuruhen, als er einen Schuhkarton darauf sah.   Blinzelnd begriff er, dass das das letzte Mal, als er hier gewesen war noch nicht dort gestanden hatte. Er ging auf die Box zu und öffnete sie. Darin war ein Notizbuch - das Notizbuch - ein Satz Kunai mit Siegel, eine ziemlich dicke, große Schriftrolle, ein weiteres Buch mit dem Titel Die Geschichte eines unbeugsamen Ninja und (Naruto musste lauthals auflachen) eine Flasche mit Shampoo welches für blondes Haar geeignet ist sowie den dazu passenden Conditioner, ein weiteres Notizbuch mit dem Titel Kushinas abgefahren super leckere und überwältigende Rezepte (selbst für Idioten) sowie ein Paket mit zwei Setzlingen, eins würde zu Pfingstrosen werden und das andere zu einem Olivenbaum.   Naruto kamen die Tränen während er all die Gegenstände auf dem Tisch ausbreitete und alle mit einer solchen Vorsicht behandelte als wären sie aus Glas oder teurem Porzellan gemacht. Das erste, was er in die Hand nahm war das Notizbuch welches auf einmal nicht mehr so interessant war wie zuvor, nicht seitdem er es ohne Minatos Erlaubnis genommen hatte. Abgesehen von dem Fakt, dass er nichts darin lesen konnte, bescherte ihm der Gedanke, dass Minato ihm das Tagebuch mit seinen geheimsten Gedanken anvertraute das Gefühl, dass die Mauer zwischen ihnen ein für alle Mal eingerissen war. Er schlug die erste Seite auf und las etwas anderes als eine fremde Sprache:   Lieber Naruto, ich hoffe du wirst eines Tages Antworten auf all deine Fragen finden. Minato.   P.S.: Du solltest vielleicht einen Spiegel verwenden anstatt einem Wörterbuch.   Naruto spürte praktisch das Verlangen sich ins Gesicht zu schlagen - nun, da er den Hinweis hatte begriff er, dass es keine andere Sprache war. Er hätte einfach nur ein wenig schlauer sein müssen, doch er hatte damit abgehakt ein Genie zu sein. Er saß an den Tisch, nahm sein Hitai-ate aus seiner Hosentasche und benutzte es als einen Spiegel um zu lesen was sein Vater auf die ersten Seiten seines Tagebuches geschrieben hatte. Trotz der Verwirrung, wie eine Person so schreiben konnte legte Naruto seinen behelfsmäßigen Spiegel auf die Mitte der ersten Seite und begann zu lesen.   Er fühlte sich immer noch wie ein Eindringling, doch er lächelte als das Tagebuch mit kleinen Einträgen begann wie Kushina kam zum Mittagessen vobei, wir haben im Park gepicknickt, der restliche Tag war wie immer, Meetings, Papierkram, Meetings, Papierkram und so weiter und so fort bis hin zu Jirayia-senseis größtem Fan (aka Kakashi, aka mein ehemaliger Student) der seine Mission verpasst hat wegen dem neuesten Ableger der Icha-Icha Reihe. Dieser Junge… ehrlich ich weiß nicht was ich bei ihm falsch gemacht habe… Zurück zu wichtigeren und bedeutsamen Einträgen, ich hasse e wenn wir so miteinander streiten. Ich weiß ich habe recht und sie weiß, dass sie falsch liegt, und dennoch verhalte ich mich, wie wenn ich etwas falsch und sie richtig gemacht hätte. Entweder das ist das, was die Ehe ausmacht oder ich bin ein Idiot.   Naruto hatte ein lächeln auf den Lippen wenn er etwas lustiges las und einen traurigen Ausdruck, wenn er etwas melancholisches las. Er wusste gar nicht, dass er so emphatisch sein konnte, doch er fühlte, wie wenn die Gefühle seines Vaters etwas war, mit denen er sich identifizieren konnte, trotz dass er sich weder in derselben Situation befand, noch Hokage war, oder ein werdender Vater.   Und nachdem er unzählige Einträge gelesen hatte wie glücklich er war, ein Vater zu werden, wie er seinen Job eigentlich liebte trotz all der Probleme und Ärgernissen die er ihm bereitete, wie er im Drogeriemarkt stand und sein liebstes Haarspray ausverkauft war erreichte er endlich den 21. September, dem Tag, an dem er in der Vergangenheit angekommen war.   Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, mein sechzehn Jahre alter Sohn liegt gerade im Kinderzimmer und schläft. Verrückte Dinge passieren in letzter Zeit… er hat es wirklich hinbekommen mein Zeitreise-jutsu zu vollenden… Der Fakt, dass er ein Waise ist muss nicht bedeuten, dass das Siegel während seiner Geburt gebrochen ist. Wir leben in einer Welt der Shinobi - ich hätte jeden Tag sterben können. Vielleicht hat Fugaku es wirklich geschafft uns alle umzubringen, wer weiß. Es ist ein dummer Witz, doch ich will nicht glauben, dass alle was ich tun werde trotzdem scheitern wird.   Auf die Lippe beißend schlug er die Seiten um, bis er den Eintrag erreichte, den er wirklich lesen wollte als er sich an das Notizbuch heranmachte, den Eintrag, den er in Kiri geschrieben hatte. Schwer schluckend erwartete Naruto, was er als nächstes lesen würde.   Nächte wie diese sind die schlimmsten. Schlaflose Nächte, weit von Zuhause entfernt mit Sorgen, die einen plagen. Es sind Nächte wie diese, in denen mein Optimismus versagt und ich mich… verloren fühle.   In letzter Zeit frage ich mich, was ich überhaupt denken soll. Statt dass ich Naruto auf Abstand halte, bleibe ich in Kontakt, einfach weil es sich so gut Anfühlt ihn in meiner Nähe zu haben. Einen Sohn zu haben ist komplett anders, als einen Schüler zu haben. Ich sehe ihn und sehe mich selbst, ich sehe mich in seinen Augen, in seinem Gesicht und die Art wie er sich verhält erinnert mich mehr und mehr daran, wie Kushina in seinem Alter war. Doch wenn ich das so mache, verletze ich ihn nur. Ich kann sehen, dass er nicht weiß, was er tun soll. Er ist verwirrt, fühlt sich miserabel, doch statt sein Leid zu lindern, statt ihm zu helfen tue ich nichts als vorzutäuschen, dass ich nicht wüsste wer er ist und das kippt nur noch mehr Öl ins Feuer. Es mag im ersten Moment witzig sein dieses Katz und Maus Spiel zu spielen, doch es ist es nicht. Ich kann sein Bedürfnis sehen mich »Dad« zu nennen, wie dringend er mich braucht, mich vermisst, so wie ich meinen Vater immer vermisst habe.   Und Kushina - ich bin mir sicher, dass sie es auch herausgefunden hat, auch wenn sie sich dumm stellt, kann sie nicht so ignorant sein. Doch vielleicht verbirgt sie es aus denselben Gründen wie ich - weil wir beide Angst haben. Und ich habe so viel Angst wie ich es noch nie im Leben gespürt habe. Nicht weil ich sterben werde, ich war schon so oft am Rande des Todes um ihn nicht mehr fürchten zu müssen. Irgendwie will ich vergessen dass er mein Sohn ist, denn ich habe Angst davor ihn zu früh gehen lassen zu müssen.   Manchmal fühle ich mich, als wäre es besser ihn dazu aufzufordern mir alles zu erzählen, doch da ist ein Teil in mir, der es besser weiß. Meine Mutter hat mir einmal erzählt, dass es manchmal keiner Worte benötigt, manchmal muss man etwas dem anderen gegenüber nicht aussprechen, manchmal weiß man es einfach. Und in diesem Fall weiß ich es einfach. Es ist ein Gefühl tief in meinem Inneren, vielleicht nicht unbedingt in meinem Herzen, aber es ist da. Es ist da und jedes mal, wenn ich in seine Augen schaue weiß ich, wie Wertvoll dieses Gefühl ist. Und es lässt mich glauben, dass das was ich tue zum Schluss doch das beste für meine Familie ist. Denn es ist wie der Job des Hokage für sein Dorf zu sterben, der Job eines Vaters für seine Familie zu sterben. Ich bin bereit mein Leben für ihn zu opfern und der einzige Trost den ich habe ist er alleine. Seine Art, wer er ist, was ihn ausmacht ist alles, was ich mir gewünscht habe. Das ist genug für mich.   Das zu wissen, dass er trotz allem die Kraft hat nach vorne zu gehen und in die Zukunft zu blicken anstatt in der Vergangenheit festzuhängen zeigt mir, dass er die Entschlossenheit Kushinas in sich trägt. Und er ist immerhin mein Sohn! Und eines Tages vielleicht   Der Eintrag endete, vermutlich weil Naruto genau in dem Moment aufgetaucht war und er aufhören musste zu schreiben, doch die Worte, egal wie oft er sie las, rissen einerseits ein Loch in sein Herz, wärmten es aber dennoch von innen. Er wollte es weglegen und mehr von dem erkunden, was sein Vater und seine Mutter in die Box gepackt hatten, als er einen weiteren Eintrag auf der letzten Seite fand, doch es waren nicht die in Spiegelschrift geschriebenen Worte seines Vaters, sondern eine krakelige, aber doch weibliche Handschrift.   Naruto, jetzt schreibt dir deine Mutter. Bevor du fragst, ja natürlich habe ich kapiert wer du bist und ja, ich habe das Notizbuch ohne Minatos Erlaubnis ausgeliehen, aber ich dachte mir, wenn du das kannst, kann ich das schon lange, also sollte ich es einfach versuchen! Abgesehen davon verwette ich meine letzte Schüssel Ramen darauf, dass er es dir geben wird also ist das eine tolle Art dir etwas zu sagen. Also, ich habe wirklich schwer darüber nachgedacht was ich dir erzählen will und ich schätzte, ich würde dafür mehr als dieses lahme Notizbuch benötigen, doch du bist auf einmal verschwunden also ja, dann muss das Notizbuch halt ausreichen.   (Ich glaube Minato hat wieder was dummes gesagt und du bist wieder total angefressen abgehauen. Dieser Typ, ey.)   Lass mich dir nur sagen, dass es niemand gibt - nicht einmal dein Vater! - der dich mehr liebt als ich es tue. Die letzten drei Wochen mit dir zu verbringen war das beste, was mir je passiert ist. Ich meine, ja, ich hätte dir vermutlich sagen sollten dass ich wusste wer du bist und du denkst bestimmt was für eine schlampige Mutter ich bin, aber nun ja, ich glaube ich habe aus dem selben Grund den Mund gehalten wie du, oder? Ich wollte keine weinerliche, melancholische, dumme schwangere Frau sein, also, ja, ich hoffe du kannst mir verzeihen, hehe.   Wie dem auch sei, Naruto, vergiss niemals, dass ich dich liebe und zweifle niemals, niemals, niemals, niemals daran! Du wurdest geliebt ab dem Moment, als ich wusste, dass ich eine Mutter werden würde, verstanden? Außerdem bist du genau zu dem herangewachsen, was ich mir vorgestellt hatte - blondes Haar, gebräunte Haut, blaue Augen, gut aussehend, cool und ohne rotes Haar, oder kurz gesagt: du bist perfekt, selbst wenn ich dich angelogen habe wegen der klassischen Musik (sorry) und keinen Tomatensaft getrunken habe (erneut sorry). Also, ändere dich niemals mein Liebling und erinnere dich immer daran, dass du niemals alleine sein wirst, egal was passiert - wir sind immer bei dir, immer und ewig.   Ich habe mir einmal geschworen, dass ich niemals etwas in meinem Leben bereuen würde. Ich würde mein Leben in vollen Zügen leben trotz dass ich der Jinchūriki des Kyūbi bin. Ich würde niemals aufgeben, egal wie schwer die Situation auch sein mag, ich würde niemals den Glauben an mich verlieren, egal wie viele Leute es auch versuchten mich eines besseren zu belehren.   Doch genau jetzt muss ich eine dieser Regeln brechen. Ich bereu eine Sache und es wird mir bis zum Schluss bleiben, egal wohin ich auch gehe, denn es ist, dass ich dich nicht aufwachsen sehen werde.   Hehe. Ich weiß nicht. Ich glaube ich bin schlecht in sowas. Ich bin nicht so gut mit Worten wie dein Vater. Aber nun ja, ich habs versucht.   (Oh und bitte vergib deinem Vater, dass es so eine Tunte war und nicht die Eier dazu hatte seine Augen zu öffnen und zuzugeben das sein zukünftiger Sohn unter unserem Dach wohnt. Ich meine, Gott, sogar ich bin soweit gekommen und es war es Wert. Also lass ihn das durchgehen, er hat einfach Probleme, das ist alles.)   In tiefer Liebe, deine Mutter.   P.S. Alles gute zum Geburtstag! Der Schuhkarton war Minatos Idee, aber ich habe das Shampoo reingelegt!   »Hehe«, er rieb sich sich mit dem Zeigefinger die Stelle zwischen der Nase und der Oberlippe und kämpfte gegen die Tränen an, »Ich habe wirklich die beste Familie…« Er gluckste zu sich selbst und schlug die nächste Seite auf. Mintaos mädchenhafte Handschrift sagte ›Kushina, das wird Konsequenzen haben. Und was meinst du damit, dass ich Probleme hätte?‹ und eine Seite weiter war da erneut Kushinas Handschrift ›Oh wirklich? Ich frage mich, was du tun wirst. Mich versuchen mit eine Überdosis Haarspray umzubringen? Oh wir wissen alle, dass du Daddy-Probleme hast! Versuch es gar nicht erst zu leugnen! P.S. Dein Notizbuch unter all den anderen Büchern verstecken zu wollen ist wirklich dämlich, Schatz.‹ und das Gezanke endete wieder mit Minato ›Ich werde das in Betracht ziehen, Schatz, ich habe neulich das extra stark haltende Haarspray gekauft, was tatsächlich schlecht für die Gesundheit sein könnte, wenn man es einatmet. P.S. Du hast in deinem Leben noch nie ein Buch gelesen also dachte ich, es wäre sicher, wenn ich es in einem für dich fremden Territorium verstecke. Und ich habe keine Daddy-Probleme!‹   »Ja, wirklich die beste«, nickte er und legte das Notizbuch beiseite. Er nahm die Kopie von den ›Geschichten eines unbeugsamen Ninja‹ und sah, dass es mit Notizen und markierten Stellen übersät war. Die Seiten sahen stark in Mitleidenschaft gezogen aus, wie wenn sie unzählige Male umgeblättert worden waren. Sein Vater mochte dieses Buch wohl wirklich sehr, dachte er, da es aussah, als hätte er es auf jeder Mission dabei gehabt. Da war sogar eine Handgeschriebene Widmung vom Ero-Sennin auf der ersten Seite die sagte ›Für Minato. Ich hoffe dieses Buch wird dir so viel bedeuten wir mir.‹   Er fand ein zusammengefaltetes Stück Papier zwischen die Seiten geklemmt und als er es herausnahm und aufklappte sah er, dass es eine Sternkarte war. Lächelnd faltete Naruto es wieder zusammen und durchsuchte nun Kushinas Rezeptbuch wo er grinsend das Rezept für die Salzramen und Schokoladenkekse fand, die einzigen, die Kushina selbst an ihn weitergeben konnte. Die Flasche mit dem Shampoo und Conditioner brachten einen weiteren Lacher hervor, weil es genau die waren, die Naruto heimlich auch verwendet hatte. Als er die Schriftrolle öffnete, erwartete er bereits das berühmte Hiraishin no Jutsu zu finden, da er ja auch die speziellen Kunai mit in die Box gelegt hatte. Dabei war ein blauer Post-It auf der Innenseite auf dem stand ›Wenn du das liest Naruto, tu mir einen gefallen: Nimm alle meine Schriftrollen aus dem Waffenschuppen und verbrenn sie. Die, die die du gerade in den Händen hälst jedoch nicht - so dass ich weiß, dass sie in guten Händen ist. Alles gute zum Geburtstag, Naruto.‹   Naruto war ein wenig geschockt von der Bitte seines Vaters - es alles verbrennen? Alles? Stirnrunzelnd steckte Naruto die Schriftrolle weg, nahm dafür Samen für die Pfingstrose und den Olivenbaum heraus und sie nur anzusehen machte ihn schon ganz schwummrig aber dennoch erfüllte es ihn mit einem warmen Gefühl. Er wusste bereits den perfekten Ort um sie einzupflanzen.   Mit dem Gefühl, dass seine Eltern die Welt nie richtig verlassen hatten packte Naruto alles zusammen, schloss die Box und nahm sie mit aus dem Waffenschuppen. Er folgte dann dem Wunsch seines Vaters und mit der Hilfe von ein Paar Bunshins nahm er alle Schriftrollen und Dokumente die er finden konnte und warf sie auf einen Haufen den er entzündete. Davor sitzend und dem knisternden Feuer lauschend beobachtete er, wie alles zu Asche verbrannte. Er bereute es, die Arbeit seines Vaters zu vernichten, doch es war, was er gewollt hatte und Naruto respektierte und verstand es sogar - Minato wusste, dass der Schutz um den Schuppen nach seinem Tod langsam verschwinden würde und er würde nicht wollte, dass jemand die Ninjutsu Schriftrollen für Böses missbrauchte.   »Warum hast du das getan?«   Er erschrak von Kakashis Stimme und wandte sich um, um zu sehen, wie sein ehemaliger Sensei auf ihn zukam, die Hände in den Taschen und mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck, also so wie er immer aussah, aber dennoch komplett anders, als der Kakashi, den er in der Vergangenheit getroffen hatte. »Du weißt, dass das ziemlich respektlos ist. Immerhin habe ich meinem Sensei geholfen all diese Schriftrollen in diesen Schuppen zu bringen.«   Naruto gluckste: »Hehe, zu blöd schätze ich. Aber niemand sollte mit den unvollendeten Dingen herumpfuschen. Und abgesehen davon war das nicht das Erbe meines Vaters.«   Kakashi nickte. »Ich weiß«, antwortete und legte ihm eine Hand auf die Schulter, »Tsunade hat mir erzählt was passiert ist. So, Zeitreisen, huh?«   Naruto grinste breit: »Ich bin ziemlich cool, huh? Ich habe noch ein Jutsu vollendet, was mein Vater erfunden hatte.«   »Nun, es muss in den Genen liegen«, sagte er, setzte sich neben seinen ehemaligen Schüler und beobachtete das Feuer für einen Moment bevor er sagte: »Weißt du, was komisch ist?«   »Was denn?«   »Seit Tsunade mir das erzählt hat… kann ich nicht anders, als mich an einen blonden Jungen erinnern, der kurz vor der Geburt von Minatos Sohn plötzlich aufgetaucht ist. Denkst du, dass ist nur eine Art von Einbildung?«   »Hehe«, gluckste der Jüngere, »Ich bezweifle es. Wir hatten eine wirklich besondere Beziehung, der Teenage-Kakashi und ich. Dein jüngeres Selbst war wirklich ein Klugscheißer und ich glaube nicht, dass du vergessen würdest einen weiteren Klugscheißer zu treffen. Sie kommen normalerweise nach einiger Zeit gut miteinander aus, weißt du.«   Kakashi lachte. »Ich hab’s verstanden, ich hab’s verstanden«, sagte er bevor er einmal tief durchatmete, »Also hast du deine Eltern getroffen, huh? Diesmal in Echt meine ich?«   »Ja«, antwortete er, »das habe ich.«   »Und?«   Naruto lehnte sich zurück und stützte sich auf den Händen ab, den Schuhkarton auf seinem Schoß liegend. Dann antwortete er seufzend: »Es war furchtbar und wundervoll zugleich. Verstehst du? Ich wünschte ich wäre nie dort gewesen und zu selben Zeit waren es die besten drei Wochen in meinem Leben. Ich wollte bleiben, ich wollte gehen, ich wollte lachen, ich wollte weinen. Ich liebte und hasste es. Und im Endeffekt war es alles Sinnlos. Sie sind trotzdem gestorben.«   »Heh, die Zukunft zu ändern ist wohl nicht so einfach, huh?«   »Ich schätze das ist unmöglich. Und vielleicht… vielleicht ist das auch nicht der Sinn vom Jutsu meines Vaters. Vielleicht ist es nur einen weitere Art erwachsen zu werden und sich gegenseitig zu verstehen«, sagte Naruto achselzuckend, »aber es ist schon okay. Ich habe viel von ihnen gelernt, weißt du, und diese drei Wochen waren genug. Viel mehr, als ich mir je hätte träumen können.«   »Wie wahr«, sagte Kakashi mit einem Nicken.   Sie beobachteten beide das Feuer bis die Flammen den letzten Rest verschlungen hatten und sie zurück ins Dorf gingen. Naruto ging in sein Zelt und legte sich schlafen, den Schuhkarton stellte er neben seinen Schlafsack.   OoOoO   Am nächsten Morgen beschloss Naruto, dass er anfangen musste sein Versprechen einzuhalten welches er zwar nie ausgesprochen hatte, für ihn dennoch wichtig war. Er nahm eine Dusche, zog sich an und nahm die beiden Setzlinge mit. Er schlich aus dem Dorf hinaus ohne dass es jemand bemerkte und ging zu Jiraiyas Grab. Er setzte sich vor den Grabstein und erzählte seinem Sensei alles was ihm in den letzten drei Wochen mit seinen Eltern widerfahren war und hatte dabei das Gefühl, dass seine Geschichte gehört wurde.   »Weißt du, Ero-Sennin, ich habe über dieses ganze ›Kind der Prophezeiung‹ Gerede nachgedacht. Vielleicht war es wirklich mein Vater und niemals ich, oder sogar Nagato. Ich meine, vielleicht war es keiner von uns oder sogar alle drei, aber ich schätze er war mehr ein Held als ich es bin, hehe. Oder vielleicht sage ich das nur, weil er mein Vater ist. Und er war verdammt cool. Auch wenn er ein wenig merkwürdig war. Ich dachte meine Mum wäre viel cooler gewesen. Ich bin mir sicher, dass das Training mit dir dem Kopf von meinem Vater überhaupt nicht gut getan hat, hehe«, er kicherte und hielt kurz inne um den Geräuschen des Waldes zu lauschen, »wie auch immer, ohne ihn und Mum wäre ich nie der geworden, der ich jetzt bin. Und ohne ich genauso wenig - ich bin wirklich Glücklich dass du das Buch geschrieben hast, Sensei.«   Als er mit reden fertig war stand er auf, nahm die beiden Packungen mit den Setzlingen, bückte sich und pflanzte den Olivenbaum und ein paar Pfingstrosen in die weiche Erde vor dem Grabstein. »Stärke und Durchhaltevermögen«, murmelte er zu sich selbst, nahm ein Kunai in die Hand und ritzte die Namen seiner Eltern neben den von Jiraiya ein.   Er schaute hoch in den azurblauen Himmel lächelte breit und fühlte sich das erste Mal, wie wenn er die Dinge selbst in die Hand nehmen könnte ohne jemanden zu brauchen, der ihm die Richtung weisen müsse. Es fühlte sich richtig an selbst zu gehen und anderen den Weg zu weisen.   OoOoO   Wochen vergingen, Wochen gingen über ihn Monate, Monate in Jahre. Der Olivenbaum, den er gepflanzt hatte wuchs jeden Tag zu einem stärkeren Baum heran jeden Frühling umgeben von rosafarbenen Pfingstrosen und Naruto kümmerte sich liebevoll um beides, goss es an heißen Tagen, düngte die Erde um es herum und beschnitt die alten, vertrockneten Äste. Dank des Rezeptbuchs seiner Mutter bekam er sogar ein recht passabler Koch und beeindruckte damit nicht nur Sakura mit seinen Salzramen. Jedes Mal, wenn der Olivenbaum seine Früchte trug pflückte er sie und machte daraus dutzende Gläser mit Olivenpesto, verstaute es und aß jeden Dienstag Pasta mit Pesto.   Eines Tages, als er von Jiraiyas Grab zurückkehrte, wartet ein alter Freund (oder Feind, kommt eigentlich auf die Sichtweise an) auf seiner Fußmatte. Mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen und mit einer Gießkanne und Schaufel in der einen Hand war Naruto schlau genug, die andere Hand über seinem Kunai-Holster ruhen zu lassen, nur um sicher zu gehen.   Mit Sasuke wusste er nie, in welches Stimmung er gerade war.   »Ich habe gehört, dass du nun kochen kannst«, sagte er, »Ich hörte, du bist eine richtige Tunte geworden mit all dem Gärtnern was du betreibst. Wirklich Naruto… du enttäuschst mich.«   Der Blonde gluckste: »Ich eine Tunte? Ich bin nich der, der wiederholt von Konohas ANBU-Teams abhaut, richtig?«   Sasuke schnaubte, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand: »Ich laufe nicht weg - Ich benutze nur ein Genjutsu und amüsiere mich ein wenig, das ist alles.«   Naruto grinste, fummelte nach seinen Schlüsseln und öffnete die Tür. »Genjutsu? Gott, Sasuke, das ist so altbacken. Änderst du dich jemals?« Er lie die Tür aufschwingen und nickte in Richtung des Eingangs.   Die Zwei starrten sich für eine Weile an und Naruto hatte seine Probleme damit zu sehen, ob der Uchiha nur für einen Besuch hier war oder ob er vielleicht sogar das beenden wollte, was sie vor drei Jahren begonnen hatten.   Er packte die Chance beim Schopf, neigte den Kopf und nickte noch einmal zu seinem Apartment: »Ich gehe mal davon aus, dass du ein paar Minuten bleiben willst?«   Sasuke schaute kurz in das Apartment, dann wieder zu Naruto. Mit einem glatten Gesichtsausdruck erwiderte er: »Warum sollte ich?«   »Nun«, sagte Naruto achselzuckend, »Ich frage mich warum du sonst die ganzen Mühen auf dich genommen hast dich in das Dorf zu schleichen, Mr. Nuke-Nin.«   Sasuke schaute seinen ehemaligen Teamkameraden mitleidig an und antwortete: »Es ist ein gutes Training, nichts weiter.«   Naruto grinste: »Wenn das so ist, warum hast du dann auf mich gewartet?«   Der Uchiha hielt es nicht für nötig zu Antworten.   »Gib es zu, du vermisst dieses Dorf. Und deine freunde«, sagte Naruto strahlend.   »Hn.«   Ein Moment der Stille verging in denen Naruto herauszufinden suchte, wie er mit Sasukes verhalten umgehen sollte.   »Ich schätze du veränderst dich nie, Sasuke«, seufzte er und war dran in sein Apartment zu gehen als er sich noch einmal umwandte und sich stirnrunzelnd daran erinnerte, was er Sasuke schon all die Jahre sagen wollte um ihn aufzuziehen: »Hey, habe ich dir jemals erzählt, dass ich dir die Flasche gegeben habe als du gerade einmal vier Monate alt warst?«   Sasuke verzog das Gesicht, wie wenn ihm ein Bein amputiert werden würde ohne vorher betäubt zu werden: »Verlierst du nun endgültig den Verstand?«   »Du hast sogar auf mich gesabbert.«   »Was zum Teufel stimmt mit dir nicht?«   »Und dein Bruder war viel cooler als du.«   Sasuke schüttelte wütend den Kopf und winkte ab. »Ich verlasse diesen Ort, ich wusste es würde eine reine Zeitverschwendung sein hierher zu kommen. Warum bin ich überhaupt hergekommen?«, murmelte er verstohlen und war gerade dabei zu gehen als Naruto sagte: »Ne, Sasuke…« Er biss sich vor seinem nächsten Satz auf die Lippen: »Lass mich dir eine Frage stellen - wenn du in die Vergangenheit reisen könntest, was würdest du tun?«   Sasuke hielt inne, bevor er sich langsam umwandte und Naruto eine lange Zeit anstarrte. »Das ist eine dumme Frage, Blödmann. Niemand kann in die Vergangenheit reisen«, schnappte er, doch sein Blick sagte etwas anderes. Tatsächlich sah Naruto, dass sein alter Freund ihm glaubte, wenn er von Zeitreisen sprach und dass es ihn unter den Fingernägeln brannte die Informationen aus ihm heraus zu kitzeln. Dann entschied er sich jedoch ein für alle Mal zu gehen und ging davon. Der Blonde ließ in ein paar Schritte den Gang hinuntergehen eher er beschloss ihn ein zweites Mal aufzuhalten: »Sasuke.«   »Was denn noch?«, fragte er, wandte sich jedoch nicht um. Naruto musste seinen Rücken ansprechen, doch es störte ihn nicht, es war vermutlich besser, als zu einem Grabstein zu sprechen. »Vielleicht bin ich eines Tages Hokage. Und dann werde ich dieses Dorf verändern… Ich werde ein Konoha erschaffen welches du auch wieder ein Zuhause nennen kannst. Das ist ein Versprechen.«   »Pff«, kam die Antwort, »Ich habe kein Zuhause, Naruto und brauche deine dummen Versprechen nicht. Abgesehen davon, warum sollten sie eine Dummkopf wie dich zum Hokage machen?«   »Weil die Dummköpfe die Menschen sind, die sogar den Bösen vertrauen«, gluckste er, »Weißt du, Konoha ist nichts als ein Baum voller Blätter, wobei jedes zu seiner Stärke beiträgt. Selbst die gefallenen, Sasuke.«   Er beobachtete ihn eingehende und Naruto wünschte sich, er könne Gedanken lesen (und da war die Idee für ein neues Jutsu), denn Sasukes Gesicht war unergründlich. Er fragte sich, ob die letzten drei Jahre seinen alten Freund so sehr verändert hatten wie ihn. Zumindest hoffte er, dass es ihn zum bessern verändert hatten und so beobachtete er, wie der Nuke-Nin den Kopf schüttelte ehe er ging. Naruto lächelte sich selbst zu ehe er in sein Apartment trat und eine Portion Salzramen für zwei kochte - er war sich fast sicher, dass Sasuke höflich genug war um zu klingeln wenn er in ein paar Minuten später zurückkehren würde.   Als es klingelte öffnete Naruto die Tür und grinste seinem Freund entgegen.   »Okay, usuratonkachi«, sagte er und legte die Stirn ein wenig in Falten, »Was zum Teufel hast du damit gemeint, dass du mir die Flasche gegeben hast?«   »Schau, Sasuke, es war einmal ein Junge, der eine Schriftrolle gefunden hat…«   OoOoO   Beide hatten Ramen über einer Geschichte, die niemand glauben würde; nur die, die Naruto kannten würden ihm glauben, dass er die Wahrheit sprach. Es war schön hier mit Sasuke zu sitzen, zu reden als wäre nie etwas passiert, wie wenn Sasuke immer noch ein Shinobi des Dorfes wäre.   Nach dem Abendessen stand Sasuke auf: »Es ist wohl besser für mich zu gehen.«   »Sicher.«   Er hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen: »Pass auf dich auf, Naruto.«   »Du auch«, entgegnete der Uzumaki und schaute zu, wie Sasuke eine Schriftrolle auf seinem Tisch ablegte. Mit gehobenen Augenbrauen fragte er: »Was ist das?«   »Das wirst du sehen«, gab der Uchiha zurück und wandte sich zum gehen. Naruto grinste ein wenig und sein Blick fiel auf das Regal, in dem er seine Jutsu-Schriftrollen aufbewahrte. Er seufzte - wirklich, was war es, dass Sasuke sich immer noch wie ein dickköpfiges Kind benahm?   Der Türgriff wurde hinunter gedrückt. Naruto schaute zurück zu Sasuke: »Yo.«   »Hm?«   »Würde es dir etwas ausmachen mir meine Zeitreisejutsu wieder zurück zu geben?«, fragte er.   Sasuke wandte sich um, ebenfalls ein grinsen auf den Lippen: »Was meinst du?«   »Du weißt sehr wohl was ich meine«, gab Naruto zurück und strecke die Hand aus, »Wenn du vorhast es zu benutzen dann vergeude deine Zeit nicht. Es ist ein nutzloses Jutsu, da es dich nicht mehr zurückbringen wird. Mein Vater hat die Struktur verändert, hast du denn nicht zugehört, was ich gesagt habe?«   Sasuke antwortete nicht.   »Schön«, sagte Naruto achselzuckend, »Nimm es, aber erwarte nicht, dass es funktioniert. Ich kann dir garantieren, dass es nicht so ablaufen wird, wie du es willst.«   Sasuke griff in seine Shurikentasche, nahm die Schriftrolle heraus und warf sie Naruto zu, der sie geschickt auffing: »Auf Wiedersehen, Naruto.«   Bis bald, Sasuke«, antwortete er und konnte nur den Kopf schütteln. Er schaute zu, wie Sasuke ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging, auch wenn er wusste, dass er vermutlich schon alle Informationen mit seinem Sharingan kopiert hatte (vermutlich war das der Grund, wie er die Schriftrolle überhaupt erst finden konnte, es hatte immerhin das Chakra des Kyūbi in sich). Vielleicht sollte er ihm folgen und beobachten, wie er verzweifelt versuchen würde in die Vergangenheit zu reisen.   »Wirklich Sasuke«, seufzte er und schenkte nun der anderen Schriftrolle, die sein Freund zurückgelassen hatte mehr Beachtung, »Du wirst dich niemals verändern, oder?« Er öffnete die Schriftrolle nur um zu sehen, dass sie all die geheimen Informationen enthielt, die Sasuke über die anderen Dörfer gesammelt hatte.   OoOoO   Als die Sonne langsam begann hinter dem Horizont zu verschwinden saß Naruto auf der Spitze des Gesichts seines Vaters, welches in den Hokagefelsen geschlagen worden war und beobachtete, wie das Meer aus Häusern in ein weiches, orangenes Licht getaucht wurden. Eine schöne Sommerbrise spielte mit seinem Haar, die letzten Sonnenstrahlen wärmten ihm die Haut und während er den Tag noch einmal in seinem Kopf Revue passieren ließ hatte er ein Notizbuch in seinem Schoß aufgeschlagen und schrieb begeistert.   Liebe Mum und Dad,   Ich werde morgen mein erstes Genin-Team bekommen. Ich frage mich, wie sie sein werden… aber ich weiß schon genau, was ich ihnen als erstes beibringen will, hehe.   Wie dem auch sei, ich habe Sakura erneut auf ein Date gebeten, ich frage mich, wann sie ja sagen wird. Ich meine, Ero-Sennin hat mir einmal gesagt, dass Abweisungen einen Mann stärker machen, aber Gott, ich beginne daran zu verlieren. Sie sollte sich einfach entführen lassen, das ist es.   Oh und ich renoviere den alten Waffenschuppen, er braucht definitiv einen Neuanstrich. Ich bin traurig darüber, dass er zu klein ist um darin zu leben, aber vielleicht ändere ich das ja, hehe. Wie auch immer, ich habe mir ein Paar Fūin-Jutsu angeschaut und beschlossen, dass ich die Barrieren, die Dad eingerichtet hat erneuern und ihn in ein Lager für meine Schriftrollen umbauen könnte. Oh übrigens, ich habe Sasuke nach drei Jahren wieder getroffen. Er wird sich niemals ändern, diese Idiot. Aber ich bin froh, dass er sich immer noch ab und zu in das Dorf schleicht… vielleicht liegt es ihm ja doch am Herzen, oder? Vielleicht wird er eines Tages wirklich zurückkommen und bleiben. Wenn ich eines Tages Hokage werde könnte ich ihn zum ANBU ernennen, ich meine, er hat ja genug Erfahrung mit ihnen, haha. Tsunade ist unglaublich sauer, da er immer wieder entwischt und sie verdächtigt mich bereits etwas damit zu tun tu haben.   Nun, wer weiß… vielleicht ist das wirklich alles Schicksal. Vielleicht ist es keine lahme Entschuldigung um es leichter zu machen das alles zu ertragen, die Antworten leichter zu akzeptieren. Vielleicht ist es überhaupt nicht kapriziös, aber es hilft in dem Moment wenn du es am meisten benötigst. Ich denke immer noch, dass es ziemlich schicksalhaft ist, dass ich statt dem Foto die Schriftrolle genommen habe, richtig? Vielleicht ist es Schicksal, dass Sasuke in dem Moment zurückkam als ich ihn am meisten gebraucht habe, nur um wieder zu verschwinden als seine Aufgabe erfüllt war. Vielleicht war das alles Schicksal. Aber falls nicht, bin ich Glücklich, dass es passiert ist, glücklich hier zu sein wo ich jetzt bin, glücklich es so weit gebracht zu haben, glücklich euer Sohn zu sein, ein Shinobi dieses Dorfes zu sein.   Ja, ich bin wirklich glücklich.   Wirklich glücklich.   Naruto grinste als er seinen Eintrag erneut las.   Wenn er so daran dachte, hatte er die gleichen Gedanken schon vor drei Jahren gehabt, als er die Schriftrolle zuerst gefunden hatte. Lustig, wie die Dinge sich immer im Kreis zu bewegen schienen. Und wenn er das wiederaufgebaute Konoha bedachte, dass friedlich und faul vor ihm an diesem Sommerabend lag, wenn er daran dachte, was hinter und vor ihm ihm lag, wenn er an die Schriftrolle dachte, die er vor drei Jahren in diesem alten Waffenschuppen gefunden hatte wusste er, dass es zumindest ein wenig Hilfe gab wenn es darum ging sein eigenes Leben zu leben.   Er fragte sich, ob all das wirklich mal ihm bestimmt war zu beschützen, wie sein Vater das Dorf beschützt hatte, fragte sich, wie es sein würde in seine Fußstapfen zu treten, ob er in sie passen würde, oder ob sie ihm zu groß wären. Er fragte sich, ob er auch einen Umhang tragen würde, ob er dasselbe erleben würde wie sein Vater. Wenn er sein Leben bis jetzt zusammenfassen müsste, wäre es vermutlich eine Auflistung von Fragen; auf manche hatte er eine Antwort gefunden, manche waren noch offen und auf manche brauchte er von vornherein gar keine Antwort. Mit anderen Dingen brauchst du einfach keine Antwort - manche Dinge weißt du einfach.   Mit einem lächeln schaute er das Notizbuch an, überlegte einen Moment und verstaute es dann in seiner Shurikentasche. Er stand auf, lächelte und dann, mit einem goldenen Blitz, verschwand er.   Eines Tages würde Naruto alle seine antworten finden.   Für jetzt war er zufrieden damit, dass er wusste nicht alleine zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)