Usually... von Hupfdohle (...she would never) ================================================================================ Kapitel 7: Ankunft ------------------ Ohne weitere nennenswerte Probleme landeten sie um 17 Uhr in Manaus im Bundesstaat Amazonas. Trotz des frühen Abends herrschte reges Treiben auf dem Flughafen. Inmitten der großen Menschenmassen fühlte sich Nami sichtlich unwohl. Überall wurde gedrängelt, gerufen und mit Koffern attackiert. Sie stellten sich in der Nähe des Gepäckbandes auf und hielten Ausschau nach ihrem Hab und Gut, dass Zorro sich endlich ein neues Shirt anziehen und Law wieder seine Jacke überlassen konnte. Anschließend führte der Schwarzhaarige die Dreiergruppe an und hielt seine beiden Anhängsel stets im Blick, die Orangehaarige wurde immer mal gestützt, um ihren Fuß etwas zu entlasten. Den würde er sich später noch einmal ansehen. Normalerweise besaß Nami einen ausgezeichneten Orientierungssinn, jedoch taten der Flug und ihre Verletzung ihr übriges – sie fand sich überhaupt nicht zurecht. „Zorro! Schau gefälligst in die Richtung, in die wir laufen. Bei Gott, ich möchte dich hier nicht wieder verlieren!“, meinte der Arzt neben ihr etwas laut. Die junge Frau verkniff sich ein Kichern. Verlieren? War der Grünhaarige wirklich so orientierungslos?! Dass sich dieser gar nicht wehrte, sondern nur verlegen am Hinterkopf kratzte, bestätigte alles. Wie oft Law ihn schon hatte ausrufen lassen müssen. Erniedrigend. Was konnte er schon dafür, dass dieser Flughafen einem Labyrinth ohne Ausgang glich? Und Law hinterließ nie Krümel oder Bierdosen, sodass er hätte folgen können. Völlig in seinen Gedanken versunken, bemerkte er mal wieder nicht, dass er in die falsche Richtung lief. Wie ein Hund wurde er ein weiteres Mal von dem befreundeten Arzt herumkommandiert, bis sie schließlich fast an ihrem Treffpunkt angelangt waren, als- “Juhuuuu Reisegruppe Hässlich und hübscher Knackarsch! Ich bin hieeeeeeer.” Synchron verdrehten die drei ihre Augen und blickten sich um. Ach ja. Da war noch was. “Was will der denn noch hier? Hat der nicht bald wieder einen Flug?” Nami war verwirrt, Ace musste doch sicher arbeiten, was also machte er hier bei der Gruppe für den Amazonas-Trip? Law räusperte sich. “Nun eigentlich ist Ace auch ein Guide für die Amazonas Survival-Tour, aber es gab auf vielen Flügen einige Missverständ-” er wurde sogleich von seinem grünhaarigen Freund unterbrochen “Red nicht um den heißen Brei! Der Fresssack hatte ganze Menüs für die Flüge verschlungen und da sein Gehalt jedes Mal in Bars und Strippschuppen über den Jordan geht, muss er jetzt als Steward ackern. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob sie dabei nicht noch mehr Verluste machen, der vertreibt doch jede Kundschaft.” “Hey Leute, endlich hab ich euch. Zorro, klatsch ab Kumpel! Sex im Flugzeug, das steht noch auf meiner To-do-Liste. Ihr seid ja in die Vollen gegangen, krass. Aber mein Angebot steht noch, Nam- auaa”, quatschte Ace und rieb sich im Anschluss an die zwei Kopfnüsse seinen Hinterkopf. „Doch nicht mit der!“ „Doch nicht mit dem!“ Beide funkelten den jeweils anderen an. „Was soll das denn heißen?“ Nami schnaubte erzürnt und drehte sich zu Law. „Wie hältst du es nur mit diesen Vo- mit denen aus?“ Nami sollte freundlich bleiben, sie wollte den Arzt mit ihrer temperamentvollen Ader nicht verschrecken. „Normalerweise sind sie wirklich nicht soo... schlimm. Also zumindest Zorro.“ „Und ich?“ Ace schien die Info noch nicht verstanden zu haben und ließ währenddessen seinen Blick schweifen. „Schaut mal Leute! Souvenirs!“ Augenverdrehend blickte Zorro ihn an. „Ja und? Die stehen dort jeden Monat.“ „Ja, aber mir sind die Teile für die Frauen ausgegangen, ich brauch neue. Auf geht’s!“ Zorro wurde kurzerhand gepackt und mitgeschliffen, während Law anbot, der Orangehaarigen und sich etwas zu trinken zu holen. Der Arzt kam mit zwei Bechern und seinem Mobiltelefon am Ohr wieder, sah die junge Frau vor sich entschuldigend an und drückte ihr schnell die Getränke in die Hand, bevor er sich ein Stück entfernte. „Natürlich, dieser Eingriff bedarf einiger Vorbereitungen. Geben Sie mir bitte-“ Nami wollte geradewegs an ihrem Becher ansetzen, als ihr ein bekannter Geruch entgegenströmte. Kaffee. Das durfte doch nicht wahr sein! Angeekelt beobachtete sie Law, wie er ihr immer noch den Rücken zuwandte. Die Luft war rein. Sie schritt so schnell es ihr möglich war, auf einen großen Pflanzenkübel zu und kippte den Inhalt ihres Bechers hinein. „Was soll das denn werden?“ Ertappt drehte sie sich um und erblickte Zorro, welcher sie irritiert musterte. „Ähh, der war schlecht“, Nami verzog zur Überzeugung noch einmal ihr Gesicht, als Zorro ihr etwas in ihre Arme drückte und unverständlich brummte. Ihm schien es sichtlich unangenehm zu sein, sodass er sich gleich wieder umdrehte und nach seinen Freunden Ausschau hielt. Bei genauerer Betrachtung konnte man erkennen, dass es sich um eine Apothekentüte handelte. Neugierig lugte Nami hinein. „Das ist ja ein Antibrumm! Und... ist das ein Kühlgel? Ich- danke Zorro“, lächelte Nami. Der Angesprochene drehte sich zu ihr um und kratzte sich am Kopf. „Kein Ding, sorry nochmal wegen der Sache im Flieger“, meinte er und blickte sie kurz an. Law hatte ja doch Recht, der Grünhaarige schien zumindest kein vollkommener Idiot zu sein. Als alle vier wieder beisammen waren, entschied man sich zurück zum Treffpunkt zu begeben. Der schwarzhaarige Kindskopf stiefelte wie immer vorn weg und blieb an ihrem abgemachten Ort wie vom Blitz getroffen stehen. Eine junge Frau mit wallendem blauen Haar und einem sexy Gang kam geradewegs auf ihn zu. „Aber halloooo, da kommt ja noch so ein heißer Feger an. Pretty woman walking to my waistline. Meine Güte, mit der würde ich ja glatt a- auaaa, wird das jetzt zur Gewohnheit oder was?“ Mit erhobener Faust blitzte die Orangehaarige den Steward an. „Halt deine Klappe, das ist meine Freundin! Also Pfoten weg und kein Wort, verstanden? Normalerweise hätte ich dir längst in die Eier getreten, mein Freundchen!“ Der Schwarzhaarige bekam große, runde Augen und blickte von Nami zu Vivi. „Oh Gott wir könnten doch einen Dreier machen? Ich kann das! Wirklich, ich fühle mich dazu in der Lage, gleich zwei Frauen zu befriedi- aaauuu.“ Er drehte sich beleidigt zu seinen drei Begleitern, jeder von ihnen hatte die Faust erhoben. „Ihr seid so unfair! Lasst mich doch meine Fantasien ausleben. Ich brauche jetzt was zu essen.“ Er stolzierte mit erhobenen Hauptes los, hielt bei der Blauhaarigen an und flüsterte ihr etwas ins Ohr, bis er sich einen Imbiss suchte. Die Orangehaarige stieß angestrengt die Luft aus und suchte sich einen Hocker, um ihren gestauchten Fuß etwas zu entlasten. Law war sogleich zuvorkommend und fragte nach ihrem Wohlbefinden, was sie mit einem Lächeln quittierte. Vivi kam mit einem hochroten Kopf und einer Begleitung bei der Gruppe an, dass ihre Freundin sich vor Erschöpfung hinsetzen musste oder ein viel zu großes T-Shirt trug, fiel ihr gar nicht auf. „Was hat der Affe zu dir gesagt?“, schoss es aus Nami hervor. „Ähm also das gehört hier sicherlich nicht hin, irgendwas mit Schlagsahne und ja hehe. A-also Nami wie war dein Flug? Das hier ist Corsa, er hatte deinen Platz bekommen und stell dir vor, er macht auch den Trip mit“, grinste sie ihre Freundin an. „Aha. Dir habe ich also den ausgesprochen netten Flug zu verdanken. Ich bin Nami, freut mich außerordentlich dich kennenzulernen.“ Nicht. Ihre Stimme strotzte nur so vor Sarkasmus. Dieser Kerl war zwei Köpfe größer als sie und schlank. Er hatte kurze, dunkelblonde Haare, einige Strähnen fielen ihm in die Stirn. Seine Sonnenbrille vervollständigte sein selbstsicheres Auftreten. Mit einem kurzen, arroganten Nicken begrüßte er die drei ihm Fremden und lud Vivi auf einen Kaffee ein, welchen diese mit Freuden annahm. Na das war ja allererste Sahne. Erst überredete ihre Freundin sie zu so einem hirnrissigen Ausflug und dann spazierte sie auch noch mit so einem ungehobelten Kerl davon und ließ sie hier stehen! Ihre Laune sank wieder bis zum Gefrierpunkt. Bevor sie sich jedoch ein Opfer für ihren Wutanfall suchen konnte, kam ein Pärchen auf ihre Gruppe zugelaufen. Ein groß gebauter, muskelbepackter Mann mit blauen Haaren. Seine Nase wirkte ein wenig klobig und er riss sich beim Winken fast den Arm heraus. Neben ihm kam eine wahnsinnig attraktive, elegante Frau näher. Ihrer Figur nach war sie sehr sportlich und ihre Gesichtszüge waren streng auf die Gruppe gerichtet. „Juhuuu Zorro, Law! Hier sind wir! Wo habt ihr denn unseren Chaoten gelassen? Robin hat noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen, hehe“, rief besagter Mann und zwinkerte der Schwarzhaarigen neben ihm dabei schelmisch zu. Die Frau blickte einmal in die Runde. „Guten Tag Miss, Sie sind sicherlich eine der Teilnehmerinnen? Das ist Franky Eisenfaust und mein Name ist Nico Robin, wir sind die Leiter dieser Abenteuer-Exkursion. Es freut mich, Sie hier zu begrüßen.“ Schnell reichte sie Nami die Hand, begrüßte sie geschäftig und wandte sich dann an ihre zwei Begleiter. „Hallo Law, Zorro. Wo ist der Idiot?“ Aber hallo, die Frau konnte einschüchtern. Ihr Augen waren hellblau und wirkten bei der Erwähnung von Ace Namen plötzlich eiskalt. Was hatte der Kerl nun schon wieder angestellt? „Guten Abend Robin.“ „Hey. Der Typ ist eben was zu futtern holen gegangen. Was hat er verbrochen?“, stellte Zorro die Frage, welche alle Anwesenden interessierte. Anstatt Robin zu Wort kommen zu lassen, schaltete sich der blauhaarige Typ ein, welcher Nami als Franky vorgestellt wurde. „Er sollte doch unseren Van reparieren, stellt euch vor, der hat Fritteusenöl statt dem Synthesemotorenöl genommen. Da gabs nen lauten Knall und nun steht unser Dicker in der Werkstatt. Sie ist stinksauer, also Vorsicht“, den letzten Teil seines Satzes hatte er nur geflüstert, wirkte aber trotzdem recht amüsiert. Ohne auf Frankys Bemerkung einzugehen, fuhr Robin fort. „Wir mussten uns einen Van ausleihen. Mitsubishi l300, knappe 30 Jahre alt. Wenn es Probleme gibt, wird uns Ace den ganzen Weg schieben. So, sind schon weitere Teilnehmer hier gewesen?“ Der Zorn der Schwarzhaarigen hatte sich gelegt und sie schien wieder ganz in ihrem Metier. Sie holte eine Liste heraus und ging die Teilnehmer durch. „Okay, also mein Name ist Nami, meine Freundin Vivi ist auch hier und so ein Typ namens Corsa, für den sie mich hier hat stehen lassen“, klärte die Orangehaarige angefressen auf, wurde aber von einem Neuankömmling unterbrochen. „Ää-ähem hallo. B-bin ich hier richtig? Lysop m-mein Name, i-ich muss z-zu dieser Survival-Tour“, klapperte ein schwarzer Lockenkopf mit einer auffallend langen Nase und schaute verängstigt drein. Zorro musterte ihn, er schien schwächlich, keine Kraft in den Armen, die Schultern hochgezogen wirkte er wie ein Feigling. Einen abfälligen Kommentar konnte er schließlich nicht verhindern. „Bei dem trifft Survival wahrscheinlich nicht zu.“ Nami musste sich ein Grunzen verkneifen, Zorro hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. „Wa-wa-waahaas?“ quiekte der Angesprochene erschrocken. Seine Chefin schien Zorro gar nicht wahrzunehmen, schaute auf ihre Liste und hakte einen weiteren Namen ab. „Herzlich Willkommen Lysop, der Spinatschädel hier wird dein Tour Guide sein und freut sich, deine Bekanntschaft zu machen.“ Entgeisterte Blicke trafen einander. Der Grünhaarige musste gezwungenermaßen kuschen, seine Chefin war wirklich gerissen. Er trat auf den Neuankömmling zu und griff nach seiner schlaffen Hand für eine grummelnde Begrüßung. Hoffentlich würde er ihm bei seinen Händedruck nicht direkt die Hand brechen. Robin verkündete, dass sie jetzt einen Kaffee holen würde und schritt an Zorro vorbei. „Benimm dich, oder du bekommst dieses Mal Perona ab. Diese Nervensäge ist schon wieder mit dabei“, mit einem lieblichen Lächeln bedachte sie ihren Kollegen und machte sich auf zur Bar. „WAS? Robin, um Himmels Willen, tu mir das nicht an!“, weiter hörte ihn die Schwarzhaarige nicht mehr. Ein hohes Kreischen hallte durch den Flughafen und durch den Oberarm des Grünhaarigen fuhr ein ungeheurer Schmerz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)