Usually... von Hupfdohle (...she would never) ================================================================================ Kapitel 18: Heißes Abendbrot ---------------------------- Alle Teilnehmer der Survival-Tour hatten sich kurz etwas frisch gemacht und sich dann zum Abendessen im Freien getroffen. Hinter den Bungalows führte ein sandiger Weg zwischen grünen Wiesen zu einem kreisrunden Gebäude. Es hatte keine Fenster und war von mehreren Seiten aus zugänglich. Holzbalken trugen das pavillonartige Dach auf dem Haus. Dies musste die Küche sein, welche heute nicht benutzt wurde. Robins Crew wurde ein paar wenigen Einheimischen unterstützt und da die Teilnehmeranzahl trotz Laws Abwesenheit gestiegen war, gab es heute nur einfache Kost. Neben dem Gebäude gab es eine Feuerstelle, um welche einige Holzpolter als Sitzmöglichkeiten lagen. Ein kleines Feuer loderte bereits. Nami trat mit Lysop und Vivi im Schlepptau näher. Ein Feuer im Dschungel war nicht ungefährlich, doch Nami erspähte alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen. Zorro kam gerade mit einem Eimer Wasser zum Platz und stellte ihn neben die Feuerschale. Ace sollte Holzstecken an die Teilnehmer verteilen, an welchen sich jeder beliebiges Essen zum Grillen anstechen konnte. Der Schwarzhaarige versuchte jedoch gerade mit einem der Stecken zu Jonglieren, als er sich ihn selbst ins Gesicht schlug. Nami prustete los und fing sich einen bösen Blick von Ace ein, während Lysop und Vivi nur leise über die Dämlichkeit kicherten. Nami ließ sich neben Vivi nieder, welche schon aufgeregt nach Corsa Ausschau hielt. Dieser unterhielt sich aber noch mit Franky, der alles andere als glücklich aussah. Es war deutlich zu erkennen, dass der stellvertretende Chef gern einfach abhauen würde. Lysop wollte sich geradewegs neben Nami setzen, als sich ein grüner Haarschopf an ihm vorbeischob. „Action, Liebling“, raunte er seiner orangehaarigen Sitznachbarin zu. Nami schien erst verwirrt, realisierte dann aber die winkende Perona, welche nun einen Schmollmund zog. Sie warf ihrem Sitznachbarn einen mitfühlenden Blick zu und tätschelte ihm die Schulter. So idiotisch wie er manchmal war, diese Frau hatte er nicht verdient. Lysop setzte sich also schulterzuckend neben Zorro, da er mit Niemanden sonst in Kontakt getreten war oder ein Wort gewechselt hatte. Er wusste ja nun, was für ein Spiel hier gespielt wurde, auch wenn er Namis Antwort nicht ganz glaubte. Vivi hingegen schien wie vom Blitz getroffen. Ihr Mund klappte auf, aber kein Wort verließ diesen. Was um Himmels Willen ging hier vor sich!? Nami nahm den starrenden Blick ihrer Freundin gar nicht wahr, da sie gespannt wartete, bis Ace seine Stöcke verteilte. Als er bei Nami ankam, grinste er jedoch nur frech und ließ sie aus, während alle anderen einen Stecken erhielten. Böse funkelte Nami dem nichtsnutzigen Guide hinterher bis Zorro in ihr Blickfeld geriet. Bevor dieser auch nur ein Krümel aufspießen konnte, wurde ihm der Stecken mit einem „Danke Gürkchen“ aus der Hand gerissen. Als wäre der Spitzname nicht schon schlimm genug, kniff Nami ihm in seine Wange und streckte ihm die Zunge heraus. Zorro musste daraufhin tief Luft holen. Dieses Weib brachte sein Blut in Wallung. Wenn sie nur wüsste, was für ein Gürkchen er besaß – Stopp! Seine Gedanken nahmen die falsche Richtung ein. Aber trotzdem würde er sich ihr Verhalten nicht einfach so gefallen lassen. Seine heiße, große Hand ergriff Namis Oberschenkel, auf welchem sich trotz der abendlichen Hitze eine Gänsehaut ausbreitete und seine raue, tiefe Stimme drang an Namis Ohr. „Gerne doch, Möhrchen.“ Bevor Nami auf seine provozierende Reaktion eingehen konnte, wurde sie durch ein alarmierendes Räuspern seitens Vivi aufgehalten. Die Blauhaarige schien bald Stielaugen zu bekommen, als sie die Hand des Guides auf Namis Oberschenkel betrachtete. Da sie aber nur einen fragenden Blick erhielt, sprach Vivi ihre Frage aus. „Was zur Hölle soll das?!“, zischte sie Nami leise zu und deutete auf die fremde Männerhand. Die Orangehaarige folgte ihrem Blick und es ging ihr ein Licht auf. Vivi wusste ja noch gar nichts von ihrer Abmachung! „Ach das. Ich habe nur einen Weg gefunden, an die bestimmte Nummer zu kommen, aber dafür muss ich wohl oder übel Etwas tun“, flüsterte sie mit einem Nicken Richtung Perona zurück. Die Blauhaarige blickte zu der anderen Frau, welche Todesblicke Richtung Nami schoss. So langsam verstand Vivi, auf was Nami hinauswollte. Trotzdem entging ihr aber nicht die Gänsehaut ihrer Freundin, welche überaus deutlich ihre Beine zierte. Bevor sie aber weiter darüber nachdenken oder Nami darauf ansprechen konnte, wurden verschiedene Schüsseln mit Fleisch und Beilagen zum Anspießen herumgereicht. Nami und Zorro teilten sich den Holzstecken und die 4 kamen in ein recht ausgelassenes Gespräch. Nach dem Essen wurde das Feuer gelöscht, da die Hitze im Dschungel nach wie vor um die 27 Grad Celsius betrug. Der heutige Tag wies kaum Regenschauer auf. Namis Klamotten klebten an ihr und sie sehnte sich nach der längeren Anreise nach einer Dusche. Bisher hatte sie dafür keine Zeit gefunden. Sie wandte sich zu Vivi. „Ich spring mal kurz unter die Dusche.“ Die Dunkelheit brach über den Dschungel herein und Nami tastete sich mit ihrer Handy-Taschenlampe zum richtigen Bungalow vor. Darin stand die Luft nach wie vor. Sie stellte den Ventilator an und schritt Richtung Badezimmer. Nami entledigte sich ihrer verschwitzten Kleidung und stieg unter das angenehm lauwarme Wasser. Das erste Mal an diesem Tag ließ sie alle Erlebnisse Revue passieren – die Bootsfahrt, der encontro das aguas, die Amazonasdelfine, die riesigen Wasserlilien. Der Arzt. Ihr fehlte Law. Heute Morgen hatte sie sich noch einen Urlaub vorgestellt, in dem sie Law besser kennenlernte und sie vieles gemeinsam erleben würden. Leider wurde dieser Traum direkt nach der Bootsfahrt zum Platzen gebracht, aber ein kleines Schlupfloch gab es: Zorro. Er schien wider Erwarten ganz in Ordnung zu sein und benahm sich nicht mehr so arrogant wie am Flughafen. Nami stellte das Wasser ab und wickelte sich ein Handtuch um. Ihr Blick wanderte in dem kleinen Bad umher und sie musste seufzend feststellen, dass sie keine frische Kleidung mitgenommen hatte. Sie bahnte sich einen Weg zurück ins Zimmer und kramte kurze Zeit später in ihrer Tasche herum. Das Telefon hatte sie im Bad gelassen und ein Licht wollte sie auch nicht anmachen, sonst könnten sie alle noch im Handtuch herumspazieren sehen. Plötzlich wurde die Tür ihres Bungalows aufgerissen und innerhalb der nächsten Sekunde wieder zugeknallt. Vor Schreck quiekte Nami auf und fiel auf ihren Hosenboden. Ein breiter, muskulöser Oberkörper lehnte gestresst gegen die Eingangstür. Ein Schnauben war zu hören. Der Silhouette nach konnte das keinesfalls Lysop sein. Nami rappelte sich wieder auf und richtete geistesabwesend ihr Handtuch. „Zorro?“ Es kam nur ein unbestimmtes Brummen bei ihr an, als sich der breite Oberkörper von der Tür aufrichtete und ihr Bett ansteuerte. Da das Zimmer nach wie vor im Dunkeln lag und nur spärlich von außen beleuchtet wurde, stieß Zorro irgendwo dagegen, was ihm ein leises „Autsch“ verlauten ließ. Als er das angestrebte Bett gefunden hatte, setzte er sich darauf und stützte mit seinen Händen sein Gesicht ab. Er war fertig für heute. Die Langnase hatte ihn als Gesprächspartner ausgewählt und ihm lang und breit von seiner tollen Beziehung berichtet. Zorro hätte ihn einfach nicht fragen dürfen, was er im Dschungel zu suchen hatte. Aber die Langnase sah so bekümmert aus, dass er nicht anders konnte, als ihn abzulenken. Er war eindeutig zu gut für diese Welt. Obwohl – das Gespräch war nicht ganz unnütz. So konnte er Peronas Blicken entkommen. Doch irgendwann half auch das Gespräch nicht mehr aus, um sie zurückzuhalten. Eine sanfte Hand auf seiner Schulter unterbrach ihn in seinen Gedankengängen und die dünne Matratze gab neben ihm nach. Die junge Frau setzte sich zu ihm. „Hey? Alles okay?“ Ihrer Stimme war anzuerkennen, dass sie ihre Frage ernst meinte. Zorro richtete sich wieder etwas auf und ließ seine Hände nach unten gleiten. Namis Gesicht konnte er nur schemenhaft erkennen. „Ich bin mal wieder vor Perona geflüchtet. Ich fasse es nicht, dass sie nicht mal von einer Freundin abgehalten wird. Sie war all die Trips noch nie so aufdringlich wie jetzt.“ Seinen letzten Gedanken, dass es womöglich ein Fehler war, eine Freundin zu erfinden, verschwieg er ihr. Er hatte Gefallen daran gefunden, sich mit der orangehaarigen Frau neben ihm zu necken. Sie war schlagfertig und ließ sich von ihm schnell provozieren. Seine Trips waren bisher nicht annähernd so amüsant gewesen. Ihre tolle Figur und die braunen Seelenspiegel verdrängte er. Vielleicht würden sie Freunde werden können, wenn es mit Law etwas Festes wurde. Bevor Nami auch nur ein Wort erwidern kann, rumpelt es wieder gefährlich vor der Bungalowtür. „Nein, du bleibst draußen!“ Das musste die Langnase sein. „Geh aus dem Weg oder du wirst es bereuen!“ Nami schnappte empört nach Luft. Ihr erschien diese Perona wie eines ihrer Kinder in der Schule, welches den Status Quo in den Hintern geschoben bekam. „Nein, Zorro ist jetzt mein Freund! Ich werde ihn -auaaaa!“ Einen qualvollen Schrei später wurde die Tür auch schon aufgerissen und das Licht angeschaltet. Die Pinkhaarige stand geschockt im Türrahmen und blickte auf das ihr sich bietende Bild: eine spärlich bekleidete Nami mit Zorro auf dem Bett sitzend. Die Orangehaarige schloss kurz die Augen, bevor sie wie von der Tarantel gestochen aufsprang und auf Perona zu stampfte, welche tatsächlich ängstlich einen Schritt zurückging. „Jetzt hab ich langsam die Nase voll! Ist es zu viel verlangt, eine halbe Stunde Zeit nur mit seinem Partner zu verbringen? Verzieh dich endlich!“ Mit diesem letzten Satz knallte Nami die Tür zu und schloss alle Vorhänge. Stolz wandte sie sich zu Zorro um und wollte schon Beifall von ihm erbitten, als sie ihn genau musterte. Er versuchte krampfhaft, nicht in ihre Richtung zu blicken und es wirkte so, als ob er rote Wangen hätte? War ihm ihre Rede gerade peinlich? „Was ist denn jetzt los? Ich habe dich gerade verteidigt. Etwas dankbarer könntest du schon sein.“ Zorros schwarze Augen brannten sich in ihre Iriden, bevor er den intensiven Blick auch schon wieder abwandte. „Du, also, naja-“, er deutete mit einem Finger in ihre Richtung und Nami blickte sich irritiert um, bis ihr Blick auf ihre Aufmachung fiel. Verdammt. Ein undeutlicher Ausruf verließ ihre schön geschwungenen Lippen. „Argh!“ Nami schoss die Röte ins Gesicht, als sie zu ihrer Tasche eilte und diese ins Bad schleppte. Die Augen des Grünhaarigen klebten dabei an ihrer Rückansicht und er fuhr sich verschmitzt durch seine Haare. Ihr Versuch der Aufmunterung war definitiv geglückt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)