Underworld II von Tomanto (Der Satansbraten) ================================================================================ Kapitel 14: Wenn man vom Teufel spricht --------------------------------------- ~ Luzifers Sicht ~ »Immer diese Menschen und ihre Wiederbelebungsmethoden«, nörgele ich und sinke auf meinen Thron zusammen. »Reitest du immer noch darauf herum?? Götter..«. »Lenaaaa, mir ist langweiliiiiig!«. »Ich weeeeiß! -.- «. »Was soll ich tuuuuuun?!«. »Keine Ahnung, das fragst du mich schon seit 4 Stunden!«. »Echt? 4 Stunden schon?«. ».. Ja! ¬_¬ «. Seufzend starre ich an die Decke. Das Ölgemälde, das sich über die gesamte Decke erstreckt, ist schon so lange ich denken kann da oben. Wer hatte es noch gleich gemalt? War es Micky? Ah, ja. Ich erinnere mich. Er konnte Männer so gut in Szene setzen. »Weshalb bist du wirklich hergekommen, Lena?«. Sie überlegt kurz, dann macht sie große Augen. »Ach ja!«, fällt es ihr wieder ein, »Mutter kommt her«. »WAS?!«, platzt es aus mir heraus und schon falle ich fast vom Thron, »Warum?!«. »Keine Ahnung. Sie wollte, dass ich dabei bin. Weswegen hat sie nicht gesagt«. Oh nein, das ist gar nicht gut! Mutter hat immer einen Grund herzukommen und wenn sie erst einmal da ist, nimmt sie mich und mein ganzes Schloss auseinander. Widerstand ist da zwecklos. Hat sie es herausgefunden? Weiß sie von dem Siegel? Oh Mist, sie wird mich melden, wenn sie das rauskriegt! »Was immer es ist, sie wird kritisch sein. Sorg also besser dafür, dass du präsentabel bist«. Wie soll ich mich passend vorbereiten, wenn ich nicht einmal weiß, warum sie herkommt? Es gäbe tausende Gründe, die kann ich unmöglich alle umgehen! Ich muss herausfinden, was sie vorhat. Und es gibt nur zwei Personen, denen sie es sagt. Meinem Vater und ihrer Lieblingsnichte. Sie wird es wissen. »Wie viel Zeit bleibt mir noch?«. »Ähm... Sagen wir mal drei«. »Drei was? Tage? Stunden?«. »..zwei«. »Red keinen Scheiß, Lena!!«. Sie lacht. Verächtlich über diesen Witz peitscht mein Schweif in der Luft herum und bringt damit gut zum Ausdruck, dass man darüber nicht spaßen sollte. »Hör mal, ich wüsste auch gern zu welcher Minute ein Sturm hereinbricht. Was auch immer du vorhast, mach es schnell, sonst ist der Tartarus los!«. »CAREN!«, rufe ich und schon eilt sie herbei und steht bereit. Wie schnell sie ist, kaum zu glauben. Deswegen ist sie meine Beraterin. »Ja, Herr?«. »Ich will, dass du und die anderen alle Empfangssäle und Gästezimmer auf Vordermann bringt. Meines vorsichtshalber auch. Lasst kein Staubkorn zurück. Wenn meine Mutter in Turmsichtweite ist, lass es mich sofort wissen, hast du verstanden?«. »Jawohl, Herr«. »An die Arbeit«. »Zu Befehl«. Sie verneigt sich und verschwindet auf schnellstem Wege dahin, wo sie hergekommen ist. »Das ist dein großer Plan?«, lacht Lena. »Nicht ganz«, sage ich und beschwöre Teleportfeuer, »Vorerst muss ich noch etwas erledigen«. Und ohne ein weiteres Wort bin ich weg. Ich tauche auf in einer Gegend, die viel zu hell, viel zu flauschig und viel zu fröhlich ist. Etwas weiter vorn grast ein Wolkenschaf und dahinter erstreckt sich die viel zu riesige Goldene Mauer mit dem gigantischen, perlenbestückten Goldgitter. Und die nennen mich Hedonist? Vor dem Gitter befindet sich eine Sperre mit der Aufschrift "Schalter 1", wo man sich beim Typen in der Bude anmelden muss. Leider muss sich Ore-sama ebenfalls an diesen Mist halten, da ich nach der ganzen Fall- und Höllenverlies-Sache wohl nicht mehr willkommen bin. Wie dem auch sei, ich mache mich besser auf den Weg. Auf Wolken zu laufen fühlt sich fast so unangenehm an, wie ins kühle Nass des Ozeans vor der Küste von Atlantis geschmissen zu werden. Dieser Ort eignet sich besser für schwerelose Seelen als für ganze Körper. Jeder Schritt sinkt tiefer im Wolkenboden ein. Scheiß drauf, ich fliege hin. Am Schalter angekommen flattere ich vor dem Budenfester auf der Stelle, um die Aufmerksamkeit des Arbeiters zu erregen, der es sich auf einem Stuhl gemütlich gemacht- und seine Nase in einem religiösen Buch vertieft hat. »Name und Anliegen?« , fragt er einstudiert ohne aufzuschauen. »Luzifer« , sage ich schlicht. »Heh, ja klar. Und ich bin Krischna« , scherzt er und blättert um. Das amüsiert mich gerade noch genug, dass ich zu dieser frechen Bemerkung nichts sage. »Ich verlange eine Audienz bei Elohim« . »Und ich will ein Käsesandwich. Wir kriegen wohl beide nie das, was wir wollen« . Ich hebe interessiert eine Augenbraue und mein Schweif peitscht. »Ach wirklich?« . »Wenn Sie eine Audienz wollen, müssen Sie das Einschreibeformular ausfüllen, welches Sie bei Schalter 2 beantragen können. Der leitet Sie weiter zu Schalter 11. Sobald Sie den Passierschein A38 erhalten, bekommen Sie in ungefähr 2 Jahren einen Termin zur Sprechstundenzeit in Metatrons Büro. Gesegneten Tag noch« . Er blättert erneut um. »Ich bin sicher, da lässt sich eine Ausnahme machen« , sage ich und nehme ihm sein Buch weg, um es hochzuhalten und dann in meiner Hand zu Asche zu verbrennen. »Hey, was-!« , ruft er, verschluckt sich aber an seiner eigenen Luft und hustet sich fast vom Stuhl. »Ich fange nochmal an. Ich verlange eine Audienz bei meiner alten Freundin Elohim und ich werde auch eine bekommen. Klar soweit?« . Er ist sprachlos und die Federn seiner Engelsflügel stellen sich auf. »S-Sehr wohl«, stammelt er und gibt eine Nummer in ein altes Drehscheiben-Telefon ein. Mit verschränkten Armen warte ich und tippe mir ungeduldig mit dem Zeigefinger auf den Arm. Der Hörer gibt ein Geräusch ab, das sich wie eine Warteschleife anhört. Ich schaue mir abwartend auf die Nägel und seufze kaum hörbar. Der Engel rutscht nervös auf dem Stuhl umher und räuspert sich. »Ihr ähm.. Ihr seht anders aus, als ich es mir vorgestellt hatte«. »Tatsächlich?«, frage ich und mustere ihn. Er muss jünger sein als die Entstehung der Welt. Gar nicht verwunderlich eigentlich, ein ehrwürdiger Seraph aus der alten Zeit hätte nicht so einen demütigenden Job. »Mhm«, antwortet er nickend. »Ihr seid... schön«. »Ich weiß« , sage ich und fahre mir durchs pechschwarze Haar. Die Warteschleife am Telefon dauert jetzt schon ziemlich lange. Ob es überhaupt ein anderes Ende in der Leitung gibt? Hier ist alles so unnötig bürokratisch und kompliziert. Noch etwas, das ich bei der Revolution reformiert hätte, wenn sie nicht fehlgeschlagen wäre. Und was wird dieser gefiederte Kollege sagen, wenn er durchkommt? Welche Garantie habe ich, dass er mir wirklich hilft und nicht die heilige Security ruft oder sowas? Das würde er nicht wagen. »Schönes Wetter heute, stimmt's? Ok, hier ist es immer schönes Wetter, also..« . Ich seufze. Das Telefon hat immer noch niemanden erreicht. Mir läuft die Zeit davon, meine Mutter könnte jeden Moment in meinem Schloss ankommen. Hoffentlich kann ich mich auf Caren verlassen. »Das wird mir hier zu blöd« , sage ich und schlage kräftig mit den Flügeln, um über die Bude und die Mauer hinaus zu fliegen. Das lasche "Ihr dürft da nicht rein" vom Schalter 1 Engel kann mich da auch nicht aufhalten. Es wäre ja zu einfach, wenn jeder so mir nichts dir nichts über die Mauer fliegen könnte. Nein, ich kann zwar hinüberspähen, aber nicht hinein. Ein Bannkreis hält mich auf. Aber ich kann sehen, dass Elohims Residenz da vorn einen Hintereingang durch die Mauer hat. Ohne viel nachzudenken fliege ich an der Mauer entlang zum nächsten glänzenden Tor, und zum nächsten, und zum übernächsten. Am vierten Tor halte ich an und mustere die schwere weiße Tür mit Diamant-Ornamenten daran. War Bescheidenheit nicht eine Tugend? Oder zählt das bei ihr nicht? Wie auch immer. Ich will gerade anklopfen, da durchfährt ein elektrischer Impuls heiliger Energie meine Hand und ich ziehe sie fauchend von der Tür weg. Das hat wehgetan! Blöder Bannkreis.. Aber ich weiß mir auszuhelfen. Mit einem Fingerschnippen teleportiere ich meine magisch gesicherten Lederhandschuhe her, die ich für solche Fälle immer bereitliegen habe. Sie tragen das Zeichen meiner Augen. Damit sollte es gehen. Ich ziehe sie über und klopfe energisch an. Es klappt, die Magie dringt nicht zu meinen Händen durch. »Mach endlich auf, du blöde Schnepfe!!« . »Ist ja gut, ich komme ja schon!« , höre ich Elohims Stimme. »Wird aber auch Zeit« , murmele ich und verschränke die Arme. Die Tür öffnet sich mit einem Knarzen. Hervor tritt Elohim in einem schlichten Kleid, hochgesteckten Haaren, und mit einem muffigen Ausdruck im Gesicht. Sie ist wohl gerade erst aufgestanden, aber als sie mich sieht wird sie ganz schnell wach. »GAAAH!! Luzifer, was machst du denn hier?!« . »Ich muss mit dir reden« . Ihre Miene verfinstert sich und sie hält die Hände vor sich. »Fort mit dir Teufel!« , beschwört sie und magisches Licht tritt aus ihren Handflächen, »Du verunreinigst diesen heiligen Ort!« . »Aber nur-« , sage ich und greife ihren Ärmel, damit mein Teleportfeuer auf sie übergreift, »..wenn du mitkommst!«. Gemeinsam verschwinden wir. Zum Glück werde ich durch die Mischung dieser Teleportationsmagien nicht in Stücke gerissen. Elohim geht es auch blendend, auch wenn ein kleiner Rachekratzer nicht geschadet hätte. Als wir durch die Welten reisen und dann in eine zufällige hineingeworfen werden, muss ich mein Gleichgewicht in der Luft wiederfinden. Sie federt sich mit vier Flügeln ab und schlittert im Restdruck von mir weg. Wir kommen zum Halt. Die Gegend um uns herum ist ein großes Nichts. Elohims Heiligenschein erhellt ihre Silhouette in der dimmen Dunkelheit dieser Zwischenwelt. Das einzige, was weit und breit zu sehen ist, ist der Waffenstand des Frosches, der laut Hans so aussieht wie dieser Kermit-Typ aus der Sesamstraße, den ich mir noch vorknöpfen muss. Ganz klar, wir sind im Fegefeuer. Neutraler Boden, perfekt. »So, und jetzt reden wir Klartext«. »Was willst du, Luzifer?«, fragt sie und richtet sich zu ihrer vollen Größe auf, »Du weißt, dass du nicht in den Himmel kommen darfst« . »Technisch gesehen war ich das nicht, nur im Empfangsbereich, der übrigens von unfreundlichen und inkompetenten Mitarbeitern geführt wird«. »Sie tun ihr Bestes. Du hast keine Ahnung wie anstrengend es ist, täglich so viele Gebete und Anliegen zu bekommen« . »Jaja, reib's mir unter die Nase, Elohim. Das konntest du schon immer am besten«. »Ist das alles? Kann ich jetzt gehen?« . »Du hast mit meiner Mutter gesprochen. Lena sagte sie ist auf dem Weg in mein Schloss. Was hat sie vor? Dir erzählt sie doch alles«. »Entschuldigung, kann ich Sie vielleicht für einen Waffenhandel interessieren?« , ruft der Frosch dazwischen, »Ich habe gestern erst neue Ware beko-« . »Klappe zu, Schleimbeutel!« . »Das ist kein Schleim, sondern ein klebriges Sekret. Aber eigentlich bestehe ich aus Stoff« . »Willst du mich testen?« , drohe ich und lasse mein Höllenfeuer spielen. Er hebt entschuldigend die kleinen Hände. Ich schnaube schnippisch und wende mich dann wieder Elohim zu. »Also?« . »Sie überprüft deine und Helenas Ehe, die du - wie ich hörte - völlig vernachlässigst«. Helena? Die hatte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm. Ich bin ihr bisher erfolgreich aus dem Weg gegangen und habe sie seit mindestens einem Tag nicht mehr gesehen. Und jetzt soll ich für meine Mutter einen auf perfekte Ehe machen? »Na großartig!«, fluche ich und ziehe frustriert meine Hörnerspitzen nach unten. »Dann stimmt es also. Also, wenn du mich fragst, dann hättest du dieses Problem nicht, wenn du nicht so stur wärst«. »Tja, dich fragt aber niemand nach deiner Meinung«. »Wow, so erwachsen, Luzifer«, sagt sie sarkastisch und klatscht langsam in die Hände. Sie lächelt allerdings wieder so selbstgefällig. Ich kann ihr ansehen, dass sie ihren Lieblingszweifler vermisst. Seit ich weg bin hat sie bestimmt nur Arschkriecher als hohen Rat, weil sich keiner traut Gott höchstpersönlich zu widersprechen, wenn sie deren Meinungen zu einer ihrer neuen Ideen hören will. Meine Meinung war die einzige, die zählte. Nicht ihre. Der Froschtyp räuspert sich. »Wollen Sie vielleicht ein Trinkgeld da lassen? Es ist schwer, neue Kundschaft zu bekommen heutzutage«. »Lass uns gehen«, kommentiert Elohim. »Zum ersten Mal einer Meinung«. Wir tauchen vor den Diamanttoren von Elohims Residenz wieder auf, an derselben Stelle, von der wir hergekommen waren. »Eine Sache noch«, füge ich hinzu bevor sie abhaut, »Dein Vater muss mir die Fähigkeit verleihen, mich auf der Erde materialiseren zu können«. Wie gern würde ich das können. Meine bisherige Siegelmodifikation ist gut, aber noch lange nicht perfekt. Wer weiß wie weit mir die Schriften noch weiterhelfen können, wie nah diese Magie an das wahre Dortsein kommen kann. Mein letzter Besuch bei Hans war ein nicht zufriedenstellender erster Test. Ich konnte ihn nicht fühlen oder riechen. Ich war nichts als ein unsichtbares Hologramm, eine Erscheinung. »Ich soll meinen Vater fragen, ob er Satan persönlich die Macht verleiht auf die Erde zu kommen?!«, fragt Elohim empört, als habe sie sich eben verhört. »Äh, ja?«. »Vergiss es«. »Warum nicht?«. Mach doch ein Mal was ich sage. »Frag ihn doch selbst«. »Ich und Zeus fragen?! Der brutzelt mich doch mit Haut und Haar mit seinen blöden, heiligen Götterblitzen!«. "Majestät", meldet sich Carens Stimme in meinem Kopf, "Unsere Späher haben eine göttliche Eskorte nahe der Felder des Elends gesichtet. Sie ist auf dem Weg hierher". »Verstanden. Danke, Caren«, antworte ich leise. Wenigstens weiß ich jetzt, wann sie ungefähr eintreffen wird. »Nun denn. Es war nett mit dir zu plaudern, Elohim. Das sollten wir öfter machen. Vielleicht lädst du mich nächstes Mal zu dir ein?«. »Du bist nicht willkommen«. »Nicht einmal zum Tee?«. »Du kommst nicht in den Himmel, Luzifer«. »Zu schade«, säusele ich grinsend und lasse Teleportfeuer um mich herum auflodern. »Wir sehen uns«. »Bitte nicht«, sagt sie und verschwindet ebenfalls zurück in ihr eigenes Königreich. Ich tauche in der Eingangshalle neben Lena wieder auf. »Und? Hast du es herausgekriegt?«. »Leider ja«. Auf soetwas kann ich mich nicht auf die Schnelle vorbereiten, es ist zwecklos. Aber wer weiß? Vielleicht sieht sie ja ein, dass die Heirat ein Fehler war, und löst die Ehe wieder auf! Ein Grund mehr mich nicht unnötig zu stressen. »MERELYN«, rufe ich in den Raum und warte geduldig. Da kommt sie auch schon. »Ja, Herr?«, fragt sie außer Atem und verneigt sich. »Ich habe den Grund erfahren, weswegen meine Mutter herkommt. Macht noch den letzten Rest fertig und dann lasst es gut sein. Richte Chi-Chi aus, sie soll mir ein Bad einlassen. Wenn ihr fertig seid, möchte ich, dass sich alle - außer das Küchenpersonal - auf ihre Zimmer begeben und dort verweilen«. »Wie lange?«. »So lange, wie ich es sage«. »Und das Training, my Lord?«. »Fällt heute aus. Das war alles«. »Sehr wohl«, antwortet sie und verneigt sich erneut. Dann spannt sie ihre schwarzen Fledermausflügel und fliegt davon. »Du solltest dich auch frisch machen, Lena«, rate ich ihr. »Sicher. Kann ich dein Bad benutzen? (ʃƪ¬‿¬)«. »Nein«, sage ich und teleportiere mich lieber schon mal dahin, sonst nimmt sie es mir trotzdem weg. ᕦ(ò_óˇ) »Nun denn, ihr kennt den Ablauf«, sagt Mutter, die Lena und mich nebeneinander aufgestellt hat wie Soldaten vor der Verkündigung der Tagesordnung. Sie trägt altehrwürdige griechische Adelsbekleidung und ihre Krone. Ihr Haar ist in einer Flechtfrisur hergerichtet und der Rest von ihr ist mit Edelsteinen in jeder Fassung ihrer Accessoires geschmückt. Mein Vater schenkt ihr ständig Schmuck, da all die wertvollen Metalle aus den tiefsten Tiefen geformt werden, über die er verfügt. Und alle wertvollen Rohstoffe zum Überleben, darüber herrscht meine Mutter. Sollte einer daherkommen und die beiden verärgern, schlage ich vor derjenige überlegt schnell, wie er sich ans Leben im Wasser oder in der Luft gewöhnt. Mutter geht ein paar Schritte auf und ab. Sie mustert mich mit Adleraugen und beginnt mit der Kritik. »Zu strubbelige Haare, lass sie dir wieder schneiden. Lass dir dein Hemd richtig knöpfen, wofür hast du Diener? Kleide dich das nächste Mal besser ein, wenn du Besuch bekommst. Sei gefälligst pünktlich. Und zieh dir Schuhe an. Ich sehe doch, wie sehr du dich bemühst gerade zu stehen! Steh öfter aufrecht, eine ungesunde Haltung schickt sich nicht! Und wo ist dein Königsideal (♔)? Image ist alles!«. Oh je, dabei habe ich doch versucht präsentabel zu wirken! Die bringt mich immer fast um bei solchen Inspektionen. »Das einzig positive: Du schaust mir in die Augen, wenn ich mit dir rede«. Na immerhin etwas. Jetzt nimmt sie Lena ins Kreuzfeuer. Na, da bin ich ja mal gespannt wie sie diese Göre auseinander nimmt! »Ich sehe schon. Du hast dir Mühe gegeben«. Wie bitte? Das war's? Unfair!! »Aber eine Diät könnte dir guttun«. HA! Lena knirscht mit den Zähnen und wird rot im Gesicht. Tja, halt bloß die Klappe, Schwesterchen, wenn du widersprichst bist du Geschichte! »Es war eine lange Anreise. Ich hoffe für dich, dass deine Köche auch talentiert sind, Luzifer«, warnt Mutter und stöckelt in Richtung Speisesaal. Natürlich ist sie auch Feinschmecker, was sonst? Ob sie etwas Neues erwartet? Heh, wenn Hans hier wäre, könnte er wieder diese tollen Kekse machen! Hans... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)