Hi no Tori von Lilly_Mae (Vogel des Feuers) ================================================================================ Part I ------ Die Sonne knallte auf die arbeitenden Männer herab. Viele hatte schon ihre Shirts und Hemden ausgezogen, um der Hitze zu trotzen bzw. Sich ein bisschen Abkühlung zu verschaffen. Ein Schweißfilm hatte sich auf der Haut gebildet und dieser perlte ab und zu von ihren Körpern. Auch der Kommandant der ersten Division der Whitebeard – Piraten war von dem Wetter nicht an getan. Seufzend stand er auf dem Steg vor der Planke und sah auf seine Division, die die Einkäufe auf das Schiff trugen. Mit den Klemmbrett in der Hand kontrollierte er und notierte sich die hinein gebrachte Ware. Es war ein langweiliger aber notwendiger Job. Ab und zu kam Gejammer und Gemurre von den Männern, wurde aber durch einen gelangweilten Blick kaum zur Kenntnis genommen. Die Arbeit wurde trotzdem verrichtet. Auch er wusste, dass diese elendige Hitze unangenehm war, aber auf dieser Sommerinsel war es eben ein normaler Tag bei 'angenehmer' Temperatur, kannten sie doch noch größere Hitzen. Ein leises Tippen auf seiner Schulter ließ ihn sich umdrehen. Eine Braue wanderte nach oben, als er die kleine Person hinter sich sah. Eine junge Frau stand dort. Ein blaues Tuch hatte sie sich über ihre Haare gelegt – trotz der Hitze. Sie ging ihn gerade bis zum Kinn und sah ihn aus großen blauen Augen an, die einen leichten violetten Schein aufwiesen. „Ja?“, fragte er gelangweilt nach. Ein breites Grinsen war auf ihren Lippen und ein schelmisches Glitzern lag in ihren Augen. Ein leichtes Aufschwemmen einer Erinnerung kam Marco in den Sinn, wurde aber durch einen Schütteln wieder vertrieben. Der Blondschopf drehte sich nun ganz zu dem Mädchen um und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was?“, murrte er und schaute auf das kleine Persönchen. Irgendwoher kam sie ihn bekannt vor, doch er konnte es nicht einordnen. Bis sie den Mund aufmachte und er ihre Stimme hörte. ~~‖ • ‖~~ Die Sonne stand schon tief am Himmel und die Straßen der kleinen Stadt waren immer noch voll. Viele der Bewohner musste noch für ihren Lebensunterhalt arbeiten oder waren gerade unterwegs nach Hause oder zum Einkaufen. Niemand bemerkte den kleinen, blonden Jungen, der sich durch die Massen durch mogelte und hier und dort eine Brieftasche mitgehen ließ. War es doch seine Art von Geld verdienen. Und darin war er gut, schließlich tat er dies schon seit klein auf. Als er in eine Gasse seine Beute begutachtete, befand er den heutigen Tag als einen guten Tag. Seine Beute war sehr reichhaltig. Kurz fanden die Scheinen einen Weg in seine Hosentasche und die Brieftasche in die Mülltonne. Zufrieden grinsend trat er wieder auf die Straße. Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte Marco seinen Weg entlang. Er überlegte, ob er sich von seinem gestohlenen Geld ein Abendessen kaufen sollte, entschied sich aber dagegen. In seinem Versteck hatte er noch genug Vorräte. Ein leises Schluchzen drang an sein Ohr. Ignorierend schritt er weiter. Jeder war hier sich selbst der Nächste. Nur einen kurzen Blick warf er in die dunkle Gasse. Konnte allerdings niemanden erkennen. Nun doch neugierig geworden, wandte er sich zu der Gasse. Vorsichtig und skeptisch betrat er die dunkle Gasse. Man wusste ja nie, was dort lebte. Kisten und Tonnen standen an den Wänden und Müll lag überall herum. Auch wenn er auf der Straße lebte, hatte er ein gewisses Maß an Hygiene. Mit Ekel verzogenem Gesicht trat er weiter in die Dunkelheit. Ein weiteres Schluchzen drang an sein Ohr. Mit gehobener Augenbraue sah er auf die Ursache dieses Schluchzen. Eine zusammen gekauerte Gestalt saß zwischen zwei großen Kisten. Der kleine Körper zuckte unter den Schluchzern. Viel konnte der blonde Junge nicht erkennen. War es doch zu dunkel in dieser Gasse und die Sonne war auch schon halb unter gegangen. Marco kniete sich vor der kleinen Gestalt. Sie hatte lange helle Haare – er wurde sie auf blond, wenn nicht sogar auf weiß schätzen – und irgendein zu großes Hemd über ihren schmalen Körper. Hände und Füße waren verschmutzt und mit Kratzern übersät, sowie auch ihre Arme und Beine. Die Beine hatte sie eng an sich gezogen und darin ihr Gesicht vergraben. Der Blondschopf hob die Hand und wollte ihre Schulter schütteln, als die Gestalt plötzlich ihr Gesicht hob. Große, ängstliche und tränenvolle Augen sahen zu ihm auf und sie wich erschrocken weiter zurück bzw. wollte es, und drückte sich somit enger an die Wand. Ein kurzes erschrockener Aufschrei entkam ihr. Ihre Augen huschten von links nach rechts, um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Marco erkannte die Angst und Panik, glich sie doch einen in die Enge getriebenes Tier. Beruhigend hob er die Hände, um zu zeigen, dass er ihr nichts tat. Solch armes Persönchen hatte sogar er noch nie gesehen. Irgendwie tat sie ihm Leid, obwohl er sich für seine Mitmenschen sonst nie interessierte, bis auf ihre Brieftaschen. „Keine Angst, ich tu dir nichts, yoi.“, sprach er leise. Die großen Augen blinzelten zu ihm auf. Immer noch rannten ihr die Tränen über die Wangen und ein paar ihrer hellen Haare klebten an ihrer tränennassen Haut. Ihre Hände krampften sich in ihr übergroßen Hemd. „Ist alles in Ordnung, yoi?“, fragte er sie und bekam ein zögerliches Nicken ihrerseits. „Bist du verletzt oder tut dir was weh?“, kam die nächste Frage und bekam als Antwort ein Kopfschütteln. Noch immer sahen ihn übergroße Augen an. Aber das Weinen hatte aufgehört. Den Kopf schief gelegt, sah er auf die Kleinere. Er war in einer Zwickmühle. Schließlich konnte er sie hier nicht so allein lassen. Sie war doch ein kleines wehrloses Mädchen und diese Stadt war nicht gerade bekannt für seine Gutmütigkeit. Wie gesagt, jeder war sich selbst der Nächste. Seufzend erhob sich der Blondschopf und streckte ihr eine Hand hin, die sie verständnislos ansah. Marco verdrehte die Augen. „Na, komm.“, meinte er nur und wartete. Langsam löste sie eine ihrer Hände von den Shirt und tippte kurz seine Hand an, schaute wieder in sein Gesicht und dann auf seine Hand, bis sie ihre hinein legte. Warme Finger umschlossen ihre kalte Hand. Mit einem Ruck zog der blonde Junge das Mädchen auf die bloßen Füsse, was diese leicht straucheln ließ. Sie war klein. Reichte ihn kaum bis zur Schulter. Nachdem sie stand, zog er sie hinter sich her, denn die Nacht war angebrochen. Um diese Uhrzeit trauten sich nur noch die sehr Mutigen heraus. War es eine sehr raue Gegend. Wieder auf der Straße lief Marco diese entlang, mit zügigen Schritten. Wollte er sich doch nicht mit diesen Kriminellen in der Gegend anlegen. Hinter sich spürte er die Präsenz des kleinen Mädchens, das sich an seine Hand klammerte. Ängstlich drängte sie sich an den Größeren. Spürte sie doch eine gewisse Sicherheit bei ihm. Marcos Weg führte sie heraus aus der Stadt und in den angrenzenden Wald hinein. Mit sicherem Schritt durchwanderte er den Wald. Das Mädchen hinter sich stolperte eher, als das sie lief. Noch immer hielt sie seine Hand. Doch die Umklammerung hatte nach gelassen, als sie die Stadt verließen. Nach kurzer Zeit hörte man von weiten Wassergeplätscher. Kurz darauf traten die kleine Gruppe auf eine kleine Lichtung mit einem kleinen Teich und kleinem Wasserfall. Der blonde Junge zog das Mädchen weiter in seinen Unterschlupf, den er versteckt hielt hinter einem selbstgebauten Sichtschutz. Es war eine kleine Höhle, die sich der Blondschopf aus ausrangierten Möbeln zusammen gesucht hatte. Handwerklich begabt war er leider nicht. Würde er eher seinen Daumen als einen Nagel treffen. An der einen Seite hatte er Kiste jeglicher Größe aufgestellt, in denen er seine Vorräte lagerte, so wie einen Topf und eine Pfanne zum Kochen. Auf der anderen Seite gab es eine kaputte und leicht schiefe Kommode, in der er seine Sachen verstaute. Allerdings fehlte die unterste Lade. Daneben hatte er sich ein behelfsmäßiges Bett aufgestellt. Zusammen gesucht aus den Sperrmüll der Stadtbewohner. Ein Glückstreffer waren die Kissen und die Decke, die auf dem Bett lagen. In der Höhle ließ der Blondschopf die Hand das Mädchen los. Verloren stand sie nun im dunklen Raum. Sofort ging er auf die Feuerstelle zu und entfachte mir wenigen Handgriffen ein Feuer, dass seinen Unterschlupf erhellte und erwärmte. Erst dann sah er das junge Mädchen richtig. Hatte er sie doch noch nicht wirklich gesehen in der dunklen Gasse und den Weg hierher. Die langen hellen Haare reichten ihr bis knapp zum Steißbein. Der Feuerschein wurde von ihren Haaren reflektiert, was seiner Vermutung von Weiß leicht bestätigte. Das große Hemd war ihr viel zu groß, zerschlissen und an einigen Stelle zerrissen. Sie war von Kopf bis Fuß verschmutzt. Er ging auf eine der Kisten zu und entnahm ihr eine leichte Decke, die er ihr überreichte. Leicht zitternd nahm sie diese entgegen und wickelte das Stück Stoff um ihren Körper. Ein gewisser Beschützerinstinkt machte sich in ihm breit und so lächelte er ihr leicht zu. „Komm.“, meinte er nur und sah ihr in die Augen: „Am Feuer ist es schön warm.“, und zeigte auf einen Platz an diesen. Mit großen Augen schaute das kleine – noch namenlose – Mädchen zu ihm auf. Nickte dann und setzte sich nah ans Feuer. Grinsend besah sich Marco das kleine Persönchen. Dann wandte er sich wieder zu einer seine Kiste und holte etwas zum essen heraus. Damit begab er sich zu dem Mädchen, setzte sich neben sie und reichte ihr das Stück Brot. Verwirrt sah das Mädchen das Stück an und nahm es sehr zögerlich an. Dann biss sie ein Stück ab. Und noch einen. Und noch einen. Wieder musste Marco grinsen und aß selbst. Als sie fertig war, zog sie die Decke noch enger um ihren Körper. „Hey.“, sprach der blonde Junge sie an. Blaue Augen – mit einem Schimmer violett – sahen zu ihm. „Ich bin Marco, yoi. Wie heißt du?“, und sah neugierig auf seinen 'Gast'. Das kleine Mädchen zuckte zusammen und blickte Marco schüchtern an. Blieb aber stumm. „Du kannst doch sprechen, yoi?“, fragte der Blondschopf nach und bekam ein leises 'Ja.' als Antwort: „Also wie ist dein Name?“ Die Hellhaarige zog die Decke noch enger um ihren Körper. Als Marco schon keine Antwort mehr erwartete, ertönte eine leise Stimme. „Rei.“, und sah zu dem blonden Jungen. „Mein Name ist Rei.“, und ein kleines, zittriges Lächeln legte sich auf ihre Lippen, das von dem Blondschopf erwidert wurde. „Bist du müde?“, fragte Marco, hatte er doch das unterdrückte Gähnen mit bekommen. Schüchtern wurde ihm zu genickt. „Du kannst das Bett haben, yoi.“, bot er an. Rei sah auf dieses, stand auf und lief darauf zu. Sie ließ sich darauf fallen und rollte sich zusammen. Kurz darauf war sie schon eingeschlafen. Der Junge hatte Rei zu gesehen und schüttelte nur lächelnd mit den Kopf. Dann sah er in die Flammen und machte sich Gedanken. Über seinen Gast. Er war nicht herzlos genug, sie morgen wieder auf die Straße zu setzen. War sie doch jünger als er. Vielleicht zwei oder drei Jahre. Man hatte ihm ja auch geholfen, als er jünger war. Hatte ihm das Leben auf der Straße gezeigt. Hatte ihm alles Wichtige beigebracht, um zu überleben. Auch jetzt schon hatte sich ein gewisser Beschützerinstinkt in seinem Inneren fest gesetzt. Seufzend fuhr er sich durch die Haare. Damit war es wohl beschlossene Sache. Rei blieb bei ihm. Platz hatten sie ja. Auch um die zusätzliche Ausstattung konnte er sich schnell kümmern. Lagen die Dinge doch als Müll in der Stadt. Gedanklich machte er sich eine Liste, die er morgen abarbeiten würde. Müde rieb er sich über die Augen, erhob sich und suchte sich seine Sachen zusammen. Dabei ging er kurz auf das Bett zu. Die Hellhaarige schlummerte friedlich. Er legte ihr noch die Decke über und klaute sich ein Kissen. Mit diesem unter dem Arm suchte er sich noch ein großes Lacken, das er als Decke nutzen konnte und legte sich neben den Feuer auf dem Boden. War nicht das erste, und wahrscheinlich nicht das letzte Mal. Gähnend kontrollierte er noch kurz das Feuer und schloss dann die Augen. Murrend rieb er sich die Nase. Ein Sonnenstrahl hatte sich durch den Sichtschutz gestohlen und schien ihn nun genau ins Gesicht. Ein Niesen entkam ihn. Gähnend und sich die Augen reibend erhob sich Marco. Kurz streckte er sich und blinzelte in die Dunkelheit. Durch die Sonnenstrahlen wurde die Höhle leicht erhellt. Das Feuer war in der Nacht erloschen. Marco fuhr sich durch die Haare und gähnte noch einmal. Blinzelnd sah er sich um, bemerkte dabei, dass er allein war. Sein Blick huschte in den Raum umher. Aber niemand war mehr anwesend. Blitzschnell stand er auf den Füßen und stutzte kurz. Eine Decke lag zusammen mit den Lacken zu seinen Füßen. Stirn runzelnd sah er diese an und schaute dann zum Bett. Diese war zu seinem Erstaunen gemacht. Doch wo war das kleine Mädchen. Ein leises Plätschern ließ ihn aufmerksam werden. Neugierig trat er aus der Höhle. Die Helligkeit blendete ihn kurz, bis sich seine Augen an die Sonne gewöhnt hatte. Was er sah, ließ ihn kurz inne halten, bis sich ein Lächeln auf seinen Gesicht ausbreitete. In den kleinen Teich saß Rei und wusch sich den Dreck, Schmutz und sonst etwas vom Körper. Auch ihr Haar war nass und hing ihr in dicken Strähnen ins Gesicht. Es leuchtete in der Sonne weiß und gab ein paar silberne Reflexe preis. Ihre helle Haut harmonierte mit ihren Haaren, so dass sie noch heller wirkten. Der Blondschopf verschränkte die Arme und sah auf das kleine Mädchen. Ein leichtes Grinsen bildete sich auf seine Lippen. „Ist es nicht ein bisschen kalt, yoi?“, und machte sich damit auf sich aufmerksam. Erschrocken erhob sich Rei, drehte sich um und sah ihn mit großen blauen Augen an. Durch die Sonneneinstrahlung erschienen sie eher violett als blau. Sofort griff sie nach einem Handtuch, dass sie mit heraus genommen hatte. Leicht schuldbewusst senkte sie den Blick und wickelte sich in das Handtuch. Mit leichten Schritt trat sie aus dem Teich und stand nun tropfend am Ufer, da ihre Haare sich mit Wasser voll gesogen hatte. Zitternd stand sie dort und wusste nicht , was sie nun machen sollte. „Komm rein, yoi. Dann gibt’s Frühstück.“, und winkte sie zu sich. Das kleine Mädchen folgte ihm und nahm das Shirt entgegen, das er ihr reichte, als sie in der Höhle trat. Ein leichtes dankbares Lächeln erschien auf ihren Lippen und schnell zog Rei sich das Shirt an. Wie auch beim Hemd war es viel zu groß und diente bei ihr eher als Kleid. Marco wandte sich zur Feuerstelle und entfachte es. Wie am Abend ging er auf seine Vorräte zu und holte ihnen etwas zur Frühstück heraus. Mit diesen setzte sich der Blondschopf neben das Mädchen, und beide Kinder aßen. „Wenn du willst, kannst du hier bleiben.“, meinte Marco beiläufig und sah aus den Augenwinkel zu Rei. Diese hatte abrupt aufgeschaut und ihre blauen Augen fixierten sich nun auf ihn. Ein glückliches Lächeln erschien auf ihren Lippen und mit einem freudigen Aufschrei fiel sie ihm um den Hals. Marco, der sein Gleichgewicht verlor, lag nun auf dem kalten Boden und schlang lachend seine Arme um das Mädchen. Das hieß dann wohl ja. Damit hatte Marco wohl eine Mitbewohnerin bekommen. Leicht strich er durch ihr Haar und lächelte. 'Na das kann ja noch was werden.' *** Seit zwei Jahren lebten die zwei Kinder zusammen. Trotz erste Bedenken seitens Marco hatten sich diese kurz darauf verflüchtigt. Rei hatte sich als nützlich – trotz ihrer jungen Jahre – herausgestellt. War sie doch fleißig und handwerklicher begabter als der Blondschopf. So hatte sich die kleine Höhle als eine gemütliche Wohnung verwandelt, obwohl es immer noch eine Höhle war. Heute waren die zwei Kinder am Strand unterwegs. Es war ein sonniger Tag und nur leicht Wolken am Himmel. Am Wasser wehte eine angenehme Brise und der Geruch von Meer lag in der Luft. Die seichten Wellen schwappten um ihre Füße und das Wasser war angenehm warm. Ein leichtes Grinsen legte sich auf Marcos Lippen, als er seine kleine Freundin mit Wasser bespritzte. Ein erschrockenes Quietschen entkam der kleinen Hellhaarigen und schmollend blies sie die Wangen auf. „Das war gemein.“, gab sie von sich und verschränkte die Arme vor der Brust, was recht niedlich aussah. „Ach, komm.“, und hob beschwichtigend die Hände. „Schmoll nicht, yoi.“, und wuschelte ihr durch die Haare. Beleidigt schob sie seine Hand weg und schritt mit gehobener Nase am Strand entlang. Ihre Haare hatte sie zu einem leichten Zopf zusammen gebunden, der jetzt fröhlich hin und her wippte. Ein Lachen folgte ihr. Marco holte sie schnell ein und legte ihr einen Arm um die Schulter. Auch auf ihren Lippen lag ein leichtes Lächeln. Sehr lang konnte sie nicht auf ihn böse sein. Kurz bückte sich der Blondschopf und reichte ihr eine schöne Muschel. Ihre violett schimmernden Augen strahlten ihn begeistert an und sie nahm ihn diese ab. Die Muschel wanderte in einem kleinen Beutel an ihrer Hüften. Sie waren zum Strand gekommen, um eben solche zu sammeln. Das Beutelchen an Rei's Hüfte war schon gut gefüllt. Gemeinsam liefen sie weiter über den Strand. Mit einem lauten Platsch landete Marco im Wasser. Böse schaute er auf das kleine Mädchen vor sich, das sich kichernd die Hand vor den Mund hielt. Hatte sie ihn doch ins Wasser geschubst. Ein leichter berechnender Schimmer glitzerte in seinen dunklen blauen Augen und schon lag auch das kleine Mädchen im Wasser. Wütend funkelte sie ihn an und schon begann eine chaotische Wasserschlacht mit viel Gefluche (Marco) und Gequietsche (Rei), bis sie sich völlig erschöpft auf dem Sand fielen ließen. Dösend lagen sie am Strand und ließen sich von der Sonne trocknen. Ein dumpfes Pochen ließ Marco aus seinen Dämmerschlaf wecken. Murrend öffnete er die Augen und erhob sich in eine sitzende Position. Seine Augen schweiften über das Wasser und dem Sand. An einer Kiste unweit von sich und Rei blieb er hängen. Fragend und verwirrt sah auf den Kasten, der immer wieder gegen einen Stein stieß. Wurde er doch von den Wellen dagegen gestoßen. „Rei.“, und stieß sie leicht in die Seite. Grummelnd öffnete sie die Augen und strich sich ein paar verirrte Strähnen aus dem Gesicht. „Was'n?“, nuschelte sie und rieb sich die Augen. „Schau mal.“, und zeigte in Richtung Kiste. Neugierde blitzte auf. „Was ist das?“, fragte sie und bekam ein Schulter zucken. „Wollen wir nach schauen?“, fragte Marco. Ein heftiges Nicken bekam er als Antwort und beide Kinder erhoben sich. Schüttelten sich den Sand ab. Daraufhin liefen sie zu der Kiste. Bei dieser angekommen, hob Marco die Kiste hoch und stellte sie auf den Strand. Schwer war sie nicht. Sie war es dunklem Holz mit metallischen Scharnieren an den Ecken. Ein dickes Schloss hing auf der einen Seite. Das kleine Mädchen lief einmal um die Kiste herum. „Was, meinst du, ist da drin?“, fragte sie ihren größeren Freund und stupste das Schloss an. „Keine Ahnung, yoi. Sieht aus, wie 'ne Schatzkiste. Meinst du, du bekommst sie auf?“, und sah erwartungsvoll zu Rei. Diese zuckte nur mit den Schultern und stupste nochmals das Schloss an. Klirrend schwankte dieses hin und her. „Wir nehmen sie mit, yoi.“, beschloss der Blondschopf und nahm die Kiste wieder auf. Mit der kleinen Weißhaarigen begab er sich auf den Heimweg. Schließlich wurde es schon leicht dunkel. Im Wald liefen sie einen Trampelpfad entlang. War der Wald doch einem Labyrinth gleich. Schnell konnte man sich in ihn verlaufen, wenn man sich hier nicht auskannte. Tierische Rufe erklangen aus dem Unterholz. Ein leises Kichern ließ Marco über seine Schulter blicken und seine Mundwinkel zuckten. Auf Rei's Schulter hatten sich mehrere kleine Vögel gesetzt, die seine Freundin nun durch das Gefieder strich. Das kleine Mädchen hatte ein mehr oder weniger nützliche Fähigkeit. Sie konnte mit den Tieren kommunizieren. Wie sie das machen konnte, verstand er nicht. Auch erklären konnte sie es nicht. Es war einfach so. Marco nahm es so hin und sagte auch nicht viel dazu. Zu Anfang jedenfalls. Als sie jedoch mit einen blutrünstigen Tiger auf der Lichtung stand, hatte er sie gebeten, nicht so viele Tiere auf 'ihre' Lichtung zu bringen, da ER nicht mit den Tieren sprechen konnte. Kopf schüttelnd wandte sich der blonde Junge wieder dem Weg zu. Bei ihrem Unterschlupf angekommen, stellte der blonde Junge die Kiste neben der Feuerstelle. Rei hatte ihren Beutel voll Muscheln ebenfalls abgelegt und einen kleinen Dolch geholt. Damit ging sie auf die Kiste zu und stocherte konzentriert im Schloss umher. Während dessen hatte Marco ein Feuer entzündet und saß nun gespannt neben seiner Freundin. Das metallische Knirschen hallte in der Höhle wieder, bis es mit einem Klick aufsprang. Ein zufriedenes 'Ha.' entkam dem Mädchen und das Schloss fiel scheppernd zu Boden. Neugierig hob sie den Deckel auf und bekam große Augen. Die Kiste war innen drin mit dunklem Samt ausgestellt und eine Art kleines Kissen – ebenfalls dunkles Samt – lag darin. Doch wirklich merkwürdig war die Frucht. Beide Kinder sahen sich diese skeptisch an. Es war eine leicht ovale hellblaue Frucht mit merkwürdigen Kringeln. Auch leichte gelbe Akzente konnte man sehen. Rei hob die Hand und wollte die seltsame Frucht anstupsen, traute sich aber dann doch nicht. Spürte sie doch eine eigenartige Kraft von dieser ausgehen. Auch Marco legte den Kopf schief und hob misstrauisch eine Braue. So eine hatte er noch nie gesehen. Was das wohl für eine Frucht war? Ob das überhaupt eine Frucht war? „Marco...“, und sah neben sich: „Das Ding ist mir unheimlich.“, meinte Rei nur. Nickend nahm der Angesprochene es zur Kenntnis, fixierte aber ihren Fund. „Und was machen wir nun damit, yoi?“, stellte er die Frage in den Raum. Das Mädchen hob nur die Schulter. „Weiß nich'“, und sah beschämt zu Boden, da ihr Magen sich lautstark gemeldet hatte. „Da hat wohl jemand Hunger, yoi.“, und grinste sie leicht belustigt an. Nur ein Grummeln kam als Antwort. Dann erhob sie sich und ging auf ihre Vorräte zu. Schnell hatte sie alles zusammen gesucht und sie bereitete das Abend essen vor. War das doch eine ihrer Aufgaben. Marco besorgte die Vorräte und sie verarbeitete sie dann. Schnell war das Essen fertig und die beiden Kinder nahm es dann zu sich. Ihren Fund hatte beiden noch im Hinterkopf und warfen der Kiste immer wieder verstohlene Blicke zu. Nach dem Essen räumte beiden zusammen noch auf und setzten sich wieder an das Feuer. „Marco?“, durch brach das Mädchen die Stille. Der Angesprochene sah Rei an. „Was machen wir jetzt damit?“, und zeigte auf die Kiste. Der Blondschopf richtete seinen Blick auf ihren Fund. Dann erhob er sich und ging auf die Kiste zu. Er hob die seltsame Frucht heraus und ging mit dieser wieder zum Feuer. Neben Rei setzte er sich hin und drehte die blaue Frucht im Feuerschein, um sie von allen Seiten zu betrachten. Der Blondschopf zückte ein Messer und schnitt ein kleines Stück aus der Frucht. Skeptisch sah das Mädchen darauf. War doch auch das Innere bläulich und wurde zur Mitte hin gelb. Doch gab es keine Vermischung zwischen den Farben, sondern blieb bei Blau und Gelb. „Willst du das wirklich essen?“, kam die misstrauische Frage von Rei und sah auf ihren Nebenmann, der das Stück Frucht betrachtete. „Wie sollen wir sonst erfahren, ob es schmeckt?“, kam die Gegenfrage. „Und wenn es giftig ist?“, gab die Hellhaarige ihre Bedenken kund. „Dafür hab ich ja dich, yoi.“, und grinste sie an. Schließlich hatte sie sich in den letzten Jahren um seine Gesundheit gekümmert. „Und wenn nicht.“, gab sie beleidigt von sich. „Das würdest du nicht tun, yoi.“, meinte er überzeugend und grinste sie weiterhin an. Seufzend verschränkte sie die Arme vor der Brust. Hatte er doch recht. Trotzdem sah sie skeptisch auf die blaue Frucht und das Stück, das Marco heraus geschnitten hatte. Dieser schüttelte nur innerlich mit den Kopf. Er kannte sie schon lang genug, um aus ihren Verhalten schlau zu werden. Auch er sah wieder auf das Stückchen. Leichte Bedenken machten sich in ihm breit, schüttelte diese aber ab und schob sich das Stück in den Mund. Bedacht kaute er darauf und verzog angeekelte das Gesicht. Bitter. Es schmeckte bitter und war kaum genießbar. „Und?“, kam die neugierige Frage. Marco schaute zu Rei und schüttelte nur den Kopf. „Eklig.“, gab er von sich und sah auf die seltsame Frucht. Morgen würde er sie entsorgen. „Fühlst du dich gut?“ Die Besorgnis war aus Rei's Stimme heraus zu hören. „Ja.“, gab er wahrheitsgemäß als Antwort. Er fühlte sich nicht unwohl. Nur den Geschmack würde er so schnell nicht loswerden. Sich streckend stand der Blondschopf auf und sah zu seiner kleinen Freundin. „Wir sollten schlafen gehen, yoi.“ Als wäre dies ein Signal, gähnte das kleine Mädchen und nickte ihm zu. Schnell wurde das Heim noch aufgeräumt, das Feuer gelöscht und die beiden Kinder legte sich ins Bett. Schnell schliefen sie ein. War es doch ein recht anstrengender Tag gewesen. Morgen würde ebenfalls ein anstrengender Tag werden, würden sie doch einen kleinen Ausflug in die Stadt machen. Die nächsten Tage verliefen ohne nennenswerte Vorkommnisse. Nur das Wetter hatte sich verändert. Regnete es doch ununterbrochen. Missmutig sah Marco nach oben in den Himmel. Dunkle Regenwolke hingen dort fest. Schnaufend ging er wieder seines Weges. Wollte er sich doch keine Erkältung einfangen. Der Boden war nass und aufgeweicht von ständigen Wasser von oben. Mehr stolpernd und schlitternd als normal lief er durch den Wald. Immer wieder rutschte er weg und fand eher schlecht als recht sein Gleichgewicht wieder. Fluchend ging er weiter. Er hoffte, dass sich das Wetter bald ändern würde. Der Regen nagten an seinen Nerven. Mit den Gedanken woanders vertrat er sich und rutschte schreiend einen kleinen Abhang herunter. Er überschlug sich mehrmals und wurde durch einen Baum gebremst, an den er anschlug. Stöhnend blieb er liegen. Durch seinen ganzen Körper zogen sich Schmerzen. Nach einiger Zeit erhob er sich langsam und schüttelte den Kopf. Dann sah er sich die Umgebung an. Naja, ein gutes hatte es ja – er war jetzt näher an der Höhle als vorher. Vorsichtig erhob er sich und spürte hier und dort noch ein leichtes Ziehen. Ein lautes Fluchen entkam ihm, als er die Risse in seiner Kleidung sah. Das sie nass und dreckig waren, war so nicht so das Problem. Dass es kaputt war dagegen schon. Seufzend nahm er wieder den Heimweg auf. Passte aber auf, wohin er trat. Noch so ein Sturz konnte er sich nicht leisten. 'Eigenartig.', dachte er sich und sah auf seine Hände. Er spürte gar keinen Schmerz mehr. War vielleicht nur der Schreck gewesen. Mit der Hand wischte er sich kurz über die Wange, kitzelte ihn dort ein Blatt. Das würde Ärger geben. Mit den Händen in den Hosentasche schlenderte er weiter. Auch wenn Rei kleiner war als er und ein Mädchen konnte sie doch beängstigend werden. Von weiten sah er schon die kleine Lichtung. Ergeben seufzend trat er darauf zu und dann in die Höhle. Ein wärmendes Feuer knisterte. Auf dem Feuer stand ein Topf, in dem ein Eintopf köchelte. Am Feuer saß Rei, die gerade an einem Stück Stoff nähte. Wahrscheinlich eins seiner Shirts, die er sich beim Jagen im Wald aufgerissen hatte. Als er eintrat, drehte sie sich um und wollte ihn gerade begrüßen, als sie seine Erscheinung sah. Mit großen Augen sah sie ihn an und sprang entsetzt auf. „Geht es dir gut?“, und kam auf ihn zu. „Keine Sorgen, yoi. Mir geht’s gut.“, und nahm ihre Hände in seine, damit sie mit den Umher - Tasten aufhörte. „Du blutest.“, widersprach sie. „Mir geht’s wirklich gut.“, ließ ihre Hände los und trat auf das Feuer zu. Langsam wurde ihm kalt. „Zieh die nassen Klamotten aus.“, wies Rei ihn an und ging auf die Kommode zu. Daraus holte sie Verbände und Pflaster, sowie ihr Kästchen mit Kräutern. Außerdem noch saubere und trockene Kleidung für den Blondschopf. Ohne Widerspruch entledigte sich Marco seine Kleider, warf sie in eine Ecke und setzte sich. Rei blieb neben ihn stehen und reichte dem Blonden ein Handtuch, damit er sich damit erstmal abtrocknen konnte. Dankend nahm er es an. Schnell rieb er sich die Nässe von Körper. Neben ihn kniete sich die Hellhaarige und besah sich seinen Körper. Er hatte recht gehabt. Verletzungen sah sie keine. Aber das Handtuch wies Blutspuren auf. Woher kam denn das Blut? „Marco? Was ist passiert?“, fragte sie ihn und reichte ihm ein sauberes Shirt, das er sich auch gleich über zog. „Ich bin gestolpert und einen Abhang herunter gerollt.“, gab er die Wahrheit zu. „Und dann hast du noch nicht einmal einen Kratzer?“, kam es ungläubig von ihr. Schulter zuckend sah er zu ihr. „Als ich unten ankam, tat mir so einiges weh. Aber war vielleicht nur der erste Schreck.“, und wandte sich den Topf zu, der einen köstlichen Duft verbreitete. „Der erste Schreck?“, und hob skeptisch eine Braue. „Mach dir keinen Kopf, yoi.“, und lächelte ihr zu. „Wann gibt’s essen?“, lenkte er vom Thema ab. Murrend erhob sie sich und räumte die Sachen wieder weg, die sie zur Versorgung gebraucht hätte. Dann holte sie Geschirr für das Essen und reichte ein Teil davon Marco. Dann verteilte sie den Eintopf und beide aßen. War es doch ein gutes Essen für so ein Wetter, dass draußen herrschte. Konnten sie doch noch den Regen hören. Mit erhobener Augenbraue sah Rei auf ihren Freund, der sich gerade den dritten Nachschlag nahm. Sonst aß er doch auch nicht so viel. „Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte sie ihn. Marco schaute auf und zuckte mit den Schultern. „Is' alles in Ordnung.“, nuschelte er und schob sich den gefüllten Löffeln in den Mund. Er hatte einfach Hunger. Als er eine Hand an seiner Stirn spürte, sah er auf. Die Hellhaarige war neben ihn getreten und fühlte seine Temperatur. 'Normal', beschied sie und sah ihn in die blauen Augen. „Wirklich?“, besorgt musterte sie ihn. „Du bist komisch.“, gab sie von sich und hockte neben ihn. „Schon eine ganze Weile.“, gab sie kleinlaut von sich. Eine Braue hob sich und er richtete seinen Blick auf die Kleinere. „Ja.“, und stellte die leere Schüssel weg. Dann sah er auf seine Hände. Auch ihm befiehl ab und zu ein seltsames Gefühl. Ebenfalls der wiederkehrende Traum machte ihn zu schaffen. Konnte er damit doch nichts anfangen. Träumte er doch von einem flammenden blauen Vogel. Immer und immer wieder. Seufzend hob er den Kopf und violette besorgte Augen nahmen seine gefangen. Angst wallte in ihnen auf. „Komm her.“, und winkte die Kleinere zu sich. Die Angesprochene ließ sich in seine Arme fallen. Sofort kuschelte sie sich an ihn. Fühlte sie sich doch beschützt und sicher. Hier. In seinen Armen. „Mir geht es wirklich gut, yoi. Hab keine Angst. Mir wird schon nichts passieren.“, und strich ihr durch die Haare. „Ok.“, meinte sie. Er durfte nicht weg gehen. War er doch ihr einziger Vertrauter. Ihr Freund. Ihr Bruder. So saßen sie eine Weile da. Schweigend. Ab und zu legte Marco ein Stück Holz nach. Starrte dann in die flackernde Flamme. Machte sich Gedanken. „Was hast du gesagt?“, fragte plötzlich Rei und sah auf. Verwirrt sah Marco auf das Mädchen in seinen Armen. „Was?“, und runzelte die Stirn: „Ich hab nichts gesagt, yoi.“ „Aber da hat doch jemand gesprochen?“, und sah sich in dem Raum um. Niemand anderes war zu sehen. „Hä?“, gab das Mädchen von sich. Da! Da war schon wieder diese Stimme. Verwirrt sah sie sich um und löste sich somit aus Marcos Armen. „Was hast du?“, fragte er nun nach, da er ihr Verhalten nicht deuten konnte. „Hier ist noch jemand.“ Rei stand auf und sah sich um. Getäuscht hatte sie sich nicht. Aber wo kam die Stimme her. „Bist du dir sicher?“, fragte der Blondschopf nach und erhob sich ebenfalls. Als Antwort bekam er ein Nicken. Suchend sahen sich die beiden Kinder um. Fanden jedoch nichts. Ein Lachen drang an das Ohr des Mädchens. Wo kam es bloß er? Die Stimme klang nach einer sehr alten und war auch seltsam verzerrt. Hallte irgenwie nach. Sich um die eigene Achse drehend suchte sie alles ab. Fand aber immer noch nichts. »Du kannst mich nicht sehen, Mädchen.« bekam sie als Antwort. Abrupt blieb Rei stehen. „Warum?“, rief sie in den Raum. »Weil ich gleichzeitig da bin, aber auch nicht da bin.« „Du sprichst in Rätseln.“, gab Rei von sich. Wieder bekam sie ein Lachen zu hören. Marco, der dieses Verhalten kannte, verschränkte nur die Arme. Wenn sie mit sich selbst sprach, unterhielt sie sich meistens mit irgendein Tier. „Wo bist du?“, wollte sie nun eine Erklärung: „Und wer bist du?“ »Wer ich bin, ist nebensächlich. Das wo dagegen, eher wichtig.« Gab die Stimme von sich. „Und?“, kam die Nachfrage. »Marco.« Nur sein Name kam als Antwort. Verwirrt sah sie zu diesem, der neben ihr stand. „Hä?“ »Schneide ihn, dann erklär ich es euch. Denn er kann mich nicht hören.« Nach verwirrter schaute sie zu dem Blonden. „Nein.“, gab sie als Antwort. Eine Braue hob sich skeptisch bei dem Jungen. Was ging denn hier ab? »Mach es einfach.« forderte die Flüsterstimme. Nochmals gab sie ein 'Nein.' von sich: „Das werde ich nicht.“ „Was wirst du nicht?“, fragte nun doch der Blonde nach. „Ich soll dich schneiden.“, gab sie von sich und sah auf den Größeren. Seine Braue wanderte noch höher. Was sollte sie? Warum? Doch bevor sie etwas erwidern konnte, nahm er sich einfach sein Messer und machte es selbst. War er doch neugierig, warum man ihr dies auftrug. Er schnitt sich in die Hand. Sofort floss Blut daraus. Doch eine blaugelbe Flamme schloss die Wunde wieder. Erschrocken sahen die Kinder auf das Phänomen. „Was war das?“, warf Rei fassungslos in den Raum. »Seine neue Kraft.« „Neue Kraft?“, und sah weiterhin auf Marcos Hand. »Das waren seine Selbstheilungskräfte. Ein Phönix besitzt solche.« „Phönix?“, fragte nun Marco nach und bekam einen schockierten Blick von Rei. „Du kannst ihn auch hören?“, und bekam ein Nicken als Antwort. »Na endlich!« seufzte die Stimme. „Wer bist du?“, fragte der Junge nach. »Besagter Phönix. Seit Tagen versuche ich mit dir Kontakt auf zunehmen, Kleiner.« „Warum?“ »Um dir etwas zu erklären. Lange Zeit habe ich nicht mehr.« „Warum?“ »Kleiner, wiederhol dich nicht.« Man konnte das Grinsen fast greifen »Aber um deine Frage zu beantworten. Mein Bewusstsein wird sich bald auflösen und nur noch meine Kraft übrig lassen. Hör zu, Kleiner. Dir wurde eine mächtige Kraft gegeben. Missbrauche sie nicht. Du hast ein gutes Herz. Behalte es in dieser kalten Welt. Beschütze die, die dir am Herzen liegen.« Marco nahm sich diese Worte zu Herzen, wusste er doch um die schwarzen Seiten der Welt. »Aber nun zum Wesentlichen. Kleiner, du bist nun ein Phönix. Ein Feuervogel mit besonderen und starken Kräften. Mach sie dir zu eigen. Entwickle sie. Lass dich nicht fangen. Denn auch ein Phönix kann sterben, wenn er gefangen wurde. Lebe frei. Du bist noch jung. Behalte dir deinen Verstand. Dein Herz.« Die Stimme wurde immer leiser. »Versprich es mir, Junge.« gedanklich gab Marco es ihm. »Ich bin froh, dass du sie bekommst. Meine Kraft.« und verstummte. Marco als auch Rei sahen sich an, hatte sie doch der Stimme bisher gelauscht. „Und wie?“, stellte der Junge die Frage in den Raum. Doch keine weitere Antwort kam. Es war still in der Höhle. Plötzlich umhüllte ihn blaues Feuer. Mit einem ängstlichen Schrei sprang Rei nach hinten und besah sich Marco, der in Flammen stand. Entsetzt sah der Junge auf seine brennenden Hände. Er spürte eine unglaubliche Kraft. Sein Blickwinkel veränderte sich. Die Flammen erloschen. Verwirrt sah der Junge zu seiner Freundin, die ihn aus großen Augen ansah. Er legte den Kopf schief. „Marco?“, wurde er zittrig gefragt. Ihr Blick huschte um ihn herum. Mit einem 'Ja.' antwortete er, nur kam es nicht aus seinem Mund. Mit beschwichtigen Händen kam das kleine Mädchen auf ihn zu. „Marco?“, fragte sie nochmals nach und hob vorsichtig ihre Hand. Denn vor ihr saß nicht mehr der Junge, sondern ein blaue Vogel. Blaue Flämmchen umwehte seinen Körper. In ihren Kopf sprach ihr Freund ein genervtes 'Ja.' aus. Kurz tippte sie auf seinen Hals, der nun mit Federn bedeckt war. Die Flammen kribbelten angenehm auf ihrer Haut, waren aber nicht heiß. Vorsichtig strich sie ihn über die weichen Feder. „Du bist ein blauer Vogel.“, flüsterte das Mädchen und sah diesem in die Augen. Passte aber auf den gelblichen Schnabel auf. »Was?« fragte er nach und schnaubte leicht pikiert. „Du bist ein Vogel geworden.“, gab das Mädchen nochmals von sich und streichelte ihm über das Gefieder. »Was erzählt du da« fragte er erbost nach. Er schüttelte sich und fühlte sich nicht anders. Dann wollte er ihre Hand beiseite schieben und bemerkte dabei seinen Flügel. Erstaunt besah er ihn sich und stolperte erschrocken zurück. Dann sah er sich an. Er hatte zwei Flügel und zwei klauenbesetzte Krallen. Kleine blauen Flämmchen züngelten auf seinen Körper umher. Rei hatte recht. Er war ein Vogel! Ein blauer Feuervogel! Ein blauer Phönix! *** Seit diesem Tag waren fast fünf Jahre vergangen. In dieser Zeit hatte Marco gelernt, mit seiner neuen Macht um zu gehen. Die Macht eines Phönix. Vieles hatte er in dieser Zeit dazu gelernt und war stärker geworden. Auch wenn das Bewusstsein des Phönix verschwunden war, gab es da immer noch einen kleinen Teil, der ihn leitete. Auch Rei hatte in den letzten Jahren viel dazu gelernt. Hatte sie doch von ihm das Lesen und Schreiben beigebracht bekommen. Dadurch hatten die zwei Kinder viele Informationen über mystische Wesen gesammelt. Auch andere Gebiete interessierte sie. Die Welt. Geschichte. Navigation. Wo sie nur konnten, nahmen sie sich Bücher mit oder schrieben ihre Informationen ab. Es hatte sich schon viel zusammen gesammelt. Auch der Arbeitsbereich der zwei hatte sich geändert. So hatte sich Marco, vor zwei Jahren – also als er zwölf wurde - einen Job im Hafen gesucht. Rei verkaufte ihren selbst gemachten Schmuck aus Muscheln oder bot sie als Tauschware an. Auch Holzhandwerk – wie Schüsseln oder kleine Kisten – bot sie an. Machte sie diese durch ihre individuelle Verarbeitung und Gestaltung zu etwas besonderen. Dabei war sie gerade erst zwölf geworden. Zusammen sparten sie das Geld. Wollte sie doch auf das Meer fahren. Wollten mehr von der Welt sehen. Nicht nur nur diese einzige Insel, die mehr und mehr in den Abgrund fiel. In den letzten Jahren war die Kriminalitätsrate um das doppelte gestiegen. Niemand konnte ihnen aber einen Grund nennen. War er doch unklar. Auch die Besuche von Piraten hatten zugenommen. Hieß die Überfälle von diesen hatte zugenommen. Auch heute war ein neues Schiff angekommen. Eine bekannte Piraten – Crew, die über die Meere bekannt war. Viele Bewohner waren besorgt. Aber solange sie ihnen nichts taten, würde sie auch niemanden zur Hilfe rufen. Auch wenn sie einen grausamen Ruf hatten, wusste die Bewohner, dass sie nur angriffen, wenn man sie provozierte oder reizte. Gemütlich schlenderte Rei durch die Straße, war sie doch auf dem Weg zum Markt. Heute würde sie ihren wöchentlichen Einkauf hinter sich bringen. Waren ihre Vorräte auf ein Minimum geschrumpft. Die Sonne schien auf sie herab und brachte ihr gute Laune. Hatte es doch die letzten Tage wieder nur geregnet. Schnell war der Markt erreicht und Rei arbeitete ihre mentale Liste ab. Bei einem ungemütlichen Gesellen – sie war schon fast fertig – begann eine Diskussion über den Preis, fand sie ihn doch eindeutig zu hoch. Als sie das angesprochen hatte, plusterte sich der Verkäufer auf und beschimpfte sie. „Ja, aber das war doch gar nicht so gemeint.“, rechtfertigte sich das hellhaarige Mädchen und zog den Kopf leicht an. „Von wegen nicht so gemeint! Ihr seid doch alle gleich! Dreckiges Pack!“, schimpfte der Verkäufer. „Ja, aber...“, begann sie wieder, wurde aber durch einer weitere Schimpftriade seinerseits unterbrochen. Immer mehr Menschen sahen auf sie und tuschelten hinter vor gehaltener Hand. Beschämt schaute Rei auf ihre Füße. War es ihr doch unangenehm, so angestarrt zu werden. „Willst du das Buch nun haben oder nicht?“, kam es kalt vom Verkäufer. Nickend kramte sie ihr Geld heraus und gab es den Mann. Dieser zählte nach: „Das ist zu wenig.“, kam es bissig von ihm. Schockiert sah sie auf: „Aber, aber.“, stammelte sie und biss sich gleich darauf auf die Lippe. Mehr hatte sie doch nicht. Und es war doch der genannte Preis von vorhin, oder hatte sie sich verhört. „Aber ich werd mal freundlich sein.“, kam es schon fast scheinheilig von dem Verkäufer, Erwartungsvoll sah Rei ihn an. „Das Buch gegen deine Kette.“ Erschrocken schnappte sie nach Luft und griff sich an dieser. Niemals würde sie ihre Kette weg geben. Hatte Marco ihr doch diese geschenkt. Dabei handelte es sich um eine Perle, die kunstvoll von einem Silberfaden gehalten wurde. Auch eine blaue Feder mit gelber Spitze hing daran. Verneinend schüttelte sie den Kopf und sah dann auf das Buch. Aber sie wollte doch dieses Buch. In ihrer Tasche kramte sie umher und zog eine weitere Kette hervor, die sie eigentlich bei einem netten Laden verkaufen wollte. Auch an dieser hing eine Perle, zwar nicht so groß wie ihre, aber kunstvoll mit Muscheln verarbeitet. Drei Tag saß sie an diesen kleinen Schmuckstück. „Wie wär's mit dieser?“, meinte sie kleinlaut und zeigte ihm ihre Arbeit. Mit begutachteten Blick sah der ältere Mann auf das Schmuckstück. Schüttelte dann aber mit den Kopf. „Nein.“, meinte er resolut und zeigte auf ihren Hals. „Diese.“ Fast schon den Tränen nahe sah sie auf das Buch. Es sollte ein Geschenk für ihren Bruder sein. Was sollte sie bloß machen? „Was nun, Mädchen? Ich habe hier nicht den ganzen Tag Zeit.“, mokierte er auf. Innerlich grinste er diabolisch. Wollte er diese Kette doch vom ersten Augenblick an. Seit er sie um den Hals des Mädchens sah. Aber durch ihren Begleiter und Beschützer traute er sich nicht, diese zu klauen. Wusste er doch, dass der Blondschopf stärker war als er. Trotz seines jungen Alters. Unsicher biss sich Rei auf die Lippe und seufzte dann ergeben. Sie wollte dieses Buch unbedingt. Langsam umfasste sie ihre geliebte Kette und griff nach dem Verschluss. Doch ein erboster Aufschrei ließ sie inne halten. Frau Tomoyo, die nette Apothekerin, kam auf sie zu und hatte schimpfend ihren Finger erhoben. „Die mieser Gauner! Lass das Mädchen in Ruhe!“, und stellte sich neben die Genannte. Mit großen Augen sah das Mädchen hoch. „Wie kannst du es wagen!“, schimpfte sie. „Misch dich nicht ein.“, kam es nur kalt vom Buchverkäufer. „Und wie ich mich einmische! Du kannst das arme Mädchen doch nicht um ihren Schatz bringen. Das war ein Geschenk ihres Bruders!“, zeterte sie. „Außerdem hat sie Recht.“, und verschränkte die Arme: „Es ist zwar ein altes Buch. Doch der Preis war wirklich zu hoch.“ „Verschwinde wieder.“, und knirschte mit den Zähnen. „Du machst nur Ärger. Das ist meine Ware. Und ich bestimme den Preis.“ „Und den hast du bekommen. Nach meiner Ansicht sogar ein bisschen mehr.“, eine Braue hob sich bei ihr und sie sah ihn leicht abfällig an. „Und wir beiden wissen, dass ihre Kette mehr wert ist, als so ein altes Buch. Also hör mit den Unsinn auf und gib es ihr einfach.“ „Du weißt doch gar nicht...“ „Und ob ich es weiß!“, fuhr sie ihn dazwischen: „Hab ich doch alles mitbekommen und ich kaufe selbst bei dir. Also weiß ich es! Lass sie in Ruhe.“, und sah ihn bestimmend an. „Da hat die Dame völlig Recht.“, kam es von der anderen Seite. Alle Blicke wandten sich zu den Sprecher. Ein großer, durch trainierte Mann mit dunkelbraunen Haar kam auf sie zu und stellte sich mit den Händen in den Taschen vergraben zu ihnen. „Auch ich habe Ihre kleine Unterhaltung mitbekommen und bin der selben Meinung wie die Dame hier.“ „Wer sind Sie?“, kam es argwöhnisch vom Verkäufer. „Dan.“, gab dieser Auskunft und besah sich das kleine Mädchen, das ängstlich zu ihm hoch schaute. „Darf ich mal sehen?“, fragte er lächelnd und zeigte auf ihre Kette. Dan ging in die Hocke, um auf Augenhöhe mit dem Mädchen zu sein. Diese sah ihn nur mit großen Augen an und wich ein paar Schritte zurück. Der Dunkelhaarige hatte mit solch einer Reaktion gerechnet. Hatte er sie doch die ganze Zeit beobachtete, als er mit seinen Leuten die Stadt erkundete. Durch ihre hellen Haare und den ungewöhnlichen Augen fiel sie hier sehr auf. „Und?“, fragte er nochmal nach und bekam ein leichtes Nicken zur Antwort, doch löste sie nicht den Verschluss, wusste sie doch nicht, ob er ihr die Kette nicht einfach klauen würde. Mit freundlichen Augen nahm er den Anhänger in seine Hand und betrachtete ihn. Die Perle war recht groß und war eine perfekte Kugel. Kunstvoll war ein silberner Faden darum geschwungen. Wenn er richtig mit seiner Vermutung lag, würde er die Kette in einem drei, wenn nicht vierstelligen Bereich schätzen. Doch die Feder interessierte ihn mehr. Hatte er doch von einem blauen Feuervogel gehört, der hier auf der Insel leben sollte. „Woher hast du die?“, fragte er daher und tippte auf die Perle. Er vermutetet kaum, dass das kleine Mädchen eine Diebin war. „Die Perle und Feder habe ich gefunden.“, erklärte sie. „Gefunden?“, und bekam ein Nicken. „Die Perle am Strand beim Muschel suchen.“, und hob dabei die andere Kette hoch, an der ebenfalls eine Perle hing. „Und die Feder?“ „Im Wald.“, und umfasste ihre Kette. „Keine Angst, ich will sie dir nicht weg nehmen.“, damit erhob er sich und sah auf den Verkäufer. „Also wie siehst aus. Geben Sie ihr nun das Buch?“, meinte er und hatte einen leicht bedrohlichen Unterton mit schwingen lassen. „Na gut.“, gab er zerknirscht nach, reichte dem Kind das Buch, sowie das Wechselgeld. Wusste er doch nicht, wie dieser Mann drauf war. Mit bösen Blick wandte er sich ab und vergrub seine Nase hinter der Zeitung von heute. Glücklich sah Rei auf das Buch in ihren Händen. Schnell verstaute sie es in ihrer Tasche und sah zu den Erwachsenen auf, die immer noch in ihrer Nähe standen. Auch die andere Kette verschwand wieder. Tomoyo sah dankend zu dem Mann. „Das war sehr nett von Ihnen. Sie sind zu Besuch, oder?“, fragte sie neugierig nach und bekam ein breites Grinsen. „Ja, wir sind heute angekommen.“ „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“, fragte sie nach und legte ihre Hände aus Rei's Schulter, wusste sie doch, dass das Mädchen auch noch zu ihr wollte. Nachdenklich legte er den Kopf schief und schaute über seine Schulter. Durch diesen Blick kamen auch seine Kameraden, die bisher abseits gestanden hatten. „Sie könnten mir tatsächlich helfen.“, und lächelte zu der Dame. „Dann kommen Sie und ihre Freunde doch mit. Mein Laden ist gleich da hinten.“, und zeigte auf die kleine Apotheke in der Nähe. „Und du kommst doch auch mit, oder, Rei – chan?“, fragte sie das Mädchen, das zu ihr aufsah. Nickend wandte Rei sich aus den Griff und lächelte leicht schüchtern. „Ja, ich habe doch Ihre Kräuter.“, und hob ihren Korb leicht an. „Na, das klingt doch gut.“ Zusammen gingen sie zu der kleinen Apotheke und traten ein. Der typische Geruch von getrockneten Kräutern kam ihnen entgegen. „Kommen Sie ruhig mit nach hinten.“, und Tomoyo ging durch eine weitere Tür. Man stand dann in einen kleinen Flur, der in einer gemütlichen Küche endete. „Setzen Sie sich.“, und bot den drei Männern Platz an ihren doch recht großen Tisch an. Dan sah auf seine Kameraden, die nur einheitlich mit den Schulter zuckten. Also saßen sie am Tisch und sahen der quirligen alten Dame beim Hantieren in der Küche zu. Das kleine schüchterne Mäuschen half ihr. „Wie kann ich Ihnen denn helfen?“, und stellte Tassen und ein volle Kanne Kaffee auf den Tisch. Rei stand unentschlossen in der Küche und wusste nicht, was sie machen sollte. Frau Tomoyo war immer nett zu ihr, doch sie wollte nicht stören. Plötzlich wurde ihre eine dampfende Tasse vor die Nase gehalten. Ihr Lieblingstee. Lächelnd nahm sie diese entgegen und nippte an den Tasse. „Rei – chan, oder?“, wurde sie angesprochen und schüchtern sah sie auf. Dan hatte sie angesprochen und winkte sie zu sich. Langsam ging sie auf den größeren Mann zu. „Du brauchst keine Angst haben.Wir tuen dir nichts.“, und zeigte auf die Runde: „Obwohl einige zum Fürchten aussehen.“, gab er zwinkert von sich. Gespielt empört kam ein unisones 'Hey' seiner Freunde. „Kannst du uns sagen, wo genau du die Feder gefunden hast?“, und zeigte auf die Kette. „Warum?“, kam die leise Gegenfrage. „Wir haben Gerüchte über einen Feuervogel mit diesen Farben gehört. Kann doch sein, dass es eine von seinen ist.“ „Ich hab sie im Wald gefunden. Wo genau, kann ich nicht mehr sagen.“, erklärte sie und nippte an der Tasse. Diese stellte sie dann auf den Tisch und griff nach ihren Korb, den sie zuvor abgestellt hatte. Schnell holte sie die gesammelten Kräuter heraus und gab sie der älteren Dame. „Hier für Sie.“, meinte sie nur und holte auch die andere Kette heraus. „Für Ihre Hilfe vorhin.“, drückte sie ihr in die Hand, verbeugte sich verabschiedend von der Männer und verließ fast fluchtartig den Raum. Verdutzt sahen ihr die Erwachsenen hinterher. Dann wandte sich Tomoyo an die Herren in ihrer Küche. „Bitte entschuldigen Sie die Kleine. Sie hat es nicht so mit Fremden.“, doch es wurde nur ab gewunken. Verwirrend war es aber schon. „Können Sie uns ein bisschen mehr von der Kleinen erzählen?“, kam es von einem Rotschopf mit einer Narbe über seine Nase. „Natürlich.“, und setzte sich zu den Männern.Unterhielt sie sich doch gern mit anderen und verbreitete gutmütigen Klatsch und Tratsch. „Sie und ihr Bruder leben draußen im Wald. Sind aber weder verwildert, noch ungepflegt. Können sogar Lesen und Schreiben. Wie sie es da draußen aushalten, weiß keiner so genau. Sie waren und sind noch immer Straßenkinder. Machen aber kaum Ärger, wie die Restlichen hier. Versuchen sogar sich aus diesen heraus zu halten. Ihr Bruder war früher ein sehr geschickter Taschendieb. Hat jetzt aber eine Arbeit bei den Docks. Rei – chan verdient ein wenig Geld mit ihren Muscheln oder deren Schmuck.“, und tippte sich an das Kinn. „Außerdem kennen sich die beiden sehr gut im Wald aus. Sie sammeln für ein bisschen Geld Kräuter für mich oder auch für andere Damen hier im Ort. Doch bleiben sie eher unter sich.“, und sah auf ihren Besuch. „Wenn Sie wirklich nach diesen Vogel suchen, dann fragen sie Marco. Der kann Sie im Wald führen. Das ist übrigens ihr Bruder.“, und lächelte den Männern zu. „Sie sagten, er arbeitete an den Docks?“, kam die Frage von einem eher schmächtigen Schwarzhaarigen. „Ja, fragen Sie einfach nach ihn. Man wird Ihnen dann weiter helfen.“ Rei stand schnaufend in einer Gasse, war sie doch die letzten Straßen bestürzt entlang gelaufen. Ihre Hand schlang sich wieder um ihre Kette und ihre Gedanken rasten. Ein Feuervogel? Sie suchten einen Feuervogel? Das war nicht gut. War Marco doch vorsichtig gewesen, wenn er seine Flüge unternommen hatte. Aber man hatte ihn trotzdem gesehen. Ihr Herz pochte ängstlich. Sie musste unbedingt mit Marco sprechen und einen Plan ausarbeiten. „Hier bist du ja.“, kam die Stimme ihres Bruders von der Straße. Rei's Kopf schnellte zu ihn. Ein leicht panisches Ausdruck lag in ihren Augen. „Marco!“, und stürzte zu ihm. Doch bevor sie überhaupt den Mund aufmachen konnte, hatte sich der Blondschopf ihre Hand gegriffen und zog sie hinter sich her. „Ich muss dir unbedingt etwas zeigen, yoi.“ „Marco, warte. Nicht so schnell.“, protestierte sie und stolperte ihm hinterher. Er jedoch richtete seinen Blick kurz zu ihr. Ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht. Rei sah auf dieses Grinsen und hob verwirrt eine Braue. Hatte er sich doch in den letzten Jahren eine gelangweilte Maske zu gelegt, damit keiner seine Gefühle – außer sie – zu sehen bekam. „Was ist denn los?“, fragte sie ihm im Lauf. Bemerkte sie den Weg zum Hafen. „Das musst du einfach sehen, yoi.“, kam es geheimnisvoll als Antwort. „Marco, ich kann nicht mehr.“, japste sie nach Luft und der Angesprochene wurde wirklich langsamer, waren sie doch an ihrem Ziel angekommen – der Hafen. „Hey Marco.“, wurde der blonde Teenager von ein paar Arbeiter begrüßt. Ängstlich drückte sich Rei an den Größeren, waren ihr diese Männer doch nicht geheuer. Mit festen Schritt und wieder seiner Maske auf dem Gesicht führte er Rei durch die Docks, bis zu ihrem Ziel. Mit offenen Mund schaute die Hellhaarige auf. Kam aus dem Staunen kaum noch heraus. Vor ihr war ein riesen Schiff. Ein riesengroßes Schiff. Sprachlos legte sie den Kopf in den Nacken, um ein bisschen mehr zu sehen. Konnte von hier aber nicht viel erkennen. „Komm.“, und zog die Kleinere weiter. In einer kleinen Gasse verstaute Rei ihre Sachen, hatte hier doch auch Marcos Rucksack einen Platz gefunden. Dann liefen sie weiter in der Gasse, bis sie eine Leiter an der Wand erreichten. Geschickt kletterte Rei diese hinauf, gefolgt von Marco. Auf dem Dach liefen sie weiter und sprangen auch mal über Dächer, da der Spalt recht schmal war. Wieder sahen sie das Schiff und stellte sich genau vor der Gallionsfigur. Es war ein breit grinsender weißer Wal. „Cool, oder?“, und bekam nur ein leichtes Nicken, war sie doch genauso sprachlos, wie er, als er vor wenigen Stunden das erste Mal davor stand. Ein leiser warmer Wind, gefüllt mit einer leichten Melodie, umspielten die Kinder. Ein Grinsen breitete sich wieder auf Marcos Lippen aus. Auch wie beim ersten Mal. „Hast du das auch gehört?“, fragte Rei den Blonden. „Aye.“, gab er von sich und sah auf das mächtige Schiff vor sich. „Was war das?“, fragte das Mädchen und sah sich um. Wieder strich diese sanfte Melodie ihr Ohr. So wie ein Name, der wispernd in der Luft lag. „Moby Dick.“, flüsterte sie und sah auf den weißen Walkopf. Verwirrt sah Marco auf seine Freundin. „Das Schiff – es heißt Moby Dick.“ Eine Braue seitens Marco erhob sich. „Kannst jetzt auch schon mit Schiffen reden?“, fragte er sie scherzhaft und kassierte damit einen Schlag gegen den Oberarm. „Hey.“, und rieb sich leicht darüber. Weh getan hatte es nicht wirklich, trotzdem würde er sich rächen. Ein schelmisches Glitzern lag in seinen Augen, als er sich zu der Kleineren wandte und ihr in die Seite pikste. Erschrocken fuhr Rei zusammen und sah beleidigt zu dem Blondschopf. Dabei erkannte sie den Ausdruck in seinen Augen, verschluckte sich fast und wollte flüchten. Doch zu spät. Er griff nach ihr und behielt sie in diesen Griff. Nun hatte er sie. „Nein, bitte nicht.“, flehte sie, brachte es jedoch nichts. Denn im nächsten Moment kitzelte Marco die Hellhaarige durch und ihr Lachen erfüllte den Hafen. Die Anwesenden verharrten in ihren Bewegungen und sahen überrascht und verwirrt umher. Doch die Ursache des kindlichen Lachens fanden sie nicht. Mit einem Schulter zucken taten sie es ab und gingen wieder ihres Weges. Vielleicht der Wind, der das lachen aus der Stadt erwehte. Auch die Piraten hatte verwirrt aufgeschaut. Hatten sie doch hier nicht mit einem kindlichen Lachen gerechnet. Dann machten sie sich aber wieder an ihrer Aufgaben. Hatten die Blicke ihrer jeweiligen Vorgesetzten gesehen. Nur der Käpt'n sah sich noch um. Auf seinen Platz mitten auf dem Deck sah er 'seine' Kinder beim Arbeiten zu. Doch seine Gedanken waren noch bei diesem fröhlichen Lachen. Edward Newgate alias Whitebeard – und für seine Crew 'Pops' – erhob sich von seinem Platz und trat auf den Bug zu. Mit einem geschickten Sprung stand er in seiner vollen Größe auf dem Walkopf und entdeckte zwei sich neckende Kinder auf dem Dach gegenüber. Mit einem breiten Grinsen sah er auf die Zwei und stieß sein Lachen aus. Dann rief er noch zu den beiden Kindern, dass sie vorsichtig sein sollten. Marco hielt in seinem Tun inne, als er das lauten Rufen hörte. Sein Blick schnellte zu dem Walkopf, auf dem nun ein sehr großer Mann stand, der einen Kapitänsmantel auf den Schulter lag und einen sichelförmigen weißen Bart trug. Seine ockerfarbenden Augen hielten ihn gefangen. Ein kalter Schauer lief dem Jungen über den Rücken. Glaubte er doch fast, dass diese Augen in ihn hinein schauen konnte. Ein leichtes Zupfen an seinen Shirt riss ihn aus seiner Starre und er wandte sich zu Rei, die sich ängstlich hinter ihm versteckte. Auch ihr Blick war auf den großen Mann gerichtet. „Wir sollten gehen.“, gab sie zittrig von sich. Mit einem Nicken nahm Marco ihre Hand und führte sie den Weg zurück. Dabei spürten beide die Blicke des Bartträger. Am Abend saßen sie schweigend vor dem Feuer und hingen ihre Gedanken nach. Immer wieder warf Rei dem Blondschopf verstohlene Blicke zu. Genervt seufzte dieser auf und schaute ihr in die Augen. „Was?“, fragte er leicht gereizt, ging ihm dieses Gestarre auf die Nerven. Bei dem barschen Tonfall zuckte das Mädchen kurz zusammen. Nervös zupfte sie an ihren Shirt. „Naja, weißt du. Heute auf dem Markt, da... da war ein paar Männer, die mich nach deiner Feder gefragt hatten.“ Marco hob eine Augenbraue. „Sie meinten, sie suchen einen Feuervogel.“, und sah ihn leicht unsicher an. „Wirklich?“, gab er von sich und zuckte nur mit den Schultern. „Sollen sie doch. Finden werden sie ihn nicht, yoi.“ Eindringlich und ängstlich sah das Mädchen zu ihrem Gegenüber. „Marco, ich hab Angst, das sie dich trotzdem finden. Sie sahen stark aus. Nicht wie die letzten, die her kamen.“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf seinen Lippen. „Ich verspreche dir, vorsichtig zu sein, ok?“ Erleichtert nickte sie und gähnte dann ausgiebig. „Ich leg mich hin.“, kam es dann nur noch schläfrig von ihr und Rei begab sich zu ihrem Bett. Mit einem Grinsen verfolgte Marco sie und konnte nur den Kopf schütteln. Dann sah er wieder in die Flammen. Auch er hatte die Fragen über den Feuervogel an den Docks mitbekommen. So ganz ohne war Rei's Sorgen nicht. Seufzend fuhr er sich durch die Haare und starrte ins Feuer. Solange diese Piraten hier waren, würde er vorsichtiger sein müssen. Seine Flüge konnte er nicht weglassen, dass hatte er probiert. Die Konsequenzen waren dies nicht wert. War ein Phönix nun mal frei. Und er war ein Phönix. Der nächste Tag war schon lang angebrochen. Die Sonne schien wie am gestrigen und bescherte der Insel einen angenehmen Tag. So hatte Rei beschlossen schnell die Wäsche zu waschen, konnte diese dann in der Sonne trocknen. Marco saß ganz in der Nähe und schleifte ihre Messer. Waren diese doch stumpf vom vielen Gebrauch. Es herrschte ein harmonisches Schweigen zwischen ihnen. Nur das Plätschern von Wasser und das Klirren von Metall mit den Schleifstein erfüllte die Lichtung. Lauschend hob Marco den Kopf. Auch Rei sah von den nassen Kleidungsstücken auf. Wieder stob ein Schwarm der heimischen Vogel auf und verließ zeternd die Baumwipfel. Mit gehobener Braue erhob sich der Blondschopf und hielt fest das Messer in der Hand. Auch das Mädchen stand auf, sammelte schnell die Wäsche zusammen und begab sich zurück in den Unterschlupf. Wartend hinter den schützenden Sichtschutz. Gefluche und Getrampel drang aus dem Dickicht. Der blonde Teenager konnte ungefähr drei verschiedene Stimmen vernehmen, die sich einen Weg durch das dichte Unterholz bahnten. Normalerweise war es eher unüblich, dass sich Leute hier her verirrte. Und schon gar nicht als Gruppe. Misstrauisch achtete er auf jede Bewegung und war bereit, die Eindringlinge zu verscheuchen. Als drei Männer aus dem Wald stolperten und wild fluchten, spannte sich sein Körper kampfbereit an. Auch wenn sie zu dritt waren und größer, würde er sich nicht kampflos geschlagen gegeben. Auch deswegen nicht, da Rei in der Höhle saß. Hinter sich hörte er Geraschel und wusste, dass das Mädchen wieder aus dem Versteck kam. „Geh zurück.“, raunte er ihr zu, sah aber weiterhin auf die Männer vor sich. Diese klopften sich den Staub und Blätter von der Kleidung und den Haaren und wandte sich dem Jungen zu. Ein leichtes Zupfen an seinen Shirt und Marco wusste, das Rei nicht auf ihn gehört hatte. Stattdessen war sie zu ihm gekommen. „Geh zurück!“, wiederholte er sich und umfasste das Messer fester. Wurde aber nicht erhört. Die Gruppe von Männern kam auf die Lichtung und sahen sich um. Also hatte die alte Apothekerin recht behalten. Hier lebte wirklich das kleine Mädchen von gestern. Diese stand hinter einem blonden Teenager, der sie mit ausdruckslosen Gesicht anschaute. Nur die Anspannung in seinen Körper ließ eine Gefühlsregung vermuten. Mit einem beschwichtigen Lächeln trat Dan auf die Kinder zu. „Verschwindet wieder!“, kam sofort die Aufforderung des Jungen. Die Äußerung ließ keine Verunsicherung und Angst heraus hören, war sie doch selbstsicher und laut ausgesprochen worden. „Wir kommen in friedlicher Absicht.“, erklärte der Braunhaarige und sah auf den Jungen vor sich. Noch immer stand er erhobenen Hauptes dort und wich keinen Schritt zurück. Aus seinen dunkelblauen Augen strahlte ihn entschlossene Härte und auch innerliche Stärke entgegen. „Was wollt ihr?“, kam es barsch von dem Blondschopf. „Deine Hilfe.“, kam es dann geschäftsmäßig von Dan, da er mit Freundlichkeit nicht weiter kam. „Wir suchen etwas und brauchen jemand, der sich hier im Wald auskennt.“ Dabei verschränkte er die Hände vor der Brust und sah auf ihren Gegenüber. Aus diesem würde ein starker Mann werden. Gedanklich würde er mit Vater sprechen, suchte er doch solche Leute. „Kein Bedarf. Sucht euch jemand anderen, yoi.“, und verschränkte nun seinerseits die Arme. Der leichte Griff in seinem Kreuz nahm er war, ignorierte es aber. Eine Ablenkung konnte er sich nicht leisten. Sein Blick lag auf den Braunhaarigen, war er doch irgendwie der Anführer dieser kleinen Truppe. Mit so einer Antwort hatte Dan nicht gerechnet. Auch die anderen nicht. Skeptisch sahen sie auf die Kinder. War der Junge hart und unnahbar, so wirkte das Mädchen unsicher und beeinflussbar. Ein warmes Lächeln erschien auf Dans Gesicht und er winkte ihr kurz zu. Verschreckt versteckte sie sich hinter dem Blondschopf und lugte vorsichtig hinter seiner Schulter hervor. Etwas flüsterte der Junge ihr zu und sie sah zum ihm auf, schüttelte dann den Kopf und sah wieder zu ihm. Schwach winkte sie ihm zurück. „Rei – chan, oder?“, fragte er sie und bekam ein schüchternes Lächeln. „Kannst du uns nicht helfen?“, bekam aber sofort ein heftiges Kopfschütteln. Noch immer stand der Junge da, wie fest gewachsen. Seufzend fuhr sich Dan durch die Haare. „Ok, wir gehen wieder. Falls du es dir anders überlegen solltest, frag am Hafen nach Dan.“, und wandte sich zu seinen Kameraden um, die die ganze Zeit schweigend da gestanden haben. „Und nun?“, wurde er gefragt. „Zurück zum Schiff. Ich muss mit Pops reden.“, nickend nahmen sie es zur Kenntnis und machten sich auf den Rückweg. Hoffentlich fanden sie den Weg sofort. Marco sah der Männergruppe hinterher und entspannte sie, als sie im Dickicht verschwanden. Dann drehte er sich um und sah zornig auf Rei. „Warum bist du nicht drin geblieben?“, blaffte er sie an und bekam einen entschuldigen Blick. „Ich wusste, dass sie mir nichts tun werden.“ Mit einem argwöhnischen Blick sah Marco auf die Kleinere. „Du hast sie gestern auf dem Markt getroffen und sie suchen nach dem Feuervogel.“, es war eher eine Feststellung als eine Frage gewesen. Durch einem Nicken wurde er bestätigt. Sanft legte er ihr eine Hand auf die Wange und sah sie zuversichtlich an. „Sie werden ihn nicht finden. Sie werden mich nicht finden, yoi.“, gab er entschlossen von sich. Ein Lächeln erschien auf ihre Lippen. „Na, komm. Wir haben heute noch was vor.“, und strich ihr eine Strähne hinter das Ohr. „Ok.“, und verschwand daraufhin wieder im Unterschlupf, um ihre Aufgabe zu beenden. Schnell wurde die restliche Wäsche fertig gemacht und in die Sonne gehangen. Dann räumte beide die restlichen Sachen weg und Rei holte ihre Tasche, die sie sich über die Schulter warf. Wollte sie doch unterwegs neuer Kräuter sammeln. Draußen wartete schon Marco, der seine Hände in den Taschen vergraben hatte. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen, das erwidert wurde. Das Mädchen stieß einen kleinen Pfiff aus. Kurz darauf konnte man ein Rascheln aus den Unterholz hören. Dann schlenderte ein großer Tiger auf die Lichtung. Gähnend streckte er sich und schüttelte sich kurz. Mit geschmeidigen Schritten kamen er auf das Mädchen zu und rieb sich schnurrend an die Hellhaarige. Diese kicherte leicht und kraulte den Tiger kurz. „Bleibst du hier und passt auf?“, fragte sie die Raubkatze und bekam einen leichten Stups als Antwort. Eine Aufforderung. Stolpernd fand sie schnell wieder ihr Gleichgewicht und sah leicht schmollend auf die große Katze. Rigoros wandte sie sich um und stolzierte zu den Blondschopf, der die Szene belustigt beobachtet hatte. Als sie neben ihn stand, legte er ihr einen Arm um die Schulter. Zusammen liefen sie dann los. Solch einen gemeinsamen Tag hatte sie schon lang nicht mehr. Musste er doch arbeiten und sie war meistens mit den Tiere des Waldes unterwegs oder kümmerte sich um den 'Haushalt'. Außerdem brauchte er auch seinen Freiraum. Auch wenn er Rei vertraute, konnte er ein Thema mit den kleinen Mädchen nicht besprechen. Dafür hatte er mit einen der Dockarbeiter gesprochen – auch wenn es ihm sehr unangenehm war. Es ging um das Thema der Hormone. Auch wenn er viel darüber gelesen hatte, hatte ihm das Gespräch eher weiter geholfen. Doch noch immer plagte ihn ein schlechtes Gewissen. War Rei doch seine engste Vertraute. Innerlich seufzend sah er auf das Mädchen neben sich. Auch jetzt spürte er diese Gefühle in sich, die er aber resolut zurück drängte. Heute wollte er einen schönen Tag mit seiner Freundin verbringen, und nicht an etwas anderes denken und so diesen Tag verderben. Am Hafen wurde die alltägliche Arbeit verrichtet. Schließlich musste alles laufen und die Kundschaft bedient werden. Schnaufend stolperten drei Männer zwischen den Bäumen hervor. Ein paar ihrer Nakama entdeckte sie und besah sich die Männer. Gaben dann ein paar scherzhaft - abfällige Kommentare von sich. Murrend erhoben sich die Angesprochenen und klopften sich den Dreck von den Klamotten. Mal wieder. Dieser Wald war echt ein Ärgernis. Dan fuhr sich durch die Haare. Mit einem mahnenden Blick zu seinen Kameraden nahmen diese wieder ihre Arbeit auf, war er doch ranghöher. Dann fiel sein Blick auf seine Leidesgenossen. Ein leichtes ironisches Grinsen legte sich auf seine Lippe. Alle samt sahen aus wie gerupfte Hühner, er wohl mit eingeschlossen. Da hatten sie diese Kommentare wohl verdient. Der Braunhaarige wandte sich wieder dem Hafen zu und lief auf das größte Schiff im Hafen. Schließlich gehörte er zu der Mannschaft. Dan war der Vize der Whitebeard – Piraten und auch der Kommandant der ersten Division. Er mochte seinen Posten und auch sein Leben. War es doch geprägt von Abenteuer, Nervenkitzel und Freiheit. Drei Dinge, die er als kleiner Junge immer erleben wollte. Ein lautes Lachen erfüllte das Deck und der Vize hob seinen Blick. Auf seinem Platz saß der große Whitebeard und sah seine Kinder ankommen. „Wie seht ihr denn aus?“, kam es mit dröhnenden Bass vom Käpt'n. „Wir waren im Wald spazieren.“, kam es sarkastisch vom Rotschopf alias Ross, Kommandant der 3. Division. „Ja, und waren mit den Waldelfen tanzen.“, fügte der schmächtige Schwarzhaarige alias Takeru, Kommandant der 2. Division, hinzu. Wieder hallte das Lachen in den Docks nach. Konnte er sich doch denken, warum seine Söhne so zerrupft aussahen. „Und? Hattet ihr Erfolg?“, und sah neugierig auf seine Rechte Hand. „Nicht wirklich. Der Junge war kratzbürstig und ungehobelt. Das wir zu dritt dort aufschlugen, hatte ihn kaum interessiert. Stand da, wie ein gestandener Baum. Hatte einen harten Blick drauf.“, schilderte Dan die Situation von vorhin. „Doch kaum war das kleine Mädchen bei ihm – von dem ich dir gestern erzählt habe – wurde er ein weniger sanfter. Hat ihr gegenüber wohl einen großen Beschützerinstinkt entwickelt.“ „Mh~, habt ihr denn Informationen über den Feuervogel bekommen?“, bekam aber nur eine Kopf schütteln als Antwort. „Nicht mehr als wir schon wissen. Aber ich glaube, diese Kinder wissen mehr.“ Bevor er seine Vermutung weiter kund geben konnte, wurde er durch ein Rufen unterbrochen. „Kommandant Dan. Das musst du dir ansehen.“, meinte einer seiner Divisionmitglieder, der an der Reling stand und ein Fernrohr ans Auge hielt. Mit einem Blick zu seinem Vater – der ihn nur abwinkte – wandte er sich zu dem jungen Burschen. Dieser reichte ihm das Fernrohr und Dan sah in die angegebene Richtung. Es war eine weite entfernte Klippe. Der Vize schnalzte mit der Zunge. Na, das war doch etwas. Sah er doch einen blauen Feuerschein an der Klippe. Also waren die Gerüchte wahr. Es gab diesen Feuervogel. Mit einem Grinsen sah er weiterhin zur Klippen. Doch was machte er da? Sah er da noch einen Schatten auf der Klippe? Das brachte ihn wieder zu dem blonden Jungen im Wald und dem kleinen schüchternen Mäuschen. Sie mussten diese beiden unbedingt mit ins Boot holen, waren sie doch die besten Führer durch den Dschungel von Wald. Jeder hier in der Stadt meinte das. Seine Mitkommandanten kamen zu ihm und Dan reichte das Fernrohr weiter. Mit verschränkten Arme lehnte er sich an die Reling und machte sich seine Gedanken. Dieses Vögelchen würde er gern einmal von nahen sehen. Missmutig landete Marco auf dem Stein unter sich und versenkte seine Hände tief in den Hosentaschen. Hätte er gewusst, wohin sie unterwegs waren, hätte er frühzeitig einlenken können. Doch war es dafür nun zu spät und er sah leicht verärgert zu dem Mädchen vor sich. Lächelnd stand diese auf und schaute ihrem Freund in die Augen. „Ach, komm. Ich hätte sie auch pflücken können.“, gab Rei von sich und klopfte auf ihre gefüllte Tasche. „Ja, klar.“, meinte er nur. Als wenn er es zugelassen hätte, sie an der Klippe Kräuter sammeln zu lassen, die nur an der Steilwand wuchsen. Ein Kreischen ließ sie aufschauen und eine kleine Gruppe von Möwen umkreisten sie. Ein kleines Lächeln umspielten Rei's Lippen, dagegen Marco nur ergeben den Kopf sinken ließ. Immer weider dasselbe mit ihr. „Na, komm. Lass uns weiter.“, und schnappte sich ihre Hand, bevor es noch mehr Möwen wurden. Es reichte schon, wenn sie im Wald unterwegs waren und da immer wieder alle Meter lang Tiere auftauchten. Ein beleidigtes 'Hey.' kam nur von ihr, eher sie stolpernd folgte. „Wollen wir noch zum Strand?“, fragte der Blondschopf, der einen kurzen Blick zum Himmel warf. Noch war Zeit dafür. Grinsend schaute Rei zu ihm und nickte heftig. Er selbst verzog auch belustigt den Mund, wusste er doch, wie er sie von den Tierchen abbringen und auch wieder aufmuntern konnte. Kurze Zeit später knirschte Sand unter ihren Füßen, kannten sie doch Abkürzungen durch den Wald. Immer noch schien die Sonne, stand aber schon recht tief. Die beiden Kinder blieben am Waldrand stehen und zogen die Schuhe aus. Rei legte noch ihre Tasche daneben und schon schoss sie zum Wasser. Marco schüttelte nur mit den Kopf und schlenderte langsam hinterher. War doch immer dasselbe mit ihr. Das hellhaarige Mädchen rannte in die Fluten und spürte das angenehme kühle Nass. Sie liebte einfach das Wasser. Das Meer insgesamt. Es war nur schade, dass Marco es nicht mehr so genießen konnte, wie früher. Ihn schwächte das Meerwasser sehr, so dass er nur noch selten mit ihr her kam. Woher das kam, wusste keiner der Beiden. Sie warf einen kurzen Blick zum Strand und sah ihren Bruder dort stehen. Mit einem unschuldigem Gesicht kam sie auf ihn zu und blieb vor ihn stehen. Eine Braue von Marco erhob sich und er sah leicht misstrauisch auf seine kleine Freundin vor sich. Dann spürte er Wasser im Gesicht. Sie hatte ihn mit Wasser voll gespritzt. Betont langsam wischte er sich das Wasser aus dem Gesicht und sah auf die Kleinere vor sich. „Das bekommst du zurück.“, meinte er und griff nach ihr. Doch Rei hatte damit gerechnet und war flink ausgewichen. War sie doch schneller in den letzten Jahren geworden. Ein leichtes Grinsen legte sich auf ihre Gesichter und ein kleines Fangspiel entwickelte sich daraus. Mit einem lauten Platsch endete diese kleine Rangelei. Schnaufend lag Rei im seichten Wasser und sah in die blauen Augen des Siegers. Der Blondschopf hatte sie auf den Boden gerungen und hockte nun über ihr. Mit einem breiten Grinsen schaute er auf die Kleinere unter sich. „Gewonnen.“, gab er von sich. Ein leichter Schmollmund wurde ihm nur als Antwort gegeben. Marco erhob sich und zog das kleine Mädchen mit sich. Beide waren klatsch nass und erschöpft. Seufzend fuhr sich der Blondschopf durch die nassen Haare. Dann sah er neben sich. Rei wrang gerade ihr Shirt aus und versuchte sich das Wasser vom Körper zu wischen – half aber nicht viel. Der Blondschopf trottete aus dem Wasser, spürte er doch die Erschöpfung. Kurz wandte er sich noch an seine kleine Freundin: „Warte kurz, ja?“, und bekam ein Nicken, bevor er im Unterholz verschwand. Rei sah ihm noch kurz hinterher, bis sie sich dem Boden unter ihren Füßen widmete. Wenn sie schon mal hier war, konnte sie auch gleich ein paar Muscheln sammeln. Summend lief sie auf dem Sand umher und hob hier und dort eine auf. Diese sammelte sie in ihrem Hemd, dass sie sich kurzer Hand aus gezogen hatte. Darunter hatte sie noch ein Top an, so dass sie nicht halbnackt herum lief. Schnell füllte sich ihr Hemd. „Und, was schönes dabei?“, hallte plötzlich eine tiefe Stimme über den Strand. Erschrocken fuhr das Mädchen herum und ließ ihr Hemd fallen. Die Muscheln verteilten sich um ihre Füße. Mit großen Augen sah Rei auf den Sprecher und stolperte ein paar Schritte zurück. Fiel dabei auf den Hintern. Mit schreckgeweiteten Augen sah sie zu dem großen Mann auf, der sich unweit auf einen Felsen gesetzt hatte. Mit einem breiten Grinsen saß er dort und schaute auf das kleine Mädchen. Bei seinem kleinen Spaziergang hatte er die kleine Balgerei beobachtet und schmunzelnd betrachtet. Nun hatten sich violette Augen auf ihn gerichtet. Sein Grinsen wurde breiter. Hatte sein Vize doch Recht gehabt. Diese Kinder waren recht interessant. Langsam erhob er sich und ging auf das kleine Mädchen zu. Diese wich zurück und sah ihn weiterhin mit großen Augen stumm an. Der weißbärtige Riese kniete sich nieder und sammelte die Muscheln wieder ein und wickelte sie in das kleine Hemd. Mit einem Lächeln überreichte er das Bündel dem kleinen Mädchen. Rei sah immer noch zu dem großen Mann auf. Kannte sie ihn doch von gestrigen Besuch im Hafen. Seine ockerfarbenen Augen sahen freundlich zu ihr hinunter. Vorsichtig nahm sie das Bündel entgegen und drückte es an ihre Brust. „He!“, kam es vom Wald und das Mädchen und der groß gebaute Käpt'n sahen auf. Der Blondschopf kam mit großen Schritten auf sie zu und stellte sich beschützerisch vor dem kleinen Mädchen. Whitebeard hob eine Braue und besah sich den blonden Jungen. Mutig war er ja, dass musste der Käpt'n zu geben. „Lassen Sie sie in Ruhe!“, forderte Marco und gab Rei ein Zeichen. Sofort kam Bewegung in das kleine Mädchen und es erhob sich. Ängstlich schmiegte sie sich an den Rücken des Größeren und lugte über seine Schulter zu dem großen Mann von gestern. Langsam ging Marco zurück, immer mit den Blick auf seinen Gegenüber. Als er den Mann bei Rei gesehen hatte, war er so erschrocken, dass er ohne zu überlegen gehandelt hatte. Schließlich war der halbe Riese wesentlich stärker als er. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Diese Augen machten ihn unbehagen. Whitebeard besah sich die Situation und musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Wusste er doch um seine Ausstrahlung. Auch bei den Jungen musste er seinen Vizen Recht geben. 'Interessantes Kerlchen.', dachte er sich und beobachtete den Rückzug der Kinder. Als es im Unterholz raschelte, hob er den Blick dorthin. Eine große getigerte Raubkatze kam hervor und ging zielstrebig auf die Kinder zu. Der Käpt'n wollte schon eingreifen, stutzte aber, da das Mädchen auf den Tiger zu lief und ihre Arme um ihn schlang. Auch der Junge ging ohne zu zögern auf die große Katze zu. Flink kletterte das Mädchen auf den Rücken des Tigers und schmiegte sich an das Fell. Der Blondschopf ging ein wenig weiter, hob etwas auf und setzte sich dann ebenfalls auf den Rücken. Mit einem letzten Blick auf den Weißbärtigen am Strand verschwand der Tiger im Unterholz. Whitebeard hatte sich in der Zeit erhoben und sah in das Dickicht. Das war mal etwas anderes. Er war schon lang auf dem Meer und hatte schon viel gesehen, aber das hier war neu. In Gedanken wandte er sich zum Meer und besah sich die untergehende Sonne. Wirklich ein faszinierender Sachverhalt. Ihr Aufenthalt würde wohl noch etwas länger dauern, als vor gesehen. Mit einem Grinsen wandte sich der große Käpt'n vom Wasser ab und ging zurück zu seinem Schiff. Er wollte mit seiner Rechten Hand sprechen. Am nächsten Tag hatte sich Marco wieder auf zu den Docks gemacht, um seine Arbeit zu verrichten. Das die Piraten hier noch umher liefen, gefiel ihm gar nicht. Bsonders nicht nach dem Vorfall am gestrigen Tag. Auch nicht, dass der Mann, der gestern auf die Lichtung kam, ihn immer wieder ansprach. Auch die beobachteten Augen des Weißbärtigen gingen ihn auf die Nerven. Aber er wollte keinen Ärger, also biss er die Zähne zusammen und versuchte sie zu ignorieren. Am Abend ging er zornig durch den Wald und versuchte sich ab zu reagieren. Wollte er doch seine schlechte Laune nicht bei Rei abladen. Schnaufend blieb er stehend und ballte die Fäusten. So würde das nichts werden. Er kletterte auf einen Baum und deponierte dort seinen Rucksack. Dann atmete er einmal kurz durch, bevor er sich verwandelte. Bläuliche Flammen züngelten um seinen Körper und er spürte sofort eine gewisse Ruhe. Mit seinen mächtigen Schwingen erhob er sich in die Lüfte, blieb aber unterhalb der Baumkronen. Suchten diese Fremden doch nach einem blauen Feuervogel. Und diese Genugtuung würde er ihnen nicht geben. Nach ungefähr einer Stunde kehrte er ruhiger zurück. Mit seinen Rucksack trat er wieder den Heimweg an, blieb aber kurz noch stehen. Er hob eine blaue Feder mit gelber Spitze auf. In seinen Finger drehte er sie und lief wieder los. Es war schon dunkel, aber für ihn kein Problem, da er sich hier auskannte. Kurze Zeit später betrat er 'seine' Lichtung und schlüpfte hinter den Sichtschutz. Ein wärmendes Feuer brannte, war es doch recht kühl in der Nacht geworden. „Du bist aber spät.“, wurde er begrüßt und Marco sah auf. Am Feuer saß das hellhaarige Mädchen und hatte ein Muschel in der Hand, die sie gerade auf einen Faden fädeln wollte. „Tschuldige.“, meinte er nur, schmiss seinen Rucksack in die Ecke und kam auf seine Freundin zu. Da überreichte er ihr die Feder, die sie mit leuchtenden Augen annahm. Dann sah sie argwöhnisch zu ihm. „Du warst fliegen.“, kam es anklagend von ihr. Doch bekam nur ein Schulter zucken als Antwort. „Marco.“, und ein leichter Unterton schwang mit, der so viel hätte sagen können. Doch würde er sich dafür nicht entschuldigen. Seufzend sah Rei auf den Blondschopf und erhob sich. Holte alles für das Abendessen, dass über den Feuer warm gehalten wurde. Sie hatte nämlich schon gegessen. Mit undefinierbaren Blick überreichte sie ihn alles und setzte sich auf ihren Platz. Wieder seufzend bediente sich Marco und beobachtete das Mädchen. Diese hatte ihre Kette gelöst, die er ihr vor ungefähr zwei Jahren geschenkt hatte, und befestigte die Feder bei der anderen. Dann band sie sich wieder um. Nun hingen neben der großen Perle zwei seiner seltenen Federn. Denn eigentlich gingen seine verlorenen Federn in bläulichen Feuer auf. Nur sehr, sehr selten blieben sie in solch einer Form zurück. Der Abend verlief schweigend. Niemand sagte ein Wort. War doch Rei eingeschnappt und Marco sich keiner Schuld bewusst. Es war ein unangenehmes Schweigen. Der Blondschopf fuhr sich genervt durch die Haare. Diese Bewegung brachte ihn nur einen Seitenblick der Hellhaarige ein. Resolut sammelte sie ihre Sachen zusammen und räumte sie weg. Ohne ein Wort legte sie sich ins Bett und drehte ihm den Rücken zu. So eingeschnappt war sie noch nie gewesen. Aber er konnte sich denken warum. Machte sie sich doch Gedanken und Sorgen um ihn. Was sie aber nun wirklich nicht brauchte. Kopf schüttelnd stand er auf, räumte ebenfalls seine Sachen weg, löschte das Feuer und begab sich auf seine Schlafstätte – getrennt von Rei's. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)