Usually... von Hupfdohle (...she would never) ================================================================================ Kapitel 2: Gefallen ------------------- “Ach ja… dieser Gefallen.” Flashback 14 Uhr. Freitags. Sie hatte wieder einmal eine Woche hinter sich gebracht und bald standen die großen Sommerferien an. Normalerweise waren die Schüler ihrer ersten Klasse allesamt Goldstücke, aber in manchen Momenten raubten sie ihr den letzten Nerv. Einige Eltern warteten bereits schon vor dem Zimmer, andere Schüler würden noch eine Stunde im Hort verbringen, bis sie ins Wochenende entlassen werden. Es herrschte immer noch reges Gewusel im Klassenzimmer, vor allem die Jungs brauchten ewig, ihren Rucksack so einzuräumen, dass er sich noch schließen ließ. Nur aus dem Augenwinkel nahm die Lehrerin wahr, wie ein kleiner Junge - alle nannten ihn aufgrund seiner Haarfarbe Zwiebel - auf seinen Stuhl stieg und dann auf seinen Rucksack sprang, um ihn zu schließen. Gerade wollte Nami ihm mal wieder eine Standpauke über seine Unvorsichtigkeit halten, als- “Miss Nami?” Ein kleines Mädchen aus ihrer Klasse stand vor ihr. Die blonden Locken fielen ihr ins Gesicht und umrahmten dieses. Ein süßes Lächeln auf den Lippen, fast schon ein entschuldigender Ausdruck. Hundeaugen - Nami begann den Braten zu riechen. “Kaya? Was schaust du so?” “Naja, sie hatten mich ja gebeten, dass es lieber hätten, wenn mich meine Eltern statt andere Verwandte abholen würden.” Oh nein. Bitte nicht! “Und...heißt das jetzt..?” “Mein Onkel holt mich heute ab. Er hat darauf bestanden und ich habe mich nicht getraut, etwas dagegen zu sagen. Es tut mir wirklich Leid!” Nun bildeten sich kleine, feine Tränchen in ihren blauen Augen, dass es Nami fast das Herz brach. Normalerweise war dies nicht ihre Art. Wie konnte sie ihrer lieben Schülerin nur so eine Begründung aufschwafeln, um diesen Vollidioten von Onkel zu entkommen? Langsam ging sie in die Knie, ihre Hände legten sich um das zierliche Gesicht. “Kaya, dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Ich bin dir nicht böse und jetzt zieh dich schnell um, damit du Zwiebel noch verabschieden kannst.” Die blauen Augen überrascht geweitet, nickte die Kleine schnell. “Auja! Sie haben Recht!” und ohne ein weiteres Wort flitzte die Kleine zur Umkleidekabine. Seufzend richtete sich die junge Frau wieder auf, kleine Kinder konnten ihre Probleme so schnell vergessen und sich auf die wirklich wichtigen Dinge ihres Lebens konzentrieren. Manchmal war sie tatsächlich ein wenig neidisch um die Leichtigkeit und pure Glückseligkeit kleiner Kinder. Dumpf hörte sie die schnellen Schritte auf dem Flur. “Kaya, ich bin gleich bei dir. Nur 5 Minuten.” trällerte eine Stimme, was die Orangehaarige mit einem Augenrollen quittierte. Sie wollte gerade den letzten Stuhl hochheben, als schon ein junger Mann ins Klassenzimmer gestürmt kam und auf sie zu steuerte. “Nami, meine Liebste! Oh nein, geben Sie her. Frauen wie Sie sollten nicht so schwer heben.” Damit nahm er ihr den Stuhl ab und ließ ihn auf den Tisch gleiten. Das Auge der jungen Frau begann zu zucken. Sie war verdammt nochmal nicht aus Zucker! Die Schüler aus ihrer Klasse konnten diese Stühle bereits hochheben. Normalerweise würde sie so einen Typen sofort in seine Schranken verweisen und womöglich noch verprügeln, um ihm ihre Stärke zu präsentieren, aber … Sie war hier auf der Arbeit. Zusammenreißen und tief durchatmen! Mit zusammengebissenen Zähnen und einem genervten Grinsen blickte sie ihn an. “Hallo Mr. Schwarzf-” “Oh Nami, nennen Sie mich Sanji. Das biete ich Ihnen doch jede Woche an” Ja und wieso in aller Welt bemerkte er nicht, dass sie kein Interesse hatte, ihn beim Vornamen zu nennen?! “Wie dem auch sei. Nami, ich wollte Sie zu einem Essen einladen..” Wenn sie sich recht erinnerte, hatte sie diesem Trottel nie angeboten, ihren Vornamen zu benutzen. Sowas dreistes! Anscheinend verstand er ihre indirekten Körbe absichtlich nicht. Sie sollte härtere Maßnahmen in Angriff nehmen- “Was sagen Sie dazu?” “Äh… hören Sie.” Ihr musste unbedingt ewas einfallen, um Ihn möglichst freundlich von seinem Vorhaben abzubringen. Es war Wochenende und selbst Vivi wartete schon an der Tür auf sie. Da kam ihr der Geistesblitz: Vivi! Normalerweise würde sie das ihrer Freundin niemals antun, aber- “Also es ist so, Herr Sc- Sanji. Meine Kollegin würde liebend gern einmal mit Ihnen ausgehen und daher fühle ich mich verpflichtet, ihre Einladung dankend abzulehnen.” Während Sie Ihm ihre missliche Lage berichtete, deutete sie mit einem Kopfnicken auf ihre blauhaarige Freundin. Der blonde Mann vor ihr schien seit der Hälfte des Satzes nicht mehr zuzuhören und tänzelte nun auf Vivi zu, welche gar nicht erfreut schien, ihn zu sehen. Es war allgemein bekannt, dass dieser Schwarzfuß sich alles krallte, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Ein hustender Laut drang an Namis Ohren, ein hysterisches Lächeln erklang und ein böser Blick traf die Orangehaarige. Sanji hatte sein Anliegen wohl bereits dargelegt, der Typ kam ja schnell zur Sache. Die junge Frau faltete die Hände zusammen, formte flehend und stumm das Wort Bitte. Vivi wusste, dass der Kerl Nami förmlich belagerte, aber es behagte ihr nicht, ihn nun aufgehetzt zu bekommen. Andererseits war Nami ihre Freundin und sie konnte diese nun mal nicht im Stich lassen. Seufzend richtete sie ihren Blick auf Sanji. “Na gut. Ein Essen.” “Awwhh, Vivi-chan! Hätte ich das schon eher gewusst!” Der Blonde hatte sich ihre Hand geangelt und saugte förmlich an dieser. Dafür würde Nami bezahlen müssen! Nein, noch schlimmer - sie würde dafür büßen! Nachdem Vivi mit ihrer Erinnerung geendet hatte, schüttelte sie angewidert den Kopf. “Ich habe ein paar Tage gebraucht, um dieses Essen zu vergessen! Du weißt gar nicht, was ich durchgemacht habe. Zum Glück kennt er nicht meine wahre Adresse." Verschnaufend wanderten ihre Augen wieder zu ihrer Freundin, blickten diese auffordernd an. Die Orangehaarige nahm einen großen Schluck ihrer nun mehr lauwarmen Schokolade, um den Moment hinauszuzögern, doch Vivis durchdringender Blick ließ keine Ablenkung mehr zu. “Aaaaach ja, der Gefallen.” Verlegen kratzte sich Nami am Kopf. “Hehe, dachte es wäre gar nicht so schlimm.” Mit einem lauten Krach knallte die Tontasse mitsamt dem schwarzen Inhalt wieder auf dem Tisch. Die Blauhaarige war immer sanftmütig und liebenswürdig, aber Nami hatte die Grenze wohl meilenweit überschritten, denn Vivis Kopf wurde langsam rot und man sah ihr an, wie sie um Fassung rang. Ihre Freundin hatte eindeutig etwas gut bei Nami.. “Okay…” “Was? Wirklich?” “Ja, wenn es sein muss.” Ein erfreutes Quietschen erklang und schon lag Vivi in ihren Armen. “Und dabei musste ich dich fast nicht zwingen.” “Das liegt nur daran, dass es noch Samstag Nacht ist! Also fast. Mir war klar, dass du um diese Uhrzeit locker gegen mich ankommst - vor allem mit solch fiesen Tricks.” Dabei hielt sie ihre Schockolade bedeutungsvoll nach oben. “Ich weiß, normalerweise bist du nämlich echt zäh.” grinste Vivi frech. Worauf hatte sich Nami da bloß eingelassen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)