APH Rupru fanfic: Ich liebe Alles an dir~ von MissGoldenweekArt ================================================================================ Kapitel 1: Ich liebe alles an dir~ ---------------------------------- Er hatte mich zu sich geholt, sich meiner angeeignet. Und erneut sah ich es vor mir – sein verstörendes Lächeln... Ich spürte, wie er mich auszog, fesselte und auspeitschte, wie er mich abwechselnd mit kaltem und heißem Wasser begoss, bis sich meine Haut löste, wie er tausender winziger Schnitte setzte und Salz in die Wunden rieb, wie- ich unterbrach mich. Was half es? –Selbstmitleid. Denn dies war Vergangenheit. Von einem auf den nächsten Tag hatte sich alles geändert – Eine beunruhigende Stille erfüllte nun das Anwesen. Doch weshalb? –Hatte ich den Verstand verloren? War meine Angst schlicht gegangen? Ich verweilte nicht mehr im Keller; so veränderte sich meine Wahrnehmung... Womöglich fand ich hier den Grund...? –Nein, es bestand kein Zusammenhang. –Er ließ mich in Frieden- Aber warum? Allein seine Leibeigenen schickte er, um nach mir zu sehen. Empfand er keine Befriedigung mehr? War ich langweilig geworden? –Das traute ich ihm zu... Aber selbst wenn dies der Fall war, was bewegte ihn dazu, mich nicht umzubringen oder mich einfach meinem Schicksal zu überlassen? Oder tat er jenes? –Nein, seine drei Untertanen behüteten mich und dies sicherlich nicht aus Mitgefühl. Ja, ich könnte gar meinem, man verwöhne mich, bedachte ich den Zustand im Land. –Meine Wunden wurden behandelt, man brachte mir Essen, ich schlief im Warmen, in einem Bett und hatte mein eigenes Zimmer... -Doch verhinderten meine Fragen, es zu genießen – Weshalb all dies? (Ende: Prolog) „Wie fühlst du dich?“, hörte ich die zaghafte Stimme Raivis’. Darauf überlegte ich einen Moment. Die Wahrheit war offensichtlich – verdammt beschissen - mein gesamter Körper schmerzte, ich war nicht in der Lage mich zu rühren, jeder Atemzug brannte in den Lungen, im einen Augenblick schwitzte im anderen fror ich – schlicht und einfach beschissen... Jedoch war ich mir nicht sicher, ob ich mich ihm gegenüber auf diese Art und Weise äußern sollte. Ich hatte die Wahl, da er es mir im Schutz der Dunkelheit nicht ansah. Letztlich fiel meine Entscheidung, wie folgt aus: Ich schwieg. Nach wenigen Minuten völliger Stille, man hörte allein mein schweres Atmen, schritt Raivis an mein Bett. Er tastete nach etwas bestimmtem, vermutlich nach meiner Hand. Worauf ich seine kleinen, kalten Finger auf meiner Brust spürte. Sofort schreckte jener zurück und sprach leise wie ängstlich: „Dein Verband ist feucht... Soll ich ihn für dich wechseln?“ „Nein,“ entgegnete ich mit heiserer Stimme. „Möchtest du etwas essen?“ Auch dies verneinte ich. Raivis ging ungewandt zu dem Schränkchen und schaltete die Lampe. Intuitiv kniff ich meine Augen zusammen. Dann setzte er sich zu mir. In seinem Blick lag Betroffenheit. Er schien sich sehr um mich zu sorgen. „Weißt du, Gilbert... Ich habe Herrn Braginsky und Toris bei einer Unterhaltung belauscht. Sie meinten, du müssest sterben...“ Er blickte bedrückt in Richtung des Bodens. Tränen standen in seinen Augen. Darauf strich ich durch Raivis’ dunkelblondes Haar, grinste leicht und sagte: „Das ist nicht wahr. Siehst du es nicht. Mir geht es gut und meine Verletzungen tun auch nicht mehr besonders weh. Bald kann ich wieder gemeinsam mit dir und deinen Brüdern essen...“ Jedes Wort bedeutet eine Qual aber ich fühlte mich besser, wenn er sich auf andere Dinge konzentrierte, als sich von meinem Leiden ablenken zu lassen. So hoffte ich, dass er mir Glauben schenkte... „Wenn du ehrlich bist, beruhigt es mich...“ Raivis erhob sich und trat aus dem Zimmer, ließ mich mit meinen Fragen abermals allein. Aber was konnte er schon dafür?... Ich schloss die Augen und legte eine Hand auf meine Brust. ‚Du wirst sterben...’ Wieso? –Das ist lächerlich. Es mochte sein, dass ich im Moment etwas geschwächt war. Doch verheilten jene Wunden in nicht allzu ferner Zeit. (Ende: Handlung 1) Ich erwachte. Im Flur hallten die Stimmen Toris’ und seines Herren. Sie diskutierten; in Russisch, über was auch immer. – Ich verstand es nicht - ... Davon abgesehen; Es war mir fremd, dass sich Toris dem Herrn Braginsky widersetzte... Kurz darauf schlich der Litauer vorbei an der massiven Eichenholztür in mein Zimmer. Auf seinem Gesicht lag ein gezwungenes Lächeln, keine deutliche Spur von Aufgebrachtheit. „Kann ich etwas für sie tun, Herr Beilschmidt?“ –Jeden Tag das selbe Spiel-... „Weshalb habt ihr gestritten?“, wollte ich wissen. Toris zögerte: „Das hat keine größere Bedeutung... „ Es schien, als wollte er es mir verschweigen. „Ist es das, was Raivis mir mitteilte?“ „Raivis? Was meinen Sie?“, fragte er sichtlich verwundert. Ich sah ihm verbissen in die Augen und bemühte mich gleichzeitig, um eine widersprüchlich beklommene Stimme: „ ...dass... mein Leben sich dem Ende neige...“ „Nein,“ lautete seine Antwort. Ich mochte ihm glauben, jedoch klärte sich mein Anliegen dadurch nicht... So sprach ich: „Das ist absurd, nicht wahr?“ „Jedoch entspricht es der Wahrheit...,“ entgegnete der Litauer trocken und ergänzte, „Sehen Sie selbst...“ Er setzte sich nieder, bat mich meine Decke zurück zu schlagen. Als wisse ich nicht selbst, wie elend meine Erscheinung ist... Toris blickte teils wütend, teils bestürzt auf meinen Oberkörper. „Hat Raivis sich am gestrigen Abend nicht um Sie gekümmert?“ „Ich weigerte mich...“ Er holte tief Luft: „Sie machen uns es nicht gerade leichter..., Herr Beilschmidt...“ Ich wollte lachen, konnte es jedoch nicht. Als der Litauer die Verbandsnadel löste, hob ich meine Hand. Sie zitterte. Er ignorierte meine Geste und fuhr fort. Notgedrungen setzte ich mich, von ihm gestützt, auf. Mit größter Sorgfalt wickelte er die Bandage ab. Meine Haut lag frei. Sie brannte fürchterlich. „Wie am ersten Tag... Die Verletzungen heilen nicht,“ stellte Toris wenig überrascht fest. Er trug mit einem Tuch Wunddesinfektionsmittel auf. Jenes ätzte sich förmlich in die Wunden. Ich stöhnte auf. „Bitte, bleiben Sie ruhig...,“ flüsterte der Litauer. „Dafür ist allein Ivan verantwortlich...,“ meinte ich. Darauf hörte ich erneut seine leise Stimme. Er sprach auf mich ein. Doch meine Sinne schienen vom Schmerz betäubt. Ich schloss die Augen und dachte nur: Das ist doch wahr, richtig? (Ende: Handlung 2) „Gilbert.“ –Mein Name. Jemand rief mich. Wer ist es? „Gilbert!“ –Die raue Stimme eines Mannes. Ich öffnete die Augen. Mein Blick war trüb. Schwere Schritte schliffen über das Parkette. Er trat näher. „Ich bin hier, um meine Pflicht zu erfüllen.“ –Deutsch... Jene Sprache, welche ich seit beinahe zwei Jahren nicht mehr gehört hatte... Der Mann setzte sich an mein Bett. Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Brust, als ich auf seine Augen traf. Es war kein geringerer als Ivan. Augenblicklich überkam mich eine abnorme Angst... Mein Herz begann zu rasen, ich zitterte am ganzen Leib und mein Atem ging unregelmäßig. –Es raubte mir den Verstand.- Mein Körper war eingenommen von all dem, was ich innig flehte zu vergessen. Ich spürte es regelrecht... –Dieses schnelle, unregelmäßige Stoßen. Es zerriss mich innerlich. Ich fühlte, wie er in meinen Nacken biss, über die Wunde leckte... Seine Nägel krallten sich in meine Haut. Er drückte mich gegen etwas kaltes, feuchtes... –Die steinerne Wand des Kellers? –Es war widerwärtig, schlicht widerwärtig... Ich wollte einfach schreien, doch ich konnte nicht... -Ich konnte nicht, da jenes der Vergangenheit angehörte. Es entsprach nicht mehr der Realität – alles nur ein Trugbild, Zwangsvorstellungen, welche mich heimsuchten. Was hast du mit mir gemacht, Ivan?, fragte ich mich im Gedanken. Jedoch bestand etwas, das mich deutlich mehr bewegen sollte: Was wird aus mir? Ich starrte gen Decke. Der Russe war nach wie vor anwesend... „Verschwinde...,“ brachte ich heiser und unbeabsichtigt kläglich hervor. Er ignorierte meinen Willen und griff stattdessen nach meiner Hand. Seine kühlen, trockenen Finger umfassten meine eigenen. Ich sehnte mich nach meiner Stimme: Fass mich nicht an, dachte ich nur, Fass mich bloß nicht an, dreckiger Russe! Ich wünschte mich zu widersetzen... „Du hast Angst...,“ stellte Ivan mit einem vergnügten Lächeln auf den Lippen fest. -Nein, nicht mehr... Nicht vor dir und deinen Launen, hielt ich insgeheim dagegen. „ ...vor dem Tod,“ beendete er seinen Satz – ungeahnt. Mein Atem stockte. Das ist nicht wahr. Weshalb solle ich? –Wunden heilen... -Über den Schmerz komme ich hinweg- ...Es braucht nur seine Zeit. Erneut vernahm ich die Worte Ivans: „Ich weiß, dass du versuchst dich verbittert zu wehren. Das ist zwecklos. Gilbert. Du tust dir damit nicht den geringsten Gefallen...“ Er sah mir tief in die Augen, beugte sich über mich und raunte mir folgendes ins Ohr: „Ich möchte doch auch nicht tatenlos erdulden, wie es dich langsam dahinrafft... Denn... ein solch hinreißendes Spielzeug wird mir nicht allzu schnell wieder begegnen...“ Der Russe kicherte leicht. Dabei handelte es sich um seinen reinen Ernst... Ich schluckte. Auf meiner Zunge lag ein süßlich-eiserner Geschmack –Blut. Mir wurde unwohl. Ich hatte das Bedürfnis tief einzuatmen. Jedoch endete dies in einem blutigen Husten - Mein Körper veränderte sich... Was geschieht mit mir? Zum ersten mal seit Monaten wurde mir bewusst, dass ich mich nicht erholte..., dass alles, was sie sagten der Wirklichkeit gleichkam... Ich hing an meinem Stolz... Nun wünschte ich, dessen ungeachtet, nur in der Lage zu sein, etwas zu essen... Bis jetzt hatte ich stets gehungert. Ich wandte mich zu Ivan. Er blickte mir ausdruckslos entgegen, jenes Lächeln war einer irritierten Miene gewichen. Er flüsterte: „Du blutest, Gilbert...“ Darauf betrachtete ich meinen Oberkörper. Der Verband hatte sich tiefrot gefärbt. Ich spürte, wie ein dünnes Rinnsal Blut aus meiner Nase über die Lippen floss... Abrupt erhob sich Ivan und eilte hinaus auf den Gang. –Ich hoffte auf etwas Schmerzlinderndes. Ich wollte leben, doch nicht auf solch eine Art.- Im Flur hörte ich laute, aufgebrachte Stimmen. Kurz darauf traten der Russe und sein Leibeigener in das Zimmer. Toris platzierte ein Behältnis neben meinem Bett und kniete sich nieder. Nervös kramte er darin und holte eine Kompresse hervor. Jene drückte er auf meine Brust. Ich stöhnte auf. Eine heiße Träne bahnte sich den weg über meine Wange... Mein Körper befand sich nicht mehr unter meiner Kontrolle. Mit letzter Kraft schlug ich nach ihm; Er solle aufhören! Es schmerzt doch entsetzlich! „Herr Braginsky!“, rief Toris. Sogleich spürte ich die große, raue Hand auf meiner Stirn, welche meinen Kopf in das Kissen drückte. Worauf man eine Nadel in meinen Hals rammte. Das Letzt, was ich wahrnahm, war jenes Stechen... Ein Dröhnen erfüllte meinen Schädel. Ich konnte mich nicht bewegen... Dann versank alles in völliger Finsternis. (Ende: Handlung 3) Schwarz... Ist es Nacht? Und kann ich sehen? Bin ich blind? Oder bereits tot? Wo sind sie, der Russe und seine Untertanen? Lassen sie mich nun endgültig verenden? Auf meiner Brust lastete ein Druck. Ich war beinahe nicht in der Lage zu atmen. Schwindel plagte mich; die Dunkelheit gab mir Rätsel auf... Ich roch nichts, schmeckte nichts, vernahm nicht einen einzigen Ton. Könne ich doch nur schreien..., dachte ich. Jedoch war ich mir bewusst, meine Verfassung ließ jenes nicht zu... Dabei ersehnte ich ein Ende dieser beklemmenden Stille. -Sie stellte meine größte Angst dar. Nichts fürchtete ich mehr als Stille, Totenstille.- Ich dachte an die Zeit vor dem Anwesen Braginskys... -Da ist nicht viel,... jedenfalls nichts, an das ich mich freiwillig erinnere. Nun gut,... Meine Kindheit verbrachte ich auf dem Land – arbeitete, schlief, aß. Ich kann nicht verleugnen, dass wir damals ein anständiges Leben führten... Im Jahr 1938 zogen wir an den Stadtrand von Königsberg... Dann, ich war sechzehn und hielt nach einem Beruf in der Stadt Ausschau, begann der Krieg. Mein Alltag änderte sich vorerst nicht. Wir feierten Siege... einen, dann zwei, dann...? –Alles wendete sich. Noch war ich mir nicht im Klaren, welche Ausmaße jener Krieg annehmen würde... 1943 – Gezwungen diente ich nun der Wehrmacht und bemerkte nun selbst , was all dies verursachte. Sie kamen näher. Die Rote Armee drang im Oktober 1944 in meine Heimat, Ostpreußen... Zu Beginn des nächsten Jahres waren meine Familienmitglieder verpflichtet Gräben an der Ostfront auszuheben... Man zwang uns sich zu behaupten, für den ‚Endsieg’ zu kämpfen... Doch ich war nicht blind. Letzten Endes hatte ich keine andere Wahl, als sie in den Westen zu treiben. Ich verblieb als Soldat im zerstörten Königsberg... und erlebte alles Leid der letzten Wochen... Trotz dass ich zweiundzwanzig jung war, ertrug ich nicht, das letzte Aufgebot unseres Landes sterben zu sehen. –Es waren Jungen, keine sechzehn. Ich tat mein Bestes, ihnen aus ihrer aussichtslosen Zukunft zu verhelfen... So schaffte ich ihnen eine Möglichkeit sich den letzten Zügen in Richtung Westen anzuschließen, schleuste sie aus der Armee. –Es ist nicht nötig zu erwähnen, dass ich mich dabei in Lebensgefahr begab... Doch... Es gelang. Ich war stolz. Ich hatte zwei Jungen befreit. Der April zog ins Land und mit ihm ein unverhofft wolkenloses Frühlingswetter. Ich sah nun regelrecht vor mir, wie die Russen all das, was nach dem Luftangriff im August letzten Jahres fortbestanden hatte, in Schutt und Asche legten. -Wir kapitulierten nicht, flohen nicht. Wir durften nicht kapitulieren, nicht fliehen.- So trieb man die verbliebene Bevölkerung und die Armee in das Zentrum der Stadt. Doch ich versteckte mich in einer verlassen Scheune... ‚Wenn es eines gibt, was ich nicht tun werde, dann ist es die Innenstadt aufzusuchen...’ Es brauchte nicht lang, bis jemand das Tor aufbrach... Ich stand ihm gegenüber, einem Rotarmisten – dem Feind. Er war allein und trug eine Waffe bei sich, starrte mich an. Ich spürte, wie meine Beine nachgaben – Ich hatte ausgedient... Doch er schoss nicht, stattdessen trat er näher und ließ sich nieder. Ich kniete vor ihm, hielt den Kopf gesenkt, war ein Schatten meiner selbst. Der Russe zerrte an meinem Haar. Seine Lippen formten ein amüsiertes Lächeln: „Was machst du hier, junger Deutscher?... Ist das nicht Landesverrat? ...Ich muss dich nun bestrafen, nicht?“ ‚Er ist geistesgestört...!’, war alles, was ich damals dachte... ...bevor er mich nahm. –Jene Erinnerungen der Demütigung hatten sich in mein Gedächtnis eingebrannt... Mein Brustkorb bebte. Ich weinte... innerlich. (Ende: Handlung 4) Meine Beine schienen vollkommen taub, meine Arme lagen schwer zu meinen Seiten. Jener Schmerz in der Brust war beinahe verschwunden... Ich spürte eine kalte Hand, welche über meine Wange strich, als wolle sie eine Träne wegwischen – Jemand war bei mir..., zweifelsohne Ivan. Er hob meinen schmächtigen Oberkörper und drückte ihn fest an sich. Sein Atem war heiß. Ich meinte den starken Alkoholgeruch zu vernehmen, welcher von ihm ausging – Er hatte getrunken und dies nicht in Maßen... -Nun bin ich ihm entgültig hilflos ausgesetzt, schätzte ich, Alles was mir bleibt, ist ihn im Stillen zu verachten...- Ivan strich mein Haar aus der Stirn. „Weißt du, Gilbert, wie viel du mir bedeutest...?“ -Nichts. Nichts bedeute ich dir. Ich bin dein ‚ganz persönliches Spielzeug’, dachte ich. Ivan sprach weiter. Seine Stimme war eindringlich. „Ich vermisse dich. Ich ertrage es nicht länger ohne dich, Gilbert. Ich liebe dich. Ich liebe alles an dir, liebe dein Gesicht, deine so einzigartig erfahrenen Augen, deine spitzte, so unförmige Nase, deine schmalen, blassen Lippen, dein seidenes platinblondes Haar... Ich liebe deinen Körper, deine vornehm bläulich schimmernde Haut, deine etlichen, erzählenden Narben, deine geschickten, hageren Finger, deinen anmutigen, schlanken Hals... Ich liebe deine Stimme, wie du bitter weinst, wie du zaghaft flüsterst, wie du leidvoll schreist, wie du inständig bittest... Ich liebe dich zu spüren, deine warme Haut an meiner, dein brennender Kuss auf meinen Lippen, dein heißerer Atem in meinem Nacken, dein aufgeregtes Herz unter meiner Hand... Ich liebe dich so sehr.“ -Das war eine Lüge. Du liebst allein meinen Körper... Was ich denke, wünsche oder fühle ist dir gleichgültig, dachte ich, Du bist ein verdammter sadistischer Psychopath...! Ivan ließ mich behutsam zurück auf das Bett sinken... Er schob den Verband zurück, rieb an der freiliegenden Wunde. Er zerriss meine Haut. Ich fühlte eine kühle Klinge an meinem Hals. Sie grub sich ins Fleisch... Blut quoll aus dem Schnitt. Ein befremdliches Gefühl, wie grotesk... Ivan legte seine Hand an meinen Hals und küsste mich eiskalt, grausam. „Du bist so schön, wie bei unserer ersten Begegnung...,“ säuselte er. Doch seine Worte verklangen, erreichten mich nicht... Mein Körper und Geist waren leer, entschwunden... Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich konnte nicht. Alles war verschwommen, alles... (Ende: Handlung 5) >Ich dachte an nichts und wieder nichts – Nicht an meine Vergangenheit oder gar eine Zukunft – Würde mein Körper seinem Schicksal überlassen, mein gottverdammtes Leben beenden. Ein Nichtsnutz war ich – Hatte nie gearbeitet – War nach kürzester Zeit desertiert – Nicht einmal eine Frau wartete daheim – Nein, ein Heim hatte ich auch nicht...< - Gilbert B. (Ende: Epilog) Autor: L.-M. Goethe Begleitmusik: sleeping beauty; Can’t I even Dream; Hirari, Hirari (by Hatsune Miku) Umfeld: Microsoft Word 2000 Wörter: 2682 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)