Usually... von Hupfdohle (...she would never) ================================================================================ Kapitel 4: Begegnungen ---------------------- Normalerweise wäre sie diesem Möchtegern an die Gurgel gegangen, aber in High-Heels machte es sich nicht so gut, einem Taxi hinterher zu rennen. Oh, sie brodelte. Und wie! Wenn sie den nochmal in die Finger bekam, würde er als Hackfleisch im Supermarkt landen! Nachdem Vivi sie beruhigt und ein Taxi organisiert hatte, kamen die beiden Frauen dennoch rechtzeitig am Flughafen von Miami an und konnten noch 20 Minuten vertrödeln, bis das Einchecken beginnen würde. Ihre Koffer hatten beide schon aufgegeben, wodurch sie leichtfüßig durch die Läden schlendern konnten. “Brauchst du noch irgendetwas? Jetzt ist der letzte Zeitpunkt, um sich etwas zu besorgen.” Nami wollte ihrer Freundin gerade eine Standpauke halten, dass diese nicht ihre Mutter sei, als sie abrupt stehen blieb. “Eine Apotheke! Ja natürlich, ich habe mein Antibrumm vergessen!” und damit zog sie ihre beste Freundin schon quer über die Gänge zu besagtem Laden und blieb dort versteinert stehen. Ihre Augen nahmen einen grünhaarigen Mann ins Visier, welcher soeben das letzte Antibrumm in seinen Griffeln hielt und damit zur Kasse schritt. Die noch nicht ganz abgeklungene Wut begann wieder in ihr hochzubrodeln. Nur nicht das Atmen vergessen, Nami. Mit drei Schritten stand sie vor dem Kerl, welcher gerade bezahlte und riss ihn mit einer Wucht am Kragen herum. “Waa- Ach sieh mal einer an, die Kleine. 5 Euro haben wohl nicht gereicht, willst du Papi um mehr bitten?” Seinem ersten, überraschten Blick wich Erkenntnis und er bedachte sie mit einem unverschämten Grinsen. Ohja, die Hexe könnte er auf die Palme bringen. “Ich- Normalerweise-Du-Argh!” Sie rang nach diesem Spruch förmlich nach Worten und als ihr kein Konter einfiel, gab sie ihm eine Ohrfeige, nicht derb, aber sein erschrockener Blick sprach Bände. “Das war dafür, dass du mir an meine Brust gegrapscht hast und jetzt rück das Antibrumm raus, sofort! Und ich bin nicht klein, verdammt!” knurrte sie ihn an und versuchte, ihm die kleine Packung zu entreißen. Nur für wenige Sekunden verlor der Grünhaarige die Fassung, bevor er wieder seinen unverschämten Gesichtsausdruck aufsetzte. “Das hat gekitzelt, Kleine.” Er wandte sich kurz von ihr ab, schrieb etwas auf die Packung für Mückenschutz und hielt sie ihr dann direkt unter die Nase. In gekrakelter Schrift konnte sie ein “Zorro” ausmachen. “Schau mal, da steht mein Name drauf. Sieht wohl aus, als hättest du Pech gehabt, Kleine. Mal wieder.” Dieser aufgeblasene Macho! Dachte wohl, er konnte sich alles bei ihr erlauben? Sie zitterte vor Wut am ganzen Körper, ihr Gesicht nahm eine rote Farbe an und sie wollte ihn soeben mit einer Schimpftirade eindecken, die sich gewaschen hatte, als- “Zorro? Wir können gleich einchecken, kommst du?” Verwirrt wandte sich Nami nach links- und ihr stockte der Atem. Normalerweise haute sie so schnell nichts und niemand um. Aber- Ein Traum von einem Mann stand vor ihr. Große Statur, schlanke, makellose Hände. Pechschwarzes Haar, welches sie am liebsten zwischen ihren Fingern spüren wollte. Ein paar Bartstoppel zierten sein Gesicht und auf seinen Lippen lag ein unbeschreibliches Lächeln, als er seine tief blau-grauen Augen auf die Orangehaarige richtete. “Einen wunderschönen guten Tag die Dame.” zwinkerte er ihr keck zu. “Äh- hallo.” Mehr brachte sie nicht heraus. Was war nur mit ihr passiert? “Bin soweit.” Der Grünhaarige hatte ihren Blick bemerkt und drängte sich an Nami vorbei, konnte es aber nicht unterlassen, ihr noch etwas ins Ohr zu raunen. “Mund zu, sonst läuft deine Sabber raus.” Ein warmer Hauch erreichte ihr Ohr und verursachte zusammen mit dem Aftershave, welches ihr in die Nase stieg, einen Schauer, Sekunden später erst drang der Inhalt der Worte Stück für Stück in ihr Gehirn. Ihr verträumter Gesichtsausdruck wich einem wütenden. Dieser eingebildete, arrogante, elende- “Nami? Komm, wir gehen auch. Du kannst etwas von meinem Mückenspray haben. Und ich hol dir erstmal eine heiße Schokolade zur Beruhigung, obwohl ich dich schon ein wenig beneide. Du hast bei gleich zwei heißen Männern Interesse geweckt, und das in Jeans und T-Shirt.” nörgelte Vivi herum. Die Orangehaarige wollte sich gerade bei ihrer besten Freundin für diese liebevolle Geste bedanken- “Was soll denn das heißen?! Ich hab immerhin High-Heels an. Nicht jeder kann in so einem Designer-Fummel herumlaufen wie du.” brummte sie Vivi missmutig entgegen, welche in ein schallendes Lachen verfiel, sich Namis Arm schnappte und diese mit sich zog. Mit einer guten Portion flüssigem Glück im Magen und einem seligen Lächeln auf den Lippen stand Nami hinter ihrer Freundin am Check-In für die erste Klasse nach Manaus. Der Mann an der Rezeption stotterte jetzt schon geschlagene 5 Minuten, anscheinend gab es irgendein Problem, welches er jedoch nicht verbal äußern konnte. Lag wohl an der guten Frau Nefeltari vor ihr. “Entschuldigen Sie, Sir. Aber was ist Ihr Problem? Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!” unterbrach die Orangehaarige ihn barsch. “N-nun es gibt ein kleines Problem bei dem zweiten Fffirst-Class-Ticket. E-es musste storniert werden.” Der Typ hatte scheinbar die Hosen voll. “Bitte was?” Vivi konnte nicht glauben, was sie da hörte! Prominente wurden heutzutage auch nicht mehr so behandelt, wie früher. “E-entschuldigen Sie M-miss, aber ein VIP, welchen ich nicht beim Namen nennen darf, benötigte dringend den Platz und wir hatten nur noch einen Platz in der zweiten Klasse über. Sie bekommen auch den ganzen Flug über k-k-kostenlose Getränke!” Puh. Da war seine Rede endlich zu Ende. Konnte ja niemand mit anhören, und so etwas war Personal für die First-Class. Seufzend legte Nami ihrer Freundin eine Hand auf die Schulter. “Lass gut sein, Vivi. Das ist schon okay. Die 5 Stunden werde ich wohl aushalten, wenn ich für die Reise schon keinen Cent blechen muss.” Die Blauhaarige schien zu überlegen, aber ihnen beiden blieb wohl nichts anderes übrig. Sie setzte ein strenges Gesicht auf. “Gut. Wir werden so verfahren, aber ich werde meinen Vater darüber unterrichten und er wird nicht sehr erfreut sein, dies zu hören!” damit drehte sie sich um und stolzierte mit Nami leise kichernd davon. Der Mann schien einem Herzinfarkt nahe, so bleich war er geworden. “Okay, ich muss jetzt zu dem Check-In hier vorn. Deiner ist gleich da hinten. Ich hoffe, das macht dir wirklich nichts aus?” Nami drückte ihre beste Freundin an sich. “Ach Quatsch, das werd ich schon überleben. Und wer weiß, vielleicht mache ich einen Leckerbissen aus.” zwinkerte sie. Die beiden Freundinnen verabschiedeten sich und gingen getrennte Wege zum Einchecken. Die Prozedur verlief relativ schnell und Nami kam mit ihrem neuen Ticket durch die Schleuse und gelang an Bord. Sitzplatz 333. Sie war erst bei der 320. Also nicht mehr weit und sie konnte es sich für 5 Stunden mit alkoholischen Getränken gemütlich machen. 327… die nächste Sitzreihe rechts wäre ihre, doch bevor sie diese erreichen konnte- “Wow, was für ein knackiger Hintern.” schnurrte ihr plötzlich eine Stimme ins Ohr und sie drehte sich erschrocken um. Ein grinsender Typ stand vor ihr. Schwarze, etwas längere Haare umspielten neckisch sein Gesicht. Doch so lang konnte Nami ihr Gegenüber gar nicht mustern, sie strauchelte mit ihren High-Heels und blieb am Sitz hinter sich hängen. Ein leiser Schrei entfuhr ihr, während sie nach rechts wegknickte und ängstlich die Augen zusammen kniff, als sie- in ungewohnt starken Armen landete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)