Sanguis et Gladius von Geki (Blut und Schwert) ================================================================================ Chapter 17: Nomaden ------------------- Kaum dass die Jäger Fafnirs Zelt verlassen hatten, betrat ein etwa 15-jähriger schwarzhaariger Schattenelf Fafnirs Zelt: Laki. Er trug eine schwarze Hose, Lederstiefel und eine offene, zerrissene Weste. Deutlich konnte man eine riesige, X-förmige Narbe erkennen, die sich über seine ganze Brust zog. »Na Fafnir? Musstest du etwa Jäger anheuern, um den Vampir einzufangen?!« Laki lachte belustigt. Er mochte Fafnir nicht besonders und nahm sie daher als Clanführerin nicht ernst. Daher nutzte er jede Gelegenheit, sie das spüren zu lassen. In dieser Beziehung war Laki das exakte Gegenteil von seiner Zwillingsschwester, die Fafnir regelrecht vergötterte. Die Clanführerin behielt die Fassung. Sie ließ sich schon oft genug von diesem kleinen Wicht reizen und sie musste ihn auch schon mehrmals für seinen Übermut und seine Frechheit bestrafen. Mittlerweile jedoch ließ Fafnir Laki einfach reden. »Sie sind schneller und präziser als wir.« antwortete sie ihm kühl und verließ dann ebenfalls ihr Zelt. »Schneller und präziser? Pah! Von wegen! Steh wenigstens dazu, dass du unfähig bist, einen einfachen Vampir zu fangen!!« schrie Laki seiner Clan-Führerin hinterher. Diese blieb stehen. Was bildete sich dieser Zwerg eigentlich ein?! Fafnir fuhr herum, ihre Augen glühten bedrohlich. Sie packte Laki am Kragen und zog ihn zu sich hoch. »Hüte deine freche Zunge, du Zwerg!! Ich habe es dir schon oft genug gesagt, dass du meine Entscheidungen nicht hinterfragen sollst!!!« schrie sie Laki an. Dieser war völlig unbeeindruckt. »Ha! Ich hab keine Angst! Und vor dir schon gar nicht!!!« schrie er zurück. Er war kurz davor, Fafnir einfach eiskalt ins Gesicht zu spucken. Bevor er das jedoch tun konnte, wurde er unsanft zu Boden geworfen. »Noch EIN MAL und du würdest dir wünschen, nie geboren zu sein!« fuhr Fafnir den jungen Elf an und verließ dann erneut ihr Zelt. Knurrend wischte sich Laki etwas Blut von der Lippe und richtete sich auf. »Diese blöde Ziege!« zischte er als seine Schwester das Zelt betrat. »Laki… du solltest wirklich etwas mehr Respekt vor Fafnir haben. Sie ist immerhin die Clan-Führerin.« Genervt stöhnte Laki auf: »Man Baki. Warum kannst du nicht EINMAL auf meiner Seite sein??« »Weil Fafnir recht hat.« ermahnte Baki ihren Bruder. Dieser verdrehte nur genervt die Augen. »Pah! Nen Scheiß hat die Alte!« knurrte Laki und stapfte wütend aus dem Zelt. Baki sah ihrem Bruder traurig nach. Wenn er so weiter machte, würde Fafnir ihn eines Tages töten. Warum musste er auch nur so stur sein?! Baki seufzte und folgte dann ihrem Bruder, um ihn vor weiteren Dummheiten zu schützen. Die Nomaden waren gerade mit dem Abbau des Lagers beschäftigt, als Sturmschwinge mit Renard, Soraya und Luphia auf dem Rücken in der Nähe landete. Luphia nahm ihrem Greif vorsichtig die Trense ab und verstaute diese Sorgfältig in einer ledernen Tasche. »Bin wieder da!« rief sie den anderen Nomaden zu. Ihr Vater Aaron, ein etwa 40-jähriger Mann mit dunkelbraunem Haar sah auf. Er trug eine Fliegerbrille auf dem Kopf und, wie alle anderen Nomaden, dicke Winterkleidung. »LUUPHIAAAA!!!« rief er, während er sich regelrecht auf seine Tochter stürzte und sie fest an sich drückte. »Du sollst doch nicht so lange alleine unterwegs sein! Wo warst du überhaupt?? Bist du verletzt??? Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!!« Aaron drückte seine Tochter fest an sich und war fast am Heulen. Luphia dagegen drückte ihn weg: »Mann Papa! Das ist SO peinlich!!« »Aber… aber… Engelchen! Ich sorge mich um dich!« entgegnete der besorgte Vater seiner Tochter. Renard und Soraya standen nur verdutzt daneben. »Aber sag mal, Engelchen. Wen hast du da mitgebracht? Du sollst doch nicht mit Fremden reden!« ermahnte Aaron seine Tochter. Diese antwortete: »Mann Papa! Ich bin 16! Ich bin alt genug und kann auf mich selbst aufpassen! Und außerdem: Die beiden hab ich auf der Ebene getroffen. Sie wollen den Gletscher überqueren, aber… die wären sowas von tot gewesen, wenn ich sie nicht mitgenommen hätte. Ich meine: Sieh dir die Kleidung an! Spätestens in zwei Tagen wären sie erfroren!« Verlegen strich Aaron sich über den Hinterkopf »Ist ja gut… Hast ja recht, Engelchen. Die beiden können gern ein Weilchen bei uns bleiben und mit uns weiter ziehen.« Und so gingen alle vier zu den anderen Nomaden, um ihnen beim Abbau des Lagers zu helfen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)