Underworld II von Tomanto (Der Satansbraten) ================================================================================ Kapitel 9: Lug und Trug - 2 --------------------------- ~ Hans' Sicht ~ Überrascht schwimme ich an die Oberfläche. Sieht so aus, als hätte ich es bis zur Erde geschafft. Oben angekommen atme ich tief durch. Plötzlich ins kühle Nass zu fallen ohne darauf vorbereitet zu sein, da muss man wieder hoch kommen, da hat man keine Zeit seine Luft anzuhalten. Gründlich schaue ich mich im weiten Meer um. Niemand außer mir zu sehen. Habe ich es als Einziger hergeschafft? Plötzlich zieht mich etwas wieder unter Wasser! Voller Panik trete ich im Wasser umher und versuche, wieder an die Oberfläche zu gelangen. Es lässt mich los und schwimmt mir vor mein Gesicht. Es ist Mary, die mich angrinst. Direkt mit von der Partie auch Helena. Oben angekommen, frage ich sie direkt aus: »Wo warst du?« . »Wollte dich erschrecken« . »Hast du geschafft« , atme ich auf. »Hey Leute, seht mal!« , ruft Helena und zeigt auf eine Insel mitten im Meer. Sie ist nicht allzu weit weg, wir können hinschwimmen. »Da ist Atlantis!« . »Wir haben es geschafft!« , ruft Mary froh und fällt mir um den Hals, das Wasser plätschert hoch und ich sinke fast wieder ab. »Wo ist Luzifer-sama?« , fragt Helena besorgt. »Ich dachte, er wäre bei euch?« , erwidere ich. »Nein, er war der letzte, der verschwunden ist« , erklärt mir Mary und sieht sich im großen Gewässer um. ... »Dann ist er wohl nicht durchgekommen« , erkenne ich enttäuscht. »Oder... « , fängt Helena an und überlegt. »... er ist doch da« . Mary und ich schauen uns verwundert an. »Was meinst du?« . »Er kann nur nicht- « . »Schwimmen!! Luzifer kann nicht schwimmen!!« , mit diesen Worten tauche ich ab und begebe mich abermals in die kalten Tiefen des Atlantischen Ozeans. Ich sehe nur noch verschwommen, aber ich kann genug erkennen. Fische, Fische... Da ist er!! Er scheint das Bewusstsein zu verlieren. Aber vereinzelte Luftblasen vom Ausatmen steigen hoch, das heißt er ist ganz bestimmt noch nicht tot! Mit aller Kraft kämpfe ich mich nach vorn, immer näher und immer näher an ihn heran. Als ich meine Hand nach ihm ausstrecke, öffnet er langsam die Augen und sieht mich. Es ist ein müder Blick, keine Überraschung mich zu sehen. Als wäre es selbstverständlich, dass ich ihn rette - Nein. Als hätte er sich mit dem Tod abgefunden und wartete darauf, erlöst zu werden. Ich packe sein Hemd und ziehe ihn an mich. Ich werde ihn beschützen! Ich werde ihn retten! Weil ich es will und nicht weil ich es muss! Mit einem Ruck befördere ich uns in Richtung Wasseroberfläche. Der Druck bringt uns nach oben, aber auch ich muss meine Beine anstrengen, um uns so schnell wie möglich wieder an die Luft zu bringen. Als ich tot war, hatte sich mein Körper zwar an eine lange Zeit ohne Sauerstoff gewöhnt, aber so lange unter Wasser zu bleiben können meine funktionierenden Lungen nicht aushalten. „Wieso rettest du mich?" Huh? „Du hast keinen Grund dazu" . Luzifer. Er spricht mithilfe des Siegels in meinem Kopf. Während wir nach oben treiben schaue ich ihn an. Sein Ausdruck bleibt unverändert. „Ich habe dir nie erzählt, was du mit Dr. Facilier hättest tun sollen" . Stimmt, als ich ihn fragte, sagte er nur 'Siehst du, wenn du da bist' . „Du hättest ihn töten sollen. Ich hätte dich zum Mörder gemacht, Hans. Nicht nur, dass ich dir dein Leben verfrüht genommen habe, ich hätte dein neues von Grund auf zerstört" . Ein Mörder? Ich? (,-._.-) „Du hast keinen Grund, mich zu retten. Ich trage an deinem Leid Schuld. Also Hans, was tust du?" . Somit bricht die Verbindung ab. Er ist bewusstlos. Wir sind an der Oberfläche angekommen. Es war ein ganzes Stück Arbeit, ihn mit an Land zu schleppen. Ausgepowert liegen wir am Strand von Atlantis und schauen zum - immer noch bewusstlosen - Luzifer. Uns allen schwirrt ein Gedanke durch den Kopf: Wer macht Mund-zu-Mund-Beatmung? Mary meldet sich als erste: »Ich mach's nicht« . Danach Helena: »Ich auch nicht« . Wirklich? Leute, ihr könnt ihn doch nicht einfach im Stich lassen! »Also ich habe kein Problem damit«, tadele ich die anderen. Und ich bin der einzige Kerl von uns dreien! Als ich mich gerade über ihn beugen will, hält mich Mary zurück. »Ich bin dafür, dass Helena das macht« . »N-Nein, ich traue mich nicht! >////< « . »Ihr seid verheiratet!« , sagt Mary und lässt mich los. »J-Ja, aber wir kennen uns doch gar ni- « . »Wann willst du denn anfangen?!« . Während die beiden gerade eine kleine Diskussion führen, wende ich mich in der Zeit wieder Luzifer zu. Als ich mich gerade zu ihm hinunter beuge, merke ich, wie ein kleiner Lufthauch meine Haut berührt. Das gibt's doch nicht! »Hey Leute, Luzifer atmet! Ihr könnt aufhören zu streiten« . Luzifer macht kleine Anstalten, dass ich ihn küssen soll. »Steh auf, Schwuchtel, wir müssen weiter« . Er nimmt es mit Humor, lacht und setzt sich auf. »Jaja, ist ja gut. Mannomann, die Erde ist ja fast noch tödlicher als meine Hölle« . Mary schnaubt skeptisch. »Das denkst aber auch nur du« . »Nein Schatz, er hat recht« , widerspreche ich ihr, »Seit ich das erste Mal gestorben bin, kommt mir die Menschheit so vor wie ein hirnloser Haufen Lebewesen, die einfach durch die Gegend stolzieren, ohne zu merken, dass sie gerade fast draufgegangen wären. Nach dem zweiten Mal sogar noch mehr. Niemand ist sicher bei dieser primitiven Lebensart, völlig ohne Rücksicht auf den Tod« . Sie denkt jetzt bestimmt, dass ich einfach nur paranoid bin. »Du sprichst ja schon fast wie ein Dämon« . »Wieso? Spricht ein Dämon etwa anders als ein Mensch?« . »Du... siehst wirklich keinen Unterschied mehr?« , sie mustert mich schockiert. Was hat sie denn? »KEINE BEWEGUNG!!!« , brüllt plötzlich jemand und Helena schreit vor Schreck kurz auf. Es war eine tropisch gekleidete Frau mit vielen Armreifen und einer geflochtenen Strähne im Haar. Sie hat auf beiden Wangen einen vertikalen, spitz zulaufenden Strich blaue Farbe, steht mit zwei weiteren Wachen vor uns und richtet ein schweres MG auf uns. Etwa ein Teil des Atlantischen Militärs?!? »DAS HIER IST NATIONALES GEWÄSSER! WIE KOMMT IHR HIER HIN UND WAS SUCHT IHR?!« . Helena zuckt ständig zusammen bei ihrer rauen Stimme. »Wir verstehen Sie nicht!!« , ruft Mary verängstigt, »Wir sprechen Ihre Sprache nicht! Bitte lassen Sie uns gehen!!« . Wie bitte? Ich verstehe jedes Wort. Mal sehen, ob sie mit sich reden lässt. »Hören sie zu, wir suchen nur unsere Tochter...« . »SCHWEIG! Eindringlinge wie ihr werden bei uns sofort hingerichtet!« . »Hi« , meldet sich auch Luzifer. »Wir suchen hier nur jemanden, ich bin sicher, da lässt sich bestimmt eine Lösung finden...« . Der Frau und ihren Begleitern steigt die Furcht ins Gesicht. »D-Der Leibhaftige...« . Luzifer hebt eine Hand, um mit ihr zu winken. Aus Reflex rennen sie davon. »RENNT UM EUER LEBEN!!!« . Und schon sind sie über alle Berge verschwunden. Ich stoße ein anerkennendes Pfeifen aus. »Wow, Luzifer! Du bist sogar hier berühmt! :D « . »Ich weiß« . Als wir aufstehen und uns in Richtung Zivilisation begeben, tippt mich Mary verdutzt an. »Was war das eben?« . »Wir sind hier wohl nicht willkommen« . »Das meinte ich nicht« , sie schaut mich ernst an. »Du hast eine völlig weltfremde Sprache gesprochen. Und du hast sie verstanden. Du... bist Hans... oder?« . »Natürlich bin ich das. Luzifer war es. Er hat mir die Fähigkeit verliehen, jede Sprache zu verstehen, die benötigt wird, um meinen Auftrag zu erfüllen« , erkläre ich ihr. Mit dieser Antwort gibt sie sich zum Glück zufrieden. Wir laufen durch eine riesige Stadt mit vielen Menschen, die allesamt weltfremd aussehen. Wie ein spirituelles Volk. Man könnte sie besser beurteilen, wenn sie nicht panisch vor Luzifer davonlaufen würden. Eine Stadt mitten im Meer. Sie sieht beinahe futuristisch aus. Gläserne Fahrtunnelsysteme, die in einem gewaltigen Netzwerk in die alles kontrollierende Mitte führen. Kleintierarten, die ich noch nie vorher gesehen habe — weder in Zoos, noch auf Bildern — tummeln sich in satten Grünanlagen. Kaninchenartige, gefleckte Fluffel mit Flügelchen, die wie Spatzen herumfliegen. Sogar von den Insekten geht ein türkises Leuchten aus. Das hier ist ein magischer Ort. »Wow... Wenn die Wissenschaftler das hier sehen könnten... Das wäre die Entdeckung, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat!« , murmele ich vor mich hin. Luzifer macht eine kleine Sightseeingtour, da wir alle so erstaunt durch die Gegend glotzen. »Früher haben diese Tiere in fast jeder tropischen Region gelebt, bis die machthungrigen Menschen sie ihrer Heimat beraubt und sie vertrieben hatten. Übrigens ist Nessie - oder wie ihr sie nennt „Das Monster von Loch Ness" - hier geboren. Sie schwamm glücklich in der Welt herum, bis eine Naturkatastrophe sie in einen schottischen See beförderte. Jetzt ist sie gefangen und besitzt seit Jahrzehnten keine magischen Kräfte mehr und wird von den Menschen als so eine Art „Attraktion" gesehen. Ihr seid wirklich nicht gesellig, oder?« . »Und wieso leben sie dann hier? Ich meine, hier sind doch auch Menschen!« . »Mit Knarren« , ergänzt Mary, noch eingeschüchtert vom freundlichen Empfang. »Mein Onkel ist sehr bescheiden und suchte sich diesen Ort aus, um ihn unter seiner Macht zu beschützen. Er sollte ein Zufluchtsort sein, deswegen zog er einen Bann um das Gebiet und ließ nur diejenigen passieren, die eine gute Absicht verfolgten. Eines Tages wurde eine Frau angespült. Sie interessierte sich sehr für Tiere und Pflanzen und verehrte die Natur, wie es ihr zustand. Sie war reinen Herzens und gutmütig genug, diesen Ort nicht zu zerstören, wie es die Menschheit sonst vermag zu tun. Diese Frau baute die Zivilisation auf, die in Frieden leben sollte; im Einklang mit der Natur, aber auch fortschrittlich. Komischerweise wusste sie sehr gut, die spirituelle Magie der Natur zu erkennen und daraus zu lernen, anders als die meisten. Ist das Erklärung genug?« . »Ich wusste ja gar nicht, dass du so gebildet bist, Luzifer! *O*« , bewundere ich. »Denkst du etwa ich bin dumm?!!? >O< « . »Warum haben die Götter überhaupt Beschützerorte?« , fragt Mary interessiert. »Nicht alle. Als sich die Rasse der Menschen gerade bildete, waren die Götter sich sicher, dass sie eines Tages die Erde in Schutt und Asche legen werden. Deswegen haben sie bestimmte Orte in Schutz genommen, damit wenigstens diese in Sicherheit vor eurer Zerstörungswut sind«. Mit ernster Miene schaut er voraus. »So langsam frage ich mich, wer hier die Dämonen sind...« . Er macht den Eindruck, als hätte er alte Wunden wieder aufgekratzt. Ist es, weil er aus dem Paradies verbannt wurde? Weil sein ganzes Leben schlagartig zerstört war, weil er angeblich Unheil mit seiner Denkweise bringt? »WAAAAAAAH!!!« , schreit Helena. Der Grund dafür klatscht Luzifer gerade ins Gesicht. Hey! Das ist Simon! (Hans' Albinofledermaus = Underworld Teil eins) »Pass auf, wo du hinfliegst, Kleiner« , meint Luzifer und nimmt ihn in die Hand. Dieser sult sich und würde wohl ein Schnurren von sich geben, wenn er eine Katze wäre. Zwischendurch leckt er an seinen Fingern und kuschelt sich ein. »Und was ist mit mir?« , frage ich beleidigt. Jetzt hat er schon Luzifer lieber als mich?! »Moment mal« , räumt Mary ein, »Wenn Simon hier ist, dann muss Klein Karen auch hier sein!!« . Aufgeregt läuft sie allein voraus durch eine Menschenmenge — in die Richtung, aus der Simon kam. »W-Warte! Wir kommen mit dir!!« , ruft Helena im Hinterherrennen. Wir setzen uns in Bewegung, haben aber tatsächlich Probleme, mit ihr mitzuhalten. Ich verliere sie aus den Augen! »Ich halte sie auf« , meint Luzifer, breitet seine Flügel aus und fliegt ihr hinterher, bis auch er verschwunden ist. Panisch rennen die Einwohner durcheinander, als sie Luzifer zu Gesicht bekommen — das macht es einfacher sie wiederzufinden. Helena und ich laufen immer weiter und stoßen mit Zivilisten zusammen, die vor dem Teufel fliehen. Als wir die anderen eingeholt haben, hält Luzifer die aufgebrachte Mary an den Schultern zurück und versucht sie zu beruhigen. »Es ergibt überhaupt keinen Sinn jetzt kopflos durch die Gegend zu rennen! Wir können nicht noch mehr vermisste Personen gebrauchen, wenn wir uns erstmal aus den Augen verloren haben« . Erst hat sie versucht, sich an ihm vorbei zu kämpfen, aber nun muss sie leider einsehen, dass er recht hat und lässt widerwillig den Kopf sinken. »Hey... Mary.. ganz ruhig ja?... « , keuche ich atemlos. »Entschuldige, Baby« , entschuldigt sie sich und nimmt mich in den Arm. Das habe ich irgendwie vermisst. c: »Wir sollten ins Stadtzentrum gehen«, schlägt Luzifer vor, »Da steht ein riesiger Turm, von dem aus sollten wir auf jeden Fall einen besseren Überblick bekommen« . »Da gibt es nur ein Problem« , meldet sich nun auch Helena, »Ich möchte nicht unhöflich klingen, Luzifer-sama, aber die Menschen scheinen Euch nicht wirklich willkommen zu heißen. Und in der Innenstadt könntet Ihr ernsthaften Schwierigkeiten ausgesetzt werden« . Sie hat recht. Obwohl sie sehr gehoben spricht, bleibt sie leicht zu verstehen. Sie sucht wohl ein Zwischending, damit wir es auch verstehen und nicht nur die Royals. »Stimmt« , meint Luzifer und hält sich nachdenklich das Kinn, »Ich glaube, dafür habe ich was«. Er hält seine Hände vor seiner Brust zusammen und schließt konzentriert die Augen. Wie ein kleiner Luftstrom von unten hebt sich sein Haar und schon lassen sich Veränderungen an seinem Körper feststellen. Die Flügel verschwinden, die Hörner lösen sich auf, ebenso wie sein Schweif. Als er seine Augen wieder öffnet und die Hände runternimmt, kann ich erkennen, dass seine Pupillen rund geworden sind. Seine Augenfarbe ist jetzt viel dunkler, nicht mehr so stechend, fast schon wie ein Braunton. Er grinst uns an - belustigt über unsere Reaktion. Er hat nun das Gebiss eines Menschen, viel unbedrohlicher mit den kurzen Eckzähnen. Fast seine komplette dämonische Ausstrahlung ist dahin! Es ist, als stünde dort ein völlig Fremder. Ich erkenne ihn fast gar nicht wieder. Ich will den originalen Luzifer zurück... p.p »So sollte es gehen. Na kommt schon, ich will nicht ewig in dieser Gestalt herumlaufen« , kommandiert er und geht voraus. Er ist schon öfter mit meinem Körper gelaufen, weshalb er jetzt auch ohne Schweif sein Gleichgewicht halten kann. Irgendwie bin ich deswegen stolz auf ihn. »Wow!« , bestaune ich die weite Aussicht vom Turm aus. Lauter Menschen in blau-türkisen Gewändern und eine riesige Statue des Gottes Poseidon. Ja, ich weiß, wer das ist, bin ich nicht gebildet? ;) »Seht mal, Luzifer-sama! Dort steht eine Statue eures Onkels!« , bemüht sich Helena um ein Gespräch mit ihren Gatten. »Na und? Die stehen hier doch sowieso überall herum. Außerdem ist die Nase krumm und darauf wurde herumgemalt« , gibt er launisch zur Antwort. Das scheint Helena ein wenig zu kränken. Ach Luzifer, sei doch mal ein Gentleman! »Moment, was hast du gesagt?« , fragt Mary, die auf der anderen Seite der Aussichtsplattform Ausschau hielt. »Dass mich die angemalte Statue nicht interessiert?« . »Zeig mal her!!«. Sie drängt sich an den anderen „Touristen" (wenn man sie als solche beschreiben könnte) vorbei und schaut auf Luzifers Seite nach unten. Ich geselle mich zu ihr und halte Ausschau. »Das ist Wachsmalkreide!« , erkennt sie. Simon meldet sich fiepend von meinem Ohr aus und fliegt zur Poseidon-Statue hinab. Wir beobachten gespannt seine Reaktion und erblicken kurz darauf auch die kletternde Karen. »Da ist sie! Da ist meine Tochter!!« , ruft Mary froh, »KAREN, MAMI IST HIER!!!«. »Kommt, bevor sie uns wieder davonläuft!« , rufe ich und stürze zurück ins Innere Gewölbe des Turms. Die anderen folgen. Ich laufe so schnell ich kann die Treppen hinunter, bis ich einen Drehwurm bekomme, aber das ist mir egal. Um meine Tochter wieder zu bekommen, würde ich die ganze Hölle durchqueren! (Was ich ja irgendwie schon getan habe) Draußen angekommen, sammeln sich schon eine Menge Leute um die Statue und rufen Sachen wie „Komm da runter, Kleine!" oder „Das ist viel zu gefährlich! Wo sind denn deine Eltern?" . Genau, was jetzt? Jetzt stehen wir hier und wissen nicht, wie wir sie sicher da runter bekommen. »Luzifer! Könntest du ganz kurz deine Kräfte einsetzen und sie da herunter holen?« . Luzifer sieht mich eindringlich an. »Wenn ich meine Kräfte auffällig einsetze, wird es mein Onkel mitkriegen und mich melden, auf der Erde gewesen zu sein. Dann finden sie uns, und damit auch dich, identifizieren meine Magie an dir und dich als meinen Wirtskörper und wir sind beide geliefert. Glaube mir, meine Kräfte hier einzusetzen wird schwerwiegendere Folgen haben als du denkst« . »Dann können wir also nichts tun?« . Er überlegt. »Hmm... Ich könnte kurz zu ihr hinauffliegen und sie mitnehmen. Das kostet nicht so viel Zeit« . »Dann los!« , stachelt Mary ihn an. Ohne sich zu beschweren erscheint sein komplettes dämonisches Aussehen wieder und er fliegt hoch zu Karen. Keine Sorge, Karen, Luzifer kommt und holt dich! ... Das klingt irgendwie gar nicht gut. ^^° »Seid bitte vorsichtig!!« , ruft Helena den beiden da oben zu. Klein Karen kreischt, als sie hinunterfliegen. Nicht aus Angst, sondern aus Freude. Es macht ihr Spaß. Mit kleineren, schnelleren, aber immer noch festen Flügelschlägen landet Luzifer vor uns und fegt uns den Wind ins Gesicht. »Mein Baby!!«, rufen Mary und ich unter Freudentränen und stürzen uns sofort auf unser Kind. Wir schließen sie fest in die Arme und lassen sie nicht mehr los. »Nochmal!! :D« , ruft Karen froh und zieht an Luzifers Hörnern. »Ja, die sind echt und jetzt lass los!« , sagt dieser genervt und reißt sich von ihrem Griff los. »Kein Dankeschön?« , beschwert er sich. Jetzt nicht, zu beschäftigt. Helena und Luzifer schauen sich unser Schauspiel an. Sehe ich da etwa ein kleines Lächeln auf ihren Gesichtern? Leicht nimmt Helena Luzifers Hand in ihre, nur ein paar Finger, nicht viel. Er schaut sie verwundert an, dann zieht sie sie schüchtern wieder weg und senkt den Blick. Die Arme... »Karen, Papa ist sehr enttäuscht von dir«, tadele ich sie angemessen, »Du kannst doch nicht einfach so verschwinden ohne uns Bescheid zu sagen!«. »Wir haben uns solche Sorgen gemacht!«, stimmt Mary mit ein, »Wie bist du überhaupt hier hergekommen?«. »Hopp hopp, wuuuusch! Tadaaa! Hihi!«, erwidert Karen und patscht Mary im Gesicht herum. Ich lasse erschöpft von ihr ab und schon macht sie es sich auf Marys Arm gemütlich. So schnell werden wir wohl keine Antwort bekommen. »Können wir jetzt nach Hause? Ich hab' Hunger« , beschwert sich Luzifer. »Wann hast du denn mal nicht Hunger?« , lache ich und komme auf ihn zu. »Vielleicht habe ich diesmal Hunger auf dich, Süßer... « , flüstert er mir im Vorbeigehen zu. Oh .////. Das Versprechen habe ich ja ganz vergessen. >///> Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)