Sanguis et Gladius von Geki (Blut und Schwert) ================================================================================ Chapter 7: Verrat ----------------- Renard hatte sich währenddessen auf die Suche nach seiner Reisebegleitung gemacht: »Soraya? Soraya!!« immer wieder rief er ihren Namen als sie plötzlich direkt in seine Arme rannte. Beide erschraken, weil sie nicht damit gerechnet hatten, dem jeweils anderen so plötzlich zu begegnen. Soraya rannte Renard regelrecht um und saß nun auf seinem Bauch. Soraya erstarrte, als sie bemerkte, WO sie saß. »Ach DA bist du…« meinte Renard nur trocken und begann zu grinsen. Schnell ging Soraya von ihm runter. Sie schämte sich und sie fühlte sich mies. »Hier… dein Essen…« meinte sie knapp und hielt ihm einen Apfel und eine Hand voll Beeren hin. Renard nahm es dankend an und begann zu essen. Soraya sah ihm schweigend zu. Sie brachte keinen Bissen runter. Sie fühlte sich schrecklich, weil sie ihn verraten musste, aber sie hatte einfach solche wahnsinnige Angst vor ihrer Schwester. Fafnir würde sie einfach eiskalt umbringen. Wie alle anderen, die sich nicht an die Befehle der Silberhaarigen gehalten hatten. Soraya packte die Früchte und Beeren einfach wieder in ihren Beutel. »…für später…« meinte sie als sie Renards fragenden Blick bemerkte. Nachdem der Vampir fertig gegessen hatte, zogen sie weiter. Soraya ging schweigend voraus und irgendwann teilte sich der Weg, auf dem die beiden gingen. Soraya schlug bewusst die linke Abzweigung ein, da der Weg dort wieder in einem großen Bogen zurück führte. In Richtung Lager. Die Schwarzhaarige ging extra langsam wegen Renards Wunden – und weil sie sein Schicksal hinaus zögern wollte. /Es ist noch lange nicht Abend…/ dachte sie als sie kurz in den Himmel blickte. Soraya wünschte sich, dass die Sonne nie untergehen würde. Doch letztendlich rötete sich der Himmel auch an diesem Tag. Die Schwarzhaarige hielt es nicht mehr aus. Sie blieb stehen. »Renard ich…« begann sie. Weiter kam sie jedoch nicht: Die Elfen des Clans griffen aus dem Hinterhalt an und stürzten sich auf Renard. Der geschockte Vampir wurde zu Boden gedrückt. Er sah nach oben, direkt in die Augen von Soraya. Die Schwarzhaarige jedoch wich seinem Blick aus. Sie konnte es nicht ertragen. Da trat Fafnir aus dem Schatten heraus und stellte sich direkt neben Soraya »Gute Arbeit, Schwesterchen. Du bist ja doch zu was gut.« sie lachte. Soraya nickte nur traurig. Renard starrte die beiden Schwestern an »I… ihr seid Schwestern?!? Dann… dann war das also von Anfang an geplant?!? Soraya?!?« sie sah weg. Sie wollte seinen enttäuschten Blick nicht sehen. »Na dann. Willkommen im Clan, Soraya.« lachte Fafnir während die anderen Schattenelfen Renard in Ketten legten. Die Silberhaarige klopfte ihrer jüngeren Schwester grob auf die Schulter. Soraya schwieg und starrte zu Boden. Was hatte sie nur getan?!? Die Schwarzhaarige wurde von ihrer älteren Schwester zu dem großen Lagerfeuer gezogen, wo bereits ein Großteil des Clans saß und feierte. Renard wurde mehr als nur unsanft in einen Käfig gestoßen, dessen Tür von außen mit mehreren Schlössern verschlossen wurde. Er war gefangen. Und das schlimmste: Soraya war Schuld daran. Renard war enttäuscht. Vor allem, weil er langsam anfing, sie wirklich zu mögen. Er kauerte sich, soweit es die Ketten ermöglichten, in einer Ecke des Käfigs zusammen und lauschte den feiernden Schattenelfen. Soraya saß etwas abseits während die anderen Clanmitglieder gerade das gebratene Reh, dass sie des Tages erlegt hatten, zerlegten. Fafnir gesellte sich zu ihrer Schwester. In den Händen hielt sie zwei mit Wein gefüllte Trinkhörner. Eines davon reichte sie Soraya. »Ich bin wirklich sehr stolz auf dich!« begann die Silberhaarige. Man konnte ihrer Stimme entnehmen, dass sie bereits leicht angeheitert war. Soraya schwieg einfach und starrte stur zu Boden. »Ey jetzt freu dich doch! Du hast den letzten lebenden Vampir gefangen! Werd mal ein bisschen locker und feiere mit uns!!« Fafnir haute Soraya mit der flachen Hand heftig auf den Rücken. Sie grinste ihre jüngere Schwester an, als dieser beinahe das Horn aus der Hand fiel. Dann stand sie wieder auf und ging zu den anderen. Soraya blieb einfach sitzen. Schweigend sah sie in das Trinkhorn: Sie blickte in ihr eigenes Spiegelbild auf der Oberfläche des Weines. Die Schwarzhaarige seufzte betrübt. Sie sah nicht ihr Gesicht sondern das eines Monsters. Die Schattenelfe stellte das Trinkhorn zur Seite und verbrachte den Rest des Abends schweigend… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)