Mit neuen Augen... von sadness (...sieht die Welt gleich ganz anders aus) ================================================================================ Kapitel 17: Undurchsichtiger Verfall ------------------------------------ "Ähm... klar, hab ich gern gemacht...", nuschelte sie und starrte trübe zu Boden. Wie hatte sie sich nur so in ihm verschätzen können...? "Wollen wir dann jetzt was essen?!", fragte Naruto eifrig, den dieses Geplänkel etwas zu nerven schien. "Von mir aus...", kam es von Sasuke und er zog Sakura immer noch an der Hand hinter sich her. Sie konnte nichts anderes tun, als ihm verblüfft und völlig überfordert zu folgen. Letztendlich fand sie sich an der Theke sitzend und mit einer Nudelsuppe vor sich wieder, Naruto zu ihrer Linken und Sasuke zu ihrer Rechten. Naruto schaufelte die Mahlzeit begeistert in sich hinein, während Sasuke lediglich wie sie selbst darin herumrührte und ab und zu einen Bissen nahm. Er schien inzwischen nicht mehr so guter Laune, seine ungewohnte Heiterkeit war einer nachdenklichen Miene gewichen, die sie stark an Sai erinnerte, wenn der versuchte, Gefühle zu interpretieren. Sie vermochte absolut nicht einzuschätzen, was wohl in ihm vorging, allerdings war ihr das sowieso erst selten gelungen. In letzter Zeit machte es sie aber schier wahnsinnig, da er seine emotionslose Maske ja teilweise verloren hatte, sie ihn aber immer noch nicht durchschauen konnte. Sie fühlte sich dann auf eine seltsame Art und Weise hilflos, als ob sie nicht in der Lage wäre, richtig mit ihm umzugehen... Es verwirrte sie, dass er sie schon wieder so sehr beschäftigte. Es war nicht wie früher, dass sie genau wusste, dass sie in ihn verliebt war, aber trotzdem ging er ihr einfach nicht aus dem Kopf... Der Gedanke an ihn wollte sie nicht mehr loslassen. Es war doch zum verzweifeln... was wollte ihr Kopf nur von ihr??? Stumm rührte er mit den Stäbchen durch die Suppe und nahm dann einen Happen, doch so recht schmecken wollte es ihm nicht. Die Stille zwischen ihnen stimmte ihn seltsam und unwillkürlich fragte er sich, was die anderen wohl denken mochten... wobei es genaugenommen doch nicht zu schwer zu erraten war. Naruto dachte an seinen Ramen und daran, wie viele Portionen er sich wohl leisten konnte und Sakura... so wie sie sich in seiner Nähe verhielt, dachte sie vermutlich über irgendetwas nach, was mit ihm zu tun hatte. Sakura... Es fühlte sich seltsam an, neben ihr zu sitzen. Sie, die ihn früher immer so genervt hatte und so verknallt in ihn gewesen war. Heute nervte sie überhaupt nicht, sie war erwachsen geworden und lebte ihr Leben. Und trotzdem... der Gedanke daran, warum sie ihn gehindert hatte, das Dorf erneut zu verlassen und warum sie so daran hing, dass er blieb, obwohl sie nichts verband als die Vergangenheit... Sie hielt fest an etwas, das einmal gewesen war und das, obwohl sie wusste, dass es nie wieder genauso werden würde... Es beeindruckte ihn auf eine gewisse Weise und irgendwie hatte sich seine Sicht auf sie seit ihrem ersten Wiedersehen grundlegend geändert, obwohl er sie da mehr oder weniger ignoriert hatte. Er konnte auch nicht festlegen, woran es lag... Vielleicht daran, dass sie nicht überreagiert hatte, wie sie es früher getan hätte, oder weil er erfahren hatte, dass sie Medic-nin geworden war, was er ihr nie zugetraut hätte... Ohne es zu bemerken, baute sich eine deutliche Spannung zwischen ihm und seiner Teamkollegin auf, die ihn nervös machte und ihm ein Kribbeln im Bauch beschehrte. Ärgerlich zog er die Augenbrauen zusammen und verzog den Mund. Sowas war ihm ja noch nie passiert... Schnaufend pfefferte er seine Stäbchen in die halbleere Schüssel, legte etwas Geld dazu und richtete sich ruckartig auf. Wieder völlig ruhig meinte er: "Ich geh jetzt heim. Bin ziemlich müde." "Aber Sasuke... es ist doch noch gar nicht so spät?", wunderte Naruto sich, worauf Sakura nur seufzte und ebenfalls aufstand. "Ich kann ihn gut verstehen. Sorry Naruto, aber ich muss jetzt auch dringend nach Hause.", murmelte sie mit monotoner Stimme und wandte sich zum gehen. "Warte...", rief Sasuke und sie drehte sich noch einmal nach ihm um. "Ich... ich bring dich.", erklärte der Schwarzhaarige, doch er klang nicht so von sich überzeugt wie sonst, was Sakura verwundert und skeptisch die Augenbrauen hochziehen ließ. "...Okaaaay...", meinte sie und lief etwas verkrampft los. Sasuke folgte ihr und schloss schnell auf, um dann wieder in Gedanken versunken neben ihr herzutrotten. Wieder bemerkte er diese Spannung, doch jetzt bewusster und er fragte sich, wieso ihm das nie vorher aufgefallen war... Plötzlich spürte er förmlich Sakuras Blicke auf sich und er stieß ein fragendes "Mhm?" aus. "Was schaust du so?", ergänzte er und Sakura gab ein ertapptes "Öhm..." von sich. "Ich... dachte nur, wie... undurchschaubar du bist... ich dachte immer, irgendwann würde ich dich kennen, aber das ist nicht so, obwohl ich dich einen Großteil meines Lebens vor Augen hatte...", nuschelte sie und er hörte ihrer Stimme an, dass es ihr ein bisschen peinlich war. "Hn.", machte er vielsagend und vergrub die Hände in den Taschen. "Ich... kenn mich manchmal selber nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass es da jemand anders besser hinkriegen würde." "Mhm...", war die vielsagende Antwort, aber Sasuke vermutete, dass er Sakura mit seiner eigenen Aussage nicht sehr viel weiter geholfen hatte. Dafür dachte sie zu viel nach. So war sie einfach, sich wegen allem den Kopf zu zerbrechen... "Wenn ich mein Haus einrichte, kannst du mir da nochmal helfen?", fragte er, eigentlich nur in der Absicht, die Stille zu durchbrechen. "Schon wieder?", motzte Sakura und schon kam sie ihm wieder bekannter vor. Er musste schmunzeln und nickte leicht. "Nur mit den Möbeln, es wird aber sowieso noch ein bisschen dauern. Die Arbeiter beeilen sich zwar, aber trotzdem wird es noch ungefähr eine Woche dauern, bis sie mit den Fußböden anfangen können." Sakura seufzte und sah Sasuke an. Er sah einfach so umwerfend aus und das, ohne etwas dafür tun zu müssen... Wie sie ihn doch beneidete... "Na gut.", meinte sie schließlich und die bittere Erkenntnis füllte sie, dass sie ihm diesen Wunsch gar nicht abschlagen konnte, selbst wenn sie es gewollt hätte. Sie war ihm schon wieder verfallen... Scheiße... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)